Skandal
um Echo-Verleihung, Attacke auf Kippa-Träger - verliert Deutschland
den Kampf gegen Antisemitismus?
In einer Welt, in der die
gesellschaftliche Wertschätzung des Menschen auf rein äußerlichen
und materiellen Werten („mein Haus, mein Auto, mein Boot, mein
Bankkonto“, auch ganz genauso gewollt) basiert , geschätzt und
geachtet wird, gehört schon logischerweise die Geringschätzung,
Minderwertigkeit derer dazu, welche diesem Gesellschaftsbild eben
nicht entsprechen. Und da man gerade den Juden den Umgang mit Geld
und seiner Gewinnmaximierung, den Mord am christlichen Erlöser,
sowie den Anspruch, das auserwählte Volk zu sein zuschreibt, erklärt
sich der weltweite Antisemitismus alleine schon aus dieser
überlieferten Betrachtungsweise. Die wiederum resultiert aus der
religiös begründeten geschichtlichen Überlieferung und Auslegung.
Und weil Mensch aus der (Religions)Geschichte eben nichts gelernt
hat, fehlt es an entsprechender Erkenntnis und damit Umsetzung eines
Umdenkens, einer Ab- und Umkehr.
Diese selbst anmaßende Überhöhung
und Selbstüberschätzung gegenüber allen andern Völkern,
resultierend aus den Auslegungen sogenannter heiliger Schriften wie
der Tora und der Bibel führt/e unweigerlich zu einer Erniedrigung
aller anderen Völker und ist vermutlich der Grund für einen
latenten und immer wieder sichtbar werdenden weltweiten
Antisemitismus.
Und weil sich in jeder Religion, jedem
Glaubensbekenntnis irgendjemand als „auserwählt“ betrachtet,
streiten sich ständig die einen „Auserwählten“ mit den anderen
„Auserwählten“, die einen „Gläubigen“ mit den anderen
„Gläubigen“, die einen „Erhöhten“ mit den anderen
„Erhöhten“, wobei es dann logischerweise immer auch „nicht
Auserwählte, Ungläubige und Erniedrigte“ geben muss. Ansonsten
machte ja das „Auserwählen, das Erhöhen“ überhaupt keinen
Sinn. Dabei berufen sich all die „Auserwählten“ stets auf den
einen (abwesenden) Gott, welchen sie angeblich vertreten. Vertreten
können sie ihn aber eben auch nur, weil er ja nicht anwesend (obwohl
angeblich überall und in allem) ist und für sich selbst spricht. Da
aber der Stellvertreter nicht identisch mit dem Vertretenen ist und
sein kann, ergibt sich alleine schon daraus eine Differenz im
sprechen und handeln. Erst recht dann, wenn der Stellvertreter den
Auftrag des zu Vertretenden missversteht, aber dann trotzdem im Namen
des Vertretenen verkündet, was er missverstanden hat. Wenn also das
missverstandene Wort eines (selbst nicht anwesenden) Gottes als
verbindlich verkündet wird, wird eben das Missverständnis als
verbindlich verkündet.
Und wer keinen eigenen „Draht“,
keinen Glauben und damit keinerlei Erkenntnis im Bezug auf diesen
abwesenden und verkündeten Gott hat, ist eben auf die Verkündigungen
und Auslegungen der „Auserwählten und der Stellvertreter“
angewiesen, oder er lehnt dies alles einfach ab und verkündet –
allerdings ebenfalls nur stellvertretend - etwas anderes.
Paradoxerweise haben jetzt aber alle diese Verkündigungen
ursprünglich ein und denselben Sinn. Nämlich, dass jeder Mensch der
sein soll und darf, der er ist. Interessanterweise bedeutet der Name
Gottes Jehova oder Jahwe „ich bin, der ich bin“ bzw. „ich werde
sein, der ich sein werde“. In der Tora, Bibel stellt Gott sich
Moses auch auf Nachfrage genau mit diesem Namen vor.
Jetzt sieht sich aber jeder, der an der
Position eines Stellvertretenden sitzt dem gleichgestellt und
gleichwertig, den er vertritt. Also all diejenigen, die angeblich
Gott vertreten sehen sich gleichermaßen göttlich, also
„übermenschlich“. Wenn jetzt aber jeder der werden kann, der er
sein wird, der ist, der er ist, dann bedarf es keinerlei
Stellvertreter mehr. Denn ein jeder ist dann ja der, der er ist
(geworden). Und wenn Gott den Menschen nach seinem Ebenbild
geschaffen hat, dann kann wohl auch jeder Mensch der werden, der er
ist und dann sein, der er ist. Wozu bedarf es dann noch all der
Stellvertreter, den Verkündern (von was eigentlich?)?! Dann will
auch niemand etwas anderes sein. Strebt nicht mehr nach dem, was
andere haben und besitzen. Weil man dann ja selber all das hat, was
man benötigt, um der (geworden) zu sein, der man ist.
Dann und
erst dann wird der Rassismus und Antisemitismus ein Ende gefunden
haben.