(in erster Linie etwas ausführlichere Antwort an Gerhard Dietrich und Walter Neumann im Bezug auf "unsere" derzeitige Diskussion), aber auch für jede/n Interessentin/ Interessenten
Zum Thema „Religion, Gott und die
Welt“ ein Interpretationsversuch – verbunden mit einem großen
Dankeschön an Walter Neumann und Gerhard Dietrich, die mich mit
ihren Kommentaren und Beiträgen zu dieser etwas ausführlicheren
Stellungnahme und zu einem erneuten Überdenken meiner eigenen
Gedanken veranlassten - der evtl. ein wenig deutlicher macht, was ich
auch in bisherigen Beiträgen und Kommentaren ( so u. a. auch im
AW-Forum) darlegte und meinte, wenn ich immer wieder den Versuch
mache und machte, eine Verbindung mit der Bibel, bzw. auch anderen
„religiösen, aber auch sehr weltlichen Texten“, aber vor allem
mit der/einer Grundvoraussetzung – nämlich dem Glauben -
herzustellen versuchte und versuche.
Das erste – inzwischen vmtl. für
Jedermann offensichtlichste und widersprüchlichste, außer bei den
Kirchen und Religionen - Problem m. E. ist schon die „irrige“
Annahme und der Versuch Gott (Götter) zu personifizieren. Gerade aus
dieser „Personifizierung“ schöpften die Kirchen und Religionen (
in größtmöglicher Vereinigung mit den weltlichen Mächten ) ihr
„Selbstverständnis“ und ihren „ALLEINVertretungs-,
Verkündigungs- und Führungsanspruch“.
Diese absolut widersinnige und irrige
Personifizierung Gottes – als „dem “ - über allem thronenden
und wissenden Schöpfers - wird schon in den Anfängen der Bibel
deutlich gemacht:
„Die Erde war wüst und leer, und Finsternis
war über der Tiefe; und der GEIST Gottes schwebte über den Wassern“
(1. Mose 1,2).
Lassen sie mich hier gleich mal ein
paar Beispiele, selbst aus der jüngeren Geschichte dafür anführen,
dass der GEIST über den Wassern schwebte, in der Luft lag, bzw.
liegt:
Woher hatte ein „WunderKIND“ -
wobei ja darin schon wieder ausgedrückt ist, dass es sich um „keinen
Normalfall“, kein „normales“ Kind handelte, sondern um ein
Wunder/Kind (also wieder etwas Unerklärliches, Unverstandenes,
letztlich also ein Nichtwissen, mangelnde (Er)Kenntnis handelte) –
wie W. A. Mozart bereits im Kindesalter die Fähigkeit, DAS zu
machen, was er machte, wenn es NICHT „in der Luft“ lag und
deshalb von „ihm“ aufgegriffen und umgesetzt werden konnte?! Wäre
es für „intelligente Kinder/Menschen“ erlernbar, weshalb gibt es
dann seit Jahrhunderten KEINEN W. A. Mozart (oder auch jeden anderen
Komponisten, Musiker, Schriftsteller etc. ) genau in dieser Art und
Weise und Form mehr ?! Weshalb eignet sich – gerade heute mit dem
angeblichen Fortschritt in allen möglichen Wissenschaften – KEINER
mehr derartige Fähigkeiten an?!
Oder lassen Sie mich R. M. Rilke
aus Erklärungen, Briefen, Gesprächen, Vor- und Beiwörtern zu
seinen „Duineser Elegien“ zitieren: „Zehn lange Jahre hat Rilke
gebraucht, um seine "Duineser Elegien" abzuschließen ,
die, wie er selber behauptete, kein Werk waren, das allein vom Autor
erschaffen wird, sondern als Frucht höherer Eingebung entstanden,
auf die der Autor lange warten musste.“ oder „ so berichtete
Rilke der Fürstin Marie von Thurn und Taxis, als ob ihm im Brausen
des Sturmes bei seinem Spaziergang eine Stimme zugerufen und die
Verse eingegeben hätte“?!
Oder die „Fähigkeiten“ von z.
B. der Shaolin-Mönche, resultierend aus sowohl körperlichem
Training, als auch – in erster Linie – meditativer und damit
geistiger „Bewegung“.
Es ließen sich an dieser Stelle
ganz sicher noch etliche andere Beispiele anführen...aber auch mit
diesen Beispielen ist es so, dass sie einen „Glauben“ bei
denjenigen voraussetzen, denen man derartiges mitteilt und
„offenbart“. Selbst wenn es in Büchern, Noten niedergeschrieben
wurde und ist. Selbst wenn die Fähigkeiten der Shaolin-Mönche im
Zeitalter der modernsten Medien und selbst live vor Ort zu bestaunen
sind.
Dasselbe gilt natürlich gerade und
in erster Linie bei „Niederschriften und Wiedergaben“ sogenannter
Propheten. Aber selbst dies, nämlich dass und was Prophetie und
Prophezeiung ist, steht bereits in der Bibel.
Will an dieser Stelle auch nicht
„verhehlen“, dass ich persönlich sogar selber vor vielen
Jahrzehnten, als ich für einige Jahre als Jugendlicher und junger
Erwachsener (sogar noch als junger Familienvater) ganz persönliche
und eigene Erfahrungen – einer Sekte angehörend - damit gemacht
habe, was es bedeutet, wenn „Gott“ zu einem spricht. So wie es
Rilke auch ausgedrückt hat. Dass einem die Wörter und Texte solange
im Kopf (Tage- und Nächtelang, teilweise ohne Schlaf zu finden)
herum schwirren, bis man sie endlich niedergeschrieben hat. Einen
Ingenieur der technischen Wissenschaften – also das absolute
Gegenteil eines „gottesfürchtigen und religiäsen“ Menschen
dabei kennen lernte, der ebenfalls von „Worten und Texten“
übermannt wurde, ohne zu wissen, wie ihm - und zwar über "Nacht" - geschah und was dies
bedeutete und der heute erst recht nicht mehr weiß, wie ihm damals
geschah, obwohl seine Texte (ganze Bücher) sogar noch existieren.
Betone allerdings auch gleich, dass
diese Dinge und Zeiten ebenfalls schon wieder Jahrzehnte hinter mir
liegen, aber durchaus eine wichtige Erfahrung für mich und mein
heute daraus resultierendes „Verständnis“ des Daseins und des
Lebens waren und sind.
„Im Anfang war das
Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war
im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe
gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In
ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das
Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht
begriffen. (Joh. 1,1-5)“
Alleine aus diesen Textstellen lässt
sich für mich keine Personifizierung und „Verortung“ Gottes,
damit auch KEIN Stellvertreteranspruch feststellen. Bestenfalls eine
„Verortung“ eines „Geistes“ und die „Wichtigkeit und
Sinnhaftigkeit“ des/eines Wortes“.
Für mich bedeutet in diesem
Zusammenhang „Finsternis“ (oder im weiteren Verlauf der Bibel die
„Nacktheit“ Adam und Evas) nichts anderes, als ein Nichtwissen,
fehlende Erkenntnis/se, Der - dem Menschen und Dasein - noch fehlende „Geist“, welcher „über
den Wassern, der Finsternis, dem Chaos schwebte (also in der „Luft
lag)“ und zunächst nicht erkannt wurde (werden konnte). Weil man in
„Einem“, in absoluter „Finsternis“, im „Chaos“ weder
unterscheiden, noch etwas erkennen, noch differenzieren kann. Von daher
sind „weise oder intelligente“ Entscheidungen zunächst - auch von noch so "intelligenten" Menschen - gar nicht
zu treffen.
Und weder „Adam und Eva“ als
Sinnbild und Gleichnis des Menschen, noch der Mensch an sich weiß
zunächst, wie, was und wozu er – genauso wenig wie „Gott/Schöpfer“
dies als „diktatorischer Gott/Schöpfer“ ohne seine „Schöpfung“
und deren „Rückkopplung, Rückbindung = Religion, Reaktion“ auf
„ihn“ wissen kann - „in die Welt“ kam. Denn es fehlt
anfänglich ja grundsätzlich der/ein Sinn (der über allem
„schwebende Geist“) und dadurch die/eine entsprechende
Unterscheidungsmöglichkeit, mangels fehlender Kenntnis und Wissen
darüber, was „gut oder schlecht“ für „ihn“, bzw. das Mensch
sein, respektive „ALLE und ALLES, also das Leben als Ganzes“
ist. Es fehlt also der/ein „Leitfaden“, eine „Gebrauchsanweisung“
- der WAHRE SINN - für die „Schöpfung,das/ein Dasein“.
Es „herrschte“ allerorten eine
allgemeine Ungewissheit und damit natürlich auch Furcht und Angst
darüber, was sich „hier“ abspielte. Selbst bei dem
„Schöpfer/Gott“, wie auch dies in der Bibel deutlichst zum
Ausdruck kommt, wobei dann gerade wieder das „Wort, welches am
Anfang steht und ohne das NICHTS ist und wird“, erst zu seiner
eigentlichen Bedeutung kommt und wird:
„Und Gott sprach, es werde....“ und
erst danach kommt – selbst für „Gott“ - die „Erlösung und
Befreiung, als „er“sah und feststellen konnte, dass es „gut“
gegangen – das Wort und der Geist in die Tat umgesetzt wurde - ist
„und Gott sah, dass es „gut“ war“.( 1. Mose, bzw. Genesis)
Absolute Grundvoraussetzung für alle
„Beteiligten“ (also selbst für Gott, einen göttlichen und
schöpferischen wohlwollenden Geist oder eben die Menschheit) aber war und ist
der/ein Glaube. Und zwar der „Glaube“ an die Machbarkeit,
Umsetzbarkeit der eigenen Worte, des Geistes, der Ideen. Ohne Glauben
ging und geht m. E. absolut überhaupt nichts. (Dies gilt selbst für
die jüngere, als auch aktuelle Geschichte. (An)Alle Verheißungen
und Verkündigungen – als Resultat einer/der Idee/n -(muss) müssen
zuerst „geglaubt“ werden, ehe sie überhaupt umgesetzt werden
(können). Woran „man“ nicht glaubt, wird vmtl. - weil ja absolut
widersinnig - niemals in die Tat umgesetzt werden. Denn wer sollte
etwas umzusetzen versuchen, woran „er“ nicht glaubt, bzw. sich
davon überhaupt NICHTS davon erhofft?)
Diese Ungewissheit, die Angst und
Furcht, die „Nacktheit“ kann erst erkannt und erfasst werden,
wenn „man/Mensch“, die Angst und Unwissenheit unbewusst
überwindend, der „Verlockung/Lust – wiederum „nur“
Verheißung und Verkündigung, also Worte und Prophezeiungen eines
„noch besseren“ Daseins und Lebens (die Erweckung von Gier, Neid
und Geltungssucht) - im wahrsten Sinne des Wortes „erliegt“ und
damit einem scheinbar noch „Mächtigerem“ nachgibt. „Du wirst
sein wie Gott“, erkennend „Gutes und Böses“ - was dann ja auch
in Form der NUN möglichen Unterscheidungsfähigkeit tatsächlich
auch eintrifft - ewiglich leben usw., wie dies ebenfalls in der Bibel
in der „gleichnishaften Gestalt“ der Schlange im
„Schöpfungsablauf“ des ALTEN (ersten) Testaments „gleichnishaft“
und damit „verschlüsselt“ dargelegt ist. Wenn also im Gegensatz
zu dem „Gebot Gottes“ – und dem darin enthaltenen Verbot: „von
allen Bäumen des Gartens darfst Du essen, NUR vom Baum (des Lebens)
in der Mitte des Gartens nicht“ – und den, bei Einhaltung dieses
Gebotes UND des einen Verbotes bis dahin erfüllten Verheißungen und
Verkündigungen (paradiesische Zustände), „Jemand Anderer –
nicht gottesfürchtiger“, noch „Mächtigerer“ auftritt, der
noch etwas anderes, „besseres, „neues“ und anderes verheißt
und verkündet, wenn „man“ nur ihm glaube und seinen Worten
folge.
Denn woher sollte „die Schlange“
wissen, WIE Gott ist, wenn „sie“ nicht noch mächtiger wäre, als
Gott?!
Da bis zu diesem Zeitpunkt (dem
Auftritt der Schlange, dem Widerpart Gottes) die „Zustände“ im
Garten Eden „paradiesisch“ und deshalb überhaupt nicht zu
„hinterfragen“ waren; von daher auch kein Bewusstsein beim
Menschen (über seine Nacktheit), sondern nur „Unwissen“
vorherrschte, ist dieser Widerpart und damit die „Verfehlung,
Versündigung“ eine unbedingte Notwendigkeit. Um nun, im Nachhinein
feststellen zu können, dass „man“ nackt ist
Zu diesem Kapitel „Adam und Eva“
gibt es auch in Wikipedia sehr interessante
Ausführungen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leben_Adams_und_Evas
UND WEIL diese – als Strafe leidvolle
– Erfahrung nicht nur das menschliche Dasein im „Paradies“ (und in der Folge die Vertreibung daraus) verändert, sondern auch die „Schöpfung“ als solches
beeinflusst, muss und kommt es zu einem „neuen Testament“; einem
„neuen Bund“ mit Gott und den Menschen. Zur Vergebung, zum
Verzeihen und der Möglichkeit zu einer Umkehr.
Mir ist klar, dass dies nun ein sehr
großer Sprung und Übergang ist. Und es gäbe noch sehr viele
Bibelstellen, wie diese als „Leitfaden“ auch für und in der
heutigen Zeit Gültigkeit haben. Ich habe mir diese Mühe bereits vor
einigen Jahren gemacht und in meinem Buch „Die
Menschheitsgeschichte... in Wahrheit die Geschichte Gottes“ relativ
ausführlich niedergeschrieben und dargelegt. (Bitte jetzt nicht als
Eigenwerbung und Kaufempfehlung verstehen! Ist wirklich nur der
Hinweis darauf, dass ich mich sehr ausführlich mit diesem Thema
befasst habe! Falls es aber interessiert, hier :
http://www.libreka.de/9783833496776/FC
gibt es einige Seiten kostenlos zum rein schmökern)
Anbei einfach noch ein Ausschnitt aus
meinem Buch, welcher „meine Interpretation“ bestimmter
Geschehnisse evtl. deutlicher macht:
Gott
in der geschichtslosen Zeit
Einen
Begriff wie den der „geschichtslosen Zeit“ halten wir für nicht
ganz richtig, weil sicher auch dann etwas geschah, als der Mensch es
noch nicht verstand, das Geschehen um sich herum zu beschreiben. Und
im gewissen Sinne besitzen wir doch auch Schriften der Schriftlosen =
geschichtslosen Völker mit den Höhlenzeichnungen und Funden, welche
die Archäologie nachweisbar immer noch findet – wie gerade
derzeitig neue Funde ( Tempelanlagen in der Türkei, welche bereits
ca. 10.000 Jahre alt sein sollen ) „beweisen“ - und bereits
gefunden hat und woran gemeinsame Gottesvorstellungen eines Ewigen,
bei den Menschen unerreichbar fernen Gottes abzulesen sind. (wobei es
letztendlich zunächst belanglos ist, was und ob es bewiesen ist).
Auch die so genannten „Außerirdischen“ sind am Ende eine
Glaubenssache.
Solange
„die Götter“ für den Menschen unerreichbar sind und bleiben,
solange ist der einzelne Mensch abhängig von entsprechenden
Deutungen und Auslegungen, welche er glauben, oder auch nicht glauben
kann. Und damit schließt sich der Kreis wieder: alles, aber absolut
alles ist eine Glaubenssache und erst in der Tat stellt sich „der
Beweis“ für den Einzelnen ein.
Hier
stellt sich nun die Frage, ob geschichtslose Zeit gleichbedeutend ist
mit schriftloser und entwicklungsloser Zeit; dem Zustand im Garten
Eden? Oder dürfen wir annehmen, dass es sich dabei um eine Zeit
handelt, zwischen dem Sündenfall und dem Aufkommen der ersten
Schriftzeichen?
Ist
Geschichte nicht als Entwicklung und Weg zu einem unbekannten Ziel zu
verstehen und läuft dieser Weg eindimensional – von Eden zum
Weltuntergang -, oder zweidimensional, wobei die zweite Linie aus dem
Untergehenden in eine neue Schöpfung, hin zu einem neuen Paradies
führt?
Eigentlich
ist Geschichte der „Freigang“, sprich eine kontrollierte (
nicht die absolut wahre ) Freiheit und der Lernprozess eines
Strafvollzuges, dessen absolute und wahrhafte Freiheit erst am Ende (
nach dem „Verbüßen“ der Strafe ) des „Strafvollzuges“
steht; denn nach dem Sündenfall wurde der Mensch mit der Vertreibung
aus dem Paradies ( dem Garten Eden ) bestraft. Der Mensch hatte seine
Unschuld verloren und die vorläufig „letzten“ Worte Gottes an
„den Menschen“ war die ausgesprochene Strafe. Der Wegweiser zu
einer Wirklichkeit, welche der Unterscheidung dienend, mit den
nachfolgenden Offenbarungen Gottes den Weg zurück = die
„Resozialisierung“ ( Rückkehr in die menschliche Gesellschaft )
in den Garten Eden ( und erst dann wieder geworden sein, wer und was
man in Wahrheit ist ) ebnet. Von daher ist es auch nicht
verwunderlich, dass dieser Weg so schmerzhaft und voller negativer
Erfahrungen ist.
Die
Zeugnisse der schriftlosen Völkerstämme, die wir als Ergebnis
vieler Forschungsarbeiten haben, widersprechen der von Forschern oft
gehegten Hoffnung, eine Uroffenbarung Gottes bei den Völkern zu
finden, die von der Entwicklung der übrigen Menschheit auf unserer
Erde ausgeschlossen und abgesondert geblieben sind, weil die
Vorstellung eines unerreichbar Ewigen den Schluss zulässt, dass Gott
sich (noch) nicht in der Weise geoffenbart hat, dass man ihm näher
kommen könne.
Denn
je weniger man Gott näher kommen kann, desto weniger kann man daraus
eine Uroffenbarung Gottes konstruieren.
Auch
zeigt die Entwicklungsgeschichte der Religionen, die untrennbar mit
dem Wachstum der Menschheit verbunden ist, dass die Gott greifbarer
bezeichnenden Offenbarungen auch eine entsprechend höhere Religions-
und Kulturstufe bewirkt haben, während die archäologischen Funde
vergangener Völker Gott nur als einen fernen und unbekannten
Weltenherrscher erkennen lassen.
Alles
opfern setzt eine Gottheit voraus. „Hätte ich nicht selbst“, so
schreibt Ivar Lissner in seinem Buch: „Aber Gott war da“, „von
den Tungusen in der nordmanschurischen Taiga immer wieder gehört,
dass ihre alten Opfer, die Darbringung des Schädels und der
Lengknochen erbeuteten Wildes dem höchsten Gott galten, so würde
ich daran zweifeln. Aber die Opfer der sibirischen Völker sind
eindeutig an das eine unsichtbare Wesen gerichtet, das Himmel ist und
Licht und Weltall, eben Gott. Man muss dorthin, zu den ursprünglich
polnahen Völkern gewandert sein, um das nicht nur zu glauben,
sondern als lebendigen, als erlebten Eindruck nach Hause zu bringen“.
(Buchtipp; vgl. hierzu „Aber Gott war da“ von Ivar Lissner)
In
seiner gewaltigen ethnographischen Forschungsarbeit, welche ein Leben
lang dem Ursprung der „Gottesidee“ gewidmet war, hat P.W. Schmidt
für die Urkultur einen reinen Eingottglauben ermittelt. „Am Anfang
stand, was ich auch bei den nördlichen Tungusen erkannte, ein Gott
und ein hoher sittlicher Ernst.“ Das rätselhafte Tun des
Steinzeitmenschen in den Höhlen von St. Gallen, in Franken und in
der Steiermark galt Gott und seiner Anbetung allein. Ganz so wie die
sibirischen Völker glaubten auch die Menschen, die den Höhlenbären
erlegten und seine besten Teile opferten, an ein höchstes Wesen.
„Das
ist“ - so sagt der verdiente Vorgeschichtsforscher Menghin in Bezug
auf die Drachenhöhle - so gewiss, wie sich derartiges archäologisch
überhaupt sicherstellen lässt.“
Die
Übereinstimmung oben erwähnter Funde mit den religiösen Riten
heute noch lebender Völkerstämme bezieht sich nicht nur auf die
Tungusen im nördlichen Asien, sondern auch auf die Samojeden und
ihre verwandten Stämme im nördlichen Europa; den Eskimos und den
Völkern des Feuerlandes, den Unas, Yaghans und Alacalufs. Diese
Menschen scheinen ihrer Herkunft nach einmal aus einem gemeinsamen
Ursprungsland gekommen zu sein, obwohl sie heute in verschiedenen
Erdteilen leben. Da man nach den Ergebnissen archäologischer Arbeit
mit Sicherheit annehmen kann, dass sie – über die Beringstrasse
kommend – später von stärkeren Völkern an die Ränder unserer
Kontinente gedrängt wurden. Ob deren Ursprungsland mit dem der
großen Geschichtsvölker identisch ist, ob sie von dort ausgegangen
sind, dies ist geschichtlich noch nicht sichergestellt.
Doch
ist es unwahrscheinlich, dass es für die Völker und Stämme der
Welt gleich mehrere Ursprungsländer gibt; wie ja auch der Same eines
bestimmten Gewächses nicht zugleich an mehreren Orten erstmals in
Erscheinung tritt, sondern sich auf Grund entsprechender
Lebensbedingungen und äußerer Umstände nur von einem Ort her
ausbreitet.
Dass
die Kontinente unserer Erde schon vor Urzeiten von Menschen
durchwandert wurden, mag viele Gründe haben. Einer davon ist, dass
die Menschen der Frühzeit den Tieren nach zuwandern pflegten, um
ihre Nahrungsbedürfnisse zu befriedigen. Weshalb die Fundorte von
Bisons, Elefanten, Pferden, Wölfen, Kamel und Mammut nicht mehr
allein auf die für diese Tiere heute spezifischen Erdteile verteilt
sind.
Mit
den Wanderbewegungen der Völker sind dann auch die Erfindungen und
Kulturgüter der Menschen mit gewandert und über Kontinente und
Ozeane gelangt. Ebenso ihre einst gemeinsame Gottesvorstellung.
Das
Auslösungsmoment der ersten völkischen Bewegungen scheint uns die
Ausweisung aus Eden zu sein, wozu sogar manche Theorie der
Gelehrtenwelt beiträgt. Wie zum Beispiel die „These“, dass allen
Menschen gleiche Grundveranlagungen inne wohnen (was anderes, als
dies, kann, will und soll uns wohl die Gentechnik und –forschung
beweisen?), durch die sie unter jeweils gleichen Voraussetzungen
immer das Gleiche tun, unabhängig davon, wie weit sie unbekannt
voneinander leben. Und dann jene These, wonach besonders die
komplizierten Kulturgüter stets aus einem Zentrum hervorgegangen und
ausgestrahlt sind. Das zu erkennen dem Menschen scheinbar nicht mehr
möglich ist und dem man eben mit der Auffindung einer so genannten
„Uroffenbarung“ näher kommen möchte.
