Mittwoch, 29. Oktober 2025

Mein Freund und die Altersversorgung

Mein Freund hat wieder mal kurz bei hart aber fair rein gezappt. Da ging es um die Altersversorgung und deren Probleme in unserer Gesellschaft.
Sehr häufig fiel dabei das Wort Gerechtigkeit, wi z. B.
Verteilungsgerechtigkeit, Generationengerechtigkeit und Leistungsgerechtigkeit.


Man sucht seit Jahrzehnten nach der Ursache und den Problemen dafür, weshalb es in Zukunft noch größere Probleme bei der Finanzierbarkeit in u. a. auch diesem System geben könnte, bzw. wird.
Und ja, die Finanzierbarkeit und bisherige ungleiche Art der Finanzierung hat mit Gerechtigkeit zu tun. Hat ihre Ursache in der Auslegung von Gerechtigkeit. Jetzt ist aber Gerechtigkeit keine Frage des Alters und damit auch keine Frage von Generationengerechtigkeit. Es ist auch keine Frage der Leistung und damit Leistungsgerechtigkeit. Sondern die Frage ist, wer beurteilt und bewertet die – von wem auch immer - erbrachten Leistungen nach welchen Gesichtspunkten? Leistung als solches wird nicht als Leistung – auch an der Gesellschaft – beurteilt und betrachtet. Sondern wer, in welcher Form und ganz wesentlich in welcher Position (und dies hat eben bereits mit der Bewertung – nicht der Leistung an sich, sondern mit Erhöhung und Erniedrigung - zu tun) die Leistung erbringt.

Mein Freund hat mal die KI nach einem entsprechenden (vorgegebenen) Beispiel gefragt und dies kam dabei heraus:

Ein
Abgeordneter erhält nach 35 Jahren Tätigkeit eine Pension von rund 9.000 € monatlich, ohne jemals Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt zu haben.

  • Eine Pflegekraft bekommt nach 35 Jahren Arbeit etwa 1.400 € Rente, trotz eigener Beitragszahlungen.

  • Das Verhältnis liegt also bei etwa 1 : 6,5 zugunsten des Abgeordneten.

Fazit

Beide Tätigkeiten sind essenziell für das Funktionieren der Gesellschaft:

  • Abgeordnete tragen Verantwortung für Gesetze, Finanzen und Demokratie.

  • Pflegekräfte tragen Verantwortung für Leben, Gesundheit und Würde von Menschen.

Aber:
👉 Während die
politische Verantwortung eher abstrakt, indirekt und kollektiv ist,
👉 ist die
pflegerische Verantwortung konkret, unmittelbar und persönlich.



Wenn man also fragt, ob beide verantwortungsvoll sind, lautet die ehrliche Antwort:
Ja — beide sind es, aber auf völlig unterschiedlichen Ebenen und mit völlig ungleicher gesellschaftlicher Wertschätzung.

Möchtest du, dass ich diese Gegenüberstellung noch erweitere — z. B. um psychische Belastung, gesellschaftliche Anerkennung oder Einkommensgerechtigkeit?

In diesem von meinem Freund angeführten Beispiel erbringen 2 Personen eine absolut vergleichbare – nicht ungleiche – Leistung. Aber in der Altersversorgung kommt eine völlig ungleiche Bewertung und Finanzierung zu Tage. Damit wird deutlich, dass es um die ungleiche, ungerechte (Be)Wertung (völlig ungleicher gesellschaftlicher Wertschätzung!) der erbrachten Leistungen geht.
Hier kommt dann der entscheidende Punkt, die Frage nach der Gerechtigkeit ins Spiel. Der Markt (der wir eigentlich alle sind) gibt ungleiche Bedingungen vor (also nicht nach dem Gerechtigkeitsprinzip, sondern durch willkürliche (Be)Wertung und Beurteilung, ungleicher Wertschätzung). Institutionelle (politische) Regeln und eben eine gesellschaftliche Wertezuschreibung führen zu ungleichen Bedingungen und damit auch zu ungleichen Finanzierungen bei der Altersversorgung.

Wenn man also die Frage auf den Punkt bringt:

👉 Der eigentliche Grund für eine deutlich unterschiedliche Entlohnung und Altersversorgung bei gleicher verantwortungsvoller Leistung liegt nicht in der Leistung selbst, sondern in ungleichen Marktbedingungen, institutionellen Regeln und gesellschaftlichen Wertzuschreibungen.

Dies ist der eigentliche Grund und die Ursache für eine ungleiche, ungerechte Altersversorgung.
Damit kommt mein Freund dann zur Generationengerechtigkeit. Wie gesagt, das Recht und damit die Gerechtigkeit ist und kann keine Frage des Alters sein.

So wird nun behauptet, dass die nachfolgenden Generationen, also die Jungen dahingehend ungerecht behandelt werden, da sie die – auch finanziellen – Lasten in der Zukunft alleine tragen müssten.
Zum Ausgleich dafür wird u. a. von Fratzscher eine soziales Ausgleichsjahr für Rentner gefordert. Also eine zusätzliche Leistung, welche diese bereits während ihrer Daseinszeit schon vielfach erbracht hatten und teilweise immer noch erbringen.

Hierzu einfach auch mal nur ein paar Fakten.
Die Eltern und Großeltern meines Freundes, sowie auch seine Generation mussten ein Land und die Wirtschaftskraft aus dem Nichts erbringen und schaffen. Sie mussten Kriegs- und Wehrdienst (ersatzweise Zivildienst) leisten.
Diese Generation erbringt derzeit Pflegeleistungen der eigenen Angehörigen in einem nicht unerheblichen Maße.
Derzeit ca. 4 Mio. Angehörige gegenüber ca. 500 Tausend Dienstleistern.
Ganz abgesehen davon, dass diese Generationen mehrheitlich bereits in frühester Jugend ( im Alter von 14 Jahren) arbeitete und nicht bis ins Alter von 25 -32 Jahren lernte und studierte. Was der heutigen jungen Generation eben gerade durch die Leistungen der vorhergehenden Generationen erst ermöglicht wurde.

Auch hierzu hat mein Freund die KI befragt:

Übersicht: Bildungs- und Erwerbsstatus junger Menschen in Deutschland

Altersgruppe

In Schule / Ausbildung / Studium

Davon Studierende

Erwerbstätig (nicht in Ausbildung)

Weder in Erwerb noch Bildung (NEET)

Hauptquelle / Jahr

14–17 Jahre

ca. 95–97 %

< 1 %

< 2 %

1–3 %

Mikrozensus 2023 / Bildungsbericht 2024

18–24 Jahre

ca. 59 % (davon 26 % Studium, 33 % Ausbildung/Schule)

≈ 26 %

≈ 31 %

≈ 10 %

Mikrozensus 2023 (Bundesamt) / BIBB 2024

25–34 Jahre

ca. 18–20 % (meist Studium oder Weiterbildung)

≈ 9–10 %

≈ 75 %

≈ 5–7 %

OECD 2024 / Bildungsbericht Deutschland 2024

Gesamt 14–34 Jahre (gewichtet)

≈ 45 % in Bildung (Schule/Ausbildung/Studium)

≈ 15 % Studierende

≈ 45 % erwerbstätig

≈ 8–10 % NEET

Eigene Gewichtung aus Mikrozensus & OECD


Wenn die Rentenfrage aber primär eine Frage der Wirtschaftsleistung, also der Anzahl der Beschäftigten ist, wo liegt dann das Problem? Wenn doch noch nie so viele Menschen beschäftigt waren, wie derzeit?!


Auch dazu hat mein Freund die KI befragt:

Ja, die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat seit 1950 einen historischen Höchststand erreicht.

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) waren im August 2025 rund 45,8 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Dies stellt einen neuen Rekord dar und übertrifft die bisherigen Höchstwerte deutlich. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 lag die Zahl der Erwerbstätigen bei etwa 45,6 Millionen Destatis.

Seit den 2000er-Jahren ist die Erwerbstätigenzahl nahezu kontinuierlich gestiegen, mit Ausnahme der durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgänge. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen, die steigende Zahl von Teilzeitbeschäftigten sowie die gestiegene Erwerbsbeteiligung älterer Menschen zurückzuführen Destatis.

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland seit 1950 zeigt einen kontinuierlichen Anstieg, wobei die Zahl der Erwerbstätigen von etwa 22 Millionen im Jahr 1950 auf über 45 Millionen im Jahr 2025 gestiegen ist. Dieser Anstieg reflektiert sowohl demografische Veränderungen als auch strukturelle Anpassungen des Arbeitsmarktes.

Insgesamt zeigt sich, dass Deutschland in den letzten Jahrzehnten eine beispiellose Zunahme der Erwerbstätigenzahl verzeichnet hat, die im Jahr 2025 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat.

  

Das Fazit meines Freundes:

Die Probleme sind seit Jahrzehnten bekannt. Nach Lösungen dafür wird ebenfalls seit Jahrzehnten gesucht. Es werden immer wieder kleine Korrekturen auf die auftretenden Wirkungen hin vorgenommen und versucht.
Sehr viele Menschen (Abgeordnete jeglicher Couleur, - Wirtschafts - Wissenschaftler und -Weise, extra Kommissionen) wurden für ihre erbrachte Leistung fürstlich honoriert. Damit wir heute feststellen, dass man immer noch dasselbe Problem und keine Lösung hierfür gefunden hat?!

Für meinen Freund steht fest. Solange man sich nicht mit der eigentlichen Ursache, nämlich der Ungerechtigkeit des vorherrschenden Systems befasst, wird es weiterhin Ungleichheiten und damit nur ungerechte Lösungen geben (können).


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