Samstag, 3. Mai 2014

Die "Mäuse-Strategie" für Fortgeschrittene (Eine Fortsetzung des Büchleins "Die Mäuse-Strategier für Manager" von Spencer Johnson)

Die Mäuse-Strategie für Fortgeschrittene
(Oder der Tag, an welchem „Grübel“ das Buch „Die Mäuse-Strategie für Manager“ von Spencer Johnson in die Hände bekam)
Vorwort
Eines Tages, als mir das Büchlein „Die Mäuse-Strategie für Manager“ von Spencer Johnson unter die Augen kam; mein Bruder und dessen „neue“ Lebenspartnerin (welche er inzwischen geehelicht hat) hatten mir dieses Büchlein wärmstens empfohlen und ans Herz gelegt, dachte ich bei mir: wieder ein kleiner Leitfaden als Hilfsmittel in allen Lebenslagen und machte mich daran, es zu lesen.
Inzwischen habe ich schon sehr, sehr viele Bücher aus diesem Bereich der „Lebenshilfen“ gelesen, fand dabei auch wirklich den ein oder anderen brauch- und verwertbaren Ansatz und Hinweis. Aber alle „derartigen“ Bücher hatten eines gemeinsam: all diese „Ratschläge“ waren nur Hinweise darauf, wie man ein Symptom, aber nicht die Ursache zur Verbesserung diverser Alltags- und Lebenssituationen behandeln sollte. Nur äußerst selten stieß ich auch mal auf den Hinweis, dass es in erster Linie um „Ursache“ und „Wirkung“ gehen muss, wollte man ein „Problem“ an seinem Ursprung lösen.
Auch in diesem speziellen kleinen Büchlein von Spencer Johnson fand ich zwar den ein oder anderen richtigen Hinweis dahingehend, wie man die Symptome – also die Wirkungen – eines Problems anders angehen und damit zur eigenen Zufriedenheit lösen könnte.
Weil aber auch bei der ganzen „Mäuse-Strategie“ für mich kein Hinweis auf „Ursache“ und „Wirkung“ zu finden war und ist, konnte ich nicht umhin, mich an die „Fortsetzung“ der „Mäuse-Strategie“ zu wagen und machen und habe deshalb dieses kleine Essay über die „Mäuse-Strategie für Fortgeschrittene“ geschrieben und dabei auch ganz bewusst den Bezug zu Spencer Johnson`s Aussagen und seinen „Figuren“ hergestellt.
Und da im Buche von Spencer Johnson insbesondere „Grübel“ meines Erachtens viel zu kurz kommt und die geringste Betrachtung erfährt, habe ich mir erlaubt, die gesamte „Mäuse-Strategie“ einmal aus der Sicht von genau diesem „Grübel“ darzulegen.
In der Hoffnung, dass sich der ein oder andere „Grübel“ ein wenig mehr angesprochen und auch etwas mehr Beachtung findend dargestellt wiederfindet, wünsche ich viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Essays und bei Ihren „Irrwegen“ durch das Labyrinth des Alltags.
Die Begegnung
Vor einiger Zeit (was inzwischen schon ein paar Jahre bedeutet), es war an einem herrlich lauen Sommerabend, machte sich Grübel auf den Weg, um seinen Bruder Knobel und dessen „neue“ Familie zu besuchen.
Knobel ist der jüngere Bruder von Grübel und hatte gerade innerhalb des letzten Jahres Einiges an Veränderungen in seinem familiären Umfeld erfahren und „erleiden“ müssen.
Er musste sich „neuen Käse“ suchen, weil der „alte Käse“ im Laufe der Jahre schimmlig geworden war und er sonst mitsamt dem „Schimmel“ verfault und untergegangen wäre.
Die Familie saß gemütlich mit einigen Verwandten - „Mäusen und anderen Zwergenmenschen“ - auf der Veranda des Vorgartens und waren rege in den Austausch familiären Gesprächsstoffes versunken. Tranken dabei das ein oder andere Gläschen, naschten ein wenig von dem auf dem Tisch angerichtetem Knabbergebäck und bemerkten so erst relativ spät, dass sich Grübel über den Rasen, vorbei an all den anderen Vorgärten der „Mäuse und Zwergenmenschen“, ebenfalls zu ihnen gesellte.
