Mittwoch, 13. Februar 2013

„Der Turmbau zu Babel“ und seine diversen Bausteine

oder: wie mir ein Forist dieses Gleichnis – nämlich dem Streben nach Höherem durch einen immer währenden Kampf - und dessen Sinnlosigkeit und deshalb auch logischen Versagens verständlicher machte.

Bausteine eines derartigen „Turmbaus“ sind Dogma und Doktrin, wenn auch unterschiedlichster Herkunft.
Sie sind bereits geistige Ursache und damit Beginn für einen immer währenden Kampf; noch ehe es zu einer Materialisierung kommt. Denn diese lassen an sich ja keinen Widerspruch zu. Sind aber gleichzeitig und geradezu Anlass dafür Widerspruch zu erzeugen. Gerade und erst recht, wenn es sich um Dogmen im Bezug auf die Freiheit des Einzelnen als Teil des Ganzen handelt. Die Dogmen selbst sind ja ebenfalls nur Teil des Ganzen.
Wenn dann ein Dogma aufgestellt wird, welches besagt, dass es zur Erlangung „des Höheren“ der Menschheit eines immer währenden Kampfes bedarf, dann stellt sich – zumindest mir – die Frage, was „dieses Höhere“ (Ziel), welches nur durch einen immer und ewig währenden Kampf zu erlangen ist dann auch tatsächlich ist?! Dann fehlt mir hier schon mal die Definition „des Höheren“. Sollte „dieses Höhere“ (Ziel) der Frieden und die Freiheit der Menschheit sein, dann kann es m. E. niemals über einen immer währenden Kampf erreicht werden. Denn genau dieser - bereits in den Köpfen der Dogmatiker stattfindende - immer währende Kampf (materialisiert in Kriegen mit entsprechenden Waffen) als immer währende Notwendigkeit schließt den Frieden und die Freiheit als „das Höhere“ als Ziel – zumindest schon mal für die Zeit des immer währenden Kampfes - aus.

Da wird dann die Jahrtausende alte Menschheitsgeschichte und deren Wunsch nach mehr Gerechtigkeit und Humanismus – was ja unbestritten ist – als eines immer währenden Kampfes der Unterdrückten und Ausgebeuteten, also der Benachteiligten gegen die Bevorzugten angeführt. Ziel dieses immer währenden Kampfes ist das Streben und Erreichen des Höheren – ohne dieses Höhere zu definieren (können) - in der Natur und der Menschheit. Außer mit den Begriffen Gerechtigkeit und Humanismus.

Sie haben von der Dialektik der Natur und der Menschwerdung (Hegel, Marx, Engels) rein gar nichts verstanden.
Insbesondere von einer der drei dialektischen Leitlinien von Hegel nichts,
nämlich der polaren "Einheit und des Kampfe(s) der Gegensätze" wie Hegel es formuliert.
In dieser Einheit und des Kampfes der Gegensätze dreht sich weder die Natur noch die Menschheit im Kreise, sondern führt nach Hegel, Marx und Engels zu Höherem in Natur und Menschheit.“

Wie „gerecht“ und „human“ aber ist ein immer währender Kampf in der Menschheit?!
Wenn der immer währende Kampf als Notwendigkeit zur Erlangung „des Höheren“ allerdings „gerecht“ und „human“ ist – bzw. muss er dann ja eigentlich im Sinne, der Erkenntnis und Auslegung eines derartigen Ziels sein -, dann sind auch beide Seiten (Gegner), also Herrschende und Beherrschte, Ausbeuter und Ausgebeutete, Unterdrücker und Unterdrückte, Benachteiligte und Bevorzugte - also die sich „Bekämpfenden“ im Ringen um ein und dasselbe Ziel - als (DAS) notwendige/s Übel eines immer währenden Kampfes mit dem Ziel und Ergebnis für „das Höhere“ in ihrem jeweiligen Denken und Handeln, Sein und Bewusstsein GERECHTfertigt.
Eine Dogmatisierung dieses immer währenden Kampfes als „das Ziel“ eines „Höheren“, nämlich gerade die Überwindung (als umgesetzte Gerechtigkeit) dieses immer währenden Kampfes sind demnach dann aber als ad absurdum anzusehen. Es sei denn, man sieht in diesem immer währenden Kampf und den dadurch erreichten „Reformen“ im Verteilungskampf „das Höhere“. Sollte aber „das Höhere“ nicht gerade die Überwindung - und damit eine hergestellte Gerechtigkeit - dieses immer währenden Kampfes sein?!
Wie absurd, einen Kampf für die Gerechtigkeit als Ziel des Höheren damit zu führen, dass man glaubt, man sei gerechter als diejenigen, welche man bekämpft?! Wenn diese doch die zu bekämpfende „Notwendigkeit“ zur Erlangung des „eigenen“ Ziels sind?! Wenn also „beide Seiten“ ein und demselben Ziel – nämlich dem „Höheren“ in der Menschwerdung - „dienen“?! Damit auch erst die Möglichkeit zu der/einer Unterscheidung sind?! Deshalb wohl auch die "Beschreibung" des „Brudermords“ und das „Kainsmals“, wie dies in der Bibel – als „immer“ gültiges Gleichnis - beschrieben ist.

Deshalb schrieb ich in meinem Beitrag – in der Hoffnung auf eine Antwort bzgl. dieses Dilemmas - eben folgendes:
Frieden, Freiheit, Wohlstand etc. - von wem auch immer verkündet – also doch nur ein „Hirngespinst“ der Menschheit?! Auch derer, die Opfer im Kampf für ihr „Ziel“ - welches demnach sowieso unerreichbar ist – als „Notwendigkeit“ ansehen?! Wozu dann der ewige Kampf, wenn dieses verkündete und verheißene „Ziel“ doch bloß das Hirngespinst von Menschen und damit eine unerreichbare Utopie ist?! Auch wenn durch diese Kämpfe über die Jahrtausende „Stück“ für „Stück“ (wenn also vom Tische der Herrschenden NUR die abfallenden Krummen ein wenig größer wurden und werden) ein wenig „erreicht“ wurde? An der ursächlichen Situation – trotz oder gerade wegen der Kämpfe -, „Herrschende“ gegen „Beherrschte“, oder auch umgekehrt sich aber letztlich bis heute nichts ge- und verändert hat?!“

und:

Das Ergebnis „ständiger und ewiger Kampf“, gleich einem „Perpetuum mobile“ mit einem „Kampfziel“, welches schon deshalb gar nicht (anders) zu erreichen ist, weil „man“ sich ständig im „Kreis“ - also der Notwendigkeit des ewigen Kampfes - dreht?!
Wäre da die „logische“ Erkenntnis eigentlich nicht, dass „man“ sich die Kämpfe und die damit verbundenen Opfer sparen könnte, ja eigentlich sollte und müsste, da sich ja sowieso – auch trotz ewig währenden Kämpfe - in/an der (UR)Sache (außer, dass die erkämpften „Krummen“ ein wenig größer werden) NICHTS – nur die Zeit und die Geschichtsschreibung- ändert?!“

worauf ich oben angeführte Antwort, nämlich dass ich rein gar nichts verstanden hätte, bekam.

Von daher bekam ich allerdings neuerlich nur eine Bestätigung für etwas, was ja auch und gerade durch die Menschheitsgeschichte offensichtlich ist. Der ständige und immer währende Kampf, ohne bis dato auch nur ansatzweise ein Ergebnis dahingehend zu erzeugen, dass die Überwindung dieses immer währenden Kampfes als „das Höhere“ anzusehen wäre.

Und so wie dieses Ziel, in einem immer währenden Kampf nach dem „Höheren“ zu streben als Gleichnis für „den (gescheiterten) Turmbau zu Babel“ stehen könnte, stehen vmtl. eben auch andere Gleichnisse in der Bibel. Insbesondere seit dem „Erscheinen“ eines „Jesus“. Welcher – ob tatsächlich als existierendes und lebendes Beispiel sei mal dahingestellt – als Gleichnis mit den Worten zur Feindes- und Nächstenliebe, der Vergebung und des Verzeihens einen Weg aufzeigte, welcher u. U. dann doch als der Weg zur Überwindung eines immer währenden Kampfes und damit zu einem tatsächlich „Höherem“ und einer tatsächlichen und wahrhaften Gerechtigkeit in der Menschwerdung ziel führend sein könnte.


Montag, 11. Februar 2013

Ernüchterung bei einem Blogger

oder weshalb sich immer zwei Fraktionen (Fanclubs) bilden, aber trotzdem keine Lösung angeboten wird.

Egal welches (aktuelle) Thema, egal welche Talkshow. Stets diskutieren zwei „Fraktionen“ ( meist eingeteilt in „links“ und „rechts“, „progressiv“ und „konservativ“ ) und streiten sich dann über die richtige Erkenntnis und Auslegung des jeweiligen Themas. Der Grund hierfür ist m. E., dass es keiner Seite gelingt, sich auf die (Ur)Sache des Diskussionsthema, „einen Fehler, ein Fehlverhalten, das Problem“ - welches/r ja eigentlich die primäre „Ursache“ für ein Diskussionsthema ist - einzulassen. Sondern es wird ständig darüber diskutiert, wer „in der Sache“ recht (also das Richtige tat, richtig „re-agiert“, die „Sache“ progressiv oder eben konservativ betrachtet ) hat. Wer – und NICHT WAS - der/die „Auslöser“, oder der/die „Betroffen/n“ in solch einer Situation ist. Da versucht schon mal eine „Müllerin“ einen „wolf“ zu erlegen; ein „Löwenmaul“ eine „Jahreszeit“ an „zu brüllen“; ein „Don Quichotte“ gegen Windmühlen zu „kämpfen“ und ein „Till Eulenspiegel“ nicht nur sich selbst den Spiegel vor zu halten. Und dann glaubt man, dass man mit dem bilden von Fronten eine gemeinsame Lösung durch eine entsprechende Diskussion in Blogs und Foren finden könnte?! Es ist in Foren und Blogs wie bei einer „Sportveranstaltung“. Man hat zwar eigentlich Interesse am „Sport“, am Gleichen. Geht aber zur „Veranstaltung“ bereits als „Angehöriger“ eines bestimmten „Vereins und Fanclubs“ und sieht dann diese „Sportveranstaltung“ auch nur mehr aus dem Blickwinkel des jeweiligen Vereins und Fanclubs. Der „Sport“ an sich tritt dabei immer mehr in den Hintergrund und die „Fanclubs und Anhänger" ihres jeweiligen „Vereins“ prügeln dann aufeinander ein. Was aber das "Spiel" an sich weder tangiert, noch ändert.
Die „Ursache“ - der eigentliche Auslöser (nämlich „der Sport“an sich), ein vorherrschendes „Fehlverhalten“ in „dieser Sportart“ - für ein zu diskutierendes, derartiges Thema, einer derartigen „Fraktionsbildung“ gerät dabei allerdings immer mehr und weiter in das Abseits.