Nun
wir meinen, dass, wenn Gott sich einmal geoffenbart hat, es genügt
haben würde, wenn nicht im Verlaufe der Geschichte die Offenbarung
Gottes ständig getrübt, ausgelegt – und zwar zum eigenen Vorteil
– und gedeutet worden wäre und deshalb wieder erneuert hätte
werden müssen. Und da Offenbarung wegen des Sündenfalles
hervorgerufen wird und diese deshalb auch dem Sünder zufällt, der
sie dann verdunkelt, bringt sie keine Klarheit bis zum Ende der Tage,
wo sie geöffnet wird und Erkenntnis daraus hervorgeht. Darum hat die
Suche nach einer Offenbarung keinen Sinn. Sie wird aber betrieben aus
der Unkenntnis über den Charakter der Offenbarung und der Wege
Gottes. Die Erkenntnis darüber ist aber eine Gotteserkenntnis und
diese kann nur zusammen mit ihr – widersprüchlichen Erkenntnissen
wachsen, welche aber Bedingung und notwendiges Übel –, was Gott
aber nicht will – zur Vollendung der Schöpfung sind. Diese
widersprüchlichen Erkenntnisse bilden die Oberfläche der Religions-
und Weltgeschichte und manifestieren sich in den verschiedenen
Religionen, die Gott allerdings zerteilt hat. Dies ist das Gleichnis
vom Babylonischen Turm und der „Sprachenverwirrung“.
Dass
Völker sich nicht von sich aus und wissentlich auf Wege begeben,
welche sie in den Untergang führen, braucht wohl weiter nicht
erwähnt und erklärt werden. So können es nur ihre Leiter gewesen
sein, die insgesamt ein Geschlecht sind, das den Menschen von
vorneherein zum Untergang erkennt, mit dessen Kraft es von Stufe zu
Stufe steigt um sich und ihre Welt (eigene neue Weltordnung,
Aufbau von Verbindungen wirtschaftlicher und politischer Natur, Stufe
um Stufe, wie in den „Bildern“ von Geheimbünden und Logen) zu
verwirklichen.
Der
Aufgang dieses – zum Untergang führenden – Geschlechtes bereitet
aber den Boden für ein neues Geschlecht, welches während seines
Kommens von ihm verfolgt und unterdrückt wird.
Zeigen
uns dies nicht auch die im Volk verwurzelten Märchen, worin, wie z.
B. in Schneewittchen, die schöne Königin die noch schönere
Prinzessin töten lassen will? Denn auch die Schönheit ist eine
Vollkommenheit! Die Stiefmutter und ihre Töchter das „Aschenputtel“
unterdrückend und „verbergend“. Hier ließen sich selbstredend
noch viele Märchen und auch Sagen anführen. Auch und gerade in
diesen von mir gelesenen Märchen und Sagen fand ich stets das
Happyend vor. Allerdings meist erst, nachdem „man“ tun musste,
was „man“ ursprünglich gar nicht tun wollte und tat, was man in
Wahrheit gar nicht konnte.
Ungerechte
Herrschaft erkennt man daran, dass ihr Aufgang dem Volke Untergang
bereitet, aber sie selber als Ursache, wie auch als Untergang nicht
zu erkennen sind. Weil sie sich im Aufgang und Fortschritt
darstellen. Werden uns nicht alle Wissenschaften und technischen
Errungenschaften als Fortschritt dargestellt? Und, wie weit sind wir
bisher damit gekommen? Sind unsere „Probleme“ nicht noch größer,
als sie jemals zuvor waren?
Man
erfährt zwar den Untergang, aber die Erfahrung macht nicht klug.
Wollte
die Menschheit nicht immer aus der Geschichte und damit aus der
Erfahrung lernen? Weshalb ist es dann bis dato nicht gelungen? Sind
wir wirklich klüger geworden? Und
da dieses Geschlecht im Einvernehmen ihrer von ihnen voreingenommene
Völker lebt, die doch in ihrem Sinn eingenommen und verführt sind,
darum redet Gott zu ihm: „Du sollst mir nicht auf Stufen zu meinem
Altar hinaufsteigen, damit nicht deine Blöße an ihm aufgedeckt
werde.“(2.Mose20/26)
Mit der Hoffnung, meine bisherigen
Beiträge, Erklärungen und Kommentare ein wenig ausführlicher
behandelt und dargelegt zu haben, wobei selbstredend klar ist, dass
„man“ nun erst recht wieder in eine weitere Diskussion eintreten
könnte, will ich es damit vorerst beenden.