Donnerstag, 23. August 2012

Weitere öffentliche Antwort auf die Diskussion "Religion, Gott und die Welt" mit Walter Neumann

Ihr Einverständnis voraussetzend, sehr geehrter Walter Neumann,

will ich gerne nochmals Ihre neuerlichen Gedanken aufgreifen und meine Gedanken dazu in meinem Blog – nicht in der Kommentarfunktion – öffentlich äußern.

Da wäre zunächst der „Gedanke, dass es ein Leben nach dem Tode, eine Auferstehung oder Wiedergeburt“ gäbe. Dieser „Gedanke“ kam m. E, erst im „Nachhinein“ dazu und ist m. E. nicht der „Auslöser“ eines Götter-/Gottesglaubens. Der „erste“ Gedanke und Impuls „des Menschen“ an „eine höhere Macht, Götter oder den einen Gott“ zu glauben (also Glaube – auch aus, oder trotz realer Erfahrung und Wirklichkeit - als Grundvoraussetzung für ALLES Nachfolgende) war nicht der „Gedanke“ an das „danach“, sondern aus ganz „aktuellen Anlässen“ das „hier und jetzt“ des Daseins. Und zwar deshalb, weil das „Dasein“ in seiner existierenden Form (zu welchen Zeiten auch immer) nicht das hielt, was „man“ sich davon „versprach“. Missernten, Wetterkapriolen, Misserfolge bei der Jagd, nicht gelingen bei dem, was „man“ tat. Also Misserfolge und „Leid“ in jeglicher Form. Der „gute Wille“ und dessen Umsetzung, hinzu kommendes „Bildung, Wissen, technisches Know how, Erfahrungen jeglicher Art und verschiedenster – auch politischer - Systeme“, verschiedenste religiöse, wie auch weltliche „Führer“ und „Leiter“ alleine konnten es scheinbar auch nicht richten. Also musste es „etwas“ geben, was daran „schuld“ war, dass „menschliches Wollen und Tun, Wissen und Erkenntnisse“ zunächst nicht den Erfolg – nämlich die Verringerung der eigentlichen und immer wiederkehrenden „Probleme“ , trotz „Sinneswandel“ durch „menschliche Lösungen“ - brachte, obwohl es jedoch scheinbar „logisch und gut gedacht (heute z. T. angeblich wissenschaftlich beleg- und beweisbar)“ war. So ist der „Gottesgedanke“ m. E. ein aus „den Leidenserfahrungen des Menschen“ resultierendes „Geheimnis“. Und zwar vmtl. ein bereits „ewiger“, also immer wieder kehrender.
Womit ich bei Ihrem Gedanken, dass „Der Sinn ist dann die unendliche ständige Erneuerung!“ wäre, dem ich durchaus zustimme. Und welcher sich auch „im Wort Gottes, wie in diversen Göttersagen und -werken“ wiederfindet. Wobei m. E. sehr wichtig ist, dass es einer „Erneuerung“ im „SINN“ bedarf.
Dem aber widerspräche ein „allwissender, allmächtiger Gott“ als „Schöpfer“ allen Lebens. Alleine schon deshalb, weil einem „solchen Gott“ Vollkommenheit, natürlich auch bei seiner Schöpfung unterstellt werden darf, ja eigentlich muss. Was aber sollte an „Vollkommenem“ einer ständigen Erneuerung bedürfen?

Dazu im Anhang einfach noch ein paar Ausschnitte aus meinem Buch:

Gott in der geschichtslosen Zeit
Einen Begriff wie den der „geschichtslosen Zeit“ halten wir für nicht ganz richtig, weil sicher auch dann etwas geschah, als der Mensch es noch nicht verstand, das Geschehen um sich herum zu beschreiben. Und im gewissen Sinne besitzen wir doch auch Schriften der Schriftlosen = geschichtslosen Völker mit den Höhlenzeichnungen und Funden, welche die Archäologie nachweisbar immer noch findet – wie gerade derzeitig neue Funde ( Tempelanlagen in der Türkei, welche bereits ca. 10.000 Jahre alt sein sollen ) „beweisen“ - und bereits gefunden hat und woran gemeinsame Gottesvorstellungen eines Ewigen, bei den Menschen unerreichbar fernen Gottes abzulesen sind. (wobei es letztendlich zunächst belanglos ist, was und ob es bewiesen ist). Auch die so genannten „Außerirdischen“ sind am Ende eine Glaubenssache.
Solange „die Götter“ für den Menschen unerreichbar sind und bleiben, solange ist der einzelne Mensch abhängig von entsprechenden Deutungen und Auslegungen, welche er glauben, oder auch nicht glauben kann. Und damit schließt sich der Kreis wieder: alles, aber absolut alles ist eine Glaubenssache und erst in der Tat stellt sich „der Beweis“ für den Einzelnen ein.
Hier stellt sich nun die Frage, ob geschichtslose Zeit gleichbedeutend ist mit schriftloser und entwicklungsloser Zeit; dem Zustand im Garten Eden? Oder dürfen wir annehmen, dass es sich dabei um eine Zeit handelt, zwischen dem Sündenfall und dem Aufkommen der ersten Schriftzeichen?
Ist Geschichte nicht als Entwicklung und Weg zu einem unbekannten Ziel zu verstehen und läuft dieser Weg eindimensional – von Eden zum Weltuntergang -, oder zweidimensional, wobei die zweite Linie aus dem Untergehenden in eine neue Schöpfung, hin zu einem neuen Paradies führt?
Eigentlich ist Geschichte der „Freigang“, sprich eine kontrollierte ( nicht die absolut wahre ) Freiheit und der Lernprozess eines Strafvollzuges, dessen absolute und wahrhafte Freiheit erst am Ende ( nach dem „Verbüßen“ der Strafe ) des „Strafvollzuges“ steht; denn nach dem Sündenfall wurde der Mensch mit der Vertreibung aus dem Paradies ( dem Garten Eden ) bestraft. Der Mensch hatte seine Unschuld verloren und die vorläufig „letzten“ Worte Gottes an „den Menschen“ war die ausgesprochene Strafe. Der Wegweiser zu einer Wirklichkeit, welche der Unterscheidung dienend, mit den nachfolgenden Offenbarungen Gottes den Weg zurück = die „Resozialisierung“ ( Rückkehr in die menschliche Gesellschaft ) in den Garten Eden ( und erst dann wieder geworden sein, wer und was man in Wahrheit ist ) ebnet. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass dieser Weg so schmerzhaft und voller negativer Erfahrungen ist.
Die Zeugnisse der schriftlosen Völkerstämme, die wir als Ergebnis vieler Forschungsarbeiten haben, widersprechen der von Forschern oft gehegten Hoffnung, eine Uroffenbarung Gottes bei den Völkern zu finden, die von der Entwicklung der übrigen Menschheit auf unserer Erde ausgeschlossen und abgesondert geblieben sind, weil die Vorstellung eines unerreichbar Ewigen den Schluss zulässt, dass Gott sich (noch) nicht in der Weise geoffenbart hat, dass man ihm näher kommen könne.
Denn je weniger man Gott näher kommen kann, desto weniger kann man daraus eine Uroffenbarung Gottes konstruieren.
Auch zeigt die Entwicklungsgeschichte der Religionen, die untrennbar mit dem Wachstum der Menschheit verbunden ist, dass die Gott greifbarer bezeichnenden Offenbarungen auch eine entsprechend höhere Religions- und Kulturstufe bewirkt haben, während die archäologischen Funde vergangener Völker Gott nur als einen fernen und unbekannten Weltenherrscher erkennen lassen.
Alles opfern setzt eine Gottheit voraus. „Hätte ich nicht selbst“, so schreibt Ivar Lissner in seinem Buch: „Aber Gott war da“, „von den Tungusen in der nordmanschurischen Taiga immer wieder gehört, dass ihre alten Opfer, die Darbringung des Schädels und der Lengknochen erbeuteten Wildes dem höchsten Gott galten, so würde ich daran zweifeln. Aber die Opfer der sibirischen Völker sind eindeutig an das eine unsichtbare Wesen gerichtet, das Himmel ist und Licht und Weltall, eben Gott. Man muss dorthin, zu den ursprünglich polnahen Völkern gewandert sein, um das nicht nur zu glauben, sondern als lebendigen, als erlebten Eindruck nach Hause zu bringen“. (Buchtipp; vgl. hierzu „Aber Gott war da“ von Ivar Lissner)
In seiner gewaltigen ethnographischen Forschungsarbeit, welche ein Leben lang dem Ursprung der „Gottesidee“ gewidmet war, hat P.W. Schmidt für die Urkultur einen reinen Eingottglauben ermittelt. „Am Anfang stand, was ich auch bei den nördlichen Tungusen erkannte, ein Gott und ein hoher sittlicher Ernst.“ Das rätselhafte Tun des Steinzeitmenschen in den Höhlen von St. Gallen, in Franken und in der Steiermark galt Gott und seiner Anbetung allein. Ganz so wie die sibirischen Völker glaubten auch die Menschen, die den Höhlenbären erlegten und seine besten Teile opferten, an ein höchstes Wesen.
Das ist“ - so sagt der verdiente Vorgeschichtsforscher Menghin in Bezug auf die Drachenhöhle - so gewiss, wie sich derartiges archäologisch überhaupt sicherstellen lässt.“
Die Übereinstimmung oben erwähnter Funde mit den religiösen Riten heute noch lebender Völkerstämme bezieht sich nicht nur auf die Tungusen im nördlichen Asien, sondern auch auf die Samojeden und ihre verwandten Stämme im nördlichen Europa; den Eskimos und den Völkern des Feuerlandes, den Unas, Yaghans und Alacalufs. Diese Menschen scheinen ihrer Herkunft nach einmal aus einem gemeinsamen Ursprungsland gekommen zu sein, obwohl sie heute in verschiedenen Erdteilen leben. Da man nach den Ergebnissen archäologischer Arbeit mit Sicherheit annehmen kann, dass sie – über die Beringstrasse kommend – später von stärkeren Völkern an die Ränder unserer Kontinente gedrängt wurden. Ob deren Ursprungsland mit dem der großen Geschichtsvölker identisch ist, ob sie von dort ausgegangen sind, dies ist geschichtlich noch nicht sichergestellt.
Doch ist es unwahrscheinlich, dass es für die Völker und Stämme der Welt gleich mehrere Ursprungsländer gibt; wie ja auch der Same eines bestimmten Gewächses nicht zugleich an mehreren Orten erstmals in Erscheinung tritt, sondern sich auf Grund entsprechender Lebensbedingungen und äußerer Umstände nur von einem Ort her ausbreitet.
Dass die Kontinente unserer Erde schon vor Urzeiten von Menschen durchwandert wurden, mag viele Gründe haben. Einer davon ist, dass die Menschen der Frühzeit den Tieren nach zuwandern pflegten, um ihre Nahrungsbedürfnisse zu befriedigen. Weshalb die Fundorte von Bisons, Elefanten, Pferden, Wölfen, Kamel und Mammut nicht mehr allein auf die für diese Tiere heute spezifischen Erdteile verteilt sind.
Mit den Wanderbewegungen der Völker sind dann auch die Erfindungen und Kulturgüter der Menschen mit gewandert und über Kontinente und Ozeane gelangt. Ebenso ihre einst gemeinsame Gottesvorstellung.
Das Auslösungsmoment der ersten völkischen Bewegungen scheint uns die Ausweisung aus Eden zu sein, wozu sogar manche Theorie der Gelehrtenwelt beiträgt. Wie zum Beispiel die „These“, dass allen Menschen gleiche Grundveranlagungen inne wohnen (was anderes, als dies, kann, will und soll uns wohl die Gentechnik und –forschung beweisen?), durch die sie unter jeweils gleichen Voraussetzungen immer das Gleiche tun, unabhängig davon, wie weit sie unbekannt voneinander leben. Und dann jene These, wonach besonders die komplizierten Kulturgüter stets aus einem Zentrum hervorgegangen und ausgestrahlt sind. Das zu erkennen dem Menschen scheinbar nicht mehr möglich ist und dem man eben mit der Auffindung einer so genannten „Uroffenbarung“ näher kommen möchte.
Nun wir meinen, dass, wenn Gott sich einmal geoffenbart hat, es genügt haben würde, wenn nicht im Verlaufe der Geschichte die Offenbarung Gottes ständig getrübt, ausgelegt – und zwar zum eigenen Vorteil – und gedeutet worden wäre und deshalb wieder erneuert hätte werden müssen. Und da Offenbarung wegen des Sündenfalles hervorgerufen wird und diese deshalb auch dem Sünder zufällt, der sie dann verdunkelt, bringt sie keine Klarheit bis zum Ende der Tage, wo sie geöffnet wird und Erkenntnis daraus hervorgeht. Darum hat die Suche nach einer Offenbarung keinen Sinn. Sie wird aber betrieben aus der Unkenntnis über den Charakter der Offenbarung und der Wege Gottes. Die Erkenntnis darüber ist aber eine Gotteserkenntnis und diese kann nur zusammen mit ihr – widersprüchlichen Erkenntnissen wachsen, welche aber Bedingung und notwendiges Übel –, was Gott aber nicht will – zur Vollendung der Schöpfung sind. Diese widersprüchlichen Erkenntnisse bilden die Oberfläche der Religions- und Weltgeschichte und manifestieren sich in den verschiedenen Religionen, die Gott allerdings zerteilt hat. Dies ist das Gleichnis vom Babylonischen Turm und der „Sprachenverwirrung“.
Dass Völker sich nicht von sich aus und wissentlich auf Wege begeben, welche sie in den Untergang führen, braucht wohl weiter nicht erwähnt und erklärt werden. So können es nur ihre Leiter gewesen sein, die insgesamt ein Geschlecht sind, das den Menschen von vorneherein zum Untergang erkennt, mit dessen Kraft es von Stufe zu Stufe steigt um sich und ihre Welt (eigene neue Weltordnung, Aufbau von Verbindungen wirtschaftlicher und politischer Natur, Stufe um Stufe, wie in den „Bildern“ von Geheimbünden und Logen) zu verwirklichen.
Der Aufgang dieses – zum Untergang führenden – Geschlechtes bereitet aber den Boden für ein neues Geschlecht, welches während seines Kommens von ihm verfolgt und unterdrückt wird.
Zeigen uns dies nicht auch die im Volk verwurzelten Märchen, worin, wie z. B. in Schneewittchen, die schöne Königin die noch schönere Prinzessin töten lassen will? Denn auch die Schönheit ist eine Vollkommenheit! Die Stiefmutter und ihre Töchter das „Aschenputtel“ unterdrückend und „verbergend“. Hier ließen sich selbstredend noch viele Märchen und auch Sagen anführen. Auch und gerade in diesen von mir gelesenen Märchen und Sagen fand ich stets das Happyend vor. Allerdings meist erst, nachdem „man“ tun musste, was „man“ ursprünglich gar nicht tun wollte und tat, was man in Wahrheit gar nicht konnte.
Ungerechte Herrschaft erkennt man daran, dass ihr Aufgang dem Volke Untergang bereitet, aber sie selber als Ursache, wie auch als Untergang nicht zu erkennen sind. Weil sie sich im Aufgang und Fortschritt darstellen. Werden uns nicht alle Wissenschaften und technischen Errungenschaften als Fortschritt dargestellt? Und, wie weit sind wir bisher damit gekommen? Sind unsere „Probleme“ nicht noch größer, als sie jemals zuvor waren?
Man erfährt zwar den Untergang, aber die Erfahrung macht nicht klug. Wollte die Menschheit nicht immer aus der Geschichte und damit aus der Erfahrung lernen? Weshalb ist es dann bis dato nicht gelungen? Sind wir wirklich klüger geworden? Und da dieses Geschlecht im Einvernehmen ihrer von ihnen voreingenommene Völker lebt, die doch in ihrem Sinn eingenommen und verführt sind, darum redet Gott zu ihm: „Du sollst mir nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit nicht deine Blöße an ihm aufgedeckt werde.“(2.Mose

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Dies beweist auch, dass von Anfang an nur ein bestimmtes Geschlecht mit Erfolg den Namen Gottes zum Objekt religiösen Wirkens macht und zu Machtideen gebraucht, Gott aber nicht mit dem Herzen naht. Darum hat Gott diesen Götternamen ein Ende gemacht. Das geschah von Abfall zu Abfall und von Offenbarung zu Offenbarung, weil die Welt noch erhalten werden muss und ihre Leiter verhüllt, bis die Fülle der Zeiten erreicht ist.Bis dahin ist es ein Problem, die Gerechtigkeit Gottes zu rechtfertigen, denn einerseits sagt Gott, er habe die Völker in ihren Sünden hingegeben (Jesaja 43/4) und andererseits wissen wir aus dem Koran und den Schriften vieler Völker, dass Gott jeder Nation und jedem Volk einen Gesandten geschickt hat, deren Verwerfung jedoch den betroffenen Nationen Bestrafung einbringt. (Sure 17/94)
Dies wäre an sich ein Widerspruch - erst die Völker der Sünde hinzugeben und dann durch einen Gesandten zu warnen und bei Nichterhörung zu bestrafen -, wenn es nur in dieser Form Bestand hätte!
Nein, wir glauben, dass die Bestrafung dazu dient, das Gedächtnis Gottes in den Nationen nicht völlig erlöschen zu lassen und sie dadurch zu stützen bis zu dem Tag, da die Kinder Israels vollkommen gemacht und zum Segen der Völker dienen können.
Wie die Kinder Israels zum Segen für die Völker gebildet werden, sehen wir an dem Werk Gottes mit Israel. Denn mit dem israelitischen Heiligtum ist ein stärkeres über die heidnischen Heiligtümer gekommen und das Heiligtum Israels dabei unrein geworden, wie auch Israel selbst, welches damit den Nationen gleich geworden zu sein scheint.
(Worin besteht der Unterschied, des im Irak Krieg führenden Amerikas zu dem, mit den Palästinensern Krieg führenden Israel?)
Doch die größere Macht des religiösen Gutes aus Israel sind die Zeichen Jahwes und Christi, die an die Zeichen der Nationen gekommen sind und wodurch diese zu fallen beginnen, wie die Götter der Philister vor der Bundeslade Israels. (1.Sam.5/1-5)
Zu Jesus:
Das Gleichnis vom Sturz der Götter vor der Bundeslade Israels hat sich realisiert im Sturz der Götter der Nationen vor dem Zeichen Christi. Denn auch der Sohn aus Israel war nur ein Zeichen: Das Zeichen der Wahrheit.
Als Zeichen der Wahrheit konnte er in die Hände der ungerechten Beherrscher der Nationen fallen und es musste so geschehen. Denn im Zeichen Christi verleiblichen sich die Ungerechten zuerst zu einem Leib und verwirklichen den Weltentod. Dies ist das Leben hier mit seinem Fortschritt und seinen Wundern, welches in einem sich ständig steigendem Aufwand [[ ewiges Wachstum ]] das Leben an sich verzehren. (Jes.57/7-13; Hiob 18/13; Römer 7/24)
Als Zeichen erschien der wahrhaftige Sohn den Göttern wie einer der ihren, aber das, was er gesagt hatte, machte ihn zu einem anderen Sohn, als die Göttersöhne der Nationen. Und darum auch so ganz anders, als ihn Israel sich vorgestellt hatte. Keine Sohnschaft des Fleisches, sondern Geist aus der Unterscheidung der Geister; kein Sohn, der Israel zu einem Volke machen würde, gleich den Völkern der Göttersöhne Babylons. Dies ist auch der Grund, warum Israel den Christus verwarf und Barabbas erhöhte.
Dieser Nationen-Christus wurde zur letzten Stufe des Babylonischen Turmes und hat – im Sinne der Abfallenden – die Völker kulturell zu Ausformungen gebracht, wie sie nie zuvor erreicht worden sind und wobei alle die zum Zuge kamen, die in ihrem Herzen sagen: „Wir sind es und keine anderen.“
Sie waren und sind allesamt Räuber und Diebe, die man daran erkennt, dass sie ihn öffentlich ehren und preisen, ihre Erkenntnisbilder und Vorstellungen mit seinem Golde überziehen, gleichzeitig aber seine Gebote verachten, ihren Erkenntnissen, Geboten und Gesetzen absolute Priorität einräumend, das Fleisch Christi zu töten suchen. (1.Joh. 4/2)

28 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel.

Vielen Dank für Ihre öffentliche Antwort auf meinen Beitrag an Sie, womit ich gerne einverstanden bin. Denn diese meine Gedanken, so wie Ihre Gedanken dazu, sollen ja nicht isolierte Gedanken sein. Gerne würde ich auch sehen, wenn andere Leser sich daran beteiligen würden. Denn dies erweitert den eigenen Horizont und führt unweigerlich zu einer eigenen Gedankenschärfung. In diesem Sinne, bitte mitdiskutieren.

Ihre Gedanken zur Entwicklung des Götterglaubens kann ich nachvollziehen. Vor allen Dingen bin ich mir auch ohne Nachforschung und Wissen darüber im Klaren, dass es einen Anfang gab, welcher ein Herantasten an die Umweltbedingungen war. Wer oder was hat die sich entwickelnden Menschen wie berührt. Ihre Hoffnungen und Wünsche, aber besonders ihre Verluste und Ängste dürften die Frage nach Gott bzw. Göttern, beflügelt haben.

Auch wir heute ach so aufgeklärte Menschen versuchen doch immer noch, dass was wir nicht erklären können, einer unerklärlichen Macht zuzuschreiben. Vielleicht mit Recht! Vielleicht aber auch mit Unrecht!

Unsere heutigen Götter sind anderswo zu suchen. In der Hoffnung auf Reichtum und damit verbunden, der Hoffnung auf Machtausübung, in dem Wunsch besonders lange zu leben, das Leben verlängern zu können, wird dem Fortschritt der Medizin gehuldigt und der Tod Anderer oftmals skrupellos in Kauf genommen, ist egal, ein Kollateralschaden.

Die Auszüge aus Ihrem Buch kann ich jedoch so nicht nachvollziehen. Weil Sie in ihrem Inhalt überzeugt davon ausgehen, dass es eine Offenbarung Gottes an die Menschheit einmal gegeben haben muss. Diese wird und kann und darf er nicht wiederholen, meinen Sie. Auch dass Gott nicht allwissend sei, unterstellen Sie, weil es sonst keine Veränderung, Erneuerung geben könnte.

Da haben wir nun eine gänzlich unterschiedliche Auffassung. Meine ist, dass das Universum sich entweder von selbst so entwickelt hat aus seinen Ursprüngen und vielleicht zum Urknall und zur Erneuerung zurückkommt (mit vielleicht dann anderem Ergebnis), oder weil es so etwas von unglaublich komplex in seinen Anordnungen und Möglichkeiten ist, dass es nur ein Geist geschaffen haben kann, der absolut vollkommen ist.

Auf einen kurzen Nenner gebracht: Entweder ist alles Existierende Zufall oder es ist geplant. Wenn es Zufall ist, seien wir dankbar, so Leben zu dürfen, wie wir leben, und müssen dann unbedingt versuchen, es im Sinne der Evolution zu verbessern. Wenn es der Plan eines Geistes, eines Gottes ist, dann ist nichts Zufall, nichts unvorhersehbar, sondern erfüllt nur die Planung dieses Herstellers von allem. Auch dann sollten wir unendlich dankbar sein, in diesem Plan mit eingebunden zu sein.

Ich liebe das Leben, mein Leben! Ich gönne es jedem Anderen ebenso. Ich bin fest davon überzeugt, dass Menschen, welche menschenverachtend handeln, sich mit dieser Problematik entweder nicht auseinandersetzen oder Zyniker werden/sind.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es Gott mit nicht vollkommenen Fähigkeiten gibt, dass er irgendetwas nicht kann, nicht vermag. So wie Sie Ihn sehen, braucht er irgendwie die Menschen, will sie in seine gewünschte Richtung bringen, als wenn er uns Menschen nötig hätte. Dass er Engel erschafft, wovon welche abtrünnig werden können, ohne ihre Existenz zu verlieren, ja sogar mit Ihm um uns Menschen Buhlen können um den besseren/schlechteren Weg hin zu Gott oder zum Teufel zu gehen?

