Donnerstag, 28. März 2013

etwas verspätet von mir eingestellt die Antwort von Walter Neumann

Sehr geehrter Herr Robert Kroiß.

Mit meiner Äußerung über verstehen und nicht verstehn wollen, wollte ich keinesfalls ausdrücken, dass Sie sich nicht auf ihren Gesprächspartner einstellen und daneben Argumentieren. Vielleicht hätte ich es anders ausdrücken müssen, aber mir ist nichts Besseres in dem Moment eingefallen. Auch bin ich mir bewusst, dass Sie über einen so langen Zeitraum mit mir die Gottesfrage durchdiskutieren, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. Ich bedanke mich dafür, dass auch Ihnen daran gelegen ist, unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen mit mir auszutauschen.

Nochmals zur Erläuterung meinerseits bezüglich meiner geäußerten Meinung, dass Sie mich entweder nicht verstehen oder verstehen wollen, bezieht sich darauf, dass Sie immer von Gott als faktisch vorhanden sprechen und aus dieser Sicht dann argumentieren. Siehe:

"Damit würde „er“ allerdings als „Gott/heit“, seiner Verheißung, seinem eigenen Wort (das Wort und der Glaube an selbiges als Grundvoraussetzung der/“seiner“ Schöpfung) selbst unglaubwürdig, widersprechen und zuwider handeln. Denn die primäre Aussage „Gottes“ im Bezug auf seine Schöpfung ist ja, dass er die „Wahrheit“ und „Liebe“ und damit die absolute Freiheit, das LEBEN an sich – und damit selbstredend auch Teil seiner eigenen Schöpfung und nicht ein „außen stehender Diktator“ mit einer von seinem „Denken und Handeln“ abhängiger Schöpfung – sei, an welchem seine ganze Schöpfung teilhaben soll und wird. Dies aber ein „Wachstumsprozess“ ist, wie es in der Schöpfungsgeschichte, bzw. in der Bibel als Ganzes ja GLEICHNISHAFT dargestellt und niedergeschrieben wurde."

Damit legen Sie sich ja im vor hinein fest, dass die Bibel das wahre Wort Gottes sei. Das kann aber nicht die Antwort darauf sein, das ich zweifle, ob es Gott überhaupt gibt und wenn ja, dass er seinen Willen keinem Propheten kundtat, also auch nicht die Bibel Gottes Wort beinhaltet. Wenn Sie schreiben, dass Sie im Gegensatz zu meiner Meinung dazu tendieren oder sich schlüssig sind, dass die Bibel Gottes Wort ist, O.K. für Sie, aber nicht für mich. Dann müssten Sie mir schon erklären, warum die Bibel Gottes Willen widerspiegelt. Ich bezweifle dies nach reiflicher Überlegung, welche ich auch versuchte darzulegen, wie ich für mich zu diesem Schluss komme.

Meine Argumentation geht ja grundsätzlich davon aus, dass es vollkommen Ergebnis offen ist, ob Gott existiert oder nicht. Daher nützt mir dann, wie schon gesagt, auf meine Meinung hin keine Antwort, welche Gott voraussetzt, weil es in der Bibel bezeugt ist. Weiterhin habe ich ja mehrfach mit meinen Worten versucht darzulegen, dass ich nicht an den Auftrag Gottes an irgendeinen Propheten glaube, weil dies für mich Gott letztlich konterkarieren würde, Gottes nicht würdig ist, nicht logisch ist, da er ja alles weiß, was war, ist und sein wird. Die Vielfalt unserer Gedanken, wer und was Gott ist und was er will und was nicht, und was er mit uns vorhat oder nicht, füllt Bände. Dieses Durcheinander hat Gott gewollt und will dann auch noch strafend eingreifen? Allein, dazu fehlt mir der Glaube!

Für mich ist es eine Grundsatzfrage, wer war da? War alles vorhanden ohne Gott, weil es ihn nicht gibt, oder ist alles nur durch Gott vorhanden? Irgendwie ähnlich der Frage, was war zuerst da, Huhn oder Ei? Obwohl es hier darum geht, ob es Gott gibt und er unser Universum erschaffen hat, oder ob das Universum auch ohne Gott vorhanden ist!

Dann möchte ich noch anmerken, wenn NICHTS existiert, gibt es auch keinen Gedanken an Gott! Aber das Universum existiert und wir empfinden uns Real. Daher können wir uns auch Gedanken machen und einen Gott erdenken, das ist doch logisch. Wenn es ihn nicht gibt, bleibt es eine gedankliche Fantasie. Wenn es ihn gibt, jedoch ebenfalls in vielem eine Fantasie, zumindest in der Ausgestaltung Gottes. Was wissen wir schon über die Möglichkeiten, vor allen Dingen aber über den Willen Gottes, was er machen will und was nicht. Für mich stellt sich von meinem Verstand her schon die Grundsatzfrage, können wir uns durch die Evolution entwickelt haben oder bedurfte es dazu das Wirken Gottes. Wenn es Gott nicht gibt, sind wir real existierende Lebewesen inklusive des real existierenden Universums. Wenn es Gott gibt, existieren viele Möglichkeiten, wie dieses, das unser gesamtes Universum nur ein Gedankenspiel Gottes ist. Unser Universum könnte auch ein Regentropfen in einer anderen Welt, mit unendlich größerer Dimension und anderem Zeitablauf sein. Unsere Zeitspanne vom herabfallen aus einer Wolke bis zum Zerplatzen auf dem Boden betrüge Milliarden Jahre, dauerte für die andere Welt aber nur Sekunden. Zugegeben, alles Fantasie, aber mit Gott als Gestalter sind so viele andere Möglichkeiten gegeben, die ich mit diesen beiden nur mal anreißen wollte. Wird natürlich alles nicht sein, es ist aber nichts ausgeschlossen. Nichts ist bei Gott unmöglich!

