Wer glaubt, dass die neuesten und
aktuellsten Kompromisse – wie die Abschaffung der Praxisgebühr
oder die Einführung eines Betreuungsgeldes - der Regierungskoalition
einer logischen und besseren Erkenntnis in der jeweiligen Sache
entsprungen wäre, der glaubt ganz sicher auch, dass in einigen
Wochen der Weihnachtsmann höchst persönlich kommt.
Die Frage ist ja nicht, ob sich Jemand
nicht in seinen fehlerhaften Entscheidungen korrigieren dürfte und
könnte. Die Frage, die sich stellt ist folgende. Wie kann es sein,
dass ständig – vorher für absolut und für die Gesamtgesellschaft
und die Regierungsarbeit wichtige, richtige, unerlässliche und
alternativ lose – Entscheidungen, welche vor ein paar Monaten,
evtl. Jahren in der Sache noch völlig logisch und eben deshalb
alternativ los waren, sich einige Monate und Jahre später als
falsche Entscheidungen und Weichentstellungen darstellen?!
Demnach waren dann doch die vorher
getroffenen Entscheidungen weder alternativ los, noch richtig?!
Es geht bei derartigen Koalitionsrunden
nicht um die richtigen Entscheidungen für das Volk oder für die
Gesamtgesellschaft. Es geht um nicht mehr, als den eigenen
Machterhalt. Primär bei derartigen Entscheidungen ist, wie lassen
sich Machtkämpfe, das Gerangel um Macht und Posten als das Ringen um
logische und in der Sache richtige Entscheidungen (nun einfach als
bessere Einsicht und Korrektur vorheriger Fehlentscheidungen)
verkaufen und darstellen! Sehr wesentlich dabei ist auch die
Finanzierungsmöglichkeit und die Kompatibilität mit der Wirtschaft.
Letztlich also immer eine Frage des
Geldes und was sich davon alles kaufen lässt.
Aber es regen sich inzwischen auch
schon Stimmen an nicht unwesentlicher Stelle, welche die Frage
stellen:
„Was man für Geld NICHT kaufen
kann“! Wie gestern bei ttt-titel, thesen, temperamente gehört und
gesehen:
Plädoyer des Moralphilosophen Michael Sandel gegen Kommerzialisierung aller Lebensbereiche.
„Harvard University. Man sieht es
Michael Sandel nicht unbedingt an. Aber: Dieser Prof ist ein
Superstar und füllt mit seinen Vorlesungen ganze Stadien. Auf seine
Frage: "Sind Sie bereit für eine Debatte mit mir?" erntet
er Jubel aus den Reihen der Studierenden. Sandel fesselt die Massen
mit Philosophie - live und in Onlinekursen. Mit Fragen wie "Finden
Sie, man sollte ein Adoptivkind ersteigern dürfen?" bringt
Sandel das Weltbild seiner Zuhörer ins Wanken. Sein aktuellstes
Thema sind die moralischen Grenzen des Marktes.“
der ganze Artikel.
„Sandel ist überzeugt, dass
bedingungslose Marktgläubigkeit letztlich die Demokratie bedroht,
weil sie schleichend den Sinn für Gemeinschaft zerstört. Das
Geheimnis seines Erfolges sind Sandels Fragen.“
Von daher ist es m. E. immens wichtig,
immer und immer wieder die richtigen Fragen – und zwar an die
Herrschenden – zu stellen.
Sandel stellt richtiger weise fest,
dass die angebliche „Freiheit des Marktes“ NUR eine bloße
Konsumfreiheit ist!
Dazu passend gab es dann in dieser
Sendung anschließend folgenden Beitrag: „Turbo-Abitur und die
Folgen“
Da wurden im Bildungswesen auf Grund
von Forderungen der „Wirtschaft“ weitreichende Entscheidungen
getroffen, mit welche inzwischen selbst diejenigen, die diese
Lösungen gefordert hatten, NICHT mehr zufrieden sind?!
Man kann vmtl. darauf Wetten
abschließen, wann diese – zum „damaligen“ Zeitpunkt“ -
weisen und richtigen Entscheidungen auf Grund neuer Forderungen der
Wirtschaft wieder korrigiert werden.
Hinterher wieder als bessere
Erkenntnis, Einsicht und Weitsicht der Herrschenden „verkauft“
und kommuniziert werden!
1 Kommentar:
Vielleicht sind doch einige logische und neuere Erkenntnisse in die Entscheidung für eine bescheiden unterstützte Wahlfreiheit gegenüber Krippenaufbewahrung von Kleinstkindern eingegangen. Denn so toll sind Krippen für 0 - 3jährige Kleinstkinder nicht, für die seltsamerweise linke und gewerkschaftsnahe Parteien als auch Wirtschaftslobbyisten (Arbeitgeberpräsident HUNDT; Präsident von Gesamtmetall Dulger) wie wild trommeln.
Die Krippe scheint vielmehr eine Einrichtung zum Wohlergehen von Erwachsenen zu sein, denn ein bezüglich der sehr frühen Krippenaufbewahrung nicht ausreichend beachtetes Problem (neben zu befüchtender erhöhter Stresshormonausschüttung infolge "learned helpnessless" und Wachstumshormonmangel infolge reduziertem Langsamen-Wellen-Schlaf in der Krippe) ist die mögliche Störung bzw. Verzögerung der frühkindlichen Sprachentwicklung. Ein wichtiger Unterschied zwischen Tier und Mensch ist die Sprache auch als Basis des Denkens. Mangelnde primäre (besonders 0- 1,5 Jahre) frühkindliche Sprachentwicklung hat oft die Folge von Lese- und Rechtschreibstörungen und letztlich ungünstiger kognitiver Entwicklung.
Dadurch ist zu erwarten, dass die wichtigste Resource, welche unser Volk besitzt, nur ungenügend sprachlich und kognitiv entwickelt geerntet wird. (Siehe Ärztereport der Barmer Ersatzkasse vom Januar 2012 mit bereits jetzt schon ca. 40% sprachgestörten Kindern im Alter von 5-6 Jahren (Gründe: Zunahme Tagesmütter: 2006
ca. 14%, bereits 2010: 23%;; enorme Lärmpegel in Kitas); logopädische Behandlungskosten etwa 1 Milliarde Euro).
Warum heißt es Muttersprache und nicht Vatersprache?
Bereits ab der 20. Gestationswoche hört der Foet im Mutterleib flüssigkeitsangekoppelt die Mutterstimme und ist nach der Geburt massiv darauf fixiert, sodass eine längere (max. bis zu 3 Jahren) dyadenspezifische Beziehung zwischen diesen beiden Personen notwendig ist, zumal in diesem Zeitraum zumindest zwei kürzere Phasen besonders begierigem Sprechlernen des Kleinkindes individuell verschieden auftreten (siehe "Vergewaltigung der menschlichen Identität; über die Irrtümer der Gender-Ideologie")
Kommentar veröffentlichen