An so etwas kann ich nicht glauben. Es widerspricht radikal meinem Gottesbild, er hat alle Möglichkeiten und da haben wir Menschen bei Ihm garantiert kein größeres Gewicht, wie ein Sandkorn irgendwo.

Nochmals, entweder ist alles Zufall oder von Gott geplant. Wenn Gott plant hat alles seinen ureigensten Sinn. Sinnlosigkeiten, wie z. B. Sünden begehen lassen und dann verzeihen oder nicht, gehören meiner Meinung nach einfach nicht dazu.

Für heute alles Gute

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,

hier:
"Weil Sie in ihrem Inhalt überzeugt davon ausgehen, dass es eine Offenbarung Gottes an die Menschheit einmal gegeben haben muss. Diese wird und kann und darf er nicht wiederholen, meinen Sie."
haben Sie evtl. in der Eile etwas falsch gelesen.
[[ Nun wir meinen, dass, wenn Gott sich einmal geoffenbart hat, es genügt haben würde, wenn nicht im Verlaufe der Geschichte die Offenbarung Gottes ständig getrübt, ausgelegt – und zwar zum eigenen Vorteil – und gedeutet worden wäre und deshalb wieder erneuert hätte werden müssen.]]
Ich "behaupte" ja eher das Gegenteil. Nämlich dass "man" mit Gott "sprechen kann und "Gott" mit "einem" spricht. Dies ist doch auch eine dieser Paradoxien: "Wenn man mit "Gott" spricht, nennt "man" es beten. "Antwortet Gott" dann und spricht mit "einem", dann nennt man dies Psychose?!
Denn gerade, weil es "eine Offenbarung" Gottes an die Menschen gab, welche aber - wie Sie es an anderer Stelle mal bezeichneten - von "intelligenten" Menschen missbraucht und völlig falsch ausgelegt und verkündet wurde; genau deshalb gab es "weitere Offenbarungen" und vor allem einen "neuen Bund" mit den Menschen. Dieser "neue Bund", bzw. der "Mensch gewordene Gott", in Form "seines Sohnes", im Gleichnis Jesus hat erst wieder die Möglichkeit gebracht, die "verloren gegangene" Offenbarung Gottes "wieder zu finden" und nun "richtig" zu befolgen. Das ist die Gnade der Verzeihung. Erst dies macht m. E. auch erst einen "Gott" göttlich und vollkommen. Nämlich ihn in Frage zu stellen, an ihm zweifeln zu dürfen und können und in der Lage zu sein, einen Fehler zu korrigieren, bzw, sich "selbst" gegenüber "gnädig" und „sich selbst verzeihend“ zu sein.

Liebe Grüße

Robert

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,

noch ein kleiner Nachtrag in Form eines Beispiels (wobei ich mir durchaus bewusst bin, dass Beispiele immer ein wenig hinken), wie „man“ mit „Jemand/einem Gegenüber“ sprechen kann, obwohl „man“ ihn nicht kennt und keinerlei „Vorstellung“ von „ihm“ hat.
.
So führen „wir“ schon lange Gespräche nach „Übersee“ und an das andere Ende der Welt. Die einzige Voraussetzung hierfür ist, dass „die Leitung und Verbindung“ steht und dass „man“ dieselbe „Sprache“ spricht. Dabei ist es auch egal, ob die „Verbindung“ bewusst oder unbewusst (z. B. durch verwählen) zu Stande kam oder kommt.

In dieser Situation ist das einzig ausschlaggebende die „Sprache“ und die Worte. Findet „man“ bei einem derartigen „Gespräch“ - selbst ein durch Zufall entstandenes – heraus, dass die „Gesprächspartner“ dieselben Interessen, den gleichen „Sinn“haben , das selbe „lieben“, werden sich „Beide“ darum bemühen einen „Weg“ zu finden, der sie zueinander führt. Und ob die „ausgetauschten Worte“ der/einer Wahrheit entsprechen, kann und wird sich nur im Glauben daran und dann im Vollzug, in den Taten erweisen und erfahren lassen.

Dabei kann es sich m. E. auch um ein „Zwiegespräch“ mit dem – nicht sichtbaren - „Gewissen“ handeln. Einem „Gewissen“, auf welches sich selbst unsere „Herrschenden“ bei ihren Entscheidungen berufen. Ohne jedoch kund zu tun, um was für ein Gewissen es sich dabei handelt und wessen dieses Gewissen ist. Wem und was gegenüber dieses Gewissen die/seine Rechtfertigung erfährt.

Sie sehen, dass „unsere Diskussion“, das „Gespräch“, welches wir miteinander führen statt findet, ohne dass wir uns persönlich kennen und uns bestenfalls eine Vorstellung unseres Gegenüber machen können. Diese könnte/kann zutreffend sein. Aber genau so gut könnte sie enttäuschend ausfallen. Aber Enttäuschungen sind m. E. nur die Erfüllung falscher Vorstellungen und Erwartungen. Und deshalb bemühe ich mich so gut als möglich, mir keine Vorstellungen zu machen. Aber trotzdem die Kommunikation zu suchen.

In diesem Sinne liebe Grüße

Robert

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel.

Meine Gedankenwelt ist eigentlich zweigeteilt, wobei ich es offen lasse, welche Gedankenwelt vom Prinzip her zutrifft. Entweder gibt es Gott, welcher für ALLES verantwortlich, zuständig ist oder es gibt keinen Gott und ALLES existiert, wie und woher auch immer, von alleine!
Ihre nachfolgenden Gedanken:
"Womit ich bei Ihrem Gedanken, dass „Der Sinn ist dann die unendliche ständige Erneuerung!“ wäre, dem ich durchaus zustimme. Und welcher sich auch „im Wort Gottes, wie in diversen Göttersagen und -werken“ wiederfindet. Wobei m. E. sehr wichtig ist, dass es einer „Erneuerung“ im „SINN“ bedarf.
Dem aber widerspräche ein „allwissender, allmächtiger Gott“ als „Schöpfer“ allen Lebens. Alleine schon deshalb, weil einem „solchen Gott“ Vollkommenheit, natürlich auch bei seiner Schöpfung unterstellt werden darf, ja eigentlich muss. Was aber sollte an „Vollkommenem“ einer ständigen Erneuerung bedürfen? "
vermischen meine beiden Gedankenstränge. Wenn es Gott nicht gibt, dürfte es eine ständige Veränderung, Erneuerung geben können. Wenn aber alles durch Gott geschaffen wurde, hat alles seine Vorherbestimmung und ist von Gott zumindest vorgewusst. Ob Gott für unser Universum ein Ende plant oder nicht, weis nur er.
Eine Erneuerung wie in einer Endlosschleife würde ich eher einem gottlosen Universum zuschreiben. Im Gegensatz zu Ihnen kann ich mir Gott einfach nicht als jemanden vorstellen, der nicht allmächtig ist. Daher meine ich, er muss er von Anfang bis Ende auch alles Wissen, dann ist nichts Zufall, auch wenn er keinen Einfluss auf irgendetwas genommen hätte. Aber er weis jede Kleinigkeit schon vor Ewigkeiten, bevor sie geschehen. Und dann kann NIEMAND mehr etwas daran ändern. Alles Wissen ist bei Ihm und wir denken, dass wir eigenständige Gedanken haben und äußern, aber sie stehen seit Ewigkeiten schon vor unserer Existenz fest.
Nun meine ich doch gelesen und verstanden zu haben, dass Sie an eine Offenbarung Gottes an die Menschen glauben:
" Und da Offenbarung wegen des Sündenfalles hervorgerufen wird und diese deshalb auch dem Sünder zufällt, der sie dann verdunkelt, bringt sie keine Klarheit bis zum Ende der Tage, wo sie geöffnet wird und Erkenntnis daraus hervorgeht. Darum hat die Suche nach einer Offenbarung keinen Sinn."
Sie meinen also, erst am Ende aller Tage, wird die Offenbarung für alle Menschen bewusst gemacht. Wofür braucht es dann einer geheimen Offenbarung, welche uns erst dann bekannt gemacht wird, wenn nichts mehr zu ändern ist? Sie schreiben aber doch auch:
" im Gleichnis Jesus hat erst wieder die Möglichkeit gebracht, die "verloren gegangene" Offenbarung Gottes "wieder zu finden" und nun "richtig" zu befolgen."
Ist die Offenbarung in der Welt oder erst zum Jüngsten Tag?
Beten, nüchtern betrachtet ist ein Gedankenspiel, in welchem ich mit jemand Fiktivem, nicht Anwesendem, im Monolog nur in meinen Gedanken spreche, dabei Frager und Antwortender zugleich bin. Das kann jede x-beliebige Person sein. Für manche sind es ihre verstorbenen Angehörigen. Meint man, es sei einem etwas mitgeteilt worden, und nicht die eigene Erkenntnis aus dem Selbstgespräch, dann nennt man es wohl mit Recht, Psychose.
Ein Gespräch kann nur mit einem real existierenden Gegenüber stattfinden, mit dem ich mich wie auch immer akustisch, optisch, verstehend unterhalten kann. Sonst ist es ein fiktives Gespräch, in welches ich alles hineinlegen kann, wie meine Gedankenwelt mich denken lässt.
Durch solcherart Gedanken sind viele "Erkenntnisse" zutage gekommen und haben die Menschheit weiter gebracht. Aber es sind auch viele "Unkenntnisse" zutage getreten, welche besser im Gehirn desjenigen verblieben wären und die Menschheit "nicht beglückt" hätte.
Ja, dass mit den Vorstellungen machen, ist so eine Sache. Jeder macht sich seine Vorstellungen. Auch dann, wenn man sich keine Vorstellungen macht. Dann sind dies eben seine Vorstellungen (meine Vorstellung dazu)!
Für heute alles Gute
Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,

danke Ihnen für Ihren neuerlichen Kommentar. Auch wenn wir irgendwie nicht ganz auf „einen Nenner“ kommen, so ist es doch – zumindest auch für mich – eine Freude und auch Herausforderung, um seine eigenen Gedankengänge und „Erkenntnisse“ immer wieder zu hinterfragen und zu überprüfen. Vielleicht führen solche „Diskussionen“ - zumindest bei einem persönlich – zu neuen Inspirationen. Dafür nochmals meinen Dank, dass Sie sich auch die „Mühe“ machen, immer wieder zu antworten.
Und deshalb hier nun meine „Gedanken“ Teil I zu Ihrem neuerlichen Kommentar:

Was für mich von bedeutender Relevanz bei den „sogenannten heiligen Schriften, Offenbarungen, religiösen Auslegungen“ ist, sind die in diesen Texten enthaltenen „ewig gültigen Wahrheiten“. Wenn man einfach mal davon ausgeht, dass „diese Texte“ vor vielen Jahrhunderten, Jahrtausenden von – vielleicht sogar „intelligenten“, wobei dies eher den auch nachweisbaren Schilderungen widerspricht - Menschen niedergeschrieben wurden, deren „Wissen“ ein ganz „anderes“ war, als unser heutiges, dann stellt sich mir einfach die Frage, woher hatten diese Menschen „die Idee“, solche Texte zu verfassen? Desgleichen gilt für mich für sogenannte Sciencefictionsgeschichten und - romane. So hat – einer in meiner frühester Jugend gelesener – Jules Verne von „Realitäten“ geschrieben, welche erst viele Jahrzehnte, bzw. Jahrhunderten später Wirklichkeit wurden.

Und wenn „angeblich“ die Menschheit erst „heute“ zu ihren elementaren Erkenntnissen und Wissen(schaften) – durch eine entsprechende Weiterentwicklung und gegen sämtliche Widerstände in „der Zeit“, als „man“ solche „Gedanken“ äußerte - gekommen ist, wieso sind dann viele dieser „Dinge, Weisheiten“ schon vor Jahrhunderten und Jahrtausenden niedergeschrieben und damit von Menschen „prophezeit“ worden? Als einfaches Beispiel seien nur die „Wunderheilungen“, Lebens verlängernden Maßnahmen (also das Erreichen einer länger werdenden Lebenszeit) und und und bereits in Texten verfasst, als „man, Mensch“ in seiner damaligen Wirklichkeit noch meilenweit von „solchen Dingen“ entfernt war? Muss es da nicht – wie auch immer – einen „Draht“ DAHIN geben, woher ALLES stammt?!

Robert Kroiß hat gesagt…

Teil II meiner Antwort:

Noch etwas ist für mich ganz wesentlich bei meinen „Betrachtungen“. Eine „vollkommene Schöpfung eines vollkommenen Gottes“ kann m. E. nicht „durch die Diktatur“ einer Schöpfung – in welcher ja bereits alles entschieden ist und ein „weiterer Wille“ (welcher auf Grund der vollkommenen Schöpfung) überhaupt nicht mehr vonnöten und anwendbar ist - dahingehend zu Tage treten, dass „sie“ angeblich einen „freien Willen“ geschaffen hat, der dann gar nicht anwendbar wäre und sein könnte.

So findet sich u. a. in der Bibel folgender Text:

„Siehe ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse,“ (5.Mose30,15)

„Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, daß du das Leben erwählest und du und dein Same leben mögt,“ (5.Mose30,19)

Im Koran heißt es – weiß jetzt die Stelle/Sure nicht mehr genau – sinngemäß:
„ Dieser Tage habe ich euch EURE Religion vervollkommnet und meine GNADE an euch gegeben.“ Wobei da dann der Islam als (die „richtige“) Religion genannt wird.

Aber eben auch im Koran ist – selbstredend häufiger – von der Gnade die Rede, genauso wie in der Bibel und vielen anderen „heiligen Schriften“.

Wozu aber Gnade und freier Wille, wenn ALLES bereits bis „ans Ende“ geplant und geschaffen ist und wurde?! Wozu Vergebung und Verzeihung, wenn DAS, was zu vergeben und verzeihen ist, doch „seine Richtigkeit“ - auf Grund des Schöpfungsplans – hat.

Weshalb sollten derlei „Gedanken“ bei den Menschen, in der Menschheit hoch- und vorkommen und in vielen Büchern niedergeschrieben werden, wenn sie ABSOLUT – also gemäß der/einer vollkommenen Schöpfung – gar KEINEN Sinn ergeben?! Darf da nicht die SINNhaftigkeit des Schöpfers und seiner Schöpfung bezweifelt werden?!

Vielleicht waren und sind genau deshalb „Offenbarungen“ Gottes nötig und notwendig. Vielleicht musste gerade deshalb Gott erst Mensch werden, damit auch der Mensch „göttlich“ werden kann. Damit alles in seinem „SEIN“ erst zu dieser einen Einheit/Schöpfung geworden sein wird?

Möchte Sie gerne nochmals auf einen Text von Demetrius Degen aufmerksam machen, der mir in großen Teilen auch sehr zu spricht und in gewisser Weise mit „unserem „ Thema zu tun hat::

http://www.demetrius-degen.de/zeit-themen/mensch18.htm

Das Ego: Entstehen, Vergehen und Bewusstwerdung.


Mit lieben Grüßen

Robert

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel.

Auch für mich ist es eine Herausforderung, kontrovers zu diskutieren. Wobei ich gerne feststelle, dass sie sich viel tiefer in die Religionsmaterie eingearbeitet haben. Meine Drangzeit dazu war vor über 40 Jahren. Da habe ich für mich meine Stellungnahme zur kath. Religion und letztendlich auch zu allen anderen Religionen gefunden und stehe auch heute noch voll dazu.

Für mich zählt meine daraus gewonnene ureigenste Erkenntnis, dass die kath. Religion nur Menschenwerk ist und ich nicht daran glauben kann, dass Gott, wenn er existiert, sich herablässt, mit uns Menschen zu diskutieren. Warum sollte er? Was ist, wenn es im Universum viele verschiedene intelligente Lebewesen unterschiedlichster Art gibt und alle dann auch die verschiedensten Formen von Gottesverehrung "erarbeitet" haben?

Warum müssen wir davon ausgehen, dass wir Menschen für Gott etwas Besonderes in seinem Schöpfungsplan sind, mehr Wert wie die Wale, Haie, Bären, Löwen oder die Ameisen und Bienen? Werden wir mehr beachtet oder nicht vielleicht gleich? Tiere töten sich auch gegenseitig und vor allen Dingen solche anderer Art. Und Gott kümmert sich auch darum keinen Deut. Wenn es ihn gibt, gehört dies auch zu seinem Werk, ist für ihn ganz natürlich und damit so vorgesehen.

Viele Menschen haben Fantasien, fantastische Gedanken, das müssen aber mitnichten Gotteseingebungen sein. Zu allen Zeiten gab es fantasievolle Menschen und auch in ihrem Vorausdenken fortschrittliche Menschen.

Wozu Gnade und freier Wille, fragen Sie. Wenn es so ist, wie ich denke, bedarf es der Gnade nicht und der freie Wille ist für die Menschen erkennbar vorhanden, aber aus Gottes Sicht nicht, da er alles schon immer wusste. Freier Wille ist daher für mich nur relativ als frei zu betrachten.

Wer an einen Gott einer Religion glaubt, geht natürlich ganz anders mit den Fragen an und ob Gott, um. Da es so viele Religionen gibt und jede für sich reklamiert, die einzig Richtige zu sein, bin ich sehr ungläubig in dieser Hinsicht geworden.

Nochmals, ich glaube einfach nicht, dass wir für Gott mehr sind, wie irgendetwas anderes. Stellen Sie sich doch einfach mal die Unendlichkeit unseres Universums vor mit den unendlich vielen Möglichkeiten von Entwicklungen aller Art. In dem Kontext sind wir nur ein Sandkorn und vielen. Da glaube ich einfach nicht an die Sonderstellung des Menschen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Lieber Walter Neumann,

auch mir bereitet es einen Genuss kontrovers zu diskutieren. Von daher danke ich für Ihre neuerliche Kommentierung, durch welche sich bei mir nachfolgende Fragen ergeben:

Wozu dann Geist, Verstand, Gewissen etc., wenn wir doch auch nur eine weitere „Sorte“ Tier sind?
Und wenn wir uns u. U. - auch mit viel, in die Wirklichkeit umgesetzter Fantasie – vom Tier/Affen oder Einzeller - zum mehr oder weniger intelligenten Menschen entwickelt haben; dadurch erst zu Geist und Verstand gekommen sein sollten, weshalb sollte „man“ dann in diesem „einen Bereich“ in Grenzen und nicht auch „universell“ denken?

Wenn uns aber ein existierender „Gott“ - nach seinem Ebenbild – geschaffen hat, dann müssten wir doch auch Göttlichkeit erlangen (können)?

Wenn wir außerhalb von Räumen und Grenzen – also universell – glauben und denken können, müssten wir dann nicht auch außerhalb der „Zeit“ - also unendlich und damit ewig – denken können?

Was unterscheidet den Glauben an ein unendliches Universum, ferne Galaxien und dort existierendes, noch intelligenteres Leben von dem Glauben an einen gnädigen, sich selbst und seine Schöpfung korrigierenden „Gott“?
Es ist und bleibt eine Glaubensfrage.

Wenn die „heutige“ Realität zum Großteil, bzw. in machen Dingen sogar genau dem entspricht, was fantasievolle Menschen schon vor Jahrhunderten „sahen“, dann steht doch auch der Realitätswerdung einer „entsprechenden“ Gottesfantasie – welche dann ja auch nur der Fantasie von Menschen entsprang - eigentlich auch nichts – außer der noch notwendigen Umsetzung - im Wege?

Womit wir eigentlich wieder beim Ausgangspunkt angelangt werden. Das ganze Leben eine einzige Glaubensangelegenheit.

PS: übrigens Ihr Beitrag hier bei „Wanda“: http://www.wanda-mueller.de/nachricht-an/ entspricht durchaus auch meiner Einschätzung. Aber...da werden ganz gewiss wieder jene Stimmen laut, die von „Verschwörungstheorien“ sprechen. Wobei diesen nicht klar sein dürfte, dass „Dinge“, welche nur von Menschen, welche einem bestimmten „Kreis/Zirkel“ angehören, als „Recht und Gesetz“ von diesen für andere beschlossen und umgesetzt werden, bereits die „Verschwörung“ [[ Eine Verschwörung (Lehnübersetzung von lat. coniuratio; auch: Konspiration) ist eine heimliche Verbündung mit dem Zweck, einen Plan auszuführen, der ein selbstsüchtiges, verwerfliches Ziel verfolgt und dessen Umsetzung zum Schaden anderer geschieht oder der die Beseitigung tatsächlicher oder vermeintlicher Missstände anstrebt. Eine Verschwörung beruht also nicht immer auf niederen Motiven, sie basiert jedoch stets auf Täuschung. ]] als solche deutlich machen.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel.

Wie ein Gott "seine" geschaffenen beziehungsweise sich nach seinem Willen entwickelten Lebewesen betrachtet, weis niemand, kann sich auch niemand vorstellen. Gibt es für ihn eine Unterscheidung oder sind es lediglich eine Aneinanderreihung von Atomen und Molekülketten bis hin zu einer als eine Einheit existierendes Lebewesen? Ist ein Mensch überhaupt ein einzelnes Lebewesen?

Wenn ich daran denke, dass wir zur Funktionsaufrechterhaltung Milliarden oder sogar Billionen von verschiedenen Bakterien, Viren, Einzellern usw. benötigen, dann kommen mir gelinde gesagt auch daran schon Zweifel. Sieht Gott vielleicht in einem Menschen keinen Menschen, sondern die Vielzahl der in ihm innewohnenden Lebewesen?

Was ist unsere Intelligenz? Eine Aneinanderreihung von Molekülen, welche über Synapsen miteinander verbunden sind, durch die dann elektrische Impulse eine gewollte Wirkung erzielen. "Gefüttert wird es von den verschiedenen Organen einmal mit Nahrung zum Weiterleben und mit entsprechenden Informationen. Ein Computergehirn also, verbunden mit verschiedenen Komponenten, auf der Basis von lebenden und ernährten Zellen, statt von toter Materie auf der Antriebsbasis von Strom.

Warum also soll Gott diese Form selbstständig denkender Geschöpfe besonders hervorheben? Für ihn dürfte es doch kein besonderes Merkmal sein im Gegensatz sicherlich zu uns Menschen. Auf die Intelligenz sind wir, wohl mit Recht, stolz. Vielleicht sind wir damit aber noch nicht am Ende unserer Entwicklung und es gibt den "Homo sapiens Superior" und vielleicht geht die Entwicklung auch dann noch weiter. Vielleicht sind wir auch das Ende einer Spezies und es gelangen andere Spezies des Planeten Terra zu einer höheren Entwicklungsstufe wie wir?

Das Gott uns nach seinem Ebenbilde geschaffen hat und wir dereinst zu seinen Füßen sitzen können, ist Religionsgeschichte. Kann sein, muss nicht sein, wer weis es, zumindest kein lebender Mensch, auch wenn es behauptet wird! Jeder mag es glauben, der will, wobei die Hoffnung die Hauptantriebsfeder sein wird.

Warum sollten wir außer einem ewigen Leben bei und mit Gott auch noch Göttlichkeit erlangen? Das erschließt sich mir selbst nicht aus der Bibel!

Ja, so ist es wohl, das ganze Leben ist eine einzige Glaubensangelegenheit von denkenden Geschöpfen. Wir glauben, dass eine Bundesregierung uns richtig regiert oder wir glauben das Gegenteil oder wir glauben, dass es mal richtig und mal falsch ist. Wir glauben, dass wir das eine Können und das Andere nicht. Wir glauben, dass der eine Mensch gut ist und die Wahrheit sagt und der andere nicht. Wir glauben zu viel, ohne zu wissen. Manchmal ist es gut, nur zu glauben und nicht zu wissen.

Trotzdem bin ich ein Mensch, der nicht gerne an etwas glaubt, sondern der es wissen möchte. Sonst zweifle ich. In der Volksschule sagte mein Lehrer zu mir, Walter du bist ein ungläubiger Thomas. So ist bis heute.
Ich kann und will nicht glauben, ohne zu wissen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,

auch wenn wir uns vmtl. inzwischen im Kreise drehen und in einer Endlosschleife befinden, möchte ich Ihnen – auch wenn ich ein wenig überlegt habe - dennoch nochmals antworten. Das gebietet schon mein Anstand.

So bin ich durchaus bei Ihnen, wenn Sie sagen, dass Gott diese Form der selbstständig denkenden Menschen nicht besonders hervorheben muss und dies m. E. auch gar nicht macht. Sondern der Mensch interpretiert dies so und selbst dies „reichte“ ihm noch nicht (deshalb ja wohl die Beschreibung des „Sündenfalls“ und dessen „Ausgangspunkt“). Denn mit „hervorheben“, also Erhöhung und damit logischerweise gleichzeitiger Erniedrigung beginnt ja eigentlich jedes Dilemma, zwischenmenschlicher, als auch „göttlicher“ Beziehungen.. Abhängigkeit und Führungsanspruch.
Dies ist m. E. auch dieser völlig falsch verstandene Gottesbegriff. Wäre es ein „außen stehender, über allem thronender Gott“, dann wäre tatsächlich auch Religion, wie sie seit Jahrtausenden praktiziert wird verständlich, richtig und sogar logisch. Dann hätten „wir“ ja auch den/einen „Schuldigen“ für all das, was geschieht und wir wären tatsächlich wieder nur „Gottes Geschöpfe“ und damit Abhängige. Abhängig davon, wie viel „Schuld“ dieser Schöpfung wir ertragen könnten. Und wir könnten „unsere Hände in Unschuld“ waschen. Auch keine „schlechte Hoffnung“.
Aber und dies ist eben auch typisch menschlich; die „guten Dinge und Leistungen“ erbringen „wir“ und die „schlechten Dinge und Leistungen“ sind eben dann Gott gewollt. Oder wie Sie schreiben:
„Auf die Intelligenz sind wir, wohl mit Recht, stolz.“ Also eine „großartige menschliche Leistung“, dass „er sich“ und „seine Intelligenz“ so entwickelte. Dass diese „Intelligenz“ aber andererseits ebenfalls seit Jahrtausenden unendlich viel Leid erzeugt/e (und bis heute nicht verringerte, ja samt seiner ganzen Intelligenz keine Lösung hierfür fand), daran ist dann wohl auch diese „Intelligenz“ mit schuld? Und „stolz sein“ auf Das, was NICHT gelingt?! Damit müsste ich dann wieder zu den Anfängen „Adam und Eva“ zurück kehren, deren Intelligenz nicht ausreichte, um zu erkennen, was „ihre Lust“ zu „sein wie Gott“ (ihre Unzufriedenheit mit ihrem Sein) auslöste. Wobei „Gott sein“ - in der Bibel mit Jahwe oder Jehova ausgedrückt, was eigentlich „nur“ so viel heißt, wie „ich bin, der ich bin“- für mich nichts anderes bedeutet, als eben ein/sein Bewusstsein darüber zu erlangen, wer „man in Wahrheit (nicht gleichbedeutend mit der Wirklichkeit) ist“. Nicht anderes ist m. E. sowohl in der Bibel, als auch in vielen anderen religiösen Schriften und zwar in Gleichnissen dargelegt. Und da Gleichnisse ja NICHT das direkt und offen sagen und ausdrücken, was darin „verborgen“ ist, deshalb bedarf es auch „der Offenbarung“. Also der Erkenntnis und ein Bewusstsein dessen, was hinter diesen Gleichnissen „verborgen“ ist. So wie die „Formel“ einer Idee ja auch nur „verschlüsselt“ ausdrückt, was sich „dahinter verbirgt“ und erst bei der Umsetzung der Formel – der „man“ aber zunächst mal glauben und darauf hoffen muss, dass sie „richtig“ sei, die „man“ auch verstehen und kennen muss, um ihr auch Folge leisten zu können – den tatsächlichen „Erfolg“ belegt.
Teil II folgt:

Robert Kroiß hat gesagt…

Teil II:

Und selbstredend ist das Leben nichts, als eine Aneinanderreihung von Hoffen und Glauben.
Selbst der „ungläubige Thomas (übrigens tatsächlich mein 2.ter Vorname)“ wurde eines „besseren“ belehrt. „Ich kann und will nicht glauben, ohne zu wissen“
Wenn Sie „wissen“, dann bedarf es auch keinerlei Glauben und Hoffnung mehr, sonst müssten/würden Sie ja das „Wissen“ bezweifeln und dann wäre wiederum ein anderer Glaube und eine andere Hoffnung notwendig.
Weil „uns“ aber das notwendige Wissen bezüglich des „Lebens an sich“ fehlt, bleibt uns tatsächlich nur der Glauben und die Hoffnung, dieses noch fehlende „Wissen“ zu erlangen.
So wie z. B. Ihr Vorschlag zu einer Wahlreform doch auch Ihren Glauben und Ihre Hoffnung voraussetzt, um überhaupt als „Gedanke und Idee“ in die Lage versetzt zu werden, dass „man“ darüber nachdenkt, diesen diskutiert und sich dann evtl. mit „anderen, gemeinsam Interessierten“ an die Umsetzung machen zu können. Dazu müssen sich natürlich entsprechend „Viele“ einfinden, die das genau so sehen, wie Sie und dann gegen „all die Widerstände“ der Wirklichkeit einen Weg suchen und finden, um diesen „Glauben und die Hoffnung“ - dass es so besser sei – in die Tat umsetzen zu können.

In diesem Sinne, will ich es mit den besten Grüßen belassen. Auch wenn es unheimlich viel Freude und Erkenntnisgewinn für mich bedeutet mit Ihnen "dieses Thema" so ausführlich zu diskutieren

Robert

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,

doch noch ein kleine Nachbemerkung und zwar zu "Außerirdischen, bzw. noch intelligenteres Leben außerhalb unserer Wahrnehmung.
Ob es derartiges gibt oder nicht, tangiert "unser" derzeitiges Dasein nicht im Geringsten. Und sollten derartige Lebewesen noch intelligenter sein als wir, würde es uns - eben mangels dieser noch höheren Intelligenz - nicht das geringste nützen oder schaden. Denn wir könnten es ob unserer "eingeschränkten" Intelligenz ja sowieso nicht aufnehmen und umsetzen.
Also können wir nur versuchen, aus dem was wir sind, das Beste zu machen. Dieses ist allerdings, was die Menschheit und die Menschlichkeit angeht noch weit unter den "intelligenten Möglichkeiten".
Nochmals liebe Grüße

Robert

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel.

Über Ihre fundierten Antworten freue ich mich sehr und diese regen mich an, Ihnen immer wieder zu Antworten.

Mit der Intelligenz ist das so eine Sache. Ich hatte ja auch geschrieben:
"Was ist unsere Intelligenz? Eine Aneinanderreihung von Molekülen, welche über Synapsen miteinander verbunden sind, durch die dann elektrische Impulse eine gewollte Wirkung erzielen."
Und meine Aussage:
"Auf die Intelligenz sind wir, wohl mit Recht, stolz."
ist in diesem Zusammenhang zu sehen. Dabei weis ich selber nicht, ob ich es auch so empfinden kann, dass wir Menschen auf unsere Intelligenz stolz sein dürfen. Denn was haben wir schon dazu getan? Ist doch wohl nicht auf unserem "Mist" gewachsen! Wie ist es mit den persönlichen Erfolgen und Entwicklungen? Zugegeben, auch das weis ich nicht! Es ist vielleicht auch eine Glaubensfrage?!

Ja und die Aussage: Ich bin der ich bin, finde ich für Gott passend. Er teilt nicht mit, was oder wer er ist und wie er ist. Für mich vollkommen logisch, denn wir Menschlein würden dies doch nicht in ihrem Ausmaß erkennen können. Dem gegenüber finde ich die Aussage, dass er uns Menschen nach seinem Ebenbilde geschaffen hat, als von anmaßenden Menschen vorgenommen. Gott ist alles oder Nichts.

Das wir Menschen irgendwann "Wissen" werden, bezweifle ich sehr. Als Menschen dürfen wir natürlich Hoffen und Glauben, auch in Bezug auf Gott. Aber es ändert nichts daran, dass das fundierte Wissen fehlt und daher eben in Bezug auf Gott alles nur Glaube und Hoffnung sein kann. Das kann man aber dann auch lassen und sich der Realität stellen, welche doch, zumindest für mich, heißt: Ich weis, dass ich nichts weis und alles Möglich ist. Daher schminke ich mir Glauben und Hoffnung ab und lebe real, nach bestem Wissen und meinem Gewissen!

Wie Sie sehe ich es auch, dass wir Menschen zwar in immer schnellerem Maße Neuentwicklungen auf allen Gebieten erleben, wir aber mit der Moral, dem Gewissen, der Gerechtigkeit, dem Verhalten Mensch, Tier, Pflanze, Natur gegenüber, überhaupt nicht auf Augenhöhe mit entwickeln. Daher besteht die große Möglichkeit, dass wir es nicht schaffen, irgendwann so weit entwickelt zu sein, dass wir andere Intelligenzen im All ausfindig machen und mit denen Wissen austauschen werden können!

Da bin ich Pessimist, aber ich Hoffe noch!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,
wie versprochen möchte ich Ihnen zu Ihrem letzten Kommentar antworten. Unsere beiderseits fundierte Unterhaltung bewegt sich um Fragen und Antworten, bzw. um Sichtweisen bzgl. des „Lebens“, seines Ursprungs und der Weiterentwicklung.
Da ich zu diesem Thema bereits vielfach Postings in meinem Blog niedergeschrieben habe und ich nicht weiß, ob Sie – ist ja auch nicht unbedingt zu erwarten – alle meine Postings gelesen haben, würde ich Sie gerne auf ein paar Beiträge von mir aufmerksam machen. Denn insbesondere in diesen Beiträgen habe ich mich genau mit den Themen auseinander gesetzt, welche wir ständig bewegen.
Darin spreche ich auch Moral, Gewissen und Gerechtigkeit an.
z. B. hier:

http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/2011/11/lasst-uns-den-menschen-schaffen-nach.html

http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/2011/12/alles-was-recht-ist-und-was-alles-recht.html

http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/2011/12/fortsetzung-von-alles-was-recht-ist-und.html

http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/2011/12/fortsetzung-teil-3-von-alles-was-recht.html

http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/2011/12/weitere-fortsetzung-und-teil-4-von.html

http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/2012/03/alles-was-recht-ist-letzter-gnadenakt.html


So ist Moral für mich ein „Wertemaßstab“, der aus Tradition gewachsen, von Menschen in entsprechende Gesetze gefasst wurde und wird. Welche aber ständig ge- und verändert werden (können). Moral ist von daher durchaus auch „erziehbar“ und „erlernbar“, im Gegensatz zu dem/einem Gewissen. Denn das Gewissen ist m. E. die/eine innere „Stimme“, auf welche „man“ hören kann oder auch nicht. Und wenn es sich dabei um eine „innere Stimme“ handelt, woher kommt diese dann und „wessen Schöpfung“ ist es dann? Und Gerechtigkeit soll und wird nun „anhand“ von Moral, Gewissen und einem „christlich-jüdischem“ Religions-, bzw. Gottesverständnis von Menschen mit einem entsprechenden Moral-,Recht- und Glaubensverständnis „geformt“. Bedeutet eigentlich: unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Moral, unterschiedliches Gewissen und damit unterschiedliches Rechts- und Gerechtigkeitsverständnis. Würde dies so gelten, dann könnte man es auch so stehen lassen. Aber dem ist eben nicht so. Sondern „bestimmte Menschen“ verordnen Moral, Recht und Gerechtigkeit nach „ihrem Verständnis“ all den anderen ABHÄNGIGEN Menschen. Allerdings immer mit einer „Heilslehre, einem Heilsversprechen“.
Wären jetzt da nicht all die Verheißungen und Verkündigungen (egal von wem) dahingehend, dass ein Verhalten und Befolgen der Mensch(heit)en gemäß der verkündeten Moral und Gerechtigkeit (immer abhängig von einem entsprechenden Rechtsverständnis) zu „paradiesischen und gerechten Zu- und Umständen“ für ALLE führten!
Da sich aber in der Realität bis dato davon fast nichts (bzw. nur für einen ganz geringen Teil der Menschheit) einstellte, kann es eigentlich nur daran liegen, dass die Mensch(heit)en belogen und betrogen werden/wird, oder dass „man“ (noch) nicht den gemeinsamen „Nenner“ für ein allgemein gültiges Gewissen und ein für ALLE gleichermaßen gültiges Recht(sverständnis) gefunden hat.

In diesem Sinne soll es das vorerst mal wieder, mit einem lieben Gruß sein

Robert

Anonym hat gesagt…

Ja, sehr geehrter Herr Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel, das mit dem Gewissen sehe ich etwas anders. Jeder Mensch hat ein Gewissen. Es wird unterdrückt, wenn es sich unpassend meldet. Nicht immer und nicht von jedem. Aber wie es mir scheint von zu vielen.

Es gibt meiner Meinung nach kein universelles Gewissen. Jeder hat sein eigenes "erarbeitetes" Gewissen, die eigene innere Stimme! Da bilden Herkunft, Erziehung, Bildung, Umgebung, Religion, Erfahrung im Zusammenleben und –arbeiten mit anderen Menschen, einen gewichtigen Faktor! Dazu kommt dann die aus diesen Vorgaben erwachsene eigene Ansicht, wie man mit dem Leben und seinen Herausforderungen umgeht und sich Problemen stellt. Welche Einstellungen man hat, danach meldet sich das Gewissen entsprechend, wenn man gegen seine erarbeitete Grundeinstellung handelt/handeln will! Im Prinzip ist das Gewissen der eigene gespeicherte Erfahrungsschatz.

Daher auch die verschiedenen Moralvorstellungen von verschiedenen Menschen, die diese dann entsprechend unterschiedlich weitergeben. Da kommen meiner Meinung nach auch die unterschiedlichen Religionen mit ihren unterschiedlichen Moralvorstellungen her. Anderer Lebensraum, andere Erfahrungen, andere Werte.

Dass die großen Denker der Menschheit aber auch manch gleiches Gedankengut zum Ausdruck bringen, ist dabei unabdingbar! Es werden immer und überall in Teilen gleiches Gedankengut vorkommen können. Aber auch in Teilen ungleiches Gedankengut. Und damit auch ungleiche Gewissen!

Dann ist es auch erklärbar, dass Moral und Gewissen nicht nur dem Weltgeist, sondern auch dem Zeitgeist unterliegen. Es ist damit unabdingbar, dass es sich nicht nur nach Person, sondern auch nach Standpunkt und Zeit verändert.

Moral und Gewissen sind für mich zwei Seiten einer Münze. Sie bedingen einander und befruchten sich gegenseitig. Es gibt keine Moral, die für alle gültig ist, genau so wenig, wie es kein allgemeingültiges Gewissen gibt. Religionen versuchen dies zwar zu vermitteln, werden ob der eigenen Vorstellungen jedoch immer mehr oder weniger daran scheitern. Außer, sie schaffen es (was manche ja versuchen und zeitweilig schaffen, eine Gehirnwäsche zu vollziehen), Menschen das eigene Denken und Handeln abzugewöhnen.

Zu guter Letzt noch eine von mir in Bezug darauf, dass es Gott gibt, schon seit Langem als Möglichkeit in Betracht gezogene Lebensweise nicht nur für uns Menschen, sondern für das ganze Universum, das All.

Meine Gedanken gehen dahin, dass das All so etwas von ausgeklügelt ist, in all seinen Facetten, seinen Abläufen, welche unweigerlich von einem Zustand in einen anderen übergehen, dass diese Abläufe entweder zufällig natürlichen Gesetzen unterliegen (wessen?) oder göttlichen Ursprungs sein müssen. Sind sie göttlichen Ursprungs, dann ist alles geregelt von einem Atomkern mit entsprechender Anzahl Positronen und Neutronen, welcher dann ein adäquates Element bilden und aus verschiedenen Atomen durch elektrische Bindung können Moleküle und damit für uns heute unterschiedliche Produkte angefertigt werden.

Diese genauen, festen Vorgaben neben den möglichen Veränderungen bilden jedoch auch letztendlich den Menschen mit all seinen Möglichkeiten ab. Wir bestehen aus den unterschiedlichsten Molekülketten, welche ihre entsprechende Funktionen ausüben, sich erneuern durch Energiezufuhr und irgendwann diese Systeme nicht mehr aufrechterhalten können und der Zerfall beginnt bis zum Exitus des Lebewesens und dessen Auflösung.

Wer sagt nun, dass nicht Gott jedes Atomteilchen von Anfang bis zum Ende dieser Teilchen, in irgendeiner späteren Äonenzeit, den Weg maßgeblich begleitet, ja sogar bestimmt. Die Ordnung aller Atome, nebst möglicher Veränderung, zulässt oder ablehnt und damit die Möglichkeiten explizit bestimmt! Gott also alles bis zum letzten Atom regelt und den Ablauf bestimmt? Eine Möglichkeit, welche ich gedanklich nicht ausschließen möchte. Wie vieles, sein kann oder auch nicht!

Für heute alles Gute und ich werde ihre Anmerkungen gerne nachlesen.

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,
nach lesen Ihrer neuerlichen Antwort eine spontane und kurze Antwort. Wobei mich Ihre Gedanken immer auch langfristiger beschäftigen und von daher kann es durchaus sein, dass noch eine weiter Antwort darauf folgt.
Wozu ein Gewissen, wozu Recht und Gerechtigkeit, wenn jede Zeit, jeder Mensch ihr/ein „eigenes und „anerzogenes“ Gewissen“, Recht und Gerechtigkeit hat? Wenn Gerechtigkeit also eine „Zeitfrage“ ist?! Wenn Moral – also eine „Sitte“, welche ja traditionell und zeitlich sehr unterschiedlich verstanden, ausgelegt und damit propagiert wird - denselben Zweck erfüllt?! Wieso „hören“ die einen, - die demnach eines haben müssen - auf dieses Gewissen, während andere es scheinbar unterdrücken (können)?! Wo nichts ist von „Natur“ aus – weder Moral, noch ein Gewissen, welches ja erst ganz unterschiedlich anerzogen wird – kann und muss auch nichts unterdrückt und vor allem auch keine „Rücksicht“ - auf was auch? - genommen werden. Wenn also die Willkür, die „Auslegung/Deutung“ das primär „Entscheidende“ ist?! Dann kann es aber auch keine „Klagen“ geben, denn es ist demnach ja Alles genauso gewollt, angelernt und anerzogen. Auslegung/Gedeutetes ist aber nicht das selbe wie das Ausgelegte/Gedeutete, wie das, was ausgelegt und gedeutet wird. Ein Samenkorn birgt in sich zwar die Frucht, ist also in „Wahrheit“ Frucht, aber noch nicht in der „Wirklichkeit“. Und was an sich „NICHT“ ist, kann wohl auch kaum „anerzogen“ werden. Wenn ein Samenkorn als keine Frucht (Wahrheit) in sich birgt, kann es auch niemals zur Frucht werden, wohl aber zu einem „Gewächs“(Wirklichkeit), welches aber eben nicht dem „Sein“ an sich – nämlich der Frucht (Wahrheit) – entspricht. Sein und Schein.

Gruß Robert

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel.

Das Samenkorn ist doch bei uns Menschen entsprechend in den Genen enthalten. Ei und Samen erzeugen ein individuelles neues unverwechselbares Leben. Selbst Geschwister sind in Nuancen anders. Diese Andersartigkeit - die Herkunft - mit der von mir auch weiter aufgeführten "Erziehung, Bildung, Umgebung, Religion, Erfahrung im Zusammenleben und –arbeiten mit anderen Menschen", bilden für jeden Menschen auch eine individuelle Moralvorstellung. Solange sich ein Mensch innerhalb seiner Moralvorstellung bewegt, meldet sich auch kein Gewissen. Dies kommt erst in Betracht, wenn man sich außerhalb seiner eigenen Moral bewegt. Und diese Moral unterliegt auch dem Zeitgeist!

Beispiel: Als Jugendlicher habe ich ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich einmal nicht die heilige Messe am Sonntag besucht habe oder am Freitag Fleisch gegessen habe. Ich hatte gelernt, dass dies falsch und Sünde ist. Später habe ich mich davon befreit, indem mir durch Lektüren und vielerlei Gedanken über Gott und die Welt machen, ich zu dem Ergebnis kam, dies sind nur Kirchengebote und haben mit mir nur dann zu tun, wenn ich daran glaube. Das tue ich nicht mehr und so meldet sich mein Gewissen überhaupt nicht, dass ich seit Jahren keine Messe mehr besucht habe und ich nicht nach dem Wochentag frage, wann und ob ich Fleisch esse. Mein Gewissen hat sich seit dem auch nie mehr gemeldet!

Anderes Beispiel: Ich habe den amerikanischen Fernsehfilm gesehen, "Im Tal von Elat". Unter anderem wurde auch über Soldaten im Afghanistaneinsatz berichtet und die Grausamkeiten, welche sie erlebten, sowie die Grausamkeiten, welche sie verübten. Wenn sich bei Grausamkeiten, welche sie an Gegner und Zivilbevölkerung ausübten, auch das eigene Gewissen meldete, so war doch festzustellen, dass die Moral eine andere geworden war und das Gewissen sich erst verspätet oder gar nicht meldete. Durch die Umwelteinflüsse hat sich die eigene Moral verändert und damit auch das Gewissen!

Bei Gott dürfte/müssten Moral und Gewissen immer und ewig unverändert/unverbrüchlich sein. Aber wir kleinen, oft gerne großen Menschlein sind da von Natur aus doch schon anders angelegt. Selbst bei absolut gleichen, wie oben aufgeführten Bedingungen, kämen unterschiedliche, zumindest in Nuancen, Moralvorstellungen und damit andere Gewissensbisse zustande, da immer unterschiedliche Gene, also Voraussetzungen vorhanden sind. Moral und Gewissen unterliegen allen möglichen Einflüssen und ändern sich dauernd. Mal kaum, mal mehr!

Wenn Sie sich einmal selber befragen, welche Werte Sie vor 40/50 Jahren hatten und welche heute, mögen viele noch übereinstimmen, aber andere sich gewandelt haben. Ich denke nicht, dass es ein von Gott eingepflanztes Gewissen gibt, sondern dass ein jeder dafür selber verantwortlich ist, wie er "tickt"!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

PS. Es würde mich interessieren, wie Sie über meine Gedanken der möglichen Gottesbeeinflussung bis ins letzte Teilchen eines jeden Atoms denken!

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,

gerne antworte ich Ihnen auch im Bezug auf das/die Teilchen des Atoms.
Lassen Sie mich aber zunächst auf Ihre Beispiele bzgl. Moral und Gewissen eingehen und darauf wiederum spontan antworten.
So zeigen Sie hier: „Solange sich ein Mensch innerhalb seiner Moralvorstellung bewegt, meldet sich auch kein Gewissen.“ bereits selber den gravierenden Unterschied auf, auf welchen ich bei meinen Antworten abhebe.
Noch klarer wird der Unterschied anhand des Beispiels „Im Tal von Elat“ (welchen ich auch gesehen habe).
Unabhängig davon, ob sich ein Mensch innerhalb der gesellschaftlichen Moralvorstellungen bewegt oder nicht, kann sich das/ein Gewissen melden, aber selbstredend auch nicht. Das Gewissen allerdings ist nicht abhängig von Moralvorstellungen.
So hat sich gerade an dem Beispiel „Im Tal von Elat“ zwar die Moralvorstellung IM NACHHINEIN ge- und verändert. Hätte sich aber das Gewissen zuvor schon „gemeldet“, wäre/n der/diejenigen gar nicht nach Afghanistan gegangen. Bzw. „man“ hätte sich – auf Grund seines Gewissens – gegen das Militär und gegen den Einsatz von Waffen entschieden. Man hätte also vmtl. eine andere „Berufswahl“ getroffen. So haben wir, meine Söhne und ich uns sowohl gegen den Wehrdienst, als auch gegen den Zivildienst erfolgreich – wenn auch mit entsprechenden „Opfern“ (Strafen) – gewehrt. Unsere, wie auch die „Moral“ der Gesellschaft unser Verhalten betreffend, musste erst gar nicht die Erfahrung machen, dass die „Wert- und Moralvorstellung“ bestimmter Menschen sowieso nur „gewissenlos“ getroffen werden (können). „Diese“ Gewissenseinstellung ändert sich auch NICHT durch geänderte Moralvorstellung/en (auch einer Gesellschaft). Denn in der „Moral- und Wertevorstellung“ bestimmter Kreise und Gesellschaften gehören gewisse Dinge einfach dazu, selbst wenn diese nicht mit dem/einem Gewissen zu vereinbaren sind/wären. Und die sich ständig ändernden Moral- und Wertevorstellungen finden ja auch in „aller Öffentlichkeit“ statt. Das/ein Gewissen hingegen konnte bis dato von Niemandem öffentlich bekannt gemacht werden und damit erst recht nicht, inwieweit es „Jemand“ befolgt oder nicht.

Und was die mögliche Gottesbeeinflussung bis ins letzte Teilchen (Detail) eines Atom, bzw. jeglicher Stoffe, Moleküle, Materie etc. angeht. Da ich davon ausgehe, dass die/eine „Gottheit“ - weshalb ich auch öfters, bzw. lieber vom Leben (Lebensprozess) an sich spreche - ein in sich logisch funktionierendes SEIN ist, scheint mir NICHTS, was sich innerhalb dieser Logik bewegt unerklärlich. Nur was sich außerhalb (also der Schein, ist ja nur der Abglanz der Lichtquelle, des Seins) dieser Logik bewegt, ist für mich nicht als (die) Wahrheit (sondern als Wirklichkeit – wobei ich wieder beim Samenkorn als in sich tragende Frucht und „Gewächs“, was immer es auch hervor bringt wäre), sondern nur als Wirklichkeit und Schein eines wahren Seins erklärbar.

Davon ausgehend, dass auch diese meine Antwort nicht befriedigend ausfällt, was aber vmtl. nur unsere „Unterhaltung“ weiter fördert, soll´s dies vorerst – mit einem lieben Gruß – sein

Robert

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Robert Kroiß alias Till Eulenspiegel

Wenn man weis, dass man etwas sagt oder macht, was man besser nicht getan hätte, dann hat sich damit das eigene Gewissen gemeldet. Bei der Moral ist aus meiner Sicht zu unterscheiden zwischen der allgemeinen Moralauffassung und der persönlichen Moralauffassung. Beide haben sich nach Zeit und Ort dauernd geändert und werden sich auch weiter ändern.

Dass man eine Grundhaltung hat und versucht, diese auch für immer einzuhalten, ist verständlich, aber schwer zu realisieren. Ihr Beispiel mit der Ablehnung der Wehrpflicht zeigt dies eindeutig. Es war für Sie und Ihre Söhne sicherlich äußerst schwer, sich gegen alle Anfeindungen und Angriffen damit durchzusetzen. Wie viel schwerer wäre es Ihnen in einer anderen Zeit, z. B. in der Nazizeit, damit gefallen. Wo wären Sie gelandet?
Es gab Menschen, die für diese ihre Überzeugung, ihre Moral, bereit waren zu sterben, aber weniger wie im Promillebereich. Andere haben sich trotz Gewissensbissen da hineingefunden und machten irgendwann ungehemmt von ihrem Gewissen die ganze Kriegsarie mit. Da hat sich die eigene Einstellung, die Moral, geändert und das Gewissen schwieg, weil es nun als richtig empfunden wurde. Erst nach dem Krieg kamen dann auf einmal wieder die allgemeine Änderung der Moral und dann meldete sich bei manchen/vielen, plötzlich das verschüttet gegangene Gewissen und hinterfragte, ob das eigene Tun in der Vergangenheit richtig war?

Das zeigt auch "Im Tal von Elat" deutlich. Erst im Nachhinein reflektieren die Soldaten wieder so etwas von Erkenntnis, dass sie eine falsche moralische Einstellung während der Kriegszeit hatten. Viele Menschen, dazu zähle ich auch die meisten unserer Politiker und die ausschließlich profitorientierten Wirtschaftler, versuchen ihr Gewissen auszuschalten, wegzudenken, wegzuunterdrücken oder gar mit irgendwelchen Parolen zu besänftigen. (Was sie alles an Gutem tun? usw.)

Die Moralvorstellung ändert sich und damit explizit auch das Gewissen. Beide hängen meiner Meinung nach untrennbar zusammen. Ich stelle mir einmal vor, einer ihrer Söhne wäre nicht bei ihnen aufgewachsen, sondern vielleicht in den USA und dort bei einem Vater(ersatz), welcher selber beim Militär gewesen war. Wie hoch schätzen Sie selber die moralischen Einstellungen dieses Sohnes ein, nur aus den mitgegebenen Genen, auch dort den Militärdienst zu verweigern?

Wenn ich Sie richtig verstehe, halten Sie Gott für das Sein als solches, unser Universum aber für den Abklatsch, den Abglanz seiner Herrlichkeit, seines Glanzes? Existiert unser Universum nur spiegelverkehrt und nicht wirklich sondern nur als "Schattenriss". Gibt es uns in der Wirklichkeit dann nochmals und wir leben quasi das Leben der Wirklichkeit nur im spiegelverkehrt fallenden Licht als Schattenuniversum? Ist das Gottesuniversum die Wahrheit und wir die Wirklichkeit? Wo ist der Unterschied zwischen Wahrheit und Wirklichkeit? Die Wahrheit ist das Richtige ((wahre)Leben?). Die Wirklichkeit ist???

Nichts ist unmöglich (zumindest in der Gedankenwelt)!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,
wenn auch ein wenig verspätet, will ich es nicht versäumen Ihren letzten Kommentar ebenfalls gerne zu beantworten.
(Teil 1)

Würde „hinter“ der Wirklichkeit (Moral) nicht die Wahrheit (das/ein Gewissen) stehen, ließe sich gar nichts unterscheiden. So wie das vorausgesetzte „Wissen“ darum, dass nur der Same eines Baumes im Laufe der Zeit zu einem Baum werden kann; ich also den Samen auch ob seiner zeitlich anderen Wirklichkeit (also nicht erkennbaren Wahrheit) kennen muss, so ist m. E. das/ein Gewissen die Voraussetzung dafür, um überhaupt Moralvorstellungen (auch je nach Zeit) entsprechend einordnen zu können.
Wobei wir dann eigentlich ja wieder beim „Ausgangspunkt“ wären. Am Anfang ist die „Unkenntnis, die Nacktheit“, dann folgt das „Leid – die Vertreibung aus dem Paradies -“ und zu guter Letzt gibt es einen Hinweis (Offenbarung) in Form des „Jesus“, wie eine Umkehr und Rückkehr (also Abkehr von all den bisherigen „Moralvorstellungen“) möglich sei, wäre, ist?!
Auch mit dem Beispiel des Films „Im Tal von Elat“ kommt die „Erkenntnis“ (einer falschen Moral) erst im Nachhinein, wie Sie richtig feststellen. Obwohl es bereits im „Vorfeld“ andere „Moralvorstellungen“ aus einem „Gewissen“ heraus gab und gibt.
Dies nützt aber „Niemandem“, der nicht selbst – in Leidensprozessen - die eigene „Erfahrung“ und „Erkenntnis“ auf Grund der jeweiligen Wirklichkeit (Moral) erlangt.
Deshalb ja auch die „Leidenserfahrung“ Adam und Evas (also dem männlichen und weiblichen Menschen) mit der Vertreibung aus dem Paradies. Oder das Gleichnis Jesus mit dem vorausgehenden Tod und der Auferstehung im NACHHINEIN! Also erst die Leidenserfahrung, ehe sich die Wahrheit – als das, was prophezeit war – einstellen kann. (Selbstredend handelt es sich, aber dies habe ich ja bereits ausgeführt, dabei um Gleichnisse, welche der jeweiligen Zeit entsprechend formuliert wurden). Genauso wie Märchen und Sagen.

Robert Kroiß hat gesagt…

Teil 2 der Antwort

In diesem Zusammenhang fällt mir eben der Roman von Mark Twain „Der Prinz und der Bettelknabe“ ein. Kurzfassung: der Bettelknabe wird für den Prinzen und Thronfolger gehalten; der wahre Thronfolger und Prinz für einen Bettelknaben. Und die gesamte Wirklichkeit ist nun darauf „aufgebaut“. Erst zu guter Letzt wird die Wahrheit für alle (also den ganzen Hof/staat offensichtlich, weil der wahre Bettelknabe zu sich und der Wahrheit steht) sichtbar. Und durch diese zeitlich verdrehte Wirklichkeit haben am Ende und damit in Wahrheit ALLE das „Richtige“ davon.
Und so ist erst am Ende – nach der jeweiligen (Leidens)Erfahrung – die Wahrheit und das „richtige Leben“ erlebbar. Davor ist die Wirklichkeit das/ein „falsches Leben“ für ALLE Beteiligten.
Sie haben natürlich auch recht mit dem Beispiel bzgl. des/meines Sohnes. Dass dieser in einem anderen „Umfeld“ zu einer anderen Moralvorstellung gelangen könnte, ist ja unbestritten. Dies ändert aber nichts daran, dass – würde er/derjenige – dem/seinem „eigenen“ Gewissen folgen, selbst das Umfeld nichts daran ändern würde und könnte. Weil ihn ja sein Gewissen „plagte“ und ihn gegen die in seinem Umfeld herrschende Moralvorstellung handeln ließe (auch dafür gibt es Beispiele, wenn auch – wie Sie wiederum richtig feststellen – nur eine kleine Anzahl).
So wird in der Bibel ja auch, bei all den darin beschriebenen Menschen und Völkern nur ein einziges Mal und nur von einem „Jesus“ - allerdings als dem „Erst geborenen, dem Vorausgehenden“, dem also noch einige nachfolgen können (werden?) - gesprochen. Das natürlich auch diese von den Religionen und Kirchen völlig anders ausgelegt wurde und wird, ist eigentlich auch wiederum nur logisch. Denn es würde ja deren ganze „Tempel“ zum Einsturz bringen, wenn bekannt wäre, dass „Jesus“ auch nur einer von vielen war und ist. Der allerdings dem „Wort Gottes – evtl. als das/sein Gewissen“ - folgend, dieses – bei allen Zweifeln, zuletzt am Kreuz hängend - umgesetzt hat.

Dies ist das, was mir im Moment zu Ihrem letzten Kommentar einfällt. Und auch, das nichts unmöglich ist (allerdings nicht nur in der Gedankenwelt, so sehe ich es zumindest), auch darin sind wir uns ja scheinbar einig. Wer weiß, welche Gedanken „uns“ also noch so kommen, einfallen.

In diesem Sinne mit lieben Grüßen

Robert

Robert Kroiß hat gesagt…

Weil ich es gerade gelesen habe und es zum Thema passt:

Die Wahrheit hat ihren Grund im Guten und entspringt ihm, so wie das Licht von der Sonne ausströmt. Ohne das Gute gibt es keine Wahrheit. Analog zur erhellenden Wirksamkeit des Lichts ist Wahrheit die Unverborgenheit des Seienden in seinem Sein.

Platon

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß alias Till Eulenspiegel.

So wie ich es sehe, gehen unsere Vorstellungen von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus. Sie verstehen die Welt als von Gott erschaffen (zumindest ist für Sie die andere Möglichkeit ziemlich gering) und bauen darauf ihre Ansichten, Meinungen, Erkenntnisse aus.

Ich bin zwiegespalten und berücksichtige daher bei meinen Gedanken auch immer die Möglichkeit, was wäre, wenn es nicht so, sondern so ist, wie würde meine Meinung dann in diesem Kontext bestehen können.

Sie sagen, das Gewissen der Menschen ist ihm von Gott gegeben worden. Von daher müssten alle Menschen sich in eine Richtung dann entwickeln. Da sie dies nicht tun, wird das Gewissen überdeckt vom persönlichen Wollen! Aber jedem ist bewusst, dass er wo wann falsch handelt.

Wenn es keinen Gott gibt, dann haben wir ein durch die Evolution erfolgreich installiertes gedankliches Überprüfungssystem, welches uns Menschen erst die Möglichkeit gibt, zu lernen. Ohne Gewissen möchte ich behaupten, hätten Menschen nicht lernen können, weil sie nicht reflektierten!

Wenn es Gott gibt, kommt wieder meine Frage, bestimmt er alles (weil er bis ins letzte Teilstück eines Atoms, wie auch immer, involviert ist, oder hat er einmal alles auf den Weg gebracht und lässt sich alles entwickeln nach seinen Vorgaben.

