Sonntag, 20. Dezember 2015

Recht und Gesetz!

Mir persönlich ist es im Grunde völlig egal, ob jemand die Relativitätstheorie religiös erklären will ( Demetrius Degen ) oder ob er auf andere Art und Weise ( Albert Einstein ) erkennt, dass alles relativ und in Abhängigkeit vom Standpunkt des Betrachters ist. Trotzdem möchte ich anmerken, dass ich mit der religiösen Betrachtungsweise so meine Probleme habe. Insbesondere auch deshalb, weil sich das Buch ( Bibel ) selbst einfach zu oft widerspricht. Und nein, ich habe kein Interesse daran jetzt eine religiöse Debatte hier vom Zaun zu brechen, zumal diese in dem Fall auch nicht zielführend wäre.

Wenn man sich jedoch mit Recht und Gesetz befassen will, muss man sich auch erst mal um die Begriffe kümmern. In vorangegangenen Beiträgen und Kommentaren wird da einiges durcheinander geschmissen und dann sogar noch die Gesetzmäßigkeit ins Spiel gebracht. Das Ganze wird bunt gemischt und dann versucht zu erklären.

Doch worum geht es wirklich?

Recht wird in unserem und nicht nur in unserem Staat in Gesetze gefasst, an die sich angeblich jeder zu halten hat. Dieses in Gesetze gefasste Recht hat mit Gesetzmäßigkeiten erst mal nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es dient in allererster Linie dem Schutz des Eigentums der herrschenden Klasse und nicht dem Schutz des „kleinen Mannes“ vor der Obrigkeit, welche nämlich nach wie vor, genau wie im finstersten Mittelalter, macht was immer sie für richtig hält, völlig unabhängig davon was in irgendwelchen Gesetzen steht. Solange wie das einfache Volk keinerlei reale Mittel in der Hand hat, sein Recht durchzusetzen, bringt die ganze Diskussion über Recht und Gesetz nichts.

Welche Mittel hat denn das einfache Volk wirklich in der Hand?

- Wahlen.

Haben Wahlen jemals etwas verändert? Oder ist es nicht eher so, dass es völlig egal ist welche Partei an der Macht ist, da ja die Politik alternativlos ist? Wenn aber eine Politik alternativlos ist, wozu dienen dann Wahlen?

- Petitionen.

Genau die gleiche Frage. Welche Petition hat denn wirklich schon mal etwas verändert?

- Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht.

Schon der Name Bundesverfassungsgericht ist eine Ohrfeige für jeden normal denkenden Bürger, da wir gar keine Verfassung haben. Aber auch dann wenn das Bundesverfassungsgericht dem Staat Auflagen erteilt, was im Übrigen nur äußerst selten geschieht, sieht sich dieser noch lange nicht genötigt diese Auflagen zu erfüllen.

Fazit:

Solange wie es für den normalen Bürger kein reales Mittel gibt, geltendes Recht durchzusetzen und für sich in Anspruch zu nehmen, um zum Beispiel die Politik an der Beteiligung von Angriffskriegen zu hindern, ist jegliche Diskussion darüber und jeglicher Hinweis auf den Rechtsstaat nichts anderes als reine Makulatur. Und mit Gesetzmäßigkeiten im Sinne von universell geltenden Rechten hat das überhaupt nichts zu tun!

Peter Fischer

15 Kommentare:

Robert Kroiß hat gesagt…

Doch Peter, auch dies hat mit Gesetzmäßigkeiten (wenn auch negativ besetzt, weil von Menschen zum Recht erhoben) zu tun. Denn ansonsten wäre diese „Gesetzmäßigkeit“ doch längst durchbrochen worden, oder etwa nicht?! Es gab und gibt immer schon Menschen, die erkannt haben, dass sich die „Gewalttätigen und Mächtigen“ ihre eigenen Gesetze machen und damit ein „eigenes Recht“ schufen und schaffen.
Wie Du selber richtigerweise schreibst, schon seit dem frühesten und finstersten Mittelalter. Ich behaupte, es begann noch weit früher. Woran aber liegt es dann, wenn nicht eben genau daran, dass es sich bei und für die Massen der Menschen hierbei längst um eine fleischgewordene und inzwischen als „natürlich“ zu betrachtende „Gesetzmäßigkeit“ (das Recht des Stärkeren), wenn auch negative handelt?! All die Revolutionen, Aufstände, Kriege waren doch primär immer gegen diejenigen gerichtet, welche die „Macht“ und „Gewalt“ in ihrem „Besitz“ hatten und mit ihren eigens dafür geschaffenen „Gesetzen“ und „Recht“ unterdrücken konnten und immer noch unterdrücken und Abhängigkeit schufen und schaffen?! Und nicht ein einziger Aufstand, nicht eine einzige Revolution, nicht ein einziger Krieg konnte diese „Gesetzmäßigkeit“ beseitigen! Oder gar ein anderes „Recht“ und damit „andere Gesetzmäßigkeiten“ an dessen Stelle einsetzen?!
Die mangelnde Erkenntnis dessen, dass sich stets die „Mächtigen“ und „Herrschenden“ ihre eigenen Gesetze machten und immer noch machen, die kann es nicht sein! Auch am geschichtlichen Wissen über diesen Tatbestand fehlt es m. E. nicht! Es liegt m. E. auch nicht an einer „religiösen“ oder wissenschaftlichen Betrachtung! Denn ein Naturrecht, ein Naturgesetz richtet sich nicht nach der Betrachtungsweise derer, die es betrachten. Es ist und bleibt was es ist. Was also ist dann der Grund dafür, dass sich die negativ besetzte und zum allgemein geltenden Recht erhobene Gesetzmäßigkeit immer und immer wieder durch - und umsetzt/e?!
Von daher stellt sich mir viel eher die Frage, wer hält sich an das „Naturgesetz, Naturrecht“?! Wer erfüllt es?!
Tier und Pflanze leben „ihr“ Naturgesetz und Naturrecht einfach aus, ohne Betrachtung aus welcher Warte auch immer. Jetzt hat aber Mensch angeblich einen Verstand (wie man bereits ganz frühen gleichnishaften Schriften entnehmen kann) bekommen. Von daher ist er wohl, oder sollte er wohl in der Lage sein, Gesetz und Recht zu „betrachten“, bewusst erfüllen und so zur Erkenntnis und dem Wissen um das Naturgesetz und Naturrecht gelangen (können)! Wozu sonst der Verstand?! Solange aber eben genau diese „wahre“ Erkenntnis um das Naturrecht, Naturgesetz fehlt, solange herrscht eben die negativ besetzte Gesetzmäßigkeit, ein negativ besetztes Recht! Und wie bereits vorher schon gesagt. Diese negative Gesetzmäßigkeit, das damit negativ besetzte Recht ist weder bisher, noch wird es künftig durch Gewalt und damit einhergehenden Machtwechseln beseitigt worden, noch wird es durch das, was es ja verursacht beseitigt werden können! „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“ wie Einstein schon richtig wusste.

Und deshalb geht es eigentlich schon auch genau darum wirklich. Nämlich darum, dass Menschenrechte niemals universell sein können! Weil sie sich ja alleine schon mit der „Weiterentwicklung“ des Menschen, dessen „Erkenntnissen, Weisheiten und Wissen“ ständig verändern würden und auch werden! Aus diesem Grunde schon können sie nicht universell sein.

Gruß Robert

Anonym hat gesagt…

Sorry Robert, aber ich habe da mal eine ganz ganz kleine Frage. Was möchtest Du mir mit Deinem Kommentar mitteilen? ;-)

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Fischer, Herr Kroiß.

Vielleicht hat es doch etwas mit universellem Recht zu tun. Dass wir KEIN universelles Recht haben, müsste jeder bejahen. Dass wir ein universelles Recht brauchen, aber auch. Wo liegen die Unterschiede?

Wenn ich bedenke welche Rechte Menschen in der Römerzeit hatten, ja überhaupt die damaligen Sklaven erst, nämlich keine, dann sind unsere Rechte heute ein Fortschritt. Früher konnte jeder ohne Ansehen, wenn er nicht genügend für seine eigene Sicherheit getan hatte oder tun konnte, ein Sklave werden. Sklaven lebten nur solange, wie sie nützlich waren.

Im Mittelalter bei uns gab es Leibeigene, Fondienstleistende, Untertanen und Bürger. Die Bürger über ihre Zusammenschlüsse haben die Wende eingeleitet, dass die Herrschenden nicht mehr mit allen Menschen alles machen konnten. Das ging auch mit der technischen Entwicklung einher. Die technische Entwicklung hat bis heute vielen Menschen eine größere Freiheit beschert.

Das ist noch nicht in allen Teilen unserer Erde so, aber es wächst. Und die Gesetze, welche wir in Deutschland haben, sind die besten, welche wir bisher auf diesem Grund und Boden jemals besaßen. Auf der anderen Seite ist es jedoch so, dass alle Kritikpunkte, welche Herr Fischer niederschrieb, zutreffen. Dazu gehören sicherlich auch noch viele Weitere.

Wenn wir uns als Menschen nichts vormachen, muss uns klar sein, dass es schwierig ist, den Menschen in eine Gemeinschaft zu integrieren. Nicht nur die Flüchtlinge heute bei uns, sondern überhaupt alle Menschen hier in Deutschland. Man muss nur die Gegenfrage stellen, was wäre hier in Deutschland für ein Leben möglich, wenn es keinerlei Gesetze gäbe, wonach sich alle zu richten hätten? Wenn es keine Staatsgewalt gäbe, die diese notfalls auch dursetzen kann?

Unter solchen Voraussetzungen würde es „dem normalen Bürger“ nicht nur viel schlechter gehen wie heute, sondern es gäbe ihn nicht, den Bürger! Es würde das Recht des Stärkeren gelten. Unsicherheit und Todesangst zu Jederzeit!

Ein universelles Recht wäre Wundervoll. Aber dies dürfte es nur dann geben, wenn, wie Herr Kroiß und Herr Degen meinen, dass alle Menschen die gleiche Entwicklungsstufe haben und mit sich vollkommen im Reinen sind und dies auch gegen Jedermann/frau anwenden. Wenn also die einzelnen Stufen der Läuterung durchlaufen sind und es keinerlei Aggressivität mehr gegenüber anderen Lebewesen gibt.

Wenn nun die Staaten mit solch einem Anspruch sich auf den Weg machen und danach versuchen die Gesetze auszurichten, wäre damit viel geholfen. Leider sind sie aber erst wieder im Rückmarsch begriffen, wie es sich bei uns darstellt. Es werden Gesetze zum Wohle der Bürger gemacht, welche in Wahrheit das Wohl des Bürgers immer mehr einschränken und begrenzen und ihn ausnehmen.

Wir haben zulange Frieden gehabt und die Politiker dadurch zu viel Zeit, dazu mit Hilfe der technischen Weiterentwicklung, um sich immer besser und für sie komfortabler Einzurichten, zu Lasten der Bevölkerung und zum Nutzen des Kapitals, von dem sie für ihre Dienste gespeist werden.

Außer Stiche setzen und versuchen dagegen auf allen möglichen Ebenen gegen an zu kämpfen, fällt mir momentan nichts ein.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann!

Zitat Walter Neumann:

"Man muss nur die Gegenfrage stellen, was wäre hier in Deutschland für ein Leben möglich, wenn es keinerlei Gesetze gäbe, wonach sich alle zu richten hätten? Wenn es keine Staatsgewalt gäbe, die diese notfalls auch dursetzen kann?

Unter solchen Voraussetzungen würde es „dem normalen Bürger“ nicht nur viel schlechter gehen wie heute, sondern es gäbe ihn nicht, den Bürger! Es würde das Recht des Stärkeren gelten. Unsicherheit und Todesangst zu Jederzeit!"

Zitat Walter Neumann Ende.

Hierzu möchte ich anmerken, dass ich lediglich darauf hingewiesen habe, dass das Recht in Deutschland in der Praxis eben nicht für alle gilt oder konkreter der einfache Bürger sein Recht gar nicht durchsetzen kann. In keinster Weise habe ich für eine Art Anarchie plädiert.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Fischer


Robert Kroiß hat gesagt…

Was ich mit meinem Kommentar u. a. @ Peter sagen wollte, ist eigentlich nichts anderes als das, was in den bisherigen Posts und Kommentaren auch zum Ausdruck kommt.
„Mein“ Ansatz ist eigentlich nur der, dass man Gesetzmäßigkeiten und damit Recht – egal welcher Art – nur dadurch überprüfen und ggf. korrigieren kann, wenn man sich mit dem „einhalten“, bzw. „erfüllen“ der Gesetze befasst. Wenn man also den „Gesetzgeber“, welcher ja bisher stets der „Mächtige, Herrschende“ war und ist, damit konfrontiert, ob „er“ denn selbst seine eigenen Gesetze erfüllt und einhält?! Siehe z. B. aktuell der „Kriegseinsatz“ in Syrien! Oder im Bezug auf die „Flüchtlingskrise“ (in diesem Falle als Auslöser und Wirkung dessen, dass man sich ja gar nicht an die eigenen Gesetze gehalten hat und hält!) kann es ja nur zu weiteren Gesetzesverstößen gegen die selbst erlassenen kommen, wenn „man“ nun ein Universalrecht NUR in diesem Falle anzuwenden gewillt ist und damit über die „eigenen“, bis dahin angeblich „alternativlosen“ erhebt!
Wenn also ein „Universalrecht“ aufgrund der nun gebotenen Menschlichkeit (wiederum ja nur Wirkung auf die davor selbst verursachte Unmenschlichkeit – wie durch Merkel verkündet und umgesetzt -) „alternativlos“ ist, dann waren die von Merkel davor angewandten Gesetze und das davor geltende Recht weder alternativlos, noch der Menschlichkeit geschuldet! Dies sollte und muss m. M. immer und immer wieder deutlich gemacht werden.
Dies ist mein Gedankenansatz. Primär gar nicht darauf zu achten, wie „andere“ mit dem Recht und Gesetz umgehen. Sondern wie gehen „wir“ selbst mit Recht und Gesetz um. Denn ich kann doch nicht erwarten, dass sich „andere“ an Recht und Gesetz (hier wiederum egal welcher Art) halten, wenn „ich“ als „Gesetzgeber“ mich selbst nicht einmal an meine „eigenen“ und von „mir“ selbst erlassenen Regeln, Gesetze und damit an Recht und Gerechtigkeit halte?! Einfacher ausgedrückt: „was du nicht willst, das man dir tu´, das füg´ auch keinem andern zu“.
Auch da gibt es entsprechende Gleichnisse in der Bibel und anderen „weisen Schriften“. Gerade was Gesetz und Recht angeht, wenn Jesus mit den Pharisäern darüber streitet. Wenn er ihnen z. B. sagt, dass sie mit ihren eigenen Gesetzen das Gebot Gottes außer Kraft setzen! Wenn man so will, setzen die menschlichen Gesetze das Naturgesetz bei und für die Menschen außer Kraft. Und so hat der Mensch, trotz oder evtl. gerade wegen der „Aufklärung, Weisheit und Wissenschaften“ durch die Erhöhung menschlicher Gesetze und menschlichen Rechtsverständnisses, das „Naturrecht und Naturgesetz“ immer mehr aus den Augen verloren. Wobei dann auch noch hinzukommt, dass es sich beim „Gottesrecht“, oder auch „Lebensrecht“ um ein Gebot handelt. Was für mich soviel bedeutet, wie „es wäre geboten, sich danach zu richten und zu handeln“. Darin liegt aber im Gegensatz zu Menschenrecht die Freiheit, sich danach zu richten oder auch nicht. Menschenrecht hingegen schaffte und schafft Abhängigkeiten. Welche dann selbstredend ihre Auswirkung auch im Materiellen findet. Ein Recht, welches durch Macht und Gewalt ausgeübt werden muss und wird, hat mit Recht und Gerechtigkeit im Sinne eines Universalrechts NICHTS zu tun. Und so hat auch das von Merkel in der „Flüchtlingsfrage“ angewandte und angebliche Universalrecht nichts mit dem Universalrecht, einem Lebens- oder Naturrecht nichts gemeinsam. Sondern es ist wiederum nur der Versuch, die Aushebelung eigener und bisher als alternativlos gesehene Rechte und Gesetze zu rechtfertigen. Ein Universalrecht würde ja ALLE Menschen gleichermaßen betreffen und für alle Menschen gleichermaßen Gültigkeit besitzen. Dies ist aber selbst in der „Flüchtlingsfrage“ NICHT gegeben!

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Fischer, Herr Kroiß.

Das habe ich auch nicht so verstanden, dass sie Herr Fischer für eine Art Anarchie plädierten, sondern im Gegenteil, ihnen die bestehenden Gesetze noch lange nicht gut genug sind. Das geht mir übrigens genauso.

Diesem meinem Anspruch, dass die gültigen Gesetze noch lange nicht für den Staatsbürger, sondern viel mehr für die Wirtschaft gemacht sind, wollte ich aber die Entwicklung bis heute kurz anreißen um dann auf die ideale Gesetzeshandhabung hinzuführen, welche von Herrn Degen und Herrn Kroiß ja in den Universalrechten begründet sind.

Universalrechte, welche für alle Menschen gelten, könnten meiner Meinung nach nur dann gültig werden, wenn alle Menschen reif sind, solche Gesetze von sich aus anzuwenden und zu akzeptieren. Diese Gesetze brauchten gar nicht mal niedergeschrieben zu sein, weil sie für alle Menschen ein generelles Bedürfnis wären, danach zu leben.

Das bedeutet, solch ein universelles Recht kann erst dann ein seine Gültigkeit erlangen, wenn jeder Mensch von sich aus nach den gleichen moralischen, ethischen und allen sonstigen Grundsätzen lebt. Dann würde niemand mehr gezwungen sein, irgendein Recht einzufordern, weil er nur die Rechte fordern würde, die die ihm nach allen gelebten Grundsätzen zustehen und jeder andere würde ihm diese von sich aus auch zugestehen. Das Paradies halt!

Ansonsten sehe ich für universelle Rechte schwarz. Weil, wenn diese erst festgeschrieben werden müssten und Menschen die diesen nicht nachkommen wollen, nicht daranhalten, dann nützen diese universellen Rechte nichts, weil nicht durchsetzbar. Dann wird es wie heute auch, Gruppen geben, die sich Vorteile verschaffen und nicht an allgemeingültige Regeln halten und auch meist nicht halten müssen, weil sie entsprechende (Geld)Macht hinter sich wissen.

Den Gesetzgeber mit den eigenen Rechtsbrüchen zu konfrontieren ist sicherlich notwendig. Aber bei der heutigen Konstellation der sogenannten parlamentarischen Demokratie immer weniger Zielführend, weil sich die Parlamente immer mehr durch ihre Gesetzgebung in eine von ihren Wählern unabhängige Situation bringen. Weiterhin macht es für die Wähler kaum noch einen Unterschied, wer gerade die Regierung stellt. Wer Regiert bedient die eigenen Töpfe und handelt bei anstehenden Problemfällen in etwa gleich, da die gleichen Berater zur Lösung mit finanzieller Unterstützung bereitstehen.

Wir sind in einer Phase des Lernens bezüglich der politischen Möglichkeiten. Die Wirtschaft, das Kapital, greift mit finanziellen Mitteln, auch Propaganda, gekauften, getürkten Umfragen und Unterlagen, nach den bisher errungenen politischen, menschlichen Freiheiten. Die Menschen, die Staatsbürger selber aber setzen dem zu wenig gegenüber. Auch weil zu viele sich einfach nicht für das Geschäft mit der Politik und ihren Auswirkungen interessieren.

Daher werden angebliche Verbesserungen sowie Einschränkungen gegenüber der Wirtschaft, in unsere Gesetze eingebaut, welche sich später meist als Verschlimmbesserungen darstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Anonym hat gesagt…

Werter Herr Fischer,
mein Beitrag „Standpunkt bestimmt die Meinung“ hat mit der Relativitätstheorie von Einstein nichts zu tun!
Der Mensch nimmt den jeweiligen Standpunkt (zum Würfel) auf Grund seiner Lebenssituation, seinen Erfahrungswerten und Erkenntnissen aus dem Leben ein.
Wobei bei den Massen die geistige Beeinflussung über die Medien eine große Rolle spielt. (Wie in der Geschichte von Pinoccio (an den Fäden), werden die Massen über die Wahrnehmung ihrer Sinne durch die Medien gesteuert). Das nennt man unbewusst.
Die Ausnahmen sind dann die SELBST denkenden, welche nicht mehr zu steuern sind.
Da wären wir auch schon bei der Religion.
Die Religionen sind großteils durch die Kirchen und jeweiligen Institutionen verfälscht.
Darum gilt auch hier: Selbst lesen und Selbst denken!
Am Einfachsten ist die Bhagavad Gita zu verstehen. Schwieriger ist der Buddhismus, und am wenigsten verstanden wird die Bibel.
Ansonsten waren die größten Denker - ob Kant, Schopenhauer oder Goethe - religiös (aber nicht BLIND Kirchengläubig).
Es gibt eine geistige Welt, und eine materielle Welt. Die materielle Welt ist eine „Projektion“ der geistigen Welt.
Plato zeigt das Prinzip deutlich in seinem Höhlengleichnis – den Weg über die geistige Befreiung von den Fesseln, über den Aufstieg zum Licht, und die Rückkehr in die dunkle Höhle. (Der Unbewusste hält die Projektion für die Wirklichkeit). Auch das ist Religion.
Wahre Religion ist harte geistige Arbeit an sich Selbst, und kein Kirche laufen oder haleluja beten.
Grüße,
Demetrius Degen

Anonym hat gesagt…

Wenn das Ganze so kompliziert ist, wie Sie hier zu Protokoll geben, dann stellen sich mir zwei Fragen.

Erstens, wie kann etwas nützlich sein, dass so kompliziert ist, dass man es kaum verstehen kann oder eben nur von "Auserwählten" verstanden wird und zweitens, wie konnten Sie es dann verstehen?

Robert Kroiß hat gesagt…

Ja, Religion im wahrsten Sinne auch des Wortes ist, wenn man nicht blindlings - wem auch immer folgend - harte Arbeit an und sich selbst gegenüber leistet.
Gewissenhafte Berücksichtigung, bedenken und achtgeben setzt eben das eigene Gewissen (evtl. das universelle Recht?) voraus und kann sich demnach dann auch nur in harter Arbeit mit sich selbst bewähren, wie es Religion aus dem Lateinischen übersetzt auch bedeutet.
Dass sich so viele Menschen gegen Religion wehren, bzw. von ihr abwenden, hat eben sehr viel damit zu tun, dass auch Religion völlig falsch ausgelegt und bewertet wurde und wird. Kirchen oder Sektenlehren haben mit Religion nur insoweit zu tun, dass sich die "Lehrer und Führer" selbiger nur der Worte bedienen, wie sie in den entsprechenden Schriften zu finden waren und sind. Umsonst heißt es ja auch nicht, handelt nach ihren Worten, aber nicht nach ihren Taten. Wer - wem auch immer - blind nachfolgt, ist Abhängiger dessen, dem er folgt. Und wer wie ein Rattenfänger Nachfolgende sucht, hat primär NICHT die Absicht, Freiheit zu verkünden und Menschen in die Freiheit zu entlassen. Sondern sucht "Anbeter", Verehrer und Abhängige, welchen er Schaden durch seine „Melodie“ zufügt.

PS @ Peter: auch bei „Auserwählten oder Propheten oder....“ gilt das, was ich Dir im Zusammenhang mit dem Krebs (was aber auch alles andere betrifft) gesagt hatte: wer nicht selbst davon betroffen ist, befasst sich damit auch nicht so, wie ein selbst und direkt Betroffener. Für den Betroffenen ist dies dann alles gar nicht so kompliziert. Er handelt einfach, weil es ihm genau so logisch und richtig scheint, oder nicht? Er spricht dann auch – für nicht Betroffene oder Außenstehende - scheinbar kompliziert über das, was aber für ihn inzwischen selbstverständlich geworden ist.

Anonym hat gesagt…

Es ist nichts kompliziert, aber der Mensch kann nicht alles auf einen Schlag erfassen (Bewusstwerdung). Es ist eben ein Lernprozess. Man muß nur dabei bleiben und nicht aufgeben.
Ein Kind fängt auch beim Rechnen lernen erst einfach an. Die komplizierten Rechnungen kommen dann später, und können am Anfang eben noch nicht verstanden werden. Bei den Religionen ist das nicht anders. Lesen, und nach dem richtig erkannten ernsthaft leben. Erkenntnis und Verständnis kommen nach und nach aus dem Leben. Dann wieder lesen, neues erkennen, und dann danach ernsthaft leben.

Ich führte ein abwechslungsreiches Leben, mit vielen Höhen und Tiefen – Erfolgen und Misserfolgen, Gewinnen und Verluste – und bin ca. 30 mal umgezogen.
Sie werden keinen geistig hochstehenden Menschen treffen, der mit 18 bei Siemens oder BASF angefangen hat, und mit 65 in Rente geht!!!

Letztendlich wollte ich immer nur ZUFRIEDEN sein – war aber nie lange mit dem gleichen zufrieden. Unzufriedenheit und Langeweile haben mich immer weiter getrieben – und ich wollte Wissen – WARUM???
Das Warum ist die entscheidende Frage für den Beginn und das ganze Streben. Warum werde ich mit irdischen Gütern (Besitz, Reichtum, Erfolg, usw.) nicht dauerhaft zufrieden???
Das sollte reichen.
Ansonsten hat Robert ja einiges geschrieben, dem ich nur zustimmen kann.

Meinen beruflichen Werdegang können Sie bei Interesse hier ( http://www.demetrius-degen.de/demetrius/lebenslauf.htm ) einlesen.

Anonym hat gesagt…

"Wobei bei den Massen die geistige Beeinflussung über die Medien eine große Rolle spielt. (Wie in der Geschichte von Pinoccio (an den Fäden), werden die Massen über die Wahrnehmung ihrer Sinne durch die Medien gesteuert)........"

Man möchte hinzufügen ebenso durch Traditionen, Bildung, Begabung, Beruf, Lebensumstände (Wohnort, Gesundheit...), klimatische Bedingungen, familiäres Umfeld etc., etc.,. Grob vereinfacht gesagt, "die Medien" vermitteln ein Bild von politischen den Prozessen und Abläufen, wie sie unmittelbar den Medien-Konsumenten nicht zugänglich sind. Sie erleben allerdings die Wirkungen der Politik am eigenen Leibe in Form von Einkommensentwicklung, Preisentwicklung, Steuersätzen, Verfall des Zustandes der öffentlichen Güter und sie mögen sich darüber wundern, dass man erklärt wie toll es ihnen im Vergleich zur Lage der Menschen in anderen Ländern geht. Für alle Formen von Wahrnehmung, Erfahrung usw. gilt, sie können nur Konstruktionen sein, die aus Sinneseindrücken, Nervenreizungen usw. ein Bild der Außenwelt liefern, nie die Wirklichkeit "direkt". Diese Bilder, Spiegelungen werden Beobachtung genannt, soweit der Stand der moderneren Erkenntnistheorie.

"Die Ausnahmen sind dann die SELBST denkenden, welche nicht mehr zu steuern sind."

Selbst denken muss ausnahmslos jeder, die Frage ist, wie und wodurch werden Denkprozesse, Reaktionsmuster, Reflexe usw. angeregt und welche Fähigkeiten, Kapazitäten zur Verarbeitung von komplexen Sinneseindrücken sind gegeben/nicht geben..


....und am wenigsten verstanden wird die Bibel.

An die Bibel als dem "Wort Gottes" muss geglaubt werden, der Glaube überschreitet den Verstand die Möglichkeiten des wortwörtlichen "Verstehens". Die Kirche, der Katechismus geben dem Glauben seinen Inhalt, Gestalt. Ohne sie gibt es "Glaubenswahrheiten" nur als inneres mystisches Erleben, als Erleuchtung. Das wäre eine reine "Privatreligion". Die Bibel als Wort Gottes bedarf der Anleitung, der Verkündung des Glaubens z. B. durch die "Heilige römisch. katholische. Kirche". Sie trägt es in die Welt, hält den Glauben (und seine "Zumutungen" an die Gläubigen) lebendig. Durch die Kirche wird das "Wort Gottes" die Bibel, von den Menschen in der "rechten Weise" (orthodox) verständlich. Würde es nicht verstanden, gäbe es keine Gläubigen.

"Plato zeigt ......den Weg über die geistige Befreiung von den Fesseln, über den Aufstieg zum Licht, und die Rückkehr in die dunkle Höhle." (

Zum Sinn von Plato`s Höhlengleichnis liegen verschiedene Auslegungen/Ansätze vor. Ihnen gemeinsam ist das Verständnis, dass die "Gegenständlichkeit" der Welt, das in Wahrheit Seinende (die Ontologie) nur "schemenhaft" verstanden werden kann. Das und umgebende Seiende wird nur unvollständig wahr genommen, so zusagen nur als schwaches Abbild seiner reinen Idee zugänglich ist. In der Idee liegt Wahrheit verborgen.

Gruß
Paulus

Anonym hat gesagt…

Gut, dann eben etwas direkter, auch wenn ich das meiden wollte, da wir diese Diskussion schon mehrfach geführt haben. Ich halte die Herangehensweise für falsch, da diese suggeriert allein mit der richtigen Erkenntnis in Spiritualität oder Religion, ließen sich gesellschaftliche Probleme lösen. Also starten wir einen Bewusstseinswerdungsprozess und am Ende sind alle zufrieden.

Nein, Sie mixen meiner Meinung nach in unverantwortlicher Weise Religion und Spiritualität, Wirtschaft und Gesellschaft, werfen das alles in einen Topf, schütteln das noch mal kräftig durch und fertig ist die Lösung aller Probleme. Wenn das dann nicht so ganz zutrifft, haben es die Menschen eben nur nicht richtig verstanden.

Das ist der Kern meiner Kritik an Ihren Ausführungen. Es ist im Endeffekt die alte Debatte über Sein und Bewusstsein, bei der ich bis zum heutigen Tag doch eher an das Sein als bestimmenden Faktor glaube!

Robert Kroiß hat gesagt…

„Es entwickelt sich hier ein lebendiger Gedankenaustausch der "kleinen Leute" (d. h. der nicht Mächtigen) die gleichwohl mitdenken und sich so schnell - von wem auch immer - nicht ein X für ein U vormachen lassen. Die Themen die hier behandelt werden, liegen im Zentrum der politischen Debatte, sie haben so zusagen "des Pudels Kern" am Wickel.“
Dies unterschreibe ich sehr gerne.

So kommen wir gerade hier zu sehr interessanten Ansatz- und Diskussionspunkten:

„Man möchte hinzufügen ebenso durch Traditionen, Bildung, Begabung, Beruf, Lebensumstände..., usw.“

„Selbst denken muss ausnahmslos jeder, die Frage ist, wie und wodurch werden Denkprozesse, Reaktionsmuster, Reflexe usw. angeregt und welche Fähigkeiten, Kapazitäten zur Verarbeitung von komplexen Sinneseindrücken sind gegeben/nicht geben..“

Hier kommt m. E. der entscheidende Punkt. Nämlich „wie und wodurch...“ kommt man SELBST zum Denken. Und da denke ich, dass es der Zweifel an dem bisher (längst an vor gedachtem, überlieferten und traditionellem) „Gedachten“ und „Geglaubten“ und dessen Widersprüchlichkeit in der Wirklichkeit ist, welcher, durch eigene „Erfahrungen“ zum Zweifel und zur Reflexion des bisher „Gedachten“ und als „SEIN“ geglaubtem führt. Als eigene und „neue“ Erkenntnis. Durch die eigene Unzufriedenheit mit dem, was als Ergebnis dessen, was ja eigentlich längst und seit Jahrtausenden dazu gedacht war, zur Zufriedenheit (Frieden, Freiheit, Gesundheit etc.) zu führen und eigentlich ja auch – aufgrund des Bewusstseins – geführt haben müsste. Bis zu diesem Zeitpunkt des Zweifels allerdings wird und ist man „gedacht“. Ohne Zweifel bestünde ja auch keinerlei Notwendigkeit, „selbst“ zu denken. Denn was genau sollte man „neu und selbst denken“, wenn das Sein doch genau dieses Bewusstsein (und NUR dieses) hervorbrachte und hervorbringen kann?! Und zwar genau durch all das, was Paulus anführt. Dies ist wohl auch das „SEIN“, welches Peter und wohl auch Paulus meinen, welches das Bewusstsein „dieses Seins“ prägt.
Wäre dies aber tatsächlich bereits das wahre „SEIN“, welches das Bewusstsein prägt, dann könnte und würde es keinerlei Zweifel an selbigem geben (können). Denn dann entspräche ja auch das Bewusstsein genau diesem „SEIN“. Der Zweifel an dem „SEIN“ und der Glaube, dass es ein „anderes Sein“ geben könnte und müsste, beweist m. E. ja genau, dass es da eben ein „Bewusstsein“ gibt und geben muss, welches das existierende Sein (im Sinne von Peter und Paulus) als „DAS SEIN an sich“ anzweifelt und sich dagegen, durch „SELBST denken“ wehrt. Und zwar genau GEGEN dieses Sein!

Teil II folgt

Robert Kroiß hat gesagt…

Teil II:

Damit bin ich dann auch wieder bei meiner gegenüber Peter geäußerten Aussage. Nämlich, dass „man“ sich um ein „anderes Bewusstsein“ erst dann kümmert, wenn man selbst betroffen ist. Sei es durch Zweifel, durch Krankheit, durch Unzufriedenheit etc.! Dies bedeutet aber auch, dass dieses Sein wie Unzufriedenheit, Krankheit, Leid etc. nicht Jedermanns Bewusstsein bestimmt, obwohl es doch existiert. Und zwar deshalb, weil eben nicht Jedermann zeitgleich und gleichermaßen davon betroffen ist und sein muss. Und doch existiert dieses Sein als solches und bestimmt „aktuell“ NICHT Jedermanns Bewusstsein. Aber es gibt und gab immer schon jene, die dieses Bewusstsein bzgl. dieses Seins als Ganzes hatten, weil sie sich als Teil „eines Ganzen“ fühlten und sahen. Auch wenn sie unter diversen Aspekten dieses Seins persönlich nicht wirklich und aktuell „litten“.

Und ob man nun bspw. unter „spiritueller, marxistischer oder egal was für einer“ Sichtweise zu eigenen, neuen Erkenntnissen kommt, ist für mich nicht sehr ausschlaggebend. Was allen „Suchenden“ gemeinsam ist, ist vmtl. die Tatsache, dass das „aktuelle Sein“ wohl nur durch ein anderes Bewusstsein veränderbar ist. Sonst wären ja all unsere „selbst gemachten Gedanken“ völlig sinnlos. Denn das Sein in seiner bisherigen Form kann schon um seiner selbst willen kein anderes Bewusstsein haben und zulassen. Es ist, wie bereits ganz am Anfang Paulus zitierend ja genau durch deren Tradition, Bildung, Lebensumstände und hier füge ich hinzu, durch dem ihm innewohnenden „WERTESYSTEM“ genau zu dem Bewusstsein gekommen und geworden, wie es seit Jahrtausenden vorherrscht.

Gruß Robert


Anonym hat gesagt…

Die ganze Welt, das ganze Universum, beruht auf einer Polarisation. Ohne Polarisation keine Wahrnehmung. Ohne Wahrnehmung keine Erkenntnis.
Wenn wir also von Recht und Gesetz sprechen, gehört als Gegenpool automatisch Moral und Anstand dazu. Sonst taugt die ganze Diskussion nicht.
Darum werden ja dauernd neue Gesetze gemacht und ergänzt, und doch herrsch Lug und Trog (besonders in den höheren Rängen) vor. Eben, weil Moral und Anstand verloren ging.
Das ist kein Mischimaschie, sondern entspricht dem Gesetz der materiellen Natur.