Heute per Email an das Bundespräsidialamt gesendet.
Werter Herr Bundespräsident und Pastor
a. D. (sofern dies bei einem gläubigen Stellvertreter Gottes
überhaupt möglich ist?) Gauck,
da Sie meine Schreiben vom Februar und
März letzten Jahres bis dato unbeantwortet ließen, inzwischen
weitere Reden hielten und Aussagen in Interviews getroffen haben,
welche bei (allerdings und vmtl. nicht nur bei) mir – nicht nur die
„alten“, der bisher von Ihnen unbeantworteten Briefe gestellten –
Fragen offen ließen und lassen, erlaube ich mir nochmals, Sie mit
einigen von Ihnen getroffenen Aussagen und sich daraus für mich
ergebenden Fragen zu belästigen.
Es lässt sich dabei nicht vermeiden,
auch auf meine früheren Fragen nochmals einzugehen.
So sagten
Sie im Interview bei
„TTT-Titel, Thesen, Temperamente“ vom 26.2.2012 in der
ARD:
Zitat: [[„dass
Sie im Bundespräsidentenamt die Glaubwürdigkeit als primäre und
wichtigste Aufgabe eines Amtsinhabers sehen, selbst auch Kritik
erwarten“]]
Womit
ich eigentlich schon bei der wichtigsten (von weiteren Diskrepanzen
in diversen Ihrer Aussagen mal abgesehen) und – für Sie selbst,
Ihr eigenes Gewissen und damit das von Ihnen repräsentierte Volk und
Land – für mich zu klärenden Frage wäre:
„Wie
glaubwürdig ist ein Mensch – unabhängig seines Standes und Amtes
-, kann er sein, wenn er sich selbst nicht entscheiden kann, wessen
„Herrn“ Diener er tatsächlich ist und sein möchte?! Woran er
selbst tatsächlich und primär glaubt?! An welches „Recht“ und
welche „Freiheit“, welche ihm ja von den „beiden Herrn“ in
absolut unterschiedlicher und differenzierter Weise verkündet und
verheißen wurde?!“
Denn
alleine hierdurch wird doch bereits offensichtlich, dass es sich bei
der Verheißung und Verkündigung im Bezug auf „das Recht und die
Freiheit“ eines dieser beiden „Herrn“ um eine Lüge handeln
muss! Ansonsten wäre ja die Verheißung und Verkündigung, aber vor
allem der Weg zur Erfüllung selbiger gleichlautend und ein und
derselbe!
Hierzu möchte ich weitere Zitate (also Ihre eigenen
Feststellungen und Aussagen) aus Ihrer Rede beim
Eröffnungsgottesdienst des 34. Evangelischen Kirchentages anführen:
Zitate:
[[ „Also: Es geht hier um das, was wir tun – oder was wir tun
sollten. Es geht um das, wofür wir uns einsetzen. Aber das ist nicht
alles. Das wäre ein halbierter Protestantismus, ein halbierter
christlicher Glaube. Es geht nämlich auch um das, was wir sind, was
wir haben, wenn wir vom materiellen Haben einmal absehen, was wir
bekommen, wem wir uns verdanken.“
und weiter: „Das gilt nicht nur
für den persönlichen Glauben, das ist nicht nur abstrakte Theorie.“
und: „Was wir da von Gott
bekommen....das „knistert“ zuweilen, das kann auch fremd sein,
vielleicht sogar abenteuerlich. Gottes Gaben sind so – oftmals. Sie
sind auch da für heute, für den heutigen Tag, für die aktuelle
Situation.“
und:
„Und wir fragen als Christen nach den Gaben Gottes für diese Zeit.
Was gibt er, das wir brauchen? Und was gibt uns sonst eben kein
anderer? Und was machen wir aus den Gaben – für uns und die Welt?
Welche Kraft gewinnen wir, wenn wir mit dem rechnen, der nicht von
dieser Welt ist? Und wie dienen wir dieser Welt am besten – als
Verstärker eines sich ständig wechselnden Zeitgeistes oder aber im
Vertrauen auf seinen heiligen Geist?“]]
Alleine
diese bisherigen Zitate führen zu einer so offensichtlichen
Diskrepanz zwischen Ihren Reden und Ihrem Handeln, sodass die von
Ihnen selbst genannte primäre und wichtigste Aufgabe eines
Bundespräsidenten, nämlich die Glaubwürdigkeit von Ihnen und durch
Sie selbst in Frage gestellt wird.