An dieser Stelle füge ich einfach mal einen Link mit Hagen Rether ein, welcher m. E. ebenfalls sehr gut beschreibt, worin das Problem fehlender Lösungen liegt:


So sind derzeit Frau Schavan, oder bei GJ erneut das Thema „Kirche“ in diversen Foren und Blogs aktuell. Jede Menge Resonanz und Emotion tritt dabei zu Tage.


Bei Frau Schavan ist das „Fehlverhalten“ ein „Foulspiel“ evtl. dahingehend, dass sie vielleicht eine Plagiatorin ist. Dass sie sich im Falle „Guttenberg“ evtl. zu weit aus dem Fenster gelehnt hat und nun über die „Fensterbrüstung“ gestürzt ist. Jetzt wäre und ist das eigentlich kein unlösbares Problem. Denn auch wenn man mal gefallen ist, kann man wieder aufstehen und erhält eine 2.te Chance.

In diesem Fall verhalten sich nun die „Vereinsanhänger“ und „Fanclubs“ aber eben genauso, wie man es von einem „Fußballspiel“ her kennt. Die Anhänger von Frau Schavan beteuern, dass das „Foulspiel“ weder absichtlich, noch gar so schlimm gewesen sei.
Die Gegner von Frau Schavan beharren darauf, dass sie absichtlich foul gespielt hat und deshalb des Platzes verwiesen werden muss.
Und keiner – egal welchem Fanclub zugehörig – kommt auf die Idee, danach zu trachten, dass „man“ sich darauf einigt, dass künftig bei derartigen „Sportveranstaltungen“ einfach NICHT mehr foul gespielt wird. Man diskutiert gar nicht mehr über das „Foul“, sondern über den/die „Foulenden“, bzw. über den/die „Gefoulten“.
Anstatt – noch dazu, wenn in den meisten Fällen das Foul geahndet wurde, eine Entschuldigung und der „Freistoß“ als „Strafe“ erfolgte – sich miteinander darauf zu verständigen, künftig einfach das „Foulspiel“ zu unterlassen, ist dieses „Foul“ nun gar NICHT MEHR der Diskussions- und Streitpunkt. Sondern die Fronten werden zwischen den „Vereinsanhängern“ und „Fanclubs“ - auf Grund ihrer "Vereinszugehörigkeit" - verhärtet.
Und genau deshalb kommt es auch zu keinen Lösung(svorchläg)en, sondern zum ständig wiederholten Foulspiel. Einmal von der einen „Mannschaft“, das andere Mal von der anderen „Mannschaft“. Aber weder die Solidarisierung mit dem/den „Foulenden“, noch mit den/dem „Gefoulten“ führt zu einer Lösung des „Problems FOUL“! Sondern nur die Einigung darauf, dass ALLE künftig das „Foulspiel“ zu unterlassen gewillt sind.
Darauf sollten und müssten ALLE Teilnehmer gemeinsam hinwirken, damit auch ALLE am „Sport“ an sich partizipieren und Freude an der gemeinsamen Teilnahme erfahren können.

Auch beim aktuellen GJ-Thema „ Die Glauben-Frage: Wie lebensnah ist die Kirche?“ bilden sich in den Foren wieder die "Vereinsanhänger" und Fanclubs“ heraus.

Dabei ist die „Glauben-Frage“ eine (Über)Lebensfrage, völlig unabhängig von Kirchen und deren Lebensnähe. Wie lebensnah diese Glaubens-Frage ist, kann wohl nur jeder für sich selbst beantworten. Die Problematik liegt m. E. auch in diesem Falle wieder darin, dass man die eigentliche „Ursache“, nämlich den Glauben sofort wieder mit den Kirchen und Religionen, mit einem Gotteglauben oder eben genau das Gegenteil davon (also "Vereinen" und "Fanclubs") verbindet. Anstatt sich einfach mal mit der „Sache“ Glauben als Teil des Lebens zu beschäftigen. Ohne gleich wieder Fronten zwischen „Gläubigen“ und „Ungläubigen“, „Theisten“ und „Atheisten“ aufzubauen. Entsprechende „Fanclubs“ zu gründen und „Vereinszugehörigkeiten“ als „Lösungsmöglichkeit“ zu betrachten. In dem Wissen, dass es genau so niemals funktionieren kann.

Aber sicher ist, dass die Menschheit ohne Glauben – weder bisher, noch künftig – überleben könnte und kann.
Denn auch der gesamte „(geistige, wie technische) Fortschritt“, die „Wissenschaften“ wären niemals zu Ergebnissen und Erkenntnissen gekommen, hätten sie – vmtl. auch durch entsprechende Überlebens – und Zukunftsängste veranlasst – nicht geglaubt und damit gehofft, dass es da ein Wissen und Lösungen zu entdecken gäbe und gibt. Hätten sie ihrem Glauben und ihrer Hoffnung nicht vertraut. Glaube ist also zunächst und primär eine Vertrauenssache in Etwas, das - bis dahin - noch gar nicht bewiesen ist und auch keine Frage der „Vereinszugehörigkeit“.

Was war denn vor dem „Wissen“?! Nichtwissen... und der Glaube und die Hoffnung, dass es da etwas zu erforschen, erkennen, zu lösen, zu finden und zu beweisen gäbe. Somit wäre auch „Wissen(schaft)“ letztlich „nur“ eine Erfindung ( wie vielleicht auch „Gott“ ) des Menschen, welche sich auch erst im Nachhinein als berechtigte Hoffnung und berechtigter Glaube erfüllte und auch nur im Nachhinein - durch ein in die Tat umgesetztes Vertrauen - genauso beweisen kann. Voraussetzung für jegliche und auch sämtliche „Erfindung(en)“ - demnach also auch für die „Erfindung“ Gott – ist also immer die Hoffnung und der Glaube. Und dass sich die „Erfindung“ auch in die Tat umsetzen ließe. Wer also nicht an die „Erfindung“ Gott glaubt, wird auch gar kein Interesse daran haben, einen derartigen „(NICHT)Glauben“ in die Tat umzusetzen. Er bleibt allerdings nur sich selbst den „Beweis“ schuldig. Nicht demjenigen, der „glaubt“ und diesen seinen Glauben auch in die Tat umsetzt. Eben genau wie bei allen anderen Erfindungen auch. Der Glaube daran macht Kräfte und Möglichkeiten frei, am Ende auch gegen sämtliche Widerstände, welche dann zum Ergebnis und dem „Beweis“ führen.
Und da von „Erfindungen“ jeglicher Art die Menschen immer profitierten – so jedenfalls „glaubt“ man -, ohne dass jeder Wissenschaftler sein kann und muss; ohne dass jede „frühere Formel“ und Erkenntnis aufrecht erhalten wurde und jeder Einzelne diese „Formeln“ exakt nachvollziehen kann, gelten „Erfindungen und Wissen(schaft)“ als Tatsache und beweisbar. Nur nicht im Bezug auf einen "Gottesglauben", auf die "Formel der Bibel".

So ist eben die „Erfindung“ (ob wissenschaftlich, technisch oder „religiös“) nur der „Spielball, das Spielgerät“ ( so auch das „Wort Gottes“, die Bibel ), mit welchem man nun gemeinsam oder eben gegeneinander der Ausübung der „Sportart“ nachgehen kann. Das „Sportgerät“ ist, bzw. wirkt weder negativ, noch positiv. Sondern diejenigen, welche das „Sportgerät“ benutzen, mit „ihren eigenen Spielregeln“ versehen, gegnerische Vereine gründen machen aus dem „Sport und Spiel“ einen Krieg und einen Kriegsschauplatz und benutzen das "Sportgerät" zum eigenen Nutzen und Vorteil und wollen gar nicht ALLE gleichberechtigt daran teilhaben lassen.

Und deshalb stellt sich bei mir eine große Nüchternheit und gelegentlich auch eine gewisse Resignation im Bezug auf Blogs und Foren ein.

Ergänzung nach einem Beitrag hier: 
http://wanda-mueller.de/eigene-geschichten-und-gedanken/gedanken-beim-winterspaziergang/

Gedanken im Winter (ohne Spaziergang)

vielleicht hat sich der Forist – wie schon des öfteren – nicht ganz so klar ausgedrückt. Aber durch Deine Gedanken angeregt, kann er ja vielleicht etwas klarstellen.

Zitat: „Bei einem Sportwettkampf gibt es immer Gewinner und Verlierer. Muss es beim Austausch von Meinungen dies sein, einer will gewinnen, andere werden zu Verlierern abgestempelt?“

Und genau hier liegt evtl. die Unklarheit in der Ausdrucksweise des Foristen.

Wenn nämlich nicht mehr das Sportgerät, das Spiel und damit die eigene Ertüchtigung im Mittelpunkt der „Veranstaltung“ steht, sondern der WETTKAMPF- weshalb dann auch Regeln ge- und erfunden werden müssen um Sieger und Verlierer auch ausmachen zu können, evtle. eigene Nachteile per Doping ausgeglichen und notfalls eben auch foul gespielt werden muss und wird-, genau dann geht es auch nur mehr darum, dass es einen Gewinner und Verlierer geben MUSS. Da geht es dann nicht mehr darum, gemeinsam einem „Sport“ nachzugehen. Sondern dann wird die eigentlich eigene Ertüchtigung zu einer „Waffe“, durch die man siegt oder verliert. Das „Sportgerät“, der „Sport“, die Freude am GEMEINSAMEN Spiel, das dazu „notwendige Sportgerät“ und eigentliche (UR)Sache, weshalb man sich zum „gemeinsamen bewegen des Sportgeräts und zu eigenen Ertüchtigung“ trifft, wird dann dahingehend in den Hintergrund gedrängt, weil es „Jedem“ nur noch darum geht, bloß nicht zu verlieren, sondern zu siegen. Und genau deshalb kommt es dann auch – weil man ja evtl. körperlich und sportlich unterschiedlich veranlagt ist - zu Mitteln wie dem „Foulspiel“, damit man nur nicht verliert.
Das bedeutet – für mich jedenfalls -, dass „man“ zum eigentlichen Sinn des „Zusammenkommen“, um miteinander Freude an der eigenen Ertüchtigung zu haben, genau dahin zurückkehren sollte (müsste), den WETTKAMPF aus den Köpfen der Beteiligten zu kriegen.
Wer „wahren“ Spaß am Sport hat, der kann und wird neidlos anerkennen, wer mit dem „Sportgerät“ besser umgehen kann und genau daran auch seine eigene Freude haben.
Wer am „Umgang“ mit dem Fußball Freude empfindet, wird die größte Freude mit „demjenigen“ haben, der am besten mit dem Ball umgehen kann. Unabhängig der „Vereinszugehörigkeit, der Nation“ oder sonst was. Es sei denn, man ist nicht „Anhänger“ des „Fußballs“, sondern Anhänger eines bestimmten Vereins, einer Nation oder „Fanclubs“. Dann zählt NURMEHR der „eigene“ Verein, Fanclub oder Nation. Nicht mehr, wer besser mit dem „Ball“ umgeht. Und genau dann werden auch – z. T. auch fadenscheinige – Erklärungen dafür gesucht, weshalb der „eigene Verein“, „Fanclub“ oder „Nation“ der/die „BESSERE“ ist. Selbst wenn der „eigene Verein“ auch nicht gewonnen hat.

Was so ein Winter(spaziergang) doch alles möglich macht.

 

Freitag, 8. Februar 2013

„Am Anfang war das Wort“, auch bei Annette Schavan

Plagiat hin oder her. Auch bei einem Plagiat geht es in erster Linie zunächst „nur“ um Worte ... in der Folge aber, was man daraus gemacht hat und vor allem damit und dadurch in weiterer Folge erreicht wird, erreichen kann. Wer gemäß der Promotionsordnung folgend eine eidesstattliche Versicherung abgibt, muss demnach dann wohl auch gewissenhaft handeln.
In ihrer Dissertation schrieb Frau Schavan über „Person und Gewissen – Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung“.
Damit darf man wohl davon ausgehen und dies auch genau so voraussetzen, dass sich Frau Schavan - als ehemalige Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, als aktuelle Ministerin für Bildung und Forschung - eigenständig und „gewissenhaft“ vor allem mit dem Thema Gewissen auseinander gesetzt hatte. Erst recht dann, wenn, wie sie beteuert. nicht den „Geist“ anderer für „ihre Arbeit“ bemüht habe. Wenn sie weiß und wissen muss, wie sehr es auf einen Wortlaut, auf das eigene Wort ankommt. Und auch erst recht dann, wenn man als Honorarprofessorin katholische Theologie lehrt.

„Ich schäme mich nicht nur heimlich“, so Frau Schavan. Vermutlich hat sich da das Gewissen in ihr und ihrer Person gemeldet, aber eben nur im Bezug auf das Handeln einer anderen Person.

Jetzt einfach mal davon abgesehen, dass ihr die Uni, welche ihr den Dr.-Titel verliehen und nun auf Grund eines vermuteten Plagiats wieder abgenommen hat. Wenn Frau Schavan ihre Dr.-Arbeit selbst „erarbeitet“ hat, dann hat sie sich demnach insbesondere mit dem Thema „Person und Gewissen“ - den Voraussetzungen für eine Gewissensbildung - auseinander gesetzt. Dann hat sie wohl auch selbst erkannt, ja gerade auf Grund ihrer „eigenen“ Arbeit und Auseinandersetzung mit dem Thema „Gewissen“, was damit und wie man sich darin ausdrückt. „Im gewissenhaften Handeln verwirklicht sich der Mensch, ..... wobei es beim Gewissen um das eigene Handeln und Unterlassen geht“ [[ Zitiert aus der Studienarbeit von M. E. Rolf „Entfaltung und Bildung des Gewissens im Jugendalter und die erzieherischen Rolle der Lehrkraft“]]

Und dann darf man sie wohl auch an ihre eigenen Aussagen, welche sie im Zusammenhang mit der Plagiatsaffäre des Herrn Guttenberg in einem Interview der SZ ( und hier habe ich mir ein paar Wortlautveränderungen – in rot, kursiv und fett dargestellt - erlaubt) geäußert hat erinnern und dann fragen, was ihr Wort gilt, was ihr Wort heute gerade im Bezug auf Gewissensbildung wert ist.

Interview in der SZ vom 1. März 2011

Annette Schavan über das Plagiat einer Person mit Gewissen. (welches bei Menschen in einer christlichen Partei doch durchaus voraus zusetzen ist) "Ich schäme mich nicht nur heimlich"

SZ: Die weltweit hoch angesehene deutsche Wissenschaftsgemeinde schäumt wegen des Umgangs der Regierung mit den Plagiatsaffären von ... XY. Können Sie das verstehen?
Annette Schavan: Ja, das verstehe ich. Die Art der öffentlichen Debatte hat all jene verletzt, die für hohe Standards der Wissenschaft in Deutschland eintreten und sich in ihrer eigenen Arbeit darum bemühen.
SZ: Nach allem, was man weiß, haben .... XY nachweisbar abgeschrieben und kann ohne Widerspruch aus der Regierung behaupten, diese haben das alles nicht absichtlich gemacht. Glauben Sie das wirklich?
Schavan: Ich verstehe das so, dass Personen, die einen Schaden, wie er jetzt entstanden ist, nicht anrichten wollten.
SZ: Sind Sie der Meinung, da ist nicht aktiv getäuscht worden?
Schavan: Jedenfalls weiß ich, dass, wer viele Jahre an seiner Doktorarbeit sitzt, sich darin auch verirren kann.
SZ: Der Ärger unter renommiertesten Wissenschaftlern ist groß, weil der Eindruck entstanden ist, dass die Bundesregierung die zentrale wissenschaftliche Qualitätsauszeichnung - den Doktortitel - nicht als etwas ganz Besonderes verteidigt, sondern Verstöße gegen die Regeln wie eine lässliche Sünde behandelt.
Schavan: Ich habe ganz klar von wissenschaftlicher Integrität als einem hohen Gut gesprochen und davon, dass die Aberkennung des Titels richtig ist. Da kann niemand auf die Idee kommen, dass ich den Vorgang für eine Lappalie halte.
SZ: Sie betonen immer, Deutschland müsse in Bildung und Wissenschaft eine internationale Talentschmiede sein. Wie wollen Sie das noch glaubhaft vertreten, wenn der/ein Doktortitel so durch die entsprechend verantwortliche gewissenhafte Ministerin - entwertet wird?
Schavan: Der Doktortitel ist nicht entwertet, er ist aberkannt. Das ist die Antwort der Wissenschaft auf die Analyse der Arbeit. Andere haben durch ihre Wortwahl den Eindruck erweckt, als müsse man das alles nicht so ernst nehmen. Weniger Lautstärke hätte der Glaubwürdigkeit gut getan. Wer Wissenschaft ernst nimmt, muss nicht gleich den Stab über den Plagiator/in brechen. Auch das ist eine Instrumentalisierung der Wissenschaft.
SZ: Der Nachfolger des Doktorvaters Guttenbergs, Oliver Lepsius, spricht offen davon, dass man einem Betrüger aufgesessen sei. Hat er Unrecht?
Schavan: Das weiß ich nicht. Die Universität .... hat angekündigt, dass sie weitere Vorwürfe überprüfen (und dann entscheiden wird, bzw. entschieden hat) wird. Das ist der richtige Ort: Die Uni muss entscheiden, ob sie von einer bewussten Täuschung ausgeht. Der Politik steht es gut an, sich in ein laufendes Verfahren nicht durch öffentliche Stellungnahmen einzumischen.
SZ: Ist die Uni nun - ... schuld?
Schavan: . Auf die Erklärung, eine Arbeit sei nach bestem Wissen und Gewissen verfasst worden, muss ein Doktorvater vertrauen können."Auch ein intelligenter Mensch kann überfordert sein"
SZ: „Doktorand“ erklärt, er habe nicht bewusst Fehler gemacht. Kann man unbewusst eine Dissertation schreiben?
Schavan: Nein, aber man kann damit überfordert sein, auch als intelligenter Mensch. Ich habe beim Cusanuswerk viele Doktoranden begleitet und weiß um viele Tücken auf diesem Weg.
SZ: Die Regierung und die Union versuchen, den Wissenschaftler ...... zu ignorieren und die Minister im Amt zu halten. Kann man Minister/in in zwei Menschen aufteilen?
Schavan: Nein, das kann man nicht. Wir wissen aber auch, dass dies nicht der erste Fall ist, in dem jemand gute politische Arbeit leistet und zugleich in einem anderen Bereich seines Lebens Schuld auf sich genommen hat. Für einen Minister gilt das Gleiche wie für jeden Menschen: Er hat eine zweite Chance verdient, zumal doch alle wissen, dass er ein großes politisches Talent ist.
SZ: Der Eindruck ist, dass die Kanzlerin und die Union so sehr zwischen den Plagiatoren und der Ministerin trennen, weil sie sich angesichts deren Beliebtheit in der Bevölkerung nicht trauen, ihm gegenüber eine klare Haltung des "So geht es nicht" auszusprechen. Können Sie verstehen, dass das Wissenschaftler ...... schmerzt?
Schavan: ..... und andere Vertreter der Wissenschaft haben einen anderen Ton in die Debatte gebracht. Da spricht niemand vom Rücktritt des/der Ministers(in) und doch wird in jeder Stellungnahme klar, dass die Wissenschaft sich eine Bagatellisierung des Vorgangs verbittet.
SZ: „Die Überprüften“ haben nicht an zwei, drei Stellen falsch zitiert. Sie haben das in Dutzenden von Fällen getan und dabei das geistige Eigentum anderer zum eigenen Nutzen verwendet. Schämen Sie sich heimlich für Ihren Kabinettskollegen?
Schavan: Als jemand, der selbst vor 31 Jahren promoviert hat und in seinem Berufsleben viele Doktoranden begleiten durfte, schäme ich mich nicht nur heimlich. Und das wird von Guttenberg – nach der aktuellen Situation erst recht - nicht anders gehen.
SZ: Die Kanzlerin wirbt weltweit für den Schutz des geistigen Eigentums. Mehr noch: Sie hat zum Welttag des Schutzes geistigen Eigentums erklärt, der Diebstahl geistigen Eigentums sei keine Bagatelle und Raubkopien seien kein Kavaliersdelikt. Gilt das nicht mehr?
Schavan: Das gilt. Raubkopien sind kein Kavaliersdelikt. Der Schutz des geistigen Eigentums ist ein hohes Gut.
SZ: Befürchten Sie nicht, dass Sie künftig bei derlei Versuchen auf – ihre Aussagen und Stellungnahmen im Bezug zu - Guttenberg verwiesen und verspottet werden?
Schavan: Nein, das befürchte ich nicht. Das Wissenschaftssystem in Deutschland ist auch deshalb so anerkannt, weil wir seitens der Politik die Souveränität und Selbstkontrolle der Wissenschaft achten. Das ist auch jetzt so. Das deutsche Wissenschaftssystem ist so effizient wie kein zweites auf der Welt. Der Wohlstand in unserem Land hängt eng mit wissenschaftlichem Fortschritt zusammen. Deshalb muss Vertrauen, das verloren gegangen ist, wiederhergestellt werden.
Die Zeit wird zeigen, ob Frau Schavan ihre „erste“ Chance nutzt, um eine „zweite Chance“ zu erhalten. Ob sie sich an ihren eigenen Worten messen lässt? Und diese Frage der Glaubwürdigkeit - nicht die Frage inwieweit und wie viel sie bei ihrer Dissertation evtl. unkenntlich abgeschrieben hat - ist entscheidend für eine „zweite Chance“. Und zwar wie bei jedem anderen Menschen auch. Aber selbstredend erst recht bei Menschen in entsprechender Position und Funktion.
Die Glaubwürdigkeit ist keine Frage von Titel, Position, Parteizugehörigkeit oder ähnlicher Kriterien. Glaubwürdigkeit ist in erster Linie eine Frage des eigenen Gewissens und damit das Thema von Frau Schavan.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Plagiat und Polposition

Lorbeerkranz und Doktorhut
stehen dem Betrüger gut
für die angestrebten Titel
braucht es nur genügend Mittel
ob als Plagiat oder gedopt
wird man auf´s Podest gelobt
gilt als angesehen oder Held
dafür gibt’s dann wieder Macht und Geld
und der Wetteinsatz hat sich rentiert
wenn man völlig ungeniert
als gutes Vorbild gilt und Sieger
den Generationen der Verlierer
wer bei seiner Doktorarbeit schlampt
ist immer noch geeignet und Garant
für seine vorbildliche Funktion
Ministerämter sind der Lohn
Medaillen und Moneten
für jene, die Pedale treten
laufen, boxen, Sport betreiben
und dem Wahnsinn sich verschreiben
Lügen und betrügen auf der ganzen Welt
let´s make money ist was zählt
darum macht, wer etwas auf sich hält
mit beim Untergang der Welt
am besten im Geheimen
da kann man jene besser leimen
die wirklich strampeln und trainieren
ohne Dopingmittel, wie die Irren
um zu ernten, was sie säten
doch die Pauken und Trompeten
spielt man nur für Sieger und Gelehrte
Angeseh´ne, hoch geehrte
Lumpen, Gauner und Ganoven
wann erwachen all die Doofen
die in ihrem täglichen Bestreben
immer nur als Looser leben
schmiedend an dem eig´nen Glück
bleibt doch letztlich nichts zurück
die Losung des olympischen Gedanken
im Falle eines Falles
ist schon Dabei sein Alles
die Sieger werden´s danken
und das allein ist schon der Grund
zu glauben Sport wäre gesund
zumindest nicht für Jedermann
was man an dem Ergebnis sehen kann.



© Robert Kroiß

Dienstag, 5. Februar 2013

"Gastbeitrag"

diesen "offenen Brief" habe ich heute bei Facebook gelesen und mir die Genehmigung der Veröffentlichung bei Doro Schreier geholt:

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel,
der Höflichkeit halber stelle ich mich kurz vor:
Ich bin eine Frau, die wie Sie, die 50 überschritten hat. War eine berufstätige Mutter, von Beruf Bankerin. Zu meinen Prinzipien gehören u.a. Ehrlichkeit & Wahrheit, gegenseitige Achtung & Respekt gegenüber allen Lebewesen. Diese Tugenden gebe ich an meine Kinder weiter.
Ich gehöre keiner Partei oder ähnlichem an. Ich habe dennoch als Bürgerin einige Fragen an Sie, die mich schon lange beschäftigen, die Sie mir bitte schon wegen Höflichkeit, Respekt und Achtung mir gegenüber, für die Sie ja DIENEN wollen, beantworten. Dafür bedanke ich mich schon jetzt ganz herzlich.
Doch bevor ich meine Fragen an Sie richte, Sie verbrachten ihre Kindheit in der damaligen DDR ich im Westen. Sie mussten linientreu sein, also brav, damit Sie studieren konnten und gehörten der FDJ an, ich dagegen musste mir meinen Weg erkämpfen. Denn im Westen war es nicht so selbstverständlich, dass eine Frau sich für Politik interessiert und Studium, nein, dafür fehlte bei uns das Geld. Und während Sie während des Mauerfalls in der Sauna schwitzen, schwitzte ich am Bügelbrett, als berufstätige Mutter blieben nur die Abende für die anfallenden Hausarbeiten. Aber für diese Situationen können wir beide nichts, wir sind beide Frauen, die ihren Weg gegangen sind. Sie als Physikerin und ich als Bankerin.
Ihren Weg als Politikerin konnte ich aufmerksam verfolgen, waren Sie doch Bundesministerium für Frauen und Jugend und später Bundesumweltministerin, leider kann ich in der heutigen Zeit nichts von Ihren damaligen Aufgaben wieder erkennen. Denn nicht nur Ihr Familienministerium weist erhebliche Mängel auf, auch Ihr Umweltministerium. Aber warum ich mich veranlasst sehe, Ihnen zu schreiben, ist die derzeitigen Lage Deutschlands und Europas.
Sie macht mich sehr betroffen und ich erkenne Tendenzen, von denen ich nie gewagt habe zu träumen.
Bereits zwei Mal wurden Sie als Bundeskanzlerin gewählt und vereidigt. Sie haben einen Eid abgelegt, in dem Sie geschworen haben, dem deutschen Volk zu dienen, ihren Wohlstand zu mehren und jede Gefahr von ihm abzuwenden. So wahr Ihnen Gott helfe.
Und was machen Sie? Sie dienen dem Deutschen Volk nicht, Sie verkaufen und verraten es. Im Grundgesetz steht: Alle Macht geht vom Volk aus. Sind Sie das Volk Frau Dr. Merkel? Oder ist Herr Dr. Wolfgang Schäuble das Volk? Oder sind es gar die großen Konzerne und Banken?
Ständig predigen Sie und Ihre Vasallen im Bundestag von Demokratie. Frau Dr. Merkel? Welche Demokratie denn? Ihre Demokratie?
Sie gefährden doch am meisten die Werte der Freiheit und der Demokratie. In mehreren Sätzen haben Sie doch gesagt, wir haben wahrlich keinen Anspruch auf Demokratie. Auch sagten Sie, dass man sich nicht immer darauf verlassen kann, dass das, was vor der Wahl gesagt wurde, auch nach der Wahl gilt.
Ob BRD GmbH ein Staat ist, oder nicht. Dazu hat der Internationale Strafgerichtshof ein klares Urteil gesprochen und es bedarf von meiner Seite keine Diskussion mehr darüber. Selbst Herr Gabriel sagte es einst. Zitat: „ Wir haben gar keine Bundeskanzlerin. Was wir haben ist eine Geschäftsführerin einer Nichtregierungsorganisation. „ Oder Herr Seehofer von ihrer Schwesterpartei. Zitat: „ Die jenigen die gewählt sind, haben nichts zu sagen und die etwas zu sagen haben, sind nicht gewählt. Frau Dr. Merkel, da stellt sich mir die Frage, wie viel Mitspracherecht haben Sie wirklich?
Noch ist der Staat einer der größten Unternehmer im Land. Das sollte aber nicht so bleiben, findet Wirtschaftsminister Philipp Rösler. Zumal ein Verkauf der Bundesbeteiligungen den Staatshaushalt entlasten würde. Für Verkäufe infrage kommen würden eine ganze Reihe von Bundesbeteiligungen: Anteile an der Deutschen Bahn, Post und Telekom, bei den Flughäfen Berlin-Schönefeld, Köln/Bonn und München sowie an der Deutschen Flugsicherung.
Nur zwei Beispiele, was passieren kann, wenn staatliches Tafelsilber verkauft wird bzw. privatisiert.
Privatisierte Krankenhäuser sind nun Dienstleistungsanbieter im Sektor Gesundheitswesen.
Privatisierte Wasserwerke können wie in London, zu mangelnde Wasserqualität und Wasserknappheit führen und letztendlich zu höheren Kosten für den Endverbraucher.
Frau Dr. Merkel, sie hatten sich 2007 nachdrücklich dafür ausgesprochen, Teile der staatseigenen Bahn AG an Private zu verkaufen und dem Konzern so zusätzliches Kapital zu verschaffen. Der Konzern müsse von der Politik die Chance bekommen, sich zu einem international anerkannten Mitspieler im großen Markt des Verkehrs und des Transports zu entwickeln.
Kann ich davon ausgehen, dass Sie immer noch für Privatisierung stehen? Oder warum habe Sie sich nicht nicht zu Herrn Röslers Pläne, den Verkauf unseres wertvollen Tafelsilbers voranzutreiben, geäußert?
„Let's make money“, die Lobbyisten in Deutschland dürften sich freuen, sicherlich haben sie schon Kaufsignale gesendet.
Wie bei der Energiewende: MEHR MARKT UND WETTBEWERB gelesen auf der Homepage der FDP, so heißt es weiter:
Philipp Rösler will die ehrgeizigen Ziele der Energiewende durch mehr Markt und Wettbewerb erreichen. Vorschlag zur Verstaatlichung von Stromtrassen bezeichnete er als „abwegig“. Der Ausbau der Netze sei Aufgabe der Wirtschaft, so Rösler.
Bereits ein Jahr nach der Verkündung des neuen Energiewirtschaftsgesetzes erfolgte in Deutschland 1999 die Liberalisierung des Strommarktes. Große Konzerne beherrschten bald circa 80 Prozent des deutschen Strommarktes. Da keine Regulierungsbehörde geschaffen wurde - wie es bei anderen Liberalisierungsprozessen üblich ist - konnten sie den alternativen Stromanbietern die Bedingungen für einen Stromanbieterwechsel weitestgehend diktieren. Für den Verbraucher bedeutete dies von nun an stetig steigende Strompreise, zumal sich auch der Staatsanteil an den Stromkosten in den letzten zehn Jahren vervielfacht hat.
Mit anderen Worten: Die Kosten der Energiewende sollen vor allem wir, die Verbraucher zahlen, während Firmen in großem Stil von den höheren Stromkosten freigestellt werden. Hunderttausende Haushalte in Deutschland können ihren Strom nicht mehr zahlen Da frage ich mich, wo ist hier Ihr Eid, „...dem deutschen Volk zu dienen, ihren Wohlstand zu mehren und jede Gefahr von ihm abzuwenden“?
Ihr Klima-Thema, wozu auch die Energiewende zählt, das Sie zu Ihrer politischen Priorität erklärt hatten, scheint der Euro-Krise zum Opfer gefallen sein. Euro-Krise, Was kostet uns die Eurokrise wirklich?
Die Finanzschirme werden größer, das Risiko steigt. Die Beträge, für die auch wir, die deutschen Steuerzahler bürgen, haben schwer vorstellbare Größenordnungen erreicht.
Es geht um Hunderte Milliarden Euro, Frau Dr. Merkel. Was aber passiert, wenn diese Beträge tatsächlich abgerufen werden oder nicht ausreichen? Welche Auswirkungen sind auf unsere Einkünfte, Ersparnisse und Arbeitsplätze zu erwarten?

Sie, spielen sich als Retterin der deutschen Nation und Europas auf und nehmen dabei nicht einmal Rücksicht auf ihr Volk. Besinnen Sie sich endlich, wofür Sie einen Eid abgelegten. Sie schworen, dem deutschen Volk zu dienen, ihren Wohlstand zu mehren und jede Gefahr von ihm abzuwenden. So wahr Ihnen Gott helfe.
Nach meiner Meinung, haben Sie schon längst Ihren Amtseid gebrochen. Ich kann nicht erkennen, dass einige wichtige Zukunftsthemen bei Ihnen Priorität genießen, sei es die Energiewende, Klimaschutz oder einfach nur das Wohlergehen des Volkes.

Wir sind beide Frauen, die ihren Weg gegangen sind. Sie als Physikerin und ich als Bankerin. Zu meinen Prinzipien gehören u.a. Ehrlichkeit & Wahrheit, gegenseitige Achtung & Respekt gegenüber allen Lebewesen, diese Prinzipien bleibe ich treu und wie ist es mit Ihnen Frau Dr. Merkel?

Für eine Antwort auf diese Fragen wäre ich Ihnen äußerst dankbar.
Hochachtungsvoll
D. Schreier