Donnerstag, 17. September 2015

Anne Will und ihre Sendung über das ehrenwerte Haus Europa



http://daserste.ndr.de/annewill/archiv/Solidaritaet-Fehlanzeige-Scheitert-Europa-an-der-Fluechtlingsfrage,diskussionfluechtlinge100.html

Mal abgesehen davon, dass diese Sendung gestern ein derartig unterirdisches Niveau erreicht hatte, wie ich es selten gesehen habe. Da wird von Beginn an einseitig und damit ganz offensichtlich manipulierend ein Szenario entwickelt und geschildert, an dessen Ende eben nur Ungarn als der Buhmann stehen kann. Damit war das eigentliche Thema der Sendung von Anfang an verfehlt und durch. Es ging gar nicht mehr um Europa und die Solidarität. Sondern nur noch darum, einen Schuldigen für die aktuelle Krise zu finden. Und Anne Will hatte diesen von Anbeginn der Sendung an auch gefunden und diesen genüsslich vorzuführen versucht.

Da ist man entsetzt über den Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern der Polizei. Ganz bewusst dabei weglassend, dass es die Reaktion auf vermummte, Steine werfende und geltendes EU-Recht verletzende Akteure waren, welche diese Reaktion provozierten.

Man schaue sich einfach im eigenen Land um. Da werden Polizeieinsätze mit Tränengas, Wasserwerfern und Einkesselungen von Menschen, selbst bei friedlichen Demonstrationen damit gerechtfertigt, dass sie eine Gefahr darstellen könnten! Also schon „vorbeugend“, ehe es zu Rechtsbrüchen kam und kommt! Da ist es völlig in Ordnung, dass die Staatsmacht und Staatsgewalt ihr Gewaltmonopol zum Schutze des „Rechts“ ein- und umsetzt. Nichts anderes hat Ungarn in diesem Falle auch getan! Und zwar nach dem Recht derer, die dieses Recht in Gesetze und Regeln geschrieben haben, welche sie selbst ständig verletzen und brechen. Und diejenigen, welche sich nun genau an den Buchstaben dieser Gesetze halten, für inhuman und Europa schadend halten!
Welch ein Schmierentheater und an Scheinheiligkeit einfach nicht mehr zu überbieten!



Das Luxushaus Europa



Da wurde vor etlichen Jahren ein Luxushaus mit einer Maisonettewohnung Namens Europa gebaut. Ganz oben in der Maisonettewohnung zog ein kapitalstarker Eigentümer ein. Nach und nach kamen in den anderen Stockwerken, nicht ganz so kapitalstarke neue Eigentümer hinzu.
Deshalb bedurfte es dann auch einer Hausverwaltung und einer Hausordnung. An dieser Hausordnung war der Eigentümer der Maisonettewohnung sehr stark beteiligt und verhandelte – um nicht zu sagen diktierte, weil er eben so kapitalstark war - über entsprechende Regeln mit der Hausverwaltung.

Im Laufe der Zeit wurden auch noch Kellerwohnungen eingerichtet, in welchen die weniger kapitalstarken Eigentümer einzogen.
Eine dieser Regeln in dieser Hausordnung besagt, dass keiner der Eigentümer so einfach „fremde Gäste oder gar Obdachlose“ bei sich und damit in diesem Haus aufnehmen dürfe.
Für die Aufrechterhaltung und Einhaltung dieser Hausordnung wurden die Bewohner der Parterre- und Kellerwohnungen verpflichtet und verantwortlich gemacht. Dafür gab man diesen entsprechende Richtlinien, die Kompetenz, Regeln und Gesetze.



Außerhalb des Grundstückes dieses Luxushauses war ein anderer – mit dem Eigentümer der Maisonettewohnung Europa befreundeter - Eigentümer eines eigenen Luxushauses dabei, den Eigentümern und Mietern anderer Häuser und Grundstücke seine eigene Hausordnung aufzuzwingen. Sollten diese sie nicht akzeptieren, ging dieser Eigentümer dazu über, die Häuser und Grundstücke einfach zu „entkernen“.
Woraufhin viele der bisherigen Eigentümer und Mieter obdachlos wurden und sich auf den Weg machten, um sich eine neue Bleibe zu suchen.

So kamen sie in die Gegend des Luxushauses Europa. Dort angekommen, begehrten sie Einlass. Und sie wussten auch genau, in welcher der vorhandenen Wohnung sie unterkommen wollten. Ganz oben, in der Maisonettewohnung. Dabei kam es dann zu entsprechendem Gerangel und Verletzten, weil jeder ganz schnell nach oben in die Maisonettewohnung gelangen wollte. Woraufhin die Eigentümer der Maisonettewohnung die Parterre- und Kellerbewohner anwiesen, alle Obdachlosen durchzulassen. Als die, die Parterre- und Kellerwohnungen Bewohnenden davon überrascht, aber auch überrannt wurden, ließen sie die Obdachlosen gewähren, öffneten die Eingangstüren und den Aufzug. In großen Menschenmassen strömten nun die Obdachlosen sowohl über den Treppenaufgang, als auch – soweit eben möglich – mit dem Aufzug Richtung Maisonettewohnung.
Als aber nun auch die Eigentümer der Maisonettewohnung von diesen Menschenmassen überrascht und überrannt wurden, schlossen sie ganz schnell wieder ihre Türen.

So wie es nun aussah, war dieses Chaos kaum mehr zu bewältigen. Und was nun auch, wie immer folgte, war die Suche nach dem Schuldigen, dem Verursacher dieses Chaos. Aber man suchte, ebenfalls wie immer, den Schuldigen und Verursucher anhand der (Aus)Wirkungen und nicht anhand der Ursache.



Im Luxushaus Europa war man sich auch sehr schnell einig, dass der Schuldige nur einer der Eigentümer der Keller- oder Parterrewohnung sein konnte. Denn diese ließen die Obdachlosen ja gewähren.

Daraufhin gingen die Eigentümer der Keller- und Parterrewohnungen dazu über, die ihnen auferlegte Hausordnung rigoros umzusetzen. Und zwar in und mit aller Konsequenz. Nun aber waren sie erst recht wieder die Schuldigen und Verursacher eines inhumanen Handelns. Obwohl sie sich nur an die Hausordnung der Hausverwaltung hielten.

Komischerweise kam Niemand – auch derer, die dies alles beobachteten und kommentierten – auf die Idee, die Ursache und Schuld bei dem Eigentümer jener Luxuswohnung zu suchen, der seit Jahren versuchte, allen anderen Wohnungseigentümern und Mietern seine Hausordnung aufzuzwingen?! Bei Nichtbefolgen selbiger mit der „Entkernung“ begann und somit Massen von Obdachlosen produzierte!

Aber wehe, irgendein außenstehender Beobachter wies in einem Kommentar genau daraufhin. Dann trat sofort wieder eine Regel der Hausordnung des Luxushauses Europa und insbesondere des Eigentümers der Maisonettewohnung in Kraft. Wehe ihr kritisiert meinen Freund, den Eigentümer des anderen Luxushauses. Das lassen wir und die uns hörigen Berichterstatter nicht zu. Wir bestimmen wer der Schuldige, der Verursacher all der Probleme ist!

Ergänzung:

Natürlich war auch bei Maybritt Illner gestern das Thema die "Flüchtlingskrise".

http://www.zdf.de/maybrit-illner/maybrit-illner-5990162.html#



Will jetzt nicht die ganz Sendung kommentieren. Aber das, was Scheuer CSU von sich gegeben hat, muss man (was eigentlich die Aufgabe von Maybritt Illner gewesen wäre) einfach hinterfragen!

Was für eine perfide Argumentation die CDU/CSU betreibt, wurde gestern bei Maybritt Illner wieder ganz offensichtlich.
Scheuer CSU: Die Einteilung in „echte“ und „unechte“ Flüchtlinge (um nicht die unsäglichen Begriffe der CSU zu verwenden) MUSS vorgenommen werden, weil es ein rechtsstaatliches Verfahren ist?!

Diese Gesetze sind aber genau sowenig vom Himmel gefallen, wie die Flüchtlinge und all die anderen Krisen!
Insbesondere die CSU, aber auch die CDU sind doch genau dafür verantwortlich, dass die Gesetze bzgl. Asyl und Zuwanderung genauso sind, wie sie sind!

Also weshalb versucht Scheuer sich auf ein „rechtsstaatliches Verfahren“ zu berufen, welches „ihm“ angeblich die Hände bindet?! Wenn er und Konsorten diese Gesetze doch genau so „gestrickt“ haben?!
Erst „Fallgruben“ bauen und hinterher scheinheilig bedauern, dass da auch tatsächlich „wer“ reingefallen ist und man dafür doch nichts könne. Weil "einem" die Hände (nach dem Bau der Fallgruben) gebunden sind?!

Wieso sprechen Journalisten nicht genau dies einmal direkt an?! Darf man nicht, oder traut man sich nicht?! Und für wie blöd halten solche "Politiker" eigentlich ihre "Arbeitgeber", das Volk, um zu glauben, dass man diese perfide Handlungsweise nicht durchschauen könnte?!

29 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nicht die Bomben der VSA sind laut Will Media GMBH Ursache der Flüchtlingsströme, sondern das kleine Land Ungarn wird von Frau Will als Verursacher ausgemacht. Kreativität auf "höchstem" Niveau kann ich dazu nur sagen. Nun weiß auch wirklich jeder, was ihn dann in Zukunft am Sonntag Abend erwartet!

Das habe ich eben bei Anne Will geschrieben. Mal sehen ob es durch die Zensur gelangt?

Im Übrigen hier noch einen sehr intelligenten Beitrag zum Thema. Den sollte vor allem Marie sehr aufmerksam lesen.

http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD%20der%20Aktuelle/Paukenschlag%20am%20Donnerstag.html

Robert Kroiß hat gesagt…

Beitrag aus dem AW-Forum

[[ Marie schrieb am 17.09.2015 11:18 Uhr:
Es ist schon erstaunlich, wie sich hier die Kommentatoren aufregen, weil der zutiefst menschenverachtende Umgang der Ungarn mit Fluechtlingen m.E. voellig zu Recht kritisiert wurde. Sehr offensichtlich will man Kritik an den ungarischen Positionen nicht zulassen, weil sie der eigenen Einstellung entsprechen. Von europaeischen Gesetzen, die die Errichtung von gefaehrlichen Stacheldrahtfestungen rings um Europa, Haft fuer Grenzuebertritte, menschenrechtswidrige Lager, Wasserwerfer und Traenengas gegen Kriegsfluechtlinge, Einlass nur fuer Christen, aber nicht fuer Muslime usw. vorsehen, ist mir nichts bekannt. Satire pur, wenn hier pausenlos behauptet wird, Ungarn wuerde angebl. europaeisches Recht umsetzen. Im Uebrigen, selbst wenn es so waere, ist darauf hinzuweisen, dass im sogenannten Dritten Reich deutsches "Recht" umgesetzt wurde und wenn schreiendes Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Menschenpflicht. Wer in seiner Einstellung und seinen Taten jegliche Empathie und jegliche Moral vermissen laesst, schreit halt gerne von Moral - oder Nazikeule, wenn andere das kritisieren. Ein durchsichtiger Versuch, den Kritikern mit absurden Verdrehungen den Mund zu verbieten. ]]

Werte Marie,
bei allem verständlichem emotionalem Mitgefühl und Deiner Empathie. Dein, alle anderen, die nicht absolut Deiner Meinung sind, Rundumschlag und das Absprechen von Mitgefühl und Empathie zeugt auch nicht gerade von „mitfühlen“ und Verständnis und auch nicht gerade von Objektivität. Aber gerade diese – bei aller Emotionalität sich auch auf Fakten beziehende - Objektivität in Krisen sind zur Lösung notwendig. Alles andere führt nur weiter ins Chaos. Denn dann hat man, neben den bereits vorhandenen Krisen auch noch das Problem zu lösen, dass sich die betroffenen Menschen gegenseitig des – was auch immer – bezichtigen. Und dies soll dann zu „empathischen und verständnisvollen“ Lösungen führen?!
Was glaubst Du, was ich in den letzten Tagen und Wochen für Diskussionen und Streit mit meiner Mutter (gebürtige Ungarin und seit 70 Jahren in Deutschland lebend) darüber führe, wie man diese Lage vorurteilsfrei und nicht voreingenommen betrachten sollte?! Ich habe meiner Mutter gesagt, dass mich die Behandlung der Flüchtlinge in Ungarn an Zeiten erinnert, als in Deutschland Menschen in Züge mit unbekanntem Ziel verfrachtet und hinter Stacheldraht gebracht wurden. Was meinst Du, wie betroffen und getroffen meine Mutter von dieser Aussage war?! Dieses Volk der Ungarn lebte jahrzehntelang in Angst vor und unter der Unterdrückung der Sowjets. Und als dieses Volk 1956 beim Einmarsch der russischen Truppen nach Hilfe der Nachbarn rief, hörte keiner hin und überließ sie ihrem Schicksal. Genauso wie in der Tschechei ein paar Jahre später. Ich habe dies alles bereits im Alter von 7 Jahren selbst erlebt, als wir 1956 das erste Mal in Ungarn waren. Von der damals herrschenden Armut ganz zu schweigen. Dass man, selbst auf der Straße nur flüstern konnte und durfte. Nur damit nicht ein „Falscher“ hört, worüber man spricht. Und dennoch wurden wir, egal wann wir dort waren, sehr herzlich und großzügig behandelt. Dass dieses Volk – trotz oder evtl. gerade wegen dem EU-Beitritt, nachdem sie nun die ersten Erfahrungen damit machen „mussten“ - immer noch ängstlich sein könnte, kommt wohl niemandem in den Sinn. Und auch übersehen wird, dass es auch da Menschen gibt, die ihre Hilfe im Rahmen ihrer Möglichkeiten anboten und auch geleistet haben.

Robert Kroiß hat gesagt…

Fortsetzung:

Und dann habe ich meiner Mutter gesagt, dass dieser Orban ein Nationalist (wobei sich da dann schon die Frage stellt, was ist so schlimm daran, Nationalist zu sein, wenn man es nicht sofort immer mit den Nazis Deutschlands identifiziert?) erster Güte ist. Auch da war sie, weil auch sie eben sofort die Assoziation zum Hitler-Deutschland herstellte fürchterlich getroffen. Aber dann habe ich eben auch gesagt, dass Orban nun „nur“ umsetzt, was ihm die EU (und hier ist Deutschland eben wieder federführend) in die „europäischen Gesetze“ hineingeschrieben hat! Und weil diese Gesetze eben absolut inhuman sind, sind auch die (Aus)Wirkungen absolut inhuman! Dies ist der springende Punkt. Dass andere Länder wie Kroatien, Slowenien usw. nun nicht mehr diese „harte, gesetzestreue Linie“ fahren werden, liegt an der Erfahrung, welche sie im Bezug EU zu Ungarn gerade erfahren.
Was die nun so laut angesprochene und durch Orban wieder eingeführte Todesstrafe und Medienzensur angeht. Dem vorauseilenden Gehorsam gegenüber der USA machen die Länder, auch die EU doch nichts anderes, als das, was von ihnen gefordert und erwartet wird. Nicht in einheitlich und identischer Ausführung (soviel „Freiheit“ und Demokratie gesteht man diesen dann doch NOCH zu), aber im Kern eben doch.
Ungarn hat, genauso wie Griechenland und Italien „das Pech“, in einer Region zu liegen, in welcher sich all das Elend zuerst einfindet!
Dies alles war längst abzusehen. Und zwar gerade von denjenigen, welche diese Gesetze gemacht haben und nun (nicht nur in diesem Falle) dieselben selbst brechen und ganz entrüstet und entsetzt tun, weil Jemand (in diesem Fall Orban) sich an diese Gesetze hält.
Unmenschliche und völlig empathielose – weil von entsprechenden Interessengruppen genauso gewollte – Gesetze können niemals zu Menschlichkeit und Empathie führen.
Empathie beruht nicht auf Gesetzen. Empathie hat man, oder man hat sie nicht.
Und dass die Mehrheit der Menschen und Völker Empathie und Mitgefühl hat, beweisen die Menschen in allen Ländern dieser Erde immer und immer wieder.
Die Angst vor den Minderheiten drückt dann eben auch aus, dass die Mehrheit, anstatt sich auf ihre eigene Stärke zu besinnen, ganz schnell Minderheiten „verteufelt“. Dies wird aber auf Dauer zu KEINER friedlichen Lösung führen. Egal, welches Problem noch auf uns zu kommt.

Sorry, diese Anmerkungen mussten sein, nachdem ich Deinen oben zitierten Beitrag bei AW gelesen hatte.

Grüße

Robert

Anonym hat gesagt…

Wie zu erwarten war, wurde auch dieser Kommentar nicht veröffentlicht. Was stimmt denn diesmal nicht oder was habe ich diesmal falsch vorgetragen, Herr Neumann? Nein, Herr Neumann, wir haben es hier eindeutig mit Zensur und Meinungsmache zu tun. Jeder Beitrag, der das beabsichtigte Ziel in Frage stellt, den Blick der Menschen vom wahren Verursacher der weltweiten Krisen, ob Finanzkrise, Flüchtlingskrise oder Ukraine, nämlich den VSA abzulenken, wird deshalb zensiert. Ich möchte gar nicht wissen oder vielleicht doch, wie viele Beiträge der Zensur zum Opfer gefallen sind.

Robert Kroiß hat gesagt…

Noch eine kleine Anmerkung. Wenn Empathie zur Selbstaufgabe führt und wird, dann ist Niemandem geholfen. Wenn ein absolut in Not geratener Hilfsbedürftiger Ansprüche stellt, wie die Hilfe auszusehen hat, dann wird dies nicht zur Lösung des Problems führen, sondern nur zusätzliche ergeben. Wenn ein "Ertrinkender" seinen "Retter" durch seine Angst und das um sich schlagen mit in den Abgrund zieht, dann gehen beide unter. Von daher ist es wohl unerlässlich, dass trotz aller Empathie und Emotionalität dabei nicht die Vernunft und der Verstand aussetzt.

Anonym hat gesagt…

Es erstaunt mich sehr, Herr Kroiss, dass Sie sich auf "europäisches Recht" berufen, um Wasserwerfer, Schlagstöcke, Tränengas usw. der ungarischen Rechtsverteidiger zu rechtfertigen. Es gibt keinen legalen Weg, auf dem Flüchtlinge in Europa Schutz suchen können und wenn sie das Außenland Ungarn betreten, werden sie mit Stacheldraht vom Betreten Europas abgehalten, und, wenn sie trotzdem eintreten, mit langjähriger Haft bestraft.

Kaum zu glauben, dass Leute, die sich angeblich Gerechtigkeit und Frieden wünschen, und andauernd gegen die Missetaten der USA zu Felde ziehen (zu Recht, wie ich finde), das für rechtens finden. Wenn ich den Unsinn lese, nach dem Flüchtlinge, die vor dem Horror der IS in Syrien fliehen, angeblich die Maisonettewohnung beanspruchen, frage ich mich, ob ich im falschen Film bin.

Derartiges verbreiten auch die Ultrarechten - etwas weniger intellektuell verpackt.
Erstaunlich, wenn sich Menschen, die es völlig in Ordnung finden, dass Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen, am Betreten Europas in Ungarn mit Gewalt gehindert werden, wegen der von Menschenverächtern geschaffenen Gesetze, sich empören, wenn man diese mangelnde Empathie als das bezeichnet, was es m. E. nun mal ist. Fehlende Empathie mit der Not anderer Menschen, die keine Deutschen, sondern Muslime sind.

Anonym hat gesagt…

Ich kann das Geschwafel, wer da alles verantwortlich ist und wer für das Problem alles zuständig ist (alle, außer den Deutschen) und wer alles nicht hilft, (keiner, außer den armen Deutschen), obwohl er verantwortlich ist, (auf keinen Fall die armen Deutschen) nicht mehr hören - wer humanitär denkt und fühlt, fragt nicht nach Schuldigen, sondern leistet den Opfern Nothilfe, wenn es nötig ist.

Wenn ein blutender, traumatisierter Mensch, der gerade noch sein Leben retten konnte, vor der Tür steht, ist es zynisch, diesen an den Verursacher seines Elends zu verweisen und mit allerlei Geschwafel auf die notwendige Beendigung des Terrors, für den wahlweise die USA, Putin, Assad, Saudi-Arabien, die Türkei, aber auf gar keinen Fall Deutschland verantwortlich ist (und wenn, dann nur die Regierung, für die der Deutsche grundsätzlich nicht verantwortlich ist, auch Hitler ist schließlich als Außerirdischer über die armen Deutschen gekommen, die sich immer als arme Opfer finsterer Mächte sehen und grundsätzlich für gar nichts verantwortlich sind), die bedingunglose Solidarität zu verweigern - die Opfer des Terrors benötigen Soforthilfe und keine schlauen Sprüche.

Es ist ein beliebtes Totschlagsargument, anstelle von Argumenten dem Diskussionsteilnehmer, der anderer Meinung ist, einen angeblichen "Rundumschlag" vorzuwerfen, anstatt auf den Inhalt einzugehen das ist für mich ein Rundumschlag. Und ich bleibe dabei - wer Stacheldrahtzäune und Haft für Menschen, die vor dem Terror des IS fliehen, ok findet, wer mit dem irrationalen Argument der "Besorgnis" den Opfern des Terrors die Hilfe verweigert, der verfügt über keinerlei Empathie in die Not anderer Menschen.

Anonym hat gesagt…

Empathische, vernünftige Lösungen sind mit Menschen, die keinerlei Empathie haben und sich in irrationale Gefühle von Angst, Bedrohung, Überfremdung, Ausrottung hineinsteigern, nicht möglich - und wer Stacheldraht und Haft für Kriegsflüchtlinge als Umsetzung "europäischer Regeln" befürwortet, bei dem ist jeder Appell an Menschlichkeit vergebens. Ich fürchte mich nicht vor Flüchtlingen, ich fürchte mich vor Nazis und ihren geistigen Mitläufern in großer Zahl.

Wer humanitär denkt, fragt nicht nach Schuldigen, um sich der Solidarität mit den Opfern der Schuldigen zu entziehen, so einfach ist das.

Ob das Volk der Ungarn oder Ihre Mutter jahrelang in Angst vor den Sowjets gelebt hat, ist insofern absolut unerheblich, weil erlittenes Unrecht nicht die Begehung von neuem Unrecht gegenüber Dritten rechtfertigt. Wer aus erlittenem Unrecht gelernt hat, stellt sich gegen Unrecht, egal, wo und durch wen es ihm begegnet.

Ich habe an keiner Stelle die individuellen Menschen in Ungarn kritisiert - und dass Ihre Mutter "getroffen" ist, wenn ein Rechtsaußen wie der Orban und seine Regierung, kritisiert wird, lässt für mich auf ein völkisches Selbstverständnis schließen - wer unter Stacheldraht und Mauern gelitten hat, rechtfertigt keinen Stacheldraht und keine Mauern gegen anderen, nur weil der, der das praktiziert, ein "Volksgenosse" ist. Wer Stacheldraht und Mauern ablehnt, der rechtfertigt sie unter GAR KEINEN UMSTÄNDEN.Und wer sich auf Gesetze beruft, um unmenschlich zu handeln, hat keine Empathie.

Anonym hat gesagt…

Wer Opfer von Unterdrückung war oder ist, und deshalb jede Form der Unterdrückung ablehnt, rechtfertigt unter gar keinen Umständen die Unterdrückung anderer Menschen und beteiligt sich nicht, auch nicht rechtfertigend/bagatellisierend, an deren Unterdrückung, völlig egal, welcher Nationalität der Unterdrücker ist. So einfach ist das.

Mir ist völlig klar, dass die Politik einer Merkel, die federführend für diese Gesetze verantwortlich ist, scheinheilig ist und wer daran auch nur den geringsten Zweifel hat, muss sich nur den neuen Gesetzentwurf des de Maiziere zu Gemüte führen. Das rechtfertigt aber weder Stacheldraht an Europas Außengrenzen, es rechtfertigt nicht jahrelange Haft für Kriegsflüchtlinge, die in Europa ihr (nur auf dem Papier stehendes Recht) auf Asyl oder Subsidiärschutz in Anspruch nehmen wollen.

Wer sich getroffen fühlt, weil die unmenschlichen Handlungen seiner Regierung kritisiert werden, sich diesbezüglich gar auf Gesetze beruft, denkt völkisch. Es ist dieses Denken nach Volkszugehörigkeit, Herkunft, Rasse, Religion, das zu schweren Menschenrechtsverletzungen führt und ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich von diesem nationalistischen Denken die Nase gestrichen voll habe. Ich käme jedenfalls im Leben nicht auf die Idee, mich getroffen zu fühlen, weil Griechen oder wer auch immer Merkel oder Schäuble scharf kritisieren, ganz im Gegenteil. Das überlasse ich der BILD und ihren Followern.

Der Mythos, dass Empathie angeblich zur "Selbstaufgabe" führt, (weil "das Boot voll" ist und angeblich nur Deutschland alle Flüchtlinge aufnimmt), ist rechte Ideologie - derselbe Opfermythos, der ins Dritte Reich geführt hat. Und wenn ich den Unsinn lese, dass Flüchtlinge allgemein angeblich Ansprüche stellen, wie Hilfe auszusehen hat, höre ich die Pegida trapsen.

Kein einziger Deutscher muss sich wegen Kriegsflüchtlingen "selbst aufgeben", das ist lächerlich und komplett irrational. Und lässt für mich darauf schließen, dass hierzulande bei vielen, wenn es um Menschen nichtdeutscher Herkunft und muslimischer Religion geht, offensichtlich die Vernunft und der Verstand komplett aussetzen. Man nennt das Islamophobie, die moderne Spielart des Antisemitismus.

Und ganz ehrlich, ich bin immer mehr geschockt. Was für MLM der Putin ist (an allem schuld), ist für viele, die sich als "links" verstehen, offensichtlich die USA. das Ergebnis ist exakt dasselbe - keine Verantwortung und keine Solidarität für niemanden und gar nichts. Höchstens für Deutsche, aber da kämpfen ja auch die oben gegen die unten.
Gruß
Marie

Anonym hat gesagt…

Sorry, für das Herr Kroiss, ich meinte natürlich Robert.
Gruss
Marie

Robert Kroiß hat gesagt…

Werte Marie,

vorab gleich mal eine Klarstellung. Es wird wohl sehr problematisch werden, wenn man bei einer Kommunikation Fakten außer acht lässt und dem „anderen“ etwas unterstellt, was er gar nicht gesagt, oder geschrieben hat.

Von daher erstaunt es mich doch auch sehr, dass Du mir gleich am Beginn Deines Kommentars unterstellst, dass ICH mich auf europäisches Recht berufen würde?! Auf ein Recht und Gesetze, welche ich – in vielen Beiträgen nachlesbar – für absolut falsch und ungerecht halte, weil sie im Interesse bestimmter „Gruppen“ genauso gemacht wurden und werden?!
Zitat: „Unmenschliche und völlig empathielose – weil von entsprechenden Interessengruppen genauso gewollte – Gesetze können niemals zu Menschlichkeit und Empathie führen.
Empathie beruht nicht auf Gesetzen. Empathie hat man, oder man hat sie nicht.“
Dass es keinen legalen Weg nach Europa gibt liegt daran, dass die Gesetze und „das Recht“ genauso gemacht wurden! Aber nicht von mir, sondern von „jenen“, die sich nun auch darauf berufen (wie eben ein Orban)! Wenn Du aus meinen Beiträgen nicht raus lesen kannst, dass ich dies für absolut falsch halte, dann kann ich Dir auch nicht weiter helfen.
Was die Maisonettewohnung angeht: auch hier ist es (nicht MEIN) Fakt, dass die Mehrheit genau dahin strebt.
Und eine „Unterscheidung“, wie Du sie in Deinem Beitrag anführst (Deutsche versus Muslime), habe ich noch nie gemacht und angeführt.

Mir ist auch nicht klar, woraus Du entnimmst, dass ICH das Geschwafel von allen Verantwortlichen, außer den Deutschen vertrete entnommen und gelesen hast? Im Gegenteil:
„Aber dann habe ich eben auch gesagt, dass Orban nun „nur“ umsetzt, was ihm die EU (und hier ist Deutschland eben wieder federführend) in die „europäischen Gesetze“ hineingeschrieben hat! Und weil diese Gesetze eben absolut inhuman sind, sind auch die (Aus)Wirkungen absolut inhuman! Dies ist der springende Punkt.“

Wenn Du das „Anführen“ von Fakten, das Darlegen der Sachlage Deinem „Gegenüber“ dann als Empathielosigkeit, als das „berufen auf Gesetze“, als Geschwafel, rechtes Gesinnungsgut etc. unterstellst, dann kann und wird sich daraus keine gegenseitiges Verständnis und eine gemeinsame Lösung finden lassen.

Robert Kroiß hat gesagt…

Fortsetzung

„Interessant“ finde ich auch Deine Aussage, dass es mit Menschen, welche irrationale Ängste (ich verkürze dies jetzt bewusst, denn Angst vor was auch immer, ist ein schlechter Berater) empathische und vernünftige Lösungen geben kann! Um dann im letzten Satz Deinen eigenen Ängsten Ausdruck zu verleihen?! Ich habe weder vor dem „einen“, noch vor dem „anderen“ Angst. Denn ich habe keine Angst vor dem Leben (und damit auch nicht vor dem Tod, weil dieser zum Dasein des Lebens gehört).

Und dass Du das Geschafel von der Verantwortlichkeit (wer da für was alles verantwortlich und zuständig ist) nicht mehr hören kannst, ist der eigentliche Grund und die Ursache dafür, dass „wir“ ständig nur Nothilfe leisten können und müssen. Weil sich eben an den (Aus)Wirkungen NICHTS ändern kann und wird, wenn man sich nicht an die Ursache, die Verantwortung und Verantwortlichen macht.
Du selbst führst auch hier wieder den Beweis dafür selber an („auch Hitler ist schließlich als Außerirdischer über die armen Deutschen gekommen...“), dass mehr als 70 Jahre später, scheinbar wieder „ein Außerirdischer“ über – nicht nur Deutschland – sondern die ganze Welt gekommen ist?!
Bedeutet doch, dass man selbst nach Jahrzehnten leidvoller Erfahrungen, erster und weiterer Nothilfen nicht einen „Schritt“ weiter ist, als immer noch erste und Nothilfe leisten zu müssen?!
Und dies ist für Dich „belanglos“?! Für mich nicht!
Soviel vorerst dazu. Man kann in solchen Foren und Kommentaren leider nur ansatzweise aufeinander eingehen. Wodurch dann wieder Missverständnisse entstehen können. Ich bin aber gerne dazu bereit zu versuchen, dergleichen aufzuklären und auszuräumen.

Gruß Robert

Anonym hat gesagt…

Hallo, Robert,
ich hatte nicht Dir persoenlich unterstellt, das Du Dich auf europaeische Gesetze berufst, vielmehr habe ich Stellung genommen zu Deiner Kritik, an meinem Beitrag bei A.W. Dort hatten sehr viele Schreiber die Umsetzung europaeischer Gesetze durch die ungarische Regierung in den hoechsten Toenen gelobt, meine Kritik bei A.W. an dieser Aussage und den Praktiken Orbans wiederum hattest Du als Rundumschlag bezeichnet. Auch der Rest, den Du schreibst, war. eben nicht auf Dich persoenlich, sondern auf Deine Kritik an meinem Beitrag bei A.W. bezogen und wenn Du diese Gesetze und deren Umsetzung fuer absolut falsch haelst, verstehe ich nicht, weshalb Du meinen Beitrag als Rundumschlag bezeichnest, wo ich die vorgebliche Umsetzung eben dieser Gesetze durch Ungarn und die Befuerwortung dieser Umsetzung durch zahlreiche Foristen kritisiere. Irgendwie passt das nicht zusammen, was Du schreibst. Wenn man die Gesetze fuer falsch haelt, aber Kritik an der Befuerwortung ihrer Umsetzung durch Stacheldraht, Haft, Wasserwerfer usw. als Rundumschlag bezeichnet. Das verstehe ich nicht und fuer mich passt das ueberhaupt nicht zusammen.

Zu der Sache mit der Angst: Es gibt fuer mich nicht einen rationalen Grund vor DEN Muslimen und vor Fluechtlingen,, die vor dem Terror des IS fliehen, Angst zu haben, ich halte es fuer geradezu schizophren, vor denen Angst angebl. zu haben, die vor dem fliehen, was man als Grund fuer die vorgebliche Angst. vor einer " Ueberflutung, einer Welle" etc. angibt. Der weit ueberwiegende Teil der Muslime hierzulande und die Fluechtlinge vor dem Terror haben damit nix am Hut, letztere fliehen vor dem Terror, den die Angstbuerger als Grund fuer ihre vorgebliche Angst vorschieben. Schoen, wenn Du vor der Gewalt der Nazis hierzulande keine Angst hast, sie zuenden ja auch nicht Dein Haus an, bruellen ihren Hass gegen Dich nicht vor Deinem Haus heraus und bedrohen Dich vermutlich nicht damit, Dich oder Deine Familie umzubringen. Was soll daran interessant sein, vor dieser Gewalt Angst zu haben? Ich halte die Angst vor Gewalttaetern die brandschatzend und andere Menschen attackierend und bedrohend in DL agieren, fuer voellig normal.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn Kritik an den Verantwortlichen betrieben wird oder eine Behebung der Ursachen angemahnt wird, ich habe aber sehr viel dagegen, wenn man das dazu missbraucht, um den Opfern die Nothilfe zu verweigern. Die koennen nicht warten, bis die Ursachen beseitigt sind, die brauchen Hilfe JETZT.

Um auf das Beispiel Hitler zu kommen:: Wenn Dein juedischer Nachbar vor dem Transport ins Gas Dich um Nothilfe gebeten haette, und Du haettest die Moeglichkeit gehabt, ihm Unterschlupf zu geben, haettest Du ihm dann " erklaert, das sei leider nicht die erfolgsversprechende Massnahme, schuld sei Hitler, die richtige Massnahme sei, ihn zu beseitigen, und Deinen Nachbarn ins Gas ziehen lassen, wohlwissend, dass Hitler nicht beseitigt ist und seine eventuelle Beseitigung Deinem Nachbarn nicht mehr helfen wird, weil er sehr vermutlich schon tot sein wird, wenn Hitler beseitigt ist, so er ueberhaupt beseitigt werden wird? Das hielte ich fuer zynisch. MAN ist neamlich keinen Schritt weiter und die Opfer benoetigen Hilfe jetzt und nicht erst in einer imaginaeren Zukunft.

Anonym hat gesagt…

Teil I

Sehr geehrte Marie.

Sie sind, wie es mir scheint, zu sehr festgelegt auf nur einen Punkt, nämlich den Punkt der bedingungslosen Hilfe für alle Menschen in Not. Überlegungen dazu, wie diese Menschen erst in diese Lage versetzt werden, dürfen ihrer Meinung nach nicht gemacht werden.

Wenn sie zugestehen würden, zuerst kommt die Hilfe und dann auch die Überlegung, wie es zu diesen Nöten kommt und dann die Überlegungen, was alles kann und muss man machen, um keine Menschen mehr in diese Nöte zu treiben, dann erst wären sie für mich und mein Verständnis von Hilfe auf dem richtigen Weg.

Bitte jetzt nicht das Pferd von hinten aufzäumen und interpretieren, ich wäre für die Beseitigung dieser Notlagen und würde dabei die Hilfe vergessen. Nochmals, zuerst muss geholfen werden, unabhängig von einer Ursachenforschung und Vermeidung zukünftiger Ursachen. Aber auch dies ist unbedingt notwendig!

Wenn damit nicht angefangen und richtige Lösungen gefunden werden, dann gehen diese Flüchtlingsströme (in meinen Augen nicht menschenverachtend, sondern treffend beschrieben) ungebremst solange weiter, bis hier von uns aus nicht mehr geholfen werden kann. Dann werden diese Menschen in Not nicht mehr alle Gefahren auf sich nehmen, weil es hier nicht oder kaum besser ist, wie da, wo sie dann leben.

Hitler ist genauso über uns gekommen, wie Adenauer, Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder, Merkel. Oder wie der Orban über die Ungarn. Sie und ich konnten und können keinen Kanzler verhindern. Es ist schwierig, die Masse Mensch zu lenken, aber mitnichten unmöglich, wie es unsere Politiker mithilfe der Medien bei der überwiegenden Mehrzahl der Deutschen schaffen. Aufklären, selber denken, erkennen, was manipulierte oder unterlassene Informationen sind, ist schwierig und verdammt zeitaufwendig.

Es braucht also Zeit und Willen dazu, um dies immer öfter zu erkennen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Damit kann man auch schon mal falsch liegen, mit dem richtige Schlüsse ziehen. Wer immer länger arbeiten muss, hat dafür weniger Zeit. Auch dass ist eine Strategie der Desinformation. Die neuen Techniken sind darüber hinaus hervorragend geeignet, Menschen manipulieren zu können. Die Wissenschaft hilft dabei auch ungemein, weil die Psyche, die Abläufe, welche Informationen bei Menschen was auslösen, der Politik zur Verfügung stehen.

Anonym hat gesagt…

Teil II

Es müssen sich in Deutschland nicht alle Deutschen wegen der Flüchtlinge selbst aufgeben. Aber es wird nicht zu leugnen sein, dass die Flüchtlinge viele Milliarden € kosten und noch mehr kosten werden. Viele Menschen sehen dies zu Recht als eine Bedrohung für sie an, weil sie aus Erfahrung der Vergangenheit wissen, dass dafür bei ihnen in Zukunft mehr Einsparungen vorgenommen werden.

Die Reichen und gut situierten werden für sich keinen Abstrich befürchten müssen. Für Hartz4 wurde Monate gestritten, um dann 5€/Monat zu erhöhen. Das geschieht jetzt wieder, nur 5 €/Monat. Das viel Schlimmere an dieser Gesetzeslage ist jedoch, dass jemand, der 1 Jahr arbeitslos ist, zuerst all seine Rücklagen, bis auf ein Minimum aufbrauchen muss, bevor er überhaupt in den "Genuss" von Hartz4 kommt.

Es sind gerade diese Menschen, die auch zurecht darauf hinweisen, dass Flüchtlinge ihnen gegenüber bevorzugt werden, weil sie sofort Hartz4 erhalten. Damit sage ich nicht, dass die Flüchtlinge nicht diesen Satz erhalten sollen, sondern dass die Regelung bei den 1 Jahr Arbeitslosen falsch ist.

Die dt. und europ. Gesetze für Asylsuchende sind Unrecht. Sie sind so konstruiert, dass möglichst niemand die Gelegenheit hat, Asyl zu beantragen. Nun haben diese Menschen, sicherlich mit Hilfe von Schleuserbanden, Wege gefunden, wie sie durch Massenflucht auf sich aufmerksam machen konnten und die öffentl. Meinung zur Hilfeleistung bewegten und damit die starre Haltung der dt. Regierung zwangen, kurzfristig anders zu handeln. Jetzt wird ja versucht, nach diesem Ansturm, die Reihen wieder fest zu schließen und die Regeln, vielleicht etwas modifiziert, wieder zur Geltung zu bringen.

Was sie auch machen, werte Marie, weder sie noch ich werden es verhindern können. Leider werden wir auch nicht die Waffenproduktionen und -verkäufe in der Welt, sowie die Unruhe stiftenden Veränderungen in vielen Staaten verhindern, noch den ungezügelten Abbau von Ressourcen gegen Peanuts. Und damit werden die Flüchtlinge weiter kommen und auf diesem Wege einen Ausgleich in den Einkommensverhältnissen der armen Menschen in dieser Welt immer näher kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Anonym hat gesagt…

Ich kritisiere in keiner Weise die Bennennung der Ursachen und das Engagement fuer deren Beseitigung, ich kritisiere den Versuch, dies auf dem Ruecken der Opfer auszutragen und denen, die Hilfe jetzt benoetigen mit Hinweis auf die Ursachen diese Hilfe zu verweigern.

Wenn Du die Hilfe fuer die Opfer als "Selbstaufgabe" bezeichnest, vor dem Hintergrund, dass sich Buerger eines Landes, mit mehr als 80 Millionen Einwohnern, die in Sicherheit leben, wo im Vergleich mit den syrischen Fluechtlingen auch jeder Arbeitslose derzeit ein um sehr viel besseres Leben hat, angeblich ueberfordert fuehlen mit prognostizierten 800000 Fluechtlingen, wobei ich diese Zahl angesichts des nahenden Winters, wo auch der einzige Weg uebers Mittelmeer in Schlepperschlauchboten versperrt sein wird, fuer spekulativ halte, aber selbst wenn, finde ich das sehr merkwuerdig. Deutschland hat vor Jahren beispielsweise Millionen Spaetaussiedler integriert, die waren auch nicht alle bestens ausgebildet und da gab es durchaus Probleme mit deren Kultur - der gravierende Unterschied war lediglich, die waren deutschstaemmig und keine syrischen Muslime. Die Bevoelkerung wird auch schrumpfen, wenn 1 Million und mehr kommen, die Zahl ist jedenfalls kein Problem. Dass die neoliberale Politik immer mehr Menschen auch in Deutschland in Armut und Perspektivlosigkeit treibt, dafuer koennen die Fluechtlinge nichts, diese Politiker werden von den Deutschen gewaehlt. Die Deutschen sind fuer ihre Regierung selbst verantwortlich. Anstatt die Kapitalmarionetten vom Acker zu jagen, regt sich der Deutsche lieber ueber Fluechtlinge auf, die Opfer dieser von ihm selbst gewaehlten Politik, gegen die die Mehrheit rein gar nichts unternimmt, sondern sie begruesst, solange es ihm selbst noch nicht vollstaendig an den Kragen geht und ihm noch ein paar Brosamen bleiben. Die Zustimmung fuer Merkel und Co. ist ungebrochen. Den letzten noch verbliebenen Keks nehmen uns nicht die Fluechtlinge weg, sondern die neloiberalen Marionetten des Kapitals, die immer mehr Menschen weltweit in Elend und Krieg treiben. Wer lieber gegen die Opfer dieses Systems sich positioniert, anstatt die Verursacher vom Acker zu jagen, der hat sich schon selbst aufgegeben und es wird uns ganz sicher nicht gelingen, uns von den Opfern dieser Politik, an der Deutschland massgeblich beteiligt ist,abzuschotten. Wir werden die naechsten sein, selbst wenn kein einziger Fluechtling unseren "Wohlstand bedroht", denn unser Wohlstand und der Frieden wird nicht von Fluechtlingen, sondern von diesem Wirtschaftssystem hinweg gefegt, dieses moerderische System kennt keine Grenzen und wird vor Deutschland als Insel der Seligen ganz sicher nicht Halt machen.

Gruss
Marie

Anonym hat gesagt…

Herr Neumann, Fluechtlinge erhalten nicht sofort Hartz IV, die erhalten derzeit nur ein Taschengeld und auch das soll ihnen gestrichen werden. Es ist schlicht falsch, was Sie behaupten. Fuer die Rettung von reichen Anlegern und Banken wurden schwindelerregende Summen ausgegeben, dagegen sind die Kosten fuer Fluechtlinge Peanuts. Laeppische Peanuts. Und solange die Abgehaengten dieses Landes nicht realisieren, wer ihnen die Kekse wegnimmt, wird eben alles beim Alten bleiben. Dass ich die Bennennung der Ursachen nicht kritisiere, sondern den Versuch, mit derartigen Hinweisen die Nothilfe zu verweigern, hatte ich mehrfach geschrieben, insofern sind Ihre diesbezueglichen Aesserungen unrichtig. Wenn die deutschen Arbeitslosen und anderweitig Abgehaengten zu bequem sind (Arbeitslose haben nun wahrlich genug Zeit, sich zu informieren) und in der Art der dummen Kaelber ihre Metzger selber waehlen) sich ueber die Ursachen der neoliberalen Misere zu informieren und stattdessen lieber ihren Frust mit Neiddebatten an denen auslassen, denen es noch viel schlechter geht, haelt sich mein Verstaendnis in Grenzen. Es sind oft dieselben, die sich ueber angebliche Neiddebatten empoeren, wenn man die Tatsache kritisiert, dass reiche Kapitalbesitzer und Multimilliardaere keine Steuern zahlen und von der Finanzierung des Gemeinwesens verschont, immer reicher werden. Man tritt eben hierzulande am liebsten nach unten. Deshalb funktioniert es ja, dieses Wirtschaftssystem. Soll ich das jetzt prima finden? Fuer Menschen, die nach unten treten, neidisch auf die noch weiter unten sind, und nach oben buckeln, haelt sich meine Sympathie in Grenzen. Auch den Fluechtlingen, die nun mit viel Brimborium aus angebl. humanitaeren Gruenden ausnahmsweise hier eingelassen wurden, soll nach dem Gesetzentwurf des Herrn De Maiziere das Taschengeld, die bekommen kein Hartz IV und leben auf unabsehbare Zeit in Massenunterkuenften, komplett gestrichen werden, die sozialen Leistungen bestehen nach diesem Gesetz in einer Rueckfahrkarte nach Ungarn oder Griechenland, wo sie EU-Boden betreten haben nebst Reiseproviant. Da muss man natuerlich richtig neidisch sein, was die alles in den Hintern geblasen bekommen, anstelle der armen Deutschen. Ich finde das einfach grauenvoll. Und bevor mir jetzt wieder unterstellt wird, ich haette das Ihnen persoenlich vorgeworfen: Das ist mein allgemeines Statement zur deutschen Neiddebatte, die nicht nur im Netz abstruse Blueten treibt.
Gruss
Marie

Robert Kroiß hat gesagt…

Hallo Marie,

jetzt fang ich mal damit an, womit wir absolut einig sind und nicht der geringste Dissens besteht.

„Den letzten noch verbliebenen Keks nehmen uns nicht die Fluechtlinge weg, sondern die neloiberalen Marionetten des Kapitals, die immer mehr Menschen weltweit in Elend und Krieg treiben. Wer lieber gegen die Opfer dieses Systems sich positioniert, anstatt die Verursacher vom Acker zu jagen, der hat sich schon selbst aufgegeben und es wird uns ganz sicher nicht gelingen, uns von den Opfern dieser Politik, an der Deutschland massgeblich beteiligt ist,abzuschotten. Wir werden die naechsten sein, selbst wenn kein einziger Fluechtling unseren "Wohlstand bedroht", denn unser Wohlstand und der Frieden wird nicht von Fluechtlingen, sondern von diesem Wirtschaftssystem hinweg gefegt, dieses moerderische System kennt keine Grenzen und wird vor Deutschland als Insel der Seligen ganz sicher nicht Halt machen.“

Dann jedoch muss ich Dir widersprechen und versuchen zu erklären, weshalb ich von „Rundumschlag“ (also Pauschalierung) bzgl. Deines Kommentars bei AW geschrieben habe. Denn auch jetzt wieder beziehst Du mich in eine Sichtweise ein, die ich noch niemals vertreten habe. Sondern ich habe gesagt; WENN Empathie und Hilfe zur Selbstaufgabe führen, dann ist NIEMANDEM geholfen:
„Wenn Du die Hilfe fuer die Opfer als "Selbstaufgabe" bezeichnest, vor dem Hintergrund, ...“!
Und ich zitiere Deinen Beitrag aus dem AW-Blog nochmals: „ ...weil der zutiefst menschenverachtende Umgang der Ungarn mit Fluechtlingen ...“! Auch hier ist keine Differenzierung zwischen „den Ungarn“ und denen festzustellen, welche tatsächlich so handeln. Also eine Pauschalierung und damit ein Rundumschlag.

Und ein ganz großes Problem in Deiner Argumentation sehe ich darin, dass Du pauschal „die Deutschen“ für ALLES (in vielem absolut mit Recht) verantwortlich und „schuldig“ machst. „Schuld“ hat aber eben genau mit Verantwortungslosigkeit, mit „ausblenden“ von Ursache und sich nur auf Wirkung beziehend zu tun.
So ist es durchaus richtig, das „deutsche Volk“ für seine Vergangenheit und das Verhalten im Bezug auf das Erstarken Hitlers und dessen TERROR – auch - im eigenen Land und europaweit verantwortlich zu machen.
Diejenigen, auch mich, die gerade daraus lernen wollten (vielleicht auch gelernt haben) und die gerade deshalb „heute“ nach der/den Ursache/n fragen und suchen aber dann sehr schnell in einen „Topf“ mit jenen wirfst, die Angst um ihre „Kekse“ haben?! Auch pauschal, weil im Zusammenhang Deiner Argumentation scheinbar schlüssig, dann unterstellst, dass diese nicht (obwohl ich dies sogar so geschrieben habe) PRIMÄR in einer Notsituation erste Hilfe leisten würden?!
Diese „eigene“ Verantwortung der Nichtverhinderung der nun eingetretenen Situation bei den „ heutigen Opfern“ aber generell ausblendest.

Robert Kroiß hat gesagt…

Fortsetzung:

Muss man dann aber – wenn man objektiv sein möchte – nicht auch nach der Verantwortung all der „Flüchtenden“ fragen (dürfen), deren Fluchtursache das Erstarken und Aufkommen des TERRORS ist?! Ob in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts (oder noch früher) oder heute. Es waren und sind immer dieselben Ursachen! Auch wenn die (waffentechnisch und wirtschaftlichen) Mittel heute andere sind, als früher! Die Ursache war und ist immer dieselbe! Nämlich Lüge, Betrug und Raub der Herrschenden/Mächtigen/Besitzenden an ihren Völkern!
Das meine ich damit, dass wenn man vor lauter Empathie und Mitgefühl die – nach wie vor selben – Ursachen (also den Verstand und die Vernunft beiseite lässt) übersieht, dann geht man mit den Opfern unter. Dies hat nicht das geringste mit Selbstaufgabe zu tun! Denn zur Selbstaufgabe benötige ich nichts und Niemand. Erst recht kein hilfsbedürftiges Opfer.
Heute sind es noch vorwiegend syrische und afghanische Menschen, welche vor dem Terror, Krieg und wirtschaftlicher Not fliehen. Wobei dies alles aber auch nicht „als Variante eines außerirdischen Krieges“ über die Menschen gekommen ist. Sondern als Einmischung entsprechender Interessengruppen! Selbstredend immer unter dem Mantel der „moralischen Pflicht“ und als „Heilsbringer“ getarnt!
„Morgen“ kommen dann die nächsten, die vor Terror, Krieg und wirtschaftlicher Not fliehen. Das ganze kann „einmal rund um den Globus“ passieren, bis es wieder von vorne beginnt?! Deshalb frage ich nach der/den Ursache/n. Weil sich genau diese nicht ge- und verändert hat. Sondern nur die (Aus)Wirkung!

Wer also den Deutschen pauschal „vorwirft“, dass sie Hitler und dessen Terror zugelassen haben (weil sie die eigentliche Ursache und die dann daraus resultierenden Folgen/Wirkungen eben weder hinterfragt, noch erkannt haben), muss konsequenterweise auch die heutigen Opfer fragen, was der Grund und die Ursache dafür ist, dass sie Terror als Ursache – vor dem sie nun fliehen müssen – zugelassen und nicht rechtzeitig hinterfragt, erkannt und DAGEGEN gesteuert haben.
Wenn Du also „die Deutschen“ als Schuldige dafür ausgemacht hast, dass Hitler und sein Terror geschehen konnte. Wenn hast Du dann „heute“ als Schuldigen für den Terror und das zulassen des selbigen ausgemacht?!

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich sehe „die Schuld der Deutschen“ nicht anders. Aber ich sehe auch heute „einen Schuldigen“. Der immer noch „derselbe“ (wenn auch nicht in persona) ist!
Und Opfer waren und sind immer die „Menschen und Völker“. Egal welcher Nation und Herkunft!

Dass ich vor zig Jahren in Deutschland geboren wurde, dafür kann ich nichts. Genauso wenig wie Jemand, der anderswo geboren wurde. Aber nach den Ursachen für Not und Leid fragen und suchen kann ich in jedem Land! Selbst wenn ich aktuell vielleicht gar nicht direkt davon betroffen bin. Und genau dies versuche ich seit Jahren. Ohne dabei „aktuell notwendig werdende Hilfe“ zu unterlassen!

Gruß Robert

Anonym hat gesagt…

Werte Marie, so wie sie es jetzt geschrieben haben, kann ich ihnen voll zustimmen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Da kann ich ebenfalls nur zustimmen. Insbesonders, weil es in der Sache stimmt und Du eben auch deutlich gemacht hast, dass es sich um ein "allgemeines Statement" zur deutschen Neiddebatte handelt.

Gruß Robert

Anonym hat gesagt…

Hallo, Robert,
ich finde, Du betreibst Wortklauberei - im Tenor des Diskussionsgegenstandes, der Umgang in Ungarn mit Fluechtlingen, ist es selbsterklaerend, wen ich mit den Ungarn selbstverstaendlich meine, soll ich da jetzt jedesmal eine umfassende Aufzaehlung dazutun, dass ich die ungarische Regierung meine, deren Staatsvertreter, die das umsetzen und diejenigen Ungarn, die diese Regierung mehrheitlich gewaehlt haben, hinzufuegen und selbstverstaendlich nicht die Ungarn meine, die sich dem widersetzen oder den Fluechtlingen helfen? Das ist mir zu muehsam, denn wen ich meine, erklaert sich aus dem Inhalt meines Beitrags von selbst.

Wenn Du schreibst: Wenn Empathie und Hilfe zur Selbstaufgabe fuehren, in DIESEM Zusammenhang, dann impliziert das, in diesem Zusammenhang, dass Du der Meinung bist, dass zumindest diese Gefahr fuer Selbstaufgabe besteht, wenn man nicht so handelt, wie ich das kritisiert habe, sonst ergaebe diese Aussage keinerlei Sinn. Zudem fehlt jede Aussage darueber, aus welchem Grund in diesem Zusammenhang die Gefahr bestehen sollte, dass Empathie und Hilfe mit/fuer Fluechtlinge zur Selbstaufgabe fuehren koennte, sollte, wuerde, such Dir das Passende aus - fuer mich schuert dieser Satz somit lediglich irrationale, diffuse Aengste.
Ich habe niemanden in einen Topf geworfen, meine Aussagen bezogen sich auf diejenigen Foristen, die das Vorgehen der ungarischen Regierung bejubelten und es ablehnen, Fluechtlinge ins Land zu lassen, weil andere verantwortlich sind. Fuer diese Aussage, die sich ueberhaupt nicht auf Dich bezog, hast Du mich kritisiert und ich versuche hier lediglich meine Aussage zu begruenden.
Es ist ja ebenso selbsterklaerend, dass ich, wenn ich von der Verantwortung der Deutschen fuer Hitler rede, nicht den deutschen Widerstand meine. Die Deutschen haben Hitler mehrheitlich gewaehlt, sind mehrheitlich zumindest mitgelaufen - soll ich da jetzt jedesmal einen Roman anfuegen, wer da individuell gemeint bzw. nicht gemeint ist? Ich habe noch nie erlebt, dass Leute, die sich dem System widersetzten, damit gemeint fuehlen, empoeren tun sich immer diejenigen, die sich nicht widersetzen, so meine Erfahrung. Das hat sicher damit zu tun, dass man sich getroffen fuehlt, dafuer kann ich aber nichts. Einjeder hat auch heute die Moeglichkeit, sich zu widersetzen, um sich eben nicht getroffenf
fuehlen zu muessen.
Die Deutschen haben Hitler, Schaeuble und Merkel u.a.m. gewaehlt, die Syrer haben weder den IS noch Assad gewaehlt, ich gehe jedenfalls davon aus, dass Assad nicht demokratisch gewaehlt wurde, beim IS bin ich mir sicher. Die Syrer haben auch nicht Obama und nicht Merkel und nicht Cameron gewaehlt. Die Deutschen haben sich nicht mal in " Stroemen" aus dem Staub gemacht, als sie noch vom Endsieg und einem arischen Grossreich traeumten. Und da siehst Du keinen Unterschied in der Verantwortung? Ich schon. Einen sehr gravierenden sogar und jetzt fange netterweise nicht erneut mit dem Vorwurf pauschaler Rundumschlaege an, Du weisst genau, wen ich meine.

Ich habe nirgends geschrieben, Du duerftest nicht nach Ursachen fragen oder suchen, ich habe geschrieben, dass die Frage nach Ursachen kein Ersatz fuer Hilfe ist. Und zwar von Anfang an, m.E. gab es da nichts misszuverstehen. Meine Kritik, fuer die Du mich kritisierst, bezog sich ueberhaupt nicht auf Dich. Seltsam, dass Du Dich getroffen fuehlst, aber den Schuh hast Du Dir selbst angezogen, ich war das nicht.
Gruss
Marie

Robert Kroiß hat gesagt…

Hallo Marie,

um das Ganze jetzt nicht tatsächlich in eine Wortklauberei, in "Beweis- Gegenbeweis" ausarten zu lassen, belassen wir es am besten dabei. Im Prinzip sind wir uns ja einig.

In diesem Sinne, Dir und allen Mitlesenden ein schönes WE

Gruß Robert

Anonym hat gesagt…

So sei es - Dir und Herrn Neumann und eventuellen Mitlesenden ebenfalls ein wunderschönes Wochenende.
Herzlichen Gruß
Marie

Anonym hat gesagt…

Eine Mitlesende

Ich wünsche ebenfalls allen ein wunderschönes Wochenende.
Herbst

Anonym hat gesagt…

Ich möchte hier gerne noch zum Schluss auf die Kommentare von Claudia X bei Anne Will hinweisen, weil ich der Meinung bin, dass Sie, wie ürigens m.E. bisher bei allen Themen, die Dinge hervorragend auf den Punkt bringt:

"Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn Menschen die vor dem fundamentalistischen Islamismus geflohen sind, mit der Begründung der Angst vor dem fundamentalistischen Islamismus Ihrer Meinung nach hier nicht sein sollen. (Bezogen auf den Beitrag des Westcoast)
Noch hat die überwältigende Mehrheit der Muslime absolut nichts mit dem mörderischen Tun einiger Weniger zu tun, die für ihre Verbrechen den Islam als Rechtfertigung missbrauchen. Je mehr Menschen aber alles über einen Kamm scheren und in jedem Muslim einen potentiellen Gewalttäter und Terroristen sehen, sie deshalb stigmatisieren, misstrauisch beäugen, ausgrenzen, in Perspektivlosigkeit, Elend und Lebensgefahr zwingen, desto größer wird der Zulauf zum Terrorismus sein. Das nennt man self-fulfilling prophecy ... "

und

"Wenn wir diese Herausforderung, die weit über die Aufnahme von Flüchtlingen hinaus geht, jetzt nicht annehmen und grundlegende Veränderungen auf den Weg bringen, dann werden die menschlichen wie finanziellen Kosten ins Unermessliche steigen.
Flüchtlinge ihrem Schicksal an den Grenzen oder in Flüchtlingslagern zu überlassen wird nicht nur die immense humanitäre Katastrophe weiter verschärfen, sondern auch die politische und wirtschaftliche Weltlage in eine neue Herrschaft von Barbarei verwandeln.
Die Aufnahme von Flüchtlingen ist in unserem ureigenen Interesse, verbunden natürlich mit grundsätzlichen Veränderungen in den globalen politischen und wirtschaftlichen Strukturen. Sonst werden die Veränderungen, die die Flüchtlinge hier mit sich bringen könnten, Peanuts sein, gegenüber dem, was wir dann erleben."

Ganz genauso sehe ich das auch.

Anonym hat gesagt…

Ich habe allerdings wenig bis gar keine Hoffnung, dass diese deutsche Regierung, ebenso, wie der Rest der Regierungen in Europa, diese Herausforderung annehmen wird. Weder die Herausforderung mit der Integration der Flüchtlinge, die nach Europa fliehen, noch die Herausforderung grundsätzlicher Veränderungen in den globalen politischen und wirtschaftlichen Strukturen. Sie sind ja nicht einmal willens, die Situation der Flüchtlinge beispielsweise im Libanon, wo auf rund zwei Einwohner ein syrischer Flüchtling kommt, zu verbessern, diese Menschen haben nicht einmal mehr genug zu essen. Die sind in einer völlig aussichtslosen Lage ohne jede Perspektive. Da muss man sich nicht wundern, wenn sich immer mehr auf den Marsch machen, das würde einjeder Mensch in dieser Lage tun, wenn er dazu noch in der Lage ist. Erst haben die Demokratiebeschaffer die komplette Region destabilisiert, sich mit denen verbündet, sie unterstützt und groß gemacht, die heute als IS (und andere Terrorgruppen) für beispiellosen Terror und Schrecken sorgen und die bis heute auch mit westlichen Waffen versorgt werden, auch mit deutschen, und dafür gesorgt, dass Millionen von Menschen ihre Heimat verlassen müssen, und sie tun es definitiv weiter, auch wenn das Ganze immer unübersichtlicher wird und nur noch schwer zu durchschauen, wer hier aus welchen Gründen wen unterstützt und gegen wen kämpft, die Opfer lassen sie im Regen stehen. So geht die westliche "Demokratie".

Sie züchten den Terror und das m.E. vorsätzlich. Das Vorgehen ist der sichere Weg, um Terroristen zu züchten. Und wenn man betrachtet, auf welche Weise die Willkommensregierung die Menschen, die es nach DL geschafft haben "integrieren" will, kann einem nur noch übel werden. Es soll nichts kosten, denn man will auf gar keinen Fall die Milliardäre und Konzerne an den Kosten beteiligen, die sollen lediglich mit Gutausgebildeten beliefert werden, um ihre Profite zu steigern, den Rest schickt man nach den Plänen dieser Regierung dahin zurück, wo sie herkamen, das Problem soll allein von den verarmten Randstaaten gelöst werden und über eine Steigerung der Flüchtlingshilfe wird, wie üblich, in Sonntagsreden debattiert, es geschieht aber nichts.

Diese Regierung will mit ihrer "humanitären" Ausnahmeaktion lediglich das Bild des hässlichen Deutschen polieren, an echte Hilfe für die Flüchtlinge, die es nach Deutschland geschafft haben, ist überhaupt nicht gedacht. Die Verlogenheit ist nicht zu toppen und diese Regierung, die auch große Teile der deutschen Bürger ihrer Menschenwürde beraubt, Tendenz weiter steigend, wenn auch nicht so krass, wie die Flüchtlinge, die haben die Deutschen in ihrer Mehrheit freiwillig gewählt.

Das Geld für die Wahrung der Menschenwürde sowohl der deutschen Abgehängten, als auch der Flüchtlinge ist im Überfluss vorhanden, es befindet sich lediglich in den falschen Taschen. Und wenn die Deutschen mehrheitlich auch nur einen Funken Hirn hätten, würden sie sich nicht gegen die Opfer dieser Politik, sondern gegen die Regierung als Verursacher der Misere positionieren.

Ich möchte noch auf die Petition gegen die Pläne des de Maiziere hinweisen, villeicht gibt es ja den einen oder anderen, der sie unterzeichnet.

https://www.campact.de/fluechtlinge/asylrecht/teilnehmen/

Dir, Herbst, wünsche ich auch noch einen schönen Sonntag.
Gruß
Marie

Robert Kroiß hat gesagt…

uneingeschränkte Zustimmung, auch insbesondere, was die Beiträge von Claudia X angeht.

Gruß
Robert

Anonym hat gesagt…

Werte Marie,

so einfach ist das!.

Zusammengerührt wird ein Sammelsurium von Plattheiten: (".....jede Form der Unterdrückung ablehnt,"), wer lehnt sie nicht ab? Die zu klärende Frage lautet wer oder was wird unterdrückt? Denn wo und in welcher Pseudodemokratie wird nicht dies oder das mit unterschiedlichsten Methoden unterdrückt?

Selbstbeweihräucherung im Umkehrschluss ("....Es ist dieses Denken nach Volkszugehörigkeit, Herkunft, Rasse, Religion, das zu schweren Menschenrechtsverletzungen führt und ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich von diesem nationalistischen Denken die Nase gestrichen voll habe....")
Wer was und/oder wovon die "Nase voll hat" ist weniger spannend für einen Diskurs im Blog. Eher schon die Bestimmung "des Denkens nach Volkszugehörigkeit", wer trifft sie, welche Rolle spielt das? Aufschlussreicher hingegen kann die Bestimmung/Vereinbarkeit von kulturellen und zivilisatorischen Differenzen sein. Wie z. B. anhand der Einschätzung der Rolle der Frau in Familie und Gesellschaft. Differenzen lassen sich da weniger durch ethnischer Zugehörigkeit dingfest machen als vielmehr am Kulturkreis in dem eine Sozialisation stattgefunden hat. Was ist kompatibel, was ist spannungsgeladen?

Themenwechsel:

Sie machen im Blog von Günther Jauch meine Formulierung von "Hottentotten-Staat" aufmerksam. ich will ihrem Verständnis nachhelfen (im Blog von Anne Will wurde mein Gedanke unterdrückt):
Jedem, der bis 3 zählen kann leuchtet ein, dass ein halbwegs funktionierender Sozialstaat westeuropäischen Zuschnitts keine offenen Grenzen erträgt. Dies schaffen nur Naturvölker in Afrika oder Lateinamerika, in denen die sozialen Beziehungen ausschließlich auf Familien- Stammes und Dorfgemeinschaften gründen. In einem über Steuern und Abgaben finanzierten Sozialstaat wirken aber völlig andere Mechanismen der Fürsorge und Solidarität. Ob sie besser oder schlechter sind will ich hier offen lassen. Sie sind anders. Damit sind können offene grenzen für den Sozialstaat Existenzbedrohend wirken.

Ihre Argumentation wirkt in dem Bemühen einen bestimmten ethischen Standpunkt zu behaupten, phrasenhaft, abgedroschen, wenig durchdacht. Und enthält obendrein logische Defekte. Beispiel: Diese oder jene usw. Position sei UNVERHANDELBAR (aus einer Ihrer Antworten Antworten auf Peter Fischer). Was für ein blühender Unsinn: Ein Inhalt, eine Norm die "unverhandelbar" sei, könnte gar nicht zustande kommen, denn über sie müsste abgestimmt bzw. verhandelt werden. Doch genau das ist unmöglich - nach ihrer eigenen Aussage.

Weniger Eifer, mehr Logik macht Texte leichter verdaulich.

Gruß
Paulus