Und
auch das derzeitige Aufbegehren weltweit und in aller Herr(schend)en
Länder ist „nur“ ein Zeichen dafür, dass die Völker primär
unter der Unglaubwürdigkeit der/ihrer Herrschenden leiden. An dem,
was Herrschende in ihren Sonntagsreden verheißen und dem, was sie
tun und aus deren Handeln für die Menschen folgt. All die aktuellen
(allerdings auch früheren) Probleme sind also primär eine Frage der
Glaubwürdigkeit, wie Sie richtig betonen und die primäre und
wichtigste Aufgabe eines Amtsinhabers. Zeigt sich also in der
wichtigsten Aufgabe eines Amtsinhabers bereits eine offensichtliche
Widersprüchlichkeit seiner eigenen Glaubwürdigkeit, wie soll dann,
alles Nachfolgende – egal ob Sonntagsreden oder Handlungen -
„glaubhaft“ sein?!
So
fühlten Sie sich – wohl Ihrem Gewissen folgend – zunächst Gott
und dem „heiligen Geist“ als Ihrem wahren und einzigen Herrn in
Ihrem Dasein verpflichtet. Folgten seinem Wort und predigten (auch
dem/Ihrem gläubigen Teil des Volkes) dessen Weg zur Wahrheit,
Gerechtigkeit und zum Frieden.
Das
Wort eines „Herrn“, der wie Sie selber sagten: „uns gibt,
was uns sonst eben KEIN anderer gibt“!
Und der, wie Sie des weiteren sagen: „uns eine Kraft gibt
und geben kann, wenn wir mit IHM rechnen; mit IHM, der aber NICHT von
dieser Welt ist?!“ Demnach ist
und kann aber auch die Kraft, welche „dieser Herr“ uns gibt, auch
NICHT von und in dieser Welt zu finden sein?!
Und dann stellen Sie
in dieser Rede beim Evangelischen Kirchentag auch noch die Frage, wie
wir der „Welt“ am besten dienten?! Ob als Verstärker eines
ständig wechselnden Zeitgeistes, oder aber im Vertrauen auf „seinen
heiligen Geist“?!
Sie
selbst unterscheiden und differenzieren also zwischen einem sich
ständig wechselnden Zeitgeist und dem „heiligen Geist“ dessen,
der in seinem Wort sagt, dass „man“ nicht der Diener zweier
Herren sein kann, der Unbill verheißt „weil du dir heute einen
König erwählt hast“, eine sehr wesentliche Aussage trifft, als
„er“ sagt „mein Reich ist nicht von dieser Welt“ und im
„Vaterunser“ nochmals verdeutlicht „dass sein Reich erst noch
kommen müsse“!
Ergebnis
eins sich ständig wechselnden Zeitgeistes ist allerdings auch ein
ständig wechselndes Verständnis von Wahrheit, Gerechtigkeit und
Freiheit, oder nicht?! Also eine Frage der Auslegung, des
Verständnisses, der Erkenntnis und des „Gehorsams“?! Um in der
Erfüllung dieses Gehorsams zu erlangen, was – egal welchen
„Herr(schend)en“ folgend – in ein und derselben „Verheißung“
mündet. Nämlich, dass der Mensch, die Völker NUR dann Freiheit und
Gerechtigkeit erlangen könnten und würden, wenn sie nur den
„Verkündigungen“, dem „Rechtsverständnis“ - also den in
Gesetze verfassten Worten – der jeweis „Herr(schend)en“ Folge,
also Gehorsam leisten würden?!
Gerade
diese Erfahrung haben Sie doch in Ihrem bisherigen „Dasein“ - was
ja dem Worte Ihres „ersten Herrn, nämlich Gott“ zufolge nicht
identisch ist mit „Leben“ - ebenfalls persönlich machen können?
Womit
ich beim nächsten – allerdings schon einmal an Sie gerichteten –
Punkt in einer Ihrer Aussagen wäre.
Zitat
aus dem bereits o. g. Interview bei TTT- Titel, Thesen, Temperamente:
[[„Bei
der Institution Bundespräsident, wo kaum Macht existiert, erwarten
wir Glaubwürdigkeit. Wie erlangt man sie? Man sollte bei sich sein.
Man sollte nicht eine Show abziehen. Und man darf zeigen, dass man
die Werte, auf denen unser Land beruht, ernst nimmt."]]
So
gehört meines Wissens zu einer der wichtigsten Aufgaben des
Bundespräsidentenamts und damit des Bundespräsidenten „die
Ausfertigung und Verkündung der Bundesgesetze durch Bekanntmachung
im Bundesgesetzblatt“!
So
ganz machtlos scheint das Amt dann doch nicht zu sein?! Erst recht
dann, wenn mit der Unterzeichnung von Gesetzen (also der alles
entscheidenden Aufgabe des Bundespräsidenten vor Inkrafttreten eines
Gesetzes) und damit einem allgemein gültigem und verbindlichem Recht
für das ganze Volk doch die eigentliche Macht – nämlich die nun
ausgefertigte Macht des Rechts und der Gesetze - genau in dieser Form
als Macht existiert und notfalls mit Gewalt durch- und umgesetzt
werden kann und wird?!
„Recht“
und „Gesetz“ eines sich ständig wechselnden Zeitgeistes erhalten
also erst dann ihre Gültigkeit und Verbindlichkeit, wenn diese vom
Bundespräsidenten per – zustimmender – Unterschrift in Kraft
gesetzt werden.
Damit
setzen Sie – als ehemaliger Pastor, Ihren bisherigen „Herrn“,
dessen und Ihre eigenen damit verbundenen Erkenntnisse, den „heiligen
Geist“ und damit auch sich selbst verratend – als „letzte
Instanz“ Ihre Unterschrift unter Worte (Gesetze und Recht in
Schriftform) derer, welche diese Erkenntnisse und das daraus
resultierende Rechtsverständnis „eines sich ständig
verändernden Zeitgeistes“ und
nicht vom „heiligen Geist inspiriert“ als
verbindlich verfassten!
Sie
bedeuten damit allerdings auch, dass der „heilige Geist,
und derjenige, von welchem wir die Kraft und das Vertrauen in das
Leben an sich haben“ aktuell
und dem Zeitgeist entsprechend „uns“ derzeit nichts geben kann,
was Sie uns nicht schon durch Ihre „Macht“ und Unterschrift als
erster Mann im Staate, als Bundespräsident gegeben hätten?! Sie
setzen also als „machtloser“ Bundespräsident das Wort Gottes und
den „heiligen Geist“ – welchem Sie noch vor Jahren und Ihrem
Gewissen dienend folgten – wissentlich (auf Grund „neuer“
Erkenntnisse des Zeitgeistes?) außer Kraft!
Der
Inhaber – aktuell also Sie - dieses Amtes ist also die
unbestrittene und unumstrittene oberste Priorität (einer der selbst
gewählten Könige, von welchen in der Bibel die Rede ist) und
Machtperson des/eines gültigen Rechts und seiner Gesetze, eines,
nämlich dem Zeitgeist folgenden Rechtsverständnisses, auf welchem
sich in der Folge, eben auf Grund der Rechts- und -Gesetzgebung und
dieser Erkenntnisse ALLES in diesem Lande begründet!
So
ganz machtlos scheint das Amt eines Bundespräsidenten dann doch
nicht zu sein?! Erst recht dann, wenn mit der Unterzeichnung von
Gesetzen (also der letztinstanzlichen entscheidenden Aufgabe des
Bundespräsidenten vor Inkrafttreten eines Gesetzes) und damit einem
künftig allgemein gültigem und verbindlichem Recht (dabei das Wort
und Recht Gottes außer Kraft setzend; denn es können wohl kaum
zweierlei „Rechte“ zur selben Zeit Gültigkeit haben) für das
ganze Volk doch die eigentliche Macht – nämlich die nun aus
gefertigte Macht des Rechts und der Gesetze - genau in dieser Form
als Macht existiert und notfalls mit Gewalt durch- und umgesetzt
werden kann und wird?!
Dies
bedeutet andererseits aber auch, dass dieser einzelne Mensch, welcher
diese Position einnimmt (also in diesem Falle Sie), an sich ein
übergeordnetes Rechtsverständnis, ein übergeordnetes
Werteverständnis haben müsste, um überhaupt prüfen und
differenzieren zu können (die Unterschiede zwischen einem Recht und
Gesetz, welches dem Zeitgeist unterworfen ist und einem „ewigen“
Recht und Gesetz, welches dem „heiligen Geist“ unterworfen und
nicht von dieser Welt ist erkennen), ob die ihm vorgelegten Gesetze
dem „ewigen“ RECHT ( mit und welchen Maßstab dabei anwendend,
wenn nicht die des „heiligen Geistes“?!) entsprechen, ehe er
derartiges unterschreibt und rechtsverbindlich macht und damit erst
zu einer umsetzbaren Macht – die dieses Amt dann eben doch hat –
verhilft?!
Wie
glaubwürdig aber kann jemand andererseits sein, der gegen
Obrigkeitshörigkeit argumentiert und sich dann zum Primus inter
pares einer Obrigkeit und der Herrschenden genau durch dieselbe/n
wählen lässt?!
Der
in genau dieser Funktion – was auch diese Position angeblich als
einziges „Machtinstrument“ hergibt – wichtige Akzente setzen
soll, Gesetze unterschreiben muss und damit das Recht der Obrigkeit,
der Herrschenden für die „Untertanen“ rechtsverbindlich und über
Gottesrecht (und damit auch über das bisher für ihn selbst als
primäres Recht geltende) stellend machen muss und macht! Erwartet so
jemand dann, dass man seine „wichtigen Akzente“ ignoriert, die
von ihm unterschriebenen Gesetze missachtet, weil man eben nicht
obrigkeitshörig, sondern vielleicht gottesfürchtig ist?! Und was
bedeutet dies für Atheisten?!
Könnten
Sie mir vielleicht Ihren Sinn dieses Amtes (in welches Sie gewählt
wurden, weil Sie sich auch wählen ließen) erklären, in welches
sich Jemand wie Sie wählen lässt, der an die
Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen appelliert, der
Obrigkeitshörigkeit für einen gravierenden Fehler hält, um sich
dann an die Spitze der Obrigkeit und Herrschenden zu stellen und
„mir“ von „oben“, auch per von „ihm“ unterschriebener und
erlassener Gesetze herab sagt, dass ich selber denken und handeln
soll?! Wieso macht man dies dann eigentlich nicht zunächst mal bei
und für sich selbst, sondern „unterwirft“ sich der Meinung, dem
Wohlwollen und dem „Wahlverfahren“ einer Bundesversammlung?! Wie
soll ich einem – sich nun selbst zu diesem - „ABHÄNGINGEN“
machen lassenden die Mär von der Eigenverantwortung und der
UNABHÄNGIGKEIT von der Obrigkeit abnehmen, wenn seine Wahl doch
genau davon – nämlich dem Wohlwollen der Herrschenden, also seiner
persönlichen Obrigkeit – abhing und abhängt?!
Noch
interessanter im Bezug auf Glaubwürdigkeit wird es dann, wenn ein
Inhaber dieses „weltlichen“ höchsten Amts wie Sie in seinem
bisherigen Dasein und Bewusstsein, seiner „eigenen“ Erkenntnis
(u. a. seiner „Berufung“ als Pastor und damit „Stellvertreter
Gottes“) eine Lehre, ein Bewusstsein und damit eine Verantwortung
(wie dies auch verbindlich und verpflichtend in der Präambel des GG
steht) – hoffentlich glaubwürdig – von einem Reich Gottes und
damit auch von einem anderen Bewusstsein ausgehend, also von einem
„anderen Reich“ als das „wahr“ anzustrebende spricht und
verkündet, welches doch kommen möge (wie im „Vater unser“
erfleht) und demnach noch gar nicht hier sein kann (s. h. die Bibel:
„mein Reich ist nicht von dieser Welt“)?! Aber sich dann im
vorherrschenden „Reich“ und dem sich ständig ändernden
Zeitgeist folgend und nicht dem „heiligen Geist“ folgend zum
„ersten Mann“ dieses Landes wählen lässt, obwohl er in seinem
bisherigen Dasein eigentlich doch etwas ganz anderes „wahrhaftig“
anstrebt/e und verkündet/e?! Ja selbst in Ihrer Rede beim
Evangelischen Kirchentag wieder kundtat?!
