Montag, 23. Januar 2012

„Die“ über´s Wasser – in Wein verwandelnd – Gehenden

                  oder die gestrige Günther Jauch Sendung

Nachdem ich die gestrige Sendung verfolgt, im Internet teilweise nochmals angesehen, den dazugehörigen Blog überflogen habe, ergibt sich für mich nachfolgendes Resümee.

Anstatt einfach mal hin zuhören, was der ein oder andere Gast so von sich gibt, dieses dann einfach einer eigenen neutralen Überprüfung zu unterziehen, werden sofort – auch und insbesondere im Blog - Stellungen „für oder wider“ bezogen. Als ob dies einen Wulff oder jegliche andere „Exzellenzen“ auch nur im geringsten tangieren würde.

Dies haben Kubicki und auch Hunzinger in ihren Aussagen – vielleicht gar nicht so gewollt – doch deutlichst zum Ausdruck gebracht.

So hat insbesondere Kubicki eine Offenheit und „Ehrlichkeit“ an den Tag gelegt, welche schon wieder verblüffte.

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, NUR von seiner Abgeordnetendiät leben zu können, gab Kubicki eine sehr ehrliche Antwort. Und zwar dahingehend, was seine eigenen Vorstellungen anbelangt. So könne er sich dies zwar vorstellen (vmtl. wie man sich alles vorstellen kann, was man selber gar nicht umsetzen muss). Aber dies habe NICHTS mit der Vorstellung SEINES Lebens zu tun?!
Kann es eine klarere und deutlichere Antwort darauf geben, für WEN und WAS er „abgeordnet“ ist?! All die Beteuerungen, die Versprechen und Verkündigungen, dass „man“ als Abgeordneter sich NUR für das Wohl des Volkes, also derer, von denen man „abgeordnet“ wurde stark machen wolle und interessiere?! Dieses findet keinerlei Übereinstimmung mit der Vorstellung bzgl. seines Leben! Dies hat er deutlichst von sich gegeben! Also hat er sich „abordnen“ lassen, um die Vorstellung bzgl. SEINES und nicht des Volkes Lebens realisieren zu können. Aber absolut nicht deshalb, weil er Abgeordneter zum Wohle derer sein möchte, die ihn „abgeordnet“ haben! Also alles doch nur Lügen um des eigenen Vorteils (der Vorstellung bzgl. des eigenen Lebens) willen?!

Und Hunzinger machte deutlich, wer was für Kleinigkeiten zu halten hat und was für wen relevant zu sein hat!

Da wird die „Gleichheit“ des Menschen am Inhalt von Geldbörsen in Frage gestellt und nicht am Mensch sein. An dem, was Mensch sagt und was er dann tut! Gansel wird von Hunzinger als Idealmodell dargestellt. Hört man ihm weiter zu, dann sagt er, dass man derartiges abschaffen muss!
Jetzt frage ich mich, was verkünden und versprechen dann all diejenigen, die das Sagen haben?! Wollen die dann gar nicht das „Idealmodell“ einer (anderen) Gesellschaft?!
Denn all diese Talkshows und Diskussionen würden doch gar nicht geführt, wenn es nicht Sachverhalte gäbe, welche so was von abseits des Idealmodells wären!

Ein paar Atemzüge später, erklärt uns Hunzinger dann die „Wertigkeiten“ des Bundespräsidenten! „Jung, schön, junge hübsche Frau..., ein tapferer Mann mit Stehvermögen“, welcher in seinem Amt – wie es di Lorenzo ja deutlicht machte – durch die vorgegebenen „Regeln“ mehr als jeder andere geschützt ist! Dies prädestiniert nach Hunzinger einen Menschen bereits für das höchste Amt im Staate??!!!

Und genau „diejenigen“, welche die „Regeln“ machen und bestimmen, sorgen mit ihren Auslegungen auch dafür, dass die „Regeln“ in der Frage der Gleichheit des Menschen so ausgelegt und angewandt werden können, dass sich die Frage nicht an einem – für alle Menschen gleichermaßen gültigen – Recht, sondern an den Regeln derer zu orientieren hat, welche die „Regeln“ machen! In Zweifels- oder Notsituationen ändert man dies alles einfach!

Bundespräsident ist kein Leistungsempfänger staatlicher Zuwendungen?! Was dann?! Wer bezahlt ihn dann und zwar wofür?!
Wer solche Fragen stellt, löst nach Aussage Kubickis „unsere“ Rechtsordnung – von wem für wen gestaltet?! - auf! Dies hält er für Willkür!
Wenn jetzt aber „Abgeordnete“ - und die Vorstellung über das „abgeordnet sein“ von Kubicki hat dieser ja gerade in der Sendung sehr deutlichst gemacht – verantwortlich für diese „Rechtsordnung“ - welche sie ja gestalten – sind, ist dies doch auch nur Willkür. Und zwar derjenigen, welche ihre Definition von Recht (und auch Gleichheit, auch vor dem Recht) in entsprechende Regeln fass(t)en!
Und dies ist laut Kubicki „von Rechts wegen nicht mehr zu ändern“! Allerdings nach dem Rechtsverständnis eines Kubickis und all derer, die dieses Recht genauso gestaltet haben!
Da stellt sich – gerade für einen Vertreter des „Leistungsprinzips“ - die Frage der Leistung und des sich lohnend selbst für einen Kubicki gar nicht mehr!

Also, wenn die „alle“ mal nicht „über´s Wasser gehen und dieses bei sich in Wein verwandeln“ können, wer dann?!

Aber „wir“ brauchen weder einen Bundespräsidenten, noch andere Volksvertreter, welche „über´s Wasser“ gehen, oder andere Wunder vollbringen können. Sondern „nur“ Menschen, die zu dem, was sie sagen und tun auch stehen und stehen können!

Das erklärt aber vielleicht die in der Sendung gezeigten Umfragewerte. „Wir“ finden „Wunder“ sympathisch, aber unglaubwürdig. „Man“ würde wohl gerne an Wunder glauben können, was auch durchaus sympathisch sein könnte. Aber es gibt eben keine sympathischen und glaubhaften Wunder.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

21. There were instances I love to hate you.