Ralf Nietzschmann für den Gesprächskreis und http://politikparadox.blogspot.de/ ,
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Liebe Freunde*innen des Gesprächskreises, verehrte Leser*innen und Bekannte,
wenn ich hier von Meinungsvielfalt poste, meine ich Meinungsvielfalt unter den Gesichtspunkten Mainstream, da vor allen unter Beachtung der gezielten Meinungsmache und der vorhandenen Gegenmeinung und diese ist wiederum nur im Internet zu erfahren.
In der Endkonsequenz bleibt natürlich immer die Entscheidung des Einzelnen, wie er gesellschaftliche und politische Ereignisse für sich selber bewertet. Im Klartext, ich möchte mit diesem Posting nur einen Denkanstoß für interessierte Leser*innen aus meiner Sicht geben.
Grundsätzlich beginne ich mal mit einer Feststellung des vermeintlichen neuen Innen und Heimatminister Horst Seehofer bei Frank - Marcus Barwasser alias Erwin Pelzig:
Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.
Horst Seehofer, 2011 bei Pelzig hält sich
Obwohl 2011 geäußert, bleibt diese Feststellung nach wie vor brennend aktuell.
Denn diese Feststellung , bringt ja genau den Stoff ,den ich als Meinungsvielfalt bezeichne.
Warum?
Es gibt verschiedene Interpretationen, die der Einzelne ableiten könnte.
- Hat Seehofer vor der Sendung etwas eingeworfen
- Hat ihn Barwasser etwas in die berühmte Bowle geschüttet
- Hat Seehofer wirklich mal die Wahrheit gesprochen, die ja sonst für Politiker dieser Kategorie eher selten ist.
Nun beginne ich mal meine Meinung an einigen Beispielen aus der aktuellen Politik zu interpretieren und nehme für mich die Meinungsvielfalt unter Beachtung der Meinungsfreiheit in Anspruch.
Ich bin ja bekanntlich Sachse, liebe meine Heimat und verstehe besonders den feinen sächsischen Humor. Sächsischen Humor regt gerade im Kabarett zum Nachdenken an und ist in vielen Fällen sehr direkt.
Am Beispiel des von mir, schon zu DDR Zeiten, hochgeachteten Kabarettisten Uwe Steimle, möchte ich das erklären.
Zum besseren Verständnis meiner Leser*innen empfehle ich unter
https://www.youtube.com/watch?v=bZnPbmoklxI
Uwe Steimle mal 7 Minuten Aufmerksamkeit zu schenken.
Steimle fasst genau in diesem kabarettistischen Beitrag brennende Probleme zusammen, die mich eben auch bewegen.
Seltsamerweise steht ja Steimle nun auch im Fokus, ihm wird wie vielen anderen auch, Antisemitismus, Nähe zur Querfront und Pegida vorgeworfen und natürlich nicht zu vergessen eine Nähe zur AfD.
Damit befindet er sich im Gefolge von Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine, Albrecht Müller, Jens Berger, Jens Wernicke, Willy Wimmer Ken Jebsen,Gabriele Krone – Schmalz um nur einige zu nennen.
Also sind genau diese von mir genannten Personen nicht dem Mainstream zuzuordnen, sondern der Gegenmeinung und diese wiederum ist mehr als erforderlich, um politische Aufklärung auch dieser Art den interessierten Menschen zu überbringen, die sich dann selbstverständlich ihre eigene Meinung bilden müssen.
Unter diesem Gesichtspunkten sehe ich auch die Blogs http://politikparadox.blogspot.de/
https://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
wo ich eben auch meinen bescheidenen Beitrag in Richtung Gegenmeinung einbringe.
Diese Blogs haben zwar keine 100000 Follower , wie zum Beispiel die Nachdenkseiten täglich, aber immerhin doch eine beachtliche Anzahl von Follower.
Wichtig ist und bleibt ein Gegengewicht gegen den Einheitsmainstream entgegenzusetzen.
Ich möchte nun nicht grundsätzlich detailliert auf die SPD und den Koalitationsvertrag eingehen, nur ein Beispiel der gezielten Meinungsmache noch einmal näher beleuchten, dass ich ganz klar als Volksverarschung bezeichne.
Rente im Koalitationsvertrag: Quelle Seniorenaufstand
Dieser Artikel versteht sich auch als Beitrag zur NoGroKo-Kampage
Hierzu erreichte die NacDenkSeiten ein ergänzender Leserbrief, den wir am Ende eingefügt haben.
Die SPD-Führung ist stolz auf ihre Verhandlungsergebnisse zur Rente. CDU und CSU sind ebenfalls zufrieden.