Nach einer herzlichen Begrüßung aller Anwesenden beteiligte sich nun auch Grübel an der regen Unterhaltung, nahm ebenfalls den ein oder anderen Schluck zu sich und der Abend plätscherte so dahin.
Irgendwann kam dabei das Gespräch auch auf Bücher und Lesestoffe – Grübel hatte nämlich seiner und Knobels Mutter einige Bücher mitgebracht, welche sie während ihres Aufenthaltes in ihrem Heimatland Ungarn lesen wollte -, als Knobel, wie auch seine „neue“ Frau dem Bruder und „Schwager“ das Buch „Die Mäuse-Strategie für Manager“ wärmstens empfahlen und ans Herz legten. Die Beiden kannten die „Philosophie“ und „Gedankengänge“ von Grübel und meinten daher, dies wäre ein interessanter Lesestoff für ihn.
Als die Verwandtschaft aufbrach, um nach Hause zu fahren, drückte Knobel seinem älteren Bruder Grübel das besagte Büchlein in die Hand, nochmals darauf hinweisend, dass es ein sehr gutes und relativ schnell zu lesendes – weil nicht sehr umfangreich an Seiten – Buch sei.
Grübel nahm es mit nach Hause und machte sich gleich am nächsten Tag daran, es in einem Zuge zu lesen.
Er konnte dabei sehr schnell feststellen, dass Knobel und dessen „neue“ Frau Recht damit hatten, dass es sich dabei um ein gutes Buch handle.
Aber.... und genau dies ist Grübel`s Wesensart, Grübel hinterfragt Alles.
Kaum hatte Grübel angefangen es zu lesen, überkam ihn bereits während des Lesens der ein oder andere Gedankengang dahingehend, das „Ganze“ einmal aus der Sicht eben dieses „grüblerischen Grübel`s“ - und nicht wie dieser in Spencer Johnson`s Buch dargestellt wurde – darzulegen, dabei das Ein oder Andere vielleicht auch „richtig“ zu stellen. Wie gesagt, kaum mit dem Lesen begonnen, setzte sich Grübel hin und fing sofort an – auch weil er das dringende Bedürfnis dazu verspürte – die Fortsetzung des Buches von Spencer Johnson zu schreiben.
Denn, so gut ihm dieses Buch auch gefiel, ganz befriedigen konnte es ihn ebenso wenig, wie all die anderen Bücher, welche Grübel bis dahin bereits gelesen hatte.
Allesamt hatten zwar etwas „Außergewöhnliches“, waren zum Teil doch ein recht guter „Leitfaden“ durch und für den Alltag, aber Irgendetwas fehlte ihm auch diese Mal wieder.
Und genau darüber grübelte Grübel nun wieder einmal mehr gedankenverloren vor sich hin.
Hatten zwar alle Bücher auch für Grübel den ein oder anderen Hinweis für weitere – vielleicht auch bessere – Verhaltensweisen in seinem alltäglichen Dasein; „die Lösung“ für Grübel´s grundsätzliches Problem war darin aber genauso wenig enthalten, wie in dem eben gelesenen.
Wie gesagt, setzte er sich sofort hin, nahm den „Leitfaden“ und die „Figuren“ dieses Büchleins auf und schrieb die Fortsetzung der „Mäuse-Strategie“; was er auch gleich seinem Bruder Knobel telefonisch mitteilte und dabei den ein oder anderen Gedanken gleich mit ihm austauschte.
Im Gegensatz zu früheren Jahren verstanden sich Knobel und Grübel heute besser denn je.
Hatte Grübel früher seinen jüngeren Bruder hin und wieder einmal durch einen „persönlichen Ratschlag“ eine kleine Lebenshilfe geben wollen, dann fühlte dieser sich stets angegriffen und belehrt.
Jetzt aber, nachdem Knobel „gezwungenermaßen neuen Käse“ zu sich hatte nehmen müssen, jetzt konnten sich die Beiden über „den Käse“ problemlos austauschen.
Grübel und die Mäuse-Strategie
Als erstes beschäftigte sich Grübel nochmals ganz intensiv mit den einzelnen Figuren des Buches, welche da waren: Schnüffel und Wusel, die beiden Mäuse, sowie Knobel und Grübel, die beiden Zwergenmenschen.
Und als erstes fiel ihm dabei sofort ein Schlagwort ein:
Leben und leben lassen
Grüblerisch, wie Grübel nun einmal in seiner Wesensart ist und war, stellte er zunächst einmal fest, dass sich das Buch nur ein wenig mit den beiden Mäusen Schnüffel und Wusel und deren Wesensart, ein wenig mehr mit Knobel und dessen Art und Verhaltensweise, aber kaum mit Grübel und dessen Wesensart beschäftigte.
Zusammengefasst konnte Grübel Folgendes feststellen:
Schnüffel und Wusel, die beiden Mäuse fühlen sich äußerst wohl in ihrer Wesensart und im Labyrinth, machen sich auch keinerlei, bzw. keine großen Gedanken um ihr Dasein und dem „Käse“, knabbern mal hier, mal da und werden dabei satt, weil sie eben genauso in ihrer Wesensart gestaltet sind.
Knobel – der eine Zwergenmensch – hat erkannt, dass er ein wenig anders als Schnüffel und Wusel ist, glaubt allerdings auch, von Schnuffel und Wusel ein wenig lernen zu können und ändert – allerdings auch auf Grund der entsprechenden „äußeren“ Umstände und Einflüsse und des damit verbundenen, aufkommenden „Hungers“ - seine Verhaltensweise.
Nur Grübel – der andere Zwergenmensch – wird in dem Büchlein so dargestellt, als wäre er der Einzige, der sich nicht wohl fühlt – was er in Wahrheit auch nicht tut -; in ständigem grübeln immer am selben Ort verharrend, weder begeisterungs-, noch lernfähig zu sein.
Dem ist aber keinesfalls so.
Grübel versteht sowohl Schnüffel, als auch Wusel, freut sich sogar mit ihnen darüber, dass es ihnen – so wie sie sind und leben - dabei gut geht.
Versteht und freut sich vor allem auch mit Knobel, dessen sichtbarer Veränderung, der Änderung seines Verhaltens und seines derzeit äußerst glücklichen Lebenszeitabschnittes und nimmt sogar – von dessen Erkenntnissen und Einsichten – ein wenig davon selber an.
Aber Grübel weiß auch, dass – von wem auch immer – sie allesamt von „Jemandem“ geärgert und in einem Labyrinth festgehalten werden, in welchem sie sich an die Gegebenheiten des Labyrinths anzupassen hatten, nur um „Käse“ zu finden und satt zu werden.
Und da Grübel genau dies erkannt hat, hinterfragt er – wie immer – das „Ganze“, möchte dabei die Grenzen des Labyrinths aufheben, es auflösen und hinter sich lassen, um in absoluter Freiheit seinen „Käse“ zu finden und genießen zu können und... er möchte wissen, wer der „Erbauer“ dieses Labyrinths und dessen Sinn ist.
Er möchte wissen, weshalb man ihn nur innerhalb des Labyrinths entsprechende „Freiheit“ und „befriedigende Nahrung“ zukommen lassen will.
Grübel braucht einfach die Erkenntnis von:
Ursache und Wikung
Schnüffel und Wusel hingegen machen sich darüber keine weiteren Gedanken, rennen von einem Gang des Labyrinths in den nächsten, immer und ständig auf der Suche nach ihrem „neuen Käse“.
Knobel hingegen – mittlerweile selber wieder hungrig, weil der „alte Käse“ inzwischen gegessen, der Rest davon bereits schimmlig geworden war – macht sich zwar auch immer wieder einmal auf den Weg innerhalb des Labyrinths, findet auch andere Gänge und neue Wege, in welchen er „Käse“ für sich findet und fühlt sich dabei momentan auch viel freier und für den Moment gesättigt. Aber er denkt auch doch immer wieder mal an den zurück gebliebenen und – scheinbar – in Grübelei verharrenden Grübel und wie es diesem wohl jetzt gehen würde.
Grübel jedoch – und dies steht weder in dem Buch über die „Mäuse-Strategie“, noch in irgendeinem anderen derartiger Bücher – ist wohl die „ältere“ und an „Lebenserfahrung“ reichere dieser Figuren und hat längst den Großteil der Gänge und Wege dieses Labyrinths gesehen und zum größten Teil auch schon selbst durchlaufen.
Jeder....ist anders
Somit weiß er auch, dass zwar die Gänge und Wege des Labyrinths unterschiedlich gestaltet sein und verlaufen können, dies „Alles“ sich aber immer noch und nur innerhalb des Labyrinths abspielt.
Da aber zum Ärgernis Aller – welcher sich auch bei Schnüffel, Wusel und Knobel immer wieder mal äußert und entsprechenden Ausdruck findet -, worüber sich aber außer Grübel keine der anderen Figuren weiters den Kopf zerbricht – auch wenn sie sich schmerzhaft das ein oder andere Mal ihre Köpfe an den Wänden und Mauern des Labyrinths stoßen -, der „Käse“ von außen – und zwar an den unterschiedlichsten Stellen und in den verschiedensten „Sorten“ - ausgelegt wurde und wird, will Grübel den Ursprung und Ausgangspunkt des „Käses“ und seines „Verteilers“ (also dem Erbauer des Labyrinths) finden. Denn er weiß, dass er dann die „Ursache“ und damit vermutlich auch die Lösung des „Problems“ gefunden und alle dann immer „ihren eigenen Käse“ und die für ihr Leben notwendige Ration haben werden.
Grübel hat auch längst die Angst vor dem Labyrinth und dessen „Erbauer“ verloren und kann deshalb von diesem auch nicht mehr geärgert werden.
Die Überwindung der Angst, ist der Beginn der wahren Freiheit
So muss er auch nicht mehr jeden einzelnen Gang und Weg innerhalb des Labyrinths durchforsten und beschreiten – kennt er inzwischen doch den „Plan“ und „Grundriss“ desselben -, sondern hat sich längst auf den Weg gemacht, den „Käsehersteller“ und „Erbauer“ des Labyrinths außerhalb desselben zu suchen, um diesem das „Handwerk“ - des „Käseversteckens“ und -“zuteilens“ in solch einer verwirrenden und unwürdigen Art und Weise und damit dem eigentlichen Verursacher all der „Probleme“ - zu legen.
Damit es endlich ein Ende damit habe, dass man ihnen Allen ständig und immer wieder an anderer Stelle „neuen Käse“ unter die Nase halten und vorlegen kann und sie ständig damit zu beschäftigen sind, dass sie immer und immer wieder „neuen Käse“ an den verschiedensten Stellen des Labyrinths suchen zu müssen. Unterstrichen durch „gute Ratschläge“ und „Tipps“ zur Lebenshilfe.
Lebe Dein Leben
Stattdessen wollte Grübel dafür sorgen – und zwar in erster Linie schon mal für sich selbst -, dass jede dieser „Figuren“ selbst zum eigenen „Käseproduzent“ würde und sich ein Jeder somit genau, die für den jeweiligen eigenen Bedarf notwendige Menge und eigene „Geschmacksrichtung“ herstellen könnte, welche ihm zusagen und seiner Wesenheit entsprechen würde.
Wobei sich Grübel durchaus dessen bewusst war, dass ihn weder Schnüffel, Wusel, noch Knobel zunächst recht verstehen konnten und sich immer wieder mal über ihn und sein „Verhalten“ wunderten.
Er jedoch konnte durchaus verstehen und nachvollziehen, warum auch diese „Drei“ sich genau so und nicht anders verhielten.
Aber Grübel erkannte noch Etwas!
Nämlich, weshalb die „Mäuse-Strategie“ und all die anderen Motivationsanleitungen erstens so erfolgreich und zweitens auch durchaus richtig waren und, dass das Vorhandensein solcher „Anleitungen“ und „Navigationssysteme“ innerhalb des Labyrinths durchaus ihre Notwendigkeit, Daseinsberechtigung und Rechtfertigung hatten.
Aber eben nur für das Leben innerhalb des Labyrinths und dessen Mauern.
Es gab – und musste - aber auch noch ein Leben außerhalb dieser Mauern, welche das Labyrinth umgaben geben, von wo aus der „Käse“ hinein befördert wurde.
