Mein
Posting zum Thema: Der 3.10. und Rückblick auf die Bundestagswahl
vom 24.9.
Ralf Nietzschmann für den
Gesprächskreis und http://politikparadox.blogspot.de/
,
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Liebe
Freunde*innen des Gesprächskreises, verehrte Leser*innen und
Bekannte,
ich weiß nicht wie viele Menschen den 3.10. 2017 als
Tag der Einheit Deutschlands gefeiert oder doch nur einen freien
Arbeitstag zur Befriedung persönlicher Dinge gesehen haben.
Ich
habe am Abend des 3.10. 2017 im alten Freundeskreis beim gut
gekühlten Radeberger Pilsener die 27 Jahre der sogenannten
Wiedervereinigung rückblickend betrachtet.
Vorab, keiner meiner
Freunde gehört materiell zu den Verlierern der sogenannten
Wiedervereinigung.
Ich bleibe nach wie vor dabei und spreche vom
Beitritt der DDR zum Grundgesetz der BRD.
Mit dem Beschluss der
ersten und letzten freigewählten Volkskammer der DDR, begann der
erste Wahlbetrug an den Wählern vor allen der Wähler der
CDU. Im Wahlprogramm der CDU stand das Ziel der Wiedervereinigung
Deutschlands, daraus geworden ist der Beitritt, ein himmelweiter
Unterschied mit erheblichen Folgen für die DDR-Bürger.
Nun
gehört mein Freundeskreis und das geben wir zu, zu den Verlierern
des Beitritts im Sinne unserer politischen Ziele im Jahr 1989 und
davor. Die eigentliche Bürgerbewegung im Untergrund, wollte eine
reformierte DDR und sogar unsere Freunde aus den kirchlichen Kreisen
der evangelischen Kirche, konnten sich mit dem Demokratischen
Sozialismus der SPD auf Basis des Godesberger Programms von 1959
anfreunden. Es blieb eine Illusion, die Ereignisse 1990 mit den
blühenden Landschaften haben uns eindeutig in die Defensive
gedrängt. Außerdem haben wir als hinter den eisernen Vorhang
lebenden Menschen die Kraft und Macht des Finanzkapitals total
unterschätzt.
Wiedereinmal zogen wir uns in unsere Nischen
zurück, bzw. erkannten sehr schnell, wie Kapitalismus funktioniert
und dachten erstmal an die Sicherung der eigenen Existenz.
Unabhängig
davon behielten wir die Entwicklung für die Masse der DDR-Bürger in
Auge und halfen, geschuldet
unseren Möglichkeiten,
Mitbürgern bei der Bewältigung der Anpassung an die nun neuen
gesellschaftlichen Anforderungen, schlicht auch Ankommen in der
Ellbogengesellschaft genannt.
Damals wurden wir von einem
Großteil unserer Mitbürger nicht verstanden und mussten teils
übelste Beschimpfungen ertragen, wenn wir unsere Meinung zum
Beitritt darlegten.
Ich schrieb einige Jahre später:
Die
Bürger wurden sofort mit einer für sie unbekannten fertigen
Staatsordnung konfrontiert und konnten dem zu Folge ihr Stück
Selbstbestimmung, das sie sich gerade erobert hatten, nicht ausleben.
Das neue System verlangte von seinen neuen Bürgern kein aktives
Mittun, sondern nur noch „Glücklichsein“über die nun beginnende
Zukunft.
Die meisten Bürger akzeptierten dieses abverlangte
Verhalten, den lange genug hatten sie keinen eigenen Blick auf die
andere Seite Deutschlands, da ja die Mauer für die meisten
ein
unüberwindbares Hindernis war. Das Neue wurde erstmal
freudig begrüßt, auch Dank der Medien.
Der reale Sozialismus
hatte den meisten Bürgern Wünsche verwehrt und Einschränkungen
ihres persönlichen Lebens gebracht( Reisefreiheit), dadurch war man
gern bereit das alte und bekannte System aufzugeben, auch seine
zweifelsfrei positiven Facetten zu den Akten zu legen.
Dieses
Verhalten war durchaus für die breite Masse verständlich, aber mit
Sicherheit nicht
unbedingt klug. Viele dieser Menschen mussten
das in Laufe der Zeit erkennen und verkraften.
Viele der
Initiatoren die eine Veränderung des Systems in der DDR wollten, die
damals eine
Chance sahen, mit der alten DDR das Denken und
Handeln in Sinne einer gerechten
Gesellschaftsordnung
aufzubauen, mussten erkennen, dass die Mehrheit einfach nur
ein
vermeintlich komfortableres System haben wollten. Und Kohl
hat dies mit blühenden
Landschaften unterstützt.
Zu
diesen Ausführungen stehe ich auch noch heute, ohne jegliche
Korrektoren.
Nun bin ich mit Sicherheit kein Mensch, der
nun im 27. Jahr des Beitritts die damaligen Voraussagen zwar
bestätigt sieht, aber nicht triumphal ausschlachtet. Nein, im Laufe
der Zeit, habe ich die Probleme meiner Klientel eher gesamtdeutsch
gesehen und mich dafür eingesetzt aufklärend tätig zu werden.
Besonders dabei legte ich den Fokus auf das Gebiet der
Daseinsfürsorge, wie Altersarmut, Rente, prekäre
Arbeitsverhältnisse usw..
Die Bundestagswahl am 24.9.
2017 und das gesamtdeutsche Ergebnis für die AfD und die
Interpretation der Systemmedien und Politiker, kann ich aber nicht so
stehen lassen.
In einer teils verblödender Art und Weise werden
nun Schuldige für die Verluste der etablierten Parteien und das
Erstarken der AfD gesucht.
Natürlich sind wieder mal die Bürger
der neuen Bundesländer die Schuldigen und da besonders mein
Heimatland Sachsen. Sogenannte Spitzenjournalisten, wie Prantl von
der SZ, werfen
uns Ostdeutschen in
gewohnten
Art und Weise in
der ARD,
Demokratiedefizite vor.
Prantl begibt sich damit auf eine Stufe mit Journalisten, die uns als
DDR – Bürgern 40 Jahre nicht unbekannt waren.
Nun aber
mal Fakten auf den Tisch, was bestimmt manchen Westdeutschen mit
besonderer negativer Affinität zu Ostdeutschland nicht passen
wird.
Das Wahlergebnis für die AfD ist grundsätzlich ein
gesamtdeutsches Problem als Ergebnis einer vollkommen verfehlten
neoliberalen Politik und einer total gescheiterten
Flüchtlingspolitik.
Wahlergebnis AfD:
Nahezu 68
Prozent der AfD Wähler
und Wählerrinnen lebt in Westdeutschland – nach vorläufigen
amtlichen Endergebnissen erhielt die AfD bei den Bundestagswahlen am
24. September 2017 in Westdeutschland 3,970 Millionen ihrer insgesamt
5,877 Millionen gültigen Zweitstimmen - 67,6 Prozent -. Die
ostdeutschen AfD Stimmen
allein hätten nicht zum Einzug in den Deutschen Bundestag gereicht.
4,1 Prozentpunkte des AfD Wahlergebnisses
von 12,6 Prozent der gültigen Zweitstimmen für die AfD kamen aus
Ostdeutschland, 8,5 Prozentpunkte aus Westdeutschland.
Heute
Morgen im Morgenmagazin der
ARD
wurde ein Ort in Bayern mit streng katholischer Bevölkerung und
deren Wahlverhalten gezeigt. Der Bürgermeister von der CSU war
entsetzt über ein Wahlergebnis von 33 % für die AfD, die
gleichzeitig Verluste für die CSU sind.
Der Ort hat
Vollbeschäftigung bei einer Arbeitslosenquote von 2,3 %.
Sind
nun diese Wähler plötzlich alle Nazis geworden, so wie man es
besonders den Sachsen vorwirft, oder hat es andere Ursachen?
Zurück
zu den Befindlichkeiten der Ostdeutschen im 27. Jahr des Beitritts
und die Ursachen der Protestwahl hin zur AfD, die ich nur bedingt
verstehe, die aber mit dem Begriff alternativlos beschrieben werden
kann.
Chancengleichheit
War mit dem Beitritt
sofort ausgeschlossen.
Durch die Vandalen aus dem Westen wurde
der Osten ausgeplündert. Zusehendes wurde Volkseigentum in
westdeutsche Hände verscherbelt.
Den Menschen wurde erzählt,
dass alles sowieso keinen Wert hatte.
In Wirklichkeit wurde
unliebsame Konkurrenz zur Strecke gebrach, wertvoller
Immobilienbestand,
Land,
Wald
sich angeeignet.
Der Osten wurde deindustrialisiert und zur
verlängerten Werkbank des Westens gemacht.
Lohndumping und
sozialer Kahlschlag wurde im Osten praktiziert, um es dann
systematisch gesamtdeutsch bis heute weiter zu betreiben.
Weit
über 1.2 Millionen gut ausgebildete Menschen verließen den Osten
und sorgten für Wachstum und Steueraufkommen im Westen.
Dann
müssen sich die Ostdeutschen immer noch anhören, dass die
Produktivität mit dem Westen nicht mithalten kann. Und typisch
arrogante Experten erklären dann auch noch, dass die Ursachen der
geringeren Produktivität eine Rentenanpassung verhindert hat.
Wie
soll der Osten den aufholen, wenn er
nach wie vor die verlängerte Werkbank des Westens ist
und es immer noch nicht Wirtschaftstragende Unternehmen in
ausreichender Menge gibt?
Nach wie vor werden ostdeutsche
Biografien abgewertet, auch das merken
sogar die
jungen
Ostdeutschen.
Die
meisten
Menschen
im Osten, aber vermutlich auch im Westen, glauben
nicht
an das Märchen, dass das Flüchtlingsproblem keine Auswirkungen auf
das einfache Volk hat. Teilweise schon heute zu merken. Auch im Osten
wird der noch relativ günstige Wohnraum blockiert.
Da bin ich
bei den Mieten. Es ist vollkommen irreführend immer nur Mieten in
Ballungsgebieten des Westens mit den Ballungsgebieten im Osten zu
vergleichen.
Dazu gehört erstmal der Vergleich der Löhne. Wenn
in Leipzig mittlerweile in guten Wohngegenden eine 2 Raumwohnung auch
schon über 500 Euro aufwärts kostet, kann sich der
Durchschnittsverdiener die Wohnung auch nicht leisten, genau so wie
der vergleichbare Durchschnittsverdiener in München.
Die
Ostdeutschen haben offenbar einen schärferen Blick als die
Westdeutschen dafür, wie sich Deutschland auf den allen Gebieten,
wie oben von mir genannt, verändert hat.
Grundsätzlich bleibt
aber das ostdeutsche Wahlergebnis für mich eben in Summe das
Ergebnis einer Protestwahl. Wenn hier den Ostdeutschen und da
verstärkt den Sachsen fehlendes Demokratieverständnis vorgeworfen
wird und sie pauschalisiert als Nazis bezeichnet worden ist das
blanker Populismus. In Wirklichkeit wird von den Problemen einer
vollkommen verfehlten Politik auf allen Politikfeldern
abgelenkt.
Wenn mit der AfD nun den Bürgern eingeredet
wird, dass nun erstmals Nazis in das Parlament einziehen würden ist
das aus meiner Sicht zweifach falsch. Ich würde eher von
rechtskonservativen, früher mit der CDU verbundenen Abgeordneten
sprechen.
Dazu empfehle ich den Link
http://www.anderweltonline.com/
und da den Kommentar - Gabriel:
„Erstmals seit 1949 wieder echte Nazis im Bundestag“ - ein
Faktencheck – zu lesen. Besonders der Abschnitt Nationalsozialisten
in den Reihen der Altparteien ist sehr interessant.
Ich wusste
zum Beispiel nicht, dass Erhard Eppler SPD oder Dietrich Genscher FDP
Mitglieder in der NSDAP waren. Waren das dann keine Nazis?
Glück
auf
Ralf
PS: Kurz zu Anfragen:
Es ist
richtig, dass Frau Lieske anonym nach wie vor versucht auf dem Blog
bei Robert Kroiß zu posten.
Ein bestimmter Kreis der User kennt
die Inhalte.
Es besteht absolut keine Veranlassung derartige
Kommentare frei zu schalten.
Soll sie doch diese Art der
Kommentare auf ihrer HP veröffentlichen. Soweit es mich betrifft,
erfolgt dann postwendend die entsprechende Reaktion.
4 Kommentare:
Die Bundestagswahlen interpretiert von den Systemmedien ist das Spiegelbild von Verwerfungen im Verhältnis Bürger zu den Parteien.Die Entwicklung, warum CDU/CSU/SPD so stark an Zustimmung verloren hat und die AfD 12,6 % der Wählerstimmen geholt hat, ist das Ergebnis.
Die etablierten Parteien und ihr Umgang untereinander, aber auch in der Abgehobenheit gegenüber der Wähler, verursachte die Symptome die zu einer gespaltenen Gesellschaft führten.
Der Vorwurf gegen die AfD, sie sei rechtsradikal oder gar rechtsextrem, ist eine aufgesetzte Propagandaformel um das Machtstreben der anderen Parteien zu festigen. Der Vorwurf vergiftet das politische Klima und lässt einen ehrlichen Dialog nicht zu. Dabei sind vorrangig die Wähler der AfD gemeint.Im Moment erklärt man den Wählern der AfD, sie seien zwar nicht rechtsextrem, aber unfähig zu erkennen, dass diese Partei eben rechtsextrem sei.
