Freitag, 23. August 2019

Franz Josef Jung und sein Prozess



 Der frühere Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung


Fühlt sich ungerecht behandeltEx-Minister blitzt mit Pensionsansprüchen ab: "Ungerecht, wie ich behandelt werde"
Fühlt sich ungerecht behandeltEx-Minister blitzt mit Pensionsansprüchen ab: "Ungerecht, wie ich behandelt werde"
https://www.focus.de/politik/deutschland/fuehlt-sich-ungerecht-behandelt-mir-geht-s-nicht-um-penunzen-ex-minister-jung-verteidigt-pensionsansprueche_id_11052204.html

Dazu habe ich Ihm heute einen Brief per Mail [Formular unter Kontakt] gesendet:
https://www.franz-josef-jung.de/


Fühlt sich ungerecht behandeltEx-Minister blitzt mit Pensionsansprüchen ab: "Ungerecht, wie ich behandelt werde"
Sehr geehrter Herr Jung,

da Sie in der Öffentlichkeit von Ihrer ungerechten Behandlung sprechen und eine Klage führen, möchte ich Ihnen hierzu ein paar meiner Gedanken übermitteln.
Freuen würde ich mich auch über eine Antwort Ihrerseits.

Nun aber zur Sache.

Ich finde diesen Vorgang insbesondere aufgrund Ihrer Begründung: „Mir geht’s ums Recht und nicht um Penunzen“ und „Ungerecht wie ich behandelt werde“ sehr interessant und offenbarend.


Sind nicht Menschen und Personen (Politiker, Abgeordnete, Minister) wie Sie genau diejenigen, welche sich für die Aufgabe, Gesetze und damit das Recht, Rechtsverständnis und Gerechtigkeit umzusetzen (für alle Menschen des Landes) wählen ließen und lassen, auserwählt und berufen fühlten und fühlen?!
Sind es nicht Menschen und Personen wie Sie, die genau diese Gesetze entwarfen, umsetzten und umsetzen, die Sie nun selbst als ungerecht (Ihnen selbst gegenüber) empfinden, be- und verurteilen?!
Haben nicht Sie persönlich auch in der Regierung Merkel das Renteneintrittsalter für die „anderen“, also einen Teil des Volkes auf 67 Jahre erhöht und beschlossen?! Haben Sie persönlich damit nicht die Rentenkürzung für die „anderen“, einen Teil des Volkes umgesetzt?! Und zwar unter der Prämisse von Recht und Gerechtigkeit? Und zwar der sogenannten Generationsgerechtigkeit?!

Welches Rechtsverständnis, welches Gerechtigkeitsverständnis lag dieser, auch Ihrer persönlichen Entscheidung dann zugrunde?!

Können Sie sich dann vorstellen, wie ungerecht behandelt sich ein Großteil des Volkes fühlt?! Des Volkes, welchem Sie und all die anderen Menschen angeblich dienten und dienen? Das Sie und all die anderen mit Ihrer um- und durchgesetzten Erkenntnis und Ihrem Rechtsverständnis bzgl. Recht, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit führen und führten?!
Und welchem Sie nun, nachdem es um Ihr persönliches Recht und Gerechtigkeitsverständnis geht klar machen (wollen?!), dass Sie und all die anderen Entscheidungsträger per Gesetz und Entscheidungen für eine derartige Ungerechtigkeit (von der Sie sich nun selbst betroffen sehen) in diesem Land sorgten und sorgen?!
Denn wie gesagt. Sie selbst führen mit Ihrer Entscheidung den Menschen vor Augen, dass es in diesem Land ungerecht zugeht, Da Sie nun persönlich von dieser angeblichen Ungerechtigkeit, der allerdings entsprechende Entscheidungen und Gesetze (in Bund und Land) zugrunde liegen betroffen sind!

Dem einzigen worin ich in Ihrer Argumentation zustimme ist, dass „Penunzen“, also Geld, bzw. Geldmenge nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat und damit auch nicht Ursache für Ungerechtigkeit oder Gerechtigkeit sein kann. Dass sich aber tatsächlich und wahre durch- und umgesetzte Gerechtigkeit in „Penunzen“ und damit der Geldmenge auswirken kann und auswirkt. Allerdings nicht nur in einem Einzelfall wie dem Ihren. Sondern wenn schon, dann bei und für alle Menschen!



Ist es nicht schon wieder paradox, dass ausgerechnet Sie als ehemaliges Mitglied der deutschen Regierung durch Ihren Prozess belegen und beweisen wollen, dass es nicht einmal innerhalb Deutschlands ein geltendes Recht, Rechtsverständnis und Gerechtigkeit für jedermann gibt?! Dass also Primär Werte einer Demokratie nicht einmal im eigenen Land umgesetzt werden können?! Und als ehemaliger Verteidigungsminister sollten und wollten Sie diese Werte nicht nur im eigenen Land verteidigen?!

Ich jedenfalls bin dankbar dafür, dass Sie – weil nun selbst betroffen – diesen Weg beschreiten und auch öffentlich machen.

In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen


Robert Kroiß



Hier nun die Antwort von Herrn Jung, welche zu weiteren Fragen meinerseits führt, die ich ihm noch zukommen lassen werde, sobald ich sie formuliert habe. Wird dann auch noch hier angefügt und eingestellt:

Sehr geehrter Herr Kroiss,
das Gesetz um das es bei mir geht, habe ich gerade nicht beschlossen. Was ich beschlossen habe, ist gerecht. Nur das ist mein Begehr.
Im übrigen bin ich mit 68 Jahren aus dem Bundestag ausgeschieden. Es kann aber nicht richtig sein, dass der Bundesminister schlechter gestellt wird, wie der Landesminister. Auch verstößt das Gesetz gegen Art. 3 Grundgesetz. Wäre ich erst Bundesminister geworden und dann in den Landtag gekommen, hätte ich den Anspruch. Da es bei mir aber umgekehrt war, habe ich ihn nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Josef Jung

Von meinem iPhone gesendet

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Sie haben vollkommen Recht, Herrn Jung eine solche E-Mail zu senden, um ihn auf seine Zuständigkeit zu solchen Ungerechtigkeiten hinzuweisen, wenn er auch mittlerweile nicht mehr zu den Entscheidern gehört.

Da ich die komplizierte Berechnung seiner Altersbezüge nicht kenne und auch nicht nachvollziehen will, kommt es mir trotzdem falsch vor, dass er für 22 Jahre Landtagsmitglied
in Hessen (1983 – 2005) nur 828 € Altersbezüge bekommt und für 4 Jahre Bundesverteidigungsminister (2005 – 2009) aber 3.700 € (incl. seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter von 2005 – 2017 oder gibt’s da noch was extra?).

Im Allgemeinen wollen Abgeordnete sich ja an die Rechte für Beamte anlehnen und dort wird ja nach dem letzten höchsten Posten und dessen Bezüge, Rechtswidrig meiner Meinung nach, die Pension berechnet. So gesehen finde ich es als Fug und Recht, dass seine Arbeitszeiten so berechnet werden, wie seine Tätigkeiten seinerzeit auch Entlohnt wurden.

Da ja vor Jahren ein höherer Beamter wegen Ungleichbehandlung bei Pensionären und Rentnern wegen seiner Steuerbelastung geklagt und Recht erhalten hat und seither alle Rentner mit den Jahren steigend bis zu 100% auch Steuerpflichtig sind, wäre es mal an der Zeit, dass jemand wegen der Ungleichbehandlung von Rentnern und Pensionären bei der Berechnung ihrer Bezüge klagt.

Rentner erhalten nach ihrem jeweiligen Verdienst je aktuelles Jahr entsprechend dem Durchschnittsverdienst aller Rentenbeitragszahler ihre Werte zugeteilt und addiert. Pensionäre ficht der geringe Verdienst in jüngeren Jahren nicht an, da vom letzten, fast immer auch höchsten Gehaltsbezug, ihre Pension berechnet wird. Das ist eine eklatante Ungleichbehandlung und sollte geändert werden müssen.

Ein kleiner Schritt hat wohl der hessische Landtag im Jahr 2008 mit seiner Gesetzesänderung gemacht. Eine gewisse Gleichheit gegenüber uns Rentnern wurde in einem kleinen Bereich richtiggestellt.

Da Herr Jung in 2008 noch CDU-Bundestagsabgeordneter und sogar Bundesverteidigungsminister war, ist ihm da seine zukünftige Schlechterstellung entgangen? Und warum hat er bis 2017 als Abgeordneter nicht dagegen sofort geklagt? Traute er sich nicht, solange er noch einen Wahlkreis bekleiden konnte? Jetzt ist er aufs Altenteil und jetzt klagt er gegen Entscheidungen seiner eigenen CDU-Sippschaft.

Es geht wohl so, solange man noch kassieren kann, wird’s Maul gehalten, danach will man sein Recht, oder das, was man dafür hält!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann