Samstag, 16. August 2014

"Linken-Phobie"

Woher rührt eigentlich die Linken-Phobie, um nicht zu sagen der Linken-Hass, bzw. der Hass gegen alle anders als Mainstream Denkenden, gegen diejenigen, welche insbesondere in diesem Land die veröffentlichte Meinung, gefälschte Statistiken und Meinungsmanipulationen hinterfragen?


Nein, der Hass und die Phobie können nicht daher rühren, dass Linke oder Andersdenkende auch noch kein Allheilmittel gegen all die offensichtlichen Probleme (von welchen ja auch "die Rechten" und Regierenden sprechen) präsentieren und haben. Nein, der Grund hierfür kann auch nicht sein, dass Linke und Andersdenkende diese offensichtlichen und doch vorhandenen Probleme von einem anderen Ende und einem anderen Ansatz her denken.


Der Grund für die Linken-Phobie und den Hass auf Andersdenkende liegt wohl darin begründet, dass diese den „Michel“ in seinem Schlaf und seiner Traumwelt stören und damit auch die Regierenden ärgern.


Wer kennt das nicht? Man ist satt und döst so vor sich hin und dann kommt da Irgendjemand oder Irgendetwas und reißt einen aus dieser Wohlfühllethargie? Da kann man schon mal sehr aggressiv und unkontrolliert reagieren. Man befindet sich ja doch noch in einer Art Dämmerschlaf, aus welchem man urplötzlich gerissen wird und von Null auf Nichts hellwach sein soll.

Oder wer will, wenn er gerade lethargisch und völlig ungestört in der Sonne liegt schon etwas davon hören, dass nur einen Landstrich weiter gerade bereits ein Sturm wütet und nun heranzieht?! Dies kann doch, ob der vor Ort herrschenden Wetterwirklichkeit, dem blauen Himmel, von welchem die Sonne lacht überhaupt nicht sein!

Und wer gerade noch ganz unentschlossen an einer Kuchentheke nach einem Stück Torte sucht, will nichts davon wissen, dass ein anderer evtl. schon mit einem Stück Brot zufrieden ist und nach diesem suchen muss. Wo Krümmel abfallen, muss auch Niemand verhungern lautet dann die These.



Ja und da wird dann auch schon mal als Erfolg verbucht, dass sich die Regierenden um Lösungen anstehender Probleme "bemühen". In Arbeitszeugnissen, in Beurteilungen von Abhängigen bedeutet dies, „er“ versuchte, was er gar nicht konnte und wollte! Für mich stellt sich allerdings dann immer die Frage, nach welchen Lösungen suchen die, wenn dieses Land doch keine wirklichen Probleme hat?! Für was werden diese Diplomaten verehrt und honoriert, wenn es doch gar nichts zu lösen gibt?! Sie eigentlich dann doch gar nichts zu tun hätten und haben?! Sind dies alles dann nur Scheintätigkeiten?!



Aber da reicht es ja schon, dass man sich ins rechte Bild, in einem Meer von Blitzlichtern rückt und rücken lässt. Hände schütteln und mit dem Kopf nickend bedeutet, dass man sich nun zurück zieht, um nach Lösungen – für WAS eigentlich – sucht?!

Und mal ganz abgesehen davon, dass die anfallenden Kosten für derartige Diplomatie-versuche von denjenigen bezahlt werden, die von den zu lösenden Problemen eigentlich - und vielleicht sogar deshalb - direkt betroffen sind, kommt dabei in den meisten Fällen heraus, dass sich diese Diplomaten – weil aktuell nicht das Geringste einer Lösung zugeführt werden konnte – demnächst in einer anderen Stadt, einem anderen Land, einem anderen Hotel zu erneuten Lösungsversuchen treffen werden. Selbstredend alles immer erster Klasse und niemals aus der eigenen (prall gefüllten) Tasche bezahlt!



Von daher finde ich eigentlich auch nicht „die Linken“ oder Andersdenkenden zum Kotzen. Noch dazu, wo diese weder die Macht, noch das Sagen haben, sondern aus ihrer Sichtweise heraus, nur auf das hinweisen, was die tatsächlich Mächtigen überhaupt nicht berührt und tangiert.



Zum Kotzen finde ich die Abgebrühtheit, die Scheinheiligkeit, die Gewissenlosigkeit derjenigen, welche die Macht und Möglichkeiten HÄTTEN, tatsächlich etwas zum Besseren zu verändern. Tatsächlich mal Lösungen für die Menschen und die Probleme der Menschheit anzubieten. Dies aber bis heute, aus reinem Egoismus und reiner Eitelkeit NICHT taten und tun! Können sie nicht, was sie eigentlich wollen, oder wollen sie wahrhaft gar nicht, was sie eigentlich könnten?!

Dazu müssten sie auch gar nicht Hände schüttelnd und lächelnd vor die Öffentlichkeit, vor sämtliche Mikrofone und Kameras treten. Sondern dies könnten sie im „stillen Kämmerlein“ machen und dann einfach umsetzen.
Und auch zum Kotzen finde ich die Dummheit, Faulheit und ebenfalls die Gewissenlosigkeit derjenigen, welche satt und lethargisch sich mit „der Wahrheit“ derjenigen zufrieden geben, welche in aller medialen Öffentlichkeit lügen und betrügen. Von einem Ort zum nächsten jetten und immer wieder verkünden, dass sie zwar immer noch keine Lösung für ihre Probleme gefunden hätten, aber sie blieben ja dran. Und dies seit Jahr und Tag.



Aber anstatt weniger Problemen, also tatsächlich mal umgesetzten Lösungen, müssen sie dann schon wieder Treffen vereinbaren, an welchem sie nun das neueste und aktuelle Problem lösen wollen?!



Und der brave, gute, deutsche Michel in seiner satten Lethargie sieht dies schon als erfolgreiche Arbeit Regierender an. Nämlich, dass sie sich ja „bemühen“?! Aber wie schon gesagt: „bemühen“ in einem Zeugnis für Abhängige bedeutet eigentlich Versager!

Weil es nun eben welche („Linke“ oder Andersdenkende) gibt, die genau darauf hinweisen, ohne schon die perfekte Lösung für die vorhandenen Problem vorweisen zu können (auch mangels der Macht und fehlenden Positionen), entwickelt der gute, lethargische Michel sofort eine Phobie gegen derart Störendes.

Und genau dies ist vmtl. der eigentliche Grund für die Linken-Phobie und den Hass gegenüber Andersdenkenden. Der brave Michel will in seiner Lethargie nicht gestört werden.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Robert, hallo Lesende,

ein sehr zum guter Beitrag von dir.Er fordert zum Nachdenken auf.Meine langjährigen Erfahrungen, sowohl im Internet, aber auch im direkten Kontakt bei Diskussionen mit Mitmenschen, bestätigen deine Darlegungen, bei einen Teil der Menschen. Ich möchte ergänzen und behaupte aber auch, die Stärke unserer Politiker basiert zum großen Teil auf die Desinteresse zu gesellschaftlichen Ereignissen und vorallen an der gezielten Meinungsmache in den Medien.
Als Ostdeutscher erkenne ich immer mehr, dass es kaum Unterschiede zur Medienlandschaft in der ehemaligen DDR gibt. Den Menschen wird Meinungsmache im Sinne der Regenten verkauft.
Während wir früher in der DDR die Möglichkeit hatten, uns über das Westfernsehen zu informieren, bleibt heute nur das Internet übrig, aber auch noch der vorhandene freie Meinungsaustausch in diversen Foren und Blogs.Fairerweise gibt es auch noch in den Einheitsmainstream Kommentarfunktionen, die Meinungen von Menschen veröffentlichen, die total entgegen der gewünschten Meinung argumentieren. Diese zahlreichen Kommentatoren würde ich keinesfalls als Linke im Zusammenhang mit einer Partei bezeichnen, da trifft Andersdenkender eher zu.
Die Masse der Andersdenkenden ist nach meinen Erfahrungen keinesfalls in der Unterzahl in den meisten Foren und vorallen in den Blogs diverser privater Betreiber.
Fakt ist allerdings auch, dass in den Einheitsmainstream die Zensur verstärkt zur Anwendung kommt und zu beobachten ist, dass Kommentarfunktionen einfach abgeschaltet werden, wenn Leserkommentare zu kritisch werden. , beispielhaft dafür FAZ, Zeit, Spiegel und Welt in der Ukrainekrise. Gegenteil ist die SZ, die einen Kommentar ihres Mitarbeiters Ullrich, vom 14.08.
- Putin missbraucht die Menschlichkeit -, ein an Hetze triefender Kommentar, noch kommentieren lässt., natürlich sind auch hier die Andersdenkenden klar in der Überzahl.Weiter im Teil II

Anonym hat gesagt…

Teil II
Was mich besorgt, sind die Menschen, die blindlings das glauben, was sie so vorgesetzt bekommen und das ist leider die Mehrheit.
Jüngste Bei spiel ist die totale Volksverdummung zur Rente mit 63.Ich erlebe immer noch, dass Menschen im Gespräch einen verdutzt anschauen, wenn man die Rente mit 63 so erklärt, wie sie tatsächlich ist. Die Auswirkungen der sogenannten Mütterrente auf die gesetzlich Versicherten in Bezug auf die Minderung ihrer Rente durch die Mütterrente verursacht, ist für die meisten Menschen ein Buch mit sieben Siegeln, sie wollen, oder können es nicht begreifen.
Wenn man den Ukrainekonflikt versucht logisch u erklären und vorallen gegen die einseitige Berichterstattung in den Einheitsmainstream spricht, erhält man auch öfter nur ein Achselzucken. Die Menschen haben andere Probleme im Alltag zu bewältigen, oder sind einfach nur desinteressiert.
Gerade das Problem Ukraine wird jedoch in den einschlägigen Foren, HPs und Blogs sehr intensiv von interessierten Menschen diskutiert und das mit Sicherheit nicht in die Richtung des Einheitsmainstream.und mit Sicherheit diskutieren dort nicht nur Linke, sondern eben Menschen die Nachdenken und Zusammenhänge erkennen. Es gibt natürlich auch Betreiber von HPs, wo eine verschwindende Anzahl von Postings eingestellt werden, die nur Linkenhass kennen, aber diese sind ganz klar in der Minderheit und können auch nicht sachlich mit Argumenten überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Nietzschmann