Anne Will am 11.11.2015 (Nein, es war keine Faschingssitzung)

Sendung am 11. November 2015 | 22:45 Uhr
Familiennachzug begrenzen - Unchristlich, aber unvermeidlich?

Die Gäste im Studio

© Will Media Fotograf: Borrs/Yunck

Peter Ramsauer Stellvertretender CSU-Vorsitzender Constantin Schreiber Moderator der ersten arabischen Sendung für Flüchtlinge Maya Alkhechen Ist aus Syrien geflohen Simone Peter Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Heinz Buschkowsky Ehemaliger Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln

http://daserste.ndr.de/annewill/Familiennachzug-begrenzen-Unchristlich-aber-unvermeidlich,annewill4322.html

Also ich sah eine von Ängsten geprägte Sendung.

Ramsauer hat Angst vor dem Untergang der christlich-abendländischen Kultur. Was immer er darunter auch verstehen mag. Dazu müsste er sich nur in seiner eigenen Partei und Heimat umsehen (Vetternwirtschaft, Untreue, uneheliche Kinder etc., also eine nicht gerade christlich-moralische Kultur)!

Frau Alkhechen hat Angst, nicht mehr so willkommen zu sein und künftig wieder mehr Ablehnung zu erfahren. Ihr Schwager hat Angst vor der Begegnung mit „gleichberechtigten“ Frauen.

Herr Buschkowsky hat Angst, dass die weitere Integration – ob der Anzahl an Menschen - noch schlechter verlaufen werde, als die bisherige.

Frau Peter hat Angst, dass ihr die AfD wohl den Rang ablaufen und damit auch ein paar Sitze im Parlament abnehmen wird. Der „Futtertrog“ also mit Weiteren (sogar demokratisch Gewählten) geteilt werden müsste. Zudem hat sie scheinbar Angst davor, dass „Deutschland“ sich wieder an „das Recht und Gesetz“ hält, welches es sich selbst gegeben und auch in Europa maßgeblich mitgestaltet hat. Nachdem Frau Merkel sich mit ihrem „wir schaffen das“ einfach mal darüber hinweggesetzt – und damit Recht und Gesetz einfach mal so außer Kraft gesetzt - hat?!

Herr Schreiber, der Jüngste in der Runde war wohl der Einzige, den - hoffentlich nicht nur "scheinbar" - keinerlei Ängste plagten. Und dies war wohl das Positivste an der ganzen Sendung. Nämlich, dass die nachkommende, jüngere Generation, welche künftig auch wohl am meisten und direktesten von dieser Situation betroffen sein wird, damit am nüchternsten und sachlichsten umging.

Und da Angst nun mal der schlechteste aller Ratgeber ist, kann man sich vorstellen, was an Lösungen hervorgebracht werden wird.

Was ich ja für äußerst interessant bei der ganzen „politischen und Flüchtlingssituation“ finde ist, dass insbesondere diejenigen, welche sich aus dem „Solidarsystem“ (Sozialsystem wie Gehalt und Rente, extra steuerliche Vorteile nur für sich, genauso wie Subventionen etc.) des eigenen Landes und damit vom eigenen Volk, durch die eigene, völlig abhanden gekommene Solidarität verabschiedet haben, größtmögliche Solidarität von denjenigen verlangen und erwarten, von denen sie sich selbst verabschiedet haben?!

http://daserste.ndr.de/annewill/archiv/Forum-Familiennachzug-begrenzen-Unchristlich-aber-unvermeidlich,diskussionfamiliennachzug100.html

Ergänzung:


Reini schrieb am 12.11.2015 23:44 Uhr: Mary ...wo bleibt dein Vorschlag??
Ich habe wenigstens gesagt dass die Politiker sich endlich durchringen müssen Wohnungen anzumieten und wenn es sein muss zwangsweise....aber das machen die nicht, weil man eigentlich nicht EINEN Flüchtling im Land haben will!

Keinem wird etwas weg genommen!! Es geht nur um Wohnraum der LEER steht! Für diesen Wohnraum gibt es bei Vermietung Geld...nichts wird enteignet! Aber selbst das ist zu viel für Anhänger der Pegida! Keine Empathie für die Not Anderer.....Keinem würde etwas weg genommen!!

Die Zwangsvermietung sieht übrigens das Gesetz vor, wenn Leib und Leben von Menschen in Gefahr ist! Klar..die Rechten in unserer Gesellschaft sehen nur Not bei sich selber, weil sie sich für Andere nicht interessieren! Ausgerechnet Menschen im Osten..denen wir vor 25 Jahren geholfen haben, säen nun den Hass....

Heute hat mal das zdf ganz leise angemahnt, dass in Deutschland 1,7 Millionen Wohnungen LEER stehen!
Dazu leere Bürohäuser und Kasernen!

Aber wer will es sich schon mit den Reichen und Konservativem in diesem Land verscherzen! Sind es doch die, die vielfach zu den Rechten in diesem Land zählen. Natürlich nicht alle...aber man sitzt halt gerne auf seinem Eigentum...die anderen sollen doch sehen wo sie bleiben!

meine Antwort:
 Till Eulenspiegel (Robert Kroiß) schrieb am 13.11.2015 12:16 Uhr: Sorry Reini, aber auch Du stampfst immer mit demselben Bein auf immer der gleichen Stelle auf.
Die „Situation“ ist längst keine mehr, in der es darum geht, wer was möchte und sich was wünschen könnte und dürfte. Es geht inzwischen nurmehr darum, WIE es für alle Seiten bestmöglichst geregelt werden kann.
In Halle wurde 60 MA gekündigt, weil das Hotel für Flüchtlinge genutzt werden soll. Auch wenn es sich dabei (noch) um einen Einzelfall handelt, so widerlegt genau diese Tatsache Deine Aussage, dass „Keinem“ etwas genommen wird und ist damit falsch. Und NEIN, daran sind NICHT die Flüchtlinge schuld! Aber diese Frage stellt sich für die MA auch gar nicht mehr!
Von daher wäre es eben m. E. angebrachter, sich mit der Politik auseinanderzusetzen, anstatt Betroffene gegen Betroffene (Elend gegen Not) auszuspielen!
Denn genau ist der Wegbereiter für all das, was Du ständig „verteufelst“! Es ist die Politik und deren „Verantwortung“, wenn sich Unmut – auch auf den Straßen – breit macht! Und es ist eben auch die „Gesetzgebung dieses Systems“, welches eben nicht „gerecht“ gegen Jedermann ist und immer schon auf dem „rechten Auge“ blind war!
Der „Rattenfänger von Hameln“ hat die „Kinder“ auch „nur“ hinter sich versammelt, weil er BETROGEN wurde! Ursache und Wirkung ist der Schlüssel zu nachhaltigen Lösungen! Und nicht „arm“ gegen „noch ärmer“, „Leid“ gegen „noch mehr Leid“!