Montag, 10. Dezember 2012

Thema "Glauben". Dialog mit Walter Neumann; weitere Fortsetzung

Um den „Faden“ meiner letzten Antwort wieder aufzunehmen, einige Anmerkungen zu „Religion“, wie uns diese aus der Geschichte bekannt ist:

Dies alles gilt auch gleichermaßen für fast alle Religionen, „heiligen“ Schriften, welche die/eine Verbindung zu Gott/Göttern herstellen wollten.
Es kann aus einem Samen(korn) NICHT (selbst als Wunsch) wachsen und entstehen – auch nicht im Nachhinein - was nicht bereits in ihm enthalten, also Teil seines Seins ist. Genauso wenig, wie ein Same gleichzeitig an verschiedenen Orten wachsen kann, wenn NICHT durch entsprechende Umstände für eine Ausbreitung desselben gesorgt ist. Was m. E. genau das Prinzip des „jüdisch/christlichen“ Gottesglauben und seine Ausbreitung auf der ganzen Welt ist.
Und eines ist ALLEN Religionen –als Glaube an eine/mehrere Gottheit/en- gemeinsam. Es gab immer „Mittler“ und damit „Ausleger“ eines „Willens“ und der „Anweisungen/Worte“ der jeweiligen Gottheit.“

So kann man „Samen“ zwar manipulieren (Die Genforschung spiegelt genau dies wider). Aber dabei handelt es sich eben um einen „Eingriff“ und damit eine Veränderung des eigentlichen Seins. Genau dies haben all die Mittler und Ausleger von Religionen getan. Sie haben allerdings das „Wort“ verdreht und ihrem Verständnis gemäß ausgelegt und zu Menschengesetzen gemacht. Sie haben nicht erkannt und verstanden, was in den Worten Jesus, Laotse`s, Zarathustra`s, Buddha`s, Mohammed`s und all den über die Jahrtausende noch folgenden weisen Propheten, in deren Offenbarungen – also niedergeschriebenen Weisheiten in Form von Gleichnissen - zum Ausdruck kam und kommen sollte. All die vorher genannten waren zunächst auch „nur“ Propheten und „Überbringer“ dessen, was von Anbeginn im „Samen“ des Seins angelegt, enthalten und zur „Frucht“ reifen kann, soll und wird.
Und so konnte/n Religion/en eine derartige Ausbreitung auch nur deshalb erfahren, weil diese und zwar im Sinne des Wortes Religion = Religion (lat: religio, wörtlich: ‚die Rückbindung‘. Auch zurückgeführt auf relegere, ‚immer wieder lesen‘, oder religare, ‚zurückbinden‘; frei übersetzt: „wieder verbinden [mit Gott]“) bereits im Menschen angelegt ist.
Jetzt sind „Propheten“ aber „nur“ die Überbringer, als Rufer und Boten einer „verschlüsselten“ Botschaft. Damit sind und können sie selbst NOCH gar nicht das sein, was sie als Prophezeiung überbringen. Denn sie sprechen auch sich ja „nur“ voraus, prophezeien was zu tun ist und was geschieht, wenn man ihren Prophezeiungen folgt, die Botschaft mit Leben (Tun) erfüllt. Und in Gleichnissen wird ja auch NICHT direkt, sondern „geheim, verschlüsselt“ gesagt, was dann eben auch „der/einer Offenbarung“ - welche ja von den Propheten ebenfalls verkündet wurde und wird – bedarf.
Weil aber „der Mensch“ die Prophezeiung/en immer auf das hier und jetzt bezieht und bezog, vieles davon nicht SO eintraf und eintrat, wie es VERSTANDEN und ausgelegt wurde, kamen auch die „Zweifler“ (Atheisten, Agnostiker, Ungläubige) zu „ihrem Recht“ und scheinbaren Beweis/en. Denn „geheime Prophezeiungen“ bedürfen eben auch der/einer „Offenbarung“. Also der „wahren Erkenntnis“ dessen, was in den „Gleichnissen“ ausgedrückt wurde und wird.

Es gibt in der Bibel jede Menge Stellen, aus welchen deutlichst hervorgeht, wer und was Jesus ist – nämlich ein Prophet, ein Knecht, ein Gesandter und damit NOCH NICHT der von der Religion verkündete Retter der Welt -; wer und was „der Heiland“ und wer und was „Christus“ ist. So geht insbesondere aus der „Apostelgeschichte“ sehr vieles davon hervor.
„und er den euch zuvor verordneten Jesus Christus sende, Apostelgeschichte 3.20
oder: Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. Hebräer 13.8
oder bei Matthäus 21.11: Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa, oder bei Lukas 2.52: Und Jesus nahm zu an Weisheit und an Größe, und an Gunst bei Gott und Menschen“

Also selbst im „Wort Gottes“, der Bibel kommt in Bezug auf Jesus Christus des öfteren deutlichst etwas ganz anderes zum Ausdruck, als die Religion und hier insbesondere die christliche Gemeinde daraus gemacht hat.

So liegen der äußeren und machtvollen Entwicklung auch des Islam nur diejenigen Elemente zu Grunde, durch die auch das Christentum im Abendland empor gestiegen ist: die Offenbarungen aus der Wurzel Israels. Wobei Israel hier nicht für das Land Israel und die Juden steht, sondern wofür der Begriff Israel steht, was Israel bedeutet: „Er lässt sich mit „Gott streitet (für uns)“ oder „Gott möge (für uns) streiten“ und „Gott herrscht“ oder „Gott möge herrschen“ übersetzten.
Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist obgelegen. Gen. 32/29 Daran anschließend geht der Name auf die Völker seiner zwölf Söhne über (Volk Israel).“
Damit wird eigentlich ausgedrückt, dass es sich bei dem „auserwählten Volk“ eigentlich um diejenigen handelt, für die Gott streitet. „Israel“ - diejenigen, welche an ihn glauben, für die er streitet - also das „Volk Gottes“ ist.
Doch ist gleich der katholischen Kirche auch der Islam in Tradition, hierarchische Strukturen und in Kult erstarrt. Davon zeugen die Vorschriften der Hadith, der Überlieferung und der Sunna, die Erzählung, die sich an die Lehre Mohammeds anschließen.
Möchte hier einfach mal einige vergleichende Überlegungen anhand des Koran und der Bibel anführen:
Da lautet ein Ausspruch Jesu über die Schriftgelehrten:
Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt. Alles nun, was irgend sie euch sagen, tut und haltet; aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun´s nicht.“ (Matth. 23/2-3)
Im Koran sprechen die Verführten zu ihren Verführern:
Ihr kamt von der rechten Hand mit falschen Eiden! Diese aber antworteten: Ihr wollt keine Gläubigen sein; wir hatten ja keine Macht, euch zu zwingen; nein, ihre wart Menschen, die aus eigenem Antrieb sündigten!“ (Sure 37/29-31)
Da die Blindenleiter und Irreführenden ihrem eigenen Innern folgen, indem sie nicht tun, was sie sagen, ist dem Gläubigen im Halten dessen, was sie sagen ( den Geboten Gottes ), die Fähigkeit gegeben, zu einer höheren Erkenntnis zu gelangen. Darum spricht der Prophet Jeremia das aus, was die Irreführenden in ihren Herzen reden:
Wir verschulden uns nicht, weil sie gegen Jahwe, die Erwartung ihrer Väter, die Wohnung der Gerechtigkeit, gesündigt haben.“ (Jerem. 50/6-7)
Daraus wird ersichtlich, wie die Feinde Gottes und der Gläubigen, das Wort Gottes als Vorwand gebrauchend, den Dienst der Finsternis und Verdammnis vollziehen. Woraus am Ende aber dann doch das Heil hervor treten wird durch die (das „Volk Israel“), welche die Worte tun, die jene zum Vorwand genommen haben. Über sie, die Blindenleiter spricht der Koran vortrefflich:
Seht ihr denn nicht, dass Allah alles, was in den Himmeln und was auf Erden ist, zu eurem Dienst gezwungen und dass er seine Gnade äußerlich und innerlich über euch ausgegossen hat? Und dennoch gibt es Menschen, welche ohne Erkenntnis, ohne Leitung und ohne erleuchtende Schriften über Allah streiten, Wird zu ihnen gesagt: Folgt doch der Offenbarung Allahs, so antworten sie: Wir folgen nur den Lehren, die wir bei unseren Vätern vorgefunden. Wie aber, wenn der Satan dadurch sie zur Höllenstrafe rufen will? Wer sich aber ganz Allah ergibt und das Gute tut, der hält sich an eine feste Stütze; denn bei Allah ist das Ende aller Dinge.“ (Sure 31/21-23)
Das Ende der Dinge ist die Erkenntnis Gottes.
Hierbei wird deutlich, dass von Gott alles, auch das Böse kommt. Nicht aber weil Gott es will, sondern weil es geschehen muss. Dies ist auch der Grundakkord der heiligen Schrift.
Der Prophet Jesaja spricht:
Siehe, ich habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anbläst und die Waffen hervorbringt, seinem Handwerk gemäß; und ich habe den Verderber geschaffen, um zu zerstören.
Keiner Waffe, die wider dich (Israel) gebildet ist, soll es gelingen; und jeder Zunge, die vor Gericht wider dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte Jehovas und ihre Gerechtigkeit von mir aus, spricht Jehova.“ (Jes. 54/16.17)
Durch die Wirkung des Dienstes der Verdammung, kommt die Schöpfung in derartige Bedrängnis und so nahe an den Untergang, dass sie sehnsüchtig derer hart, die zum Dienst des Heiles tauglich gefunden werden:
Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes.Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht mit Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung, dass auch selbst die Schöpfung freigemacht wird von der Knechtschaft des Verderbnisses zu der Freiheit der Kinder Gottes.“ (Römer 8/19-21)
Die Schöpfung ist um deretwillen unterworfen, die im Irrtum über sich selbst mit den Offenbarungen Gottes die Welt an sich reißen, um Eitles und Nichtiges schaffend, die lebendige Schöpfung zu verderben.
In Nichtigkeit durch den Dienst der Blindenleiter verwandelt, wird sie, weil das Leben stärker ist als der Tod, von Gott aus der Nichtigkeit gerufen. Diese Wiedergeburt oder Auferstehung schafft dann die endgültige Scheidung zwischen wahren und falschen Gottesdienern, weil sie zugleich den zweiten Tod über die bringen wird, welche die Schöpfung in den ersten Tod gebracht haben, indem sie dem Auferstandenen nicht glaubten. Dazu sagt der Koran: „Bei Allah, nur wenig fehlte, und du hättest mich in’s Verderben gestürzt. Hätte nicht die Gnade meines Herrn mich bewahrt, ich wäre auch einer jener, die der ewigen Strafe überliefert sind. Erleiden wir nicht außer unserem ersten Tod für Schuld einen zweiten ewigen Tod oder Strafe?“ (Sure 37/57-60)
Wenn, und dies sei mir als Feststellung erlaubt, der Koran in der Tiefe, Breite und Länge nicht die Fülle, sondern nur Elemente der Bibel besitzt, dann ist zu bedenken, dass der Prophet Mohammed traditionslos und nicht der Prophet eines Bundesvolkes ist, sondern ein einzeln Herausgerufener, der, gleich Zarathustra, wie auch allen anderen nachfolgenden „weisen Propheten“ einen bestimmten Dienst im Plane Gottes hat. Mit „Israel“ jedoch hat Gott einen – auch erneuerten – Bund geschlossen.
Dies war jetzt wiederum ein allgemeiner Beitrag zum „Glauben“ und dem, was alles dahinter steckt, stecken kann.


Habe es mir dahingehend ein wenig einfacher gemacht, dass ich einfach einige Stellen aus meinem Buch zitiert habe, welches ich bereits vor etlichen Jahren geschrieben habe. Denn es hat sich im Laufe der Zeit an dieser – meiner – Sichtweise nichts geändert.
Dasselbe gilt dann auch für das Christentum. Von daher werde ich auch zu diesem Thema wiederum einige Stellen aus meinem Buch zitieren, welchem Sie dann evtl. entnehmen können, wie ich die Dinge sehe.
Bis dahin einstweilen liebe Grüße
Robert

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