Grexit
II
Die
Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der
Politiker zu bereuen
haben,
sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit.
Berthold
Brecht
ralf.nietzschmann@web.de
Nickname:
Erster Karl
Unterstützer
von Campact https://www.campact.de/
Ralf
Nietzschmann für den Stammtisch
/Arbeitskreis in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Posting
zum Thema: Griechenland Fortsetzung
Liebe
Freunde des Stammtisch/ AK Leipzig, liebe Bekannte liebe Blogfreunde,
verehrte Leser,
es
ist unmöglich die Ereignisse um Griechenland ausführlich im Rahmen
eines Postings zu beschreiben.
Richtig
ist aber, dass jeder interessierter Mensch sich auf alle Fälle
unabhängig informieren sollte. Ich halte von der derzeitigen
gezielten Meinungsmache in den meisten Systemmedien absolut nichts.
Ich
bin Techniker und kein Ökonom, versuche aber Zusammenhänge zu
erkennen und bediene mich dabei mit Informationsquellen aus dem
Internet.Außerdem tausche ich mich mit Freunden aus, die gerade auf
dem Gebiet der Ökonomie in ihren Berufsleben arbeiten, oder
gearbeitet haben und dass sowohl im Westen, aber auch in der DDR.
Ich
möchte nun einige Informationen, die für mich schlüssig sind und
die ich auch so verstehen kann hier kurz darlegen.
Wenn
man unsere Politiker aus der Regierung und den Institutionen so hört,
ist ja Griechenland überhaupt nicht ein Anlass dafür, dass die
Eurozone und vorallen auch der deutsche Steuerzahler in irgend einer
Form gefährdet sei. Es wird polemisiert, gelogen und eingeschläfert,
zumindest für den gläubigen Michel gedacht, der diesen Leuten
vertraut.
Beginne
ich mal mit Fakten.
Die
größte Gefahr für unsere Politikdarsteller stellt die Syriza dar
und deshalb muss diese linke Regierung weg und das mit allen Mitteln
die der neoliberalen Clique zur Verfügung steht.
Warum
das so ist, beschreibt Egon W. Kreutzer in seinem Blog sehr
blumenreich.
Längst
galt die gefährliche Seuche der so genannten "echten
Demokratie" in den zivilisierten Staaten der westlichen
Wertegemeinschaft als ausgerottet. Umso größer das Entsetzen, als
jetzt aus Athen gemeldet wurde: Die Demokratie ist wieder
ausgebrochen…..
Jahrzehntelang
wurde die linke Bazille ausgerottet, wo immer sie in Erscheinung
trat. Mit medialen Schutzimpfungen, direkt ins Hirn, und strengster
Hygiene nach den Vorgaben der Poltical Correctness war es doch
gelungen, die Plage zu unterdrücken….
Das
bishlang schrecklichste Beispiel war am Wochenende in Brüssel zu
beobachten. Ein einziger Infizierter genügte, um panisch alle Türen
zu verschließen, alle Brücken abzubrechen und im sinnlosen Versuch,
die verseuchten Stellen mit Strömen von christlich-sozialem
Weihwasser zu desinfizieren, auch noch das letzte Pulver nass zu
machen…..
Das
hätte man doch vorher besprechen müssen, heißt es da voller
Empörung. Tsipras habe seine Verhandlungspartner kalt erwischt, ja,
die Oberplutokraten der deutschen SPD erklärten gar, Tsipras sei zu
feige, selbst zu entscheiden.
Dieser
Spruch, sinngemäß so vom Genossen Gabriel losgelassen, zeigt wie
kaum eine andere Äußerung die ganze Erbärmlichkeit jener, die sich
gerne auf ihre demokratische Legitimation berufen, selbst da, wo sie
nur noch an den Haaren herbeigezogen werden kann.
Sie
haben die Demokratie zur Hure gemacht, und brüsten sich damit, alle
schon mit ihr im Bett gelegen zu sein. Alle vier Jahre gibt es für
den Pöbel Freikarten. Dann darf die Demokratie, tief versteckt in
der Urne, von allem Volk besprungen werden. Doch neues Leben entsteht
daraus nicht. Die aufgeblasene Gummipuppe ist unfruchtbar…..
Wenn
es nicht gelingt, die Ausbreitung der Seuche schnellstmöglich
einzudämmen, wenn ihr - nach Griechenland - weitere Nationen zum
Opfer fallen, dann ist es um TTIP und alle anderen
Freihandelsabkommen geschehen, dann werden die Briten die EU per
Volksabstimmung verlassen, die Österreicher ebenfalls.
Kompletter
Artikel unter http://www.egon-w-kreutzer.de/002/tk150629.html
sehr
lesenswert
Apropos
Österreich :
ÖFFENTLICHE
EINTRAGUNGSWOCHE IN GANZ ÖSTERREICH
24.06. - 01.07.2015
zum
Unterzeichnen in allen Gemeindeämtern und Stadtmagistraten
Eine
einmalige Chance!
Worum
geht es?
Das
EU-Austrittsvolksbegehren ist eine einmalige Chance, der Bevormundung
durch "Brüssel" in fast allen Lebensbereichen eine klare
Absage zu erteilen, um wieder zu einem freien und neutralen
Österreich zu kommen.
Habt
ihr in unseren Systemmedien, die ja frei und unabhängig sein sollen,
darüber gelesen oder gehört? Ich nicht.
Umfänglich
unter http://www.volksbegehren-eu-austritt.at/
nachzulesen
Referedum
Ich
bediene mich bei Heiner Flassbeck u.a. bei Lafontaine Staatssekretär
und ein ausgewiesener Ökonom mit internationaler Reputation, also
Hochachtung.
Das
Wort Referendum
setzt sich laut
Wikipedia aus der Vorsilbe re
(= „zurück“) und dem Verb ferre
(= lateinisch: „tragen“, „bringen“) zusammen. In einem
Referendum wird also die Entscheidung über einen politischen
Gegenstand von der gewählten Vertretung, dem Parlament, an den
Souverän, das Staatsvolk, „zurückgetragen“.
Der
Chef der Eurogruppe Jeroen
Dijsselbloem bezeichnete die Entscheidung von griechischer
Regierung und griechischem Parlament, das eigene Volk über die
Annahme der Bedingungen der Troika für die Auszahlung der letzten
Tranche des zweiten Hilfspakets abstimmen zu lassen, als „unfair“
……
Aus
unserer Sicht ist es konsequent, das griechische Volk abstimmen zu
lassen. Man mag die Verhandlungsführung der griechischen Regierung
mit den „Institutionen“ als ungeschickt kritisieren. Man mag sich
fragen, ob der griechische Regierungschef Alexis Tsipras nicht schon
vor zwei Wochen ein solches Referendum hätte ansetzen sollen. Aber
das Referendum an sich ist richtig. Denn die jetzige griechische
Regierung, die von SYRIZA getragen wird, wurde vom Volk gewählt,
weil SYRIZA versprach, die Bedingungen, die von den europäischen
Institutionen (plus dem IWF) für finanzielle Hilfen gestellt wurden,
zu beseitigen oder wenigstens stark zu verändern. Der für jeden
neutralen Beobachter erkennbare Misserfolg der Umsetzung dieser
Bedingungen zur „Gesundung“ der griechischen Wirtschaft unter
Beibehaltung des Euro war der Grund für den Wahlerfolg von SYRIZA
und die vernichtende Wahlniederlage aller Parteien, die die
Vorgängerregierungen getragen hatten. ….
Doch
genau dieses Recht wollen die Gläubiger dem griechischen Volk nicht
zugestehen. Am vergangenen Samstag haben die Vertreter von SYRIZA
erkennen müssen, dass ein Alptraum demokratisch gewählter Politiker
Wirklichkeit geworden ist, weil sie angesichts der Übermacht der
Gläubiger nicht mehr die Möglichkeit haben, dem Willen des Volkes
auch nur im Ansatz nachzukommen. Sie haben daraus die im Grunde
einzig mögliche Konsequenz gezogen und die Entscheidung zum Volk
zurückgetragen: Will es sich den Bedingungen der Gläubiger
unterwerfen, um im Euroraum bleiben zu können, auch wenn das die
Fortsetzung der ökonomischen Katastrophe des Landes bedeutet? ….
Doch
warum haben die Gläubiger die Verhandlungen auf diesen Punkt
zusteuern lassen? Das Argument, auch in den Gläubigerländern säßen
demokratisch gewählte Regierungen, die ihren Wählern verpflichtet
seien und ihren Wählern eben keine weiteren „Steuergeschenke“ an
Griechenland zumuten könnten, ist falsch, weil mit den Hilfskrediten
de facto keine Steuergelder an Griechenland fließen …..
Doch
wer schon letzte Woche dachte, die Tragödie habe ihren Höhepunkt
erreicht, stellt entsetzt fest, dass es noch Steigerungsmöglichkeiten
gibt. Als Tag des Referendums über die Bedingungen der Troika wurde
der 5. Juli festgesetzt, was angesichts der Komplexität der Materie
eine extrem kurze Frist ist. Nach Ankündigung des Referendumsplans
(also noch vor der Abstimmung darüber im griechischen Parlament)
beschlossen die Finanzminister der Eurostaaten ohne Griechenland am
Samstag, das zweite Hilfsprogramm wie vorgesehen am Dienstag, den 1.
Juli, zu beenden, so dass die Griechen über etwas abstimmen müssen,
das es dann schon nicht mehr gibt. Dieser Beschluss der Eurogruppe
zeigt besser als vieles andere die unglaubliche Kurzsichtigkeit der
beteiligten Politiker und wird, sollte sie Bestand haben (was wir
noch nicht glauben wollen), als eine der dümmsten politischen
Entscheidungen aller Zeiten in die Geschichte eingehen.
Nun
fällt auseinander, was auseinanderfallen muss: Eine Währungsunion
nämlich, die vom ersten Tage an von offenkundigem
Merkantilismus(staatliche Beeinflussung, in diesem Fall auch die
Institutionen) des größten Mitgliedslandes bedroht war und im
Zeitverlauf von ihm zerfressen wurde. Als im Gefolge der globalen
Finanzkrise den deutschen Merkantilisten auch noch die Macht in die
Hände gespült wurde, ihren absurden wirtschaftspolitischen Ansatz
in Form staatlicher Austeritätspolitik und Lohnsenkung in den
Defizitländern mit Gewalt durchzudrücken, war das Ende absehbar.
Dass die von Anfang an unhaltbare Statik der Währungsunion am Fall
Griechenland offen zu Tage tritt, ist eher Zufall…..
Wenn
heute oder morgen nicht der Beschluss der Finanzminister
zurückgenommen wird, das zweite Hilfspaket zu beenden, und wenn die
Gläubigerstaaten in dieser Woche nicht explizit den politischen
Entschluss fassen, den Willen des griechischen Volkes zu
respektieren, dann bedeutet ein Nein im griechischen Referendum das
Ende des Euro als irreversibles europäisches Projekt. Wenn aber die
Mehrheit der Griechen aus Angst vor einem Austritt aus dem Euro Ja
sagt, wird die Unvernunft fröhliche Urständ’ feiern. Dann wird
SYRIZA Neuwahlen anstreben oder einer neuen Regierung auch ohne
Wahlen in Athen Platz machen. Dann ist das Ende nur hinausgeschoben
und zwar so lange, bis ein Land vor den Gläubigern steht, das zu
groß ist, als dass man es auf dem gleichen Altar opfern könnte wie
das kleine Griechenland.
Kompletter
Kommentar unter
http://www.flassbeck-economics.de/referendum-in-griechenland-ist-es-richtig-die-entscheidung-zum-volk-zurueckzutragen/
Ich
frage mich immer wieder, warum werden solch ausgewiesene Experten
nicht mal in die politischen Talksendungen des ÖRF eingeladen.Wie
tief sitzt die Angst wirkliche Diskussionen zu führen? Gerade die
letzten Sendungen bei Jauch, oder Plassberg, die ich gesehen habe,
widern ein an. Die einseitige Hetze gegen eine demokratische gewählte
Regierung ist doch mehr als durchsichtig.Leider fallen aber viele
unserer Mitbürger auf diese Meinungsmache rein.
Diesen
Zeitgenossen wünsche ich wirklich mal griechische Verhältnisse.
Renten und Lohnkürzungen bei gleichzeitiger Erhöhung der
elementaren Lebenshaltungskosten, keine Sozialversicherung u.a.
Zum
Schluss noch eine Bemerkung.
Ich
bleibe bei meiner Auffassung, es wird aus geopolitischen Gründen
keinen Ausschluss Griechenlands aus der EU geben.
Dazu
kommentierte ich an anderer Stelle.
…..
Ich bleibe dabei, dass die VSA es nicht zulassen werden, dass
Griechenland sich doch noch Rußland zuwenden könnte.
Es wird
mit Sicherheit an einen Konzept gearbeitet, um zu einer Lösung zu
kommen.
Richtig ist aber nach meiner Überzeugung , dass in
diesem Zusammenhang auch die Regierung der Syriza abgelöst werden
soll ….
Interessant
dazu auch die Haltung Russlands dazu.
In
verschiedenen Schreckens-Szenarien in Europa und in den USA wird
gerne behauptet, Russland habe Griechenland gezielt destabilisiert,
um sich nach dem Zerfall der Euro-Zone die Südflanke zu schnappen.
Diese Überlegungen sind offenkundig Unsinn: Die Russen sehen einen
möglichen Grexit als nicht wünschenswert an, weil damit die
Stabilität in Europa gefährdet wird.
Die
russsiche Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina sagt, dass Turbulenzen
auf dem EU-Finanzmarkt sich auch immer negativ auf Russland
auswirken. Die EU sei einer der wichtigsten Handelspartner Russlands.
Eine Destabilisierung der EU bedeute eine gleichzeitige
Destabilisierung Russlands.
Quelle
DWN
Warten
wir ab, was uns in dieser Angelegenheit noch alles bevorsteht. Trotz
aller Beteuerungen unserer Regierungsdarsteller wird der deutsche
Steuerzahler, unabhängig vom Ausgang des Referendums , für die
Unfähigkeit dieser zur Kasse gebeten werden.
Glück
auf
Ralf
1 Kommentar:
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argue with you (not that I personally will
need to…HaHa). You certainly put a brand new spin on a subject
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