Und während Grübel über all diesem „Sein“ so grübelte, es in weiter reichenden Gedanken versunken niederschrieb, sah er all die Schreiber dieser „schlauen“ Bücher und Ratgeber auf den Mauern des Labyrinths verteilt sitzen, wie Einer nach dem Anderen – den im Labyrinth umher Irrenden – einen „Ratschlag“ nach dem anderen gab, damit diese sich innerhalb des Labyrinths zurecht finden und „frei“ bewegen würden.
Allesamt „Motivationskünstler“ und „Gurus“, deren Erkenntnisse und „Ratschläge“ aber eben nur für die Motivation innerhalb des Labyrinths ihre Gültigkeit hatten.
Saß Grübel nun nicht bereits auch schon auf einer dieser Mauern?
Zumindest verharrte er nicht mehr „regungslos“ innerhalb des Labyrinths, wie man ihm unterstellte, sondern musste sich bereits zumindest auf gleicher Augenhöhe mit den von ihm genannten Schreibern befinden.
Nein, Grübel bewegte sich weder innerhalb des Labyrinths, noch saß er unbeweglich neben all den anderen Schreiben auf dessen Mauern.
Grübel hatte für sich einen Weg, raus aus dem Labyrinth gefunden. Er hatten den „Ein – und Ausgang“ entdeckt.
Gehe deinen eigenen Weg
Und weil Grübel eben den Ein – und Ausgang des Labyrinths gefunden hatte, konnte er sich durchaus immer mal wieder in dasselbe begeben und sich darin „frei“ bewegen, ohne die Angst – welche er längst überwunden hatte, als er den Ein – und Ausgang gefunden hatte – haben zu müssen, nicht wieder heraus zu finden.
Grübel kannte den Ein – und Ausgang, das Woher und Wohin, das Weshalb und Wieso!
Deshalb ging er auch immer wieder mal in das Labyrinth, um Knobel und all seinen Freunden, Verwandten und Bekannten den Weg aus dem Labyrinth hinaus zu erklären. Denn er liebt sie nun mal – wie alle Menschen – von ganzem Herzen.
Liebe macht frei
Aber genauso wenig, wie Grübel einfach von einem Gang des Labyrinths in den nächsten konnte, um sich „neuen Käse“ zu besorgen, so wie es Schnuffel und Wusel ihrer Wesenheit entsprechend taten, genauso wenig konnte er die Beiden „überzeugen“, dass es außerhalb des Labyrinths noch viel mehr – nämlich die „Produktionsstätte“ des - „Käse“ gab. Und so rannten die Beiden weiter innerhalb des Labyrinths umher und fühlten sich satt und wohl dabei.
Ich bin, der ich bin
Jeder ist seines Glückes Schmied, doch nicht Jeder hat das Glück, das Handwerk des Schmiedes gelernt zu haben.
Auch Knobel ließ sich – zumindest schien es im Moment so zu sein – nicht überzeugen. Glaubte er doch, genau das Richtige aus dem Verhalten Schnüffels und Wusels für sich gelernt zu haben und ging weiterhin von einem Gang in den anderen des Labyrinths. Fand auch fast immer wieder mal ein Stück „neuen Käse“, war aber auch sichtlich erfreut über das Auftauchen Grübels.
Konnten die Beiden vor einiger Zeit noch kaum ein Wort miteinander wechseln, ob der unterschiedlichen Ansichten ihrer notwendigen Verhaltensweisen, so ging es nun von Mal zu Mal besser.
Grübel hatte nämlich ebenfalls Einiges – und zwar außerhalb des Labyrinths – dazu gelernt, als er sich auf den Weg nach außerhalb des Labyrinths gemacht und seine Angst dabei überwunden hatte.
Man lernt niemals aus
Er wusste längst, dass das Labyrinth nur ein notwendiger Teil des „Ganzen“ ist und dass man sich zwar auch innerhalb dieses Labyrinths sehr „frei“ bewegen, sein Verhalten ändern und sich den „neuen“ Gelegenheiten anpassen konnte. Dass es aber andererseits eben nur ein „Teil“ des „Ganzen“ ist, war und immer sein wird und sich absolute Freiheit erst außerhalb des Labyrinths ahnen, fühlen und leben ließ.
Grübel reicht es jedoch nicht, einzig in seinem Verhalten anders zu werden, sich „neuen Käse“ an anderen Stellen zu suchen. Grübel will sich korrigieren und aus seinen Fehlern lernen dürfen. Grübel will wissen, mit wem er es - auch bei seiner Figur – zu tun hat und Grübel will wissen, wie man „Käse“ selber produziert.
Lerne aus deinen eigenen Fehlern
Denn Grübel weiß, dass man zwar innerhalb des Labyrinths auch immer wieder „neuen Käse“ finden kann und wird, solange dieser – von wem auch immer – von „außen“ hinein geworfen und an den unterschiedlichsten Stellen ausgelegt, ver- und zugeteilt wird.
Aber Grübel ist sich auch dessen bewusst, dass – solange er sich innerhalb des Labyrinths bewegt und sich „scheinbar“ auf die ge – und veränderten Situationen einstellt, um „neuen Käse“ zu finden – er für immer von „demjenigen“ abhängig ist, der ihm den „Käse“ entsprechend zuteilt und gewährt.
Damit bliebe auch Grübel ein Gefangener im Labyrinth, eine „Gefangener“, welchem man hin und wieder mal einen „Hofgang“ und „Freigang“ innerhalb eines Strafrechts – auf vorgegebenen Wegen - erlaubt.
Und deshalb drängt es Grübel nach „draußen“, raus aus diesem Labyrinth.
Weil er den Weg nach außerhalb dieses Labyrinths gefunden hat, deshalb ist er für Schnüffel, Wusel und Knobel nicht sicht- und greifbar und deshalb nehmen diese – voll des Mitleids und Mitgefühls – an, dass Grübel immer noch in einer Ecke des Labyrinths untätig verharrt.
Seine Veränderungen und „Bewegungen“ sind für die drei „Anderen“ aber nur deshalb nicht sicht- und nachvollziehbar, weil er sich außerhalb ihre Blickfeldes, ihres „Erkennbaren“ und damit nicht mehr innerhalb des Labyrinths befindet.
Und deshalb schreibt Grübel „seine“ Sprüche – im Gegenteil zu Knobel – auch nicht an die Wände der Mauern des Labyrinths, denn keiner der drei „Figuren“ würde sie verstehen und nachvollziehen können. Sie hinterlassen aber dennoch ihre Wirkung und Auswirkung!
Eines aber ist ganz sicher: „Käse“ - und damit Leben zum „satt“ werden – wird es immer geben und da sein, denn ansonsten wäre auch das Labyrinth völlig umsonst gebaut und gar nicht vorhanden. Und mit ihm auch all die „Motivationskünstler“ und „Gurus“ nicht.
Käse“ wird es immer geben
Und so endet Grübels Betrachtung über die „Mäuse-Strategie“ mit der Erkenntnis, dass auch die „Mäuse-Strategie für Manager“ nur eines von vielen Büchern auf dem Sektor der Lebenshilfen und Motivation, auf dem „Markt des Lebens“ ist, seine Gültigkeit und Anwendbarkeit aber nur für die „Freiheiten“ innerhalb des Labyrinths hat.
Grübels Mottosprüche, welche nicht an der Wand stehen:
Lebe Dein Leben
Aber dieses könnte ewig währen
Leben und leben lassen
Jeder nach seiner Sicht
Ursache und Wirkung
Ist aller Übel Anfang
Jeder...ist anders
Letztendlich aber doch sehr menschlich
Die Überwindung der Angst ist der Beginn der absoluten wahren Freiheit
Welche bisher allerdings nur sehr Wenige erfahren haben
Gehe deinen eigenen Weg
Den Dir Niemand zeigen kann, aber nimm Dir ruhig Gesellschaft mit, welche Dich begleiten möchte
Liebe macht frei
Und verleiht manches Mal Flügel
Ich bin, der ich bin
Und deshalb kann und muss ich tun, was ich muss und kann
Jeder ist seines Glückes Schmied, doch nicht Jeder hat das Glück, das Handwerk des Schmiedes erlernt zu haben
Aber ein Rädchen greift in das Andere
Man lernt niemals aus
Außer man ist lernfaul
Lerne aus Deinen eigenen Fehlern
Die „Anderen“ weisen Dich sowieso darauf hin
Käse wird es immer geben“
und damit werden wir immer satt werden


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