Freitag, 2. Mai 2014

Parzival (aus dem Buch "Liebe, Tod und andere Leiden")

Parzival

Wie war ich einst verliebt in dieses Wesen
Und glaubte gar so manches Mal
Ich könnt in diesen Augen lesen
Sie wär mein heil`ger Gral

Und wenn ich wirr wie Parzival
In der Welten Leere hing
Sie mich ein ums and`re Mal
Mit ihrem liebend Herz auffing

Und gleich Parzival bei seiner Suche
Auf dem gnadenlosen Weg zum Glück
Auserkoren und beladen mit dem Fluche
Findest du nur schwer zurück

Triffst auf Wesen, die dir Liebe heucheln
Hexen – zugleich feenhaft –
Die dich aber rücklings meucheln
Und berauben deiner Kraft

Jeder Schritt bedeutet neue Qualen
Eisern hältst du deine Träume fest
Lässt dir jeden Schmerz gefallen
Glaubst an Liebe bis zuletzt

Doch trifft in Wirklichkeit nur selten ein
Was man sich selber vorgestellt
Und man bleibt – wie Parzival – allein
In seiner schizophrenen Welt

Zwar ist Parzival nur eine Sage
Aus längst vergang`ner Zeit
Die Wirklichkeit zeigt sich mit jedem Tage
Verdrängt Romantik, zwingt zur Sachlichkeit

Nur in vergilbten alten Seiten
Findet sich noch manchmal eine Spur
Von Menschen die für Liebe streiten
Vergess`ne Helden - `ne Romanfigur

Doch endet jedes Buch abrupt
Schlägt Jemand dir die Seiten zu
Was nützt der Schmerz, was deine Wut
Was bleibt ist Wirklichkeit – bist Du -



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