Sehr
geehrte Herren Robert Kroiß und Demetrius Degen.
Die
Ausführungen von Herrn Degen und deren Zustimmung von Herrn Kroiß
in Bezug auf meine Darstellung der "Erkenntnis" finde ich,
gelinde gesagt, gelungen. Da wird aus meiner "Erkenntnis",
dass Herr Degen in seinem Beitrag vorher feststellt, dass, um den Weg
der Vollendung zu finden, zuerst die "Erkenntnis" kommen
muss, dieser, meiner "Erkenntnis", widersprochen!
Zum
Beitrag von Herrn Degen meinte ich, zusammenhängend gesehen:
Es
ist, zumindest für mich, schon relevant, ob ich überzeugt bin, dass
die Religionen für die Menschheit der richtige Weg zur Erlangung der
Erkenntnis bzw. der Erleuchtung ist.
Zuerst
muss dann einmal die Frage gestellt werden, müssen wir eine
Erkenntnis haben? Müssen wir um die Erkenntnis Gottes wissen? Oder
kann es nicht ausreichend sein, dass wir uns im Unklaren darüber
sind, ob ein Gott existiert oder nicht?
Die
Antwort dazu von Herrn Degen finde ich zumindest ungerecht, weil er
"Erkenntnis" voraussetzte, ich aber nicht:
Wir
müssen gar nichts!
Das,
was wir Gott nennen, ist die Einheit von Geist und Seele.
Geist
= Leben, Energie, Vorstellung (lebendige Vorstellung) = veränderbar.
Seele
= Prinzip, Gesetz, Licht, Liebe (Grundprinzip) = unveränderlich.
Kurz
ausgedrückt, ein Lebendiges Prinzip = Lebensprinzip!
Wenn
wir gar nichts müssen, stimme ich ja unbedingt zu. Wir können uns
vieles denken, bestimmen aber können wir nichts. Und wenn Herr Degen
vorgibt, um die Vollendung zu finden, brauchen wir vorher die
"Erkenntnis", dann muss ich jetzt fragen, was meint er
eigentlich. Nicht einmal die "Erkenntnis" als Voraussetzung
ansehen und wenn ich nachfrage, ob wir überhaupt eine "Erkenntnis"
benötigen, dann erklären Sie über einen langen Passus, dass der
Geist immer wieder neu ins "Leben" eintritt und darüber
langsam, aber sicher, zur Vollendung kommt und diese "Erkenntnis"
unabhängig ist, ob man daran glaubt oder nicht.
Wir
müssen gar nichts!
So
Ihre Aussage, um dann lang und breit die "Erkenntnis"
vorauszusetzen, um das Lebensprinzip zu erkennen!
Da
kann ich leider nur sagen, na, prost Mahlzeit, eine neue Religion
wurde geboren (oder von anderen schon vorgedacht, mir aber bisher nur
vom Buddhismus so bekannt), welche jetzt wohl auf die Bibel aufbaut.
Wie
gesagt, denken kann man alles, aber daran Glauben? Hinterfragen kann
man alles, aber Wissen? Und da kommt wieder mein Einsatz als
Agnostiker, möglich ist viel, aber wir wissen es nicht. Daher lehne
ich solche "Erkenntnisse" generell ab. Wenn Sie mir
erklären, dass es so möglich ist/wäre, kann ich zustimmen. Wenn
Sie mir aber erklären, dass der Geist mit der Seele eine Einheit ist
und dies Gott sei, Entschuldigung, da fehlt mir absolut jeder Glaube.
Da hätten wir ja Milliarden Götter? Was ist Seele, haben wir diese?
Wir können natürlich eine haben, vermuten es, wissen es aber nicht,
da noch keiner sie gesehen hat. "Erkannt" haben die Seele
schon Viele! Aber eine Erkenntnis ist nur personenbezogen. Jeder hat
seine eigenen Erkenntnisse, welche durchaus radikal unterschiedlich
sein können/werden.
Wieso
setzen Sie den Geist gleich mit Leben? Ich bezweifle, dass mein Geist
lebt. Er ist aktiv durch seine Gehirnströme, welche messbar sind.
Hören die auf, ist der Geist weg. Eine Pflanze hat, zumindest bisher
noch nicht nachgewiesen, keinen Geist, lebt aber doch! Der Geist wird
mit Energie versorgt, um überhaupt aktiv sein zu können, ist aber
nicht selber Energie, er benutzt sie! Sicher entwickelt der Geist
Vorstellungen, siehe wir hier selber!
Die
Seele ist ein Gedankenspiel und wir können ihr alles zuschreiben,
was wir wollen, hat mit der Realität, welche uns umgibt, aber
zumindest bisher, nichts zu tun. Die Seele als Prinzip, ja, stehend
für das Gefühl der Liebe, ja, aber für das Gesetz? Das Gesetz und
dessen Ausarbeitung werden doch durch den Geist formuliert.
Und
nun ist Gott in Ihren Augen ein Lebensprinzip. Und wer diese
"Erkenntnis" hat, sich diesem Bewusstsein stellt, der kommt
voran, bis er irgendwann in das göttliche DA SEINS zurückkehrt.
Mit
meinen Worten formuliert. Gott schickt Teile seines göttlichen
Geistes auf eine lange Reise durch die Jahrhunderttausende, um diesen
Geistes-Teilen die richtige Erkenntnis zum Bewusstsein erlangen zu
lassen und dann kehren Sie heim in sein göttliches Dasein.
Waren
diese Gottesteile vorher nicht voll ausgereift? Fehlte ihnen
irgendeine Legitimation? Die Anmaßung, dass wir Menschen die Krone
der Schöpfung sind, bezweifle ich, es dürften sicherlich in diesem
riesigen Universum noch andere "Krönungen" der Schöpfung
geben. Das glaube ich gerne, ohne es zu wissen! Wenn es heißen
würde, wir Menschen sind die Krönung unseres Planeten, würde ich
dies für unsere aktuelle Zeit bejahen. Aber nicht unbedingt für die
Zukunft. Wer wie, als was, noch nach uns nachkommt, ist ungewiss und
die könnten die Krönung unseres Planeten sein!
Zum
Schluss möchte ich noch einmal herausstreichen, dass ich fest davon
überzeugt bin, dass ihre Gedanken, genau wie die anderer, auch
meiner, nur Gedankenspiele sind, weiter nichts. Möglich ist vieles,
aber wir sollten doch versuchen, auf unser Wissen aufzubauen und nur
diese Pfade der "Erkenntnisse" zu beschreiten. Alles andere
ist nur Spekulation, ist möglich, aber mehr nicht. Real für uns
wird nur das, was wir Wissen! Ansonsten bleiben nur Hoffnung, Glaube,
Liebe. Auf was auch immer, woran auch immer und wen auch immer.
Mit
freundlichen Grüßen
Walter
Neuman
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