Sehr geehrter Herr Robert Kroiß.
Es ist etwas schwierig, jetzt auf zwei
Homepages über das gleiche Thema schriftlich zu diskutieren und
weitere Diskutanten mit einzubeziehen.
Bezug nehmend auf meine Beiträge von
gestern und heute bei Wanda Müller möchte ich jedoch hier
zusätzlich auf Ihren Beitrag noch eingehen.
Ihre Zustimmung zu Heiner Klein, dass
alles ohne Gott sinnlos wäre, kann nur bedingt zugestimmt werden. Da
wäre zuerst einmal zu hinterfragen, wie sich Sinnlosigkeit
definiert? Ist es wirklich ein sinnloses Leben für Lebewesen, ohne
dass Gott existiert? Was ist mit Tieren, Fischen, Pflanzen? Leben sie
sinnlos, weil sie von Gottes Existenz nichts wissen? Ist ein
menschliches Leben nur im Bewusstsein des Weiterlebens in einer
anderen Form ein sinnvolles Leben?
Ist da nicht letztendlich die Hoffnung
auf ein Weiterleben die ausschlaggebende Meinung, ein Leben ohne
diese Möglichkeit wäre sinnlos und dürfte damit vielleicht
"weggeworfen", "beendet" werden? Auch wenn es
keinen Gott gibt und nach meinem Tode alles zu Ende ist, ich nur in
andere Daseinsformen übergegangen bin ohne eigenes späteres Wissen
darüber, fand ich mein bisheriges Leben überhaupt nicht sinnlos und
werde mein restliches zukünftiges Leben genau so wenig sinnlos
ansehen!
Was ist denn, wenn die Lehrmeinungen
der verschiedenen Religionen gar nicht zutreffen, dass ein
existierender Gott wirklich uns Menschen ein irgendwie bewusstes
Leben nach dem Tode ermöglichen will? Dann war doch nicht das uns
geschenkte Leben als Mensch sinnlos, sondern nur der Glaube an eine
"Wiedergeburt" oder an ein irgendwie geartetes
"Weiterleben" sinnlos. Mehr nicht, aber auch nicht weniger!
Dann bleibt doch das aktuelle Leben nicht sinnlos, auch wenn es für
uns unwiderruflich vergänglich und nicht erinnerbar ist.
Ich denke mir, dass viele Menschen nur
im Hinblick auf ein Leben nach dem Tode an solch eine Religion
glauben, ja glauben wollen, in der Hoffnung, dass sie dabei sind,
wenn es das gibt. Diese Hoffnung hat viele Menschen dazu angehalten,
ihren oberen "Heilsverkündern" zu glauben, dafür zu
darben und auch zu töten. Dieser Übereifer, den wir heute noch
vorfinden, nicht nur bei gewissen Moslems, welche durch Selbstmorde
glauben, Allah stelle ihnen dafür 99 Jungfrauen zum eigenen
Vergnügen zur Verfügung, sondern auch aktuell die Buddhisten in
Myanmar, welche durch eine Stadt zogen und viele Moslems wahllos
töteten; das geschieht so seit Jahren in "schöner
Unregelmäßigkeit"!
Sollte es keinen Gott geben, dann
merken sie nicht einmal, dass sie zu Lebzeiten "genaseweist"
wurden oder sie beteten den falschen Gott an, in dessen "angeblichem
Auftrag" sie töteten, und werden vom tatsächlich existierenden
anderen Gott dafür "verdammt". Dann werden sie wenigstens
einmal wissen, dass ihre Handlungen falsch waren und sie für ihre
Untaten zur Rechenschaft gezogen wurden. Für die Ermordeten leider
zu spät!
Für Menschen ohne bzw. ohne festen
Gottesglauben ist ein fehlender Gott ja kein "Malheur"!
Selbst ein doch existierender Gott dürfte für diese Menschen nicht
negativ ausgehen, wenn sie sich zu Lebzeiten vernünftig verhalten
haben. Nun ist vernünftig verhalten sicherlich eine Auslegungssache
und auch je nach Kulturkreis, eine in Nuancen andersgeartete
Lebensweise. Sie wäre für unseren Kulturkreis noch zu definieren,
was einer eigenen Betrachtung überlassen bleiben sollte.
Bei Wanda Müller war ich ja in meiner
Antwort an Heiner Klein schon darauf eingegangen, dass ich einen Ruf
Gottes an mich "noch nicht" verspürt habe. Und wenn er
denn ruft, mich auslässt, dann kann ich dies nicht ändern, will ich
auch nicht ändern. Wer bin ich gegen die Allmacht Gottes, gegen
seine Allwissenheit, dass wenn er etwas will oder nicht will, ich
daran zu mäkeln habe/hätte? Er wird wissen warum ich nicht und
andere doch oder was alles Denken aller Menschen inklusive deren
Austausch und Überlieferungen in jedem einzelnen Menschen für
Gedankengänge freisetzen und welche nicht. Und danach wird einmal
sein Urteil gesprochen werden, da bin ich mir ziemlich sicher und
darauf vertraue ich fest, immer vorausgesetzt, es gibt ihn wirklich.
Wenn nicht, sind solche Gedanken an später sowieso Makulatur! Aber
die Hoffnung stirbt zuletzt!
Für heute mit freundlichen Grüßen
Walter Neumann
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