Samstag, 21. März 2020

Finanzminister Scholz bei Markus Lanz am 19.3.2020

Die Herausforderung ist „schicksalshaft“ so Finanzminister Scholz gestern bei Lanz!
Ich versuche dies mal zu übersetzen.
Wenn das „Schicksal“ ein Problem, eine Krise verursacht, dann handelt es sich dabei demnach um eine „höhere Macht und Gewalt“, mit der man nun versucht umzugehen. Damit kann und schiebt man auch jegliche Verantwortung von sich. Die Verantwortung liegt in diesem Falle dann beim „Schicksal“, welches „uns“ eine Herausforderung offeriert hat.

Ist demnach nach nicht die eigentliche Herausforderung, um auch richtig reagieren zu können, erst mal zu erkennen, zu wissen und verstehen, was Schicksal ist?! Auf welchen Gesetzmäßigkeiten, sofern es solchen unterliegt, Schicksal beruht und woher es kommt?! Denn wie sollte man auf Unerkanntes, ohne fehlendes Wissen richtig reagieren können?! Unterliegt es aber keinen Gesetzmäßigkeiten, wie sollten dann Gesetze die richtige Reaktion auf eine „Gesetzlosigkeit“ sein (können)?!

Wie kommt Herr Scholz gerade jetzt, zum jetzigen Zeitpunkt darauf, dass die aktuelle Herausforderung durch das Schicksal verursacht wurde?! Wo sie ansonsten doch immer selbst alles zum Wohle und Schutz des Volkes regeln und die Herausforderungen glänzend meistern (so kann man es immer in ihren öffentlichen Bekundungen hören)?! Deutschland ging es noch nie so gut, weil wir........, was auch immer getan haben, wie z. B. Die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen?!
Nach welcher (Uhr- und Kalender-) Zeit richtet sich das Schicksal, eine höhere Macht und Gewalt?!
Und wenn es sich dabei um Schicksal, eine höhere Macht und Gewalt handelt betrifft diese dann nicht alle Menschen gleichermaßen?! Oder nach welchen Kriterien wählt das Schicksal seine Herausforderungen und diejenigen aus, welche diese schicksalshaften Herausforderungen zu bewältigen und lösen hätten?! Richtet sich das Schicksal nicht nach den Rahmenbedingungen der Herrschenden?! Gibt etwa gar das Schicksal eigentlich die Rahmenbedingungen vor?!
Gibt es eine schicksalshafte Herausforderung nur nach „Quantität“, also wenn eine Mehrheit von Menschen davon betroffen ist?! Oder kann Schicksal auch jeden einzelnen (be)treffen?! Ist dann aber nicht immer das Schicksal verantwortlich?!

Bisher galt in diesem „Wertesystem“ doch immer der Leitsatz: „jeder ist seines Glückes Schmied“ und es müsse nur jeder wollen. Fordern und fördern. Die erfolgreichen Rahmenbedingungen dafür wurden doch gesetzt?! Genau nach diesen Prämissen handelten die Herrschenden doch bisher, um damit den einzelnen seinem „eigenen Schicksal“ zu überlassen (von Almosen mal abgesehen)! Da war doch jeder einzelne für sein „eigenes Schicksal“ eigenverantwortlich und nicht eine höhere Macht und Gewalt?!

Waren ihre „eigenen“ Rahmenbedingungen nicht immer schon nur eine Reaktion auf das, was als Herausforderung vor ihnen lag? Also Schicksal?

Stehen sie im Moment nicht genauso hilflos vor dem Schicksal wie jeder andere?
Der einzige Unterschiede besteht doch nur darin, dass sie sich auf Posten befinden, die ihnen Macht und auch (finanzielle) Möglichkeiten gibt, anders auf die Herausforderung des Schicksals zu reagieren als das Volk, dass ihnen erst zu ihrem Posten und den finanziellen Möglichkeiten verholfen hat?! Und zwar weil sie diese Posten anstrebten und haben wollten.

Und jetzt macht ihnen das Schicksal, eine höhere Macht und Gewalt ihre eigene Verantwortung streitig?! Oder wollen sie in Wahrheit gar keine Verantwortung wahrnehmen und sind ganz froh darüber, dass sie nun „das Schicksal“ dafür verantwortlich machen können?!
Wenn aber genau dieses Schicksal sie dafür vorgesehen hat, dann hat dieses Schicksal auch vorgesehen, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und nicht jetzt schon wieder Ausreden dafür suchen, wenn ihre Lösungen nicht das einhalten (können), was sie versprechen.


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