Donnerstag, 8. August 2019

Kapitänin Rackete bei Dunja Hayali am 7.8.2019

Kapitänin Rackete bei Dunja Hayali am 7.8.2019

https://www.zdf.de/politik/dunja-hayali

Wie eine „gefeierte Heldin“ ihre „Heldentat“ selbst widerlegt und ad absurdum erklärt


Wie ich bereits in meinem Post:

https://robert-diegrossenreligionen.blogspot.com/2019/07/nochmals-racketet-und-sea-watch-3.html

am 12.7.2019 die „Heldentat“ kritisch hinterfragt hatte, bekam ich durch die gestrige Sendung von Dunja Hayali meine berechtigte Kritik von der „gefeierten Heldin“ selbst bestätigt.

So erklärt die Kapitänin Rackete im Interview mit Dunja Hayali nachfolgendes (fast wortwörtlich):

„Die Sicherheit der Leute hatte eindeutig Vorrang! Wir hatten uns am Anfang der „Mission“ bereits überlegt, wo die Prioritäten sind!“ und weiter: „Einen Tag nach der Seenotrettung der Geflüchteten erklärte sich Rottenburg in Deutschland bereit, diese aufzunehmen! Einen Bus dahin zu schicken (also dahin, wo die Flüchtlinge an Land kämen?!)! Das heißt, eine Lösung hätte es eigentlich gegeben!“

Was genau war also der Grund, wenn es bereits am 1.ten Tag nach der Rettung eigentlich eine Lösung gegeben hat, dass diese Lösung nicht zum tragen kam?! Welchen Grund hatte die „Heldin“ die Geretteten vor der Küste Italiens einer 14tägigen Strapaze auszusetzen, wenn es doch bereits eine Lösung (welche sie aber nicht verfolgte und umzusetzen versuchte) gab und es ihr primär um die Geretteten ging?!

Die von der Kapitänin angeführten „Beweggründe“ und „Prioritäten“ können es dann also nicht gewesen sein, denn sonst hätte sie die vorhandene Lösung doch schnellstmöglich, insbesondere im Interesse der Hilfsbedürftigen angenommen und umgesetzt?!

Sie betont, dass sie ständig in Kontakt mit allen möglichen Stellen stand. Also weshalb steuerte sie dann nicht sofort nach dem Angebot der Stadt Rottenburg einen Hafen in Deutschland an?! Der bereitgestellte Bus konnte doch an jeden Ort fahren, an welchem sie ihr Schiff anlegen würde?!

Als „Beweis“ für ihr Engagement hatte sie doch auch extra ein Fernsehteam der Sendung Panorama an Bord? Wozu und weshalb also lag sie mit den „erschöpften, kranken und schnellstmöglich Hilfsbedürftigen 2 Wochen lang auf See vor der italienischen Küste?! Noch dazu in dem Wissen, dass Salvini ihr das anlegen in den nächsten Tagen nicht gestatten würde??! Dies wurde ihr doch genauso mitgeteilt, wie die Bereitstellung eines Busses?!

Nein, die „Beweggründe“ und „Prioritäten“ der „gefeierten Heldin“ waren ganz andere und nicht die Humanität! Es lag in ihrem Interesse Politik auf Kosten der Geretteten zu machen! Sie wollte ihre Meinung und ihr Interesse in aller Öffentlichkeit vorführen! Genau dazu war wohl auch das Fernsehteam an Bord, welches für zusätzliche Belastungen und Beengung auf dem Schiff sorgte! Dies wurde gestern sehr deutlich und zwar von ihr selbst dargelegt!
Rückblickend und im Nachhinein wird immer offensichtler worum es dieser "Heldin" ging. Nämlich um eine Machtdemonstration und einen Machtkampf mit der Politik Salvinis, Italiens und der EU! Und dies alles zu Lasten und auf Kosten der Hilfsbedürftigen und "Geretteten", ohne Rücksicht auf Verluste! Die eigene Interessenvertretung hatte demnach eine weit höhere Priorität als die humanitäre Menschlichkeit!

Und was macht Frau Hayali?! Anstatt die „Heldin“ zu fragen, weshalb sie die angebotene und sich anbahnende Lösung nicht angenommen und sofort umgesetzt habe, bringt sie einen Einspieler, in welchem wiederum das politische und eigene Interesse der „Heldin“ deutlich wird?!



Was genau aber ist dann aber daran humanitär und heldenhaft, hilfsbedürftige Menschen für die eigenen Interessen zu missbrauchen?! Was hat dies dann noch mit (Seenot)Rettung zu tun?!
Solange die Menschen derartig verlogene Inszenierungen und öffentlich verbreitete Lügen nicht als das erkennen, was sie sind, nämlich purer Egoismus und Eitelkeit. Solange kann man Lügen in aller Öffentlichkeit als „humanitär und heldenhaft“ verbreiten! Und genau dieser Egoismus und diese Eitelkeit sind Teil (Früchte dieser Saat) und (Aus)Wirkung dieser Gesellschaft, die solche „HeldInnen“ angeblich verändern und verbessern wollen und „notwendig“ hat?!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß,

Ganz so einfach ist es ja nun wohl doch nicht mit ihrer Lösung, dass die Stadt Rottenburg sich bereit erklärte, die Geretteten aufzunehmen, weil Frau Rackete auch erklärte, die Bundesregierung hätte darauf bestanden, dass die Geretteten in Italien registriert werden müssten. Das setzt doch voraus, dass ein italienischer Hafen angelaufen werden muss. Dann hätte der Rottenburger Bus dorthin fahren müssen, aber Salvini als Innenminister verbat die Anlandung. Weiterhin wollte nach Anfragen auch niemand anderes einen Hafen zur Verfügung stellen. Damit blieb ihr wohl nur Italien anzulanden, lt. ärztlichem Rat, die Geretteten müssten an Land versorgt werden.

Interessant wäre der Versuch, wirklich einmal direkt einen Dt. Hafen anzulaufen, wie sich dann unsere Regierung oder die entsprechende Landesregierung zum Einlaufen eines solchen Rettungsschiffes verhält. Welche Gesetze würden dafür in Kraft treten, weil ja das Rettungsschiff dann gegen Dublin II verstößt und nicht den nächsten sicheren Hafen im Mittelmeer anläuft.

Wegen der Fernseh-Begleitung von der Sendung Panorama der ARD, hege ich eher den Verdacht, dass im Zusammenspiel zwischen Seenotrettung und Bundesregierung, nochmals eine Konfrontation mit der italienischen Regierung bezweckt war, um aufzuzeigen, dass Dublin II gescheitert ist und man in der EU doch verstärkt an einer neuen Lösung arbeitet. Vielleicht aber auch, um die Conte-Regierung mit Salvini damit unter Druck zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,

wenn Frau Rackete sich gegen Anweisungen und Verordnungen – aufgrund der Situation -, egal welchen Landes und welcher Regierung durchsetzen wollte und musste, dann spielt es m. E. doch keine Rolle gegen welche Anweisung und Verordnung welchen Landes sie sich durchsetzt? Ihre Voraussetzungen VOR und NACH der Rettung waren doch, dass sie so oder so gegen „Recht und Ordnung“ dieses Systems verstoßen musste und verstieß.
Wenn es ihr also wirklich „nur“ um die, aus ärztlicher Sicht schnelle und notwendige Rettung und die Geretteten gegangen wäre, dann hätte sie sich doch auch gegen die Anweisungen des deutschen Innenministeriums und gegen Seehofer entscheiden können?! Und dies bereits am 1.ten Tag nach der Rettung, laut ihrer eigenen Aussage.
Und sollte es eine gemeinsame Sache mit der deutschen Politik gewesen sein; dann ist es erst recht ein schäbiges Spiel mit Menschenleben und keine humanitäre Heldentat, von (Mit)Menschlichkeit ganz zu schweigen! Dann steckte die „Heldin“ in einer Abhängigkeit, welche sie aber dann ehrlicherweise offenbaren müsste. Dies wäre dann heldenhaft und glaubwürdiger und tatsächlich gegen dieses System gerichtet und nicht so verlogen. Dann hätte sie vmtl. auch meinen Respekt.

Wie ich es auch drehe und wende. Die Prioritäten waren, wie man im Nachhinein sehen kann nicht in erster Linie die Hilfe, die ärztliche Versorgung und damit die Geretteten! Die Prioritäten waren dann eben scheinbar doch eine Machtdemonstration und ein Machtkampf! Also letztlich nur das, was dieses System vorgibt! Nämlich die Spaltung der Gesellschaften und Menschen!
Sich dann für „so etwas“ als „Heldin“ feiern zu lassen und gefeiert werden ist für mich verlogen und schäbig!

Mit freundlichem Gruß

Robert Kroiß

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Wie viele Tage brauchte die Sea-Watch 3 um einen deutschen Hafen zu erreichen? Wären da die 17 Tage vor Lampedusa schon aufgebraucht? Wenn dann die deutsche Bundesregierung für wie viele Tage die Hafenanlandung auch verboten hätte? War dieses Risiko nicht zu groß, nachdem die Bundesregierung die Aufnahme der Flüchtlinge in Rottenburg untersagt hatte?

So betrachtet kann ich das Festhalten an Lampedusa als Anlaufhafen total verstehen. Auf einem anderen Blatt steht für mich, ob die Sea-Watch 3 und die anderen Flüchtlingsretter aus Seenot tatsächlich Seenotretter sind! Unter Rettung aus Seenot verstand ich bis vor Jahren, als es mit den Flüchtlingen über das Mittelmeer begann, dass ein Schiff welcher Art und Größe auch immer, auf See – Meer in Seenot geriet und Hilfe brauchte. Andere Schiffe eilten dann auf Funkspruch zu Hilfe und retteten die in Seenot befindlichen Menschen, ob aus einem Schiff oder aus der See.

Nun befahren aber Schiffe wie die Sea-Watch 3 mit dem Ziel das Mittelmeer, Menschen, welche von Schleuserbanden in seeuntauglichen Booten unterwegs sind, daraus bzw. aus dem Mittelmeer zu retten, wenn ihr Boot gekentert ist. Sie kreuzen also mit dem humanistischen Ziel in dem Bereich des Mittelmeeres, wo die Schlepperrouten der Flüchtlinge sind, um diese zu retten.

Das ist Einerseits Seenotrettung, aber Anderseits kostenloser Weitertransport von durch Schlepperbanden in Seenot geschleuste Flüchtlinge, mit dem Ziel, die geretteten Menschen irgendeinem Staat als humanistische und moralische Verpflichtung, zu deren Versorgung, aufs Auge zu drücken.

Die einen denken so, die anderen so. Welches Denken überwiegt? Vielfach hängt es auch vom privaten und beruflichen Umfeld ab, wie man zu dieser ganzen Gemengelage eingestellt ist. Junge Menschen sind Idealisten. Je Älter man wird, umso mehr schleift es sich durch Erfahrungen ab. die Frage ist dann, was ist besser? Sich den Idealismus trotz aller Widrigkeiten erhalten oder aus Erfahrung sich diesen eher abschminken?

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann