Donnerstag, 26. September 2019

Schreiben an Oswald Metzger nach der gestrigen Maischberger Sendung


https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/sendung/trotz-rente-und-arbeit-kann-armut-jeden-treffen-100.html

Trotz Rente und Arbeit: Kann Armut jeden treffen?


Aufgrund der gestrigen Sendung habe ich Oswald Metzger auf Facebook das nachfolgende Schreiben als Nachricht hinterlassen:

Sehr geehrter Herr Metzger,

nachdem ich mir gestern die „Maischberger Sendung“ mit Ihnen als Teilnehmer angesehen habe, komme ich nicht umhin, Ihnen ein paar Gedanken meinerseits zu Ihren Ausführungen in der Sendung zukommen zu lassen.

Wir haben in unserer Gesellschaft doch nicht nur in der Rente ein Äquivalenzsystem?!
Die Würde des Menschen wird in diesem Lande doch geradezu als äquivalent (gleichwertig) vorausgesetzt?! (s. h. GG Art. 1) Art. 1.3 „Die nachfolgenden Grundrechte BINDEN Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.“
Wenn aber Art. 1.1 GG, nämlich die Äquivalenz, das gleichwertige Menschsein nicht mehr gegeben ist, kann es in den nachfolgenden Schritten des (Werte)Systems keine Äquivalenz für alle Menschen gleichermaßen mehr geben.
Wenn dann im „Politikersprech“ und auch von Ihnen noch versucht wird, Äquivalenz als die „gerechte“ Lösung bestimmter gesellschaftlicher Probleme darzustellen, dann kommt es genau zu den gesellschaftlichen Verwerfungen, wie Sie sie gestern in der Diskussion als „logisch“, äquivalente, evtl. bedauerliche Einzelschicksale abtaten und einzige Lösungsmöglichkeit sehen und darstellten. Und dies in dem Bewusstsein, dass es sich dabei um ein politisch gewolltes („Werte“)System handelt. Denn diese, auch gestern diskutierten Entscheidungen wurden doch von PolitikerInnen getroffen und in Gesetze gefasst!

Ihre Aussage: „entscheidend ist wir haben ein Äquivalenzsystem (Grundsatz der Gleichwertigkeit von Leistung und Gegenleistung) in der Rente (also bei der Altersversorgung von Menschen) bei uns.“ im Bezug auf die Gleichwertigkeit von Leistung und Gegenleistung ist doch ein Hohn und eine glatte Lüge. Dieses politisch gewollte Äquivalenzsystem, über welches Sie gestern in der Runde diskutierten gilt doch nur für ca. 25% der Bevölkerung. Wie steht es mit der Äquivalenz (Gleichwertigkeit der Leistung und Gegenleistung) von Beamten, PolitikerInnen und anderen Kategorien von Menschen in diesem Land?!

Wie lässt sich denn die Äquivalenz der Menschenwürde im Ausdruck zu materiellen (Geld)Werten wie eben z. b. bei der diskutierten Rente in Zahlen errechnen und darstellen?!
Geht vmtl. nicht, weil die Würde des Menschen eben nicht als gleichwertig (äquivalent) bewertet, „berechnet“ und „belohnt“ wird. Sondern die materiellen, die Geldwerte und die damit verbundenen Machtverhältnisse, also die äußeren (politisch gewollten) Umstände bei der Geburt eines Menschen in diesem Land die Würde des Menschen in den nachfolgenden Auswirkungen im Alltag und in der Wirklichkeit systembedingt bestimmen und darstellen!

Die äquivalente (gleichwertige) Anerkennung von Arbeitskraft- /leistung gibt es in diesem Lande nicht. Jeder (äquivalente) Mensch hat 24 Stunden am Tag/Nacht zur Verfügung um seine Arbeitskraft-/leistung zu erbringen. Und doch kommt es zu äußerst unterschiedlichen Bewertungen, Be- und Entlohnungen, Versorgung des Lebensstandards bei, nach dem GG Art. 1 äquivalenten Menschen..
Geld, das keinerlei Arbeitsleistung erbringen kann und erbringt wird z. B. ganz anders, eben politisch und gesellschaftlich gewollt. bewertet und honoriert. Inzwischen im Millisekunden-Takt durch entsprechende Algorithmen.
Die Äquivalenz der Menschenwürde existiert und gibt es gerade noch zum Zeitpunkt der Geburt eines Menschen, eines Lebewesens. Sofort danach kommt das/ein politisch gewolltes „Gesellschaftssystem“ mit seinem „Werteverständnis“ und in entsprechenden Gesetzen umgesetztes System zum tragen!

Von daher wäre der allererste und notwendigste Schritt, die Gültigkeit des Äquivalenzsystems auf seine tatsächliche Relevanz und Umsetzung hin zu überprüfen. Worauf sich die Äquivalenz gründet, welche Werte damit verbunden sind. Es müsste der immer wieder gern verwendete Begriff des Paradigmenwechsels in die Tat umgesetzt werden. Die aktuell diskutierte „Klimakrise“ ist ein weiterer Beweis dafür, dass das bisher geltende „Wertesystem“ nicht für DAS gesorgt hat, wofür es angeblich steht. Nämlich die Äquivalenz und Gerechtigkeit gegenüber „Jedermann“!

Mit freundlichen Grüßen


Robert Kroiß



2 Kommentare:

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