Dienstag, 19. April 2022

„Krieg“ in der Nachbarschaft.

 „Krieg“ in der Nachbarschaft.

Also, wenn sich zwei meiner Nachbarn wegen ihres jeweiligen Territoriums und dessen Gestaltung/Einrichtung bekriegen, dann geht mich das prinzipiell nichts an. Wenn dann aber auch noch einer von diesen beiden behauptet, er bekriege sich mit dem Nachbarn u. a. auch wegen mir und kämpfe deshalb eben auch für mich und die Verteidigung meines Territoriums, dann frage ich mich, wie kommt man zu so einer Behauptung. Wenn ich doch gar keinen Streit mit meinen Nachbarn habe?! Und mit welchen Recht erwartet dann der eine Nachbar, dass ich ihm Teile meiner Einrichtung zur Verfügung stelle, damit er sich gegen den bösen Nachbarn erfolgreicher wehren könne?!
Wenn er sich bei diesem Krieg und Kampf verletzt hat, dann helfe ich selbstverständlich mit einem „Erste Hilfe Set“.
Das war´s dann aber auch schon.
Weshalb sollte ich mich in diesen Nachbarschaftsstreit und Krieg aktiv einmischen?! Damit würde die Situation nur noch verschärft, verlängert und auf die anderen „Mietparteien“ ausgeweitet werden.
In solch einem Fall ruft man einen neutralen „Schlichter (die Polizei)“, der /die sich nicht auf eine Seite der „Kriegsparteien“ schlägt, sondern der für Ruhe im Haus sorgt.
Und wenn dieser Schlichter nicht vorhanden ist oder nichts erreicht, dann geht der Krieg dieser sturen Nachbarn leider bis zum bitteren Ende. An welchem es einmal mehr einen Verlierer und einen Sieger gibt.
Vielleicht schmeißt aber der „Hauseigentümer“ beide „Mietparteien“ aus seinem Haus?!
Es sei denn, er ist käuflich und erwartet sich von einer der „Mietparteien“ mehr Gewinn?!
Dann sind wir aber da, wo wir schon immer sind. Nämlich, dass Geld die Welt regiert. Und wenn sich dies nicht ändert, gibt es bald neue Mietparteien mit denselben Konflikten!
Solange also Geld bestimmt, wer gut und wer böse ist, gewinnt immer der „gute Gott Mammon“!

Vielleicht sollte man einfach jeden „Nachbarn“ ohne „eigene“ Vorschläge das eigene Territorium so einrichten lassen, wie er es für nötig und auch ohne fremde Hilfe für machbar hält.

Ohne zu glauben, man selbst hätte immer die absolut „beste Einrichtung“, in und mit der sich jeder andere genauso einzurichten und wohlzufühlen habe?!
Irgendwelche Forderungen dahingehend habe weder „ich“, noch meine Nachbarn zu stellen!
Solange man glaubt, man selbst wäre der bessere, oder gar beste Nachbar ist dies der puren Eitelkeit und Überheblichkeit gegenüber anderen geschuldet. Und wer sich überheben will, überhebt, muss gezwungenermaßen andere erniedrigen.
Dies kann und wird niemals friedlich enden! Denn was im "Kleinen" nicht funktioniert, funktioniert erst recht nicht im "Großen"!

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß

Nun muss ich ihnen doch noch mal einen Beitrag zuschicken, obwohl ich mich von ihrem Blog verabschiedet hatte. Ihre Beiträge habe ich immer gelesen und manches Mal juckte mein Zeigefinger, um ihnen eine Antwort zu geben, weil ich mit ihrer Darstellung eines Themas zu viele Differenzen hatte. Dies ist nun aber mit ihrem Beitrag "Krieg in der Nachbarschaft" geschehen, dass ich meinem Jucken nachgebe.

Sie stellen in ihrem Beitrag die Ausgans-Sachlage verniedlichend dar, womit man dann auch ihrer Darstellung uneingeschränkt zustimmen kann. Daran ist für mich deutlich, wenn man es auf zwei Nachbarn herabbricht und man sich selber Neutral beschreibt, dann kann man nur zu solchen Ergebnissen kommen! Stellen sie sich die Nachbarschaft aber einmal realistisch vor, wie wir sie als Nationen-Nachbarn in Europa wirklich erleben:

Wir Europäer leben in einem gemeinsamen Hochhaus. Oben im Norden, unten im Süden, links im Westen und rechts im Osten. Dann hatten einmal der größere Teil des Hochhauses mit seinen verschiedenen östlichen Wohnungen sich einer gemeinsamen Nachbarschaft zugehörig gefühlt, waren miteinander verwoben, durch verwandtschaftliche Beziehungen. Die restlichen, meist kleineren westlichen Wohnungen waren durch eine andere Gruppierung miteinander verbunden, sie wollten untereinander hilfreich sein.

Nun ging irgendwann die Beziehungen der Menschen in den mehr östlich gelegenen Wohnungen auseinander. Immer mehr von denen schlossen sich der Gemeinschaft in den westlichen Wohnungen an und waren sich auch in Geldsachen untereinander hilfreich. Und so wollte ein bis dato dem östlichen Lager zuzuschreibende Wohngemeinschaft sich mehrheitlich dem westlichen Lager anschließen. Das passte einigen Bewohnern dieser Wohnung jedoch nicht und sie riefen den östlichen Nachbarn zu Hilfe, der nun beim anderen Nachbarn einige Zimmer abtrennte, in denen die Hilfe ersuchenden nun im ständigen Kleinkrieg mit ihren ursprünglichen Bewohnern lagen, welche sich diese Abtrennung nicht gefallen lassen wollten. Sie suchten sich Hilfe bei den westlichen Wohnungen und wollten gerne in deren Gemeinschaft aufgenommen werden.

Irgendwann hatte der größere östliche Nachbar die Faxen dicke und griff die Wohnung des zum Westen wollenden komplett an, um sie zu verwüsten und die Bewohner zu vertreiben. Obwohl die Bewohner noch nicht eine Allianz mit den westlichen Wohnungen eingegangen waren, hatten diese nun eine moralische Verpflichtung der angegriffenen Wohnung und deren Bewohnern gegenüber, weil sie ihnen ja die Möglichkeit aufgezeigt hatten, auch ihrer Gemeinschaft beitreten zu können, wenn sie sich nach ihren Vorstellungen verhielten und dieses aber dem östlichen Nachbarn dazu angestiftet hatte, diese Wohnung übernehmen zu wollen und die Bewohner zu vertreiben. Weiterhin drohte der östliche Nachbar, auch andere, ihm früher zugeordnete Wohnungen, wieder in Besitz nehmen zu wollen und alle dort lebenden Bewohner wieder nach seiner Pfeife tanzen zu lassen und die freiheitlichen Gefühle, welche sie unter dem Schutzschild der westlichen Wohngemeinschaft entwickelt hatten, zu unterbinden.

Nun waren die westlichen Wohneinheiten in einem Dilemma. Wenn sie sich einmischten in den Kampf zwischen östlichem Goliat und seinem Nachbarn, konnte das ganze Haus mit ihnen allen vernichtet werden, weil Goliat dies androhte oder sie konnten den Nachbarn alleine lassen, bis er vom stärkeren besiegt und die Wohnung mit den Überlebenden übernommen wurde. Würde dann Goliat aufhören oder weitere Nachbarwohnungen sich wieder aneignen? Erfolg macht hungrig!

Anonym hat gesagt…

II

Würde die westliche Gemeinschaft nicht daran zerbrechen, wenn sie nicht eingreifen würde, sondern sich als zu Feige erwies? Wer aus dieser Gemeinschaft würde dann noch glauben, in einer Gemeinschaft zu leben, in der man sich gegenseitig hilft und beschützt? Könnte man dann nicht von vorne herein sagen, Nachbar unterwirf dich, wir machen das dann gegebenenfalls auch. Wir sind bereit dazu, dass unser gesamtes Haus vom östlichen Nachbarn einmal kommandiert wird!

Nun wollen die westlichen Nachbarn das aber doch nicht und so kamen sie auf die Idee, dass sie dem direkten Nachbarn des östlichen Goliat nicht direkt damit helfen, dass sie persönlich eingreifen, sondern sie ihm Waffen an/in die Hand geben, mit denen er sich vielleicht erfolgreich zur Wehr setzen kann. Zusätzlich haben sie finanzielle Belange, welche dem östlichen Nachbarn Gewinn einbrachten, versucht weitestgehend zu verhindern. Jedoch brauchen sie selber noch Ressourcen von diesem Nachbarn, ohne denen sie schlecht auskommen können. Deshalb bleibt dies noch so lange Stückwerk, bis sie von Anderswoher diese Ressourcen herbekommen können.

Und so kämpft dieser Nachbar letztendlich für die westliche Gemeinschaft, weil diese ihre Werte nicht aufgeben, sondern weiter nach und mit ihr leben wollen und sie solange dieser Nachbar dem Östlichen standhält, sie auch an sich glauben und hoffen können, nicht auseinanderzubrechen und letztendlich eingesackt zu werden.

Leider gibt es keinen Hauseigentümer der eine Parteiengruppe vor die Tür setzen kann und Gott als Eigentümer meldet sich nicht, der lässt alles bis zum bitteren Ende sich ereignen. Also müssen wir es selber richten oder untergehen!

Ob die Hilfestellungen für die Ukraine zum Überleben als Staat reichen oder letztendlich doch militärisch eingegriffen wird oder muss, wird die Zukunft zeigen. Egal wie dort gehandelt wird, es wird mehr als ein Fingerzeig in die Zukunft für uns Menschen sein. Im schlimmsten Falle kommt es zu einem Atomkrieg. Oder es bilden sich mehre Machtblöcke mit bekannten Restriktionen untereinander als "kalter Krieg". Das bedeutet Rückgang und verlorene Lebensqualität sowie diese nicht oder lange nicht erreichen zu können von denen, die auf dem Weg dorthin waren. Wenn nicht Einhalt geboten wird, entweder Putin im eigenen Land oder der Westen dem russischen Aggressor, werden die geographischen Gegebenheiten von Heute, neu gemischt. Mit allen Folgen auch für uns!

Erleidet Putin dort sein Waterloo, kann die westliche Gemeinschaft an Wert und Werte gewinnen. Im Umkehrschluss wird unsere Gemeinschaft viel, wenn nicht alle Werte verlieren. Mithin kämpft die Ukraine auch für uns. Und es ist nicht nur eine Geld-Angelegenheit, sondern auch eine Werte-Angelegenheit. Dafür muss man nicht glauben, man wäre der Bessere, sondern es reicht, dass man das sich selbst erarbeitete und gelebte Denkmuster aufrechterhalten will und nicht ein anderes Denkmuster übergestülpt bekommen will.

Der Westen will mit seinen Werten überzeugen und vorleben. Steht noch in den Kinderschuhen, zugegeben. Aber der Osten will nicht überzeugen, sondern diktieren, vorgeben. Man bedenke den Unterschied und entscheide sich, was man lieber will.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,

wir werden wohl auch in dieser Sache nicht zu einem gemeinsamen Nenner kommen. Aber weil ich weiß, dass Sie mit gebührendem Ernst und Respekt Diskussionen führen (wollen), will ich Ihnen auch hier die Antwort nicht schuldig bleiben.

Wie Sie selbst schreiben, hat der östliche große Nachbar etliche seiner Wohnungen, die er vorher im „Besitz“ hatte - vielleicht nicht ganz freiwillig, weil ihm der Besitz und Erhalt zu teuer wurde - von der „Mietzahlung“ entbunden und den bisherigen Mietern mit all den Kosten für den Erhalt und die Renovierungen selbiger überlassen..

Dass alle freiwillig und kostenlos nun diese Wohnungen auf der „Westseite“ übernehmen wollen ist doch klar. Denn die „Miete, Renovierung“ und „Wohnungseinrichtung“ wird ja ungefragt und zwangsfinanziert von all den anderen bereits dort wohnenden Mietern bezahlt. Wäre dies nicht der Fall, könnten sich diese neuen „Mieter/Eigentümer“ eine Wohnung in dieser Art gar nicht leisten. Also hat derjenige, der sich als eigentlicher „Eigentümer“ all dieser Wohnungen, die er sein eigen nennt auch ein eigenes und spezielles Interesse daran, dass die „neuen Mieter“ auch einquartiert und damit weitere „Mieteinnahmen“ generiert werden. Also marktwirtschaftlich gesehen ein völliger Unsinn. Denn da kaufen sich nicht Mieter in Wohnungen ein, sondern der im Hintergrund agierende Eigentümer der westlichen Wohnungen kauft sich zu Lasten und auf Kosten der anderen Mieter neue Mitbewohner ein?!

Dass sich dann derjenige Mieter, der zum „Gesamtgebäude“ auch seinen Teil beigetragen hat auf den Schlips getreten fühlt, weil ihn der Eigentümer der westlichen Wohnungen grundsätzlich und schon immer mal von den Mieteinnahmen ausschließen will, dürfte auch nicht überraschen. Und als er auch noch feststellen muss, dass in den angrenzenden Mietwohnungen bereits auch all die notwendigen Kräfte für die Renovierung auch seiner östlichen Wohnung mit angesiedelt wurden, eine Enteignung seiner noch besitzenden „Wohnung“ droht, steckt er, zunächst verbal seine Grenzen ab.

Wenn ich nun auf einmal 2 randalierende Mietparteien in diesem Wohnblock habe. Mahnungen und Gespräche nicht dazu führen, dass die Randale aufhört, führt dies gezwungenermaßen zu einem „Krieg“ dieser 2 Mietparteien.
Ich kann aber nicht bei der einen Mietpartei deren Randale und Unwilligkeit, die Sache zu regeln übersehen, gar noch auch mit finanziellen Möglichkeiten und „Handwerkern“ dabei unterstützen und bei der anderen aber anden.
Es sei denn, dass genau dies das Interesse des im Hintergrund agierenden Eigentümers ist.

Aktuell sieht man ja noch einen Nachbarn (die Türkei) ungeahndet genau dies zu tun, was man bei dem östlichen Nachbarn als Grund dafür sieht, dass es sich bei ihm um einen nicht zu duldenden Mieter handelt.

Die Folge dessen wird sein, dass sich in Zukunft nicht mehr nur 2 Mietparteien feindlich gegenüber stehen werden. Sondern der ganz Wohnblock in Aufruhr gerät und sich dann Blöcke von Mietparteien bilden werden, die sich gegenseitig bekriegen werden.
Wie sehr die Menschen bereits gespalten sind, wird ja immer offensichtlicher.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Kroiß

PS: ich habe versucht in Kürze das Wesentliche zu beantworten.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß,

das sehe ich auch so, dass wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen können, solange sie die Faktenlage falsch betrachten und dies als richtig erachten.

Der östliche Nachbar hatte etliche Wohnungen nicht in seinem Besitz, sondern er hat die Inhaber dieser Wohnungen als zu seinem Besitz gehörend betrachtet. Er hat ihnen die eigene Verantwortung abgesprochen und für sie und mit ihnen gehandelt. Das bedingt natürlich auch gewisse Zuwendungen finanzieller, wirtschaftlicher, kultureller, sowie schützender Art.

Nachdem dafür nicht mehr genügende Ressourcen vorhanden waren, durften, mussten diese Mietwohnungsinhaber sehen, wie sie selber in ihren ihnen verbleibenden Wohnungen klarkamen. Das haben sie erfolgreich gemacht, auch deshalb, weil sie ihre nun erlangte Freiheit dazu benutzen, sich den westlichen Wohnungen anzuschließen und diese sie nun auch mit Geld, Wirtschaft, Kultur, sowie mit Schutz versorgten. Sie haben dafür keine neuen Wohnungen bezogen, sondern ihre "Alten" renoviert, mit westlicher Hilfe!

Die Wohnungen, welcher der östliche Nachbar nun nicht mehr beherrschte, waren alles Andere als saniert, ja sie waren heruntergekommen und es bedurfte vieler Aufbauarbeit, welche vom Westen mit viel Geld materiell unterstützt wurde, um für die Bewohner eine annehmbare Wohnung zu haben. Und nein, da ist kein im Hintergrund agierender Eigentümer, sondern da sind viele Investoren, welche ihr Geld dorthin investieren, um Gewinne zu machen. Ohne Gewinn kein Geldeinsatz, ohne Geldeinsatz keine Arbeit und damit kein eigenes besseres Leben als Arbeitnehmer und damit keine Renovierung der eigenen vier Wände. Alles hängt mit Allem zusammen.

Es wird niemand von den Mieteinnahmen ausgeschlossen, im Gegenteil, gewisse, auch aus dem Osten und als Oligarchen betitelte, haben sich, auch bei uns, mehr als bereichert. Es sind auch nicht zwei randalierende Mietparteien, sondern nur Eine. Wenn diese Mietpartei sich nicht anmaßt, Wohnungsteile eines anderen Mieters einfach zu Okkupieren, müsste sich die beklaute Partei nicht dagegen zur Wehr setzten. Wo gibt es das, dass wenn sich jemand gegen einen Angreifer zur Wehr setzt, dieser auch als Randalierer bezeichnet wird? Bitte hier Ross und Reiter klar benennen und nicht alles in einen Haufen werfen. Es kommt immer darauf an, wer was anfängt und wo das Recht ist!

Anonym hat gesagt…

II
Auch mit der Türkei verwechseln sie das Wesentliche. Die Ukraine war als ein eigenständiger Staat Teil der Sowjetunion und bleibt nach Auflösung der Sowjetunion eigenständig. Daher hat Russland, zugegeben als größtem Teil der ehemaligen Sowjetunion, jedoch nicht das Recht, die Ukraine als Teil von Russland anzusehen und dieses Land gegen den Willen seiner Bevölkerung, sich einzuverleiben!

Die Kurdengebiete sind Teil der Türkei und die Kurden wollen sich abspalten. Die Türkei ist aus dem osmanischen Reich hervorgegangen und die Kurden waren Teil dieses Reiches. Nach dem 1.Weltkrieg wurden Gebiets-Teile mit überwiegend kurdischer Bevölkerung, Syrien, dem Irak, sowie der Türkei aufgeteilt. Die Kurden waren also kein eigenständiger Staat, sondern immer Teil eines Staates. Somit ist die Ausgangslage und auch die sich daraus ergebenden völkerrechtlichen Belange eine ganz andere. Natürlich möchte ich den Kurden einen eigenständigen Staat zugestehen. aber wenn sie gegen ihren jeweiligen Staat kämpfen, sind dies Aufstände im Gegensatz zur Ukraine, dies ist der Überfall eines anderen Staates auf einen selbständigen Staat!

In Hinsicht auf unsere Interessenlage nebst Einflussnahme, mit und ohne Engagement kommt für uns noch ein entscheidender Punkt hinzu, nämlich die Ukraine gehört zu Europa und die Türkei mit den Kurden zu Asien. Das ist noch mal eine ganz eigene Baustelle, welche uns in Atem halten und uns auch irgendwann noch zu eindeutigen Stellungnahmen führen wird/werden muss!

Letztendlich ist es nicht die Bedrohung durch die Nato-Staaten oder die der EU gegenüber Russland, welche Putin nach langer Vorbereitung dazu veranlasst, die Ukraine militärisch anzugreifen, sondern einfach der Wille, die westlich geprägte freie Meinungsäußerung nebst allen daraus resultierenden Ergebnissen, von Russland fernzuhalten und sich um Russland einen eigenen Gürtel von Vasallenstaaten, ala Weißrussland aufzubauen. Er geht gegen alles vor, was sich frei äußern, handeln und leben will. Alles regelt die Staatsraison, wie in China! Wer will danach leben? Ich nicht. Also heißt es für mich, so viele Staaten als möglich, sollten nach unserer Façon selig werden, umso weniger bleibt für die Anderen übrig, ihr Modell durchzusetzen, wie auch die Möglichkeit, irgendwann von denen mit Staatsraison belegt zu werden, wird kleiner!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Die Problematik sehe ich bei der Herangehensweise bzgl. der „Fakten“. Deshalb greife ich gleich mal auf Ihren 2. Teil der Antwort zurück.
Hier greifen Sie auf Jahrhunderte alte Faktenlagen zurück, welche Sie für Russland nicht gelten lassen wollen. Damit habe allerdings gar kein Problem. Aber damit, dass es auch in der Ukraine einen „Völkerstamm“ gab und immer noch gibt, der sich nachweislich eher russisch als ukrainisch fühlt. Die sich lieber von einer russischen Verwaltung betreut sehen, als von einer ukrainischen.
Diese „Eigenständigkeit“ wurde ihnen aber stets, selbst mit Gewalt verwehrt. Dabei wurden sie auch tatkräftig vom Westen unterstützt.
Dass es dabei zu keinem „guten Verhältnis“ kommt und kommen kann, dürfte sich jedem erschließen.
Dass die ukrainische Regierung dabei nicht gerade zimperlich vorging ist ein Fakt, der selbst vom Westen gesehen wurde. Es gibt selbst in den ÖRF Archiven entsprechende Sendungen und Fakten sichere Aufnahmen.
Und es gibt heute aktuell Möglichkeiten, sich andere Fakten einzuholen und zu sehen, die deutlich machen, dass auf beiden Seiten gelogen wird.
Das ist mein eigentlicher Ansatz.
Ich möchte von niemandem belogen und betrogen werden.
So und dann sind wir bei dem Problem Ihrer Frage: wer hat wann was angefangen und wo das Recht ist?
Wenn ich vom aktuellen Jahr 2022 ausgehe, dann hat Russland einen Angriffskrieg begonnen.
Gehe ich aber in der Betrachtung etwas weiter zurück, dann könnte man auch „behaupten“, es wäre nur eine rechtzeitige Reaktion, nach entsprechenden Warnungen und Vorankündigungen und damit ein wehren gegen das, was die Ukraine und vor allem deren westliche Unterstützer vorhatten. Auch dafür gibt es „Belege“. Hier empfehle ich in besonders George Friedman.

Noch viel wesentlicher und entscheidender ist allerdings die Frage nach dem „Recht“.
Woher kommt es, wer macht/e es? Gibt es nur das von Menschen gemachte Recht, oder gibt es ein übergeordnetes (evtl. göttliches) Naturrecht? Oder zählt nur das „Recht“ des Stärkeren? Und welches davon hat für ALLE Menschen gleichermaßen Gültigkeit? Wie lässt es sich auch für ALLE Menschen gleichermaßen durch- und umsetzen?
Oder ist alles eine Frage des Schicksals, des Glücks und Pechs (z. B. dann auch die Frage, wo man geboren ist)?!

Deutschland ist da ein großartiges Beispiel. Einstmals EIN geteiltes Land mit zwei verschiedenen, jeweils von Menschen gemachtem „Recht“. Drei oder mehr Länder, drei und mehr und damit verschiedene „Rechte“?!

Wie soll es da jemals gerecht und nach einem für alle Menschen geltendem Recht zugehen (können)?!

Ist alles allerdings eine Frage des Schicksals, des Glücks oder Pechs, dann können Menschen nicht schuld daran sein. Denn sie können ja nichts dafür, dass sie in einem Land mit einem anders geltenden Recht geboren wurden.

Was prädestiniert und welche Menschen dazu, Recht zu schaffen, Recht zu sprechen? Was unterscheidet sie von allen anderen Menschen, die dies demnach nicht können und vor allem nicht dürfen?! Betrifft dies nicht bereits die Würde des Menschen und das Recht?! Wodurch sind die einen würdiger als die anderen und damit gleicher? Bei einem für alle gleichermaßen geltenden Recht und Menschenwürde?!

Diese Frage beantwortet, würde auch die Schuldfrage/n anders klären.
Dies wäre der eigentliche Paradigmen- und Systemwechsel, der längst überfällig ist.
Mit freundlichen Grüßen

Robert Kroiß

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Auf meinen ersten Teil gehen sie nicht ein, weil sie erkannt haben, dass ihre vorherige Darstellungsweise zu weiten
Teilen nicht stimmig war. Aber auch ihre Argumente zum 2. Teil stimmen nicht. Die Ukraine geht wie Russland und
Belarus auf das mittelalterliche Kiewer Reich zurück und war später ein Teil Polen-Litauens, dann des Zarenreiches
und der Habsburgermonarchie. 1917 wurde die Ukrainische Volksrepublik gegründet. Aktuell leben ca. 17% Russen
in der Ukraine. Kurden leben etwa 19% in der Türkei.

Für beide ist es kein Kriterium, einen Aufstand anzuzetteln. Für die Russen noch weniger, weil sie einfach nach Russland gehen könnten, was den Kurden verwehrt bleiben muss, da es keinen kurdischen Staat gibt. Sollen wir etwa damit rechnen können, dass in einigen Jahrzehnten/Jahrhunderten, türkischstämmige hier eine Abspaltung erreichen wollen dürfen, weil sie eine größere Minderheit von dann vielleicht über 15% sind? Die Katalanen durften sich auch nicht abspalten. Das Saarland kam durch Volksabstimmung wieder zu Deutschland. Deutschland West und Ost durften auch auf friedlichem Wege wieder zusammen sein. Wenn etwas gehen soll, dann nur auf friedlichem Wege. Alles andere ist verboten!

Und solche Gesetze haben wir Völker uns selber gemacht und auch Putin hat solches unterschrieben, sich daran zu halten. Wenn wir friedlich miteinander leben wollen, dann muss sich darangehalten werden und Veränderungen bedürfen oftmals einer langwierigen Verhandlung. Aber es geht, wenn auch nicht immer. Und in einem Staat leben, ist kein Zuckerschlecken. Das erleben viele Russen in Russland auch, nicht nur in der Ukraine. Ich möchte damit nicht Schiedsrichter sein, wo es sich für Russen besser leben lässt.

Das Miteinander in einem Staat ist nirgendwo leicht. Auch bei uns nicht und die Ansichten und Einsichten sind oft weit unterschiedlich. Sieht man bei uns Beiden auch. Trotzdem ist Waffengewalt verboten, außer bei einem Genozid, wie an den Juden unter Hitler. Da wäre es gerechtfertigt, wenn die Juden zu den Waffen gegriffen hätten!
Hier empfehle ich nicht Friedmann, sondern Putin, der seit vielen Jahren darauf hinweist, dass er das Territorium der ehemaligen Sowjetunion wieder erlangen will, aber jetzt gleich in Russland einverleiben will.

Die Staaten der Welt haben nicht nur die UNO geschaffen, sondern noch viele andere Organisationen, denen sie per gemeinsamen Gesetzen die Durchsetzung derselben zugeordnet haben. Auch die dafür zuständigen Gerichte gibt es. Leider wollen gerade die militärisch stärksten Staaten manchem nicht zustimmen. Auch weil sie die Macht dazu haben. Das sieht man nun gerade wieder einmal an Putin. Er hat die Macht, sich über Gesetze und Verträge hinweg zu setzen und macht es. Wir brauchen noch viel Zeit und Machtverteilung, dass es niemand mehr wagen kann, sich nicht an die allgemeinen Gesetze zu halten.

Göttliche Gesetze mag es geben, je nach religiöser Einstellung. Aber Gott meldet sich nicht bei Zuwiderhandlung. Scheint also für das Zusammenleben von uns Menschen nicht geeignet. Außer, man lebt persönlich danach, aber das betrifft dann wiederum nicht die Staaten.

Anonym hat gesagt…

II

Die Ukraine ist seit 1917 ein eigenständiger Staat. Putin ist durch seinen Einmarsch in die Ukraine ein Aggressor. Die Ukraine hat 1994 ihr Atomwaffenarsenal freiwillig an Russland abgegeben unter der Schirmherrschaft der USA, GB und Russland, welche für die zukünftige Sicherheit der Ukraine Garantien abgaben. Was diese bedeuten, sieht man heute. Der Eine Garant marschiert ein und überzieht das Land mit Krieg, welche er nur als militärische Operation betitelt und die beiden Anderen halten sich zurück und liefern nur Waffen zur Selbstverteidigung.

Was muss man daraus schließen? Nur wenn man selber Atommacht ist, ist man heute noch einigermaßen sicher vor direkter Aggression Anderer. Also, Länder der Welt werdet alle Atommächte! Dann allerdings ist unser Untergang sehr wahrscheinlich, denn je mehr diese Waffen besitzen, umso eher ist einer darunter, der sie auch benutzt.

Das traue ich auch Putin zu, wenn er meint es sei notwendig, sie auch zu benutzen. Und jetzt ist er in einem Krieg und er wird weitermachen. Wenn er nicht Gesichtswahrend Erfolge benennen kann, wenn er Misserfolg hat, wenn er in die Enge getrieben würde, dann sehe ich einen Atomkrieg als möglich. Auch deshalb, weil man nicht weiß, was der Westen noch liefert, liefern kann, was der Ukraine hilft, gegen Putin zu bestehen.

Der Zeitpunkt, diesen Krieg und was vielleicht alles danach daraus noch resultieren wird, zu verhindern, wurde verpasst. Der Westen unter einem doch schwachen Präsidenten Biden ist fluchtartig aus Afghanistan abgezogen. Dies war für Putin das Zeichen, jetzt kann ich meine Ideen anfangen in die Tat umzusetzen. Die Amis und Briten haben dies zwar registriert, aber nur ab Herbst vergangenen Jahres die ukrainische Armee stärker geschult, wie sie militärisch sich aufzustellen haben. Als im Jan. 22 Putin über 150.000 Soldaten und Geräte rund um die Ukraine aufgezogen hat, befleißigten sich die Nato mitzuteilen, dass sie sich in eine Auseinandersetzung nicht einmischen würden. Einladung für Putin, einzumarschieren!

Ein KGB-Offizier ist kein Lamm, sondern ein Wolf. Lämmer können nicht solch eine Laufbahn absolvieren. Ein Wolf wartet auf seine Chance Lämmer zu reißen. Wölfe jagen im Rudel und nur Wild, was sie meinen ohne eigene Verluste erlegen zu können. Wenn ausreichen Schutz für Lämmer vorhanden ist, lassen sie es und suchen anderswo. Der Ukraine wurde der Schutz versagt und so wird gerissen.

Und das Reißen geht weiter. Wenn Wölfe Blut geleckt haben, hausen sie weiter, hören nicht auf, bis es gegen sie knallt. Darauf müssen wir nun warten, wie es weiter geht. Vor allen Dingen, weil die Ukraine sich nicht als Lamm entpuppte, sondern als ein wehrhaftes Grautier, was immer noch auskeilen kann.

Irgendwann werden wir westliche Demokratien uns Putin geschlossen entgegenstellen müssen, weil er nicht aufhören wird, weitere Länder zu Okkupieren. Er hat angefangen und nur bei entschlossener Gegenmacht wird er aufhören. Besser wäre es gewesen, ihm im vergangenen Herbst klarzumachen, wir verlegen Truppen in die Ukraine und werden uns seinem Einmarsch mit allen Mitteln entgegenstellen. Das hätte alles Jetzige und Zukünftige verhindert. Solch ein Mensch kennt nur das Recht des Stärkeren an und einem entschlossenen Westen hätte er nicht genügend entgegen zu setzen. Die Chance wurde vertan. Nun müssen wir und vor allen Dingen die Ukraine mit dem Kopf einziehen und den Folgen daraus leben.

Ihre Schuldfrage am Ende gestellt, ist nicht relevant. Wir Menschen versuchen mit selbst hergestellten Rechten und Pflichten ein Zusammenleben in Frieden zu ermöglichen. Alles ist noch Stückwerk und es gilt immer noch das Recht des Stärkeren und diese bestimmen die Moral und Würde von Menschen, in eigenen Ländern und in abhängigen Ländern. Die Schuldfrage ist zweigespalten. Einmal ist der Schuldige der gegen die Regeln verstößt. Aber auch derjenige, der den Regelverstoß geschehen lässt und sich nicht genügend engagiert um diesen gegen die Regeln verstoßender in die Schranken zu weisen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,

wenn die Frage nach der Schuld nicht relevant ist, dann stellt sich auch die Frage nach dem Recht nicht. Denn die Schuldfrage ist das Ergebnis und die Antwort auf ein geltendes Recht. Dann sind aber auch Verträge nicht das Papier wert, auf welchen sie geschrieben wurden. Denn auch diese resultieren ja auf der Gemeinsamkeit als künftig geltendes Recht umgesetzt zu werden. Deren Frage sich gar nicht stellt?
Und wenn sich das Recht des Stärkeren durch- und umsetzt, ist wohl dieses Recht das allem übergeordnete Recht. Dann erübrigen sich aber wiederum gut gemeinte Verträge, an welche sich – aus der jeweiligen Stärke heraus - gehalten werden kann, oder auch nicht.
Die Konsequenz daraus wiederum ist, dass „man“ immer der Stärkere sein muss, um das übergeordnete Recht des Stärkeren durch- und umsetzen zu können.
Von daher ist Ihre und die Mehrheitsargumentation natürlich konsequent und logisch. Und die Aufrüstung der Ukraine müsste demnach noch viel größer ausfallen, um den „Wolf“ zu besiegen und zu vertreiben. Was dabei geflissentlich übersehen wird ist, dass selbst bei der Aufrüstung der Ukraine der Barbar Putin das Geschehen bestimmt und diktiert. Selbst wenn es sich dabei um Verteidigung handelt. Der Angreifer diktiert das Geschehen alleine schon durch seinen Angriff.
Da habe ich gestern bei Illner auch wieder so eine verwirrende Aussage gehört, bei welcher die einfachsten und logischen Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt wurden. Es soll einen Gewinner/Sieger (die Ukraine muss siegen) geben ohne einen Besiegten/Verlierer (Russland )?! Und wir wundern uns über die Verwirrtheit der Kommunikation in diesem Kriegsgeschehen!

Nur ist halt dann das Lamm auch kein Lamm mehr, sondern auch zum „Wolf“ geworden. Oder wenn es des „Jägers“ bedarf, dann ist das Lamm eben vom Jäger abhängig. Und ein getöteter Wolf hindert die anderen Wölfe nicht daran, ihr „Glück“ woanders zu versuchen. Von daher wäre die „Ausrottung“ des „Wolfes“ das konsequente und logische Ziel.
Aber dann muss man dies den Menschen auch genau so sagen. Und zwar von Geburt an. Man muss dann „amerikanische“ Verhältnisse schaffen, in welchem Kleinkinder schon bewaffnet werden, um immer der „Stärkere“ zu sein. Man kann und darf allerdings dann auch nicht verwundert sein, wenn plötzlich die ganze Welt in Schutt und Asche liegt.
Alles Gerede von guten Nachbarn, Frieden und Freiheit ist dann allerdings einfach nur Lüge und Betrug. Eine verlogene Hoffnung, die sich so nie erfüllen kann und wird. Wie ich schon gesagt habe: die Ursache all der Probleme und Krisen beruhen auf Lüge und Betrug. Und die Lösung wird von denen erwartet, die dieses System der Lüge und des Betrugs mit Verträgen, die bereits verlogen sind aufrecht erhalten wollen?!

Damit will ich es dann auch belassen. Denn eine Diskussion, bei der für Sie das gar nicht relevant ist, was ich schreibe, führt uns nicht weiter. Wenn man von unterschiedlichen Ansätzen an eine Diskussion geht, ein anderer Ansatz aber gar nicht relevant ist. Das, worauf ich bei Ihren Antworten nicht eingegangen bin, wie Sie schreiben, ist ja nur die Darstellung dessen, was offensichtlich und veröffentlichte (Mehrheits)Meinung und damit „des Stärkeren“ ist. Der Schuldige steht fest, die Schuldfrage ist geklärt und damit wohl auch die Frage nach dem Recht. Es geht jetzt nur noch darum, denn Schuldigen zu besiegen, selber der Stärkere zu werden und zu sein und dann auf den nächsten „Wolf“ zu warten. Um genau dieselbe Situation wieder zu haben. Also Wiederholung der trostlosen Geschichte. Ohne daraus – wie bisher auch – nur das geringste gelernt zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Kroiß

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß,

in dem Zusammenhang wie sie die Frage nach der Schuld in ihrem vorigen Beitrag stellten, ist sie nicht relevant. Wir leben gerade nach dem 2. Weltkrieg in einem immer mehr mit Gesetzen und Vorschriften nach Völkerrecht und über die UNO nicht mehr in einem rechtsfreien Raum. Bis auf ein paar, wenn auch gravierende Gesetze, haben sich fast alle Staaten diesem Recht unterworfen. Ich habe ihnen aufgezeigt, dass Russland lt. Vertrag sich als Schutzmacht der Ukraine präsentierte und sie nun Völkerrechtswidrig angreift. Da ist ihre Frage nach der Schuld, auch auf Jahrhunderte frühere Begebenheiten bezogen, nicht mehr relevant. Es zählt jetzt und der Moment nach der letzten gültigen Zusicherung. Damit ist die Schuldfrage geklärt. Alles andere ist nur Beiwerk, um die Situation zu Gunsten von Putins Russland zu erklären.

Das ist bei der feststehenden Schuldlage nicht angebracht und daher auch nicht relevant. Das hat mit der Frage nach dem Recht überhaupt nichts zu tun! Uns Menschen wird mit der Geburt keinerlei Recht in die Wiege gelegt. Wir erfahren es durch Vorbild und Lehre und danach durch eigene Anschauung. Und wenn wir in immer größeren Mengen Menschen zusammenleben wollen, ja müssen, dann müssen wir uns auch ein gemeingültiges Recht geben, damit gerade nicht das Recht des Stärkeren gilt, sondern Gerechtigkeit unter Völkern und Personen. Wenn wir dies nicht schaffen, dann werden wir Menschen nicht überleben können. Alleine schon, weil wir heute nicht mehr nur mit Pfeil und Bogen, sondern mit Naturkräften spielen können, welche die gesamte Erde vernichten kann.

Und wenn wir dann jemanden wie Putin haben, der sich nicht an die Spielregeln halten will, ist es vonnöten ihn gemeinschaftlich in die Schranken zu weisen. Da wir dies versäumt haben, wird sich dieser Konflikt unweigerlich ausweiten. Denn für einen Mensch wie Putin ist Zurückweichen Schwäche und die nutzt er aus.

Und was bei Illner klar zum Ausdruck kam, ist nicht verwirrend sondern klar und deutlich. Man hat das Wort Sieg der Ukraine schnell wieder zurückgenommen, weil wenn die Ukraine Putin aus der Ukraine vertreiben können sollte, dann darf es kein Sieg sein, weil dies eine Niederlage Putins wäre und was er dann anstellen würde, wenn dies öffentlich feststehen würde, war den Teilnehmern bei Illner klar. Dann besteht die Gefahr, dass Putin zur Abwendung der Niederlage zum Atomschlag ausholen könnte. Alleine diese Sprachgefahr wollte man vermeiden, was aber nach dem Wort Sieg nur noch schlecht gelang. Das Wort ist in der Welt!

Sie können nicht davon ausgehen, dass es für mich nicht relevant war, was sie Schreiben. Im Gegenteil zu Ihnen bin ich auf ihre Einlassungen eingegangen und habe wie ich meine, meine Meinungen dazu ausführlich dargelegt. Sie gehen jedoch auf meine Meinungen kaum ein. Dafür schrieben sie dann von Recht, Moral, Zusammenleben, welches sich nun alles erübrigt hat. Nein, das tut es nicht. Wir sind auch weiterhin darauf Fokussiert, dass alles Recht bleibt was wir bisher als Recht und Ordnung uns vorgegeben haben. Nur gehört zu diesem Recht auch, dass Putin sich ins Unrecht setzt und dies einer gemeinschaftlichen Antwort bedarf, damit es beendet wird und sich nicht wiederholt. Mit anderen Akteuren, mit anderen Ländern. Es ist notwendig, daraus zu lernen. Notwendig aufzurüsten und sofort Einhalt zu gebieten, wenn jemand sich so anfängt zu verhalten und sich nicht mehr an die Regeln halten will. Ich schrieb von Anfängen, wir müssen schneller lernen und uns vorbereiten auf Menschen, die sich nicht an Regeln halten wollen. Heißen sie Putin oder Trump. Oder sei es Corona. Wir müssen vieles mehr Vorausdenken, Vorausplanen und voraus Absichern!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann