Die
Mäuse-Strategie für Fortgeschrittene
(Oder
der Tag, an welchem „Grübel“ das Buch „Die Mäuse-Strategie
für Manager“ von Spencer Johnson in die Hände bekam)
Vorwort
Eines
Tages, als mir das Büchlein „Die Mäuse-Strategie für Manager“
von Spencer Johnson unter die Augen kam; mein Bruder und dessen
„neue“ Lebenspartnerin (welche er inzwischen geehelicht hat)
hatten mir dieses Büchlein wärmstens empfohlen und ans Herz gelegt,
dachte ich bei mir: wieder ein kleiner Leitfaden als Hilfsmittel in
allen Lebenslagen und machte mich daran, es zu lesen.
Inzwischen
habe ich schon sehr, sehr viele Bücher aus diesem Bereich der
„Lebenshilfen“ gelesen, fand dabei auch wirklich den ein oder
anderen brauch- und verwertbaren Ansatz und Hinweis. Aber alle
„derartigen“ Bücher hatten eines gemeinsam: all diese
„Ratschläge“ waren nur Hinweise darauf, wie man ein Symptom,
aber nicht die Ursache zur Verbesserung diverser Alltags- und
Lebenssituationen behandeln sollte. Nur äußerst selten stieß ich
auch mal auf den Hinweis, dass es in erster Linie um „Ursache“
und „Wirkung“ gehen muss, wollte man ein „Problem“ an seinem
Ursprung lösen.
Auch
in diesem speziellen kleinen Büchlein von Spencer Johnson fand ich
zwar den ein oder anderen richtigen Hinweis dahingehend, wie man die
Symptome – also die Wirkungen – eines Problems anders angehen und
damit zur eigenen Zufriedenheit lösen könnte.
Weil
aber auch bei der ganzen „Mäuse-Strategie“ für mich kein
Hinweis auf „Ursache“ und „Wirkung“ zu finden war und ist,
konnte ich nicht umhin, mich an die „Fortsetzung“ der
„Mäuse-Strategie“ zu wagen und machen und habe deshalb dieses
kleine Essay über die „Mäuse-Strategie für Fortgeschrittene“
geschrieben und dabei auch ganz bewusst den Bezug zu Spencer
Johnson`s Aussagen und seinen „Figuren“ hergestellt.
Und
da im Buche von Spencer Johnson insbesondere „Grübel“ meines
Erachtens viel zu kurz kommt und die geringste Betrachtung erfährt,
habe ich mir erlaubt, die gesamte „Mäuse-Strategie“ einmal aus
der Sicht von genau diesem „Grübel“ darzulegen.
In
der Hoffnung, dass sich der ein oder andere „Grübel“ ein wenig
mehr angesprochen und auch etwas mehr Beachtung findend dargestellt
wiederfindet, wünsche ich viel Vergnügen bei der Lektüre dieses
Essays und bei Ihren „Irrwegen“ durch das Labyrinth des Alltags.
Die
Begegnung
Vor
einiger Zeit (was inzwischen schon ein paar Jahre bedeutet), es war
an einem herrlich lauen Sommerabend, machte sich Grübel auf den Weg,
um seinen Bruder Knobel und dessen „neue“ Familie zu besuchen.
Knobel
ist der jüngere Bruder von Grübel und hatte gerade innerhalb des
letzten Jahres Einiges an Veränderungen in seinem familiären Umfeld
erfahren und „erleiden“ müssen.
Er
musste sich „neuen Käse“ suchen, weil der „alte Käse“ im
Laufe der Jahre schimmlig geworden war und er sonst mitsamt dem
„Schimmel“ verfault und untergegangen wäre.
Die
Familie saß gemütlich mit einigen Verwandten - „Mäusen und
anderen Zwergenmenschen“ - auf der Veranda des Vorgartens und waren
rege in den Austausch familiären Gesprächsstoffes versunken.
Tranken dabei das ein oder andere Gläschen, naschten ein wenig von
dem auf dem Tisch angerichtetem Knabbergebäck und bemerkten so erst
relativ spät, dass sich Grübel über den Rasen, vorbei an all den
anderen Vorgärten der „Mäuse und Zwergenmenschen“, ebenfalls zu
ihnen gesellte.
Nach
einer herzlichen Begrüßung aller Anwesenden beteiligte sich nun
auch Grübel an der regen Unterhaltung, nahm ebenfalls den ein oder
anderen Schluck zu sich und der Abend plätscherte so dahin.
Irgendwann
kam dabei das Gespräch auch auf Bücher und Lesestoffe – Grübel
hatte nämlich seiner und Knobels Mutter einige Bücher mitgebracht,
welche sie während ihres Aufenthaltes in ihrem Heimatland Ungarn
lesen wollte -, als Knobel, wie auch seine „neue“ Frau dem Bruder
und „Schwager“ das Buch „Die Mäuse-Strategie für Manager“
wärmstens empfahlen und ans Herz legten. Die Beiden kannten die
„Philosophie“ und „Gedankengänge“ von Grübel und meinten
daher, dies wäre ein interessanter Lesestoff für ihn.
Als
die Verwandtschaft aufbrach, um nach Hause zu fahren, drückte Knobel
seinem älteren Bruder Grübel das besagte Büchlein in die Hand,
nochmals darauf hinweisend, dass es ein sehr gutes und relativ
schnell zu lesendes – weil nicht sehr umfangreich an Seiten –
Buch sei.
Grübel
nahm es mit nach Hause und machte sich gleich am nächsten Tag daran,
es in einem Zuge zu lesen.
Er
konnte dabei sehr schnell feststellen, dass Knobel und dessen „neue“
Frau Recht damit hatten, dass es sich dabei um ein gutes Buch handle.
Aber....
und genau dies ist Grübel`s Wesensart, Grübel hinterfragt Alles.
Kaum
hatte Grübel angefangen es zu lesen, überkam ihn bereits während
des Lesens der ein oder andere Gedankengang dahingehend, das „Ganze“
einmal aus der Sicht eben dieses „grüblerischen Grübel`s“ - und
nicht wie dieser in Spencer Johnson`s Buch dargestellt wurde –
darzulegen, dabei das Ein oder Andere vielleicht auch „richtig“
zu stellen. Wie gesagt, kaum mit dem Lesen begonnen, setzte sich
Grübel hin und fing sofort an – auch weil er das dringende
Bedürfnis dazu verspürte – die Fortsetzung des Buches von Spencer
Johnson zu schreiben.
Denn,
so gut ihm dieses Buch auch gefiel, ganz befriedigen konnte es ihn
ebenso wenig, wie all die anderen Bücher, welche Grübel bis dahin
bereits gelesen hatte.
Allesamt
hatten zwar etwas „Außergewöhnliches“, waren zum Teil doch ein
recht guter „Leitfaden“ durch und für den Alltag, aber
Irgendetwas fehlte ihm auch diese Mal wieder.
Und
genau darüber grübelte Grübel nun wieder einmal mehr
gedankenverloren vor sich hin.
Hatten
zwar alle Bücher auch für Grübel den ein oder anderen Hinweis für
weitere – vielleicht auch bessere – Verhaltensweisen in seinem
alltäglichen Dasein; „die Lösung“ für Grübel´s
grundsätzliches Problem war darin aber genauso wenig enthalten, wie
in dem eben gelesenen.
Wie
gesagt, setzte er sich sofort hin, nahm den „Leitfaden“ und die
„Figuren“ dieses Büchleins auf und schrieb die Fortsetzung der
„Mäuse-Strategie“; was er auch gleich seinem Bruder Knobel
telefonisch mitteilte und dabei den ein oder anderen Gedanken gleich
mit ihm austauschte.
Im
Gegensatz zu früheren Jahren verstanden sich Knobel und Grübel
heute besser denn je.
Hatte
Grübel früher seinen jüngeren Bruder hin und wieder einmal durch
einen „persönlichen Ratschlag“ eine kleine Lebenshilfe geben
wollen, dann fühlte dieser sich stets angegriffen und belehrt.
Jetzt
aber, nachdem Knobel „gezwungenermaßen neuen Käse“ zu sich
hatte nehmen müssen, jetzt konnten sich die Beiden über „den
Käse“ problemlos austauschen.
Grübel
und die Mäuse-Strategie
Als
erstes beschäftigte sich Grübel nochmals ganz intensiv mit den
einzelnen Figuren des Buches, welche da waren: Schnüffel und Wusel,
die beiden Mäuse, sowie Knobel und Grübel, die beiden
Zwergenmenschen.
Und
als erstes fiel ihm dabei sofort ein Schlagwort ein:
Leben
und leben lassen
Grüblerisch,
wie Grübel nun einmal in seiner Wesensart ist und war, stellte er
zunächst einmal fest, dass sich das Buch nur ein wenig mit den
beiden Mäusen Schnüffel und Wusel und deren Wesensart, ein wenig
mehr mit Knobel und dessen Art und Verhaltensweise, aber kaum mit
Grübel und dessen Wesensart beschäftigte.
Zusammengefasst
konnte Grübel Folgendes feststellen:
Schnüffel
und Wusel, die beiden Mäuse fühlen sich äußerst wohl in ihrer
Wesensart und im Labyrinth, machen sich auch keinerlei, bzw. keine
großen Gedanken um ihr Dasein und dem „Käse“, knabbern mal
hier, mal da und werden dabei satt, weil sie eben genauso in ihrer
Wesensart gestaltet sind.
Knobel
– der eine Zwergenmensch – hat erkannt, dass er ein wenig anders
als Schnüffel und Wusel ist, glaubt allerdings auch, von Schnuffel
und Wusel ein wenig lernen zu können und ändert – allerdings auch
auf Grund der entsprechenden „äußeren“ Umstände und Einflüsse
und des damit verbundenen, aufkommenden „Hungers“ - seine
Verhaltensweise.
Nur
Grübel – der andere Zwergenmensch – wird in dem Büchlein so
dargestellt, als wäre er der Einzige, der sich nicht wohl fühlt –
was er in Wahrheit auch nicht tut -; in ständigem grübeln immer am
selben Ort verharrend, weder begeisterungs-, noch lernfähig zu sein.
Dem
ist aber keinesfalls so.
Grübel
versteht sowohl Schnüffel, als auch Wusel, freut sich sogar mit
ihnen darüber, dass es ihnen – so wie sie sind und leben - dabei
gut geht.
Versteht
und freut sich vor allem auch mit Knobel, dessen sichtbarer
Veränderung, der Änderung seines Verhaltens und seines derzeit
äußerst glücklichen Lebenszeitabschnittes und nimmt sogar – von
dessen Erkenntnissen und Einsichten – ein wenig davon selber an.
Aber
Grübel weiß auch, dass – von wem auch immer – sie allesamt von
„Jemandem“ geärgert und in einem Labyrinth festgehalten werden,
in welchem sie sich an die Gegebenheiten des Labyrinths anzupassen
hatten, nur um „Käse“ zu finden und satt zu werden.
Und
da Grübel genau dies erkannt hat, hinterfragt er – wie immer –
das „Ganze“, möchte dabei die Grenzen des Labyrinths aufheben,
es auflösen und hinter sich lassen, um in absoluter Freiheit seinen
„Käse“ zu finden und genießen zu können und... er möchte
wissen, wer der „Erbauer“ dieses Labyrinths und dessen Sinn ist.
Er
möchte wissen, weshalb man ihn nur innerhalb des Labyrinths
entsprechende „Freiheit“ und „befriedigende Nahrung“ zukommen
lassen will.
Grübel
braucht einfach die Erkenntnis von:
Ursache
und Wikung
Schnüffel
und Wusel hingegen machen sich darüber keine weiteren Gedanken,
rennen von einem Gang des Labyrinths in den nächsten, immer und
ständig auf der Suche nach ihrem „neuen Käse“.
Knobel
hingegen – mittlerweile selber wieder hungrig, weil der „alte
Käse“ inzwischen gegessen, der Rest davon bereits schimmlig
geworden war – macht sich zwar auch immer wieder einmal auf den Weg
innerhalb des Labyrinths, findet auch andere Gänge und neue Wege, in
welchen er „Käse“ für sich findet und fühlt sich dabei
momentan auch viel freier und für den Moment gesättigt. Aber er
denkt auch doch immer wieder mal an den zurück gebliebenen und –
scheinbar – in Grübelei verharrenden Grübel und wie es diesem
wohl jetzt gehen würde.
Grübel
jedoch – und dies steht weder in dem Buch über die
„Mäuse-Strategie“, noch in irgendeinem anderen derartiger Bücher
– ist wohl die „ältere“ und an „Lebenserfahrung“ reichere
dieser Figuren und hat längst den Großteil der Gänge und Wege
dieses Labyrinths gesehen und zum größten Teil auch schon selbst
durchlaufen.
Jeder....ist
anders
Somit
weiß er auch, dass zwar die Gänge und Wege des Labyrinths
unterschiedlich gestaltet sein und verlaufen können, dies „Alles“
sich aber immer noch und nur innerhalb des Labyrinths abspielt.
Da
aber zum Ärgernis Aller – welcher sich auch bei Schnüffel, Wusel
und Knobel immer wieder mal äußert und entsprechenden Ausdruck
findet -, worüber sich aber außer Grübel keine der anderen Figuren
weiters den Kopf zerbricht – auch wenn sie sich schmerzhaft das ein
oder andere Mal ihre Köpfe an den Wänden und Mauern des Labyrinths
stoßen -, der „Käse“ von außen – und zwar an den
unterschiedlichsten Stellen und in den verschiedensten „Sorten“ -
ausgelegt wurde und wird, will Grübel den Ursprung und Ausgangspunkt
des „Käses“ und seines „Verteilers“ (also dem Erbauer des
Labyrinths) finden. Denn er weiß, dass er dann die „Ursache“ und
damit vermutlich auch die Lösung des „Problems“ gefunden und
alle dann immer „ihren eigenen Käse“ und die für ihr Leben
notwendige Ration haben werden.
Grübel
hat auch längst die Angst vor dem Labyrinth und dessen „Erbauer“
verloren und kann deshalb von diesem auch nicht mehr geärgert
werden.
Die
Überwindung der Angst, ist der Beginn der wahren Freiheit
So
muss er auch nicht mehr jeden einzelnen Gang und Weg innerhalb des
Labyrinths durchforsten und beschreiten – kennt er inzwischen doch
den „Plan“ und „Grundriss“ desselben -, sondern hat sich
längst auf den Weg gemacht, den „Käsehersteller“ und „Erbauer“
des Labyrinths außerhalb desselben zu suchen, um diesem das
„Handwerk“ - des „Käseversteckens“ und -“zuteilens“ in
solch einer verwirrenden und unwürdigen Art und Weise und damit dem
eigentlichen Verursacher all der „Probleme“ - zu legen.
Damit
es endlich ein Ende damit habe, dass man ihnen Allen ständig und
immer wieder an anderer Stelle „neuen Käse“ unter die Nase
halten und vorlegen kann und sie ständig damit zu beschäftigen
sind, dass sie immer und immer wieder „neuen Käse“ an den
verschiedensten Stellen des Labyrinths suchen zu müssen.
Unterstrichen durch „gute Ratschläge“ und „Tipps“ zur
Lebenshilfe.
Lebe
Dein Leben
Stattdessen
wollte Grübel dafür sorgen – und zwar in erster Linie schon mal
für sich selbst -, dass jede dieser „Figuren“ selbst zum eigenen
„Käseproduzent“ würde und sich ein Jeder somit genau, die für
den jeweiligen eigenen Bedarf notwendige Menge und eigene
„Geschmacksrichtung“ herstellen könnte, welche ihm zusagen und
seiner Wesenheit entsprechen würde.
Wobei
sich Grübel durchaus dessen bewusst war, dass ihn weder Schnüffel,
Wusel, noch Knobel zunächst recht verstehen konnten und sich immer
wieder mal über ihn und sein „Verhalten“ wunderten.
Er
jedoch konnte durchaus verstehen und nachvollziehen, warum auch diese
„Drei“ sich genau so und nicht anders verhielten.
Aber
Grübel erkannte noch Etwas!
Nämlich,
weshalb die „Mäuse-Strategie“ und all die anderen
Motivationsanleitungen erstens so erfolgreich und zweitens auch
durchaus richtig waren und, dass das Vorhandensein solcher
„Anleitungen“ und „Navigationssysteme“ innerhalb des
Labyrinths durchaus ihre Notwendigkeit, Daseinsberechtigung und
Rechtfertigung hatten.
Aber
eben nur für das Leben innerhalb des Labyrinths und dessen Mauern.
Es
gab – und musste - aber auch noch ein Leben außerhalb dieser
Mauern, welche das Labyrinth umgaben geben, von wo aus der „Käse“
hinein befördert wurde.
Und
während Grübel über all diesem „Sein“ so grübelte, es in
weiter reichenden Gedanken versunken niederschrieb, sah er all die
Schreiber dieser „schlauen“ Bücher und Ratgeber auf den Mauern
des Labyrinths verteilt sitzen, wie Einer nach dem Anderen – den im
Labyrinth umher Irrenden – einen „Ratschlag“ nach dem anderen
gab, damit diese sich innerhalb des Labyrinths zurecht finden und
„frei“ bewegen würden.
Allesamt
„Motivationskünstler“ und „Gurus“, deren Erkenntnisse und
„Ratschläge“ aber eben nur für die Motivation innerhalb des
Labyrinths ihre Gültigkeit hatten.
Saß
Grübel nun nicht bereits auch schon auf einer dieser Mauern?
Zumindest
verharrte er nicht mehr „regungslos“ innerhalb des Labyrinths,
wie man ihm unterstellte, sondern musste sich bereits zumindest auf
gleicher Augenhöhe mit den von ihm genannten Schreibern befinden.
Nein,
Grübel bewegte sich weder innerhalb des Labyrinths, noch saß er
unbeweglich neben all den anderen Schreiben auf dessen Mauern.
Grübel
hatte für sich einen Weg, raus aus dem Labyrinth gefunden. Er hatten
den „Ein – und Ausgang“ entdeckt.
Gehe
deinen eigenen Weg
Und
weil Grübel eben den Ein – und Ausgang des Labyrinths gefunden
hatte, konnte er sich durchaus immer mal wieder in dasselbe begeben
und sich darin „frei“ bewegen, ohne die Angst – welche er
längst überwunden hatte, als er den Ein – und Ausgang gefunden
hatte – haben zu müssen, nicht wieder heraus zu finden.
Grübel
kannte den Ein – und Ausgang, das Woher und Wohin, das Weshalb und
Wieso!
Deshalb
ging er auch immer wieder mal in das Labyrinth, um Knobel und all
seinen Freunden, Verwandten und Bekannten den Weg aus dem Labyrinth
hinaus zu erklären. Denn er liebt sie nun mal – wie alle Menschen
– von ganzem Herzen.
Liebe
macht frei
Aber
genauso wenig, wie Grübel einfach von einem Gang des Labyrinths in
den nächsten konnte, um sich „neuen Käse“ zu besorgen, so wie
es Schnuffel und Wusel ihrer Wesenheit entsprechend taten, genauso
wenig konnte er die Beiden „überzeugen“, dass es außerhalb des
Labyrinths noch viel mehr – nämlich die „Produktionsstätte“
des - „Käse“ gab. Und so rannten die Beiden weiter innerhalb des
Labyrinths umher und fühlten sich satt und wohl dabei.
Ich
bin, der ich bin
Jeder
ist seines Glückes Schmied, doch nicht Jeder hat das Glück, das
Handwerk des Schmiedes gelernt zu haben.
Auch
Knobel ließ sich – zumindest schien es im Moment so zu sein –
nicht überzeugen. Glaubte er doch, genau das Richtige aus dem
Verhalten Schnüffels und Wusels für sich gelernt zu haben und ging
weiterhin von einem Gang in den anderen des Labyrinths. Fand auch
fast immer wieder mal ein Stück „neuen Käse“, war aber auch
sichtlich erfreut über das Auftauchen Grübels.
Konnten
die Beiden vor einiger Zeit noch kaum ein Wort miteinander wechseln,
ob der unterschiedlichen Ansichten ihrer notwendigen
Verhaltensweisen, so ging es nun von Mal zu Mal besser.
Grübel
hatte nämlich ebenfalls Einiges – und zwar außerhalb des
Labyrinths – dazu gelernt, als er sich auf den Weg nach außerhalb
des Labyrinths gemacht und seine Angst dabei überwunden hatte.
Man
lernt niemals aus
Er
wusste längst, dass das Labyrinth nur ein notwendiger Teil des
„Ganzen“ ist und dass man sich zwar auch innerhalb dieses
Labyrinths sehr „frei“ bewegen, sein Verhalten ändern und sich
den „neuen“ Gelegenheiten anpassen konnte. Dass es aber
andererseits eben nur ein „Teil“ des „Ganzen“ ist, war und
immer sein wird und sich absolute Freiheit erst außerhalb des
Labyrinths ahnen, fühlen und leben ließ.