Das Gewissen nach einem involvierten Gott ist sekundär, weil nicht maßgebend. Das Gewissen nach seinen Vorgaben ist lernfähig und veränderbar, aber auch nur in die von Gott vorhersehbare Entwicklung möglich.

Meine Gedankenwelt kreist darum, wenn es Gott gibt, dann kann ich mir ihn gedanklich nicht vorstellen als jemanden, der nicht alles weis. Das ist für mich der Knackpunkt. Wenn er nicht alles weis, sind ,wie auch immer geartete, gewünschte Ergebnisse, von ihm vorstellbar, dass er dann über Religionen sich dem Menschen offenbart und entsprechende Anweisungen tätigt.

Ein Gott, der allmächtig ist, muss immer schon alles gewusst haben. Dann aber sind Änderungen in dieser Richtung nicht möglich. Wenn Änderungen möglich sein sollten, dann ist Gott nicht allmächtig. Was ist er dann? Kann er dann für unsere Existenz überhaupt maßgebend gewesen sein? Kann er aus sich selbst heraus dann überhaupt existieren? Wage ich zu bezweifeln!

Noch eine Überlegung. Wenn Gott uns Menschen ein "vorgefertigtes" Gewissen mitgegeben hat, warum dann nicht auch gleich seine Wünsche, wie ein Mensch gottgefällig zu Leben hat? Warum wissen wir dann nicht seine Gebote, Verbote explizit? Warum nur müssen wir auf alle möglichen Scharlatane und selbst ernannten Gottesverkünder hören und versuchen, das für uns richtige Gottesbild herauszufinden?

Soweit für diesmal, mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Lieber Walter Neumann,

ich glaube gar nicht, dass unsere Vorstellungen (wobei dies ja an sich schon ein Problem ist, denn Vorstellungen beruhen ja auf einem Nichtwissen), so weit auseinander liegen. Und ich mache mir eigentlich die geringsten Gedanken darüber was „am Anfang war“. Ich verfolge gewissermaßen nur die Vergangenheit (soweit sie eben nachvollziehbar ist), was gesagt wurde und was daraus folgte. Und darin finde ich eben das ein oder andere bestätigt, oder auch nicht, was bei mir dann gewissen Rückschlüsse darauf zulässt, wie der „Anfang“ gewesen sein könnte. Es kann m. E. auch gar nicht anders sein. Denn würde man den „Anfang und damit den Ursprung“ des Lebens bereits kenne und wissen, dann müsste „man“ (also wer auch immer dieses Wissen besäße) doch absolut bescheuert sein, irgendwelche Gedanken, aber auch entsprechende Taten zu bewegen, wenn „er“ doch weiß, wie ALLES begann und wie es demnach dann auch nur „enden“ kann?!
Nein, ich gehe einfach von der Logik des Lebens, des Seins aus. Und wenn sich all das „auch z. T. prophetisch (also eigentlich hellseherische, wahrsagerische) verkündete NEGATIVE seit Jahrhunderten und Jahrtausenden einstellt (z. Großteil auch als Ursache und Wirkung beschrieben), weshalb sollen dann die POSITIVEN Verkündigen (ebenfalls mit Ursache und Wirkung beschrieben) nicht auch eintreten?!

Und so glaube ich auch, dass „Gewissen“ (egal ob man nun glaubt, dass dieses von Gott gegeben sei) „nur“ eine „innere Stimme“ (evtl. in der Bibel als das „ein hauchen des Odem Gottes beschrieben, was ja erst den Menschen zu einem „lebendigen“ Wesen macht) ist, welche sich „meldet“, wenn etwas geschieht, was dem (auch eigenen) Leben schadet.
Für mich gibt es da tatsächlich einen gravierenden Unterschied zwischen Moral und Gewissen.
So kann es doch durchaus sein, dass sich jemand dermaßen unwohl fühlt, obwohl sowohl zeitlich, als auch gesellschaftlich eine Moralvorstellung vorherrscht, mit der „man/alle“ leben kann/können, an welcher sich eigentlich Niemand stört?! Was aber ist es dann, was dieses „Unwohlsein“ hervor ruft?! Die Moral und Moralvorstellung kann es nicht sein. Denn auch diese wird ja aus einer „gewissen“ Erfahrung genau so erkannt und umgesetzt. Ändert sich aber eben auch mit dem Lauf der Zeit und entsprechender Erfahrung. Und eine „Identifizierung“ mit eben genau dieser vorherrschenden Moral/Moralvorstellung würde doch niemals ein Unwohlsein hervor rufen?!

Ende Teil I

Robert Kroiß hat gesagt…

Teil II

Bzgl. des „Gottesbilds“. Was wäre, ist ein Gott, Schöpfer OHNE seine Schöpfung?! Was ist ein König OHNE Volk?! Für mich besteht da eine „lebendige, wechselseitige“ Beziehung. Und erst diese macht „Gott'“ zu „Gott“ und seine Schöpfung zur Schöpfung. Erst ein Volk macht einen König zum König. Es besteht also eine gegenseitige Abhängigkeit. Die, wenn sie richtig erkannt ist, erst zu einer absoluten Unabhängigkeit und damit wahren Freiheit führt. Weil dann „Jeder“ das ist, was er ist. Und da ist dann keine Gier mehr, etwas anderes oder mehr zu sein. Weder bei „Gott“, noch bei seiner „Schöpfung“. Noch bei einem „WAHREN“ König, noch bei seinem „wahren Volk“.
Deshalb auch zuletzt mein Hinweis auf „Der Prinz und der Bettelknabe“. In diesem Roman wird m. E. sehr deutlich, dass die/eine „Wirklichkeit“ NICHT identisch ist und sein muss, mit der Wahrheit.
Dass es dazu einer zeitlichen und leidvollen Erfahrung bedarf, bis ALLES so ist, wie es eben der Wahrheit, NACH einer FALSCH gelebten Wirklichkeit entspricht.

Was Ihren letzten Absatz angeht: es ist nicht so, dass wir „gottgewollt“ auf die Scharlatane und Gottesvierkünder hören sollen, um ein für uns „richtiges GottBILD“ heraus zu finden. Dies wäre ja bereist wieder „nur“ eine vmtl. falsche Vorstellung. Und schon im alten Testament heißt es ja bei den Geboten Gottes: „Du sollt Dir KEIN BILD machen“!
Nein, ich denke es geht dabei darum, dass wir SELBST die eigene Erfahrung machen sollen und müssen, damit wir eben einen von „Gott“ gewollten FREIEN WILLEN auch umsetzen können und damit dann schlussendlich wieder nur JEDER das sein wird, was er in Wahrheit ist.
Ich muss mir, wenn ich satt bin, auch keinerlei Vorstellung über ein Essen/Menü machen. Auch keine Vorstellung von Hunger, denn ich bin ja SATT! Und wenn ich satt geworden bin, werde ich nicht mehr danach fragen (müssen), was ich gegessen habe, wie, wer es zubereitet hat. Sondern ich bin einfach nur SATT! Und ALLES hat seinen Sinn und Zweck erfüllt. Essen ist essen, trinken ist trinken und leben ist LEBEN.

Nicht wissend, ob diese Antwort erschöpfend und ausführlich genug ist, ob sie zu einer weiteren Klärung unseres Themas beitragen kann, soll es dies vorläufig sein.

Lieben Gruß

Robert

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,

doch noch eine kleine Nachbemerkung bzgl. "Glauben".
Was nützt es mich, wenn mir Jemand etwas zu "meinem Wohle" sagt, wenn ich ihm gar nicht glaube?! Und was nützt es mich, wenn ich "ihm" zwar glaube, aber dann seinen Worten keine Taten folgen lasse?!
Es wird also ohne Glauben und damit verbundenen "Glaubenserfahrungen" gar nicht gehen! Der, "mein" Glaube ist immer und grundsätzlich die Voraussetzung für zu machende Erfahrungen! Verkündet mir "einer", dass er die Fundstelle eines "Schatzes" weiß und bittet mich, mit ihm diesen Schatz zu heben, hilft es nichts, wenn ich "ihm" nicht glaube. Denn dann werde ich "ihn" sowieso nicht begleiten. Glaube ich "ihm", gehe aber nicht mit ihm, dann wird zwar er den Schatz finden, aber ich werde nichts davon haben. Glaube ich ihm und gehe mit, dann können wir uns den Schatz teilen.
Ob ich aber belogen und betrogen wurde, kann ich wiederum nur erfahren, wenn ich glaube und diesem Glauben folgend die Erfahrung mache, dass ich belogen wurde.

Dies schien mir als Erklärung bzgl. des/eines Glaubens noch notwendig.

In diesem Sinne liebe Grüße

Robert

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Walter Neumann,
nochmals ein kleiner Nachtrag zu unserem Diskurs, weil ich gerade mal "wieder darüber gestolpert" bin:
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/search?q=Religion+vs.+Religion

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß alias Till Eulenspiegel.

Ihren Nachtrag habe ich gelesen. Mit ihrer Schlussfolgerung, dass das Ziel der Menschheit die Rückbesinnung auf Gott und das Paradies sei, und ein Nichtglaube daran daher paradox, weil Glaube an sich nur ein Glaube zu/auf Gott sei, kann ich aber nicht konform gehen.

Ich gebe zu, dass wir Menschen immer und immer wieder an etwas glauben müssen, um Ziele zu erreichen. Aber dies sind doch selbst gesteckte Ziele! Dafür muss ich doch nicht an Gott glauben? Ich kann es tun, aber dann ist die Suche nach einem Ziel eine andere Suche!

Die Wissenschaft sucht eindeutig nach Wissen. Es gibt so vieles, was noch unentdeckt, unbekannt ist. Dass es Forscher gibt, die sich in immer tiefere Regionen ihres Fachgebietes hineinbegeben und wegen deren Komplexität für sich zum Ergebnis kommen, dass es Gott gibt, ist genau so richtig, wie dass es Wissenschaftler gibt, die genau daher nicht daran glauben, dass es Gott gibt.

Der Glaube an etwas hat nicht unbedingt etwas mit Rückbesinnung zu tun, kann aber. Die Wissenschaft findet "Vorgänge", bewertet sie und ist darauf erpicht, diese für zumindest jeden Fachwissenschaftler, nachvollziehbar, beweisbar zu machen. Erst dann ist es erwiesen, dass es das so und so gibt! Die Wissenschaft erforscht lediglich alles Vorhandene. Sie untersucht die Möglichkeiten des Gefundenen! Die Wiederholbarkeit ist der Beweis der Existenz des Gefundenen.

Das hat nichts mit Gott zu tun, wenn es ihn nicht gibt. Es hat mit Gott zu tun, wenn es ihn gibt. Da liegt für mich der Unterschied! Im Bestehenden des Erforschten nicht, wohl aber in der Konsequenz seiner Auswirkung. Wenn Gott existiert, wird alles nach Gottes Vorstellung ablaufen und letztendlich zu Ihm hinführen, egal wie wir uns diese Hinführung vorstellen. Wenn Gott nicht existiert, kann es für die Menschheit nützlich sein, immer mehr zu wissen, um all die Dinge, welche schon immer existierten oder noch existieren werden. Dabei ist es nicht auszuschließen, dass Erkenntnisse für unsere Existenz nicht zum Guten gereichen.

Glauben an Gott und ein Glauben an die Erforschung von etwas Neuem, unbekannten, erahnten, theoretisch vorhanden sein müssenden, ist zwar beides Glauben, aber von gänzlich unterschiedlichem Charakter.

Die Zeit ist für uns Menschen real. Es gibt einen zeitlichen, unaufhörlichen Ablauf. Vielleicht gibt es bei Gott diesen zeitlichen Ablauf nicht. Vielleicht sind für ihn alle Zeiten nebeneinander, gleichzeitig. Wir haben der Zeit nur einen Namen gegeben und in eine Norm gepresst, um sie für uns untereinander handelbar zu machen.

Aber sie haben recht damit, dass wir Menschen ohne Glauben nicht existieren, existieren können. Das liegt einfach in der Natur des Menschen. Er kann denken und ist nicht allwissend. Gott kann nicht nur denken, sondern er ist auch allwissend. Daher ist für Ihn Glauben undenkbar, er MUSS Wissen. Wir aber Wissen zu wenig und müssen daher meist Glauben. An was und für was auch immer!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann