Freitag, 21. Oktober 2016

Schirachs Film und Theaterstück "Terror"


Alles was recht ist...“
und was so alles Recht ist?

Wenn auch etwas verspätet, auch von mir noch ein paar Gedanken (wenn es dann auch doch noch etwas mehr Gedanken wurden, als ursprünglich als Kommentierung gedacht) zu dem Theaterstück und dem Fernsehfilm „Terror“ und die unterschiedlichen Reaktionen darauf.

Eine Zusammenfassung diverser Reaktionen findet sich bei Huffingtonpost hier (damit ich diese nicht nochmals alle einzeln anführen mus):

http://www.huffingtonpost.de/2016/10/18/terror-ihr-urteil-reaktio_n_12534214.html



Als ob dem Recht und der Gerechtigkeit durch eine Mehrheitsentscheidung genüge getan werden könnte?! Dann müsste ja weltweit (globalisiert, wie alles andere auch) das Recht und die Gesetze derjenigen „Gesellschaft“ allgemeine Gültigkeit haben, in welcher sich mehrheitlich die meisten Menschen befinden und leben?!


Was aber ist Recht?
Wie kam und kommt es zu Gesetzen und Rechtsauslegungen?

Sind Recht und Gesetz eine Frage von geistiger Entwicklung?
Wie wichtig ist dabei die Entwicklung eines Rechtsbewusstseins?





Wie der Titel dieses Essays schon andeutet, befasst es sich mit einer häufig und leichtfertig angewandten umgangssprachlichen Redewendung, ohne dass wir uns genauer mit der tatsächlichen Aussage dahinter beschäftigen. Im gedankenlosen dahin sagen der Redewendung „Alles was recht ist“, ohne uns dessen bewusst zu sein, dass diese Redewendung genauso gut heißen könnte „Was alles Recht ist“ bleibt der Sinn einer derartigen Aussage solange verborgen, bis man sich mit der primären Aussage, nämlich dem „was Recht an sich ist“ befasst.



Mehrere diverse und unterschiedliche, von mir persönlich erlebte und verfolgte „Gerichtsprozesse“, die derzeitige Finanz- und nachfolgende Wirtschaftskrise, all die derzeitigen Kriege, sowie nun dieser interaktive Fernsehfilm und die Reaktionen darauf haben mich erneut veranlasst, mich mit diesem Thema ein wenig mehr auseinander zu setzen.


Bei der Finanz- und Wirtschaftskrise, wie auch bei den Kriegen wird derzeit nach Schuld und Schuldigen gesucht. Als primäre Ursache für diese – oder sollte man nicht richtiger weise sagen, für alle - Krise/n erklärt und hört man als häufigste Antwort, dass es sich hierbei um eine Vertrauenskrise handelt. Es fehle am nötigen Vertrauen. Vertrauen in was und in wen?



Leben an sich ist eine Frage des Vertrauens. Vertrauen wiederum setzt Verantwortung voraus. Über das Vertrauen und die Wahrnehmung von Verantwortung gelangt man zur Unterscheidung und damit zur Erkenntnis, dem Bewusstsein darüber, was Leben an sich ist und worin es sich gründet. Erst über diese Erkenntnis gelangt man dann auch zu einem Rechtsbewusstsein.



Aber wo und bei wem beginnt man, wenn man sich mit Schuld, Vertrauen, Recht und Gesetzen auseinander setzt? Seit wann gibt es Recht und Gesetz?



Gab es bereits Recht und Gesetz im Paradies - sofern dieses tatsächlich existierte - und damit ein scheinbar „göttliches Recht“? Wie äußerte sich Recht und Gesetz in „gottlosen“ Zeiten, wodurch zeichneten diese sich aus?



Fragen über Fragen. Und dennoch, wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, lässt sich zweifelsfrei feststellen, das Recht und Gesetz seit Menschengedenken existieren. Dass seit Anbeginn der Menschheit Vertrauen als die Überlebens- und Fortschrittsstrategie und für die weitere Entwicklung der Menschheit „lebensnotwendig“ war und ist.



Galt eine lange Zeit bei den Menschen per se auch das Recht und Gesetz des Stärkeren, waren diese also mit Stärke und Macht verbunden, aber auch mit „geheimen und höheren Mächten“, kam mit dem Wort und der Sprachfindung bei den Menschen die Ausformung des Rechtes und der Gesetze in Form von Regeln, Gesetzen und Paragraphen, hervorgehend aus den diversen Formen von Moral, Empathie und Ethik. Im Laufe der Jahrtausende erfuhr das – von Menschen geschaffene - Recht und die damit verbundenen Gesetze ständig Änderungen und Anpassungen in Form von jederzeit wiederum veränderbaren Gesetzen und Paragraphen. Und jeweils nach Form der geltenden Moral, Ethik und der Gesellschaftsentsprechung, vor allem derjenigen, die die Macht und das Sagen hatten, wurde das Gesetz und damit das Recht immer und immer wieder „neu geformt“.



Aber der Reihe nach. Vielleicht sollten wir zunächst einfach mal den Begriff „Recht“ betrachten, wie dieser im Lexikon oder unter Wikipedia definiert wird:





Recht gemäß Lexika:





Allg.: Recht ist ein Sammelbegriff für alle Ordnungssysteme, deren Ziel es ist, das Zusammenleben in einer Gesellschaft verbindlich und auf Dauer zu regeln bzw. soziale Konflikte zu vermeiden. Es wird zwischen dem (auf Traditionen beruhenden, ungeschriebenen) Gewohnheits-Recht und dem (staatlich festgelegten) gesetzten Recht unterschieden.


Spez.: 1) Als objektives Recht wird ein System zeitlich und räumlich tatsächlich geltender und garantierter Rechtsnormen bezeichnet. Gegenüber der o.a. allgemeinen Bedeutung von Recht handelt es sich bei objektivem Recht um (i. d .R. staatlich) erzwingbares, d.h. mit legitimer Zwangsgewalt versehenes Recht. Dieses vom modernen (Daseins- und Vorsorge-)Staat garantierte Recht schafft eine Rechtssicherheit, die einerseits immer komplizierter wird und mehr und mehr Lebensbereiche umfasst (Verrechtlichung), andererseits trotzdem in einem dauernden Spannungsverhältnis zum Prinzip der Gerechtigkeit steht.

2. als subjektives R. werden die gesetzlich geschützten individuellen (Bürger-) Rechte bezeichnet.

3) Als materielles R. werden alle Rechtsnormen bezeichnet, die sich auf das Verhältnis zwischen den Individuen und zwischen Individuum und Staat beziehen. Demgegenüber steht das formelle R., das sich mit dem Verfahren (der Art und Weise, wie materielles R. durchgesetzt wird)beschäftigt.


4) Als zwingendes R. werden unabänderliche Rechtsnormen, als dispositives (nachgiebiges) R. solche Rechtsnormen verstanden, die nur gelten, wenn zwischen den Beteiligten nichts anderes (vertraglich) vereinbart wurde.



Recht nach Wikipedia:



Das Recht im Sinne herrschaftlicher Rechtsordnungen mit gesetzgebender Institution wird allgemein als objektives Recht bezeichnet. Als solches besteht es aus der Gesamtheit der Normen, die nach ihrem nationalen oder internationalen Geltungsbereich in Rechtssysteme und das global geltende Völkerrecht eingeteilt sind. * persönliche Anmerkung: Recht im Sinne herrschaftlicher Rechtsordnungen müsste allerdings allgemein als subjektives Recht bezeichnet werden, da es sich um eine von den Herrschenden verbindlich gemachte Rechtsordnung handelt.

Die Jurisprudenz, besonders die Rechtstheorie, unterteilt diese Rechtssysteme des objektiven Rechts wiederum in Rechtsgebiete, die nach methodischen Gesichtspunkten in die drei großen Bereiche des öffentlichen Rechts, Privatrechts und Strafrechts, nach sachlichen oder inhaltlichen Gesichtspunkten in Methodenübergreifende Rechtsgebiete wie das Verkehrsrecht, das Wirtschaftsrecht oder das Baurecht gegliedert werden.

Aus den Normen des objektiven Rechts ergibt sich für die Normadressaten im Einzelfall eine Berechtigung (subjektives Recht), wie etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Eigentumsrecht, ein Anspruch (zum Beispiel eines Verkäufers auf den Kaufpreis) oder das Recht, von einem Vertrag zurückzutreten.

Zur Ermittlung des geltenden Rechts ist von Rechtsquellen *(was und woher genau sind aber diese Quellen des Rechts?!) auszugehen. Die wichtigste Quelle des objektiven Rechts ist heute das Gesetz. * (das – jederzeit veränderbare Gesetz kann niemals die Quelle sein, sondern ist bereits Auslegung der Quelle!)

Selbst das Präjudiz aus dem Case Law (Richterrecht) des anglo-amerikanischen Rechtskreises wird dort immer mehr vom förmlichen Gesetzesrecht (Statutory Law) abgelöst. Das auch im Völkerrecht geltende Gewohnheitsrecht füllt als ungeschriebene Rechtsquelle Lücken in den gesetzlichen Regelungen.

Ob es über dieses positive Recht hinaus weitere Rechtsquellen gibt, ist in der Rechtswissenschaft umstritten.

Die rechtsphilosophische Richtung der Naturrechtslehre stellt dem positiven Recht ein überpositives Recht gegenüber, ein ewig gültiges, dem menschlichen Einfluss entzogenes Recht, das seine Gültigkeit von der Natur des Menschen oder einer höheren Macht (Vernunft, Natur oder Gott) ableitet und nicht legitim durch staatliche Gesetzgebung geändert werden kann.

Im Gegensatz zu Moral und Sitte sieht das Recht – vor allem das Strafrecht – staatliche Sanktionen für den Fall vor, dass Verhaltensregeln nicht eingehalten werden. Je nach Gesellschaftsordnung und politischer Auffassung überschneiden sich Recht, Moral und Sitte unterschiedlich stark. * (Was auch der Grund dafür ist, dass Gesetze ständig korrigiert, nivelliert und damit „gebrochen“ werden.)



Dies sind Definitionen und Begriffe von Recht, wie wir sie heute als so genannte zivilisierte und demokratische Gesellschaft kennen.
 

Recht an sich aber ist unabhängig. Unabhängig von materiellen Werten, von Äußerlichkeiten, von Menschen. Menschen aber sind abhängig vom Recht an sich, von einem Rechtsverständnis und damit von Rechtsauslegern.

Rechtsauslegungen aber sind das – stets geprägt durch das in sie gesetzte Vertrauen - Resultat einer „Erkenntnis- und Fortschrittsbildung“, welche sich aber erst über Jahrtausende hinweg so „bildeten“, wie wir diese heute vorfinden.

Aber welche Definitionen und Begriffe hatten die ersten Menschen von Recht und Gerechtigkeit, ohne Sprache und Worte, also ohne jegliche Möglichkeit, Ethik und Moral in Regeln und Gesetzen auszudrücken? Wer „bestimmte“ was Recht war und ist, solange es kein – durch Religionen, Wissenschaften oder Philosophien (der sogenannten Aufklärung) gedeutetes und ausgelegtes - Rechtsbewusstsein, sondern „nur“ die Evolution gab?

Nach der Erkenntnistheorie Darwins über die Evolution gab und gibt es nur das Recht des Stärkeren, ohne Frage nach Ethik, Moral, Sinn oder Gerechtigkeit, also ohne jegliches Rechtsbewusstsein. Wer stärker war überlebte und hatte damit Recht.

Und somit war und ist Recht, auch in seiner Umsetzung primär ein Akt der Gewalt. (Die Verwirklichung des Rechts ist ursprünglich ein Akt der Gewalt. Vgl. „Zur Entwicklung von Rechtsbewusstsein“ S. 29; Prof. Dr. jur. Ernst-Jochaim Lampe)


So gab es für die ersten Menschen, welche noch geschichts-, sprach- und gottlos waren, keine andere oberste Instanz, als die eigene Stärke, Emotion und Moral, respektive das eigene Gewissen.

Und genau dieses „Gewissen“ wird in diesem Essay als die Ursache, der absolute Grund für die Beleuchtung von Recht und Gerechtigkeit und deren Auslegbarkeit sein.

Erst mit dem Glauben an eine Übernatürlichkeit, an Götter (Vielgötterei) und deren Recht und Gesetzgebung, dem Polytheismus und mit der Sprachfindung, in welchen der Glauben an Götter und damit die Religionen, später dem Monotheismus und dem verkündetem und ausgelegtem Wort (dem damit auch verbundenen Streit der Wissenschaften untereinander) des "einen Gottes" bekam das Recht und die Gerechtigkeit (damit verbundene Strafbarkeit), ein auslegbares Bewusstsein, einen „auslegbaren“ Sinn. Und es fanden sich immer auch genügend „Ausleger“, Rechtsgelehrte, Heilverkünder, Wissenschaftler und Gerechtigkeitsfanatiker.

Dass die Sprachfindung und das damit verbundene Wort allerdings kein Garant für ein absolutes Recht und damit für Gerechtigkeit waren und sind, sondern nur für eine entsprechende Auslegung, ein entsprechendes Rechtsbewusstsein, dafür ist u. a. Deutschland ein sehr gutes Beispiel. Eine Sprache, ein Land – allerdings über Jahrzehnte hinaus geteilt durch ein unterschiedliches Gesellschaftssystem und im späteren Geschichtsverlauf durch eine Mauer -, zweierlei Rechte, ein unterschiedliches Rechtsverständnis, Rechtsbewusstsein und damit verbunden die verschiedensten Gesetzesauslegungen und Rechtsprechungen.

So ist mit dem Fall der Mauer nicht nur eine materielle Grenze gefallen, sondern auch ein ganzes Rechts- und Gesetzessystem. Ein Bewusstsein, welches zu entsprechenden Erkenntnissen führte und damit auch in ein scheinbar, in sich logischem Rechtsbewusstsein. Denn was „gestern“ noch Recht war, ist heute Unrecht. Und „Landsleute“ richten über die Vergehen und den Rechts- und Gesetzesbruch ihrer „Landsleute“ im anderen Teil Deutschlands. Über deren bisheriges Bewusstsein, deren Erkenntnisse von Recht und Gesetz. Bedeutet eine Sprache auch zugleich eine Erkenntnis, ein Bewusstsein, ein Gesetz und ein Recht?! Ein und dasselbe Rechtsverständnis. Dieselbe Erkenntnis und das gleiche Bewusstsein von „Gut und Böse“?!

Nein, die jeweilige Auslegung - selbst mit derselben Sprache - macht das Recht „biegsam“ und formbar. Womit Recht nicht gleich Recht ist, selbst wenn Recht und Gesetze in derselben Sprache verfasst und erlassen werden.



Allgemeines zum Recht und Bewusstsein



Ein prägendes, grundsätzlich kennzeichnendes Merkmal von Recht und Rechtsprechung war und ist, dass man dem Recht und dessen Vertretung - selbst in früh geschichtlichen Zeitaltern ( auch in den frühesten Zeiten schriftloser Völker und Kulturen, wie uns dies auch die überlieferte Geschichte lehrt ) - eine scheinbar eigenständige Unabhängigkeit durch die „Berufung“ absolut vertrauens- und glaubwürdiger Personen in Form von Rechtssprechern und Richter geben wollte und will.

Man schuf sich also den „primus inter pares“ - in der Frühzeit menschlicher Geschichte waren dies u. a. sogenannte Zauberer, Schamanen, Medizinmänner etc., als Pendant zum Priester -; ein Mitglied einer Gruppe, welches dieselben Rechte und Pflichten hat, wie alle anderen auch, aber trotzdem eine „erhöhte Ehrenstellung“ genießt.

Diese „erhöhte Ehrenstellung“ zeichnet sich in der Rechtsprechung – nach wie vor und zwar bis heute - schon in der äußerlichen Darstellung darin aus, dass Richter und das Recht Sprechende (wobei diese Verkünder und Ausleger letztlich „nur“ Urteile verkünden) „erhöht“ - z. B. auch wie Priester von ihrer Kanzel - von oben herab ( also einer überhöhten Position, als Ausdruck ihrer „Überlegenheit“, oder ist es in Wahrheit nur Überheblichkeit), mit und zu den Beteiligten eines Rechtsstreites, bzw. zu den zu Belehrenden sprechen.

Bevor ich jetzt aber ins Detail gehe, sei mir die Anmerkung erlaubt, dass ich die „Geschichte“ des Rechts, also die Zeit bevor der Mensch Wort und Schrift als Kommunikationsmittel benutzen konnte und auch benutzte, nur skizzenhaft überfliegen werde. Denn die Vergangenheit – auch die der Gesetze und des Rechts - lässt sich nur anhand von Recherchen, wälzen von Büchern und durchforsten des Internets auflisten. Dies erspare ich mir aber, denn dies kann jeder Interessierte ja selber ebenso nachvollziehen.

In erster Linie werde ich mich mit der aktuellen Rechts- und Gesetzesauslegung, der „Gewaltenteilung“ – auch anhand von aktuellen Beispielen und Beiträgen hierzu – befassen. Allerdings lassen sich in einer Gesamtbetrachtung dieses Themas wohl Abschweifungen auch in die Vergangenheit und „Nebenschauplätze“ nicht vermeiden.

Um Recht – in welcher Form auch immer – zu verstehen, ist ein Rechtsbewusstsein notwendig. Da Bewusstsein aber ein Entwicklungsprozess ist, erfährt das Recht – auch über die zunehmenden Erfahrungen eines philosophischen Erkenntnisprozesses – eine ständige Veränderung, auch von Rechtsbewusstsein und macht so einen fortlaufenden Entwicklungsprozess durch.
 

Dazu müssen wir uns allerdings zunächst einmal mit der Entwicklung des Bewusstseins und was Bewusstsein ist beschäftigen.

Schauen wir also zunächst, woher der Begriff Bewusstsein stammt, was damit an sich gemeint sein könnte und was er aussagt:

Bewusstsein (lat. conscientia „Mitwissen“ und agr. συνείδησις syneidesis „Miterscheinung“, „Mitbild“, „Mitwissen“, συναίσθησις Mitwahrnehmung und φρόνησις von φρόνειν bei Sinnen sein, denken) ist der Besitz und die Empfindung mentaler Zustände wie Wahrnehmungen, Erinnerungen und anderer Vorstellungen,[1] Gedanken aller Art und Formen wie Überlegungen, Beurteilungen, Einschätzungen und Bewertungen, Planungen oder Konzeptbildungen einschließlich der dazu nötigen Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit. Das Phänomen des Bewusstseins gilt als eines der größten ungelösten Probleme von Philosophie und Naturwissenschaft, während es im Bereich der Psychologie in Ansätzen eine gewisse Klärung erfahren hat. (entnommen aus Wikipedia)

Wahres Bewusstsein setzt demzufolge ein „Wissen, Mitwissen“, eine „Erinnerung“ (an was, woran?!), also Erkenntnis (bei Sinnen sein) als Grundlage für eine wahrhafte und gerechte – und damit erst die Möglichkeit für Gerechtigkeit – Erkenntnis voraus.



Von daher setzt ein wahrhaftes Rechtsbewusstsein zunächst auch den begangenen Rechtsbruch (als Unterscheidungsmöglichkeit) voraus. Auch deshalb war und ist Recht in seiner – noch unterschiedslosen - Umsetzung zuerst und primär ein „Akt der Gewalt“.

Nehmen wir als erstes Beispiel das Wortes Gottes, wie dieses in der Bibel niedergeschrieben und dargelegt ist; den Schöpfungsablauf und den „paradiesischen Urzustand“ von Leben und Recht, welches eine einzige, erste „Regel, Vorschrift, also ein göttliches Gesetz/Recht“ beinhaltet:



Wird nicht hier bereits deutlich, worin und das sich („Schöpfers“)Recht als „Akt der Gewalt“ ausdrückt?!

Dieser „Schöpfungsablauf“ und das damit verbundene, zu erlangende „Bewusstsein“, die Erkenntnis - bzw. das erst noch in Wahrheit und damit der Unterscheidung dienend, also der tatsächlichen Erkenntnis dienstbare - ist gerade in der Schöpfungsgeschichte der Bibel eigentlich sehr klar und deutlich dargelegt:








Wenn Leben also gerecht – weil ausgewogen und damit im Gleichgewicht, aus welchem heraus erst Schöpfung möglich - ist (und ich unterstelle dem Leben an sich die Liebe und positive Grundeinstellung zu einem vollkommenen SEIN, Liebe und eine positive Grundeinstellung s. auch weiter unten), dann wohnt diesem auch ein positives Rechtsverständnis inne. Und wenn Recht ein Akt der Gewalt ist, dann ist wohl auch das Dasein im Leben, die Wirklichkeit ein Akt der Gewalt und von daher mit „Geburtswehen/-schmerzen“ verbunden.

Recht und Gerechtigkeit ist aber nicht nur ein Akt der Gewalt, sondern auch ein Akt der Liebe und Gnade (und gerade darauf, in dieser Liebe und Gnade beruht die Gerechtigkeit) und deshalb ein letztendlich positiver Akt. Denn das „endgültige“ Ergebnis ist die Schöpfung „neuen“ Lebens. Und genauso verhält es sich mit dem Leben.



Von daher wäre eine einseitige Betrachtung – nämlich dessen, dass Recht und Leben ein Akt der Gewalt sind -, des Rechtes ein völlig falsches und nur halbes Verständnis. Wenn aber nur die Hälfte erkannt und verstanden ist und wurde, dann fehlt eben die zweite Hälfte. Nämlich der positive Akt der Liebe und Gnade. Und Leben kann nur als Ganzes verstanden werden.



Die von Otaviao Paz beschriebene „Revolution“ ist in Wahrheit die Revolution (von revolutio – das Zurückwälzen, die Umdrehung – kommend) des (Lebens)Rechts in Form der Gnade und damit der gegebenen Möglichkeit zu einer Umkehr, der Rückkehr zur „Unschuld“ und damit zu einem Neuanfang, bzw. zu dem eigentlich und wahrhaft an sich gewollten, aber noch unbewussten – weil es zum Bewusstsein eben der Unterscheidung bedarf – Anfang und Beginn des/eines letztlich positiven Schöpfungsaktes. Erst nach diesem Prozess kann der/ein freie/r Wille sein/en eigentliches Wollen/Willen auch bewusst umsetzen. Es handelt sich demnach um die Gnade der Erkenntnis, eines bewussten Wissens und Wollens. Welchem auch nun erst (nach Erkennen des Ganzen) bewusst gewollte und freiwillige Handlungen (also wahrhaft freien Willen umsetzend) folgen können. Der davor notwendige Akt der Gewalt ist dann überholt und künftig nicht mehr notwendig. Denn er wurde durchlebt und erkannt und eröffnet dadurch den Weg zu einem Liebe und Gnade vollem Leben und Recht. Von daher wird auch der Ausspruch „von der Gnade der Geburt(Wiedergeburt, Auferstehung)“ erst offensichtlich und auch verständlich.



Betrachten wir einfach mal den Weg und die Geburt eines Menschen. Auch solch einem Schöpfungsprozess gehen im „Normalfall“ durch einen Willen, zunächst Lust und Worte voraus. Worte wie z. B. „ich liebe Dich..., ich möchte mit Dir..., ich würde gerne... „Du“ bist für mich...etc.! Diesen Worten folgen dann entsprechende Taten (oder eben auch nicht). Inwieweit diese oder andere Liebeserklärungen, also die verkündeten Worte wahr sind, der Wahrheit des eigenen „freien Willens und der Lust“ entsprechen, stellt und kann sich erst im Nachhinein heraus stellen. Nämlich dahingehend, ob „man“ zu seinem vorausgegangenen Wort auch steht.



Eigentlich überhaupt kein anderer Vorgang, als dieser in der Schöpfungsgeschichte der Bibel und anderen heiligen Schriften gleichnishaft beschrieben ist. „Gott“ hatte die Lust, den Willen und die Worte für einen Vorgang, welchen er selber noch gar nicht bewusst kannte. Aber er gab sich seiner Lust, seinem Willen hin und ließ seinen Worten Taten folgen.



Zunächst glaubt „man“ - nämlich beide Seiten – diesen Worten, den Liebesschwüren und es folgt die körperliche Vereinigung. Der Schöpfungsvorgang ist also bereits in vollem Gange. Und unter Schmerzen und nach schmerzvoll einleitenden Wehen bringt die Frau neues Leben zur Welt. Die Freude hierüber lässt all die vorhergehenden Mühen, Plagen und Schmerzen vergessen und die Freude über dieses neue Lebewesen wird/wurde zu einem Akt der gnadenvollen Liebe. Und das Ergebnis, die Erkenntnis, das Bewusstsein dieses – den Worten in der Tat folgenden - Schöpfungsaktes wird erst nach 9 Monaten sichtbar. Also auch erst im Nachhinein. Auch wenn „man“ weiß, dass man ein „Geschehen“ in Gang gesetzt hat und nun hofft und glaubt, dass es auch „gut“ geht.



Und genauso, wie man bei einer derartigen zwischenmenschlichen Beziehung Liebe und eine positive Grundeinstellung glaubend voraussetzt, sollt man wohl dem Leben an sich genau diese selbe Liebe und positive Grundeinstellung glaubend voraussetzen!



Da ich immer wieder von Gleichnissen (wie z. B. heilige Schriften und auch die Bibel nur die gleichnishafte Darstellung des Lebens in seiner Gänze sind; oder viele andere Märchen, Geschichten und Sagen ebenfalls nur eine gleichnishafte Um- und Beschreibungen des Lebens sind), muss ich hier kurz wieder einmal ein wenig abschweifen und die Bedeutung von gleichnishaft und Gleichnissen – auch in Form von Prophezeiungen -, wie ich diese sehe und verstehe einfügen. Denn auch in dem von mir angeführten Beispiel finden sich weitere Vorgänge, wie diese in der Bibel gleichnishaft beschrieben sind.



Es haben nun die „künftigen Eltern (Schöpfer)“ ein liebevolles Geheimnis des Lebens, welches sie geheim halten, oder das sie evtl. schon den ihnen nahe stehenden Lieben offenbaren (können). Wenn sie ihr „Geheimnis“ der Schwangerschaft, also „Folge“ eines Liebesaktes offenbaren, wissen zwar diejenigen, welchen das „Geheimnis“ offenbart wurde, dass hier „neues Leben“ entsteht. Sie wissen auch, dass diesem ein „Schöpfungsakt“ vorausging, ja vorausgehen musste. Nun folgen dann auch vmtl. reichlich Mutmaßungen und Ratschläge, bzgl. des Geschlechts des neuen Lebens und wie man dieses zu behandeln hätte. Weil einige der vom „Geheimnis“ Unterrichteten evtl. schon selber die gleiche Erfahrung gemacht haben.



Nicht der geringste Unterschied zu dem „Wort Gottes“, der Bibel. Da gibt es die Verheißungen und Verkündigungen, die Prophezeiungen und Offenbarungen (derjenigen, welche angeblich „dabei“ waren) und die „Ratschläge“, wie „man“ sich im Bezug auf das Leben zu verhalten hätte.



Was aber sind nun Offenbarungen, Gleichnisse, Prophezeiungen und welchen Sinn haben diese? Gleichnisse und Prophezeiungen beschreiben ein „Geheimnis“, sind und können demnach auch noch keine Erkenntnis sein. "Offenbarung" andererseits sind aber nur dann „notwendig“, bez. „sinnvoll“, wenn es ein "Geheimnis" zu entschlüsseln und aufzulösen gilt. Also eine Erkenntnis, „die Wahrheit“ des Geheimnisses zu erkennen.

Wenn sich also „Gott“ in Gleichnissen und Prophezeiungen offenbart, dann ist „Gott“ wohl zu gewissen Zeitpunkten „geheim“, verborgen und (noch) nicht zu erkennen und nicht offenbart?

Nun aber haben sich "Religionen" verschiedenster Kulturen und deren Vertreter zu "Stellvertretern" Gottes erkoren und "ihre Erkenntnis" der Offenbarungen kundgetan. Diese Erkenntnis haben sie sich anhand der Bibel oder anderen heiligen Schriften angeeignet und dann gemäß ihrem eigenen Verständnis, der eigenen Erkenntnis folgend ausgelegt und auch entsprechend umgesetzt. Das Ergebnis dessen ist sichtbar (Wirklichkeit) geworden.

Verborgen blieb dabei aber die Wahrheit des "Geheimnisses Gottes" und auch „Gott“ selbst. Denn als „Stellvertreter“ sind und haben sie sich an die Stelle Gottes gesetzt und damit Gott von der Stelle, welche ja sie eingenommen haben verbannt. Und Wirklichkeit ist nicht per se Wahrheit. Von daher könnte es also auch durchaus sein, dass "falsche Erkenntnis" der Offenbarung - und damit des "Wortes Gottes" - eine "Gottesferne" und deren entsprechende Wirklichkeit hervorbringt resp. hervorbrachte. Genau dies steht tatsächlich auch so in der Bibel, dem Wort Gottes. Also desjenigen, den sie angeblich vertreten. Vielleicht von daher auch immer wieder zu den verschiedensten Zeiten die "Hinweise" - in welchen Büchern auch immer - zur "Umkehr" (Buße) etc.

"Der nach mir Kommende", der "Erstgeborene", "wer mein Wort hört und es tut", "ein jeder nehme sein Kreuz auf sich" usw. Ein wichtiger und deutlicher Hinweis findet sich u.a. bei Jes. 45/6-8 u. 54/16-17 [[ ...der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe das Übel ... und ....siehe, ich schaffe es, dass der Schmied, der die Kohlen aufbläst, eine Waffe daraus mache nach seinem Handwerk; und ich schaffe es, dass der Verderber sie zunichte mache...]] und könnte vielleicht zu einer anderen Einsicht/Erkenntnis helfen, weshalb und dass "wahre Erkenntnis" und "Unterscheidung" zu einer „Umkehr, Rückkehr“ notwendig sind. Um zu erkennen, wer und was und weshalb es genau so ist. Fatal wird es einfach, wenn Gleichnisse und Prophezeiungen als Wirklichkeit oder gar als Wahrheit angenommen, ausgelegt und verkündet werden.

Denn Gleichnisse und Prophezeiungen (also auch Märchen und Sagen) sprechen von Wahrheit/en in Geheimnissen, über Verborgenes, also verschleiert und nicht im direkt sagen aus. Und genau deshalb ist/sind auch Offenbarung/en notwendig. Offenbarung/en sind die Erklärung/en der Geheimnisse. (Vielleicht steht deshalb auch in der Bibel die „Offenbarung“ als letztes Kapitel, als Schlüssel zur Wahrheitsfindung?). Denn direkt Gesagtes birgt ja keinerlei Geheimnis in sich, ist also bereits Erkenntnis und bedarf von daher weder eines Gleichnisses, noch einer Offenbarung, damit auch keines Glaubens und Vertrauens. Damit sind und wären auch sämtliche Ausleger, Vertreter und Verkünder überflüssig. Weil es im direkt Gesagtem nichts zu glauben, zu erklären, zum auslegen, zu deuten und erkennen gäbe und gibt.

Um jetzt wieder den Bogen zurück zum Thema „Recht“ zu finden, will ich hier einen Themenbereich einfügen, der sich mit „Gutachtern“, also ebenfalls sogenannten „Stellvertretern“ - die man ja häufig zur Rechtsfindung heran zieht – beschäftigen.

Denn was anderes als Ausleger, Erklärer und Propheten sind Gutachter? Woher nimmt und bezieht ein Gutachter – also auch wiederum nur ein primus inter pares - das/sein Recht, andere Menschen, bzw. das Leben anderer Menschen zu begutachten?!

Nur auswendig gelernte Schulweisheit und das lesen kluger Bücher kann es nicht sein! Denn dies würde ja bedeuten, dass jeder, der nur willens und dazu bereit ist, Schulweisheiten auswendig zu lernen und kluge Bücher zu lesen, ebenfalls dazu befähigt und geeignet wäre „(Rechts)Gutachten“ zu erstellen. Von daher gibt es auch dermaßen viele Gutachter – und obwohl diese alle dasselbe auswendig gelernt haben und dieselben Bücher lesen – und es kommt trotzdem zu den unterschiedlichsten und verschiedensten Gutachten. Obwohl all diese Gutachter ein und dasselbe begutachten; nämlich das Dasein und wie Menschen sich innerhalb dieses Daseins verhalten!

Von daher sind Gutachter auch nichts anderes als Propheten und Ausleger, welche etwas in die Zukunft prophezeien und prognostizieren! Also voraus sprechen, in die Zukunft schauen und selber auch abwarten müssen, ob sich einstellt, was sie voraus gesehen und gesagt haben. Ob ihre Erkenntnis – im Bezug auf das (auch künftige) Leben und damit Verhalten anderer Menschen – auch wahr ist?!

Wichtig bei dieser Betrachtung erscheint mir auch, dass Prophezeiungen das voraus sagen bestimmter Ereignisse beinhaltet und Propheten damit auch sich selbst voraus sprechen, ohne zu wissen, ob ihre Prophezeiung der Wahrheit – und damit auch sie selbst in ihrem Mensch sein – entsprechen wird.

Gutachter und andere „Propheten“ haben also ein und die gleiche geglaubte Gabe und Fähigkeit, welcher „man“ vertraut. Nämlich die Weissagung als Prophezeiung für eine noch nicht wahr und wirklich gewordene Zukunft zu erkennen und deuten zu können!

Im Unterschied zu Propheten glauben Gutachter allerdings auch, die Gabe und Fähigkeit zu besitzen, „die Wahrheit“ und damit das „SEIN“ desjenigen zu (er)kennen, den sie gerade begutachten. Woher sie allerdings diesen Glauben und sich dieses Recht – nämlich die gerechte und zutreffende Beurteilung Ihresgleichen – nehmen, erschließt sich mir nicht so recht.

So liegen mir Aussagen und Erkenntnisse aus mehreren – durch Gutachter - tatsächlich so erstellten Gutachten vor, welche ich auch entsprechend kommentiert habe. Um zu dokumentieren, was sich Menschen wie „unsereins“ nur mit einer anderen Schul- und Wissensbildung ausgestattet - so anmaßen, werde ich – wenn auch nur in Kurzfassung – auf diese Diskrepanzen eingehen . Das Interessante bei dieser Angelegenheit ist, dass es bei diesen Gutachten genau darum ging, inwieweit Religion in Bezug auf „das Wort Gottes“ (also eines Rechtsverständnisses Gottes, oder Naturrecht) im Widerspruch zu menschlichem Recht, wie z. B. das GG steht und von Menschen wie „Du und Ich“ in der Gestalt eines fehlerhaften – weil menschlichen - Gutachters (also eines „Propheten“, der selber noch gar nicht ist, was er über Seinesgleichen voraus sagt, weil sich „die“ Prophezeiung ja erst noch erfüllen und einstellen muss) überhaupt „gerecht“ beurteilen lässt.

Aber nicht nur Gutachter kommen hierbei in erhebliche Schwierigkeiten, sondern auch Richter und Richterinnen. Auch hierzu liegen mir entsprechende Schriftstücke vor, auf welche ich u. U. auch noch ein wenig Bezug nehmen werde. Und was ist eigentlich der Grund dafür, dass Gerichte zu ihrer Urteilsfindung Gutachter benötigen? Sind sie denn nicht die „Stellvertreter, die Auserwählten“ für das/ein gerechtes Recht?! Wenn sie aber die Hilfe anderer Menschen zu einer Urteilsfindung benötigen, dann mangelt es ihnen wohl selbst an einem ausreichendem Rechtsverständnis und auch an Eigenverantwortung. Denn mit der „Berufung“ anderer Menschen zu einer Beurteilung eines Menschen geben die Gerichte auch große Teile ihrer Verantwortung vor und gegenüber dem Recht ab. Und erst recht dann, wenn sie ihre Urteile im „Namen des Volkes“ (welches dabei doch gar nicht gefragt ist) sprechen.

Aber all diese Beurteilungen und „rechtskräftigen“ Urteile sind Ergebnis eines ungeklärten Rechtsverständnisses aus der Diskrepanz zwischen einem „übernatürlichen“ Recht und einem menschlichen Recht. Und alle handeln nach bestem Wissen und Gewissen. Bestens geeignet, um die Widersprüchlichkeit in einem Rechtsstreit aufzuzeigen, ist ein Prozess, bei welchem es um die Psychologie (also um die „Seelenlehre, die Wissenschaft um die Seele“) und das Gewissen des Menschen“ geht.

Und hier beginnt bereits der erste Widerspruch. So sollen „psychologische“ Gutachten eigentlich das „Seelenleben“, das Gewissen eines Menschen erkennen und beschreiben. Aber - auch psychologische Gutachten – die Gutachter beginnen ihre „Untersuchung“ und damit ihre Beurteilung mit einer körperlichen, also äußerlichen Begutachtung des menschlichen Körpers! Als ob sich „Seele“ und Gewissen an der Körpergröße, Leibesfülle und anderen körperlichen Merkmalen erkennen ließe?! Bevor es aber zu solch einer direkten Begutachtung kommt, liegen Gutachtern meist schon Akten – vom Gericht zur Verfügung gestellt - zur Einsicht und Beurteilung vor. So können und bilden sich Gutachter bereits vor dem direkten Kontakt mit dem zu Begutachtenden eine „Meinung“, ein „Wissen“, eine Erkenntnis, ohne überhaupt ein Wort mit dem Betreffenden gewechselt zu haben. Dass es bei einer derartigen „Meinung“, Vorkenntnis und Erkenntnis bereits zu „Vorurteilen“ kommt, welche damit auch den weiteren Verlauf der Begutachtung beeinflussen, dürfte nicht überraschen. Jetzt hat zwar jeder Mensch das Recht auf eine eigene Meinung. Aber nicht jede Meinung entspricht auch dem Recht und erst recht nicht der Gerechtigkeit. Wenn aber nun die Meinung eines Menschen wie „Du und ich“ zu einer Rechtsprechung beitragen soll, dann stellt sich doch per se die Frage: weshalb gilt die „Meinung“ des einen Menschen (auch wenn er als Gutachter bestellt ist), als „dem Recht“ entsprechend. Während die „Meinung“ des zu Begutachtenden als nicht „dem Recht“ entsprechend beurteilt wird?! Denn was außer dem Recht, der Rechtmäßigkeit von Entscheidungen soll den ansonsten beurteilt und begutachtet werden?! Welcher Rechtsmaßstab liegt einer solchen Beurteilung zu Grunde, wenn nicht nur die unterschiedlichen Meinungen, Erkenntnisse und Gewissensentscheidungen von Menschen?! Auf welches „Recht“ berufen sich Gerichte und Gutachter in einem Rechtsstreit, bei welchem zwischen Mensch und Mensch eigentlich zu klären wäre, welches Recht - „göttliches, übernatürliches“ oder „menschliches, von Menschen jederzeit (je nach „Meinung“) änderbares“ - wahrhaftes und von daher anwendbares Recht ist?! Zeigt dies nicht wiederum auf, dass es sich bei der menschlichen Rechtsprechung um ein willkürlich ausgelegtes Rechtsverständnis (also ausgelegte Meinung in §§ und Gesetze gefasst) und einen Akt der Gewalt handelt?!

Wenn aber Gutachter die Entscheidung beeinflussen, bzw. eigentlich treffen – denn wozu sonst werden sie berufen? -, dann tragen eigentlich doch auch diese die Verantwortung für – auch – einen/den Gerichtsentscheid, das Urteil, welches dann im „Namen des Volkes“ ergeht. Dann prüfen die Gerichte weder das Gesetz auf seine Rechtmäßigkeit, noch sind sie Rechtssprecher. Sondern sie sind dann nur die Ausführenden, die Lautsprecher der Gutachter, auf welche sie sich in „ihrem“ Urteil – welches eigentlich ein/e (Be)Urteil(ung) der Gutachter ist – berufen. Was ist dann die eigentliche Aufgabe von RichterInnen, der Rechtsprechung?! 
 

Sehr gut zusammengefasst fand ich hierzu folgendes:

[[„Rechtsentscheidung ist Erzeugung von Rechtsnormen. Diese werden nicht im Gesetzbuch „gefunden“, auch nicht als präexistente auf den Einzelfall hin verengt, „individualisiert“. Sie werden produziert. Der Richter ist Konstrukteur der Rechtsnorm, nicht Mund des Gesetzes: sonst könnte die stets latente, mit dem Konflikt aufgebrochene und durch die Verfahren hinzukommende staatliche Gewalt nicht rechtsstaatlich gefaltet werden. Die Entscheidung, die normatives Recht erzeugt, spielt sich als semantischer Kampf um die Bedeutung der Vorschrift für den Konflikt ab. Der Gang vom Normtext zum Text der Rechtsnorm ist aber auch der Weg, den die ursprüngliche Gewalt des Konflikts durch die Sprache zu nehmen hat. Dabei enthält Sprache selbst schon Gewalt, ist überformt durch Gewaltverhältnisse und übt schließlich – als Ergebnis einer Arbeit mit Texten in der staatlichen Institution – selber Gewalt aus.

(Friedrich Müller/Ralph Christensen/Michael Sokolowski; Rechtstext und Textarbeit Berlin 1997)]]



Um dann aber evtl. falsch erstellte Gutachten und auch die Gutachter zu rechtfertigen, lässt z. B. die bayerische Justizministerin Merk (AZ vom 9.10.2006) schon mal folgendes verlauten: „Man kann nicht in die Seele schauen“! Womit sie ja absolut recht hat, aber dann stellt sich für mich schon die Frage, was derartige Gutachten und Gutachter dann „sehen“ sollen und wozu man sie für psychologische[[Psychologie (griechisch ψυχολογία psychología, wörtlich: Seelenkunde;[1] ψυχή psyché ‚Hauch‘, ‚Seele‘, ‚Gemüt‘ und -logie als Lehre bzw. Wissenschaft[2]) ist eine empirische Wissenschaft. Sie beschreibt und erklärt das Erleben und Verhalten des Menschen, seine Entwicklung im Laufe des Lebens und alle dafür maßgeblichen inneren und äußeren Ursachen und Bedingungen. Da Empirie nicht alle psychologischen Phänomene erfasst, ist auch auf die Bedeutung der geisteswissenschaftlichen Psychologie zu verweisen.]] Gutachten „beruft“? Wenn sie DAS beurteilen sollen, was man nicht sehen kann?!


Füge hier einfach mal Auszüge eines Schreibens aus einem Rechtsstreits bei, woraus ersichtlich wird, wie zweifelhaft, widersprüchlich und angezweifelt doch Gutachten und Gutachter sein können:

- zitiert aus einem Schreiben an das Bayerische Landessozialgericht, bei welchem ein Verfahren anhängig war -


[[ Nach erneutem Durchlesen des Gutachtens des Herrn ...., kann ich nicht umhin noch eine zusätzliche Bemerkung dazu abzugeben.

Einmal ganz abgesehen davon, dass ich diesen „Test“ erst nach Intervention (meine Frage: was soll dieser „Test“ bringen? Antwort des Herrn .... darauf: dies könne er erst nach dem „Test“ feststellen.) bereit war zu beantworten, verblüfft die anschließende Schlussfolgerung und die mir damit verbundene Unterstellung schon sehr.

Um mir Opportunismus zu unterstellen, müsste „man“ dann schon auch „meine persönlichen Vorteile“ darlegen.

Wenn ich mich also mal auf dieses „Niveau“ begebe, dann stellt sich selbstredend die Frage, worin meine Vorteile liegen könnten, wenn ich opportun bin?!

Auf der „wirtschaftlichen, materiellen und finanziellen“ Seite ergibt sich für mich nicht der geringste Vorteil. Im Gegenteil. So konnte ich Herrn ..... auch die Frage nach der Höhe einer evtl. zu erhaltenden Rente nicht mitteilen, da ich mich damit gar nicht befasste.

Erst auf Grund seiner Frage (Hinweis) habe ich in meinen Unterlagen nachgesehen und feststellen können (müssen), dass eine evtl. gewährte Rente wegen „voller Erwerbsminderung“ sogar noch unter dem – mir derzeit gewährten – ALGII-Betrag liegen würde.

Also nicht der geringste „materielle und finanzielle“ eigene Vorteil (Opportunismus)!

Worin mein eigener Vorteil in der Beantwortung des „Testes“ liegen soll, erschließt sich wohl nur dem Herrn .....,wenn bei der „Auswertung“ ein „unzufrieden, bedrückter, gehemmter, unsicherer, erregbarer, empfindlicher, wenig aggressiver, wenig beanspruchbarer, introvertierter, zurückhaltender“ Mensch zum Vorschein kommt.

Wobei gerade auch dieses „Ergebnis“ etlichen Passagen der Argumentation des Gutachtens von Herrn Dr. Dr. ...... , welcher teilweise zu anderen Erkenntnissen kommt und damit einem Kollegen erheblich widerspricht.

Legt „man“ nämlich wiederum die Feststellungen und Schlussfolgerungen des Herrn ..... zu Grunde, so stellt sich auf Seite 12 seines Gutachtens: [[„Hier beharrt er auf der Ausschließlichkeit der Richtigkeit seines Standpunktes, wobei ihm eine hoch entwickelte verbale Geschicklichkeit zu Hilf kommt.“]] der zu Begutachtende wieder ganz anders dar.

Ein Opportunist (allzu bereitwillig Anpassung an die jeweilige Lage vorzunehmen) „beharrt“ auf seinem Standpunkt!

Was für ein Widerspruch an sich?!

Die Aussage – dass ich „opportun“ meine Antworten gewählt haben könnte – an sich ist schon verletzend und ehrenrührig.

Dies aber dann auch noch ohne entsprechende „Beweise“ und „Belege“ zu behaupten, bzw. anzunehmen ist schon wieder fahrlässig.

Ich will Herrn ..... aber zu Gute halten, dass er dies erstens „nur vermutet (also nicht sicher weiß) und zweitens deshalb nicht als so gravierend betrachte, weil er sich in seiner eigenen Argumentation „dass sich Jemand bereitwillig der jeweiligen Lage anpassend auf einem eigenen Standpunkt beharrt“ selber widerspricht!

Also eine völlig irrationale Schlussfolgerung zieht.

Also liegt dem Senat/Ihnen nun neuerlich ein sehr widersprüchliches und willkürliches Gutachten vor, mit welchem sie/Sie sich auseinander zu setzen haben. Dies musste noch festgestellt und zu den „Akten“ gebracht werden. ]]



Und so richtig interessant wird es erst, wenn es um die angebliche Trennung von Staat und Kirche, Religionen und der damit verbundenen Rechtslage und Rechtsprechung geht. „Unsere“ sogenannten westlichen und demokratischen Werte, resultierend aus „der Aufklärung“ sind ja auch nur der fortgeschrittene Weg und das Resultat einer „Religion“, wenn auch der sogenannten christlichen! Es handelt sich demnach also seit jeher um „Religionsverfahren/-kriege“. Um ein Rechtsverständnis, welches der Aufklärung folgend seinen Ursprung aber immer in der/den Religion/en hat.



der letzte und schwierigste Akt in einem Gesamt-Schöpfungsprozess, welcher uns erst noch erwartet und bevorsteht



Wie ich – wenn sicherlich nicht erschöpfend und vmtl. auch nicht ausreichend genug - darzulegen versucht habe, ist Recht und Gesetz zunächst primär immer ein (Schöpfungs)Akt der Gewalt. Aber eben auch nur die eine/erste Seite der „Schöpfung“/Medaille (z. B. im alten Testament der Bibel auch gleichnishaft beschrieben, wie z. B. in der Geschichte um Adam und Eva, Noah und die Arche, etc.; in welchem ein zürnender, das Vergehen wider sein göttliches Recht rächender und strafender Gott beschrieben ist. Scheinbar ohne jegliche Gnade, außer gegenüber Noah (weil ansonsten ja auch seine komplette Schöpfung samt „Krone der Schöpfung“ vernichtet würde) und damit diktatorisch handelnder Schöpfer wider seine eigene Schöpfung. Welcher damit aber auch sich selbst und das Leben als Ganzes - vom Schöpfer zum Vernichter werdend - zu Grunde richten und beenden würde. Eigentlich ein absehbares Ende der Schöpfungsgeschichte, allerdings eines noch nicht vollendeten Schöpfungsprozesses. Egal, wer ein derartiges (das/sein) Recht unter dieser Prämisse zum Gesetz und absolutem Recht erhebt und damit verpflichtend und verbindlich macht. Selbst wenn dies aus einer „schöpferischen“ und damit evtl. sogar „göttlicher“, übernatürlichen Sicht heraus geschehen sollte und man es evtl. auch genau so betrachtet und glaubt. Weshalb es auch in allen – selbst höchst entwickelten – (Götter)Kulturen, zu allen Zeiten und Perioden auch immer wieder zu einer „Götterdämmerung“ und einem „Untergang“ als Ergebnis dieses Streits der „Götter“, ihrer „Schöpfung“ und ihrer Völker mit- und untereinander kam, kommen muss und kommt. Weil ALLES genau einem derartigen Götter- und Rechtsverständnisses entsprechend, aus einem Akt der Gewalt resultierend nur zu genau diesen entsprechenden Wirkungen dieses/eines Gewaltaktes in Form von Kriegen wider sich selbst zu einem derartigen Resultat führen kann.

Welche Bezeichnung, Namen oder Beschreibung der „Götter“ jeweils zeitgemäß dabei zu Tage traten oder treten, spielt letztlich keine Rolle. Es handelt sich dabei stets um das erhöhte und überhöhte (Werte)System eines „Wesens“ (Schöpfer, Schaffende, Exzellenzen, Führer und Leiter). Welches Gott gleich und abgehoben vom „Mensch-Sein“, erhöht und überhöht „Anbetung“ und „Opfergaben“ - auch in Form von Rechts- und Gesetzestreue - von denjenigen erwartet und diese auch erfährt, welche sie zu ihren „Göttern“ erkoren, auserwählt und damit deren Rechts- und Gesetzesverständnis und die damit verbundene Gewalt auch als bindend und verpflichtend anerkannt haben und anerkennen. Bzw. im Umkehrschluss, welche zu Untertanen ihrer/der Schöpfung wurden und werden. Diese „Götter“ machen ihr ureigenes Recht und Rechtsverständnis verbindlich für all „diejenigen“, welchen sie dieses Recht und Gesetz verkünden (wie z. B. die „10 Gebote“ im AT, in der Fortschrittsentwicklung z. B. in Form eines Grundgesetzes). Benutzen Strafe und Rache als Druckmittel gegen Ungehorsam, Zuwiderhandeln, um damit Angst und Abhängigkeit bei ihren Untergebenen zu erzeugen. Dieses Rechtsverständnis verkündend (obwohl ja angeblich ihre eigene Schöpfung und „Kreation“) als alternativ lose Notwendigkeit und dies insgesamt als die Krone und das gerechte Recht ihres Schöpfungsprozesses verstanden und befolgt wissend wollen.



Diese „Götterdämmerung“, der „Krieg der Götter“ mit- und untereinander – welchen zunächst und im Vorfeld stets und immer ihre „Untergebenen und Untertanen, ihre Schöpfung und Kreatur [[Kreatur (lat. creatura=Schöpfung, creare=erschaffen)]] “ mit- und untereinander bestreiten und ausführen - ist jeweils zeitgemäß durchaus erkennbar und auch offensichtlich. Auch wenn diese „Götterdämmerung, der Krieg der Götter“ scheinbar nur in Märchen, Sagen, Elegien und anderen geschichtlichen Epen als Fantasieprodukt (nach)erzählbar und möglich scheint. Wenn man aber erkannt hat, dass es sich bei den Märchen, Sagen, Elegien und Epen nur um die Gleichnisse im Bezug auf das Leben, die Schöpfung als Ganzes handelt, kann man die „wahrhafte“ Aussage dahinter erkennen. Gleichnisse wie Märchen, Sagen, Epen oder auch die gleichnishafte und nicht wörtlich zu nehmenden Darstellungen „heiliger“ Schriften sind nur der Ausdruck eines „anders“ sagen dessen, was sich eigentlich und in Wahrheit im Bezug auf das Leben als Ganzes dahinter verbirgt. Und wie der Name „Gleichnis“ schon sagt, handelt es sich hierbei eben nicht um das direkt sagen dessen, was gemeint ist, sondern eben nur um die „gleichnishafte“ Darstellung. So gesehen ist auch Geschichte, also die Vergangenheit auch nur ein nach erzähltes Gleichnis für die Gegenwart und Zukunft. Wenn auch einer Wirklichkeit, wobei wir aus und bei den „heiligen Schriften“ noch nicht Alles als gesichert, als geschichtliche und bewiesene Wirklichkeit wissen, weil der Zeitraum der Geschichte wesentlich weiter zurück liegt, als die „aktuelle“ Geschichte, aus welcher wir angeblich lernten und lernen. Also lässt sich demnach aus Gleichnissen lernen. Warum dann auch nicht aus der Bibel oder anderen religiösen und empathischen Schriften der Aufklärung, in welchen der „Geist“ des (ewigen)Lebens ebenfalls nur gleichnishaft dargestellt und den nachfolgenden Generationen „erzählt“ wird?! Insbesondere dann, wenn in diesen Schriften die Rede von „Geheimnissen“ und zu guter Letzt der/einer Offenbarung (was anderes, als ein Geheimnis gäbe es denn auch zu offenbaren?) ist? Wenn es sich dabei also um ein „geheimes Tagebuch“ des Lebens handeln sollte?!



Und somit gibt es auch heute noch „Götter“ und „Anbetung“, Geheimnisse und Offenbarungen, „religiöse Schriften“ [[Als Religion (lat: religio, wörtlich: ‚die Rückbindung‘. Auch zurückgeführt auf religere, ‚immer wieder lesen‘, oder religare, ‚zurückbinden‘; frei übersetzt: „wieder verbinden [mit Gott]“) bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion. ]], Heilslehren und sogenannte wissenschaftliche Schriften. Auch wenn die Religionen und insbesondere die Kirchen immer mehr an Anhängern und Mitgliedern verlieren. Die Gleichnisse immer mehr an Bedeutung und damit auch an evtl. wichtigen - durchaus im Jetzt anwendbaren - Erkenntnissen verlieren.



Der technische und wissenschaftliche „Fortschritt“ hat neben scheinbaren Erleichterungen und Verbesserungen des menschlichen Daseins auch neue „Götter“, deren Lehren, Verheißungen - die ebenfalls Anbetung und Opfer erwarten – und auch entsprechende (Religions)Kriege und Götterdämmerungen hervorgebracht und mit sich gebracht.



So fiel z. B. mit dem „eisernen Vorhang“ zwar scheinbar eine „Bastion“ verheerender Anbetung einer „bösen Gottheit“ und dessen Lehre und Verheißung. Aber ein damit verkündeter und versprochener „Frieden“ und „Wohlstand“ für alle Menschen kehrte trotz alledem bis dato nicht ein. Denn an die Stelle des gefallenen „Gottes Kommunismus“ trat nun die siegreiche „Gottheit Kapitalismus“ mit dem Namen „Demokratie und Marktwirtschaft“ und deren „Priester“ und Heilsverkünder. Welche nun eine größere Gemeinde Untergebener und Unterwürfiger vorfand und findet. An der Abhängigkeit der Menschen hat sich aber trotz dieses Fortschritts und dieser „Götterdämmerung“, verbunden mit dem Sturz eines „bösen Gottes“ nichts geändert. Von daher ist im Prinzip nichts anderes geschehen, als es früh geschichtlich auch und immer wieder geschah. Eine „Kultur“ wurde durch eine andere „Kultur“ bezwungen. Eine Gottheit löste eine andere ab, eine Macht die vorhergehende. Was aber blieb ist die Abhängigkeit der Menschen von der Macht, den Mächtigen, den jeweils herrschenden „Göttern“, deren Lehre, Verheißung, Verkündigung, Regeln, Gesetz und „Recht“.



Wäre aber ein solcher (Rechts)Akt der Gewalt mit einem entsprechenden Untergang, wie sich dieser immer wieder bei „Götterdämmerungen“ und Kulturuntergängen wiederholt das Ende aller Weisheit und damit ein derartiges Ende des Rechts das Endergebnis einer Schöpfung, dann wäre dies eine sehr trostlose Aussicht und Zukunft. Weil auf Grund dieses entsprechenden Rechtsverständnisses dieser Akt der Gewalt derartige Veränderungen (als Fortschritt und Ergebnis von weisen Erkenntnissen, Sieg der Vernunft verkauft) immer wieder durch und aufs neue mit Ausbeutung, mit Macht und Abhängigkeit, Vernichtung und weiteren Untergängen verbunden wäre. Jedwede Verkündigung und Verheißung im Bezug auf ein „besseres, freies“ Leben und Wohlstand, auf Recht und Gerechtigkeit für Alle nur Lug und Betrug, eine irreführende und unerfüllbare Hoffnung. Das Eingehen in den/einen „Himmel“ als Belohnung für ein entsprechend geführtes Leben („Leistung muss sich lohnen“) nur eine hohle Phrase. Dies diente – was bis dato auch immer schon so war – nur denjenigen, welche „als Götter“ anerkannt den „Himmel“ bereits auf Erden in ihren Besitz nahmen und nehmen.

Die „Anbetung“ und die damit verbundenen Opfer machen die „Einen“ zu „Göttern“ und die „Anderen“ zu Abhängigen der jeweiligen „Gottheit“. Zu den Leidtragenden diverser Kriege beim Kampf um den obersten und allerhöchsten Thron im „Götterhimmel“ und deren „Schöpfungsprozess“. Die jeweiligen „Götter“ zu Gewinnern eines Ausbeutungs-prozesses.



Und wenn dies tatsächlich so wäre, dann wäre es auch mehr als verständlich, dass „man“ von einem „Schöpfer des Lebens“, einer „ewigen Gottheit“ immer weniger bis nichts wissen will. Sein Wort und die damit verbundenen Verkündigungen und Verheißungen wahrlich nicht von Nöten und die Befolgung desselben eine vergebliche und falsche Liebesmüh.



Desgleichen gälte dann allerdings auch für alle „anderen Heilslehren“, wie der Demokratie, der Empathie, sozialer Gerechtigkeit, Wohlstand für ALLE, für Recht und Gerechtigkeit, für sämtliche -ismusse und zu guter Letzt auch für die wohlklingenden Versprechungen des „freien Marktes“ und des Kapitalismus! Auch die wohlklingenden Verheißungen und Verkündigungen der „neuen Götter“, alles nur Schall und Rauch und hohle Phrasen, wenn sich die mit ihrem Recht verheißene Gerechtigkeit nicht einstellt..



RECHT und GNADE wäre dann immer eine Frage des Stärkeren (oder der Mehrheit) und keine Frage von Recht und Gerechtigkeit! Und vor allem der Auslegung gegenüber Nicht- wissenden.


An vorderster Front stets der Klerus, die Schriftgelehrten und Pharisäer, die „Weisen und Herrschenden“. Also genau diejenigen, welche „buchstabengetreu“ nach dem (von ihnen selbst geschaffenen) Gesetz und der Auslegung, ihrer Macht und Machtausübung selbst für die Verurteilung und Kreuzigung eines Jesus Christus (dessen Lehre sie als die Grundlage ihres Demokratie- und Rechtsverständnisses bezeichnen) gesorgt haben. Voraussetzung für eine solche Haltung war und ist immer schon, dass es einen „Schuldigen“, bzw. die Feststellung von Schuld gab, gibt und geben kann/muss. Jemanden, der gegen die erlassenen Gesetze und die Rechtsauslegung dessen verstoßen hat, der diese Gesetze und das Recht als sein/das absolut geltendes Recht und Gesetz auf Grund (dieser/seiner) erlangten Macht erlassen hat. Einer Macht, welche sich insbesondere auf ein Wissen gründet, welches den Abhängigen, seiner eigenen Schöpfung vorenthalten, bzw. vor diesen geheim gehalten werden muss und wird; damit auslegbar ist und auch ausgelegt wird und so seine Macht genau dieser Auslegung folgend – notfalls mit Rache und Gewalt – umsetzt. Genau deshalb bedarf es eben auch der „Offenbarung/en“ für diejenigen, welche das „Geheimnis“ aufgrund ihres Glaubens und nachvollziehendem Handeln erkennen (können)!



Ein äußerst aktuelles Beispiel der Gegenwart und unseres Landes dafür, dass der Klerus immer noch nach dieser Macht strebt, war die Kandidatur und bereits beschlossene Sache zur Wahl des neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck. (s. h. meinen offenen Brief an selbigen, auch in diesem Blog einsehbar). Der um des neuen, weltlichen Amtes willen seinen bisherigen „Herrn“ und dessen „System“ (Gott und dessen Wort und Recht) verleugnen muss, um nun einem neuen Herrn und dessen System zu dienen. Weil Diener zweier Herrn zu sein, eine unlösbare Aufgabe zu sein scheint, bzw. ist. Oder die „Causa Wulff“ - ein äußerst christlich geprägter Mensch - mit den entsprechenden Folgen und „Konsequenzen“ seines „Dienstes“ bei der nicht zu lösenden Aufgabe, zwei „Herren“ gleichzeitig dienen zu können.



Beides Beispiele, dass Recht und Gesetz, so erkannt und verstanden immer ein Akt der herrschenden Macht und Gewalt und im Falle des Ch. Wulff auch ein Akt der Rache ist. Der logische Ablauf eines Schöpfungsprozesses und der bisherigen Geschichte der Menschheit.



Auch die Vereinigung diverser Länder und Gesellschaften zu entsprechenden Unionen (z. B. EU, UNO etc.), der Untergang des „Kommunismus“ im Ostblock oder die vielen „Friedensverträge“ führen und führten bis dato nicht zu wesentlich mehr Gerechtigkeit, Wahrheit und Freiheit des Menschen. Wie auch das „Allheilmittel“ Wachstum, Wachstum, Wachstum und damit zunehmender Wohlstand nicht im Geringsten zu mehr Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden führt und führte. Weil und wie sich auch Demokratie bis dato als unzureichend gerecht für alle Menschen erwiesen hat.



Einer der größten Gedankenfehler – egal aus welcher Richtung kommend und betrachtet – ist doch wohl der, dass „man“ glaubt, Gerechtigkeit ließe sich am Wohlstand, also an materiellen Äußerlichkeiten und einem „gerechteren Verteilungsschlüssel und einer Mehrheit messen“. Die Meinung, dass je mehr Wohlstand, umso mehr Gerechtigkeit für ALLE ist doch absurd. Recht, also Ungerechtigkeit oder Gerechtigkeit ist absolut KEINE und niemals die Frage eines unterschiedlichen „materiellen Verteilungsverständnisses oder -schlüssels.“

So beriefen und berufen sich doch alle „Herrschenden“ zu allen Zeiten stets auf das von ihnen vertretene Recht und die damit verordnete Gesetzgebung! Völlig unabhängig vom eigenen und dem von ihnen – wie auch immer erlangten und - beherrschten Wohlstand, Eigentum und Besitz! In diesem Rechtsverständnis empfanden diese doch auch die „Verteilung“, wie sie sie vornahmen als gerecht, dem (ihrem) Rechtsverständnis entsprechend. „Leistung muss sich lohnen“ und sowohl die Leistung, als auch den Wert der jeweiligen Leistung bewerteten und bewerten „sie“, gemäß ihrem Verständnis von Recht und Gerechtigkeit. Und dies relativ „gnadenlos“.


Recht und damit ein Rechtsverständnis von „ungerecht“ und „gerecht“ ist auch keine Frage des „Eigentums“! Von daher alleine schon wäre eine „Gleichmacherei“ - wie diese angeblich im Kommunismus vorgesehen - als Ausdruck und Verständnis von Gerechtigkeit, NUR im Bezug auf materielle Güter und damit Äußerlichkeiten - also die These „je mehr Wohlstand, desto gerechter“ – in Wahrheit ebenfalls ungerecht. Weil in einem Akt der Gewalt nur der „Verteilungsschlüssel“ ge- und verändert würde! Nicht aber das RECHT(sverständnis)! Und da es in der Geschichte des Menschen noch niemals soviel „Wohlstand, Reich- und Eigentum an materiellen Werten“ (wenn auch nur in den Händen „einiger Weniger“) wie heute gab, müsste ja im Umkehrschluss die Welt gerechter als jemals zuvor sein?!


Aber Recht ist eben auch ein Akt der Gewalt! Gerade Deutschland ist das beste Beispiel hierfür: ein Land, dieselbe Sprache, verschiedene „Systeme“, unterschiedlich materieller Wohlstand, in beiden Ländern Herrschende und Beherrschte, beide mit „Recht und Gesetzen“ versehen (wobei ja beide davon ausgingen und -gehen, dass „ihr“ Recht und Gesetz das bessere, weil „gerechtere“ wäre) und doch verfeindet! Also weder der Wohlstand, das „politische System“, noch das Rechtsverständnis des jeweiligen Landes sorgten oder sorgen für mehr, bzw. wahrhafte Gerechtigkeit!


Und es kann doch Keiner glauben, dass man die „Gerechtigkeit“ an einem Porsche fahrenden, Almhütten besitzenden „Linken/Marxisten“, oder einem Ferrari fahrenden, Villa besitzenden „Rechten/Kapitalisten“, also am materiellen Wohlstand festmachen könnte?! Denn demnach wären ja Beide – weil wohlhabend und dieser ihr Wohlstand zur entsprechenden Gerechtigkeit führt/e. bzw. ihr gerechtes Denken und Handeln zu entsprechendem Wohlstand führte – gleichermaßen gerecht?! Weshalb und worum, um welches „gerechte (Verteilungs)System“ und welche Art von Gerechtigkeit „streiten“ sich derartige Gesellschafts- und Denksysteme dann?!


Und genauso geht es z. B. in Griechenland längst nicht mehr um den Wohlstand und Gerechtigkeit, sondern nur noch um einen Akt der Gewalt! Hierbei sind sich Individuen aus unterschiedlichen Ländern kollektiv einig, nach welchem Rechtsverständnis Griechenland zu beurteilen, zu überwachen, zu kontrollieren und auf einen „neuen gerechten“ Weg zu bringen sei! Also ebenfalls eine „Mehrheitsentscheidung“, aber keine Rechtsentscheidung und erst recht keine Gerechtigkeit.


Dies Alles ist nur die logische Konsequenz und Umsetzung, die Frucht und Ernte vom „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“, wie es in der Bibel beschrieben und vorhergesagt wurde. Ein scheinbar „allmächtiger Gott und Schöpfer“, dessen Schöpfung fehlerhaft scheint. Wenn aber der „Fehler“ mächtiger als die Schöpfung, bzw. der Schöpfer wäre, dann ist die „Allmacht“ nicht vollkommen und keine „Allmacht“ mehr. Ist aber der „Fehler“ Teil der Schöpfung und Allmacht des Schöpfers, dann hat dieser „eingebundene“ Fehler einen Sinn. Und zwar den, dass in Erfüllung der Schöpfung, des Schöpfungsprozesses und damit der Allmacht der „Fehler“ erkannt, überwunden und korrigiert wird (werden kann). Und der „Baum des Lebens“ - inmitten des Gartens stehend – ist bis dato noch immer unberührt. Seine Früchte bis dato nicht geerntet. Damit ist auch die Schöpfung, der Schaffensprozess einer „Allmacht“ (also des Lebens an sich) weder abgeschlossen, noch „allmächtig“. Die „Macht“ - auch einer „Allmacht“ - noch nicht aufgehoben. Recht und Gerechtigkeit NICHT hergestellt. Dazu bedarf es noch eines unerlässlichen Schrittes.
 

So weit und so „gut“ der bisherige Schöpfungsverlauf und -prozess. Bis dato ein absolut trostloser Vorgang, wenn es dabei bliebe, bzw. genauso weiter ginge. Gäbe es da nicht – auch in der Bibel gleichnishaft beschrieben – noch den „Ruhetag“ als „Rückbesinnung“ und Schöpfungspause vor dem letzten und schwierigsten Schöpfungsakt, nämlich den Schöpfungstag der Liebe und Gnade, den „Baum des Lebens“. Den ebenfalls beschriebenen Weg zur Rückkehr ins „Paradies“, die Gnade umkehren und vom Baum des Lebens ernten zu können und zu dürfen. Den unerlässlichen (letzten) Schritt des Lebens(prozesses).



Das Verzeihen (auch sich selbst und damit der ganzen Schöpfung gegenüber) des – zur Unterscheidung und damit des absolut freien Willens – notwendigen Vergehens und übertreten des Rechts (des Gebotes Gottes). Erst dies wäre und ist die Erfüllung der Gesetze und des Rechts, sowie die Überwindung der Gewalt. Auch des mit dem Recht verbundenen Gewaltaktes. Das Ende der Gesetze und der Gewalt. „Einfach mal nichts zu tun, außer gnädig zu sein und zu lieben“. Und zwar Alles, was „man“ bisher geschaffen hat und als „Ganzes“ erst die Schöpfung ausmacht.

Der letzte und schwierigste Akt in einem Gesamt-Schöpfungsprozess, welcher uns erst noch erwartet und bevorsteht.

Denn erst durch die „Gnade“ gibt es die Möglichkeit zu einer Um- und Abkehr des bisher beschrittenen Weges. Damit die Möglichkeit, Gesetz und Recht in seiner bisherigen Form – als Ergebnis des bisherigen Erkenntnisweges – zu hinterfragen. Dies erst macht auch einen wahren „Schöpfer“ und eine „Gottheit“ zu einer absoluten und allmächtigen „Gottheit“ und „Schöpfer“ und „Richter“. Nämlich, dass er sich und seinen bisherigen Schöpfungsprozess selbst hinterfragen, in Zweifel stellen lässt und sich dadurch – und den bisherigen Schöpfungsablauf und -verlauf – korrigieren kann und dies letztlich auch tut. Ansonsten wäre ja auch er selbst und mit ihm seine ganze Schöpfung dem Untergang geweiht. Denn was wäre ein „Schöpfer“ ohne seine „Schöpfung“?! Was ein „König“ ohne „sein Volk“?!



Der eigentlich letzte Schöpfungstag – nach dem Ruhetag – und die Vollendung selbiger ist und konnte noch gar nicht beschrieben werden, da er erst noch stattfinden muss und auch wird. Weil sich erst dann die Schöpfung als Gesamtes vollendet hat.

Vollendet kann dieser Prozess aber erst sein, wenn durch die Gnade dieses Schöpfungs- und Rechtsprozesses das Recht in seiner bisherigen Form erfüllt wurde und ist und durch den letzten (Gnaden)Akt Recht und Gesetz – und damit die Gewalt – außer Kraft gesetzt ist. Denn die Erfüllung und Vollendung des Rechts und der Gesetze ist auch das Ende der Gesetze, das Ende der Strafe und Rache, der Frage nach Schuld und Sühne und der Beginn der absoluten und wahren Freiheit. Leben in seiner „gedachten“ Form. „Am Anfang war das Wort (das Denken, der Geist) und ohne dasselbe ward da nichts“!


Und so ist die Gnade (Leben zu schaffen und zu empfangen) sowohl Beginn und Anfang, als auch das Ende der Schöpfung, auch des Schaffensprozesses von Recht und Gerechtigkeit.
Weshalb es wohl auch die „Gnade“ gibt und geben muss, wie es z. B. der Spruch „Gnade VOR Recht“ andeutet. Gnade als Überwindung und Aufhebung von Recht. So kann man vom „Wesen“ der „Religion/en“ halten, was man will. Aber das Wesentliche aller Religionen – auch wenn von ihnen selbst nicht immer und in letzter Konsequenz sondern nur beispielhaft umgesetzt – ist genau dieser „Gnadenakt“. Dieser „Gott“, dieser „göttliche“ Gedanke, welcher um der Gerechtigkeit willen so „gnädig“ ist, dass er um dieser, seiner Gerechtigkeit willen sogar den „eigenen Sohn“ opfert und einem (Rechts)Akt der Gewalt ausliefert! Sich und seine „Allmacht“, seine Göttlichkeit und Vollkommenheit damit in Frage stellt.

Das Recht an der eigenen „Schöpfung“ - damit auch den eigenen Sohn – in die Hände derer zu geben, die aus der Erkenntnis von „Gut“ und „Böse“ (das ist der eine Baum der Versuchung im Paradies und der sogenannte Sündenfall) ihr eigenes Rechtsverständnis entwickelt und umgesetzt haben, ohne jemals vom Baum des Lebens (der in der Mitte des Garten Edens stehende) gegessen zu haben. Damit fehlt selbstredend auch das Rechtsverständnis des Lebens an sich, als Ganzes.

Aber genau dies ist Teil und Geschichte der Gerechtigkeit und eines wahrhaft gerechten Schöpfers, eines übernatürlichen Rechts und Rechtsverständnisses.



Dieser schwierigste aller Schöpfungsakte ist m. E. der einzige Weg, um den Untergangprozessen aus der Erkenntnis von „Gut und Böse“ Einhalt zu gebieten. Denn alle anderen Versuche auf dem Weg zur Gerechtigkeit waren und sind bis dato gescheitert. Und sie werden und müssen – auf Grund der Logik des Lebensprozesses und seiner Schöpfung – auch weiterhin scheitern.



Man kann vom „Baum der Erkenntnis“ von „Gut und Böse“ als Frucht nur die Erkenntnis von „Gut und Böse“ ernten und erlangen. Egal wie sehr man diesen „Baum“ hegt und pflegt, zuschneidet und ausdünnt. Egal wie „liebe- oder machtvoll“ man ihn auch behandelt. Egal welche „revolutionierenden“ Mittel und Wege dazu auch benutzt und gegangen werden.



Die „Frucht“ des Lebens kann NUR der „Baum des Lebens“ und nicht der „Baum der Erkenntnis“ hervorbringen!



Und solange man sich nicht um diesen „Baum“ kümmert, den „Weg“ zu diesem Baum in der Mitte des Gartens (also des Lebens) einschlägt, sondern statt dessen (absolut vergeblich) versucht, vom „Baum der Erkenntnis“ die „Lebensfrucht“ durch künstliche Eingriffe, Hege und Pflege die Frucht des Lebens – welche dieser „Baum“ NIEMALS hervorbringen kann – zu ernten, solange befindet man sich auf einem „gärtnerischen“ Irrweg.

17 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Robert,

ich habe mir dieses Spektakel angetan und war erschrocken. Mir ist auch nicht klar, was Herr Schirach mit diesem „Theaterstück“ beabsichtige. Nun gut, die Zuschauer in einem Saal schienen teilweise ein wenig klüger mit ihrem Urteil umgegangen zu sein.

Ob die Abstimmung im TV mit rechten Dingen zuging, wage ich zu bezweifeln. Erstens war sie viel zu kurz und zweitens kam ich mit meiner Meinung beim besten Bemühen nicht durch! War dies beabsichtigt? Technische Probleme...? Ich habe da so meine Zweifel.

Herzliche Grüße
Herbst

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Als Aufhänger haben sie diesen Film und die Mehrheitsentscheidung des Publikums gewählt, um über das Recht generell zu sprechen.

Vorab meine Meinung zu dem Film inclusive meine Entscheidung dazu. Einmal denke ich, dass es richtig ist, wenn man 164 Menschen opfert um 70.000 Menschen vom Tode zu verschonen. Da wird man letztlich als Mensch Materiell abwägen. Wenig gegen Viel. Aber ob dies richtig ist, ob man in solchen Fällen abwägen darf? Abwägen muss?

Ich habe versucht, mich als Pilot dieser Kampfmaschine zu sehen und mich zu fragen, wenn es auf mich ankäme, könnte ich diese Menschen Töten um andere Menschen zu retten? Ich kam zu dem Ergebnis, dass ich nicht hätte schießen können, ja, dass ich mich erst gar nicht zu einem Kampfpiloten hätte ausbilden lassen, auch wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Aktiv Unschuldige töten geht gar nicht, egal zu welchem Preis.

Etwas Anderes wäre es, wenn ich angegriffen würde, dann würde ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mittels verteidigen und kämpfen und notfalls auch Angreifer töten. Für mich ist da ein gravierender Unterschied.

Die Aussage des Ex-Piloten in der Runde besagte schon alles, es werden nur solche als Kampfpiloten eingestellt, die bereit sind, solche „Aufträge“, selbst dann, wenn sie offiziell verboten werden, doch durchzuführen. Das wurde ja eindeutig dadurch klar, dass niemand in der Leitstelle daran dachte, wahrscheinliche Ziele zu Evakuieren. Man ließ es einfach darauf ankommen und den Piloten die Entscheidung treffen, vor denen sie sich die Hände in Unschuld waschen wollen. Aber das können sie nicht, denn bei jeder Waschung klebte das Blut der 164 toten Menschen auch an ihren Fingern.

Nun zu dem allgemeinen Verständnis von Recht. Sie gehen mit vielen Zitaten und Gleichnissen sowie Offenbarungen auf die Bibel und ihre Auslegung ein und begründen, dass erst dann Recht bei, von und mit Menschen vorhanden sei, wenn wir nicht nach den Früchten vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse trachten, sondern nach denen vom Baum des Lebens.

Bisher ging ich davon aus, das Gott am siebten Tag ruhte. Sie meinen nun, dass also am achten Tag die Menschen die Früchte vom Baum des Lebens nehmen und dann erst die Schöpfung vollendet ist und Recht und Gerechtigkeit eintritt.

Sie schrieben auch und da gehe ich mit ihnen überein, dass es immer eine Macht gibt, die das Sagen hat. Die Macht des Stärkeren. Diese Macht gibt es im Kleinen wie im Großen. Das können wir alle am eigenen Leibe erfahren, wenn wir uns einmal ohnmächtig einer Sache gegenübersehen, weil hinter diese Sache letztendlich ein oder mehrere Menschen stehen.

Nun hat für mich aber Gott die Macht des Stärkeren in die Welt gesetzt. Er wollte nicht, dass Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis Früchte essen würden. Da Eva jedoch einen Apfel davon pflückte, verbannte er sie mit seiner Macht des Stärkeren aus dem Paradies. Und nun sollen wir Menschen als Nachfahren von Adam und Eva solange auf dieser Erde verbringen, bis wir vom wohl nicht verbotenen Baum des Lebens ernten. Den Baum aber haben wir noch nicht gefunden!

Jetzt frage ich mich, warum Gott diesen Umweg mit uns Menschen und damit auch mit seiner Schöpfungsgeschichte macht? Er hätte doch einfach kein Verbot aussprechen müssen und alles wäre „paletti“ gewesen? Er hat die Macht, uns, die Menschheit, überall hin zu bewegen, in die er will. So oder anders oder wer weiß wie.

Wenn er das so will, muss ich ihm auch alle Schändlichkeiten, welche auf dieser Welt geschehen, als einzig mächtigen, der seine Macht ausgeübt hat, ankreiden. Anklagen kann ich ihn nicht, denn ohne ihn gäbe es weder mich noch jemand Anderen. Ich kann mir nicht vorstellen, zugegeben mit meinem kleinen Geist, dass er mir diese, seine Logik wird glaubhaft erklären können. Aber bei Gott ist ja alles möglich, da wird er es dann doch noch schaffen, aber wohl erst in einem anderen Leben.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Anonym hat gesagt…

Hallo Herr Neumann.

Es gefällt mir, was sie schreiben.

Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen Gott mit der Natur gleichgesetzt haben. Irgendwie mussten sie sich wohl erklären, wie die Welt entstanden ist. Nach heutigen Erkenntnissen würde kaum noch jemand auf die Idee kommen, ein “überirdisches“ Wesen sei “Schuld“ an ihrer Existenz.
Ein allmächtiger und liebender Gott hätte wohl keinen Teufel mit seiner Hölle geschaffen.

Warum die Natur jedoch auf den Menschen hereingefallen ist, muss sie sich wohl in nicht allzu langer Zeit fragen. Kein Vulkanausbruch, kein Erdbeben und kein Tsunami kann zerstörerischer sein, als der Mensch in seinem Wahn. Wenn es denn möglich wäre, müsste sie sich wohl fragen lassen, warum sie zu ihrer Selbstzerstörung das URAN geschaffen und vor allen Dingen freigeben hat!

Und vielleicht ist dies des Rätsels Lösung: Der Baum der Erkenntnis gab dem Menschen auch die Möglichkeit, sich wie “gottgewollt“ die Erde untertan zu machen und damit gleichzeitig auf Ewigkeiten zu zerstören.

Aus anderen Naturereignissen, wie z.B. der Eiszeit entstanden wunderbare neue Welten. Die Unmöglichkeit Naturgesetze aufzuheben, scheint für eine Mehrheit der Menschen nicht wahrscheinlich. Und so wird weiter auf der Titanic und auf dem Vulkan getanzt.

Ich befürchte Egon.W. Kreutzer, wie ihn Ralf richtigerweise verlinkt hat, kann Recht behalten.

Ich wünsche uns eine schöne Woche
Herbst


Robert Kroiß hat gesagt…

Hallo Herbst, hallo Herr Neumann, sowie Mitlesende
mit Interesse habe ich die Kommentare gelesen. Ich werde auch noch ausführlicher darauf eingehen. Aber Sonntags bin ich mit unseren zu pflegenden Personen (Schwiegermutter und Schwager, damit diese auch mal rauskommen)immer bei meiner Mutter zu Besuch. Deshalb kann und wird es noch ein wenig mit meiner Antwort dauern.
Bis dahin liebe Grüße an alle

Robert

Ralf Nietzschmann hat gesagt…

Ich habe mir diesen Film nicht angeschaut. Das Abstimmungsergebnis überrascht mich allerdings nicht.
Ich umschreibe es wieder mit gezielter Meinungsmache, um das Volk auf notwendige Gesetzesänderungen und Maßnahmen vorzubereiten, die im Sinne der herrschenden Kaste sind. Hier wird mit Emotionen gespielt und ist vergleichbar mit böser Russe guter Amerikaner.
Realistisch zu diesem Film sind mir die Einschätzungen eines langjährigen Piloten der Lufthansa.

http://www.anderweltonline.com/wissenschaft-und-technik/luftfahrt-2016/terror-ihr-urteil-der-plot-ist-jenseits-der-technischen-realitaet/

Gruß Ralf

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann, werte Mitlesende,

wie versprochen nun meine Antwort zu Ihrem Kommentar, für welchen ich sehr danke, da mich Ihre Kommentare immer wieder aufs Neue fordern, über meine geäußerten und dargelegten Beiträge nochmals nach- und zu überdenken.

Habe jetzt allerdings nicht extra nochmals gewisse Stellen Ihres Kommentars zitiert, da ich glaube, dass Sie mich durchaus auch so in meiner Argumentation/Antwort verstehen und worauf sich diese jeweils bezieht.

Diese Abwägung setzt aber die „Meinung, also den Glauben voraus, dass dieses „Ereignis“ genauso abläuft und endet, wie es „scheint“ und sich der Sichtweise, der „geglaubten Erwartung“ des „Kampfpiloten/Richters“ darstellt. Ein anderes Ende – ob der „Verkündigung, Ankündigung“ - lässt dieser Glaube in diesem Stück nicht zu. Was aber ist, wenn es – ohne den Eingriff dieses Kampfpiloten – zu einem anderen Ende kommen könnte und auch gekommen wäre?! Diese Frage kann durch die Entscheidung und den Eingriff dieses „Richters“ in dieser zeitlichen Abfolge niemals beantwortet werden. (hier folge ich auch durchaus der Argumentation von Gerhart Baum). Sondern nur dann, wenn man zulässt, was man durch den Eingriff als scheinbar unvermeidlich verhindert. Was allerdings auch wieder „nur“ eine Glaubensfrage ist.
„Gott“ bzw. das Leben hat aber vmtl. ein anderes – bis dato noch nicht erfülltes – Ende verkündet und vorgesehen.
Wie Sie selber richtig schreiben, kommt „man“ erst gar nicht in eine derartige Situation, wenn „man“ sich nicht der „Verkündigung“ und „Versuchung“ hingibt, dass „man“ als Kampfpilot „gottgleich“ zu einem Entscheidungsträger über Leben und Tod würde. Ähnlichkeiten mit der Bibel: „und du wirst sein wie Gott“ lassen sich auch hier nicht leugnen.
In dem „Glauben“ gutes zu tun, dient „man“ aber dem „Bösen“. Es gibt nichts im Leben, das nicht zwei Seiten voraussetzt und hat.
So ist z. B. ein „Waffenstillstand“ in einem Krieg das „Gute des Bösen“. Das „Böse“ des Bösen in diesem Falle ist dann die Nichteinhaltung, bzw. kein Waffenstillstand und ständiger Krieg. Oder die humanitäre Hilfe in Kriegen und anderen Krisen. Alles etwas „gutes“, allerdings im Dienste des Bösen. Das „Gute“ des Guten wäre, wenn es keinerlei Krisen, Kriege etc. gäbe. Das „Böse“ dieses „Guten“ ist aber, die notwendige Erfahrung machen zu müssen, dass alles zwei Seiten hat.
Um jetzt mal nicht das „Wort Gottes“ anzuführen und zu zitieren, nehme ich ein „Märchen“, also eine überlieferte Erzählung mitten aus dem Volk und zwar Aschenputtel.
Da gibt es zunächst die unbeschwerte Jugend. Dann kommt die Zeit des Leidens, mit und durch die Stiefmutter (also der nicht „echten und wahrhaftigen“ Mutter). Und nach Auflösung (also der Zeit nach der „Hinnahme des Leidensweges“ Aschenputtels) all der mit der Leidenszeit verbundenen Lügen beginnt wieder die unbeschwerte Zeit als diejenige, die sie in Wahrheit ist, nämlich eine „Prinzessin“. Ist eigentlich auch keine andere Beschreibung als die Beschreibung des Lebens: Aufenthalt im Paradies; Vertreibung (beschreiten eines Weges, welcher auf einer Lüge gründet), sowie die Rückkehr ins Paradies nach ausgehaltenem Leidensweg. Nur in Form eines Märchens. Und da gäbe es noch unzählige Beispiele „weiser oder heiliger Texte“.

Fortsetzung folgt:

Robert Kroiß hat gesagt…

Fortsetzung:

Dass das Leben mehr als die Aneinanderreihung von Jahren, also „Zeitspannen“ ist, dürfte unbestritten sein. Und genau da liegt vmtl. der springende Punkt.
Wenn man nur in Jahren/zeitlich begrenzten Abfolgen denkt, fallen Entscheidungen grundsätzlich anders aus, als würde man in „Ewigkeiten“ denken. Genauso verhält es sich damit, ob man als Egoist denkt und handelt, oder als Teil der Menschheit, des Ganzen. Weil dann die Zeit oder der Egoismus den „Rahmen“ vorgibt. Denkt man aber „ewiges“ Recht, wie es Gerhart Baum bei HaF angesprochen hat, dann sieht das „Ergebnis“ völlig entgegengesetzt aus. Wenn ich mich recht entsinne, sprach Baum auch von einem „Ewigkeitsrecht“ oder „-gesetz der Menschenwürde. Und Leben GEGEN Leben abzuwägen geht innerhalb des Lebensprozesses sowieso nicht. Weil Leben immer wieder Leben ohne Abwägung hervorbringt, welches in der „Zeitschiene“ auch den Tod mit sich bringt. Wäre aber das „verkündete“ Ende des „Lebens“ der (zeitliche) Tod, dann müssten wir uns über derartige „Entscheidungen“ gar keine Gedanken mehr machen. Denn dann wäre das Ende des Lebens schon längst durch die Menschheit herbeigeführt worden. Und mehrfach ginge dies nicht, wenn der Tod das tatsächliche Ende des Lebens an sich (eines ewigen?!) wäre. So existiert das Leben schon – sogar „wissenschaftlich“ erkannt und nachgewiesen – seit vielen Hunderttausend Jahren, wenn eben nicht sogar noch länger oder gar ewig? Was wir alle eben nicht wissen, sondern glauben können oder auch nicht.

Wie soll ein vollkommener „Gott“ (wobei ich ja schon mehrfach betont habe, dass ich nicht an ein übernatürliches Wesen - alter Mann mit langem Bart etc. - glaube, einen „Lebensdiktator“), also in Wahrheit das Leben und das Lebensrecht den Menschen mit einem gerechten, freien Willen schaffen, ohne ihm die Möglichkeit der Ausübung des freien Willens zu geben?
Dazu ist aber Unterscheidung notwendig. Und die wäre weder gegeben, noch möglich, wenn der Mensch eine Marionette „Gottes“, also des Lebens wäre.
Um als „Gottheit“ glaubhaft und vor allen Dingen gerecht zu sein, muss der Zweifel und damit der Ungehorsam von und durch „ihn“, eben auch an ihm und damit sich selbst gegenüber zugelassen werden. Ansonsten würde „die Gottheit“ sich und seinen im „Ebenbild“ geschaffenen Menschen mit freiem Willen selbst als ad absurdum und insbesondere den „freien Willen“, wie auch ein wahrhaftes Recht der Gerechtigkeit - auch eines „Schöpfers“ - führen.

Mit ganz lieben Grüßen, auch an alle Mitlesenden

Robert K.

Robert Kroiß hat gesagt…

Eine sehr interessante Sendung zum Thema Zeit:

https://quazer.com/channel/4c664fb59f6eaab65b8f95fd65f79a4b/96e9f1416456f082b8d42c1d565b93e0?utm_medium=socialp&utm_source=facebc&utm_campaign=ASTRO&utm_term=Link+Post+-+4_astro_IllusionZeit.png+-+58087ffa70e3e&utm_content=G_ALL_ALL&utm_mn=smartly&utm_id=58087ffab9449f4d258b4583

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Es ist richtig, dass der Film nicht alle Möglichkeiten, welche es gibt, durchgespielt hat. Ist auch nicht leistbar, dies in einem eng gesteckten Zeitrahmen einzubinden. Daher ist auch die Urteilskraft, welche die Zuschauer mit einem Ja oder Nein abgeben sollten, nicht für die Wirklichkeit maßgebend. Diese erforderte eine genauere Einzelprüfung aller Details.

Als Mensch unterliegt man oft genug einem Irrtum. Man glaubt etwas richtig zu machen, was sich im Nachhinein oder in einer Nachbetrachtung als falsch herausstellt. Daraus muss man seine Lehren und Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen. Leider meine ich dies gerade bei unseren Politikern zu vermissen, die auf ihrer einmal gefassten Meinung beharren und sich nach außen hin und für uns Wähler sichtbar, nicht von vorgefassten Meinungen trennen. Die müssen immer durchgesetzt und als richtig verkauft werden. Einfach so, als wenn sie keine fehlbaren Menschen wären. Da habe ich manchmal auch das Gefühl, als wenn sie in Sachen Politik, wie der Papst, ihre Unfehlbarkeit postulieren.

Richtig ist, dass man von vorneherein vermeiden sollte, sich an Kriegen incl. Waffenlieferungen zu deren Befeuerung, zu beteiligen. Herr Gabriel verkündete stolz, unter seiner Egide als Wirtschaftsminister würden die deutschen Waffenexporte genauesten kontrolliert. Sie wurden bestimmt so genauesten kontrolliert, dass sie in der Summe sich verdoppelten und Frau Merkel setzt nun noch einen drauf, indem sie verkündet, dass die Militärausgaben um 20 Mia. gesteigert werden.

Es geht nicht immer nach dem Prinzip unbeschwerte Jugend, danach Zeit des Leidens, dann wieder unbeschwerte Lebenszeit. Solche Beispiele sind für manche zutreffend, für andere nicht. Es gibt Menschen, die immer unbeschwert leben können und andere, welche es immer schwer haben, noch einen Sinn im Leben zu finden. Nichts als Armut, Frust, Kummer und Leid.

Warum das Ende der Menschheit schon längst herbeigeführt worden wäre, wenn die Menschen nicht an ein Leben nach dem Tode glauben würden, erschließt sich mir nicht. Natürlich gibt es schon seit Millionen Jahre menschliches Leben, wenn auch nicht in der heutigen Form, sondern in seinen sich entwickelten Lebensformen bis hin zu uns, heute.

Sie wollen zwar nicht an Gott als alten Mann mit Bart denken, aber an Gott, der uns als sein Ebenbild formte und uns dieser halb eine Sonderrolle zugesteht. Wie aber würde ihr Weltbild sich verändern, wenn es auf anderen Planeten noch viele andere selbstdenkende Geschöpfe in unterschiedlicher Ausprägung geben würde. Das Denken, dass wir nach Gottes Ebenbild geformt sind kommt mir so ähnlich vor, wie seiner Zeit, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei und sich die Sonne um uns dreht. Wenn die Voraussetzungen stimmen und die Zeit lang genug ist, glaube ich eher an viele Intelligente Lebensformen, als dass wir die Einzigen sind, weil nach Gottes Ebenbild.

Worauf sie nicht eingegangen sind, ist meine Bemerkung, dass der Gott der Bibel als erster den Menschen die Macht des Stärkeren vorgezeichnet hat. Sollte das so sein, dürfte er sich nicht wundern. Auch deshalb nicht, weil er seine Macht nochmals Kain und Abel vor Augen führte, als er die Gaben von Abel als gottgefällig ansah, die von Kain aber nicht. Das zeigt sich doch auch heute noch, dass Eltern, Vorgesetzte oder sonstige Erziehungsberechtigte manchmal Unterschiede in der Behandlung machen und dann dürfen Gerichte später die schlimme Kindheit bei Strafdelikten aufarbeiten. Für mich sind wir von dem Gott der Bibel vorgeprägt und er trüge die gesamte Verantwortung für das, was hier auf dem Planeten durch die Menschheit insgesamt passiert. Freiheit kann nicht gegeben sein, weil Gott die Vorgaben machte, wonach wir zu leben haben, incl. Machtausübung des Stärkeren. Also dürfte er später nicht Richten nach Hölle, Fegefeuer oder Himmel.

Nun haben sie nochmals „Futter“ zum Nachdenken, genauso wie Ihre Meinungen für mich „Futter“ zum Nachdenken und Reflektieren sind. Vielen Dank dafür.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,

danke für Ihre Antwort, auf welche einfach so eingehe werde, wie es mir gerade in den „Sinn“ kommt. Vmtl. sind dann allerdings auch Antworten darauf gegeben, wo Sie meinen, dass ich in meinem vorherigen Kommentar nicht eingegangen wäre und deshalb nicht beantwortet hätte.

So habe ich die „Schlussfolgerung“, dass wenn der Tod das Ende des Lebens wäre nicht daraus gezogen, dass Menschen an ein Leben nach dem Tod glauben. Dies ist für mich schon längst keine Frage des Glaubens an ein Leben nach dem Tod mehr. Sondern der ständig wiederkehrende Tod ist für mich längst der Beweis, dass das Leben „stärker“ ist und durch den Tod nicht zu beenden ist. Hierbei ist für mich allerdings wiederum wichtig, dass ich mich nicht auf „mein Ego“ und das – auch mein - „Dasein“ beziehe, also eben auch nicht auf Zeit und Raum, sondern auf das Leben als Leben – also „das Ganze“ - an sich. Ob ich nach meinem sterben innerhalb dieses Daseins hinterher – wie auch immer – weiterlebe, wiedergeboren werde, ist für mich überhaupt nicht wichtig und relevant. Dies alles ist ja „nur“ Folge der entwickelten „Intelligenz“, also eines „Geistes und Sinnes“, der sich eben – wie auch immer - materialisiert. Darüber mache ich mir auch nicht die geringsten Gedanken, weil diese im Hier und Jetzt nicht weiterführen und schon gar nicht weiterhelfen würden. Wo ich mir aber sicher bin ist, dass das Leben weitergeht und damit der Tod nicht das Ende ist. Und so lassen sich in den „heiligen Texten, Märchen, Sagen usw.“ eben auch entsprechend zutreffende „gleichnishafte“ Aussagen finden.

Damit bin ich auch schon beim nächsten vmtlen. Missverständnis. Nehmen wir anstatt des Begriffes „Gott“ einfach eine „höhere Wesensart“, also das –bis dato noch nicht gänzlich verstandene- Leben an sich. Damit kann eine „höhere Intelligenz“ [[ Intelligenz (von lat. intellegere „verstehen“, wörtlich „wählen zwischen …“ von lat. inter „zwischen“ und legere „lesen, wählen“) ]] durchaus auch außerhalb unserer Verständnisses – auch von Zeit und Raum -, bzw. muss sogar ziemlich sicher existieren. Ich glaube sogar, dass es gar nicht anders sein kann. Die „Intelligenz“ des Lebens im Dasein besteht also letztlich „nur“ darin, es zu verstehen, um dann die Wahl zu haben, wie „wir“ es gestalten, „die Erde untertan machen“. Wobei dies ja schon wieder „Macht“ und damit „Gewalt“ ausdrückt. Aber diese „höhere Wesensart“ kennt eben auch die Gnade der Vergebung, der Liebe oder die Liebe der Gnade. Und dies ist in den „heiligen Texten“, insbesondere eben auch der Bibel ein sehr wesentlicher Zug, welcher auch nicht umsonst insbesondere erst im „Neuen Testament“ mit und durch einen „neuen/erneuerten Bund“ zum Tragen kommt.

Nicht richtig ist, dass ich nicht darauf eingegangen wäre, dass der Gott der Bibel die Macht des Stärkeren vorgezeichnet hätte. Vielleicht nicht so direkt, wie Sie es gerne gelesen hätte. Aber ich habe gerade in meinem letzten Absatz deutlich gemacht, dass sich „Gott“ als Schöpfer selbst ad absurdum führen und damit widersprechen würde, wenn er nicht selbst Zweifel (Selbstzweifel) hätte und damit auch von seinem „Ebenbild“ angezweifelt werden kann und vmtl. auch muss. Weil erst dies zur Vollendung der Schöpfung führen kann. Alles andere wäre ja bereits ein fix und fertiges Gebilde, welches überhaupt keine Veranlassung sowohl zu Zweifeln, als auch Glauben, bzw. zu Gedanken hätte. Es wäre bereits „Eins“, dem aber eben auch die zweite Seite zur notwendigen Unterscheidung(smöglichkeit) und damit erst wahrhaften Gerechtigkeit fehlen würde.

Hoffe, dass ich Ihren Kommentar dieses mal etwas besser und klarer beantwortet habe. Ansonsten freue ich ich allerdings auch auf jeden weiteren Gedankenaustausch mit Ihnen.

In diesem Sinne ganz lieben Gruß

Robert

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Dass Leben an sich, egal in welcher Form, solange existiert, wie unsere Sonne noch Licht und Wärme spendet, glaube ich auch. Dass Leben auf anderen Planeten in vielen Milchstraßen möglich ist, glaube ich auch. Auch, dass es in vielfältigsten Formen und Arten vorhanden ist und dass es solange Leben gibt, wie das Universum existent ist. Dabei sehe ich es auch so, dass jedes Lebewesen stirbt, es vergeht und im Kreislauf der Umwandlung, sei es als Atom, Asche oder durch Bakterien umgewandelter „Dünger“ von anderen Lebewesen wiederverwendet werden wird.

Aber irgendwann wird es das Universum in seiner jetzigen oder auch sich dauernd verändernden Formen nicht mehr geben und alles Leben wird erlöschen, auch das letzte irgendwo noch Mögliche. Vielleicht wird sich das Universum erneuern und wieder Leben produzieren. Vielleicht wird dies ein „ewiger Kreislauf sein oder werden“?

Wenn sie so ein Leben nach dem Tode interpretieren, bin ich bei Ihnen. Das Bewusstsein, die Seele, das Karma oder sonstige Vorstellungen von weiterer Existenz nach dem Ableben einer Körperhülle, kann ich mir nicht vorstellen, dass dies ein Teil des Körpers wäre und dann vielleicht ewig leben könnte.

Wenn ich sie richtig verstehe, dann meinen sie, dass das göttliche Leben, das Leben einer höheren Wesensart, sich in allem Leben wiederfindet und deshalb nicht sterben kann sondern in irgendeiner Form in irgendeiner von ihm geschaffenen Umgebung immer existent ist. Das ist sicherlich eine Möglichkeit, steht auch so irgendwo in der Bibel, dass Gott das Universum ist und in Allem zu finden ist bis ins kleinste Atom wohl, würden wir heute sagen.

Das Gott selber Zweifel hätte, kann ich nicht nachvollziehen. Da er ja ewig lebt, könnte er bei Nichtgefallen einer Entwicklung, irgendwann eine neue Entwicklung einleiten, vielleicht auch parallele oder/und unterschiedliche Entwicklungen am „Laufen“ haben.

Er muss bestimmt nicht seine Schöpfung zur Vollendung führen. Er kann doch jede Entwicklung als gegeben hinnehmen oder sie entsprechend beeinflussen.

Wenn er, der Schöpfer solch eine Entwicklung wie bei uns Menschen zulässt, dann denkt und handelt er in anderen Kategorien, dann möchte ich nicht an die Möglichkeit einer gerechten höheren Wesensart glauben, sondern eher an eine Wesensart, welche sich mit den verschiedensten Möglichkeiten seine Ewigkeit vertreibt. Dann können wir Recht und Gerechtigkeit, Verzeihen und Liebe in den Wind schreiben. Dann wird hier auf Erden, solange es Menschen gibt, die Macht des Stärkeren herrschen. Aber vielleicht wird das nicht mehr so lange dauern, bis sich die Menschheit selbst erledigt.

Oder aber es ist alles ganz anders und wir kratzen nur an Möglichkeiten, welche alle jedoch nicht relevant sind. Was auch immer es ist, da müssen wir uns die Frage stellen: Cui bono.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Anonym hat gesagt…

Guten Abend meine Herren,

mit Interesse verfolge ich Ihre/Eure Diskussion. Leider fehlt mir noch eine eventuelle Erklärung zu den Motiven eines Herrn von Schirach, bzw. Ihre/Eure Meinung dazu.

Ansonsten bitte weiter so
Herbst

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrte Herbst.

Dafür kann es mehrere Erklärungen geben. Einmal, dass ein guter Regisseur ein neues Thema als Film darstellen will. Dann kann es auch sein, da er ja auch ein bekannter Schriftsteller und Jurist ist, dass ihn das Thema als Schriftsteller und Regisseur so interessierte, dass er das Drehbuch schreiben und den Film machen musste. Es kann aber auch der Jurist in ihm die Veranlassung gewesen sein, dieses Thema anzupacken, allein schon deshalb, weil wir ja einmal nach nine eleven mit solch einem Terrorismus rechnen müssen, und jetzt ja noch mehr, weil der IS seinen Terror bis hier hin zu tragen verstanden hat.

Dann ist solch ein Film eine Vorbereitung der Bevölkerung darauf, was noch passieren kann. Es kann aber auch von interessierter Seite an Herrn von Schirach herangetragen worden sein, solch ein Problem filmisch darzustellen. Auch als Vorbereitung von uns darauf, wie die Bundesregierung in solch einem Falle handeln würde. Nach dieser Abstimmung hat sie ja quasi einen Freifahrtschein für einen Abschuss erhalten, weil fast 87 % dafür gestimmt haben. Also kann sie es im Notfall, wenn ein solcher Fall eintreten sollte, auch so durchführen. Sie meinen dann, sie würden dafür politisch nicht abgestraft werden. Wenn sie sich da mal nicht täuschen.

Denn in solch einem tatsächlichen Fall würden alle die Fragen, welche im Film unter den Tisch fielen, aufgegriffen und breitflächig und penibel durchdiskutiert werden. Dann wäre plötzlich doch keine solche Zustimmung mehr vorhanden. Film und Wirklichkeit sind bestimmt nicht eins zu eins Vergleichbar.

Sie sehen, es kann viele Motive geben. Ich favorisiere die Möglichkeit der interessierten Seite.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

schließe mich den Ausführungen von Herrn Neumann an. Mit dem zusätzlichen Punkt, dass Schirachs Interesse aber auch tatsächlich die "Meinung" der "Mehrheit" gewesen sein könnte und wie die Menschen zum "Recht" und einer "Rechtsentscheidung stehen. Primär hat wohl auch ihn der Zweifel am existierenden Recht getrieben.

mit besten Grüßen

Robert

Anonym hat gesagt…

Dienstag, 25. Oktober 2016 um 22:54 Uhr

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Ich habe ja schon öfter mit ihnen über Gott diskutiert und bin der Meinung, da Gott Allmächtig ist, dass dies auch Allwissend miteinschließt. Wenn er also Allwissend ist, weiß er über alle Möglichkeiten, auch zukünftige, schon von Ewigkeit an. Und damit geschieht nichts ohne ihn und kein Mensch hat einen eigenen Willen, weil er aus diesem Wissen, was Gott hat, nicht ausbrechen kann. Er muss sein ganzes Leben so durchführen, wie Gott es von Ewigkeit an wusste. Sollte Gott es nicht wissen, dann ist er nicht Allmächtig. Dann ist er nicht der Gott, aus dem heraus alles entstanden ist und alles Zukünftige noch entstehen wird.

Nun habe ich heute den Philosophen Hol Tetens gehört, der ein Buch über den Gottesglauben schrieb und die These vertritt, die ich oben beschrieben habe mit dem einen Unterschied, dass er meint, Gott hätte absichtlich ausgeklammert, dass vorausschauende Wissen um die Entwicklung der Menschheit. Er würde uns damit völlige Freiheit in unserem Tun und Handeln lassen und uns nach unseren Taten, Gewissen beurteilen.

Da komme ich aber in ein Dilemma mit, weil ich mir dies zwar vorstellen kann, dass Gott so handeln könnte, weil er ja Allmächtig ist, aber die Zeit stört mich dabei. Er müsste ja bevor er irgendetwas anderes denken konnte, schon wissen, dass er irgendwann unser Universum erschaffen würde mit unserer Erde und uns Menschen sich entwickeln lassen ohne jeglichen Einfluss von ihm. Geht das überhaupt, dass man alles schon immer weiß und trotzdem etwas ausklammern kann? Das würde ich als sehr unwahrscheinlich ansehen. Aber es kommt noch mehr.

Wenn er keinen Einfluss nimmt und alle Widrigkeiten, wie Vulkane, Meteoriten, Dinosaurier usw. dann notgedrungen zulässt und er die Entwicklung nicht vorhersehen kann/will, dann könnte es auch so sein, dass wir überhaupt nicht als Menschen in Erscheinung hätten treten können.

Wenn ich nur daran denke, dass ein großer Himmelskörper vor zig Millionen Jahren in unsere Erde raste und für lange Jahre vielen Lebewesen das Überleben unmöglich machte, die Dinosaurier von der Erde vertilgte und so dem Menschen den Weg freimachte, dann frage ich mich, was wäre passiert, wenn dies nicht passiert wäre?

Was hätte noch passieren können, da wir ja mit einer großen Geschwindigkeit um unsere Milchstraße rotieren und dabei auch in dichtere Sternenzusammenballungen hineingeraten. Da hätten noch schlimmere Vorkommnisse geschehen können. So wie das Geschehnis mit unserem Mond, wo ein fast gleich großer Planet in unsere Erde raste und einen Teil davon ins Weltall schleuderte, woraus der Mond wurde und der andere Rest sich mit der Erde zusammenformte. Nur durch diesen Umstand meinen unsere Wissenschaftler, hätte überhaupt Leben auf unserer Erde entstehen können.

Wenn Gott also all diesem seinen freien Lauf ließ, dann hätte es auch genauso gut keine Menschheit geben können. Wieso wollte er dann sich die Entwicklung für uns Menschen ohne eigenes Wissen ansehen, wenn auch die Möglichkeit bestand, dass es überhaupt keine Menschen geben könnte? Hat er dann im Plan, einen neuen Anlauf mit neuem Universum mit eigenem Nichtwissen darum, in Angriff zu nehmen? Wie viele Versuche hat er sich vorgenommen, von denen er ja selber nichts wissen darf? Ich gestehe, dass ich an dieser Version sehr große Zweifel habe, dass dies die richtige Erklärung sein könnte. Die Erklärung, dass Gott die Menschen auserwählt hat und wir einen freien Willen haben, zu tun und zu lassen, wie wir es wollen und er davon keinerlei Vorwissen hat, was hier auf der Erde geschieht.

Wie sehen sie diese Möglichkeit?

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,
werde meine Antwort, an der ich gerade "arbeite", Ihr Einverständnis vorausgesetzt, als neuen Post einstellen. Da ich die Antwort ansonsten zu sehr stückeln müsste.

Mit lieben Grüßen

Robert Kroiß