Donnerstag, 14. Juni 2012

Schreiben an den Bundespräsidenten zu seiner Rede vor der Bundeswehr am 12.6.2012




An den
Bundespräsidenten Herrn Joachim Gauck
Bundespräsidialamt

Spreeweg 1
10557 Berlin



Rede beim Antrittsbesuch der Bundeswehr am 12.6.2012, sowie meine bis dato unbeantworteten Schreiben vom 27.2 und 19.3.2012



Werter Herr Gauck,


auch wenn meine o. g. Schreiben bzgl. der Diskrepanz Ihrer Worte und Taten, im Bezug auf Ihre vormalige Lehre und Verkündigung des Wort Gottes in Ihrer damaligen Funktion als „Stellvertreter Gottes“ auf Erden und Ihrer neuen Funktion als Bundespräsident bis dato, sowohl von Ihnen, als auch vom Bundespräsidialamt ( ebenso wie mein Schreiben an Hrn. Pieper vom 7.5.2012 in einer äußerst widersprüchlichen Entscheidung und Argumentation) unbeantwortet blieben, erlaube ich mir neuerlich, Sie mit der Verständnisfrage eines Bürgers aus der „glückssüchtigen Gesellschaft“ zu belästigen.

Mal abgesehen davon, dass Sie als erster und oberster Repräsentant dieses Landes genau DIE Gesellschaft vertreten und repräsentieren, welcher Sie „Glückssucht – was genau verstehen Sie darunter -“ und unterschwellig auch ein fehlendes Mitgefühl unterstellen, würde ich Sie gerne fragen, ob Ihnen bei dieser Rede – um es mal wohlwollend zu beschreiben – eine Gedankenlosigkeit, nur um des „geeigneten“ Lobes willen der Bundeswehr unterlaufen ist?

Ist es nicht geradezu menschlich, „sein Glück“ zu suchen?! Haben nicht gerade Sie in Ihrer ehemaligen Funktion als Pastor und damit Verkünder eines „glückselig machenden Wort Gottes“ geradezu das Gegenteil von dem gepredigt und verheißen, was Sie heute in Ihrer neuen Funktion als „weltlicher Repräsentant“ verkünden?!
Haben Sie Ihr Glück und Heil nicht in dem Wort Gottes gefunden, welches Sie jahrzehntelang gepredigt haben?! Haben Sie nicht, nach der verlorenen ersten Wahl zum Bundespräsidentenamt Ihr Glück in der zweiten Wahl gesucht und scheinbar gefunden?!

Wir müssen diskutieren: darüber, ob wir mit ihr die gewünschten Ziele erreichen oder ob wir schlimmstenfalls neue Gewalt erschaffen.“ und „Alle diese Fragen gehören – mit den handelnden Personen – gehören sie in die Mitte unserer Gesellschaft“ fuhren Sie in Ihrer o. g. Rede fort.
Was genau verstehen Sie darunter, dass „mit den handelnden Personen“ darüber und worüber genau zu diskutieren sei? Evtl., dass das „Ergebnis“ dieser Diskussion der handelnden Personen von der Mitte – also auch hier NICHT von der ganzen – Gesellschaft unwidersprochen hinzunehmen sei, um nicht - in dem Zusammenhang Ihrer Rede und Aussage – als „glückssüchtig“, wenig mitfühlend, weil „schwer zu ertragen“ und damit eindeutig als sehr abwertend zu verstehen von Ihnen bezeichnet zu werden?

Ich will an dieser Stelle erst gar nicht eine Grundsatzdiskussion bzgl. Gewalt(konflikt), gerade im Lichte Ihrer vormaligen Berufung als Pastor und „Friedensverkünder“ anzetteln, obwohl es auch da noch etliche Punkte an Diskrepanzen gäbe. Denn ich wäre schon „glückselig“, wenn Sie zu meinen ersten Schreiben und dieses aktuelle Stellung nehmen und beantworten könnten. Denn dies verstehe ich unter Diskussion aus und in der Mitte der Gesellschaft, zu welcher Sie ja ständig ermuntern.

In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichem Gruß, vmtl. neuerlich vergeblich auf eine Antwort Ihrerseits zu warten


Robert Kroiß



PS: dieses Schreiben geht auch per Email an Ihr Bundespräsidialamt und wird ebenfalls auf meinem Blog: http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/ veröffentlicht


2 Kommentare:

Robert Kroiß hat gesagt…

Bei Gert Flegelskamp habe ich einen sehr passenden Post dazu gefunden:

http://www.flegel-g.de/2012-06-16-Gauck-und-Bundeswehr.html

Gerd Dietrich hat gesagt…

Klasse Beitrag