Dienstag, 17. März 2020

Noch ein paar Gedanken zur aktuellen Lage # Corona

Bei aller Nachsicht und Verständnis für die aktuellen „EntscheidungsträgerInnen“ in dieser Krise.
Es sind seit Jahren (z. T. Jahrzehnten) dieselben „verantwortlichen EntscheidungsträgerInnen“, die noch bis vor kurzem ihre Entscheidungen, auch in ihrer eigenen Überzeugung, Erkenntnis, Wissensschaft und Geisteshaltung dahingehend getroffen haben, dass primär alles Dasein dem Profit und eben nicht der Mitmenschlichkeit unterzuordnen sei.
Nein, es geht (mir) nicht um die/eine Schuldfrage. Es geht (mir) auch nicht darum, eine böswillige Absicht zu unterstellen. Wir Menschen machen Fehler und gehen im Normalfall daraus klüger hervor. Dazu ist es aber auch notwendig, Fehler und Fehlverhalten zu erkennen, zu benennen, zu korrigieren und zu bereinigen, aber jedenfalls und bestenfalls nicht zu wiederholen.
Und auch Viren sind Teil des Daseins und des Lebens und damit wäre als einzig „Schuldiger“ das Leben (die Schöpfung) festzumachen.

Es geht um die Frage, welches „System“ (Geisteshaltung, die derzeit allerorten propagiert wird) priorisiert wird und wurde, welche Ziele „man“ im Dasein und Leben setzt, gesetzt und auch als „Heilsweg“ verkündet hat.

Geisteshaltung, Charakter, Solidarität sind die aktuellen Schlagworte und damit die „neuen“ und primären Systemkriterien bei PK´s wiederum der verantwortlichen EntscheidungsträgerInnen, die davor völlig andere Systemkriterien priorisiert hatten und damit selbst dazu beigetragen haben, dass die Lage so ist, wie sie jetzt ist. Hierbei sei als eines von vielen Beispielen nur das „Gesundheitssystem“ genannt, welches man bis vor kurzem zur Gewinn- und Profitmaximierung angehalten (also verordnet) hat. Eine Geisteshaltung, die wohl nicht mehr sehr viel mit der nun notwendigen veränderten „neuen“ Geisteshaltung gemeinsam hat.

Die Geisteshaltung, Charakter und Solidarität betrifft aber jeden einzelnen von uns selbst. Wer dahingehend Regeln, Vorschriften und Anweisungen benötigt, wie z. B. aktuell zur Hygiene und dem Umgang mit seinesgleichen, der sollte sich zunächst mal selbst hinterfragen, ehe er mit dem Finger auf andere zeigt („Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? “ (Matthäus 7,3)

Die „Pandemie“ (also die Seuche eines Systems) ist mit dem „Corona-Virus“ ja nur weltweit öffentlicher und sichtbarer geworden. Es sind nun nicht mehr „nur Minderheiten, vertretbare Kollateralschäden“ damit konfrontiert. Sondern diese Pandemie (Seuche) hat sich weltweit ausgebreitet.
Die „Pandemie“ einer globalisierten Wirtschaft und insbesondere des Kapitals und Eigentums war aber bisher das non plus ultra der Geisteshaltung und die „Heilslehre“.

Wie sagte Dürrenmatt:
„Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das weiß, daß es sterben wird. Die Verdrängung dieses Wissens ist das einzige Drama des Menschen.“
und ich füge hinzu; dieses Wissen bereitet ihm Angst. Und Angst ist nun mal der schlechteste Berater.

Oder Einstein: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“.

Vielleicht ist die Corona-Pandemie aber ein/der Weckruf, um die bisherige Geisteshaltung, Systemkriterien neu zu überdenken.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die These, der freie Markt regelt alles, ist nicht überholt, sondern tritt doch auch mit dem Corona-Virus ein. Dieses Virus regelt das System des freien Marktes. Das Virus stellt das System auf neue geänderte Grundbedingungen ein. Und dann geht's weiter mit dem, was vom freien Markt übriggeblieben ist und wird wieder in eine neue Richtung ausgerichtet.

Die bisherigen "Zauberlehrlinge" werden weiter zaubern, auf ihre Art mit den ihnen verbliebenen Möglichkeiten. Bis zur nächsten Katastrophe, dann wird nach den verbliebenen Möglichkeiten mit neuen Grundbedingungen weiter gemacht. Es wird sich nicht ändern.

Es kann sich auch nicht ändern, weil wir Menschen sind. Wer etwas zu sagen hat, sei es aus politischer oder finanzieller Macht heraus, an den oder an die wird von alles Seiten gezerrt. Die einen hierhin, die andern dorthin und welche wollen dahin usw.

Wir merken es doch ganz deutlich an unserer Gesetzgebung. Es wird eine Idee geboren, ein Vorschlag ausgebreitet, ein Gesetzentwurf beraten, beschlossen, in die Länderkammer gegeben und dann verkündet. Danach handeln die damit befassten Akteure und die Gerichte sprechen ihre Urteile dazu und meist ist alles ganz anders, als es ursprünglich als Idee geboren wurde. So sind wir Menschen halt. Ich und Du und Jedermann/frau.

Das können wir nicht nur den Leuten an der Spitze ankreiden. Es liegt an uns Allen. Wir lassen zu vieles aus Gedankenlosigkeit, Desinteresse, Nichtwissen, Nichtwissen wollen, keine Verantwortung tragen noch wollen, usw. zu. Damit überlassen wir es denjenigen, die sich etwas "mehr kümmern" bzw. darüber mehr Einfluss und mehr Einkommen erzielen wollen.

Wer auch immer sich an die Spitze setzen wird, muss dies mit Überzeugungskraft tun, weil ihm/ihr sonst die Gefolgschaft versagt bleibt und die Spitze entweder nie erreicht wird oder wieder verloren geht. Daher haben wir die politischen Führer, welche uns das "Heil" versprechen, als Wahl-Masse selber gewählt.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann