sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.
Vaclav Havel
ralf.nietzschmann@web.de Nickname: Erster Karl
Unterstützer von Campact https://www.campact.de/
Ralf Nietzschmann für den Stammtisch /Arbeitskreis in Anlehnung an die Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Posting zum Thema: Energiewende TTIP
Liebe Freunde des Stammtisch/ AK Leipzig, liebe Bekannte liebe Blogfreunde, verehrte Leser,
ich möchte mich zu zwei aktuellen Schwerpunktthemen äußern.
Vorab aber eine Bemerkung zu den Systemmedien. Mein Eindruck in der letzten Zeit ist, dass einige Systemmedien die Kritik verstanden haben und nun vom Einheitsbrei und der gezielten Meinungsmache abweichen und durchaus kritisch berichten.
Man muss diesen eigentlich normalen Verlauf beobachten und bewerten.
Ich möchte trotzdem auf ein Video von Volker Pispers hinweisen. Pispers versteht es brillant in etwa 6 Minuten unsere Medienlandschaft zu erklären. Sehenswert.
https://www.youtube.com/watch?v=uPvGtlYxv5U
Energiewende
Mehr
als 6.000 Menschen zeigten den Kohlebaggern im Tagebau Garzweiler am
Samstag, den 24.4. mit einer acht Kilometer langen Menschenkette die
rote Linie auf. Es war der größte Protest gegen Kohlekraft, den es
jemals im Rheinischen Revier gab - genau in dem Moment, da in Berlin
über den Einstieg in den Kohleausstieg entschieden wird. 
Denn
hier, im geplanten Tagebau Garzweiler, lagert so viel Braunkohle,
dass sie allein den deutschen Klimaschutz in Rauch aufgehen lassen
könnte. In einem breiten Bündnis von Campact, BUND, Greenpeace,
Klima-Allianz, Naturschutzbund und Anderen, ist das Ziel des aktiven
Protest gegen die weitere umweltschädliche Erweiterung des Tagebaues
und der damit verbundenen Kohleverstromung mehr als erfüllt wurden.
Mehr
Informationen unter
http://blog.campact.de/2015/04/6-000-menschen-stoppen-die-kohlebagger/Dazu noch:
Der Energiekonzern Vattenfall kann sein ostdeutsches Braunkohlegeschäft innerhalb von 15 Jahren herunterfahren und auf Erneuerbare Energien umsteigen – ohne dadurch Arbeitsplätze oder Deutschlands Klimaschutzziel zu gefährden.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Vattenfall will seine klimaschädliche Braunkohlesparte verkaufen. Doch die aktuelle Diskussion über einen Klimabeitrag für Kohlekraftwerke unterstreicht die unsichere Zukunft des Geschäfts und verzögert den Verkaufsprozess laut Agenturmeldungen. Vattenfall kann in der Lausitz den schrittweisen Braunkohleausstieg bis 2030 vormachen und den Mitarbeitern gleichzeitig zukunftsfähige Jobs in den Erneuerbaren Energien anbieten. Dieser Weg ist nicht einfach, aber er ist unausweichlich.
Unter diesem Gesichtspunkt sollte man die von der Kohlelobby gemeinsam mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie veranstaltete Gegendemo in Berlin für die Erweiterung sehen.Hier wird versucht das Rad zurückzudrehen. Für Vattenfall der billigste Weg sich aus der Verantwortung zu stehlen, denn sie wollen ja ihre Kohlesparte verkaufen und sich nur noch den EE zu wenden.Das ist Pseudomoral in Hinblick auf ihre Arbeitnehmer.Die Gewerkschaft spielt dieses Spiel mit. Hat sie das Kämpfen für AN Interessen aufgegeben? Hier geht es um zukunftsträchtige Arbeitsplätze und nicht um Verteidigung einer Technologie, die in absehbarer Zeit ausgedient hat.
TTIP
Millionen
von Menschen protestieren gegen TTIP in ganz Europa, auch in
Deutschland gibt es ein erhebliches Potential von Menschen, die ihren
Protest zu TTIP, CETA in den verschiedenen Formen zum Ausdruck
bringen.Informiert euch über Google gebt ganz einfach -
Protestveranstaltungen gegen TTIP – ein. Es ist schon
festzustellen, dass viele Menschen es sich nicht gefallen lassen von
Lobbyisten und einer diesen ergebenen Marionetten Regierung unter
Merkel und Gabriel zu folgen.
Ich
werde für alle die keinen Internetzugang haben eine
Veröffentlichung von
Attac zu TTIP
einstellen.
http://www.attac.de/kampagnen/freihandelsfalle-ttip/hintergrund/ttip-mythen
Mythos
1: TTIP und CETA sind reine Handelsabkommen. Es geht darum, den
Austausch von Gütern und Dienstleistungen zu vereinfachen. 
TTIP und CETA sind weit mehr als Handelsabkommen. Sie dienen vor allem dazu, die Macht transnationaler Konzerne zu stärken und demokratische Institutionen zu schwächen.
- 
Die
 Kapitel zum Investitionsschutz etwa sehen ein eigenes Justizsystem
 vor, das Investoren besondere Klagerechte gegen Staaten einräumt,
 und zwar ohne jede demokratische Kontrolle.  Auch die Kapitel
 zur sogenannten „regulatorischen Kooperation“ untergraben
 demokratische Entscheidungsstrukturen und verschaffen
 Wirtschaftslobbys die Möglichkeit, unliebsame Gesetzesvorhaben noch
 vor einer öffentlichen Debatte aus dem Verkehr zu ziehen oder zu
 verwässern. 
 
 - 
Durch
 TTIP und CETA drohen viele soziale, demokratische und ökologische
 Errungenschaften als „Handelshemmnisse“ definiert zu werden, von
 der Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel über die
 Buchpreisbindung bis zu Datenschutz und Finanzmarktregulierungen. 
 - 
Darüber
 hinaus verbieten die Abkommen Kommunen, Bundesländern und Staaten,
 einmal privatisierte Betriebe und Branchen wieder in öffentlichen
 Besitz zu überführen („Sperrklinkenklausel“). Dadurch schaffen
 sie eine Einbahnstraße in Richtung Privatisierung und
 Deregulierung.
 
Literaturtipps:
- 
Thomas
 Fritz: TTIP: Kapitulation vor den Konzernen
 - 
Attac-Factsheet
 "Regulatorische Kooperation"
 - 
Webseite
 "Ich bin ein Handelshemmnis"
 
Die Erfahrung mit bisherigen „Freihandelsabkommen“ zeigt, dass diese Verträge vor allem die Macht und Profitraten transnationaler Konzerne stärken – und dies meist zu Lasten der Bevölkerungsmehrheiten.
- 
Die
 Nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA etwa hat für Mexiko zu
 einer wirtschaftlichen Katastrophe geführt: Millionen von
 Kleinbauern verloren durch hochsubventionierte Billigimporte aus den
 USA ihr Einkommen. Auto- und Textilhersteller aus den USA wiederum
 verlagerten ihre Produktion in den Norden Mexikos, wo nun zu
 Niedrigstlöhnen in Sweatshops ohne gewerkschaftliche Organisation
 gearbeitet wird.
 - 
Freihandel
 dieser Art fördert einen ruinösen Standortwettbewerb und
 verringert staatliche Umverteilungsspielräume.
 
Literaturtipps:
- 
Attac-Seite
  zur Freihandelskritik
 - 
Studie
  zu TTIP und Freihandel von der Wirtschaftsjournalistin Ulrike
  Herrmann
 - 
Dierk
  Hirschel (Verdi)
  im Freitag über die Frage, wem Freihandel nutzt
 - 
Alternatives
  Handelsmandat
 
Kritische Analysen der Studien, auf die sich EU-Kommission und Bundesregierung berufen, ergeben ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum in der EU in der Größenordnung von nur 0,1 Prozent pro Jahr. Ökonomen betrachten das als statistisches Rauschen. Außerdem sind die Grundannahmen und Methoden dieser Studien wiederholt von Fachleuten angezweifelt worden. Oft dienen Studien nur dazu, über das Trugbild wissenschaftlicher Legitimation von jenen Unternehmens- und Machtinteressen abzulenken, die die eigentlichen Antreiber für TTIP & Co sind.
- 
Selbst
 Wirtschaftsminister Gabriel musste zugeben, dass Prognosen über die
 Job- und  Wachstumseffekte von TTIP letztlich „Voodoo-Ökonomie“
 sind.
 - 
Eine
 Studie der amerikanischen Tufts-Universität, die ein
 Berechnungsmodell der Vereinten Nationen benutzt, kommt sogar zu
 negativen Effekten auf Beschäftigung und Wirtschaft.
 - 
Die
 EU-Kommission und der BDI haben nach massiver Kritik an unseriösen
 Wachstumsprognosen und manipulierten Zahlen die falschen Versprechen
 inzwischen von ihren Webseiten gelöscht. Damit ist das gewichtigste
 Argument der TTIP-Befürworter in sich zusammengebrochen.
 
Literaturtipps:
Für eine positive oder auch nur neutrale Wirkung von TTIP auf KMU gibt es keine Belege. Da zwei Drittel des transatlantischen Handels auf Großkonzerne entfallen, sind Zugewinne vor allem in diesem Bereich zu erwarten. Angesichts der bestenfalls minimalen gesamtwirtschaftlichen Wachstumseffekte ist sogar davon auszugehen, dass die Zugewinne der Konzerne zulasten von KMU gehen würden.
- 
Im
 Vergleich zu den Global Playern sind die meisten KMU deutlich
 weniger exportorientiert, oft handelt es sich um hoch spezialisierte
 Nischenanbieter für lokale und regionale Märkte. Wenn nun durch
 TTIP die Märkte vergrößert und dereguliert werden, erhöht sich
 für sie der Wettbewerbsdruck drastisch und Großkonzerne könnten
 durch Niedrigpreiskonkurrenz ihre Nischen besetzen.
 - 
Viele
 staatliche Schutzmechanismen für KMU würden unter TTIP und CETA
 als „diskriminierend“ gelten und könnten Gegenstand von Klagen
 werden. 
 
 - 
Auch
 von Investor-Staats-Schiedsgerichten würden vor allem Großkonzerne
 profitieren, weil nur sie die hohen Kosten von durchschnittlich 8
 Millionen Dollar pro Verfahren aufbringen können. 
 
 
Literaturtipps:
Wirtschaftsminister Gabriel, der dieses Argument gern benutzt, hat TTIP- und CETA-Kritikern wiederholt irrationale „Angstmacherei“ vorgeworfen. Doch das China-Argument ist genau dies: irrationale Angstmacherei. Es folgt dem uralten Muster, die „gelbe Gefahr“ zu beschwören, um eine Politik durchzusetzen, die auf immer mehr Ablehnung in der Bevölkerung stößt.
- 
Tatsächlich
 treiben die EU und Nordamerika durch TTIP und CETA weltweit
 schlechte Standards voran, die Demokratie, Umweltschutz und
 Arbeitnehmerrechte untergraben. 
 
 - 
Auch
 in den sogenannten EPA-Abkommen mit afrikanischen und karibischen
 Staaten hat sich die EU bereits als rücksichtsloser Hardliner
 erwiesen: Soziale Sicherheit und Menschenrechte in den betroffenen
 Staaten wurden systematisch den Interessen europäischer
 Großunternehmen geopfert. 
 
 - 
Der
 Verweis auf das angeblich besonders rücksichtslose China dient vor
 allem dazu, von der aggressiven Handelspolitik der Bundesregierung
 und der EU abzulenken.
 
Im Übrigen verhandelt die EU längst auch mit China – ebenfalls im Geheimen – über ein Freihandelsabkommen.
Literaturtipps:
Der SPD-Parteikonvent hat zwar im Herbst 2014 unter dem massiven Druck von TTIP-Kritikern beschlossen, dass es keine Absenkung von Standards geben dürfe, keine Schiedsgerichte, keinen Regulierungsrat, keinen Privatisierungs- und Deregulierungszwang und dass alle Verhandlungspapiere offengelegt werden müssten.
- 
Diese
 Positionen finden allerdings in den konkreten Verhandlungsprozess
 zwischen EU und USA so gut wie keinen Eingang. Und weder die
 SPD-Fraktion noch Wirtschaftsminister Gabriel haben bisher eindeutig
 erklärt, dass sie TTIP blockieren werden, wenn die Wünsche des
 Konvents nicht erfüllt werden. 
 
 - 
Im
 Gegenteil: Vieles deutet darauf hin, dass TTIP im Ernstfall
 durchgewunken wird. Statt z.B. die unnötigen und gefährlichen
 Schiedsgerichte abzulehnen, hat Gabriel sich inzwischen für ein
 „reformiertes“ ISDS ausgesprochen. Den Regulierungsrat erwähnt
 er überhaupt nicht und von einer Offenlegung sämtlicher
 Verhandlungstexte ist keine Rede.
 - 
Die
 Nagelprobe für die Glaubwürdigkeit der SPD ist das CETA-Abkommen
 mit Kanada, das bereits weitgehend ausverhandelt ist. Die
 Bundesregierung einschließlich von Sigmar Gabriel setzt sich für
 eine rasche Ratifizierung ein, obwohl dort viele der vermeintlichen
 roten Linien weit überschritten sind. CETA sieht sowohl private
 Schiedsgerichte vor als auch „Sperrklinkenklauseln“, die Staaten
 in eine Einbahnstraße von Deregulierung und Privatisierung zwingen.
 
 
 
Literaturtipps:
Profiteure sind wiederum nur die Minderheit mit ihren sich selbst erschaffenen Machtbefugnissen.
Es geht hier nicht um Chlorhähnchen, so wie es die Meinungsmache den nicht nachdenkenden Michel weismachen will. Nein es geht um die Existenzgrundlage und um die berechtigten Ansprüche aller Menschen für ein lebenswertes Leben.
Informiert euch über Attac. Es sind keine „Spinner“und bei weiten keine Minderheit.
http://www.attac.de/was-ist-attac/selbstverstaendnis/
Glück auf
Ralf