Umstritten, teuer, ungerecht! Die Wahrheit über unsere Rente.
Fuest: die Frage der 118 Milliarden ist also keine Frage des Zustehens, eines Geschenkes, weil ja selbst finanziert. Sondern die Frage ist, woher nehmen wir die 118 Milliarden?!
Wir werden Mangel zu verteilen haben, wir werden Verluste zu verteilen haben.
Stellt sich natürlich die Frage, wie man dies gerecht macht?
Die Demographie die Mutter all unserer Probleme?
Dass die Menschen älter werden und länger leben gilt ja für alle Menschen gleichermaßen. Darin besteht primär ja keine Ungerechtigkeit!
Alt gegen Jung und umgekehrt auszuspielen ist aber ungerecht!
Die Rente ist u. a. eine Frage des gesellschaftlichen Solidaritätsprinzips und wie gerecht diese Solidarität angewendet wird?!
Knapp 17% der Gesellschaft zahlen NICHT in die Rentenversicherung ein, haben aber dennoch einen Anspruch?!
Ca. 1,4 Mio. Pensionäre plus ca. 380 Tausend Hinterbliebener erhalten Pension, obwohl sie nie in eine Rentenkasse eingezahlt haben. Ist das gerecht?!
Die durchschnittliche Rentenhöhe liegt bei ca. 1100 Euro pro Monat. Für Neurentner ab 2024 bei ca. 1660 Euro pro Monat.
Die durchschnittliche Pensionshöhe liegt bei ca. 3240 Euro pro Monat. Beides brutto.
Was ist daran gerecht, dass die einen bei der Altersversorgung das Doppelte bis Dreifache gegenüber den anderen bekommen?! Und dies, obwohl sie selbst nie durch eigene Einzahlungen zur Finanzierung dieses Anspruches einen Beitrag dazu geleistet haben?!
Das durchschnittliche Alter bei Pensionsantritt liegt bei knapp 63 Jahren. Bei der Rente liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter bei knapp 65 Jahren.
Bei der Pension ist die Demographie und der Nachhaltigkeitsfaktor scheinbar kein Problem und umstritten. Ist das gerecht?!
Und was genau ist daran ungerecht, wenn die nachfolgenden Generationen ihr Dasein dahingehend völlig anders gestalten und gestaltet haben (Stichwort Kinder), weil sie ein anderes Verständnis (selbstredend auch Möglichkeiten; Stichwort Aufklärung und Verhütung) des gegenwärtigen Daseins haben als die vorhergehenden Generationen?! Selbsterklärend ist natürlich auch, dass die vorhergehenden Generationen ihre Kinder nicht wegen der Altersversorgung bekommen haben. Aber sie erbrachten damit eine Leistung für die Gesellschaft, von der die nachfolgenden Generationen profitierten und immer noch profitieren. Von „Opfer“ und „Verzicht“ erbringen (zu der die nachfolgenden Generationen nicht bereit waren und sind) ist dabei noch gar nicht die Rede.
Wie kommt man auf den Betrag einer Nettorente von 3800 Euro pro Monat für ein Ehepaar?!
Dieser Betrag kann sich niemals nur auf die gesetzliche Rentenversicherung beziehen. Sondern darin sind vmtl. Zahlungen und Erlöse enthalten, die NICHT aus der Altersversorgung alleine stammen. Vmtl. sind darin Erträge enthalten, welche bei der Finanzierung einer Altersversorgung zuvor nicht als Beitragsgrundlage berücksichtigt wurden?!
Natürlich wird es bei den Renten und Pensionen Kürzungen geben müssen, damit die Mängel und Verluste gerechter verteilt werden.
Aber primär müsste es – auch in der Zukunft - bereits bei der Finanzierung (Beitragszahlungen) losgehen.
Wie soll es bei der Verteilung eines „angesparten“ Kapitalstockes (Kuchen) zu einer gerechten Verteilung kommen, wenn es bereits beim „ansparen“ desselben ungerecht zugeht?!
Da hilft auch die Forderung nach einem größer werdenden Kuchen (Wirtschaftsleistung) nichts. Denn wenn die Ein- und Verteilung der Kuchenstücke bereits am Anfang in ungerechten Größen an- und festgelegt ist, dann kann es auch durch ein „mehr, größeren Kuchen“ nicht gerechter werden. Sondern es werden nur die Kuchenstücke in ihrer bestehenden Form bestenfalls größer. Heißt, die bisher schon kleineren und ganz kleinen (genauso gesellschaftspolitisch vorgesehen) und zugeteilten Kuchenstücke werden evtl. ein wenig größer und die vorher schon größeren zugeteilten Stücke werden ebenfalls noch größer.
Die eigentliche Frage bzgl. der Gerechtigkeit wurde und wird dabei aber eben nicht gestellt und auch nicht beantwortet. Wie, durch wen, woher und wodurch kommt/kam es zu einer derart ungerechten Zu-, Ein- und Verteilung des zu verteilenden Kuchens?!
Man sucht seit Jahrzehnten nach der Ursache und den Problemen dafür, weshalb es in Zukunft noch größere Probleme bei der Finanzierbarkeit in u. a. auch diesem System geben könnte, bzw. wird.
Und ja, die Finanzierbarkeit und bisherige ungleiche Art der Finanzierung hat mit Gerechtigkeit zu tun. Hat ihre Ursache in der Auslegung von Gerechtigkeit. Jetzt ist aber Gerechtigkeit keine Frage des Alters und damit auch keine Frage von Generationengerechtigkeit. Es ist auch keine Frage der Demographie, denn Demographie an sich ist keine Frage der Gerechtigkeit. Sondern die Frage ist, wer beurteilt und bewertet die – von wem auch immer - erbrachten Leistungen nach welchen Gesichtspunkten? Leistung als solches wird nicht als Leistung – auch an der Gesellschaft – beurteilt und betrachtet. Sondern wer, in welcher Form und ganz wesentlich in welcher Position (und dies hat eben bereits mit der Bewertung – nicht der Leistung an sich, sondern mit Erhöhung und Erniedrigung - zu tun) die Leistung erbringt.
Mal ein Beispiel durch KI abgefragt:
Vergleich in Zahlen (45 Jahre Tätigkeit)
Beruf Letztes Gehalt / Brutto Pensions-/Rentenanspruch Ersatzquote
Bundestagsabgeordneter 10.000 € / Monat 8.100 € / Monat 81 %
Pflegekraft 3.800 € / Monat 1.719–2.000 € / Monat 45–50 %
Weshalb stehen dem einen Menschen 81% für seine – für die Gesellschaft – erbrachte Leistung als Altersbezug zu. Während dem anderen Menschen nur ca. 48% für seine erbrachte Leistung für Gesellschaft zu?!
Was genau ist daran gerecht und woran macht man, wenn man es als gerecht betrachten sollte diese Gerechtigkeit fest?!
Der eigentliche Grund für eine deutlich unterschiedliche Entlohnung und Altersversorgung bei gleicher verantwortungsvoller Leistung liegt nicht in der Leistung selbst, sondern in ungleichen Marktbedingungen, institutionellen Regeln und gesellschaftlichen Wertzuschreibungen.
Dies ist die entscheidende Frage im Bezug darauf, wie gerecht und ob unsere Altersversorgung überhaupt gerecht ist und damit zukünftig sein wird (können)?!
Von der Witwen- und Mütterrente spreche ich erst gar nicht.
Denn mir erschließt sich überhaupt nicht, was daran gerecht sein soll, dass eine Ehefrau und Mutter, die ihr ganzes Leben solidarisch mit ihrer erbrachten Leistung dem Partner und damit auch der Gesellschaft gegenüber gedient hat, nach dem Ableben des Partners diese erbrachte Leistung nur noch mit 60% bewertet wird.
Dass Kinder, die später geboren wurden in der finanziellen Bewertung mehr wert sind, als Kinder die früher geboren wurden?!
Was hat dies mit Gerechtigkeit zu tun?!
Diese Gedanken habe ich auch - bis auf den letzten Absatz (habe ich nachgereicht) - per Mail an Frau Friedrichs aufgrund der gestrigen Ilner Sendung:
https://www.zdf.de/play/talk/maybrit-illner-128/maybrit-illner-vom-6-november-2025-100
gesendet.
Diese Gedanken habe ich auch - bis auf den letzten Absatz (habe ich nachgereicht) - per Mail an Frau Friedrichs aufgrund der gestrigen Ilner Sendung:
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