Es ist auch für mich richtig, Ergebnis offen zu argumentieren. Auch andere Meinungen bzw. Ansichten, Erkenntnisse usw. dann anzunehmen, wenn sie für mich nach Überprüfung, die richtigere Denkweise ist. Zugegeben bin ich in meiner Denkweise ziemlich fest verankert und es ist nicht leicht für mich, etwas anderes "einzubauen". Aber es geht, wenn ich zum Ergebnis komme, das es richtig für mich ist!

Ihren Gedanken:

"Dies ist eben vielleicht der einzige strittige Punkt in unserem Gedankenaustausch. Ich kann mir keinen Gott (oder was auch immer als Lebensschöpfer und -schaffer) vorstellen, der nicht selbst genau DAS erbringen muss, was er von „seiner“ Schöpfung erwartet, was dem/einem Schöpfungsprozess und „seiner Entwicklung“ entspricht."

Kann ich nicht nur nachvollziehen, sondern auch zustimmen. Da haben wir sicherlich keinen Gegensatz. Ich habe es für mich nur anders formuliert. Was sind wir Menschen mit unseren Möglichkeiten, auch Philosophischen, schon gegenüber Gott? Einen unlogisch agierenden Gott kann ich nicht als Gott anerkennen. Gott muss schon gestalterisch sein und garantiert keine sinnlose Hin und Her Zickereien begehen. Daher sind für mich auch das Alte und Neue Testament Widersprüche von Gottes Willen. Ist Gott so kurzsichtig, ihm, wo Milliarden Jahre für uns, bei ihm weniger wie eine Sekunde sind, innerhalb von ein paar Tausend Jahren seine Meinung vom archaischen, strafenden, Opfer erhalten wollenden Gott zu einem alle Menschen liebenden wandeln? Meiner Meinung nach Gottes unwürdig!

Sie gehen mit mir überein, dass der Gott der Kirchen und Religionen nicht Gott sei. Aber der Gott der Bibel ist es Ihrer Meinung nach schon, meiner Meinung nach nicht, wie oben angemerkt.

Natürlich mache ich mir Gedanken darüber, wie Gott sein würde, sein könnte, wenn er denn existierte. Genau so, wie ich mir darüber Gedanken mache, wie es sein könnte, wenn es keinen Gott gäbe. Es gibt für mich die beiden Möglichkeiten Gott ja oder Gott nein. Und bei beiden Möglichkeiten überlege ich tiefer, was dies dann für Auswirkungen, Ausgestaltungen, Einflüsse, auf uns Menschen haben könnte. Da mache ich mir natürlich auch ein Gottesbild, bzw. überlege die Möglichkeiten, wer und was Gott ist und macht und will. Dabei komme ich aber zu dem Schluss, dass ich das alles nicht weiß und auch kein anderer Mensch, es allein in Gottes Hand liegt, uns aufzuklären oder nicht. Und da gefällt mir kein Wischi-Waschi von einer Religionsvielfalt, wo man sich aussuchen kann, was richtig oder falsch ist. Da bin ich fest überzeugt, wenn Gott von uns Menschen etwas Bestimmtes will, dass dieser, sein Wille, uns unzweifelhaft zu teil würde.

Ihre Denkweise ist mir noch etwas klarer geworden. Ich hoffe durch meine Darlegungen ist Ihnen meine Denkweise auch klarer geworden. Für mich ist unser Unterschied in der Denkweise daran festzustellen, dass Sie letztendlich die Bibel als Gottes Wort und Wille an uns Menschen verstehen, ich jedoch nicht und ich vom Ergebnis her weder zur Existenz Gottes oder Nichtexistenz tendiere, Sie mehr zur Existenz Gottes.

Damit verbleibe ich für heute mit freundlichen Grüßen.

Walter Neumann

Dienstag, 26. März 2013

Antwort an Walter Neumann´s Postantwort von heute

Lieber Walter Neumann,

dass mir an Ihren Ausführungen etwas liegt, dürften Sie der jeweiligen Veröffentlichung entnehmen. Dass ich Sie nicht verstehen will, dem muss ich widersprechen. Ich stelle mir selber zumeist auch "nur" Fragen, ohne die tatsächliche Antwort zu kennen. Aber ich gehe eigentlich immer auf Gesagtes, Geschriebenes ein. Und genau deshalb ergeben sich dann auch für mich – aus meiner Sicht – auf Grund des Gesagten "neue" Fragen. Im Prinzip sind wir uns dahingehend einig, dass wir bis dato "nichts", außer dem wissen, was wir eben wissen. Sie lassen aber genauso wie ich offen, was da "noch" kommen könnte. Nur machen wir es von einem unterschiedlichen Ausgangspunkt. Und ich teile durchaus Ihre Auffassung, dass ich auch für mich NICHT beanspruche, mehr oder gar das „Richtige“ zu wissen. Darum geht es m. E. - zumindest für mich – auch nicht. Denn m. E. kann JEDER nur das für sich selbst „Richtige“ wissen. Womit wir dann eben wieder beim Glauben wären. Jeder kann nur für sich glauben, oder eben auch nicht. Auch ich bin – vmtl. auch aus sehr individueller Erfahrung – längst davon „geheilt“, eine „Führerschaft“ zu benötigen. Daraus ergibt sich allerdings auch, wiederum für mich, dass ich NIEMANDEN „führen“ will. Von daher sind meine Gedanken eben auch „nur“ meine Gedanken und haben keinerlei Anspruch auf „Wahrheit“ oder „Richtigkeit“. Aber ich nehme jede Anregung –so eben auch Ihre Gedanken und Anregungen– auf, um MICH und meine Sichtweise immer wieder zu hinterfragen. Lösungen kann m. E. sowieso nur jeder für sich finden. Würde jemand Anderes Lösungen für mich bereit halten, dann wären es „seine“ Lösungen und ich wäre wieder abhängig von dessen Lösungen. 
 
Dies ist eben vielleicht der einzige strittige Punkt in unserem Gedankenaustausch. Ich kann mir keinen Gott (oder was auch immer als Lebensschöpfer und -schaffer) vorstellen, der nicht selbst genau DAS erbringen muss, was er von „seiner“ Schöpfung erwartet, was dem/einem Schöpfungsprozess und „seiner Entwicklung“ entspricht.

Dass der „Gott“ der Kirchen und Religionen nicht „meinem Gottesbild“ entspricht, dürfte meinen Gedanken aber durchaus zu entnehmen sein. Wobei wir dann hier ja auch keiner unterschiedlichen Meinung wären und sind. Weshalb sich bei mir immer mal wieder Gedanken und Fragen bei Ihren Beiträgen ergeben ist, weil ich Ihrer Argumentation dahingehend nicht ganz folgen kann, dass Sie keine Vorstellung von Gott haben, weil Sie ja von seiner Existenz genauso wenig überzeugt sind, wie von seiner Nichtexistenz. In Ihren Beiträgen aber dann doch eine „Vorstellung“ des Gottes der Kirchen und Religionen als „das Gottesbild“,welches ja durchaus anzuzweifeln ist, verwenden. Dies ist die einzige Diskrepanz, welche ich bei Ihren Beiträgen sehe.
Wenn jemand eine Vorstellung von „Gott“ hat, dann wird er sicherlich diese Vorstellung vertreten. Wenn aber Jemand KEINE Vorstellung von Gott hat, erschließt sich mir eine „Argumentation“ über diesen Gott irgendwie überhaupt nicht. Auch keine „negative Vorstellung“ dahingehend, dass dieser Gott entweder über allem stehend, eine „verkorkste“ Schöpfung repräsentieren soll. Oder als „Diktator“ mit einer von ihm und seinem Werk „abhängigen Schöpfung“. 
 
Ich glaube allerdings, dass das Leben an sich, die Schöpfung woher und von wem auch immer geschaffen und gestaltet an und in sich ein LOGISCHER Prozess ist, auch wenn wir diese Logik (noch) nicht erkennen und nachvollziehen können. Und da in den „heiligen Schriften“ (deren primären Aussagen m. E. immer auf ein und demselben gründen; nämlich der Schöpfung und Vollkommenheit, Vollendung des Lebens und dem „Weg“ dahin) in der Quintessenz für „mich“ sehr viele logische Vorgänge des Lebensprozesses beschrieben sind, glaube ich daran, dass es sich dabei um „Schatzkarten“ handelt, welche – wann auch immer – zum „Schatz des Lebens“ führen. Und so nehme ich Beiträge und Argumentationen, welche MIR widersprüchlich erscheinen (wobei die Widersprüchlichkeit ja durchaus in meiner eigenen Sichtweise liegen kann) auf, um die „scheinbaren“ Widersprüchlichkeiten bei MIR und für MICH aufzulösen. Was aber eben meist nur im Austausch mit dem Verfasser des Beitrages, bzw. dessen Argumentation geht. Es hat aber absolut nichts damit zu tun, dass ich mein „Gegenüber“ nicht verstehen will.

In der Hoffnung Ihnen evtl. auch ein wenig verständlicher gemacht zu haben, dass ich mich gerne mit Ihnen – auch bei einer unterschiedlichen Herangehensweise – austausche, verbleibe ich mit ebenfalls freundlichen Gedanken und einem lieben Gruß.


Antwort von Walter Neumann auf meinen letzten Post

Sehr geehrter Herr Robert Kroiß.

Glaube an sich ist etwas Urpersönliches. Und selber kann man sich auch nur versichern, dass man an dieses und jenes glaubt und an etwas anderes nicht. Egal, um was es sich handelt, ob um Religion, Gott oder an ein Schicksal, an einen Menschen, eine Partei, einen Staat, eine Überzeugung, meistens hat man es schon mal erlebt, dass der eigene Glaube an irgendetwas brüchig geworden ist und sich ins Gegenteil wandelte. Auch der beste Glaube kann den Bach runter gehen!