Grübel
reicht es jedoch nicht, einzig in seinem Verhalten anders zu werden,
sich „neuen Käse“ an anderen Stellen zu suchen. Grübel will
sich korrigieren und aus seinen Fehlern lernen dürfen. Grübel will
wissen, mit wem er es - auch bei seiner Figur – zu tun hat und
Grübel will wissen, wie man „Käse“ selber produziert.
Lerne
aus deinen eigenen Fehlern
Denn
Grübel weiß, dass man zwar innerhalb des Labyrinths auch immer
wieder „neuen Käse“ finden kann und wird, solange dieser – von
wem auch immer – von „außen“ hinein geworfen und an den
unterschiedlichsten Stellen ausgelegt, ver- und zugeteilt wird.
Aber
Grübel ist sich auch dessen bewusst, dass – solange er sich
innerhalb des Labyrinths bewegt und sich „scheinbar“ auf die ge –
und veränderten Situationen einstellt, um „neuen Käse“ zu
finden – er für immer von „demjenigen“ abhängig ist, der ihm
den „Käse“ entsprechend zuteilt und gewährt.
Damit
bliebe auch Grübel ein Gefangener im Labyrinth, eine „Gefangener“,
welchem man hin und wieder mal einen „Hofgang“ und „Freigang“
innerhalb eines Strafrechts – auf vorgegebenen Wegen - erlaubt.
Und
deshalb drängt es Grübel nach „draußen“, raus aus diesem
Labyrinth.
Weil
er den Weg nach außerhalb dieses Labyrinths gefunden hat, deshalb
ist er für Schnüffel, Wusel und Knobel nicht sicht- und greifbar
und deshalb nehmen diese – voll des Mitleids und Mitgefühls –
an, dass Grübel immer noch in einer Ecke des Labyrinths untätig
verharrt.
Seine
Veränderungen und „Bewegungen“ sind für die drei „Anderen“
aber nur deshalb nicht sicht- und nachvollziehbar, weil er sich
außerhalb ihre Blickfeldes, ihres „Erkennbaren“ und damit nicht
mehr innerhalb des Labyrinths befindet.
Und
deshalb schreibt Grübel „seine“ Sprüche – im Gegenteil zu
Knobel – auch nicht an die Wände der Mauern des Labyrinths, denn
keiner der drei „Figuren“ würde sie verstehen und nachvollziehen
können. Sie hinterlassen aber dennoch ihre Wirkung und Auswirkung!
Eines
aber ist ganz sicher: „Käse“ - und damit Leben zum „satt“
werden – wird es immer geben und da sein, denn ansonsten wäre auch
das Labyrinth völlig umsonst gebaut und gar nicht vorhanden. Und mit
ihm auch all die „Motivationskünstler“ und „Gurus“ nicht.
„Käse“
wird es immer geben
Und
so endet Grübels Betrachtung über die „Mäuse-Strategie“ mit
der Erkenntnis, dass auch die „Mäuse-Strategie für Manager“ nur
eines von vielen Büchern auf dem Sektor der Lebenshilfen und
Motivation, auf dem „Markt des Lebens“ ist, seine Gültigkeit und
Anwendbarkeit aber nur für die „Freiheiten“ innerhalb des
Labyrinths hat.
Grübels
Mottosprüche, welche nicht an der Wand stehen:
Lebe
Dein Leben
Aber
dieses könnte ewig währen
Leben
und leben lassen
Jeder
nach seiner Sicht
Ursache und Wirkung
Ist
aller Übel Anfang
Jeder...ist
anders
Letztendlich
aber doch sehr menschlich
Die
Überwindung der Angst ist der Beginn der absoluten wahren Freiheit
Welche
bisher allerdings nur sehr Wenige erfahren haben
Gehe
deinen eigenen Weg
Den
Dir Niemand zeigen kann, aber nimm Dir ruhig Gesellschaft mit, welche
Dich begleiten möchte
Liebe
macht frei
Und
verleiht manches Mal Flügel
Ich
bin, der ich bin
Und
deshalb kann und muss ich tun, was ich muss und kann
Jeder
ist seines Glückes Schmied, doch nicht Jeder hat das Glück, das
Handwerk des Schmiedes erlernt zu haben
Aber
ein Rädchen greift in das Andere
Man
lernt niemals aus
Außer
man ist lernfaul
Lerne
aus Deinen eigenen Fehlern
Die
„Anderen“ weisen Dich sowieso darauf hin
„Käse
wird es immer geben“
und
damit werden wir immer satt werden
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