Montag, 14. August 2017

Mein Posting zum Thema: 13.. August 1961
Ralf Nietzschmann für den Gesprächskreis und http://politikparadox.blogspot.de/ ,
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/



Liebe Freunde*innen des Gesprächskreises, verehrte Leser*innen und Bekannte,



meine Meinung zum 13.8. 1961 bleibt unverändert. Ich werde aber auf die Anfragen jüngerer Freunde*innen aus dem Gesprächskreis antworten und aus persönlichen Erleben auf dieses für viele Deutsche in Ost und West einschneidende Ereignis eingehen.



Dazu grundsätzlich, auch die Abschottung der DDR durch die Errichtung der Mauer ist das Ergebnis des II. Weltkrieges. Leider wird dieser Tatsache immer weniger Aufmerksamkeit gewidmet. Es werden nur die Folgen der unsäglichen deutsch deutschen Grenze fokussiert und da besonders eben auch die Stasi in den Vordergrund gestellt.
Nun waren beileibe nicht ursprünglich 18 Millionen Einwohner der nach dem Krieg in der damaligen Sowjetzone wohnenden Menschen bereit ihre angestammte Heimat zu verlassen.
Der überwiegende Teil der Bevölkerung arrangierten sich auf unterschiedliche Art und Weise mit der dann am 7. Oktober 1949 gegründeten DDR und das bis 1989. Auch 1989 war der überwiegende Teil der Bevölkerung eher abwartend und nur ein kleiner Teil davon, sorgten für die friedliche Revolution, die zwar das angestrebte Ziel einer reformierten DDR klar verfehlte und im Beitritt zum GG der BRD mündete.
Ein Beispiel meiner Auffassung zur DDR und ihrer Bewohner zeigt doch die Bundeskanzlerin Merkel recht anschaulich. Von der Austauschstudentin in der Sowjetunion und Funktionärin für Agitation und Propaganda in der FDJ, dazu nicht geklärte eventuelle Zuarbeit für die Stasi im Fall Haveman, zur Bundeskanzlerin der BRD ist doch beeindruckend. Mit Sicherheit eher zum Nachdenken geeignet, auch um Zusammenhänge politischer Entscheidungen der Machthaber in Ost und West im Zusammenhang mit beiden deutschen Staaten und demzufolge auch den Mauerbau nach dem Krieg einordnen zu können.
Persönlich möchte ich dazu folgendes schreiben.
In meiner Familie waren Ereignisse wie der 17. Juni 1953 und auch der Mauerbau 1961 kein Thema. Später, als ich älter war, vermieden wir in der Familie eher politische Diskussionen, da sie regelmäßig in einer Art der Konfrontation endeten.
Geprägt für meine bis heute politische Einstellung hat mich ein väterlicher Freund, Mitbegründer des Spartakusbundes in Leipzig, Mitglied in der KPD und bis 1953 in der SED. Unter den Nazis eine mehrjährige Zuchthausstrafe verbüßend und 1953 erneut in der Justizanstalt Bautzen inhaftiert. 1953 habe ich als 10-jähriger die Zusammenhänge des Aufstandes nicht verstanden. Anders dann 1961 und da gab mir mein väterlicher Freund auch wieder Hilfestellungen, um zu begreifen, warum wurde die Mauer gebaut und das man immer alle zwei Seiten einer Medaille betrachten sollte.
1961 hatte sich klar herausgestellt, dass die politischen Lager, die Sowjetunion und die Verbündeten im Warschauer Pakt auf der einen Seite und die VSA und ihre Verbündeten auf der anderen Seite, klar ihren Status quo zu Deutschland beschlossen hatten. Der ungleiche Wettbewerb erreichte eine neue Dimension. Auf der einen Seite das bestimmende Finanzkapital und auf der anderen Seite eine durch den II. Weltkrieg immer noch ausgeblutete Sowjetunion.
Die Folge für die DDR Bevölkerung war eindeutig ersichtlich. Sie wurde Spielball der Systeme. Es ist ja bestimmt unstrittig, wer weitgehend die Folgen der Reparation, für die Sowjetunion zu tragen hatte, wo auch eine Deindustrialisierung stattfand und schließlich die nicht unwesentlichen ökonomischen Folgen für die Volkswirtschaft der DDR durch die Situation gerade in Berlin.
Dort nutzten viele Bürger die Möglichkeit, im Ostteil der Stadt und Umfeld vergleichsweise günstig zu wohnen und im Westteil der Stadt harte Devisen zu verdienen. Diese konnte man in der DDR um ein Vielfaches in DDR-Geld eintauschen. Es gab u. a. einen Abkauf der Waren des täglichen Bedarfs, d
ie ja in der DDR subventioniert waren. Die ökonomischen Auswirkungen konnte die DDR ganz einfach nicht verkraften und erst recht nicht dulden. Dem Einhalt zu gebieten, unterstütze ich auch heute noch nach wie vor.
Was natürlich dann im Laufe der Zeit an der Grenze passierte ist absolut nicht zu rechtfertigen und mit dem Völkerrecht nicht vereinbar.
Was ich aber nach wie vor als meine persönliche Meinung vertrete, ist die Heuchelei im Westen durch die Politiker damals. Sie hatten sich schon lange mit dem Status quo abgefunden und die Liebesbeteuerungen an die lieben Brüder und Schwestern in der „Sowjetzone“, war für mich hohles Geplapper. Beide Systeme konnten doch gut leben mit der Situation. Der Westen profitierte von den hochwertigen Produkten aus der DDR, die die DDR aus der Not gedrungen billigst, im Westen verkaufen musste. Der kalte Krieg führte zu Maximalgewinne durch Rüstung und dergleichen zum Vorteil des Weltpolizisten VSA.
Hypothetisch, was hätte der Westen gemacht, wenn alle 17 Millionen Menschen in den Westen gewollt hätten? Hätten das nur die „ Kommunisten“ verhindert?



Nun beweist es sich ja immer wieder, Geschichte wiederholt sich. Während besonders die Bevölkerung der DDR die Folgen des II. Weltkriegs bis eigentlich 1989 zu tragen hatte, haben aber die sogenannten Volksvertreter nichts gelernt. Sie bleiben nach wie vor will fähige Marionetten des Finanzkapitals.
Da bin ich wieder beim 56-ten Jahrestag des Mauerbaus. Seltsam, dass ausgerechnet kurz vor der Bundestagswahl die Bundeskanzlerin Merkel die Gedenkstätte für die Opfer der DDR Gewalt in Hohenschönhausen aufsucht.
Eine Frau, die durch ihre Politik täglich neue Opfer eines vollkommen entfesselten Neoliberalismus hervorruft. Merkel, die immer den Weltpolizisten und Kriegstreiber VSA unterstützt und folgt. Merkel, die Menschen durch die Sanktionspolitik weltweit ins Unglück stürzt und einen großen Teil Verantwortung dafür trägt, dass Menschen zu Tausenden immer noch nach Europa strömen.
Zynischer kann man keine Politik machen. Welche Folgen Merkels Flüchtlingspolitik bedeuten, kann man tagtäglich in den Medien verfolgen.
Wehe aber, wenn man das erwähnt, dann wird man in eine rechte Ecke gestellt.
Die Folgen für die DDR-Bürger als Ergebnis des II. Weltkrieges waren bestimmt nicht schön, auch das Dogma bestimmter Funktionäre und in Regierungsverantwortung stehender Führungskräfte nicht. Fälschlicherweise werden sie ja als Kommunisten bezeichnet. Waren sie aber nicht, eher Stalinisten, die positive Entwicklungen von Erfindern, Ingenieuren und innovativer Menschen aufgrund ihrer Abhängigkeit von der Führung der Sowjetunion häufig unterlaufen haben, auch ein Grund des Untergangs der DDR.
Ob aber der ungebremste Neoliberalismus, mit all seinen Folgen für das gemeine Volk das Erstrebenswerte ist, zweifle nicht nur ich an.
Unter „ Mutti“ Merkel entsteht hier im gemeinsamen Deutschland eine „DDR II“, nur viele unsere Mitbürger wollen oder können das nicht sehen.
 

Glück auf
Ralf



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Aus Sicht eines Ostdeutschen nachvollziehbar geschrieben. Als Zeitzeuge und 1966 bis 1972 beruflich in Westberlin mit zweiten Wohnsitz, könnte ich über Schikanen auf den Transitstrecken und Grenzübergängen einen Roman schreiben. Will damit sagen, auch die Bundesbürger mussten mit dem Folgen des II. Weltkriegs leben.
Für mich ist die Gegenwart interessant und da sind ihre Bemerkungen zu einer „DDR II“ durchaus diskussionswürdig. Ich denke da vorrangig an die Totalüberwachung und die daraus verbundene Entmündigung der Menschen.
Für mich macht es keinen Unterschied, ob Merkel oder Schulz die Macht behält oder übernimmt.
Parteien in Deutschland sind überholt und haben keinen Anspruch Vertreter des Volkes zu sein und die Demokratie zu verteidigen. Trifft auch auf Linke, Grüne, FDP und AfD zu.
Als Einzelperson bleibt mir nur der Protest in der Wahlkabine zur Beruhigung meines Gewissens.

K. B.

Anonym hat gesagt…

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