Freitag, 15. August 2014

"Uncle Sam", sein Elefantenbulle "Peacemaker" und die Porzellanläden der Welt (eine Fabel)



Uncle Sam, stolzer Besitzer eines Porzellanladens, in welchem er fleißig selber sein eigenes – die Welt dominierendes – Porzellan herstellte, wollte, dass die ganze Welt nur sein Porzellan verwendete. Und Uncle Sam züchtete auch nebenbei noch einen Elefantenbullen Namens Peacemaker zum weltgrößten Elefanten.
Aus der Zucht seines Elefantenbullen gingen mit der Zeit einige kleinere Elefanten hervor, welche Uncle Sam in die Zoos anderer Länder verkaufte. Voraussetzung für den Erwerb eines solchen kleinen „Peacmakers“ war allerdings, dass sich auch entsprechende Porzellanläden, oder zumindest die, für die Herstellung von Porzellan notwendigen Ressourcen in diesen Ländereien finden ließen.

Denn wie sich so ein Elefant im Porzellanladen verhält, war Uncle Sam wohl bekannt. Deshalb musste ein Sklave – ja, Uncle Sam war auch Sklavenhalter – seinen eigenen Elefantenbullen Peacemaker auch immer weit weg vom eigenen Porzellanladen und in anderen Gegenden zum Auslauf und Austoben ausführen.
In einem anderen Teil der Erde lebte Brüderchen Iwan und züchtete einen riesengroßen Bären Namens „Frost“ heran.
Die beiden Männer hatten sich vor Jahren dahingehend abgesprochen, dass jeder sein eigenes Tier züchten kann und darf und dass man dafür Sorge trage, dass Keiner dem anderen ins Gehege komme.

Dies ging auch lange Zeit deshalb gut, weil alle Zoowärter der Welt nach der Pfeife von Uncle Sam ihre Tierchen tanzen ließen. Brüderchen Iwan ließ seinen Bären auch nur innerhalb seines eigenen Zoos und Gebietes frei umherlaufen.

Weil aber Uncle Sams Peacemaker bereits weltweit in allen Porzellanläden der Welt für entsprechend großen Schaden gesorgt hatte, dadurch Uncle Sams Porzellanproduktion immer und immer weiter gestiegen war, kamen sich Elefantenbulle und Bär nicht ins jeweils abgegrenzte Gehege.

Nun aber ging die Porzellanproduktion von Uncle Sam Jahr für Jahr zurück. Denn kaum ein einziger Porzellanladenbesitzer war noch in der Lage, sowohl den Elefantenbullen von Uncle Sam zu bändigen, noch ihre eigenen kleinen Elefanten aus der Züchtung von Peacemaker, noch waren sie in der Lage weiteres Porzellan bei Uncle Sam zu beziehen. Denn Peacmaker und seine Ableger hatten weltweit dafür gesorgt, dass nicht nur die Einrichtungen der jeweiligen Porzellanläden vernichtet wurde. Sondern auch die Läden selbst waren soweit vernichtet, dass kaum ein Porzellanladenbesitzer mehr in der Lage war, sein ehemaliges Geschäft wieder aufzubauen.

Uncle Sam hatte aber immer noch – selbst gefertigtes – Porzellan und benötigte entsprechende Abnehmer seiner Eigenproduktion.

Da besann er sich darauf, dass an sein Elefantengehege ja das Bärengehege von Onkel Iwan angrenzte, deren Grenzen man bis dato allerdings gegenseitig respektierte.

Und mangels weiterer Abnehmer für sein Porzellan, dachte Uncle Sam bei sich, man könnte ja mal versuchen, den Bären in seinem Gehege zu reizen. Denn auch das eigene Gehege und die Auslaufmöglichkeiten für den Elefantenbullen Peacmaker war inzwischen zu klein geworden.

Gedacht, getan schickte Uncle Sam Tante Angela und Tante Europa auf dem Rücken des Stieres Namens Demokratie schon mal voraus, um das Gelände des Bären zu erkunden. Im Gefolge dieser Erkundung hatten die Tanten auch die kleinen Elefanten (das Zuchtergebnis des Elefantenbullen Peacemaker), also die Ableger des Peacemakers dabei.

Und so kam, was kommen musste.
Der Bär sah den Stier und die kleinen Elefanten auf sein Gehege zukommen und sah sich dadurch in seinem eigenen Gehege bedrängt und gereizt.

Brüderchen Iwan versuchte zunächst noch den Bären „Frost“ in seinem eigenen Gehege zu beruhigen. Er wusste um die Kraft und Stärke seines Bären. Er versuchte auch Uncle Sam dahingehend zu beeinflussen, dass dieser doch seine Sklaven zurück halten möchte, damit diese nicht weiter in den Bereich seines Bärengeheges vorzudringen suchten. Denn sonst könnte er keine Garantie mehr für das Verhalten seines Bären, der sich ja in seinem eigenen Gehege gereizt und angegriffen fühlte, übernehmen. Außerdem erinnerte er Uncle Sam an ihre Absprache bzgl. des jeweiligen Geheges.

Und ehe man sich über einen neuen, weiteren Abnehmer des Porzellans und eines kleinen Elefantenbullen von Uncle Sam einig wurde, war bereits das angedachte Gehege und die geplanten Porzellanläden vernichtet, bevor die Ware eingetroffen war.

Brüderchen Iwan und sein Bär Frost wurden auch immer gereizter und wütender und so sprang der Bär immer und immer wieder zähnefletschend und seine durchaus beeindruckenden Tatzen erhebend an die Zäune der aneinander angrenzenden Gehege.

Ehe man es sich versah, war dieser Streit zu einem kleinen Krieg geworden. Die Tiere, wie der Elefantenbulle Peacemaker, der Bär Frost, der Stier Europa waren so miteinander beschäftigt, dass kaum einer der versklavten Zoowärter und Porzellanhändler merkte, dass es inzwischen weltweit zu einem Aufstand der Tiere gekommen war.

Da gingen „Friedenstauben“ aus Israel auf „Wüstenfüchse“ los. Arabische Kamele auf andere Wüstenmitbewohner.

Es war nur mehr ein Hauen und Stechen weltweit.

Und das einzige was geschah war, dass die Aasgeier (von Medien gezüchtet) unentwegt laute Schreie von sich gaben und nur darauf warteten, sich am Aas der Gefallenen zu sättigen.


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