Mein
Posting zum Thema: Wahl im Saarland und….
Ralf Nietzschmann
für den Gesprächskreis und http://politikparadox.blogspot.de/
,
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
in
Anlehnung an die
Nachdenkseiten
(NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Liebe
Freunde*innen des Gesprächskreises, verehrte Leser*innen und
Bekannte,
eigentlich habe ich gar nicht mehr so richtig Lust
mich über die Wahlen allgemein und den Wahlkrampf! zu äußern. Ich
könnte meine älteren Posts zu dieser Thematik als Wiederholung
einstellen, denn an der grundsätzlichen Verfahrensweise, die ich als
gezielte Meinungsmache bezeichne, ändert sich nichts.
Ich
möchte Peter Fischer zur Wahl im Saarland zitieren:
Welcher
Wechsel? Da die SPD genau so wie die CDU für neoliberale Politik
steht, gibt es keinen Wechsel, egal für wen sich die "Wähler"
entscheiden. Genau genommen wird die Richtung der Politik vom Finanz-
und Großkapital bestimmt. Und dem Finanz- und Großkapital ist es im
Grunde völlig egal, ob die neoliberale Politik von SPD oder CDU
durchgesetzt wird. Will Forum Seite 1 zur Sendung vom 26.3. 2017
Da
genau das eingetreten ist, könnte ich hier beenden.
Ich
versuche aber doch nochmal ein paar eigene Gedanken zu äußern und
denke, dass diese für die Diskussion im Gesprächskreis einfließen
können.
Einen
Höhepunkt der von mir erwähnten Meinungsmache, war in der Will
Sendung vom 26.3. 2017 in Reinkultur zu erleben. Ich beziehe mich mal
auf diese Sendung, da sie ja immer noch Sonntag vor Sonntag Millionen
von Zuschauern hat. Interessant ist auch das Forum mit exakt1292
Kommentaren.
Polit-Talks sind das perfekte Mittel, die
neoliberalen Botschaften weniger Nachdenkenden zu verkaufen.
Bemerkenswert dabei ist dabei seit einiger Zeit verstärkt zu
beobachten, dass nicht mal mehr der Versuch unternommen wird, eine
Ausgewogenheit der Diskutanten zu gewährleisten. Besagte Will
Sendung letztendlich eine Show des Fraktionsvorsitzenden Kauder CDU
in seiner bekannten Art und Weise. Alles, was irgendwie nicht mit dem
neoliberalen Bild zusammenpasst, brüllte er nieder und Will ließ
ihn gewähren. Eine neue politische Ausrichtung, wie S. Wagenknecht
und zum Teil der Spiegel Journalist in die Diskussion einbringen
wollten, kanzelte Kauder als weltfremd, unrealistisch und
populistisch ab. Als S. Wagenknecht die Aufrüstung und die
Natoerweiterung ansprach, unterstellte Kauder S.Wagenknecht sogar,
dass sie die Demokratie und Freiheit gefährden würde. Natürlich
muss der Waffenlobbyist Kauder so reagieren. Interessiertere sollten
sich mal im Netz schlau machen, wer eine Gefahr letztendlich mit dem
Aufrüstungswahn darstellt. Der Russe ist es mit Sicherheit nicht.
Wurde
über die Wahl im Saarland diskutiert und die Wahl mal mit
Zahlenmaterial als Diskussionsgrundlage geführt? Ein klares Nein.
Es
wurde lapidar über eine Absage an Rot/ Rot bzw. Rot/Rot/Grün
diskutiert und schon mal ein Zeichen für die BT Wahl
gesetzt.
Befasst man sich aber mal näher mit den Zahlen, ergibt
es aber ein etwas anderes Bild.
Dabei vernachlässige ich mal
bewusst das Wahlsystem und beschränke mich auf
Zahlen.
Wahlberechtigte 774.947
Wähler 540.091 entspricht
69,7 %
ungültige Stimmen 6.561
gültige Stimmen
533.530
CDU 217.265 Stimmen
SPD 157.841 Stimmen
DIE
LINKE 68.566 Stimmen
GRÜNE 21.392 Stimmen
FDP 17.419
Stimmen
AfD 32.935 Stimmen, diese Stimmen betrachte ich mal
nicht, da ja keine der anderen Parteien zur Zeit die AfD als
demokratisch gewählte Partei sehen will und als Koalitionspartner
kein Thema ist. Für mich nur eine Frage der Zeit, wenn sich die
CDU/CSU auch da wandelt.
Was
sagen die Zahlen, ohne Berücksichtigung des Wahlsystems
Rot/
Rot 226407 Stimmen CDU 2172265 Stimmen
schlägt man dem Lager
Rot/Rot, die Stimmen der Grünen noch hinzu käme, man auf 247799
Stimmen
CDU und FDP 234 684 Stimmen.
Grob gesagt hat das
Lager von Kauder unter Einbeziehung aller Wahlberechtigten etwa ein
Viertel der Wahlberechtigten des Saarlandes hinter sich.
Nur das
Wahlsystem ermöglicht sich als „großer Sieger“ darzustellen.
Ist
der Schulz Hype vorbei? Bei Nachdenkenden war er noch nie
vorhanden.
Typisch für die Sendung die Aussage von M. Dreyer
SPD und MP von Rheinland-Pfalz zur Maut. Nur wegen des
Koalitionsvertrags habe man zugestimmt. Ähnliches praktiziert die
SPD gerade auch mit der Privatisierung der Autobahn durch die
Hintertür im Interesse der Investoren, wie zum Beispiel
Versicherungen.
Wenn also Koalitionsverträge und Fraktionszwang
die Politik bestimmen, warum noch Wahlen und Wahlprogramme?
Man
könnte sich doch die Abgeordneten nach der Wahl sparen und das
Parlament auf die Fraktionsvorsitzenden begrenzen. Diese bestimmen
dann über das Volk und seine Wahlberechtigten. Man würde dann
weiter nichts machen, als sich der jetzt schon bestehenden Realität
anpassen.
Zum
Schluss zu Schulz und der SPD.
Dabei zitiere ich aus dem Netz,
wo ich Meinungsübereinstimmung sehe.
- Der Chef der spanischen
Linkspartei Podemos (Wir Können), Pablo Iglesias, hat sich gegen ein
rot-rot-grünes Regierungsbündnis in Deutschland nach der
Bundestagswahl im Herbst ausgesprochen. Der 38-Jährige begründete
dies vor allem mit Kritik an den Sozialdemokraten. Auch deren neuen
Spitzenkandidaten Martin Schulz bezog er mit ein. »Schulz ist Teil
einer SPD, die vor Angela Merkel in die Knie gegangen ist.«
Auf
die Frage, ob Schulz oder die amtierende Kanzlerin besser für die
Republik und für Europa seien, sagte Iglesias: »Ich will nicht
zwischen Pest und Cholera wählen müssen.« CDU und SPD hätten
dasselbe Strategieprojekt. -
- Wer wirklich Gerechtigkeit
schaffen will im Land, darf sich eben nicht mit Symbolpolitik
begnügen, zumal Manager- und Frauenlöhne nur sehr begrenzt
politisch bestimmt werden können. Anderswo dagegen könnte
tatsächlich umgesteuert werden: Bei der Renten- und
Gesundheitspolitik etwa, und bei den Steuern sowieso. Denn gerade
hier wurde in den letzten Jahren soziale Gerechtigkeit begraben. Die
Privatisierung der Altersvorsorge, höhere Eigenbeteiligungen für
Krankenversicherte, die Erhöhung der Mehrwertsteuer: All dies hat
die Gerechtigkeitslücke wachsen lassen – allesamt Entscheidungen,
für die SPD-Minister verantwortlich waren. Von Hartz4 ganz zu
schweigen.
Und da wären wir schon beim Kernproblem: Wenn Sie
tatsächlich im September Kanzler werden wollen, müssten Sie Ihre
Partei wirklich auf neuen Kurs bringen – und deutlich machen, warum
die 15 Jahre, in denen die SPD seit 1998 mitregiert hat, alles andere
als eine Erfolgsgeschichte waren. Jedenfalls nicht in Sachen sozialer
Gerechtigkeit.
Quelle: Georg Restle via Monitor
Georg
Restle ist für mich einiger der wenigen tatsächlichen
Qualitätsjournalisten.
O.Lafontaine
Warum legt hier
die SPD nicht auch eigene Gesetzesentwürfe vor? Bekanntlich gibt es
eine Mehrheit im Bundestag dafür. Aber die SPD im Banne der
Konzernmedien stellt die Koalitionstreue über die Treue zu
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Arbeitslosen, Rentnerinnen und
Rentnern und gleichgeschlechtlichen Paaren.
Solange sich die SPD
nicht traut, Schluss zu machen mit Lohndrückerei und Rentenkürzungen
und solange sie sich weigert, zur Friedens- und Entspannungspolitik
Willy Brandts zurückzukehren, zementiert sie allenfalls ihre Rolle
als Juniorpartner in einer „großen Koalition“.
Vor der
Bundestagswahl werden die Konzernmedien, die bekanntlich nicht die
Sprachrohre des kleinen Mannes sind, alles tun, um Rot-Rot oder
Rot-Rot-Grün zu verteufeln. Sie werden es vor allem vermeiden,
darüber aufzuklären, dass das Kernprojekt einer solchen
Farbenkonstellation die Beendigung der Lohndrückerei und der
Rentenkürzungen sein muss, weil diese beiden Forderungen
Voraussetzungen dafür sind, dass sich DIE LINKE überhaupt an einer
Regierung beteiligt. Und sie werden im Auftrag ihrer Herren die
Besteuerung der Reichen eine Katastrophe für den Standort
Deutschland nennen und verschweigen, dass DIE LINKE im Bundestag
schon mehrfach Steuersenkungen für Arbeiter und Angestellte mit
mittlerem Einkommen beantragt hat, was von den
„Steuersenkungs-Parteien“ abgelehnt wurde. Der
Kampagnenjournalismus hat ein klares Ziel: Die Mehrheit soll wieder
Lohndrücker- und Rentenkürzungsparteien wählen und Konzerngewinne
sollen weiter sprudeln wie
bisher.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=37611#more-37611.
Wenn
es also Schulz tatsächlich ernst meinen sollte, gehört eine totale
Wende der SPD dazu.
Ansonsten sie Zitat von P. Fischer zu Beginn
von mir erwähnt.
Zwei Hinweise noch, die mir aufgefallen sind
und die ich mit Interesse mir angeschaut bzw. gelesen
habe.
https://www.youtube.com/watch?v=gTzg929zRGc
Dirk
Müller kann ich uneingeschränkt
zustimmen
http://www.epochtimes.de/wissen/gesellschaft/deutschland-schlaraffenland-warum-der-untergang-europas-unaufhaltsam-voranschreitet-a2065127.html
J.
Fritz hat sehr interessante Passagen im Beitrag, die ich aus Sicht
eines Atheisten teile.
Ich möchte keinen Staat, wo die Religion
bestimmt, egal in welche Richtung.
Fehlen tun mir
Lösungsvorschläge, wie die Zuwanderung auch im Interesse der
betreffenden Menschen aus seiner Sicht aussehen müssten.
Glück
auf
Ralf
3 Kommentare:
Sehr geehrter Herr Nietzschmann.
Wenn es der SPD nicht um Posten und Pfründe ginge, dann würde sie nicht eine große Koalition im Saarland eingehen. Warum sollte Frau Kramp-Karrenbauer nicht eine Minderheitsregierung als Ministerpräsidentin anführen? So könnte die SPD frei von Koalitionsvereinbarungen nur den Gesetzesteilen zustimmen, die auch ihrer eigenen Ideologie entsprechen.
Leider werden die eigenen Vorstellungen immer über Bord geschmissen, wenn man sich auf Vereinbarungen einigen will/muss. Und dass man sich einigen muss, dass wird von den Führungspersonen einer Partei bestimmt. Dafür, dass man dann Kröten schlucken muss, winken für das Führungspersonal lukrative Posten, wobei dann für die anderen Jasager auch noch gesorgt wird.
Und so denke ich, dass die ganze wählerei sich nur darum dreht, wer welchen Posten ergattert und wieviel Einfluss man damit nehmen kann, und damit die eigene Pfründe, und die der Mitfreunde sichert. Mit wichtigen Posten ist man interessant für die Wirtschaft, um deren Vorstellungen durchzusetzen.
Bei diesem ganzen Geschacher wird versucht, alles so seriös und alternativlos darzustellen, dass man wegen der äußeren Umstände nur so und nicht anders handeln konnte, natürlich im Interesse der Bevölkerung. Dort bleibt ja auch so viel übrig, dass man mit Statistiken einen Wohlstandszuwachs vorzeigen kann, aber nur dann, wenn man die Gewinne von Oben insgesamt mitberücksichtigt. Also die Milliardengewinne auf alle verteilt, auch auf die Hartz-4-er, die Aufstocker, die Leiharbeiter, die Rentner usw., dann wird dadurch statistisch gesehen, Wohlstand für Alle.
Und so ist es für mich vollkommen egal, ob die oder jene Partei mehr oder weniger Mandate erhält, wenn man an die Macht, sprich die Regierung kommt, wird sich für das Geldverdienen entschieden. Auch bei der Linkspartei oder den Grünen. Überall wo die mit Regieren, läuft es, mit Nuancen, im gleichen Stil ab. Alle Reden sind nur Makulatur. Die Parteien haben sich Deutschland und viele andere Länder unter den Nagel gerissen. Wählen hilft nicht und ändert nichts!
Mit freundlichen Grüßen
Walter Neumann
Sehr geehrter Herr Neumann, Ralf und Mitlesende,
ich kann Herrn Neumann wieder nur zustimmen.
Zitat: [[ Und so denke ich, dass die ganze wählerei sich nur darum dreht, wer welchen Posten ergattert und wieviel Einfluss man damit nehmen kann, und damit die eigene Pfründe, und die der Mitfreunde sichert. Mit wichtigen Posten ist man interessant für die Wirtschaft, um deren Vorstellungen durchzusetzen. ]]
Genau darum dreht sich auch m. E. alles bei „Wahlen“. Würde die SPD Größe und Glaubwürdigkeit zeigen, dann würde man den „Sieg“ der CDU und AKK anerkennen. AKK zur MPin wählen und sie ihre „Arbeit“ machen lassen.
Denn was genau passiert denn, wenn man nun einen Koalitionsvertrag ausarbeitet? Man sucht nach Kompromissen in „der Sache“ und schreibt diese dann fest!
Genauso gut könnte man ja dann in der jeweils von der Regierungspartei vorgelegten „Sache“ abstimmen! Ist man sich in „der Sache“ einig, kann man zustimmen. Ist man sich nicht einig, kann man die Zustimmung verweigern!
Nichts anderes wird ja bei den Koalitionsverhandlungen auch austariert!
Aber es geht, wie es Herr Neumann bereits richtig andeutete weder um die Sache, noch um das Volk, sondern um die eigenen Posten und vor allem Pfründe, um den „gemeinsamen Trog“, an welchem sich alle ausgiebig bedienen (können)! Und zwar eben nur dann, wenn man sich die Posten und Pfründe aufgrund eines derartigen „Wahlergebnisses“ teilt.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Kroiß
Hallo Ralf Nietzschmann, Walter Neumann und Mitlesende,
mit der Hoffnung, dass dieser Blog verschont bleibt und der „Forenschreck“ Marie/MLM von http://politikparadox.blogspot.de/ nicht auch noch hier ihr Unwesen treibt und man sich genötigt sieht zum Verständnis für Mitlesende auf dieses hasserfüllte von Menschenverachtung gezeichneten Kommentare einzugehen, möchte ich meinen Standpunkt darlegen.
Ich möchte Ralf Nietzschmann und Walter Neumann aus meiner Sicht nur ergänzen.
Grundsätzlich ist zum Inhalt der beiden Kommentare nichts hinzuzufügen.
Meine Überlegung, die nichts mit meinem eigenen Wahlverhalten zu tun hat.
Die BRD ist ein Rechtsstaat und lässt grundsätzlich nur demokratisch legitimierte Parteien zur Wahl zu. Damit wäre theoretisch der Weg offen, dass jegliche Koalitionen denkbar wären.
Im Saarland haben 28 % der Wahlberechtigten ihre Stimme der CDU gegeben.
Da angeblich, so in den Medien trotz Patt im Vergleich CDU zu SPD/LINKE, die Wahlberechtigten eine klare Absage an Rot/Rot gegeben haben sollen, ist es doch überhaupt nicht nachzuvollziehen, dass CDU aber auch SPD wieder eine Regierung bilden wollen.
Es ist doch nachzuvollziehen, dass auf Grund der Wahlaussagen dann eher CDU und AfD besser zusammen passen.
Die CDU, auch im Saarland, hat im letzten Jahr fast alle Positionen der AfD zur Migrationspolitik übernommen, Kehrtwende um 180 Grad gegenüber Merkel im Jahr 2015.
Populistisch auch das Verbot für türkische Politiker zu Wahlkampfauftritte im Saarland, welche überhaupt nicht angefragt waren, also auch Nähe zur AfD.
Im Moment sind 28 % CDU und 21 % SPD auch nur Ausdruck eines jämmerlichen Demokratieverständnisses, denn diese große Koalition erreicht nicht mal die Hälfe der Wahlberechtigten für ein Mandat zur Bildung einer großen Koalition.
Hat die CDU Angst mit einem Sitzverhältnis von 24 CDU und 3 AfD ihre Wahlaussagen durchzusetzen? Könnte die CDU nicht mit dieser Koalition die ungeliebte große Koalition beenden? Konnte die AfD schon mal nachweisen, dass sie regierungsfähig ist?
Warum nicht im Saarland als Test beginnen?
Auch eine solche Koalition käme, wie Walter Neumann feststellte, etwa einer Minderheitsregierung nahe. Außerdem würde auch der CDU immer noch der Weg offenstehen, Stimmen für sinnvolle Entscheidungen von der SPD und den Linken zu holen. Schließlich geht es ja um Landespolitik.
Alle Theorie bleibt grau und auch im Saarland wird es beim Alten bleiben, natürlich zum Wohle des Volkes, so wird die Verkündung in den Medien lauten.
Der vom Sprengsatz
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