Er
kann und muss sich und sein bisheriges Bewusstsein, seine bisherigen
Erkenntnisse wie u. a. seine „Berufung“ und das Leben als Pastor
und damit „Stellvertreter Gottes auf Erden“ , die Lehre von einem
„anderen Reich, nämlich dem Reich Gottes“, welches doch kommen
möge und also nicht das Reich sein kann, nicht von dieser „Welt“
sein kann, wie Sie selber sagten, in welchem er jetzt das „höchste
Amt“ inne hat ( also das „gelehrte“ Bewusstsein des Wort und
die Erkenntnis Gottes bewusst verleugnend ) demnach auch sich selbst
verleugnen. Wie glaubwürdig kann er dann noch sein, wenn er sich und
seinen Gott (Herrn) selbst – um des Amtes willen – verleugnen
muss?! Erinnert mich ein wenig an Petrus und den Hahnenschrei vor der
dreimaligen Verleugnung seines Herrn! An den Diener zweier Herren,
was Gott allerdings ausschließt!
Da
in unserem Land „Kirche und Staat“ nur scheinbar getrennt
existieren (wie bereits erwähnt beginnt es schon bei der Präambel
des GG, welche genauso rechtsverbindlich ist, wie die nachfolgenden
Artikel, über die steuerlichen Vorteile und solidarischen
Finanzierungen der Kirchenvertreter durch die Gesellschaft etc.),
müssten Sie doch – bereits bei Ihrer „Berufung“ und vor Ihrer
Wahl zum Bundespräsidenten - in einen erheblichen Gewissenskonflikt
geraten sein?!
Dass
diese Trennung von Staat und Kirche aber in Wahrheit und Wirklichkeit
gar nicht gegeben ist und deshalb auch in der Frage des
Bundespräsidentenamtes, dessen Werte, Macht und Würde durchaus
einer kritischen Betrachtung unterzogen werden darf, ja eigentlich
sogar muss, begründet sich bereits in der Präambel – welche all
den Artikeln vorausgesetzt und demnach auch Recht und Gesetz
ausdrückend verpflichtend ist – unseres GG!
Aber genau diese
Diskrepanz müsste doch gerade Ihnen als ehemaliger Pastor und
Verkünder des Wortes und Recht Gottes doch ganz offensichtlich
geworden sein?!
So
beginnt diese Präambel mit den Worten: „Im BEWUSSTSEIN vor GOTT
UND den Menschen…“! Diese Aussage impliziert als verpflichtendes
Recht und Gesetz doch bereits GOTT und damit Religion (wobei Religion
nicht gleichbedeutend und gleich zu setzen mit den Institutionen und
„Heilslehren“ der diversen Religionen ist) als verbindlich und
eingebunden in die weitere Gesetzgebung und Rechtsprechung. Und es
impliziert ebenfalls, dass es (auch) ein BEWUSSTSEIN und damit eine
Erkenntnis von GOTT geben müsse?! Denn wie sollte – wer auch immer
– Verantwortung ohne ein BEWUSSTSEIN und ohne Erkenntnis von Gott
diese vor GOTT UND den Menschen wahrnehmen können?! Ohne zu wissen,
was GOTT SEIN (also das/ein Bewusstsein und die Erkenntnis Gottes)
und Mensch SEIN ist, bzw. worin sich dieses jeweilige SEIN ausdrückt,
bzw. unterscheidet?!
Ganz
abgesehen davon, dass sich unsere Herrschenden doch vehement darauf
berufen, dass unsere Demokratie auf den christlich-jüdischen
Traditionen [[Tradition (von lateinisch tradere ‚hinüber-geben‘
bzw. traditio ‚Übergabe‘, ‚Auslieferung‘, ‚Überlieferung‘)]]
und deren WERTE basiert und beruht?! Demnach also auf göttlichen
Werten, einem göttlichen Bewusstsein!
Was
Sie nun aber gerade auf Grund, bereits bei Ihrer Berufung und Wahl in
dieses Amt des Bundespräsidenten verleugnen mussten!
Vielleicht
ist aber gerade dies das „Spannende“ an Ihrer Berufung als
„primus inter pares“, als Bundespräsident?! Hier wird ein
„Kirchen- und Glaubensvertreter“ im „höchsten weltlichen Amt“
genau mit dieser ungeklärten Frage „sich ständig verändernder
Zeitgeist versus heiliger Geist“ konfrontiert und in einen
offensichtlichen Widerspruch und persönlichen Zwiespalt „gezwungen“!
Denn
Sie müssen nun im BEWUSSTSEIN vor GOTT UND den Menschen in diesem
Lande Ihre/eine Verantwortung, welche Sie sowohl Gott, als auch den
Menschen gegenüber haben, wahrnehmen, wenn Sie beiden Seiten
gegenüber glaubhaft sein wollen! Dabei stellt sich für mich die
Frage, wie Sie dieses unterschiedliche Bewusstsein (nicht nur für
sich selbst) und die dabei widersprüchlichen Erkenntnisse (er)klären
und umzusetzen gedenken?!
In
einem Land, in welchem angeblich Staat und Kirche GETRENNT sind?! Was
letztendlich ja bedeutet, dass man GOTT (und dessen Bewusstsein) von
einem STAATSAMT trennen müsste. Dann bestünde Ihre erste Aufgabe
wohl genau darin, diese widersprüchliche Präambel, bzw. all die
noch „verwickelnden“ Umstände aufzulösen und zu beseitigen?!
Und
genau diese offensichtliche Diskrepanz kann eigentlich nur und müsste
eben ein Mann der Kirche, also ein Mensch wie Sie, welchem man
das/ein BEWUSSTSEIN von Gott zuschreibt klären?! Denn was sollte er
ansonsten in seiner Funktion als Pastor anderes, als ein Bewusstsein
von Gott gelehrt haben?! Sie müssten also die Erkenntnis der
Diskrepanz zwischen einem sich ständig verändernden Zeitgeist
und dem ewigen,
heiligen Geist haben?
Dass
sich dann allerdings auch die Fragen danach stellen, wie bewusst und
glaubwürdig er, bzw. in diesem Falle Sie Gottes Recht befolgt/en,
ist dann eigentlich nur logisch, ja gerecht (im Sinne, also
Bewusstseins, Recht und Gesetzes des von ihm gelehrten Gottes) und
müsste sogar – seiner eigenen christlichen Lehre folgend –
unbedingt auch von ihm selbst gestellt werden?! Wie also das Befolgen
der Lehre und des Recht Gottes dazu führen kann, das oberste und
höchste Amt dieses Landes, also ein weltliches Amt einzunehmen, wo
doch „sein Reich nicht von dieser Welt ist“?! Den Dienst zweier
Herren anzutreten?! Worauf gründet sich dann seine Glaubwürdigkeit?!
Können
Sie, werter Herr Gauck den Widerspruch und den Zwiespalt Ihrer
Aussagen, Ihrer Worte und nachfolgenden Taten, in welchen Sie sich
mit Ihrer Amtsübernahme begeben haben erkennen?! Können Sie, werter
Herr Gauck, die zunehmende - nicht nur Politik- Verdrossenheit der
Menschen – als Ergebnis gerade dieser Unglaubwürdigkeit
„Herrschender“ - in diesem Lande verstehen?! Wenn schon der
„Erste“ (nun nicht mehr Bürger seiend) im Lande, wichtige
Akzente Setzende selbst nicht zu seinen eigenen Worten steht?!
Die
Klärung dieser offensichtlichen Widersprüchlichkeiten und
Diskrepanzen – ganz abgesehen von vielen weiteren
Widersprüchlichkeiten, welche ich nicht nochmals, weil Ihnen ja
bereits Anfang letzten Jahres übermittelt anführen möchte - bzgl.
Ihrer eigenen Aussagen und die Beantwortung der – durch Sie selbst
aufgeworfenen – Fragen halte ich in Ihrem eigenen Interesse, als
„erster Mann im Staate“ und primär Ihrer eigenen Glaubwürdigkeit
wegen für zwingend erforderlich und unverzichtbar und bitte von
daher um Nachsicht ob meiner Unnachgiebigkeit.
Mit
freundlichen Grüßen
Robert Kroiß