So wie die Zunahme der Anzahl von
Tafeln*, laut entsprechender Aussagen der Regierung und anderen
Institutionen keine Zunahme von Armut, sondern ein Mehr an
Lebensmitteln und Produktion bedeutet, bedeutet der Fachkräftemangel,
der Personalmangel, die Infrastrukturprobleme, sowie all die anderen
offensichtlichen Probleme dieses Landes keine Zunahme an Problemen
und der „schwarzen Null“. Sondern dies alles ist nur der Ausdruck
dessen, dass die Einnahmen des Staates so hoch wie nie zuvor sind.
Die Verantwortlichen aber bei der Verteilung des Mehr an Einnahmen
nicht wissen (konnten), wie und wo dieses Mehr an Geld problemlösend
zu verwenden sei. Und deshalb befindet sich der (vom Volk und den
Menschen) erwirtschaftete Überschuss in den Händen einer Handvoll
reicher Mächtiger, die wieder und immer noch über entsprechende
Think Thanks erklären und entsprechende Vorschläge machen, man
müsse nur noch mehr bei der arbeitenden Bevölkerung und dem Volk
insgesamt sparen, damit all die offensichtlich vorhandenen Probleme
gelöst werden könnten und der Überschuss „sinnvoll“ weiter
erhöht werde?!
Also genau diejenigen, die für die Verursachung der Probleme verantwortlich sind, bieten ihr Wissen und ihre Weisheit als Lösungen an?!
Also genau diejenigen, die für die Verursachung der Probleme verantwortlich sind, bieten ihr Wissen und ihre Weisheit als Lösungen an?!
* Tafeln = laut Pressesprecher Seibert
eine bürgerschaftliche Bewegung par excellence. Also Almosen
spendende Tafeln sind laut Seibert eine Herrlichkeit und Erhabenheit!
Dies bedeutet nämlich die Definition von par excellence.
Demnach müssen wir ja direkt froh sein, dass Menschen das Bedürfnis „empfinden“, diese Tafeln aufzusuchen. Denn wo sonst sollte man mit der Überproduktion, dem nicht benötigten Mehr an Lebensmitteln hin?!
Dazu einfach mal die Pressekonferenz vom 28. 2. 2018 anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=qAseZ1Taibg&feature=youtu.be
Ja, wir haben eindeutig ein Bildungsproblem, eine Bildungswüste, bzw. eine wüste Bildung und einen Fachkräftemangel an der Spitze dieser Gesellschaft!
Besser als hier:
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-hartz-iv-undemokratisch-100.html
kann man es gar nicht darstellen!
Clemens Fuest bei der Vorstellung in der letzten „Hart aber fair“ Sendung vom 30.4.2018:
„Löhne werden nach Angebot und
Nachfrage berechnet. Nicht nach Gerechtigkeit. Deshalb sollten Löhne
nur dort steigen, wo gute Leute knapp sind und nicht dort, wo
genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.“
Deshalb wird wohl in der „Pflege“ (Personal fehlt an allen Enden) so schlecht und im Bundestag (war noch nie groß, wie derzeit) und bei den „Weisen“ (gibt es auch so viele, wie noch nie) so gut (automatisch steigende Diäten), aber eben ungerecht bezahlt?!
Deshalb wird wohl in der „Pflege“ (Personal fehlt an allen Enden) so schlecht und im Bundestag (war noch nie groß, wie derzeit) und bei den „Weisen“ (gibt es auch so viele, wie noch nie) so gut (automatisch steigende Diäten), aber eben ungerecht bezahlt?!
Der Prof. Dr. Dr. h. c. sagt also in
aller Öffentlichkeit, dass die Menschen in einem sogenannten Rechtsstaat nicht mit Recht und Gerechtigkeit
rechnen dürfen und können, sondern mit "weisen, wissenschaftlichen
Ratschlägen" von u. a. solchen wie diesem Prof. Dr. Dr. h. c. !
5 Kommentare:
Hallo Robert,
wenn ich Fuest nur sehe oder höre dreht sich mir der Magen um. Das ist zwar nur ein "geschmäcklerisches" Urteil über einen sog. "Wirtschaftwissenschaftler", wie er dem Mainstream und dem IDW in Köln gefällt. In "Hart aber fair" am Montag kam von unserem "Wissenschaftler" zum Problem der notorischen Missachtung des Mindestlohnes in einschlägigen Branchen, der sinngem. Hinweis "es sind nicht alle Unternehmer schwarze Schafe". Und "die Höhe der Stundenlöhne ließe sich eben nicht exakt vom Gesetzgeber bestimmen".
Seine Schuld wenn es nicht funktioniert, warum beschließt er solche gesetze?. Ob Olaf Henkel, Kampeter, Ch. Lindner oder Hüther oder andere, die Banalität der vorgetragenen Beschwichtigungen auf eklatante Auswüchse im neoliberalen Kapitalismus unserer Tage, setzt rigoros auf die Verdummung der Hörer/Zuschauer. Ihnen sollen billigste Argumenten reichen.
Mindestlöhne werden unterlaufen/ignoriert, Das Standard-Statement der Apologeten des Neoliberalismus lautet: "alles halb so schlimm bei DAX Unternehmen ist alles in Ordnung, in einigen Kneipen usw. nicht. Wo ist das Problem?"
Wenn Arbeitskräfte Lebenszeit für Profit der Kapitalisten hingeben aber ihr Lohn für diese Zeit nicht den Lebensunterhalt (die Reproduktionskosten der Ware Arbeitskraft) ausgleichen kann, dann ist Ausbeutung evident. Was kümmert das Fuest, Hüther u. a. - sollen "die" doch was "ordentliches" lernen.
Gruß
Paulus
Hallo Paulus,
da geht es mir nicht anders wie Dir. Was mich aber noch viel mehr auf die Palme bringt ist, dass derartige Banalitäten so hofiert werden. Dass kaum jemand darauf achtet, was diese sogenannten „Weisen“ ständig so von sich geben. Keiner in der Lage ist, denen mal in einer solchen Sendung entsprechend Paroli zu bieten und nachzuhaken.
Fuest sagt nämlich letztendlich nichts anderes, als das es ok ist, dass man die Menschen ungerecht behandelt. Und dieses tolle ungerechte System wollen wir ständig anderen Ländern – notfalls mit Druck und Gewalt – bringen und aufzwingen?! Danach soll die ganze Welt streben?!
Gruß
Robert
Hallo Robert,
völlig richtig. Fuest schwächt ab, verharmlost, setzt sich in Szene
als Handlanger neoliberaler "Hardliner" in Industrie und Bankenwelt und kann seiner selbst gewählten Rolle nicht überzeugend gerecht werden. Der Kapitalismus wie wir ihn jetzt erleben verliert an Zustimmung auch in den unteren Mittelschichten, die sich nicht als "Berufserbe" erleben und spüren müssen, dass ihnen der Aufstieg in die oberen Etagen der Gesellschaft für verwehrt bleibt. Die Angst um die Zukunft ihre Kinder und die persönliche Altersversorgung kennen. Sie erleben sich als Spielball der Interessen eines unantastbaren Geldadel neuen Typs. Ihnen wird von einem "Hanswurst" wie C. Fuest erklärt, wenn ein paar Unternehmer mit Blick auf ihre schwache Kalkulation den Mindestlohn unterschreiten "müssen", alles halb so schlimm - der Gesetzgeber hat sich da vergaloppiert.
Fuest demonstriert, ein Berufsapologet des Neoliberalismus hat zugleich ein Berufszyniker zu sein. Er weiß, die natürliche und fachliche Autorität eines H. W. Sinn wird er nie erreichen können. Und er erscheint in seiner Rolle als Verteidiger des Neoliberalismus stets wie ein armes Würstchen, wie ein unfreiwilliger Don Quichote, eines neoliberalen Ritters von der traurigen Gestalt. Was er also nur überzeugend verkörpern kann, ist die aktuelle Legitimationskrise des Neoliberalismus
Gruß
Paulus
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