Die Rentnerinnen und Rentner können es nicht sein. Die zukünftigen Rentnergenerationen sollten alarmiert sein. Ein paar Verbesserungskrümel, die sich teilweise als vergiftet erweisen, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schwächung der gesetzlichen Rentenversicherung weiter betrieben und der zunehmenden Altersverarmung nichts entgegengesetzt wird.
Das wird an 6 zentralen Punkten deutlich:
1. Rentenstabilisierung – ein schönes Versprechen? – von wegen:
„Wir (werden) die gesetzliche Rente auf heutigem Niveau von 48 Prozent bis zum Jahr 2025 absichern und bei Bedarf durch Steuermittel sicherstellen, dass der Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen wird.“
Dazu drei Anmerkungen:
a. Das bedeutet Stabilität auf das seit 2003 um über 10 % abgesenkte Niveau. Die Rentensenkungen der letzten 15 Jahre sollen also schon mal abgesichert werden.
b. Die Deutsche Rentenversicherung hat im Dezember 2014 verlautbart: bis 2024 können Niveau und Beitragssatz auf dem heutigen Stand gesichert werden. Das gilt natürlich nur, wenn nichts dazwischen kommt. Wenn die neue GroKo dazwischenkommt kann es eng werden, weil alle Verbesserungen (Erwerbsminderungsrente; Mütterrente II; Grundrente) aus Beitragsgeldern finanziert werden sollen.
c. Das „Rentenniveau vor Steuern“ sagt wenig aus. Die ganze Wahrheit bringt die Rente nach Steuern, also der tatsächlich verfügbare Geldbetrag. Und die wird weiter sinken, weil der Besteuerungsanteil der Rente bis 2040 Jahr für Jahr steigen wird (nachgelagert Besteuerung – siehe ausführlicher hier oder hier). Das reale Rentenniveau nach Steuern wird von 61,1 % bis 2025 auf 58,5 %, also um 2,3 Prozentpunkte = 3,8 % sinken.
2. Verhindert die Grundrente Armut? – wohl kaum:
„Die Lebensleistung von Menschen … soll honoriert und ihnen ein regelmäßiges Alterseinkommen zehn Prozent oberhalb des Grundsicherungsbedarfs zugesichert werden. Die Grundrente gilt für bestehende und zukünftige Grundsicherungsbezieher, die 35 Jahre an Beitragszeiten oder Zeiten der Kindererziehung bzw. Pflegezeiten aufweisen. Voraussetzung für den Bezug der „Grundrente“ ist eine Bedürftigkeitsprüfung entsprechend der Grundsicherung.“
Dazu vier Anmerkungen:
a. Zunächst ist das ein “Nachfolgeversprechen“ der Lebensleistungsrente aus dem letzten Koalitionsvertrag (2013). Die letzte GroKo hatte versprochen, dass RentnerInnen, die mindestens 35 Jahre Beiträge bezahlt hatten, eine Rente für 30 Entgeltpunkte bekommen. Das wären heute: 30EP x 31,03 € = 931 € brutto. Netto etwa: 830 €. Daraus ist ja bekanntlich nichts geworden.
b. Das neue Versprechen heißt jetzt: Grundrente. Sie soll 10 % über der Grundsicherung liegen. Der aktuelle Grundsicherungsbetrag liegt bei 800 €. Es kämen also etwa 880 € raus. Um zu bewerten, ob das ein wirksamer Beitrag zur Bekämpfung von Altersarmut ist, muss man folgendes berücksichtigen: Die Grundsicherung, früher Sozialhilfe, soll verhindern, dass Menschen obdachlos sind und hungern. Die international vereinbarte Definition der Armutsgefährdungsschwelle beträgt aber 60 % des mittleren Einkommens. Das waren im letzten Jahr etwa 1.050 €. Die angepeilte Grundrente liegt also dichter an der Grenze der absoluten Armut, als an der relativen Armutsschwelle (“Der Mensch lebt nicht vom Brot allein” – er ist ein ein soziales und kulturelles Wesen).
c. Die Deutsche Rentenversicherung hat in der letzten Woche besorgt darauf hingewiesen, dass die Grundrente aus Steuermitteln zu finanzieren wäre (gesellschaftliche Fürsorgemaßnahme) und nicht aus Beitragsmitteln. Tatsächlich fehlen im Finanzierungsplan für die GroKo-Projekte Mehrausgaben für die Rentenmaßnahmen gänzlich. Sollte das so eintreten, wäre das ein weiteres Schurkenstück, denn die steuerfinanzierte Grundsicherung würde dann auf die beitragsfinanzierte Grundrente “umgewidmet”.
d. Die Grundrente wird „Bedarfsgeprüft“, wie bei Hartz IV- bzw. Grundsicherungs-Empfängern. Betroffene müssen also erst ihre persönlichen Verhältnisse offenbaren, bevor es einen Euro gibt und die mühsam angesparten Sparkonten müssen auf ein Schonvermögen von 5.000 € verbraucht sein.
3. Wer bezahlt die „Mütterrente II“?- und andere Fragen
„Wir wollen die Gerechtigkeitslücke schließen: Mütter und Väter, die vor 1992 geborene Kinder erzogen haben, sollen künftig auch das dritte Jahr Erziehungszeit in der Rente angerechnet bekommen. Wir wollen die „Mütterrente II“ einführen. Das ist ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung von Altersarmut. Diese Verbesserungen bei der Mütterrente durch einen 3. Entgeltpunkt pro Kind sollen für Mütter und Väter gelten, die drei und mehr Kinder erzogen haben.“
Dazu vier Anmerkungen:
a. Auch die “Mütterrente II” soll durch die Rentenversicherungsbeiträge bezahlt werden. Die Deutsche Rentenversicherung erwartet ca. 3,5 Mrd. € pro Jahr. Zusammen mit Mütterrente I werden dann über 10 Mrd. € pro Jahr aus Beitragsgeldern zweckentfremdet.
b. Wer nur ein oder zwei vor 1992 geborene Kinder hat, bleibt in der „Gerechtigkeitslücke“ hängen.
c. Bekämpfung von Altersarmut? Die Beträge aus der Kinder-Entgeltpunkte-Rente werden von der Grundsicherung abgezogen – daran soll sich nichts ändern.
d. Das Finazierungsmodell führt zu unglaublichen Konstellationen, die vom höchsten Gericht als rechtens geurteilt wurden (Geschichte am Ende des Artikels).
4. Verbesserte Erwerbsminderungsrente – für wen?
„Wir werden diejenigen besser absichern, die aufgrund von Krankheit ihrer Erwerbstätigkeit nicht mehr nachgehen können. Wir wollen die Anhebung der Zurechnungszeiten beschleunigen, indem wir das jetzt vorgesehene Alter von 62 Jahren und drei Monaten in einem Schritt auf 65 Jahre und acht Monate anheben.“
Dazu vier Anmerkungen:
a. Die Verbesserungen gelten, wie bisher, nur für die zukünftigen Erwerbsminderungsrentner. Das sind also Menschen, die heute noch häufig gesund, noch keine Ahnung von ihrem zukünftigen “Glück” haben. Die Krokodilstränen, die GroKo-Politiker in den letzten Monaten wegen der niedrigen Erwerbsminderungsrenten (im Durchschnitt der 2 Millionen Betroffenen bei 690 € im Monat) vergossen haben, waren verlogene Tränen.
b. Neben dem „für wen“ steht noch die Frage: „ab wann“? Denn Beschleunigung ist ja schön, aber wenn sie erst in 2 oder 3 Jahren einsetzt hilft das hunderttausenden neu Erwerbsgeminderten gar nichts.
c. Die Abschläge von bis zu 10,8 % bleiben nach wie vor bestehen. Der Zynismus wird also fortgesetzt. Kein Erwerbsgeminderter plant seine Krankheit, sondern erleidet ein Schicksal, das auch noch mit Abzügen bestraft wird.
d. Die seit 2001 erschwerten Zugangsbedingungen bleiben unverändert (siehe auch Artikel Einführung der Erwerbsminderungsrenten war Enteignung).
5. Die wichtigste, weil strategische Aussage: „Wir halten am Drei-Säulen-Modell fest“
„Wir halten am Drei-Säulen-Modell fest und wollen in diesem Rahmen die private Altersvorsorge weiterentwickeln und gerechter gestalten. Es ist ein Dialogprozess mit der Versicherungswirtschaft anzustoßen mit dem Ziel einer zügigen Entwicklung eines attraktiven standardisierten Riester-Produkts.“
Dazu vier Anmerkungen:
a. die gesetzliche Rentenversicherung wird weiter geschwächt. Alle Beitragsgelder die für private Rentenversicherungen ausgegeben werden, dazu zählen auch die auf Entgeltumwandlung basierenden Betriebsrenten, werden der gesetzlichen Rentenversicherung vorenthalten bzw. entzogen.
b. Große Summen aus Steuergeldern werden jetzt schon an die Versicherungswirtschaft umgeleitet (allein für Riester-Verträge über 3 Mrd. € jährlich). Das soll ganz offensichtlich noch verstärkt werden.
c. Das „Betriebsrentenstärkungsgesetz“ wird nicht mehr erwähnt. Die aus Bruttoentgelten finanzierte Betriebs- besser Betrugsrente ist in trockenen Tüchern und am 1. Januar 2018 in Kraft getreten. Jetzt wenden sich die GroKo-Planer der gescheiterten Riester-Rente zu.
d. Und das kann man nur als Gangster-Stück betrachten. Seit 17 Jahren wird behauptet die Riester-Rente könnte die durch Gesetze geschaffene Versorgungslücke schließen. Trotz drastisch abgesenktem Rentenniveau und mittlerweile über 30 Milliarden € staatlichen Subvention ist die Zahl der aktiven Riester-Verträge erbärmlich. Von 41 Millionen förderberechtigten Personen halten gerade einmal 11 Millionen (27 %) wirksame Verträge und lediglich 6 Millionen erhalten den vollen Förderbeitrag (15 %). Diese katastrophale Bilanz wird noch dadurch getoppt, dass seit über 6 Jahren nur noch niedrigste Zinsen an den sicheren Kapitalmärkten erzielt werden können, so dass selbst der derzeitige Garantiezins von 0,9 % zu hoch ist und etliche Versicherungen schon keine Riester-Verträge mehr anbieten. Dass die GroKo-Regierungen tatenlos zusehen, wie die Rentenlücken immer gigantischere Ausmaße annehmen, ist schon sträflich. Dass sie darüber hinaus jetzt aber auch noch beschließen, den toten Gaul “Riester-Rente” attraktiver zu machen und sicher noch weitere Milliarden € zu injizieren, kann mit lauteren Motiven nicht mehr begründet werden. Vielleicht bekommt der Bundestag ja in ein paar Jahren einen Untersuchungsaausschuss, der die dubiosen Hintergründe aufzuklären hat.
6. Eine Rentenkommission droht – Erfahrungen:
„Wir werden „eine Rentenkommission „Verlässlicher Generationenvertrag“ einrichten, die sich mit den Herausforderungen der nachhaltigen Sicherung und Fortentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung und der beiden weiteren Rentensäulen ab dem Jahr 2025 befassen wird… Die Rentenkommission soll ihren Bericht bis März 2020 vorlegen.“
Dazu vier Anmerkungen:
In Deutschland haben sogenannte Expertenkommissionen grundlegende neoliberale Politikprojekte angeschoben. Eine weitere Rentenkommission verheißt nichts Gutes.
a. Die Rürup-Kommission hat die Vorlagen für die sogenannten Rentenreformen geschaffen, die das Rentenniveau drastisch senkten, die Altersamut beschleunigten und den Versicherungskonzernen Milliardengeschäfte besorgte.
b. Die Hartz-Kommission begründeten den Hartz IV/ Agenda 2010 Umbau des Sozialstaates. Seit 15 Jahren rühmen die jeweiligen Regierungen die “Erfolge”, die einen riesigen Niedriglohnsektor schufen, den Zwang unabhängig von der Qualifikation nahezu jede Arbeit verrichten zu müssen, einen ausufernden Kontrollapparat über Sozialhilfeempfänger/Arbeitslosengeld II-Bezieher zu spannen und die Gewerkschaften zu schwächen.
c. Die Fratzscher-Kommission, die in der Folge der staatlichen Schuldenbremse den Auftrag bekam, Konzepte zur Privatisierung von Staatsaufgaben vorzulegen.
d. Die ????-Kommission, die jetzt einen “Verlässlichen Generationenvertrag” vorlegen soll, der die drei Rentensäulen “fortentwickelt”. Das können 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner und 50 Millionen zukünftige Rentenbezieher bei den jetzt vorliegenden Zielen nur als Drohung ansehen.
Abschließend:
Wie oben erwähnt, findet sich in der Finanzplanung der GroKo-Projekte kein Posten für die Renten-Maßnahmen. Sollten diese Maßnahmen dann vollständig aus Beitragsmitteln bezahlt werden, würden die sogenannten versicherungsfremden Leistungen wieder in Richtung 30 Milliarden € gehen. Das hatten wir in den 90er jahren des letzten Jahrhunderts, als ein großer Teil der DDR-Abwicklung aus den Beiträgen der Rentenversicherten bezahlt wurde. Das war schon schlimm genug. Wenn zur Sicherung der “schwarzen Null” im Bundeshaushalt der Beitragsklau jetzt wieder solche Höhen erreichen sollte, ist wohl mehr als “nur” ein Seniorenaufstand fällig.
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Eine gar nicht so fiktive Mütterrenten-Story:
Eine Renogehilfin arbeitet in einem Notarbüro und steht kurz vor der Rente. Sie hat in ihrem Berufsleben ein branchenüblich geringes Gehalt bezogen und etliche Jahre nicht gearbeitet wegen Kindern, Pflege und Haushalt. Sie erwartet eine Rente von 600 €, hat also Anspruch auf Grundsicherung von ca. 200 €. Sie hat drei Kinder vor 1992 groß gezogen und freut sich jetzt wegen der Mütterrente I und II auf ein Rentenplus von 186 € (3 Kinder x 2 Entgeltpunkte x 31,03 € – Anspruch auf einen Entgeltpunkt pro Kind hatte sie schon vor den Mütterrenten I und II).
Bei der Rentenberatung wird ihr die Freude genommen: Sie bekommt von den 186 € keinen Cent, weil die voll mit dem Grundsicherungsbetrag verrechnet werden.
Vollends aus dem Häuschen gerät die Frau dann aber, als sie erfährt, dass die Frau ihres Chefs, die auch drei Kinder vor 1992 groß gezogen hat, sogar einen Anspruch auf 280 € hat, obwohl sie in ihrem Leben keinen einzigen Cent in die Rentenversicherung eingezahlt hatte. Die Frau ihres Chefs erhält natürlich keine Grundsicherung, weil das Haushaltseinkommen üppig ist. Es kann also nichts verrechnet werden und sie erhält auch tatsächlich die 280 € ausbezahlt.
Nun versteht unsere Renogehilfin auch, was Olaf Scholz 2003 als SPD-Geralsekretär mit dem Satz meinte:
Die Sozialdemokraten sollten den Begriff der Verteilungsgerechtigkeit durch das Wort Chancengerechtigkeit ersetzen.
Sie bezahlt mit ihren Beiträgen die Rente der Frau ihres Chefs. Für diese verordnete Großzügigkeit geht sie dafür leer aus. Das ist nun wirklich keine Verteilungsgerechtigkeit, aber sie hätte ja auch die Chance haben können, einen Notar zu ehelichen.
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(Brief von Norbert Freund an die NachDenkSeiten, die wertvolle Ergänzungen zu obigem Artikel sind)
Lieber Albrecht Müller,
ich bin regelmäßiger Leser der Nachdenkseiten und würde gerne einige Anmerkungen zum oben genannten exzellenten Gastbeitrag Ihres Autors Reiner Heyse machen. Es wäre nett, wenn Sie diese Hinweise zwecks Überprüfung an den Autor weiterleiten könnten. Vielleicht sieht er dann ja selbst noch Anlass für eine Ergänzung seines Beitrags – zumal die von mir genannten Punkte in der öffentlichen Debatte bisher leider so gut wie keine Rolle spielen.
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Neben
den Projekten Mütterrente, Grundrente, Erwerbsminderungsrente
(Finanzierung aus der Rentenkasse) wird auch die vereinbarte
Ausweitung der Midi-Jobs die Rentenkasse plündern. Hierzu wurde
vereinbart, dass die geplanten geringeren
Rentenversicherungsbeiträge nicht zu geringeren Rentenleistungen
führen sollen – auch dies ist ein Deal zu Lasten der Rentenkasse.
-
Die
Grundrente im Koalitionsvertrag bleibt nicht nur wegen der nicht
vorgesehenen Steuerfinanzierung weit hinter den bisherigen
Vorstellungen der SPD und von Andrea Nahles bzw. hinter der
Vereinbarung im Koalitionsvertrag 2013 zur solidarischen
Lebensleistungsrente zurück, sondern auch aus folgenden Gründen:
1) Nicht nur Einkommen, sondern auch Vermögen wird nun bei
Bedürftigkeitsprüfung berücksichtigt. 2) Einkommen des Partners
wird komplett angerechnet. 3) Zeiten des Hartz-IV-Bezugs werden
nicht als Beitragszeit anerkannt.
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Wir
haben drei Gruppen von Erwerbsminderungsrentnern: 1) Die, die noch
die gute alte Erwerbsunfähigkeitsrente oder Berufsunfähigkeitsrente
aus der Zeit vor Schröder beziehen, 2) die große Gruppe der
Bestandsrentner, die seither mit Abschlägen von bis zu 10,8 Prozent
in Rente gegangen sind, 3) die Bestandsrentner, die seit Mitte 2014
und Anfang 2018 in Rente gegangen sind und von den minimalen
Verbesserungen zum 01.07.2014 und zum 01.01.2018 profitieren. Hinzu
kommt nun eine vierte Gruppe künftiger Rentner, die weitere
geringe Verbesserungen erhalten sollen. Es ist niemandem zu
erklären, warum die Gruppe Nr. 2) auch in Zukunft von sämtlichen
Verbesserungen ausgeschlossen bleiben soll – frei nach dem Motto:
Wer schon arm ist, kann ja arm bleiben!
-
Die
Krönung des rentenpolitischen Versagens der SPD bei diesen
Koalitionsverhandlungen besteht m.E. darin, dass ausgerechnet die
zwei Millionen Erwerbsminderungsrentner in Deutschland vom Bezug der
Grundrente ausgeschlossen werden sollen. Denn sie können keine 35
Beitragsjahre aufweisen und die für sie relevanten
Zurechnungszeiten werden im Koalitionsvertrag nicht erwähnt. Ich
halte dies für einen sozialpolitischen Skandal. Denn die
Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich insbesondere daran, wie
sie mit jenen umgeht, die nicht mehr arbeiten können.
-
Brisant
sind diese Defizite des Koalitionsvertrags nicht zuletzt deshalb,
weil dieses Kapitel des Vertrags von Andrea Nahles höchstpersönlich
ausgehandelt wurde. Was auch logisch ist, da sie ja bis zur letzten
Bundestagswahl Arbeits- und Sozialministerin war. Ich teile die
Einschätzung von Rudolf Dreßler, dem ehemaligen langjährigen
Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfrage
(AfA) in der SPD, dass ihre “bisherigen Arbeitsergebnisse nicht
überzeugend” sind.
Norbert Freund
Liest man eine solche Betrachtung im Mainstream?
Nein, da wird dem Michel nur die Notwendigkeit einer stabilen Regierung vermittelt und die angeblichen großen Glanztaten einer SPD für unsere Klientel.
Nun können ja wieder einige kommen und sagen, dass auch diese Feststellung eine Verschwörungstheorie darstellt.
Russland:
ein Thema 75 Jahre nach Stalingrad und was uns der Mainstream so vermittelt unter dem Motto, wie U. Steimle das kabarettistisch treffend beschreibt:
Der Russe steht vor der Tür.
Ich gehe nur nochmal auf Russland und die Ukraine ein und verwende dabei jederzeit nachweisliches Material, um nicht wieder als Putin Versteher deklariert zu werden.
Das Abhalten einer Volksbefragung auf der Krim war keine Annexion, sondern ein innerstaatliches Referendum und hat nichts mit dem Völkerrecht zu tun! Das Völkerrecht reguliert Probleme zwischen zwei Staaten und nicht innerhalb eines Staates. Und eine „Annexion“ heißt im Völkerrecht, die gewaltsame Aneignung von Land gegen den Willen des Staates, dem es zugehört, durch einen anderen Staat . Ein Referendum, eine Sezession und ein Beitritt zu einem anderem Land (hier Russland) ist etwas anderes als Annexion! Was auf der Krim stattgefunden hat, war eine Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit, bestätigt von einem Referendum, das die Abspaltung von der Ukraine billigte. Ihm folgte der Antrag auf Beitritt zur Russischen Föderation, den Moskau annahm. Sezession, Referendum und Beitritt schließen eine Annexion aus.
Ich frage mich schon, warum Russland nicht in Den Haag vorm Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen anklagt worden ist.
Wo blieb da die grüne Faschistin Marie Luise Beck und Co., die gemeinsam mit den Faschisten der Ukraine auf dem Maidan gestanden haben.
Wenn ich heute den Rüstungswahn sehe, nur um der Waffenlobby die Taschen zu füllen und Russland als Vorwand dienen muss, verstehe ich die Welt nicht mehr.
Wo stehen denn überall Natotruppen und wer bedroht wem?
Ein geografischer Blick reicht doch da schon aus, um diesen Schwachsinn zu erkennen.
Nun schon obligatorisch, ich bin und werde kein Anhänger der AfD.
Wenn ich Positionen der AfD teilen muss, ist das einzig und allein der neoliberalen Politik und das besonders zu einer vollkommen verfehlten Flüchtlingspolitik und EU
Politik dieser Regierung geschuldet. Und noch einmal, ich warne davor, dass die AfD hoffähig durch das konservative Lager gemacht wird und wir in Deutschland zu einer stockkonservativen Regierung kommen.
Und noch etwas. Es ist richtig, dass ich das Forum bei Anne Will immer noch lese, aber kaum noch dort poste. Amüsiert stelle ich jedoch fest, dass immer mehr Foristen dort bestimmte Erscheinungen erkennen. Insider hier auf den Blogs, wissen was ich meine, darum auch nochmal der freundliche Hinweis zu http://politikparadox.blogspot.de/ in der Rubrik – In eigener Sache 2 -.
Schlussendlich gibt es auch noch Twitter. Dort ist bekanntlich Trump sehr präsent und was er dort tweetet, kann man schon ernst nehmen. Vieles was er dort angekündigt hatte, setzte er auch um.
Amüsant wird es aber, wenn eine vollkommen bedeutungslose Person glaubt, ihre Wahnvorstellungen durchsetzen zu können. Noch entscheiden die Staatsanwaltschaften, was Meinungsfreiheit ist. Vor allen hätten die nichtsahnenden Follower bestimmt gerne gewusst, wie die Staatsanwaltschaften den Anliegen, der dort twitterten Person nachgekommen sind.
Sage ich mal so, so ein Tweet kann man vielleicht im Cannstatter Karnevalsverein, sollte es einen geben, zum Besten geben, aber doch nicht bei Twitter.
Cannstatt selber ist ein Stadtteil von Stuttgart, mal so als kleiner Hinweis für meine Leser*innen.
Glück auf
Ralf
3 Kommentare:
Werter Herr Nitschmann,
ein hervorragender Kommentar. Die Hinweise zur Rente, müsste jeder Bürger unseres Landes, egal ob jung oder alt, unbedingt lesen und daraus bei einer eventuellen Neuwahl die richtigen Schlüsse ziehen. Diese Parteienlandschaft ist unerträglich und auch ich bin keinesfalls überzeugt, dass die Linke in dieser Zusammensetzung irgend eine Veränderung erreichen würde. Darum brauchen wir in Deutschland so schnell wie möglich eine Sammelbewegung als Gegenpol zu dieser Parteienlandschaft.
Ich sehe das Verhältnis zu Russland bestimmt genauso wie sie. Es ist eine Schande, dass Gabriel
ein Treffen mit Russland, der Ukraine und Frankreich platzen ließ. Er flog statt dessen nach Berlin, um eine Pressekonferenz zu Yücel zu geben. Wieder Wasser auf die Mühlen der AfD.
Das Yücel derart von der deutschen Politik hofiert wird, da fehlt mir jegliches Verständnis.
Für mich war Yücel vollkommen unbekannt. Beschäftigt man sich mit Yücel näher, kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Haben denn unsere Politiker überhaupt keinen Respekt mehr für das eigene deutsche Volk? Ich bin kein der AfD nahestehender Bürger, im Gegenteil, aber ein derartiges Verhalten von Gabriel in Abwägung der Wichtigkeit kann ich nicht tolerieren.
Besten Dank für den Link zu U. Steimle. Ich habe mir dann weitere Clips mit U. Steimle angesehen.
Hervorheben möchte ich dabei U.Steimle im Interview mit RT Deutsch
https://www.youtube.com/watch?v=fCbJS4E4jhY
Ich bin mir sicher, dass nicht nur ein Großteil der Ostdeutschen eine gute Beziehung zu Russland haben will, sondern auch die Westdeutschen.
Für mich ist und bleibt Putin der Garant für den Frieden in Europa. Nur Menschen, welche absolut nichts von notwendiger geostrategischer Interessenlage verstehen, plappern dem Mainstream nach und sehen eben die Krim als Annexion an,wollen aber die USA als größten Kriegstreiber, auch in der Ukraine nicht sehen.
F. Köppel
Hallo Ralf und Mitlesende,
Zu deiner Passage u.a. über S. Wagenknecht und W. Wimmer, habe ich aktuell beim täglichen Streifzug durch das Internet diese Beiträge gefunden
http://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/2713.offene-grenzen-f%C3%BCr-alle-das-ist-weltfremd.html
https://de.sputniknews.com/politik/20180216319572507-massaker-maidan-eu-ukraine-russland-georgien-saakaschwili-wimmer-scharfschuetzen-dokumente/
Jeder interessierte Leser kann sich ja selber mal ein Urteil bilden, welche Nähe hier diese beiden Persönlichkeiten abbilden. Ich erkenne bei S. Wagenknecht bestimmt keine Nähe zur AfD, wenn sie über die Ursachen des Flüchtlingsstrom spricht.
W. Wimmer ist ja nun auch nicht irgendwer. Er schätzt schon die Vorgänge in der Ukraine richtig ein. Es ist doch erwiesen wer den Putsch inszeniert hat und wie viel Dollar geflossen sind, um dieses korrupte teilweise faschistische Gebilde zu etablieren. Warum haben das die USA wohl gemacht, um der Ukraine Demokratie zu bringen? Gestern musste sogar der Weltspiegel in der ARD auf dieses korruptes mit Nazis besetztes Gebilde eingehen, denn von einer demokratischen Machtübergabe kann man ja nicht sprechen. Es war ein Putsch und deutsche Politiker unterstützen das Ganze in ihrer Ergebenheit zu den USA.
Alleine schon dieser Tatsache geschuldet, sollte man die Krim und Ostukraine betrachten.
W.S der vom Sprengsatz
Ich möchte mal zu Systemmedien vs. Alternative Portale aus meiner Sicht ergänzen und beziehe mich auf die nun sehr stark in Mode gekommenen Fake News.
Alternative Portale und Blogs, Nutzer von Facebook und Twitter, werden seitens der
Systemmedien angegriffen, ihre Beiträge werden einfach so als Fake News dargestellt, ohne das dieses detailliert begründet werden muss.
Im Rahmen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes wird dazu noch einseitig gelöscht, auch der ARD-Faktenfinder oder das Netzwerk Correctiv, haben es sich zur Aufgabe gemacht Nachrichten, die sie als angeblichen Fake News im Internet erkennen, entgegenzuwirken.
Schaut man sich die dort wirkenden Personen an, erkennt man sofort welche Meinung sie zu vertreten haben und was Fake News zu sein haben. Die Angegriffenen haben es immer schwerer, sich zu rechtfertigen, das heißt sie müssen wiederum fundiert belegen, dass sie keine Fake News verbreiteten. Viele Kommentare bleiben aber auch nur im Bereich der Meinungsfreiheit und diese wird gerade bei Facebook ganz einfach nicht mehr betrachtet.
Für die Follower/ Leser bedeutet das, dass er jede für ihn unverständliche Nachricht überprüfen sollte, also durch Quellenanalyse, um sich letztendlich sein abschließendes Urteil zu bilden. Nun können aus den vielfältigen Gründen Follower/ Leser nicht immer Quellenanalyse umfangreich betreiben.
Deshalb finde ich eben auch Blogs, wie https://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
und http://politikparadox.blogspot.de/
gut. Die Follower/ Leser erhalten viele Hinweise zur Quellenanalyse.
Abschließend Links zu Giftgas und Syrien:
http://www.rationalgalerie.de/schmock/doktor-gniffke-wir-sind-so-frei.html
http://www.nachdenkseiten.de/?p=42499#more-42499
da Punkt 1
deutsche Übersetzung
Jetzt gibt Mattis zu, dass es keinen Beweis gibt, dass Assad Giftgas verwendet Verloren im hyperpolitisierten Tumult um das Nunes-Memorandum und das Steele-Dossier war die schlagende Aussage von Verteidigungsminister James Mattis, dass die USA "keine Beweise" dafür hätten, dass die syrische Regierung den verbotenen Nervenkämpfer Sarin gegen sein eigenes Volk einsetzte. Diese Behauptung steht im Widerspruch zu dem Memorandum des Weißen Hauses (NSC), das rasch erstellt und freigegeben wurde, um einen amerikanischen Tomahawk-Raketenangriff gegen den Luftwaffenstützpunkt Shayrat in Syrien zu rechtfertigen. Mattis bot keine zeitlichen Qualifikationen an, was bedeutet, dass sowohl die Veranstaltung 2017 in Khan Sheikhoun als auch die Tragödie 2013 in Ghouta ungelöste Fälle in den Augen des Verteidigungsministeriums und der Defense Intelligence Agency sind. Quelle: Newsweek
Dazu
Anmerkung Jens Berger: Seltsam. In den deutschen Medien ist davon mal wieder nichts zu lesen – im Gegenteil. Dabei stützt sich der Newsweek-Artikel auf eine AP-Meldung und das gesicherte Zitat eines US-Verteidigungsministers. Es gibt als sogar aus vorgeschoben professioneller Zurückhaltung überhaupt keinen Grund, diese Nachricht nicht zu bringen. Dies ist ein weiterer eklatanter Fall von kollektiver Arbeitsverweigerung durch die deutschen Medien.
Ich sehe hier nicht unbedingt Fake News durch die Systemmedien, sieht man mal von ihren zweifelhaften Infoquellen ab, aber gezielte Meinungsmache gegen Syriens rechtmäßige Regierung, da eben nur einseitig berichtet wird.
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