Dienstag, 11. November 2025

Warum "wir" uns den (A)Sozialstaat nicht mehr leisten können

Mein Freund ist gerade mal wieder überrascht davon, wie viele Menschen (in Politik, Medien, Sport, Kultur, Unternehmensberatung. Kommissionen ect.) doch mit und durch die Faulheit des eigenen Volkes sehr gut leben können. Dass es sogar möglich ist, dass sich der Reichtum nur in einem bestimmten Bereich und für eine Minderheit des Volkes trotzdem immer stärker erhöht. Dass es eine Zunahme an Millionären und Milliardären gibt. Obwohl doch die Faulheit bei der Produktivität dieser faulen Bevölkerung so deutlich zugenommen hat?!
So zumindest derzeit die fast täglichen Verlautbarungen in Wort und Bild bzgl. der arbeitenden Bevölkerung, der Work Life Balance Jugend und der faulen Rentner.
Da sitzen dann fast täglich in diversen Talkshows genau diejenigen, die auf Kosten und zu Lasten des faulen Volkes darüber diskutieren, wie faul das eigene Volk doch geworden ist?!
Und auch in den „Leitmedien“ ist dies aktuelles (Bashing)Programm.
Man kann sogar eigene Sendungen im Programm des ÖRF (finanziert von all den Faulen dieses Volkes) darüber machen, wie u. a.:
Oder auch bei Maischberger ein Thorsten Frei (CDU): „Jeder, der Vollzeit arbeitet, hat so viel Geld, dass er davon leben kann.“
Gut, er bekommt ja ungefähr mindestens das 2-3 fache brutto (eine Minderheit wie o. g. noch ein vielfaches mehr) an (Be)Entlohnung dafür, dass er den anderen Tipps und Ratschläge (Rahmenbedingungen) dafür gibt, dass sie gefälligst nicht so faul sein sollen. Insbesondere auch dies faulen Rentner, die einfach nicht bis zum Ende ihres Daseins arbeiten, sondern die Ansprüche für ihre eingezahlten Beiträge und erbrachten Leistungen zurück haben wollen?!
Weil ja nicht erst Merz und Linnemann entdeckt haben, dass die Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt stimmen müssen, will ich mal daran erinnern, dass es ins besonders die CDU/CSU und die Arbeitgeber in den letzten Jahrzehnten waren, welche für sich ständig ändernde Rahmenbedingungen waren und diese auch meist mit und durch die Regierenden durchsetzten.
So waren es Unternehmensberater wie McKinsey und Konsorten – beauftragt von Arbeitgebern und Kommissionen – die für (wissenschaftlich, wie bei der Pandemie?!) effizientere Leistungen und damit gesteigerte Produktivität sorgen sollten! Diese effizienteren Ergebnisse angeblich (höheres BIP, Exportüberschüsse, -weltmeister, mehr sozialversicherungspflichtige ArbeitnehmerInnen u.s.w.u.s.f.) scheinbar auch erbracht haben.
Es war u. a. ein von Pierer (Siemens) und Ackermann (Deutsche Bank) die bei Merkel ein- und ausgingen, um für entsprechend „andere“, effizientere Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen!
Es waren Manager, CEOs und Kommissionen, die Millionen dafür erhielten, dass die Rahmenbedingungen künftig besser würden! Die selbst dann noch Millionen an Abfindungen erhielten, wenn ihre Verträge vorzeitig (wegen des durchschlagenden Erfolges?!) endeten!
Und jetzt sitzt Linnemann da in einer Miosga Sendung und erzählt uns, wie sein Chef Merz auch, dass „wir“ mehr, länger und effizienter arbeiten müssten und dafür neue Rahmenbedingungen (wieder von denselben wissenschaftlichen Kommissionen, CEOs, Managern und Arbeitgebern vorgeschlagen?!) benötigen?! Weil „wir“ alle – denn sowohl er, als auch Merz pauschalieren bei ihren Aussagen – zu faul sind und nur mehr Work Life Balance und Reiserentner sein wollten?!
Über die Millionen von geleisteten Überstunden, davon die Hälfte unbezahlt der „Faulen“ geht man einfach hinweg. Von den Ehrenamtlichen, den Erzieherinnen zuhause, den pflegenden Familienangehörigen ganz zu schweigen!
Man stelle sich mal vor, die wären alle tatsächlich so faul wie behauptet und erwarteten vom Staat und Führenden wie Linnemann und Merz die Lösung zum ersetzen dieser geleisteten (zum größten Teil unbezahlten) Arbeit?!
Und jetzt sind die „Alten“ schuld, die einfach nicht länger arbeiten wollen?!
Damit komme ich zu meinem 2.ten Absatz (oben) zurück.
Es waren genau diejenigen, die diese Rahmenbedingungen für effizienteres „arbeiten“ (primär ging es um mehr Profit und Gewinn für ein bestimmtes Klientel) schufen.
Und zwar indem man die „altgedienten, aber zu teuer gewordenen“ MitarbeiterInnen (zu großen Teilen die Fachkräfte, die „man“ heute wieder bräuchte) aus dem Arbeitsmarkt entließ (entfernte und damit dem Sozialstaat überließ)!
Die dann in „niedrigeren“, billigeren (Teilzeit)Tätigkeiten (jede Arbeit anzunehmen hatten) effizient und produktiv arbeiten sollten.
Deren Altersvorsorge dadurch selbstredend und logischerweise, weil geringere „Entlohnung, niedrigere Beiträge für die Altersvorsorge ect.“ in der Zukunft den Staat weniger kostet?! Womit sie allerdings dann im Alter (egal ob Rente mit 67, 70 oder 75) wieder auf den Sozialstaat angewiesen wären?!
Also entweder sind die Schlussfolgerungen und pauschalisierten Sprüche eines Merz, Linnemann und Co. falsch oder nur Propaganda. Oder die vorhergehenden Wissenschaftler, Unternehmensberater, Arbeitgeber und CEOs lagen mit ihren effizienten Rahmenbedingungen falsch und wir haben heute das Ergebnis dessen, was diese in den früheren Jahrzehnten als die einzig richtigen Rahmenbedingungen hielten. Die sich aber nun, folgt man Linnemann, Merz und Co.nur falsch gewesen sein können!
Keiner kommt aber auf die Idee sich zu fragen, wie es möglich ist, dass es trotz oder gerade bei einem derartig faulen Volk (und dies gilt weltweit) zu immer mehr Millionären und Milliardären, bei gleichzeitig immer mehr (faulen) Armen kommt?!
Die „Faulen“ können den wachsenden und zunehmenden Reichtum der Millionäre und Milliardäre nicht erwirtschaftet haben, da sie ja immer fauler geworden sind, oder?!
Und die paar hundert Millionäre und Milliardäre können diesen Reichtum auch nicht selbst erarbeitet haben. Denn dazu reicht nicht einmal eine 24/7 Arbeits- und Lebenszeit von hunderten Jahren aus!
Mein Freund stellt sich gerade vor, dass all diejenigen (also die o. g.), die auf Kosten und zu Lasten dieses faulen Volkes so gut leben selbst mal produktive Arbeit (also etwas, dass zum leben Notwendiges schafft) leisten würden und müssten.
Dann könnten diese Faulen doch tatsächlich ihre Arbeit mal komplett einstellen und auch auf Kosten und zu Lasten (der Millionen und Milliarden) der anderen leben?!
Oder man könnte sich auch mal Gedanken über „die Gerechtigkeit“ (welche auch immer wieder gerne angesprochen wird) machen und fragen, wie es damit tatsächlich steht?!
Wie gerecht es sein kann und ist, dass gerade diejenigen, die auf Kosten und zu Lasten anderer leben darüber diskutieren, weshalb das Volk, das dies ja alles finanziert so faul (geworden) ist?! Ständig (wissenschaftlich begründete)
Vor- und Ratschläge geben, wie man diese Faulheit durch Bestrafung beseitigen könnte?!
Wenn dies alles nicht so verlogen und traurig wäre, würde mein Freund vor lauter Lachen nicht einmal mehr seine Gedanken zu Papier bringen können. Und dies sogar, obwohl er inzwischen einer dieser faulen Rentner ist! Aber vielleicht ist er inzwischen auch bloß schon zum lachen zu faul geworden?!

Freitag, 7. November 2025

"Die Wahrheit über unsere Rente"

Umstritten, teuer, ungerecht! Die Wahrheit über unsere Rente.

Fuest: die Frage der 118 Milliarden ist also keine Frage des Zustehens, eines Geschenkes, weil ja selbst finanziert. Sondern die Frage ist, woher nehmen wir die 118 Milliarden?!
Wir werden Mangel zu verteilen haben, wir werden Verluste zu verteilen haben.
Stellt sich natürlich die Frage, wie man dies gerecht macht?
Die Demographie die Mutter all unserer Probleme?
Dass die Menschen älter werden und länger leben gilt ja für alle Menschen gleichermaßen. Darin besteht primär ja keine Ungerechtigkeit!
Alt gegen Jung und umgekehrt auszuspielen ist aber ungerecht!
Die Rente ist u. a. eine Frage des gesellschaftlichen Solidaritätsprinzips und wie gerecht diese Solidarität angewendet wird?!
Knapp 17% der Gesellschaft zahlen NICHT in die Rentenversicherung ein, haben aber dennoch einen Anspruch?!
Ca. 1,4 Mio. Pensionäre plus ca. 380 Tausend Hinterbliebener erhalten Pension, obwohl sie nie in eine Rentenkasse eingezahlt haben. Ist das gerecht?!
Die durchschnittliche Rentenhöhe liegt bei ca. 1100 Euro pro Monat. Für Neurentner ab 2024 bei ca. 1660 Euro pro Monat.
Die durchschnittliche Pensionshöhe liegt bei ca. 3240 Euro pro Monat. Beides brutto.
Was ist daran gerecht, dass die einen bei der Altersversorgung das Doppelte bis Dreifache gegenüber den anderen bekommen?! Und dies, obwohl sie selbst nie durch eigene Einzahlungen zur Finanzierung dieses Anspruches einen Beitrag dazu geleistet haben?!
Das durchschnittliche Alter bei Pensionsantritt liegt bei knapp 63 Jahren. Bei der Rente liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter bei knapp 65 Jahren.
Bei der Pension ist die Demographie und der Nachhaltigkeitsfaktor scheinbar kein Problem und umstritten. Ist das gerecht?!
Und was genau ist daran ungerecht, wenn die nachfolgenden Generationen ihr Dasein dahingehend völlig anders gestalten und gestaltet haben (Stichwort Kinder), weil sie ein anderes Verständnis (selbstredend auch Möglichkeiten; Stichwort Aufklärung und Verhütung) des gegenwärtigen Daseins haben als die vorhergehenden Generationen?! Selbsterklärend ist natürlich auch, dass die vorhergehenden Generationen ihre Kinder nicht wegen der Altersversorgung bekommen haben. Aber sie erbrachten damit eine Leistung für die Gesellschaft, von der die nachfolgenden Generationen profitierten und immer noch profitieren. Von „Opfer“ und „Verzicht“ erbringen (zu der die nachfolgenden Generationen nicht bereit waren und sind) ist dabei noch gar nicht die Rede.
Wie kommt man auf den Betrag einer Nettorente von 3800 Euro pro Monat für ein Ehepaar?!
Dieser Betrag kann sich niemals nur auf die gesetzliche Rentenversicherung beziehen. Sondern darin sind vmtl. Zahlungen und Erlöse enthalten, die NICHT aus der Altersversorgung alleine stammen. Vmtl. sind darin Erträge enthalten, welche bei der Finanzierung einer Altersversorgung zuvor nicht als Beitragsgrundlage berücksichtigt wurden?!
Natürlich wird es bei den Renten und Pensionen Kürzungen geben müssen, damit die Mängel und Verluste gerechter verteilt werden.
Aber primär müsste es – auch in der Zukunft - bereits bei der Finanzierung (Beitragszahlungen) losgehen.
Wie soll es bei der Verteilung eines „angesparten“ Kapitalstockes (Kuchen) zu einer gerechten Verteilung kommen, wenn es bereits beim „ansparen“ desselben ungerecht zugeht?!
Da hilft auch die Forderung nach einem größer werdenden Kuchen (Wirtschaftsleistung) nichts. Denn wenn die Ein- und Verteilung der Kuchenstücke bereits am Anfang in ungerechten Größen an- und festgelegt ist, dann kann es auch durch ein „mehr, größeren Kuchen“ nicht gerechter werden. Sondern es werden nur die Kuchenstücke in ihrer bestehenden Form bestenfalls größer. Heißt, die bisher schon kleineren und ganz kleinen (genauso gesellschaftspolitisch vorgesehen) und zugeteilten Kuchenstücke werden evtl. ein wenig größer und die vorher schon größeren zugeteilten Stücke werden ebenfalls noch größer.
Die eigentliche Frage bzgl. der Gerechtigkeit wurde und wird dabei aber eben nicht gestellt und auch nicht beantwortet. Wie, durch wen, woher und wodurch kommt/kam es zu einer derart ungerechten Zu-, Ein- und Verteilung des zu verteilenden Kuchens?!
Man sucht seit Jahrzehnten nach der Ursache und den Problemen dafür, weshalb es in Zukunft noch größere Probleme bei der Finanzierbarkeit in u. a. auch diesem System geben könnte, bzw. wird.
Und ja, die Finanzierbarkeit und bisherige ungleiche Art der Finanzierung hat mit Gerechtigkeit zu tun. Hat ihre Ursache in der Auslegung von Gerechtigkeit. Jetzt ist aber Gerechtigkeit keine Frage des Alters und damit auch keine Frage von Generationengerechtigkeit. Es ist auch keine Frage der Demographie, denn Demographie an sich ist keine Frage der Gerechtigkeit. Sondern die Frage ist, wer beurteilt und bewertet die – von wem auch immer - erbrachten Leistungen nach welchen Gesichtspunkten? Leistung als solches wird nicht als Leistung – auch an der Gesellschaft – beurteilt und betrachtet. Sondern wer, in welcher Form und ganz wesentlich in welcher Position (und dies hat eben bereits mit der Bewertung – nicht der Leistung an sich, sondern mit Erhöhung und Erniedrigung - zu tun) die Leistung erbringt.
Mal ein Beispiel durch KI abgefragt:
Vergleich in Zahlen (45 Jahre Tätigkeit)
Beruf Letztes Gehalt / Brutto Pensions-/Rentenanspruch Ersatzquote
Bundestagsabgeordneter 10.000 € / Monat 8.100 € / Monat 81 %
Pflegekraft 3.800 € / Monat 1.719–2.000 € / Monat 45–50 %
Weshalb stehen dem einen Menschen 81% für seine – für die Gesellschaft – erbrachte Leistung als Altersbezug zu. Während dem anderen Menschen nur ca. 48% für seine erbrachte Leistung für Gesellschaft zu?!
Was genau ist daran gerecht und woran macht man, wenn man es als gerecht betrachten sollte diese Gerechtigkeit fest?!
Der eigentliche Grund für eine deutlich unterschiedliche Entlohnung und Altersversorgung bei gleicher verantwortungsvoller Leistung liegt nicht in der Leistung selbst, sondern in ungleichen Marktbedingungen, institutionellen Regeln und gesellschaftlichen Wertzuschreibungen.
Dies ist die entscheidende Frage im Bezug darauf, wie gerecht und ob unsere Altersversorgung überhaupt gerecht ist und damit zukünftig sein wird (können)?!

Von der Witwen- und Mütterrente spreche ich erst gar nicht.
Denn mir erschließt sich überhaupt nicht, was daran gerecht sein soll, dass eine Ehefrau und Mutter, die ihr ganzes Leben solidarisch mit ihrer erbrachten Leistung dem Partner und damit auch der Gesellschaft gegenüber gedient hat, nach dem Ableben des Partners diese erbrachte Leistung nur noch mit 60% bewertet wird.
Dass Kinder, die später geboren wurden in der finanziellen Bewertung mehr wert sind, als Kinder die früher geboren wurden?!
Was hat dies mit Gerechtigkeit zu tun?!

Noch ein kleiner Nachtrag, der bei der Diskussion um die Rente und "Gerechtigkeit" in all den Diskussionen viel zu wenig Berücksichtigung findet. Nämlich, dass die vorhergehenden Generationen längst in die Rentenversicherung einbezahlten im Gegensatz zur heutigen Generation der "Studierenden".

Zeitraum
Anteil Studierende
Anteil erwerbstätige Jugendliche
Gesellschaftliches Bild
1960er
ca. 5 %
ca. 80 %
Studierende = Elite, Arbeiterjugend dominiert
1970er
ca. 10–15 %
ca. 70 %
Bildungsexpansion beginnt
Heute
ca. 50–60 %
ca. 30–40 %
Studieren ist normal geworden

Diese Gedanken habe ich auch - bis auf den letzten Absatz (habe ich nachgereicht) - per Mail an Frau Friedrichs aufgrund der gestrigen Ilner Sendung:

https://www.zdf.de/play/talk/maybrit-illner-128/maybrit-illner-vom-6-november-2025-100

gesendet.


Donnerstag, 30. Oktober 2025

Mein Freund mal wieder mit ein paar Gedanken und einem Gedicht


„Wir“ hatten noch nie so viele §§ und Gesetze – selbst für jede noch so kleine ideologische Minderheit macht „man“ eines – wie heute.
Der Staat hat noch niemals so viel Geld (inklusive Schulden) in die Hand genommen wie derzeit.
Wenn die scheinbar logischen und schlüssigen Lösungen wie noch mehr §§ und Gesetze, noch mehr Geld in die Hand nehmen dann aber doch nicht zu dem gewünschten Ergebnis und tatsächlichen Lösungen führten und führen, dann ist es doch offensichtlich und müsste den Entscheidungsträgern doch ebenfalls längst klar sein, dass man die tatsächliche Ursache der Probleme immer noch nicht erkannt hat?! Sondern nur an den (Aus)Wirkungen von Problemen herum „doktert“.
Wenn „wir“ früher doch mit weniger §§ und Gesetzen, mit weniger staatlichen Finanzmitteln nicht so große Probleme in der Gesellschaft hatten wie heute?!

Jetzt fang ma gleich an

Wir haben ´ne Regierung in Berlin, dies ist nicht ganz neu
das nennt sich Koalition, denn da ging was entzwei
Nun fehlen da noch ein paar Regeln, die müssen aber da hin
Sie sagen dem Volk, Geduld die sind doch bald drin

Aber gewiss, lieber Mann
da fang´ ma gleich morgen an
 
Als sie nun anfangen soll´n, die Zeit vergeht
da hör´ ich sie diskutieren und sag´ mir alles zu spät
nee sagen sie, es ist die richtige Zeit
die Diskussionen zählen doch mit, aber jetzt is´ soweit
 
Aber nu´ geh´n wer ´ran
nu´ fang´ ´ma gleich an
 
Dann seh´n sie sich um, recht gründlich exakt
was so ansteht laut Koalitionskontrakt
sie blättern darin und stellen dann fest
dass sich da doch noch einiges ändern lässt
 
und wie sie so diskutieren stellt sich heraus
dass der Wahlkampf vorbei ist und aus
Und deshalb sagen sie dann
Nu´ fang´ ma´ aber mit dem Regieren bald an
 
Und weil in der Zeit, als sie eh schon regierten
und die Lobbyisten sie auch entsprechend schmierten
nichts vorwärts ging und sie nichts geregelt bekamen
machen`s dies jetzt in der „neuen Koalition“ zusammen
 
wie bisher schon, in all den Regierungsjahren
als sie das Vertrauen vom Wähler erfahren
neue Gesetze und Schulden das ist der Plan
und deshalb fangen sie nu´ auch bald an
 
 
© Robert Kroiß

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Mein Freund und die Altersversorgung

Mein Freund hat wieder mal kurz bei hart aber fair rein gezappt. Da ging es um die Altersversorgung und deren Probleme in unserer Gesellschaft.
Sehr häufig fiel dabei das Wort Gerechtigkeit, wi z. B.
Verteilungsgerechtigkeit, Generationengerechtigkeit und Leistungsgerechtigkeit.


Man sucht seit Jahrzehnten nach der Ursache und den Problemen dafür, weshalb es in Zukunft noch größere Probleme bei der Finanzierbarkeit in u. a. auch diesem System geben könnte, bzw. wird.
Und ja, die Finanzierbarkeit und bisherige ungleiche Art der Finanzierung hat mit Gerechtigkeit zu tun. Hat ihre Ursache in der Auslegung von Gerechtigkeit. Jetzt ist aber Gerechtigkeit keine Frage des Alters und damit auch keine Frage von Generationengerechtigkeit. Es ist auch keine Frage der Leistung und damit Leistungsgerechtigkeit. Sondern die Frage ist, wer beurteilt und bewertet die – von wem auch immer - erbrachten Leistungen nach welchen Gesichtspunkten? Leistung als solches wird nicht als Leistung – auch an der Gesellschaft – beurteilt und betrachtet. Sondern wer, in welcher Form und ganz wesentlich in welcher Position (und dies hat eben bereits mit der Bewertung – nicht der Leistung an sich, sondern mit Erhöhung und Erniedrigung - zu tun) die Leistung erbringt.

Mein Freund hat mal die KI nach einem entsprechenden (vorgegebenen) Beispiel gefragt und dies kam dabei heraus:

Ein
Abgeordneter erhält nach 35 Jahren Tätigkeit eine Pension von rund 9.000 € monatlich, ohne jemals Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt zu haben.

  • Eine Pflegekraft bekommt nach 35 Jahren Arbeit etwa 1.400 € Rente, trotz eigener Beitragszahlungen.

  • Das Verhältnis liegt also bei etwa 1 : 6,5 zugunsten des Abgeordneten.

Fazit

Beide Tätigkeiten sind essenziell für das Funktionieren der Gesellschaft:

  • Abgeordnete tragen Verantwortung für Gesetze, Finanzen und Demokratie.

  • Pflegekräfte tragen Verantwortung für Leben, Gesundheit und Würde von Menschen.

Aber:
👉 Während die
politische Verantwortung eher abstrakt, indirekt und kollektiv ist,
👉 ist die
pflegerische Verantwortung konkret, unmittelbar und persönlich.



Wenn man also fragt, ob beide verantwortungsvoll sind, lautet die ehrliche Antwort:
Ja — beide sind es, aber auf völlig unterschiedlichen Ebenen und mit völlig ungleicher gesellschaftlicher Wertschätzung.

Möchtest du, dass ich diese Gegenüberstellung noch erweitere — z. B. um psychische Belastung, gesellschaftliche Anerkennung oder Einkommensgerechtigkeit?

In diesem von meinem Freund angeführten Beispiel erbringen 2 Personen eine absolut vergleichbare – nicht ungleiche – Leistung. Aber in der Altersversorgung kommt eine völlig ungleiche Bewertung und Finanzierung zu Tage. Damit wird deutlich, dass es um die ungleiche, ungerechte (Be)Wertung (völlig ungleicher gesellschaftlicher Wertschätzung!) der erbrachten Leistungen geht.
Hier kommt dann der entscheidende Punkt, die Frage nach der Gerechtigkeit ins Spiel. Der Markt (der wir eigentlich alle sind) gibt ungleiche Bedingungen vor (also nicht nach dem Gerechtigkeitsprinzip, sondern durch willkürliche (Be)Wertung und Beurteilung, ungleicher Wertschätzung). Institutionelle (politische) Regeln und eben eine gesellschaftliche Wertezuschreibung führen zu ungleichen Bedingungen und damit auch zu ungleichen Finanzierungen bei der Altersversorgung.

Wenn man also die Frage auf den Punkt bringt:

👉 Der eigentliche Grund für eine deutlich unterschiedliche Entlohnung und Altersversorgung bei gleicher verantwortungsvoller Leistung liegt nicht in der Leistung selbst, sondern in ungleichen Marktbedingungen, institutionellen Regeln und gesellschaftlichen Wertzuschreibungen.

Dies ist der eigentliche Grund und die Ursache für eine ungleiche, ungerechte Altersversorgung.
Damit kommt mein Freund dann zur Generationengerechtigkeit. Wie gesagt, das Recht und damit die Gerechtigkeit ist und kann keine Frage des Alters sein.

So wird nun behauptet, dass die nachfolgenden Generationen, also die Jungen dahingehend ungerecht behandelt werden, da sie die – auch finanziellen – Lasten in der Zukunft alleine tragen müssten.
Zum Ausgleich dafür wird u. a. von Fratzscher eine soziales Ausgleichsjahr für Rentner gefordert. Also eine zusätzliche Leistung, welche diese bereits während ihrer Daseinszeit schon vielfach erbracht hatten und teilweise immer noch erbringen.

Hierzu einfach auch mal nur ein paar Fakten.
Die Eltern und Großeltern meines Freundes, sowie auch seine Generation mussten ein Land und die Wirtschaftskraft aus dem Nichts erbringen und schaffen. Sie mussten Kriegs- und Wehrdienst (ersatzweise Zivildienst) leisten.
Diese Generation erbringt derzeit Pflegeleistungen der eigenen Angehörigen in einem nicht unerheblichen Maße.
Derzeit ca. 4 Mio. Angehörige gegenüber ca. 500 Tausend Dienstleistern.
Ganz abgesehen davon, dass diese Generationen mehrheitlich bereits in frühester Jugend ( im Alter von 14 Jahren) arbeitete und nicht bis ins Alter von 25 -32 Jahren lernte und studierte. Was der heutigen jungen Generation eben gerade durch die Leistungen der vorhergehenden Generationen erst ermöglicht wurde.

Auch hierzu hat mein Freund die KI befragt:

Übersicht: Bildungs- und Erwerbsstatus junger Menschen in Deutschland

Altersgruppe

In Schule / Ausbildung / Studium

Davon Studierende

Erwerbstätig (nicht in Ausbildung)

Weder in Erwerb noch Bildung (NEET)

Hauptquelle / Jahr

14–17 Jahre

ca. 95–97 %

< 1 %

< 2 %

1–3 %

Mikrozensus 2023 / Bildungsbericht 2024

18–24 Jahre

ca. 59 % (davon 26 % Studium, 33 % Ausbildung/Schule)

≈ 26 %

≈ 31 %

≈ 10 %

Mikrozensus 2023 (Bundesamt) / BIBB 2024

25–34 Jahre

ca. 18–20 % (meist Studium oder Weiterbildung)

≈ 9–10 %

≈ 75 %

≈ 5–7 %

OECD 2024 / Bildungsbericht Deutschland 2024

Gesamt 14–34 Jahre (gewichtet)

≈ 45 % in Bildung (Schule/Ausbildung/Studium)

≈ 15 % Studierende

≈ 45 % erwerbstätig

≈ 8–10 % NEET

Eigene Gewichtung aus Mikrozensus & OECD


Wenn die Rentenfrage aber primär eine Frage der Wirtschaftsleistung, also der Anzahl der Beschäftigten ist, wo liegt dann das Problem? Wenn doch noch nie so viele Menschen beschäftigt waren, wie derzeit?!


Auch dazu hat mein Freund die KI befragt:

Ja, die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat seit 1950 einen historischen Höchststand erreicht.

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) waren im August 2025 rund 45,8 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Dies stellt einen neuen Rekord dar und übertrifft die bisherigen Höchstwerte deutlich. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 lag die Zahl der Erwerbstätigen bei etwa 45,6 Millionen Destatis.

Seit den 2000er-Jahren ist die Erwerbstätigenzahl nahezu kontinuierlich gestiegen, mit Ausnahme der durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgänge. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen, die steigende Zahl von Teilzeitbeschäftigten sowie die gestiegene Erwerbsbeteiligung älterer Menschen zurückzuführen Destatis.

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland seit 1950 zeigt einen kontinuierlichen Anstieg, wobei die Zahl der Erwerbstätigen von etwa 22 Millionen im Jahr 1950 auf über 45 Millionen im Jahr 2025 gestiegen ist. Dieser Anstieg reflektiert sowohl demografische Veränderungen als auch strukturelle Anpassungen des Arbeitsmarktes.

Insgesamt zeigt sich, dass Deutschland in den letzten Jahrzehnten eine beispiellose Zunahme der Erwerbstätigenzahl verzeichnet hat, die im Jahr 2025 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat.

  

Das Fazit meines Freundes:

Die Probleme sind seit Jahrzehnten bekannt. Nach Lösungen dafür wird ebenfalls seit Jahrzehnten gesucht. Es werden immer wieder kleine Korrekturen auf die auftretenden Wirkungen hin vorgenommen und versucht.
Sehr viele Menschen (Abgeordnete jeglicher Couleur, - Wirtschafts - Wissenschaftler und -Weise, extra Kommissionen) wurden für ihre erbrachte Leistung fürstlich honoriert. Damit wir heute feststellen, dass man immer noch dasselbe Problem und keine Lösung hierfür gefunden hat?!

Für meinen Freund steht fest. Solange man sich nicht mit der eigentlichen Ursache, nämlich der Ungerechtigkeit des vorherrschenden Systems befasst, wird es weiterhin Ungleichheiten und damit nur ungerechte Lösungen geben (können).