Sonntag, 25. Mai 2025

Mein Freund mal wieder

 

Mein Freund hat wieder mal Miosga geschaut und sich fast aufgeregt!

https://www.ardmediathek.de/video/caren-miosga/muessen-wir-fuer-unseren-wohlstand-mehr-arbeiten/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2NhcmVuLW1pb3NnYS8yMDI1LTA1LTI1XzIxLTQ1LU1FU1o


Aber dann hat er sich einfach an die Tastatur begeben und so faul wie er eben ist ein paar Gedanken zu der obigen Sendung getippt.

Weil ja nicht erst Merz und Linnemann entdeckt haben, dass die Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt stimmen müssen, will ich mal daran erinnern, dass es ins besonders die CDU/CSU und die Arbeitgeber in den letzten Jahrzehnten waren, welche für sich ständig ändernde Rahmenbedingungen waren und diese auch meist mit und durch die Regierenden durchsetzten.

So waren es Unternehmensberater wie McKinsey und Konsorten – beauftragt von Arbeitgebern und Kommissionen – die für (wissenschaftlich, wie bei der Pandemie?!) effizientere Leistungen und damit gesteigerte Produktivität sorgen sollten! Diese effizienteren Ergebnisse angeblich (höheres BIP, Exportüberschüsse, -weltmeister, mehr sozialversicherungspflichtige ArbeitnehmerInnen u.s.w.u.s.f.) auch erbracht haben.
Es war u. a. ein von Pierer (Siemens) und Ackermann (Deutsche Bank) die bei Merkel ein- und ausgingen, um für entsprechend „andere“, effizientere Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen!

Es waren Manager, CEOs und Kommissionen, die Millionen dafür erhielten, dass die Rahmenbedingungen künftig besser würden! Die selbst dann noch Millionen an Abfindungen erhielten, wenn ihre Verträge vorzeitig (wegen des durchschlagenden Erfolges?!) endeten!

Und jetzt sitzt Linnemann da in der Miosga Sendung und erzählt uns, wie sein Chef Merz auch, dass „wir“ mehr, länger und effizienter arbeiten müssten und dafür neue Rahmenbedingungen (wieder von denselben wissenschaftlichen Kommissionen, CEOs, Managern und Arbeitgebern vorgeschlagen?!) benötigen?! Weil „wir“ alle – denn sowohl er, als auch Merz pauschalierten bei ihren Aussagen – zu faul sind und nur mehr Work Life Balance wollten?!

Über die Millionen von geleisteten Überstunden, davon die Hälfte unbezahlt der „Faulen“ geht man einfach hinweg. Von den Ehrenamtlichen, den Erzieherinnen zuhause, den pflegenden Familienangehörigen ganz zu schweigen!
Man stelle sich mal vor, die wären alle tatsächlich faul und erwarteten vom Staat und Führenden wie Linnemann und Merz die Lösung zum ersetzen dieser geleisteten (zum größten Teil unbezahlten) Arbeit?!


Und jetzt sind die „Alten“ schuld, die einfach nicht länger arbeiten wollen?!

Damit komme ich zu meinem 2.ten Absatz (oben) zurück.
Es waren genau diejenigen, die diese Rahmenbedingungen für effizienteres „arbeiten“ (primär ging es um mehr Profit und Gewinn für ein bestimmtes Klientel) schufen.
Und zwar indem man die „altgedienten, aber zu teuer gewordenen“ MitarbeiterInnen (zu großen Teilen die Fachkräfte, die „man“ heute wieder bräuchte) aus dem Arbeitsmarkt entließ (entfernte und damit dem Sozialstaat überließ)!
Die dann in „niedrigeren“, billigen Tätigkeiten (jede Arbeit anzunehmen hatten) effizient und produktiv arbeiten sollten.
Deren Altersvorsorge dadurch selbstredend und logischerweise, weil geringere „Entlohnung, niedrigere Beiträge für die Altersvorsorge ect.“ in der Zukunft den Staat weniger kostet. Womit sie allerdings dann im Alter (egal ob Rente mit 67, 70 oder 75) wieder auf den Sozialstaat angewiesen wären?!

Also entweder sind die Schlussfolgerungen und pauschalisierten Sprüche eines Merz und Linnemann falsch oder nur Propaganda. Oder die vorhergehenden Wissenschaftler, Unternehmensberater, Arbeitgeber und CEOs lagen mit ihren effizienten Rahmenbedingungen falsch und wir haben heute das Ergebnis dessen, was diese in den früheren Jahrzehnten als die einzig richtigen Rahmenbedingungen hielten. Die sich aber nun, folgt man Linnemann und Merz nur falsch gewesen sein können!

Keiner kommt aber auf die Idee sich zu fragen, wie es möglich ist, dass es trotz oder gerade bei einem derartig faulen Volk (und dies gilt weltweit) zu immer mehr Millionären und Milliardären, bei gleichzeitig immer mehr Armen kommt?!
Die „Faulen“ können den wachsenden und zunehmenden Reichtum der Millionäre und Milliardäre nicht erwirtschaftet haben, da sie ja immer fauler geworden sind, oder?!
Und die paar hundert Millionäre und Milliardäre können diesen Reichtum nicht selbst erarbeitet haben. Denn dazu reicht nicht einmal eine 24/7 Arbeits- und Lebenszeit von hundert Jahren aus!

Aber Linnemann, Merz und all die anderen wollen von all den „Faulen“ gewählt werden, um damit die richtigen Rahmenbedingungen – für was eigentlich – zu schaffen?! Für die eigene Daseins- und Altersvorsorge?!
Für die Produktivität und das BIP sorgen sie selbst ja nur mit den „Hinweisen“ und „Rahmenbedingungen“?!

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