Es ist für jeden schön, wenn sich der eigene Glaube immer halten kann. Wenn man an etwas glaubt, ist man davon zwar überzeugt, aber es muss dann nicht unbedingt auch beweisbar sein und vor allen Dingen nicht von anderen in gleicher Weise ge-/bedacht werden. Glaubenszweifel, besonders in Bezug auf eine Religion, dürfte jeder fest daran Glaubende schon mal selbst erlebt haben.

Hier muss ich noch mal energisch auf den Unterschied von Atheisten und Agnostiker hinweisen. Agnostiker leugnen Gott nicht, sie bezeugen ihn aber auch nicht. Sie sagen sie wissen nicht, ob es ihn gibt oder nicht gibt! Was Agnostiker aber (jeder individuell und abgestuft in der Intensität) sicher meist Glauben, dass die bekannten und von Menschen gelebten Religionen nicht den Gott bezeugen, der eventuell tastsächlich vorhanden ist. Die vorhandenen Religionen sind für mich alle nur Menschenwerk. Wieso soll man an den Gott der kath. Kirche glauben, oder an Allah der Moslems oder an die hinduistischen Gottheiten und alle anderen Gottheiten, die es irgendwo auf der Welt immer noch gibt und die, die es schon mal gab und nun Vergangenheit sind.

Alle diese Religionen reklamieren für sich, den einzig richtigen und wahren Gott zu verehren. Je nachdem, wo man geboren wurde, hängt man diesem Glauben solange an, bis man sich entweder in diesem Glauben bewusst wiederfindet oder einem anderen mehr Glauben schenkt oder eben keinem der bestehenden Religionen als wahrer Gottesglaube anerkennt.

Den von den Priestern mir eingepflanzten Glaubenssamen habe ich erfolgreich ausgerissen und diesen Samen als Unkraut erkannt, welcher nicht Wert ist, groß zu werden. Zumindest bei mir nicht!

Ich glaube, Sie haben meine Meinung entweder nicht verstanden oder wollen sie nicht verstehen. Ich hatte es schon einmal ausgeführt, versuche es noch einmal mit anderen Worten. Wenn man die Existenz unseres Universums als gegeben betrachtet, muss es von irgendwoher existent sein! Für uns ist alles real vorhanden! Sollte es schon immer vorhanden gewesen sein, in welcher Form auch immer, sich ändernd, wandelbar, so besteht doch die Frage, wie kann es zu irgendeiner Zeit existent geworden sein. Von nichts kommt nichts! Soweit denkt man zumindest bis heute (meines Wissens nach). Also denkt man an ein Wesen, an Gott, der für diese und letztlich jedwede Existenz verantwortlich zeichnet.

Soweit so gut. Dann stellt sich mir aber die Frage, woher kommt Gott? Wenn einmal nichts existierte, kann er dann schon gewesen sein? Wenn ja, woher entsprang seine Existenz? Wenn er vorhanden war, kann er alles gestaltet, entwickelt haben. Wenn er aber einmal nicht vorhanden war, wie kann er sich dann selber geschaffen haben, um all dies danach zu vollbringen?

Für mich ist es eine ungeklärte Frage, ob unser Universum schon immer vorhanden war oder nicht. Wenn es immer vorhanden war, woher kommt es dann? Wenn es von Gott geschaffen wurde, stellt sich mir die Frage, war Gott schon immer vorhanden? Woher kommt er dann?

Wenn sich unser Universum von selbst entwickelte (wie Atheisten meinen), ist dies für mich genauso unerklärbar, wie wenn es von Gott erschaffen wurde, der sich dann aus sich selbst heraus erschaffen haben muss. Wie kann es solch ein Wesen geben, wenn es schon unwahrscheinlich ist, dass alles von alleine existierte. Gott ist für mich noch eine Stufe unerklärlicher!

Dass das Wissen aller Wissenschaftler nicht zum Beweis heute und in Zukunft ausreichen wird, die Existenz oder Nichtexistenz Gottes endgültig und wahrheitsgerecht zu beweisen, daran glaube ich allerdings fest. Nur Gott selber könnte jedem Menschen zweifelsfrei seine wahre Existenz offenbaren.

Also, ich bin überzeugt, dass Gott zu allem fähig und absolut nicht unfähig ist! Ob Gott im Universum oder außerhalb des Universums existiert, ja wie er existiert, ist völlig außerhalb unseres menschlichen Verständnisses. Über Gottes Wollen wissen wir nichts. Darüber zu streiten ist müßig. Das machen zwar die verschiedenen Religionen, jede nach ihrer Richtung und alle geben vor, Gottes Willen und Wollen uns Menschen zu offenbaren. Aber da sind mir entschieden zu viele verschiedene wahre und einzige "Gottesmodelle".

Dass es schlaue Menschen waren, die die Bibel oder den Koran oder den Buddhismus verkündeten, ist unbestritten. Aber es kann doch nur eine richtige Lehre geben, wenn es eine geben sollte! Dann aber sind alle anderen Religionen garantiert Menschenwerk. Jetzt darf dann ein jeder suchen und hoffen die Richtige zu finden? Was ist mit all den Menschen, die dann die falsche Religion haben, dort quasi Geburt hineingeboren wurden und damit den falschen Gott anbeteten? Kann dies logisch sein, dass Gott solche Unkenntnis den Menschen vermittelt und sie dann danach richtet?

Ich betrachte einen existierenden Gott als die Ultima Ratio. Blödsinn kann ich mir da überhaupt nirgendwo vorstellen. Und was die verschiedenen Religionen an Unterschied zum Gottsein verkünden, kann nicht in seinem Willen sein, dieses "Chaos" anzurichten, indem er angeblich Propheten seine Wünsche, seinen Willen mitteilt und dann laut Bibel uns weissagt, dass es falsche Propheten git.. Tut mir leid, aber daran kann ich nun mal auch nicht Glauben!

Wieso soll es richtig sein, dass Gott die Bibel inspiriert hat? Der Beweis, dass sie existiert, den haben wir, dass es Gottes Werk ist, den haben wir nicht, sondern nur die Behauptung von Menschen. Die ersten Christen in Rom wurden verfolgt und getötet. Aber die Lehre der Nächstenliebe setzte sich durch, ging nicht unter. Ein römischer Kaiser machte sie zur Staatsreligion. Welche Beweggründe er hatte, können wir nur mutmaßen. Danach war die Religion ein Machtmittel der Mächtigen!

Auch suche ich nicht nach dem Paradies, wer weiß, ob es überhaupt existiert? Nur Aussagen von Menschen. Von Menschen, welche andere Überzeugen wollen, es ihnen gleich zu tun, damit erhalten sie Macht über die ihnen Nachfolgenden.

Die Menschheit ist noch zu nahe am tierischen Bereich in ihrem Verhalten. Untereinander wird Friede gehalten, nur wenn es um sexuelle Bedürfnisse und um Nahrung geht, dann wird auch die eigene Art angegriffen. Nun haben wir noch den Verstand, aber der wird auch dazu benutzt, andere Menschen zu übervorteilen, um über diesen Weg ein "Anführer" zu sein. Daher bin ich misstrauisch gegenüber jeglicher Art von Anführerschaft und achte darauf, schaffen sie nur für sich oder auch für die Gruppe, die Allgemeinheit an. Und damit das klar ist, die Religionen schaffen nur für ihre Befehlsgeber an und dann für die eigene Gruppe, und wenn noch was übrig ist, eventuell für andere. Da nützen mir die salbungsvollen Worte nichts, wenn die entsprechenden Taten dazu fehlen!

Zum Schluss mit freundlichen Gedanken an Sie, Robert Kroiß und auch zu Ihren Auffassungen, welche ich nicht teile, aber trotzdem nicht für mich in Anspruch nehme, dass meine Gedanken die Richtigen seien. Ich bleibe dabei, alles ist möglich, aber was es wirklich ist, weiß weder ich noch sonst wer!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann


Montag, 25. März 2013

Gedanken...

zu einem Thema und einer Diskussion hier: http://wanda-mueller.de/nachricht-an/
 
Glaubensfrage, oder doch nur „Zugehörigkeitsfrage“?

Da Glaube AN SICH weder beweis-, noch widerlegbar ist, kann es sich bei der Diskussion eigentlich nur um eine „Zugehörigkeitsfrage“ handeln. Wenn Agnostiker oder Atheisten behaupten, dass Gott deshalb nicht existent sei, weil seine Existenz nicht beweisbar sei, bringen sie zunächst und eigentlich doch auch bloß zum Ausdruck, dass sie über die Existenz oder Nichtexistenz Gottes zur Zeit und zunächst auch nicht mehr wissen, als ein „Gottgläubiger“. Auch derjenige, der nicht an Gott glaubt, kann doch auch nur glauben, dass sein Glaube richtig ist. Beweisbar und damit als Wahrheit haltbar, ist dieser Glaube aber ebenso wenig, wie der Glaube an einen Gott. Erst wenn der/ein Glaube in Tat umgesetzt wird, kann sich ein – wie auch immer - „Ergebnis“ des Geglaubten zeigen. Wer also nicht an Gott glaubt, wird auch nichts dazu tun, einen „Gottesglauben“ in die Tat umsetzen; damit Gott auch – für ihn selbst – beweisbar wird. Derjenige, der an Gott glaubt, wird allerdings – aber ebenfalls nur für sich – in die Tat umsetzen, was ihm „sein“ Glaube an Gott vorgibt.
Ein in die Erde gepflanzter Same als Voraussetzung für sich daraus entwickelndes Leben ist auch immer nur für denjenigen offensichtlich, der diesen Samen gepflanzt hat. Einem außen Stehenden kann man dies auch nicht beweisen (es sei denn, man gräbt die Erde wieder um und nimmt den Samen wieder aus der Erde; wobei dann der eigentliche „Wachstumsprozess“ schon wieder durch einen unnötigen Eingriff verändert, manipuliert wurde und dadurch wohl auch „verändert“ zur Frucht „reifen“ und tragen wird). Der außen Stehende und Ungläubige kann/muss den „Reifeprozess“ ebenso abwarten, wie der Gläubige, bis durch die eingepflanzte „Frucht“ bewiesen wird, dass da tatsächlich ein Same gesät wurde. Wenn ihn dies allerdings nicht interessiert (wenn er also dem „Säenden“ nicht glaubt), wird er den „Wachstumsprozess“ auch gar nicht weiter zur Kenntnis nehmen und verfolgen. Die „Frucht“ und das „Ergebnis“ sind ihm dann aber auch egal. Er „erwartet“ dann für sich auch keine „Ernte“.

Dass ein „Nichts“, etwas nicht existierendes durch die „Idee“ von existierenden Menschen eben aus einem Nichts, nicht existierendem „ge- und erschaffen“ werden könnte, widerspricht m. E. eigentlich der eigenen Logik von Agnostikern und Atheisten. Wo NICHTS ist, kann auch nichts SEIN; nicht mal als Idee. Die „Idee“ Gott könnte es demnach auch nicht mal als „Idee“ von Menschen geben. So kann die „Idee“ Gott/es nur aus einer „Existenz“, etwas (vorhanden) Seiendem „entstanden, bzw. erkennbar“ geschaffen und geworden sein.

Was Walter Neumann (mit dem ich ja bereits dieses Thema sachlich und freundschaftlich ausführlicher – allerdings auch Ergebnis offen – diskutiert habe) hier ausführt, ist allerdings ebenfalls wiederum eine ungeklärte Glaubensfrage. Aber auch gedankliche Voraussetzung für einen „existierenden“ Gott, welcher aber NICHT Teil seiner eigenen Schöpfung, sondern demnach „nur“ ein „unfähiger (weil „seine“ Schöpfung verständnislos lassend) und diktatorischer Schöpfer, mit einer unfreien, abhängigen und damit von „ihm“ gar nicht „geliebten“ - und deshalb auch nicht Teil von ihm und seiner Liebe – Schöpfung sein. Genau dies aber würde seinem eigentlichen Sein und seiner „verkündeten“ Wahrheit widersprechen:
„Wenn Gott wollte, dass wir Menschen von seiner Existenz uneingeschränkt wüssten, wäre es ihm ein Leichtes, dies jedem Menschen wissentlich eingepflanzt zu haben. Da er alles kennt und weiß, weiß er auch um den Missbrauch und die Verfälschung von Glaubensvorgaben, die er angeblich seinen Propheten übermittelt habe.“

Damit würde „er“ allerdings als „Gott/heit“, seiner Verheißung, seinem eigenen Wort (das Wort und der Glaube an selbiges als Grundvoraussetzung der/“seiner“ Schöpfung) selbst unglaubwürdig, widersprechen und zuwider handeln. Denn die primäre Aussage „Gottes“ im Bezug auf seine Schöpfung ist ja, dass er die „Wahrheit“ und „Liebe“ und damit die absolute Freiheit, das LEBEN an sich – und damit selbstredend auch Teil seiner eigenen Schöpfung und nicht ein „außen stehender Diktator“ mit einer von seinem „Denken und Handeln“ abhängiger Schöpfung – sei, an welchem seine ganze Schöpfung teilhaben soll und wird. Dies aber ein „Wachstumsprozess“ ist, wie es in der Schöpfungsgeschichte, bzw. in der Bibel als Ganzes ja GLEICHNISHAFT dargestellt und niedergeschrieben wurde.

Was nun den „Umgang“ mit Gott und seinem Wort in Bezug auf Menschen (also Apostel, Propheten, also all diejenigen, welche Gottes Wort empfangen und niedergeschrieben haben) angeht. Auch hier ist es doch wiederum so, dass „man“ nur glauben kann, dass es Menschen gab und gibt, welche – in welcher Form auch immer – irgendwie und irgendeinen „Draht“ zu Gott hatten und haben. Beweisen können es diejenigen, welche diesen „Draht“ haben UNGLÄUBIGEN niemals. Aber die Ungläubigen können es auch NICHT widerlegen. Im Gegensatz zu den Ungläubigen gibt es von den „Propheten, Aposteln, „Gottesgläubigen“ allerdings existierende Schriften und Aufzeichnungen. Und auch wenn diese „gleichnishaft“ und der jeweiligen Zeit entsprechend „verfasst“ wurden, enthalten sie „Wahrheiten“, welche selbst „Ungläubige“ als humanistische „Anleitung“ das Leben als Ganzes betreffend akzeptieren könn(t)en. Und diese Schriften sind ja auch „beweis- und unwiderlegbar“ gravierend in die Menschheitsgeschichte eingegangen, umgesetzt und selbst heute noch in den „Menschenrechten“ als die „primäre“ Grundlage und darauf aufbauend vorhanden.

Dass mit diesen „heiligen Schriften, dem Wort Gottes“ eine ungeheure Macht verbunden ist und von diesem ausgeht, nehmen selbst „Ungläubige“ als Beweis – wie es ja auch die Geschichte der Menschheit belegt - für die Nichtexistenz eines Gottes als Menschenwerk in Anspruch. Aber wie soll von etwas NICHT EXISTENTEM eine derartige Macht ausgehen, wenn nicht dadurch, dass es existiert und von Menschen zum Erringen der Macht, ihrem Machterhalt entsprechend AUSGELEGT wurde und wird?! Würde es sich dabei um ein „reines Menschenwerk“ handeln, hätte dann nicht gerade die Geschichte der Menschheit, die menschlichen Erkenntnisse, die „Aufklärung“ längst dafür gesorgt und auch sorgen können, dass einem „derartigen Irrglauben“ längst – gerade von den Mächtigen – das „Handwerk“ gelegt und zukünftig versagt worden wäre?!
Haben die Herrschenden nicht immer deshalb Macht über die Menschen gehabt, weil sie primär das „geistige Eigentum“ (welches sich dann selbstredend auch in materiellem Eigentum ausdrückte) für sich beanspruchten und auch besaßen? War es nicht Luther, der es erst möglich machte, dass auch das „gemeine Volk“ vom „Wort Gottes“ und dem, was darin gesagt wird erfuhr?
Weshalb aber sollten sich insbesondere die Mächtigen und Herrschenden (also die „Wissenden und Weisen“, welche die Menschheit führ(t)en und leiten) auf einen „nicht existierenden Gott“ berufen, wenn sie sowieso die Macht, Herrschaft und damit die „Führung“ schon hatten und haben?!
War es nicht gerade dieses „berufen auf und verkünden dieses Gottes“, welchem sie erst ihre Macht und Herrschaft „verdankten“?!

Dies ALLES steht aber genau so in der Bibel, wenn auch – wie bereits gesagt – gleichnishaft. Wenn also ca. 2000 Jahre alte und ältere Schriften immer noch ihre „humane“ Gültigkeit haben; wenn in diesen Schriften beschrieben ist, wie sich die „Menschheit“ entwickeln wird und entwickelte, was soll dann daran „falsch“, oder eine fehlgeleitete Idee, ein „Irrglaube“ von Menschen sein?

Dann geht es eigentlich doch nur um die „Zugehörigkeit“ zu einem „jeweiligen Vereins“; dessen Führung und Auslegung von deren „Vereinsvorschriften“.
Da aber Gott kein „Vereinsmeier“ ist, gilt sein Wort und seine Verheißung jedem Menschen, dem Leben als Ganzes. Wer diesem Wort aber nicht glaubt, fühlt sich selbstredend auch nicht dazu veranlasst, diesem zu folgen. „Dieser“ gründet eben einen anderen „Verein“, mit entsprechend anderen „Vereinsregeln“. Wohin dies führt, zeigt aber sowohl die Menschheitsgeschichte, als auch die aktuelle Situation der Menschheit.
Nichts von all dem Verkündeten – und dies gilt unabhängig davon, ob von „gläubigen oder ungläubigen“ Menschen verkündet – hat sich bis dato bewahrheitet. „Der Mensch“ ist in Wahrheit weder frei, noch friedfertig, noch zufrieden. Sondern er ist immer noch auf der Suche. Aber wonach?! Nach dem - von „allen“ - verkündeten Paradies? Den paradiesischen Zuständen, welche von allen „Mächtigen und Herrschenden“ ihren Völkern verheißen und verkündet werden, wenn „man“ nur ihren Worten und Werken Glauben und diesen nachfolgen würde? Verheißen und verkündigen diese aber dann nicht „nur“ das, was Gott ALLEN Menschen in seiner „Nachfolge“ (Glauben voraussetzend) längst verheißen und verkündet hat?!
Hat aber nicht gerade „Gott“ den Menschen aus dem „Paradies und den paradiesischen Zuständen“ vertrieben?! Hat „Gott“ ihm aber auch nicht den Weg zur „Umkehr“ und damit zurück beschrieben?
Wenn „ich“ aber an Gott und sein Wort nicht glaube, dann habe „ich“ auch keinen Anlass zur „Um- und Rückkehr“ ins Paradies. Wenn es also Gott und das „Paradies“ gar NICHT gibt, weshalb strebt der Mensch dann nach dem „Paradies, paradiesischen Zuständen, letztlich nach der GÖTTLICHKEIT“?! Wie kann der Mensch nach etwas streben, was gar NICHT existiert?! Woher kommt „ihm“ überhaupt die Idee, nach etwas NICHT existierendem zu streben?!
Ist der Mensch einfach nur „VER-RÜCKT“? Aus seinem SEIN heraus „ver-rückt“?! Dann „muss“ er wohl danach trachten, sich wieder zurecht zu rücken und zu seinem wahren Sein zu finden. Und genau dies ist die bisher erfolglose Suche nach dem wahren Sein im Dasein. Vielleicht auch das Ergebnis „seines Unglaubens“?!


Donnerstag, 21. März 2013

Der Fehler im (jedem) System

( und seine Auswirkungen in Europa, beim Euro und und und....)

Ein parasitäres System und dies ist jedes System, welches darauf beruht, dass es seine Existenz und sein Dasein von den „Organen“ dessen bezieht und lebt, dem es innewohnt, trägt auch seine eigene Vernichtung in sich. Denn es kann nur solange existieren, solange es „Nahrung“ durch die von ihm befallenen Organe bezieht und beziehen kann. Also es macht solange einen Gewinn, solange die befallenen „Organe“ Verlust machen. Gewinn bedingt auf der/einer anderen Seite IMMER den Verlust. Sind die „Organe“ aufgefressen und restlos ausgesaugt, dann kollabiert nicht nur der befallene „Körper“, sondern dies ist zugleich dann auch das Ende des „Parasiten“.
Deshalb ist auch der marktwirtschaftliche „Wachstumsirrsinn“ - wenn diesem nicht Einhalt geboten wird - nur der Anfang vom Ende. Es ist wie bei einem „unersättlichem Bandwurm“. Solange dieser noch „Nahrung“ findet – gerade weil er NICHT als die Ursache der „Krankheit“ erkannt und damit logischerweise entweder nur falsch oder gar nicht behandelt werden kann -, wird er sich weiter „fressen“ und zwar bis zu – auch seinem – bitteren Ende.
Das „Zins- und Zinseszins System“, das SCHEINGeld ist genau so ein „Parasit“, welcher dem „freien Markt und dem Kapital“ innewohnt.
Der mit dieser „Lehre“ verkündete Wohlstand und die damit verbundene „Freiheit“ ist nur die „Freiheit“, der „Wohl(zu)stand“ und die Befriedigung der unersättlichen Gier eines „parasitären Bandwurms“, welcher die „Freiheit“ und das „Wohlgefühl, den angeblichen Wohlstand“ ständigen „Hungers und Fressen“ besitzt, befriedigt und bis zu seinem eigenen Ende auch „auslebt“.
Glaubt nun der befallene „Körper“, dass die „Sättigung“ seines „Hungers/der Gier“ nur die logische „Freiheit“ und „Nahrung“ für all seine „Organe“ sei, dann wird dem „Körper“ - in Wahrheit aber dem parasitären Bandwurm – ständig „neue“ Nahrung aus dem „eigenen (DA)Sein“ zugeführt. Machen sich erste Anzeichen eines „abnormalen“ Verhaltens deutlich, dann wird auf Grund der „(Aus)Wirkungen“ der „Arzt“ gerufen und eine entsprechende „Medizin“ verabreicht.
Erkennt der „Arzt“ aber NICHT den im Körper befindlichen Parasiten und damit die URSACHE an sich, dann wird der „ parasitäre Bandwurm“ mit weiteren und zusätzlichen – wenn auch nun anderen – angeblich heilenden „Nahrungsmitteln“ gefüttert, aber sein „Dasein“ (die Ursache der Krankheit) NICHT beendet. Die „Krankheit“ nimmt u. U. einen immer schnelleren Verlauf. Dabei hilft dem „Patienten“ auch kein Ultimatum, die „Medizin“ schneller einzunehmen. Ob eine „falsche Medizin“ schneller oder langsamer eingenommen wird, kann keine „Heilung“ bewirken, sondern bestenfalls, bei einer geduldigeren Anwendung der „falschen Medizin“ nur eine länger anhaltende Krankheit befördern und den Exitus hinaus zögern.
Wenn die „Krankheit“, dass Leben auf Kosten Anderer – also das Parasitentum - NICHT als todbringende Krankheit – sondern als „freier Markt mit einem ewigen Wachstum, auf welchem ALLE nur Gewinn bringend teilnehmen müssten - erkannt wird, dann führt dies unweigerlich zum Ende des ganzen Lebens, auch das des „Parasiten“.
Und genau dies ist der „Fehler im (jedem) System“, welches sich nicht am Leben (welches ja schon der „GEWINN“ an sich ist; was, bwz. wogegen soll das Leben auf einem "freien Markt" des Lebens eigentlich sein SEIN tauschen oder verkaufen?!) als solches orientiert. Je später dieser „Fehler“ erkannt wird, umso mehr „Organe“ werden befallen und eine Heilung immer unwahrscheinlicher.

Mittwoch, 20. März 2013

"mal mit fremden Federn schmücken...."




Was lehrt uns die Geschichte? Dass wir nichts gelernt haben!







Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne" *

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

* vmtl. ist dieses Gedicht NICHT von Tucholsky; aber er könnte es durchaus so gesagt haben UND
 die Aussagen sind deshalb nicht weniger richtig

Freitag, 8. März 2013

noch´n Gedicht

Inspiriert durch eine "heiße" Diskussion habe ich folgendes Gedicht geschrieben:

Mut?

Ist es wirklich Mut, sich zu bekriegen
wenn in Foren nun die Fetzen fliegen
wenn man sich auf eine Seite stellt
weil die Seite man für richtig hält
und man deren Meinung teilt
auch wenn diese dann entzweit

Ist es wirklich Mut sich einzureihen
in Gezänk und Reibereien
ob in Foren oder Blogs
ist man dann nicht Teil des Mobs
der, wie früher, statt auf off´nem Feld
in Foren über einander her nun fällt
um sich gegenseitig (mund)tot zu schlagen
und den Krieg der Herrschaft auszutragen

Vielleicht fehlt mir nur der Sinn
zu erkennen, was der Mut tatsächlich sei
wenn ich mutig mit bestreit´ die Keilerei
als ein kleiner Teil, der ich nur bin
welcher sich zusammen tut
mit all Jenen voller Mut
untergehend in der Anzahl Tapferer
ist am End´ der Feigling ohne Heer
nicht doch sehr viel mutiger

der allein, zu sich und seinem Worte steht
egal, woher der Wind auch weht
der zwischen diesen Fronten aufgerieben
nicht von all den Mutigen getrieben
weil er weiß, das dies nicht weiter führt
denn seit Tausenden von Jahren schon
war für Kriege stets nur Leid der Lohn

bis dato aber nie der Weisheit letzter Schluss
verratene Verräter, Bruderkuss
all dies brachte nie den Frieden oder Glück
sondern neue Gräben nur zurück
Keiner baut die Brücke über´s Ufer
und so bleibt der Feigling eben Wüstenrufer

und wenn alle sich erschlagen haben
wird man nicht mehr nach den Mut´gen fragen
sondern wiederum nur trauern
und den Krieg im Nachhinein bedauern
aber Mut und Tapf´re braucht das Land
bis das Ganze zu einer Wüste verbrannt
in welcher dann der Feigling ruft
und nach den Überlebenden noch sucht


© Robert Kroiß