Dabei fokussiert man sich besonders auf Sachsen, was vollkommen falsch ist.
Die indirekte Erklärung, dass diese Menschen Demokratie Defizite haben, erzeugt erst recht Ablehnung gegenüber den etablierten Parteien. Ich bin überzeugt davon, dass in Sachsen nicht mehr absolut resistente Wähler für aufrechte Diskussionen gibt, als in den alten Bundesländern.
Wenn die Menschen in Ost und West schon jetzt erleben müssen, wie bei der FDP und den Grünen um die Posten gefeilscht wird, braucht man sich über den Zulauf zur AfD gesamtdeutsch nicht zu wundern.
F. Köppel
Wer nichts weiß, glaubt alles.
Wer aber nichts wissen will und nur nach seinen Befindlichkeiten zu glauben, alles richtig zu machen, handelt fahrlässig.
Genau diese Tatsache ist die Stärke der Parteien, anders könnten sie nicht existieren.
Müsste das Volk als Ganzes nicht mal über eine humane Gesellschaftsordnung nachdenken?
Maria
Ich bin ein Mensch wie du und ich, möchte nur einigermaßen vernünftig leben. Ich möchte mit meiner Hände Arbeit meinen Lebensunterhalt verdienen, ohne jemals gehobene Ansprüche zu stellen.
Meine Welt sind die Hühner, genauer gesagt ich bin Geflügelzüchter.
In der DDR arbeitete ich bei der KIM ( Kombinat industrielle Mast).
Unser Betrieb versorgte den Handel mit Goldbroilern, heute nennt man das gesamtdeutsch Hähnchen und mit Eiern.
Ich hatte das Glück nach der Wiedervereinigung vom ehemaligen Produktionsdirektor in seinem Privatbetrieb übernommen zu werden. Unsere Firma lieferte Eier und Hühnerfleisch zum überwiegenden Teil auch nach Russland. Die Sanktionen gegenüber Russlands bescherten mir nun ein Hartz IV Dasein. Meine Wahlentscheidung am 24.9. AfD. Diese wollen keine Sanktionen zu Russland.Ich will keine Transantlantiker, wie Özdemir.
Meine Meinung zu diesem grünen Egoisten kann man heute in den Nachdenkseiten nachlesen.
Bin ich nun ein Nazi, oder nur ein Geschädigter von solchen Leuten, wie Özdemir und den anderen grünen Spinnern, Stichwort Dieselautos?
Horst L. Neukirchen in Sachsen
Warum sollten sie ein Nazi sein? Für mich sind sie ein Mensch, der politisch keine andere Möglichkeit gesehen hat, seinen Protest in anderer Form auszudrücken.
Die aufgesetzte Kritik der etablierten Parteien gegenüber der AfD, zeigt doch bestenfalls die Hilflosigkeit die sie offenbaren. Da wird ein Zirkus veranstaltet, wer und wo im Bundestag sitzt und keiner will die AfD als Sitznachbar haben.
Die AfD ist eine deutsch national konservative Partei und Gemeinsamkeiten mit der NSDAP sind bisher eher polemisch behandelt worden, aber nicht wissenschaftlich begründet.
Von jüdischer Seite wird sogar gewarnt die AfD mit der NSDAP zu vergleichen. Es werden dadurch die Verbrechen der NSDAP verharmlost.
Ich finde den Kommentar des Users F. Köppel zur Problematik AfD sehr nachdenkenswert.
Die AfD wird für mich persönlich niemals eine Wahlalternative darstellen.
Außerdem bin ich davon überzeugt, dass die AfD bald hoffähig sein wird, wenn es um den Machterhalt des konservativen Lagers geht. Anzeichen auf Landesebene kann man diesbezüglich ja schon beobachten.
Grüne, wie Özdemir, K. Göring Eckhardt, Marie Luise Beck sind für mich olivgrüne Grüne.
Marie Luise Beck ist für mich eine grüne Faschistin, schon alleine ihre Stellung zum Maidan und die Hetze gegen Russland sind unerträglich.
Der Hinweis auf den Kommentar zu Özdemir von Jens Berger in den Nachdenkseiten, sollten viele Menschen lesen. Mir wird es übel, solche Figuren vielleicht in Regierungsverantwortung zu sehen.
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