oder weshalb es in Blogs und Foren zu
Misstönen kommt.
Es begab sich zu der Zeit, als alle
Welt in die Konzertsäle des Landes strömte, um sich der „Musik“
hinzugeben. Die einen aktiv, um ihr Können feilzubieten, die anderen
passiv, um zu lauschen, was derzeit an aktueller Musik dargeboten
würde.
Medien gerecht wurde auf großen
Plakaten das jeweilige „Konzertstück“ angekündigt.
Und jedweder, der sich befähigt
fühlte, ein/sein Instrument zu spielen, nahm sein Instrument, aber
auch seine eigenen Noten und Musikstücke, welche er beherrschte und
machte sich auf, seinen Beitrag zu einer konzertanten und
harmonischen Aufführung beizutragen.
Kaum hob sich der Vorhang auf der
Bühne, legten die ersten Solisten – während noch der ein oder
andere Zuhörer in den Konzertsaal eintrat - los und spielten, was
ihre Noten und Finger her gaben.
Da kamen, virtuos ihre
Saiteninstrumente, Blechbläser, Pauken und Trommeln, Schlagzeug und
Percussion, Flöten und andere Holzblasinstrumente beherrschende
Künstler auf die Bühne und ein jeder wollte den Beweis seines
Könnens der Öffentlichkeit darbieten.
Schnell bildeten sich kleine Gruppen zu
Chören; Quartetten, Quintetten und kleinen Combos, welche sich
schnell auf eine vorzutragende Melodie einigen konnten.
Man konnte als Zuhörer durchaus
feststellen, dass einige dieser Künstler ihr Instrument und ihre
angelernten Musikstücke sehr gut beherrschten. Es wurden auch die
sehr unterschiedlich bevorzugten Musikrichtungen deutlich. Da gab es
diejenigen, welche auf die klassisch, konservative Musikrichtung
bauten. Andere wieder waren schon etwas moderner angehaucht. Und
wieder andere bevorzugten die 12-Ton Musik und vom Jazz angehauchte
Musik.
Somit war der Raum erfüllt von den
unterschiedlichsten Klängen. Aber es hatte nichts mit der Harmonie
von Klängen zu tun. Es war nur mehr eine sehr lärmende
Geräuschkulisse.
Weil aber jeder dieser Künstler darauf
bestand, dass nur seine Noten die einzig richtige und wahre Musik dar
böten, verließen – ob des nun entstandenen Lärms und der
Misstöne - nach und nach der ein oder andere Zuhörer den
Konzertsaal und die Veranstaltung.
Es war einfach abzusehen, dass, solange
sich die einzelnen Künstler nicht auf ein und dieselben Noten, ein
und dasselbe Werk einigen konnten, keine Harmonie in den Klängen
entstehen konnte.
Jeder würde weiterhin sein – wenn
auch noch so perfekt beherrschtes – Instrument, seine Noten und
sein Musikstück spielen und versuchen, all die anderen Künstler
dahingehend zu überzeugen, dass nur sein Musikgeschmack, seine
Musikrichtung, sein Stil und seine Noten die einzig wahre Musik für
das gesamte Publikum wäre.
Und anstatt nach der Harmonie durch ein
und dasselbe Musikstück, nach ein und denselben Noten spielend, der
Gemeinsamkeit aller Einzelkünstler in der Musik zu suchen, wurde der
Streit um die Musikrichtung und die Noten immer heftiger.
Nur weil man sich nicht darauf besinnen
konnte, dass man ja im Prinzip eigentlich ein und dasselbe Interesse
– der die Künstler verbindenden Gemeinsamkeit, nämlich der Musik
– hatte, kam es nicht zu einer harmonisch klingenden gemeinsamen
Aufführung.
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