Freitag, 23. Oktober 2015

Die Bundesregierung lügt und heuchelt. Deutschland liefert weiter Waffen in Krisengebiete
Sahra Wagenknecht
Fraktionsvorsitzende der Linken

ralf.nietzschmann@web.de Nickname: Erster Karl
Unterstützer von Campact https://www.campact.de/
Ralf Nietzschmann für den Stammtisch /Arbeitskreis in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Posting zum Thema: Nach langem Überlegen
Liebe Freunde des Stammtisch/ AK Leipzig, liebe Bekannte liebe Blogfreunde,
verehrte Leser,
nach ziemlich kontrovers geführten Diskussionen, möchte ich nicht kneifen.
Ich werde auch hier in diesem Rahmen meinen Standpunkt darlegen.
Ausgangspunkt war die letzte Jauchsendung - Pöbeln, hetzen, drohen - wird der Hass gesellschaftsfähig?
1920 Kommentare im Forum, dass seltsamerweise schon am Montagmittag geschlossen wurde!!!
Ich möchte nun nicht näher auf das Forum eingehen, allerdings sind die dort kommentierenden Foristen in der überwiegenden Masse, weder Nazis oder Rechte.So mein Eindruck.Wäre er anders, müsste ich nämlich mein Umfeld auch anders bewerten.
Ich habe mir die Sendung in der Mediathek angesehen, allerdings erst auf Drängen einiger meiner Freunde.
Es war wieder Meinungsmache vom Feinsten, oder auch gezielte Ablenkung von den Verursachern dieser Situation. Einmal haben wir die Flüchtlinge in einer Zahl hier in D. zu verkraften, die nicht beherrschbar ist. Man braucht nun nur das panische Verhalten der deutschen Regierung, aber auch in Österreich und Schweden zu beobachten.
Wer heute immer noch nicht begreifen kann, dass Mahner bezüglich der Integration von Millionen von Flüchtlingen rassistisch, rechts oder gar Nazis sein müssen, hat rein weg gar nichts begriffen.
Es sind diejenigen, die nicht unterscheiden können, was der Unterschied zwischen Flüchtlingen als Menschen und verfehlter und zu verantwortender Flüchtlingspolitik ist.
Was hat die Sendung nun gebracht?
Nicht einmal Frau Reschke, einer der wenigen Journalistinnen, die mit Panorama durchaus kritische Themen behandelt, hat ein Satz zu den Ursachen erwähnt.
Warum gibt es den Pegida? Ich bin bestimmt kein Sympathisant von Pegida und warne immer wieder den falschen Propheten hinterherzulaufen. Für ein Großteil der Teilnehmer dort, muss man aber deren Sorgen und Nöte ernst nehmen.
Mich interessieren keine Hass Mails an die Frau Reschke. Ich kann auch keinen Maas folgen, der von Höcke als politischer Enkel, vollkommen falsch, von Lafontaine bezeichnet wird, folgen.
Lafontaine war und ist immer noch der Politiker der klar die Ursachen benennt, die sowohl die Problematik der Flüchtlinge, aber auch die Sorgen und Existenzängste der eigenen Bevölkerung schonungslos aufdeckt. Ursachen sind in erster Linie die Politik des selbsternannten „Weltpolizisten“VSA, die Unterwürfigkeit der deutschen Regierung und vorallen die nach wie vor bestehenden Waffenexporte in diese Krisengebiete, sowie direkte und indirekte Beteiligung an Kriegshandlungen.Heute bekommen wir die Quittung dieser Politik.Wer den Sozialabbau, Agenda 2010, mit all seinen Folgen nicht sehen will, negiert ganz einfach die Sorgen und Nöte der betroffenen Menschen, die ja nun nicht gerade eine Minderheit in D. sind.
Wenn Maas nun in der Sendung, wiederum Sachsen und vorallen Dresden angreift, da der Ausländeranteil gering sei, verschleiert er die Tatsachen, was die Teilnehmer der Pegida in Dresden betrifft. Sie kommen nämlich aus dem gesamten Bundesgebiet.
Maas gehört, genau wie andere Politiker von ROT/SCHWARZ/GELB/GRÜN, mit zu den Verursachern der in D. herrschenden Zustände. Durch ihre Politik ist nämlich erst Pegida entstanden.
Heute werden solche Sendungen benutzt, um neoliberale Politik zu rechtfertigen und Verschärfung der Meinungsfreiheit zu begründen. Wenn man Maas nur bezüglich der Vorratsdatenspeicherung Anfang des Jahres und jetzt hört, ist das wiederum ein Beweis eines vollkommen unglaubwürdigen Politikers. Und der Unmut in der Bevölkerung ist doch nicht verwunderlich, wenn man unsere Politiker und ihre Glaubwürdigkeit beurteilen muss.
Deshalb entstehen Sorgen und Ängste. Wer bezahlt die Zeche, wer muss um Arbeitsplätze fürchten, wer muss mit Zwangsräumung seiner Sozialwohnung rechnen? Mit Sicherheit, kein Maas, keine Reschke und auch nicht der zu „Tränen“rührende Innenminister des Saarlandes Bouillon.
Glaubt den der wirklich, wenn er seinen Schreibtisch ein paar Wochen in ein Aufnahmelager stellt, dass er dadurch Arbeitsplätze, Weiterbildung und Wohnungen schaffen kann?
Sicherlich werden durch so einen Einsatz vermutlich die Schwachstellen erkannt, mehr aber auch nicht. Klasse zum Beispiel die Erkenntnis, dass bestimmte Gruppen kein Knäckebrot zu essen haben wollen, da bei ihnen es als Henkersmahlzeit zählt. Solche Erkenntnisse passen eher zu RTL II, aber nicht in den politischen Talk des ÖRF.
Meine persönliche Meinung zu Haas und Pöbelei ist folgende.
Ein sogenannter demokratischer Staat, muss Pöbeleien einer noch überschaubaren Größe aushalten können. Er muss die Ursachen bekämpfen, damit solche Strömungen erst gar nicht wirksam werden können. Im Klartext es darf nicht geheuchelt werden, sondern gehandelt Die Ursachen habe ich oben genannt.
Hass ist für mich ein dehnbarer Begriff. Ich hasse mit Sicherheit auch bestimmte Politiker, greife aber zu anderen Mittel um meinen Hass zu begründen. Dazu gehören als erstes fundamentierte Argumente und Beweise.
Natürlich schreibe ich noch was zu den Galgen. Es war zwar geschmacklos, zu einer weiterführenden Diskussion, sollte man doch eher im überschaubaren Kreis darüber philosophieren.
Wenn zum Beispiel 250.000 Menschen gegen TTIP demonstrieren hat das Fallbeil in der Bewertung einen anderen Stellenwert, man könnte es eher symbolisch betrachten.
Auch wenn Gabriel gemeint war, könnte man aber auch umdeuten, dass gerade Gabriels Politik zu TTIP uns alle ins Verderben stößt.Wie gesagt, über gewisse Erscheinungen kann man durchaus kontrovers diskutieren, ohne nun gleich in Panik und Angst zu verfallen.



Glück auf
Ralf












3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich lese Ihre Beiträge regelmäßig und kann Ihnen in den meisten Fällen zustimmen.

Auch dieser ist schlüssig formuliert. Als Anlieger im Leipziger Zentrum, kenne ich allerdings die Nachteile von Demos, egal ob sie von rechten oder linken Chaoten verursacht werden.
Ich sehe insoweit einen gewissen Widerspruch zu ihren Beiträgen.
Auch sie beklagten doch in einem ihrer letzten Beiträge die unschöne Situation in Leipzig, verursacht durch die genannten Demonstrationen.
Eine indiskrete Frage hätte ich aus persönlicher Interesse. Gehören Sie der Partei „Die Linken“ an?
Bitte nicht falsch verstehen.

Freundliche Grüße eines zugereisten Kölners nun in Leipzig ansässig.

Ralf Nietzschmann hat gesagt…

Ich sehe darin kein Widerspruch. In Leipzig müsste es allerdings möglich sein, den Demonstranten außerhalb des Zentrums und des Ringes Veranstaltungsorte und Straßen für die Demos vorzuschreiben. Ich denke schon, dass die Stadt Orte und Routen im Interesse der Allgemeinheit vorschreiben darf.Gerade der Ring ist doch einer der wichtigsten Straßen, sowohl für den Nahverkehr und den Individualverkehr. Die Innenstadt selber eine nicht mehr zu vertretene Beeinträchtigung für Gewerbe und Anwohner als Dauerzustand. Verbieten würde ich also solche Veranstaltungen und Demos nicht.
Ich lehne grundsätzlich Parteien ab und war noch nie in einer Partei.
Nach dem Beitritt der DDR zum GG spielte ich kurz mit dem Gedanken in die SPD zu gehen, habe aber ganz schnell Abstand genommen, nachdem ich mir die „Spielregeln“ von Parteien näher betrachtet habe. Ich möchte nur Fraktionszwang und Listenplätze bei Wahlen andeuten.
Die Linkspartei sehe ich in der Parteienlandschaft der BRD noch als eine Partei, die die Interessen meines Klientels vertritt, also die der Mehrheit der Bevölkerung.
Wie sie sich in Regierungsverantwortung zeigen würde, kann ich nicht beurteilen.
Ich denke schon, dass es Möglichkeiten gibt, sich in gesellschaftspolitische Belange einzubringen, auch ohne Parteizugehörigkeit. Deshalb habe ich für mich den Weg als Unterstützer von Campact gewählt.
Campact erinnert mich sehr an die Bewegung in der DDR vorallen ab 1987, wo Menschen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Ansichten gemeinsam für Veränderungen der Gesellschaft eingetreten sind.

Freundliche Grüße


Ralf Nietzschmann hat gesagt…

Heute hatte ich ein längeres Telefonat mit einem Freund aus unseren Arbeitskreises.
Seine Frage: Hast du gestern Jauch(25.10.2015) gesehen und was ist deine Meinung dazu?
Schreibst du noch etwas zur Sendung?
Meine Antwort dazu, nein. Ich weiß nicht mehr was ich schreiben soll, habe aus meiner Sicht keine neuen Erkenntnisse gewonnen.
Es geht auch nicht mehr um Links oder Rechts.
Jeder Nachdenkende, sollte sich nur noch mit den Widersprüchen der verantwortlichen Politiker in der Sache beschäftigen und die Realität im Lande selber einschätzen, am besten vor Ort in den jeweiligen Gemeinden, Kommunen und Städten.
Ich habe auch keine Lust mehr zum xtenmale auf Brok und seine Russenhetze einzugehen, diesmal wieder zu Syrien. Jörges ist für mich schon lange mehr kein ernstzunehmender Journalist, bestenfalls ein durchschnittlicher Schauspieler.Das Elend auf der Welt findet nicht nur jetzt bei den Flüchtlingen statt, sondern schon immer. Da braucht man nun jetzt nicht bei Jauch öffentlichkeitswirksam zu Schluchzen.