Samstag, 29. Dezember 2012

Thema "Glauben"; neuer Beitrag von Walter Neumann

Sehr geehrte Herren Robert Kroiß und Demetrius Degen.

Die Ausführungen von Herrn Degen und deren Zustimmung von Herrn Kroiß in Bezug auf meine Darstellung der "Erkenntnis" finde ich, gelinde gesagt, gelungen. Da wird aus meiner "Erkenntnis", dass Herr Degen in seinem Beitrag vorher feststellt, dass, um den Weg der Vollendung zu finden, zuerst die "Erkenntnis" kommen muss, dieser, meiner "Erkenntnis", widersprochen!

Zum Beitrag von Herrn Degen meinte ich, zusammenhängend gesehen:

Es ist, zumindest für mich, schon relevant, ob ich überzeugt bin, dass die Religionen für die Menschheit der richtige Weg zur Erlangung der Erkenntnis bzw. der Erleuchtung ist.

Zuerst muss dann einmal die Frage gestellt werden, müssen wir eine Erkenntnis haben? Müssen wir um die Erkenntnis Gottes wissen? Oder kann es nicht ausreichend sein, dass wir uns im Unklaren darüber sind, ob ein Gott existiert oder nicht?

Die Antwort dazu von Herrn Degen finde ich zumindest ungerecht, weil er "Erkenntnis" voraussetzte, ich aber nicht:

Wir müssen gar nichts!
Das, was wir Gott nennen, ist die Einheit von Geist und Seele.
Geist = Leben, Energie, Vorstellung (lebendige Vorstellung) = veränderbar.
Seele = Prinzip, Gesetz, Licht, Liebe (Grundprinzip) = unveränderlich.
Kurz ausgedrückt, ein Lebendiges Prinzip = Lebensprinzip!

Wenn wir gar nichts müssen, stimme ich ja unbedingt zu. Wir können uns vieles denken, bestimmen aber können wir nichts. Und wenn Herr Degen vorgibt, um die Vollendung zu finden, brauchen wir vorher die "Erkenntnis", dann muss ich jetzt fragen, was meint er eigentlich. Nicht einmal die "Erkenntnis" als Voraussetzung ansehen und wenn ich nachfrage, ob wir überhaupt eine "Erkenntnis" benötigen, dann erklären Sie über einen langen Passus, dass der Geist immer wieder neu ins "Leben" eintritt und darüber langsam, aber sicher, zur Vollendung kommt und diese "Erkenntnis" unabhängig ist, ob man daran glaubt oder nicht.

Wir müssen gar nichts!

So Ihre Aussage, um dann lang und breit die "Erkenntnis" vorauszusetzen, um das Lebensprinzip zu erkennen!

Da kann ich leider nur sagen, na, prost Mahlzeit, eine neue Religion wurde geboren (oder von anderen schon vorgedacht, mir aber bisher nur vom Buddhismus so bekannt), welche jetzt wohl auf die Bibel aufbaut.

Wie gesagt, denken kann man alles, aber daran Glauben? Hinterfragen kann man alles, aber Wissen? Und da kommt wieder mein Einsatz als Agnostiker, möglich ist viel, aber wir wissen es nicht. Daher lehne ich solche "Erkenntnisse" generell ab. Wenn Sie mir erklären, dass es so möglich ist/wäre, kann ich zustimmen. Wenn Sie mir aber erklären, dass der Geist mit der Seele eine Einheit ist und dies Gott sei, Entschuldigung, da fehlt mir absolut jeder Glaube. Da hätten wir ja Milliarden Götter? Was ist Seele, haben wir diese? Wir können natürlich eine haben, vermuten es, wissen es aber nicht, da noch keiner sie gesehen hat. "Erkannt" haben die Seele schon Viele! Aber eine Erkenntnis ist nur personenbezogen. Jeder hat seine eigenen Erkenntnisse, welche durchaus radikal unterschiedlich sein können/werden.

Wieso setzen Sie den Geist gleich mit Leben? Ich bezweifle, dass mein Geist lebt. Er ist aktiv durch seine Gehirnströme, welche messbar sind. Hören die auf, ist der Geist weg. Eine Pflanze hat, zumindest bisher noch nicht nachgewiesen, keinen Geist, lebt aber doch! Der Geist wird mit Energie versorgt, um überhaupt aktiv sein zu können, ist aber nicht selber Energie, er benutzt sie! Sicher entwickelt der Geist Vorstellungen, siehe wir hier selber!

Die Seele ist ein Gedankenspiel und wir können ihr alles zuschreiben, was wir wollen, hat mit der Realität, welche uns umgibt, aber zumindest bisher, nichts zu tun. Die Seele als Prinzip, ja, stehend für das Gefühl der Liebe, ja, aber für das Gesetz? Das Gesetz und dessen Ausarbeitung werden doch durch den Geist formuliert.

Und nun ist Gott in Ihren Augen ein Lebensprinzip. Und wer diese "Erkenntnis" hat, sich diesem Bewusstsein stellt, der kommt voran, bis er irgendwann in das göttliche DA SEINS zurückkehrt.

Mit meinen Worten formuliert. Gott schickt Teile seines göttlichen Geistes auf eine lange Reise durch die Jahrhunderttausende, um diesen Geistes-Teilen die richtige Erkenntnis zum Bewusstsein erlangen zu lassen und dann kehren Sie heim in sein göttliches Dasein.

Waren diese Gottesteile vorher nicht voll ausgereift? Fehlte ihnen irgendeine Legitimation? Die Anmaßung, dass wir Menschen die Krone der Schöpfung sind, bezweifle ich, es dürften sicherlich in diesem riesigen Universum noch andere "Krönungen" der Schöpfung geben. Das glaube ich gerne, ohne es zu wissen! Wenn es heißen würde, wir Menschen sind die Krönung unseres Planeten, würde ich dies für unsere aktuelle Zeit bejahen. Aber nicht unbedingt für die Zukunft. Wer wie, als was, noch nach uns nachkommt, ist ungewiss und die könnten die Krönung unseres Planeten sein!

Zum Schluss möchte ich noch einmal herausstreichen, dass ich fest davon überzeugt bin, dass ihre Gedanken, genau wie die anderer, auch meiner, nur Gedankenspiele sind, weiter nichts. Möglich ist vieles, aber wir sollten doch versuchen, auf unser Wissen aufzubauen und nur diese Pfade der "Erkenntnisse" zu beschreiten. Alles andere ist nur Spekulation, ist möglich, aber mehr nicht. Real für uns wird nur das, was wir Wissen! Ansonsten bleiben nur Hoffnung, Glaube, Liebe. Auf was auch immer, woran auch immer und wen auch immer.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neuman

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