Scheitert Europa an den
Flüchtlingen?!
Nein, Europa scheitert nicht an den
Flüchtlingen, sondern an den Interessen des Kapitals!
Denn auch die Flüchtlinge sind leider
nur das Opfer und damit NICHT die Ursache, sondern die (Aus)Wirkung
der Interessen des Kapitals und der Kapitaleigner!
Am deutlichsten wurde dies an den
emotionalen Aussagen von Jörg Thadeusz.
Selbstredend ist humanitäres
Handeln ein grundlegender Wesenszug von Menschlichkeit und daher auch
im Menschen angelegt. Deshalb wurde auch vieles, eben mit der Hilfe
der Ehrenamtlichen, also derer, bei denen dieser menschliche
Wesenszug Teil ihres Alltags ist erreicht. Aber nicht jede Hilfe ist
auch eine tatsächlich humanitäre Hilfe und hilfreich.
Solange man
sich nur mit und über die (Aus)Wirkungen der „Flüchtlingsursache“
beschäftigt und darüber streitet, wie man mit notleidenden Menschen
umzugehen hat. Solange wird es ein „wir schaffen das“ niemals
geben (können)!
Die neoliberale Doktrin des „jeder ist
seines Glückes Schmied“, „wer nur will, schafft es auch“,
„fördern durch fordern“ zeigt doch gerade an dieser
„Flüchtlingskrise“ und dem damit verbundenen Leid der Menschen,
wie verlogen und falsch diese Doktrin ist! Selbst in dieser Runde
waren sich doch alle darin einig, dass man „dies“, so wie es
derzeit ist weder will, noch so bleiben kann!
Was genau ist dann
der Grund dafür, dass trotz allen Wollens, umsetzen von
„Erkenntnissen“, richtungsweisender Politik und Gesetzgebung
durch die entsprechend Verantwortlichen die „Lage“ nicht besser,
sondern glaubt man den – auch in dieser Runde wieder geäußerten -
„Prognosen“ noch schlimmer werden wird?!
Natürlich wären „wir“ aufgrund
des materiellen Wohlstands, Reichtums und Kapitals weltweit in der
Lage, die Not der Menschen zu lindern! Aber dazu müsste es zu einer
„Umverteilung“ dieses Reichtums, Kapitals und Wohlstands
kommen!
Von daher ist die Aussage „wir“ als „reiches
Land, und erst recht als reiches Europa“ (ist dies in Wahrheit und
tatsächlich auch so?!) schaffen das, müssen das schaffen in dieser Absolutheit falsch und verlogen. Wir müssen
unseren Wohlstand teilen nichts als eine ideologische Floskel! Eine
Lüge und ein Täuschungsmanöver! Dies wurde insbesondere eben auch
wieder an den ideologisch geprägten Aussagen eines Thadeusz sehr
deutlich! Weshalb sonst seine Seitenhiebe auf Schulz, Gabriel und die
SPD und nicht ebenso auf Merkel, de Maizere und die CDU?!
Fordert
eine SPD oder erst recht eine LINKE Solidarität, dass „die
Reichen“ ihren Wohlstand mit den Ärmeren, also Notleidenden teilen
sollten, dann gefährdet dies gleich den Wohlstand aller! Dann sind
dies kommunistische Gedankengänge und unverantwortlich!
Im
Kleinen liegt das Große! Und es ist einfach eine verlogene und
scheinheilige Diskussion, insbesondere derer, die „Merkel´s
Humanität“ so heraus streichen. Wenn es darum geht Humanität und
Solidarität im eigenen Land einzufordern, dann ist dies
„Pfui“!
Entweder ist Solidarität und Humanität der „richtige
Weg“, oder er ist es nicht! Es kann nicht sein, dass Solidarität
und Humanitär immer nur von denjenigen gefordert wird, die diese
sowieso erbringen!
Merkel 2015: „wir schaffen das“, wäre
nichts als eine leere Worthülse geblieben, wenn es nicht die
Solidarität und Humanität des eigenen Volkes gegeben hätte!
Unter
Merkel 2016 und 2017: die Umsetzung des „wir schaffen das“ findet
seinen Niederschlag in ständig veränderten Gesetzen, Auslegungen,
Ausgrenzungen und Abschiebungen! Damit wird die so gepriesene
humanitäre Entscheidung der Kanzlerin doch von ihr selbst widerlegt!
Sie selbst „muss“ sich revidieren und ihr „wir schaffen das“
dahingehend konkretisieren, dass „wir (nur) das schaffen“, was
„wir“ auch schaffen (also per Richtlinien und Gesetzen) wollen!
„Wir schaffen das“, was bisher geschafft wurde, konnte nur
durch all die Ehrenamtlichen und Freiwilligen und deren
Menschlichkeit umgesetzt werden. Nicht aber durch die Regierung und
die Kanzlerin.
Die „humane Geste“ einer Merkel ist längst zu
einer Lüge und Umkehr ins Gegensätzliche geworden!
Denn wie kann
„man“ eine richtige politische Richtlinie der Solidarität und
Humanität des Jahres 2015 im Nachhinein korrigieren und nun der
Abschiebung, des Abschottens und der Ausgrenzung das Wort reden, wenn
„wir es doch schaffen“ und es doch 2015 noch das „einzig
Richtige“ war?! Der Wohlstand und Reichtum bestand doch auch damals
schon?! Und war es nicht auch Merkel, die sich dies als Verdienst
ihrer Politik und Richtlinienkompetenz zuschrieb?!
Von daher zeigt sich auch deutlichst,
dass „man“ wohl zwischen einer „konservativ rechten“ und
einer „linken“ Solidarität und Humanität unterscheidet! Von der
Definition der „Ursache an sich“ - nämlich dem tatsächlichen
Wollen - ganz zu schweigen!
Die verantwortlichen
Entscheidungsträger definieren nun also „neu“, anders als
bisher, was mit Solidarität und Humanität tatsächlich zu
„schaffen“ ist und was nicht! Demzufolge kann und ist nach deren
eigenen Definitionen Solidarität und Humanität „eingrenzbar“
und somit eben nicht „grenzenlos“ und als allgemein menschlich im
Wesen des Menschen angelegt?!
Genau daran zeigt sich dann auch die
Verlogenheit, Scheinheiligkeit und das eigentlich wahre Interesse
derer, die glauben, dass man nur wollen müsse, sein Glück selber
schmieden und schon hätten „wir“ eine heile Welt des Wohlstands
überall?!
Wenn es nur am „wollen“ und dem „schmieden des
eigenen Glücks“ liegt, weshalb „schmieden sie dann nicht das, was sie
ja angeblich (in Sonntagsreden verkündend) wollen?! Weshalb
produziert ihre so angeblich erfolgreiche Politik dann derartige
Situationen weltweiten Leides?! Können sie dann doch nicht, was sie
wollen und das Glück schmieden, oder wollen sie nicht, was sie
könnten?!
Was „wir“ aber z. B. wollen ist, die
Kosten für den Verteidigungshaushalt (vor welchen Angriffen müssen
„wir“ uns eigentlich seit Jahrzehnten schützen?) auf ca. 35
Milliarden Euro erhöhen! Für den G20-Gipfel in Hamburg werden
angeblich ca. 400 Millionen Euro als Ausgaben notwendig!
Wer
fürchtet hier eigentlich was?! Wen und was müssen „wir“
schützen, verteidigen und vor was eigentlich?!
Humane und solidarische
Regierungshäupter, deren einziges Ansinnen das Wohl und Wehe der
Menschen ist?! Die sich gegenseitig ständig auf die Schulter
klopfen, ob ihrer bisherigen grandiosen Politik und Leistungen?!
Ich
dachte bisher immer, dass Wohltäter keinerlei Ängste haben müssen,
sondern Anerkennung erfahren?! Weshalb müssen sie sich dann
verbarrikadieren?!
Also am materiellen Wohlstand, am nötigen
Kapital fehlt es wohl nirgends! Aber die Ein- und Umsetzung des selbigen
hat bei den EntscheidungsträgerInnen wohl andere Prioritäten als
Solidarität und Wohlstand für ALLE!
Und es ist eben nicht so verteilt, dass ALLE daran partizipieren (können)!
Dies ist aber genau der umgesetzte Wille und das Wollen! Denn ansonsten hätte "man" dies ja längst anders handhaben können!