Nachdem Martin Schulz nun endlich doch
noch in letzter Sekunde klar gemacht werden konnte, dass er in der
Politik in Zukunft keine Rolle mehr spielen wird, glaubt die SPD
Spitze das Schlimmste überstanden zu haben. Doch was war eigentlich
passiert?
Ein einfacher Buchhändler, ohne
nennenswerte Abschlüsse und / oder Kenntnisse hatte es doch
tatsächlich geschafft, an die Spitze des Europaparlaments zu
gelangen. Nachdem er dort keine Chance mehr hatte, diesen hoch
dotierten Posten erneut zu besetzen und der neoliberal angehauchte
Sigmar Gabriel weder die Parteibasis der SPD noch die Wähler
überzeugen konnte, handelte man in der SPD einen Deal aus. Martin
Schulz, der in seiner Einfältigkeit gar nicht begreifen konnte was
es bedeutet Parteivorsitzender zu sein, sollte die Führung der SPD
übernehmen und im Gegenzug bekam Sigmar Gabriel das Außenministerium
zugesprochen, welches er auch zukünftig behalten sollte. Zuvor
musste Sigmar Gabriel nur noch Franz Walter Steinmeier mit einem
lukrativen Amt versorgen. Natürlich alles zum Wohl des deutschen
Volkes!
Allerdings war einhundert Prozent
Schulz noch erfolgloser als Sigmar Gabriel. Nach dem Wahldebakel
setzte Schulz in seiner Naivität auf Neuwahlen. Diese Rechnung ging
nicht auf, da vielen SPD Parlamentariern sofort klar war, dass sie im
Falle von Neuwahlen noch mehr Sitze und damit Posten verlieren
würden. Vor allem unter Martin Schulz. Also zwang man Martin zu
Verhandlungen mit der CDU / CSU. Dies war die Gelegenheit für Frau
Nahles, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Erst benutzte sie
die kleinkindliche Naivität von einhundert Prozent Schulz, um sich
den Parteivorsitz zu krallen, indem sie einhundert Prozent Schulz das
Außenministerium schmackhaft machte, damit dieser auch mitspielte.
Kaum war dies geschafft, wurden immer mehr Stimmen laut, dass Schulz
nicht zu halten sei. Als dieser endlich begriffen hatte, war es für
ihn zu spät. Natürlich attestierte Frau Nahles ihm sofort
öffentlich menschliche Größe. Ob das einhundert Prozent Schulz
viel nutzen wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Fazit:
Nichts wurde hier dem Zufall
überlassen. Das war von Anfang an ein abgekartetes Spiel. Es geht
weder Frau Nahles, noch der SPD um das Wohlergehen des deutschen
Volkes, sondern nur um das eigene Wohl!
Peter Fischer
4 Kommentare:
Und nun zollt man wieder „Respekt“ vor dieser Entscheidung. Damit wird einmal mehr deutlich, wie verschroben, ja ungerecht das Werteverständnis der herrschenden Klasse ist.
Was gibt es an einer Selbstverständlichkeit zu respektieren und zu loben?! Will man Wortbrüchige, also Lügner an der Spitze und in der Regierung dieses Landes haben?!
Es scheint fast so, wenn man die Reaktionen nun hört.
Und dann wettert man gegen Manager und deren Missmanagement, gegen deren „Belobigungen“ und finanziell honorierte Fehlleistungen?! Gegen andere Parteien?!
Schulz hat eine Fehlleistung nach der anderen hingelegt. Logisch und selbstverständlich ist und war nun, dieses einzugestehen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.
Dies hat er nun – ganz sicher nicht freiwillig, also der eigenen Erkenntnis des Versagens geschuldet – getan. Also für ihn und seine Partei scheinbar nicht selbstverständlich und logisch, wenn man diese verlogene Lobhudelei nun hört. Sondern er wurde gezwungen, seine Lügen und Wortbrüchigkeiten nicht noch „versilbern“ zu können! Obwohl es ihm materiell garantiert an nichts mangeln wird. Und dafür gebührt ihm Respekt und Lob?!
Wie meinte Andrea Nahles: „menschlich groß“!
Was für eine Vorstellung von „menschlich“ und „Größe“ muss man haben, um derartiges in so einem Zusammenhang zu äußern?!
Wie dämlich muss man sein, einen „menschlichen Zwerg“ so zu fördern, wie sie dies wochenlang zuvor tat?! Denn wenn Schulz nun, nachdem er eigentlich nur die logische Konsequenz für seine Wortbrüche gezogen hat als „menschlich groß“ gilt, dann muss er davor mit seinen Aussagen, seinem Handeln und seinen „Erfolgen“ doch „menschlich klein“ gewesen sein?!
Die 3+x tollen Chaos-Tage der SPD!!
Ein Shit-Storm aus aus Landes- und Kreisverbänden hat das Willy-Brandt Haus letzte Woche erbeben lassen und Martin Schulz in die Bedeutungslosigkeit verbannt,, nachdem dieser in einem Anfall von Eigenmächtigkeit wie ein Sonnenkönig verkündete: "Er wolle Außenminister werden, seinen Parteivorsitz abgeben und an Andrea Nahles weiterreichen(!)".
Vor den Verhandlungen war intern vereinbart: Personalfragen würden nach dem Votum der Mitglieder, also dem 04.03. zu klären sein. Der Ehrgeiz von Martin Schulz war angestachelt nach einem Telefonat mit Macron. Der hätte ihm geraten: mache den Außenminister. Ja wenn er jetzt schon so wichtig sei muss er sich an kleinliche parteiinterne Abmachungen nicht mehr halten. Und den Parteivorsitze solle dann A. Nahles. übernehmen. Das hatten er und Macron so beschlossen.
Ein Shit-Storm aus der Mitgliedschaft war so heftig gegen Schulz und Groko gerichtet, das jedem klar sein musste. mit Schulz und Groko, das wird nichts. Die Groko war damit vom Tisch und die Fragen: wer wird was im nächsten Kabinett von Merkel? Gingen die SPD nichts mehr an..
Die Peinlichkeit für den Parteivorstand war gewaltig. Folge, die Pannenserie setzt sich fort. Martin Schulz wurde von allen Partei Granden "Respekt für seinen Rückzug gezollt". Martin Schulz war aber von den Mitgliedern bereits mitgeteilt worden, vergiss die Groko, vergiss den Außenminister. Er musste es nur noch einräumen. Kein (freiwilliger oder repektabler) Rückzug war fällig sondern das Eingeständnis seines Scheiterns. Um diese Sachlage zu verschleiern, wurde vom "Rückzug" im Interesse der Partei gefaselt. Denn alle "Alpha-Tiere" hatten zuvor bei Schulzens Selbstermächtigung (gegen alle internen Absprachen) die Klappe gehalten.
Wie fühlen sich eigentlich die Delegierten, die Schulz vor einem Jahr Einstimmig (!!) zum Vorsitzenden gewählt haben? Sie können nun ihren euphorisch gewählten Kurzzeitvorsitzenden als politische Ruine oder als "roten Zwerg" besichtigen. Telefonate mit Macron werden nun wieder andere führen. Die Partei hebt sich selbst auf, sie wird zur Splitterpartei werden.
Gruß
Paulus
Was den Wählern in Deutschland an angeblicher Demokratie geboten wird, zeigt doch deutlich in welchem System wir eigentlich leben. Die Vorkommnisse in der SPD sind doch grundsätzlich ein Merkmal der Parteienlandschaft.
Es geht doch nicht um Wählerwillen, sondern um Vorteilsnahme bestimmter Politiker zu ihren Gunsten. Soweit sie die Regierung stellen, dürfen sie sogar Machtkämpfe untereinander durchführen, aber nur in den Rahmen, der den Interessen der Finanzelite und der Wirtschaft keine Schäden zufügt.
Es ist doch vollkommen uninteressant, welche Partei und welche Personen in diesem fremd beherrschten System Regierung spielen dürfen.
Was zum Beispiel Merkel abgeliefert hat, ist aus meiner Sicht politische Prostitution. Hauptsache wieder an die Macht auch, wenn sie dafür der SPD die meisten und wichtigsten Ministerien abgibt. Ist vielleicht auch nur Solidarität von Wahlverlierern untereinander, denn Merkel weiß doch, dass es egal ist, wer die Vorgaben der Leute im Hintergrund durchzusetzen hat.
Noch zwei Bemerkungen von Bloggern, mit denen ich auch im direkten Kontakt stehe.
- Die Regierung hat sich schon lange davon verabschiedet, diesem Volk zu dienen und Schaden von ihm fernzuhalten. Sie verrät das Volk an allen Fronten!
Jeder, der die zukünftige Regierung in ihrem Amt bestätigt, sei es als Wähler, sei es als Parteimitglied, macht sich schuldig an den kommenden Katastrophen und er wird sich später einmal schämen dafür, dass er diese Verbrecher gewählt hat. -
Eine Feststellung, die man so teilen kann, aber wiederum auch zeigt, dass es Niemanden gibt, der dem einfachen Volk realistische Lösungsvorschläge anbietet.
- Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass der Mitgliederentscheid eine neue Groko noch verhindert. Ich glaube eher an kreative Stimmenauszählung.
Dazu noch die Dauerberieslung der Qualitätsmedien, die dem Michel die Notwendigkeit einer Groko erklärt. Da wird mal wieder das unschuldige Adjektiv „alternativlos“ vergewaltigt
Ist für mich im Moment nicht so einfach zu bewerten.
Als ehemaliger DDR – Bürger waren für mich kreative Stimmenauszählungen nicht unbedingt aufregendes. Man hat es eben so registriert, bis plötzlich und unverhofft dieser berühmte Krug gebrochen ist.
In meinem Umfeld habe ich einige SPD Genossen*innen und bin überzeugt davon, dass sie ihre Meinung wahrheitsgetreu äußern. Der überwiegende Teil ist gegen die Groko und überlegen, ob sie nicht ihre langjährige Mitgliedschaft nach der Abstimmung beenden sollten. Ist nicht repräsentativ, aber bestimmt auch nicht zu vernachlässigen, wenn man Stimmungen von anderen SPD Mitgliedern, im ÖRF geäußert, als Trend heranzieht.
m
Seit dem 24. September 2017 erleben wir ein absurdes an Perversität grenzendes Verhalten seitens eines Teils der Volksvertreter, welche gedacht haben, dass nur sie auserkoren waren eine Koalitionsregierung zu bilden. Unterstützung dabei erhielten sie von einem der ihren, nämlich Bundespräsident Steinmeier. Steinmeier stellte sich unwissend und negierte das Grundgesetz.
Alleine diese Tatsache stellt eine strafbare Handlung dar.
Auf das Theater um die SPD, möchte ich nur insoweit eingehen, dass ich es als Fortsetzung der systematischen Volksverblödung sehe, besonders nachdem der „Blödmann“ nun auf dem Silbertablett der staunenden nicht nachdenkenden Masse serviert wird. Schulz ist nur ein Teil von dieser perversen Kaste.
Es ist doch nicht nur in der SPD dieses abscheuliche Intrigentheater zu sehen, sondern auch in der Union. Nur dort bleibt noch vieles im internen Kreis. Die Messer gegen Merkel sind doch schon lange gewetzt.
Ich warte nun wirklich die Mitgliederbefragung ab und hoffe, dass die Vernunft der Basis diesem Theater ein Ende bereitet. Selbst Neuwahlen, egal ob die SPD noch weiter abstürzt, würden doch dann hoffentlich zu einer Minderheitsregierung führen und könnten dem Grundgesetz folgen und zu Schritten in Richtung wirklicher Demokratie führen, wobei das Parlament und der einzelne Abgeordnete nur seinem Gewissen folgend verpflichtet wäre.
Die Gefahr einer kreativen Stimmenauszählung ist zwar nicht auszuschließen, aber ich hoffe, dass genügend neutrale Beobachter dieser Auszählung beiwohnen dürfen.
F. Köppel
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