Dienstag, 22. November 2011

Religion vs. Religion (denn alles ist Religion)

Wie ich darauf komme, versuche ich mal an einem Paradoxon unterschiedlicher Phänomene darzulegen.

[[Als Religion (lat: religio, wörtlich: ‚die Rückbindung‘. Auch zurückgeführt auf religere, ‚immer wieder lesen‘, oder religare, ‚zurückbinden‘; frei übersetzt: „wieder verbinden [mit Gott]“) bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion.]]
[[ Das Phänomen (oder selten das Phänomenon, Plural Phänomene / Phänomena, die Erscheinung) ist ein mit den Sinnen wahrnehmbares einzelnes Ereignis, im weiteren Sinne die sinnliche Wahrnehmung eines Ereignisses.]] (s. h.Wikipedia)

Die Wissenschaften versuchen stets die „Verbindung/Rückbindung, das wieder verbinden“ zu beweisbaren Vorgängen in und aus der Wirklichkeit, welche zunächst allerdings auch „nur“ als glaub bares Phänomen wahr zu nehmen sind, herzustellen und sie dann (nach der Beweisführung, an deren Machbarkeit sie glaubten und glauben, welche also ebenfalls den Glauben an die Beweisbarkeit voraussetzt,) als „Wahrheit“ zu deklarieren.
Religion hingegen versucht eine „Verbindung/Rückbindung“ zu einem angeblichen Phänomen, mit der Bezeichnung „Gott“ durch einen unerschütterlichen und voraus setzbaren Glauben herstellen zu können und so die Wahrheit/en der Wirklichkeit/en „beweisen“ zu können.
Also primär „nur“ eine unterschiedliche Herangehensweise an dasselbe Ziel: nämlich dem Ziel, die Wahrheit im Bezug auf das Leben, den Ursprung des selbigen finden und beweisen zu können.
Auch die „Verheißungen“ der zu erreichenden Ergebnisse beider Wege, bzw. aller Religionen unterscheiden sich nicht im Geringsten.
Einen absoluten Unterschied gibt es allerdings im „Ausgangspunkt“. So wird in der/den Religionslehre/n Gottes, der Götter davon gesprochen, dass der Mensch als „Strafe“ aus dem Paradies vertrieben wurde. Es demnach also ein Paradies (ohne Wissen und Erkenntnis hierüber) gegeben haben musste. Die Wissenschaften hingegen gehen vom „Nichts“ aus und forschen ins „Nichts, bzw. noch nicht Wissen“. Allerdings mit demselben Ziel. Nämlich das „Paradies“ für die Menschheit zu finden. Bei der Religionslehre Gottes, bzw. der Götter hingegen, geht es darum, das/ein „verlorene/s Paradies“ wieder zu erlangen. Also eine wahrhafte „Rückbindung“, bei welcher es „nur“ des Wissens um selbiges und der Erinnerung (also einer bewussten Erkenntnis, wie und weshalb es zur Vertreibung aus selbigem kam und damit der Erkenntnis des beschrittenen Weges in „Richtung“ der Vertreibung) bedarf. Und bei der Religion Gottes, bzw. der Götter bringt sich dieser Gott, bzw. die Götter immer wieder bei den Menschen in Erinnerung und gibt Hinweise dahingehend, wie der Mensch durch Umkehr (was auch logisch scheint, wenn man den Weg aus dem Paradies hinaus beschritten und im Nachhinein auch erkannt hat) das Paradies wieder erlangen könne. Also eine tatsächliche Rückbindung, ein „wieder verbinden“ mit dem „Ausgangspunkt“. Dies lässt sich aus der Menschheitsgeschichte und der gesamten Weltliteratur eindeutig entnehmen. Von Anbeginn der Menschheit gab es eine (Rück)Bindung (den Glauben) zu Gott und Göttern, zu höheren Mächten und nicht an ein „Nichts“.
Sowohl die Wissenschaften, Politik, Marktwirtschaft, Sozialismus, Kapitalismus; also alle – ismuse, verkünden ihren Weg als den Weg der „wahren Erkenntnisse“ und ihr jeweiliges Ziel als das einzig erstrebenswerte. Am Ende all dieser mit Verheißungen verbundenen Verkündigungen steht als Ziel das Wohlergehen aller Menschen, der Wohlstand für Alle etc.; also das (evtl. verloren gegangene) „Paradies“! Hierin unterscheidet sich in der Verkündigung und Verheißung der unterschiedlichen Religionen nichts, aber absolut gar nichts.
Das „Beschreiten“ all dieser unterschiedlichen Wege beginnt aber immer im „Geist“! Mit einer „Idee“, einem „Geistesblitz“, Vorstellungen und Erwartungen oder tatsächlich aus einer „Rückbindung“, eines „wieder verbinden mit was auch immer“ und im weiteren Sinne der „sinnlichen Wahrnehmung“; also der Manifestation eines Phänomens.
[[ Als Manifestation werden Dinge bezeichnet, die erkennbar oder sichtbar werden. Manifestationen können in der Öffentlichkeit geschehen (indem Menschen anderen Menschen Dinge publik machen, zum Beispiel in Form eines Manifests), in der Religion (Wunder, Inkarnation) oder in der Medizin (hier kann sich beispielsweise ein Verdacht oder eine Vermutung manifestieren, auch in Form eines Symptoms). Andererseits wird auch ein Erscheinungsbild als Manifestation bezeichnet, also eine Ausdrucksform des Geistigen in Form von Materie (siehe auch Avatar).]] (s. h. Wikipedia) 
Daraus wurden und werden bis dato Verkündigungen und Verheißungen durch entsprechende Worte, welche in die Tat umgesetzt werden (müssen), um sich auch zu „erfüllen“.
Rückbindung“ oder das „wieder verbinden“ geht allerdings nur mit etwas, was auch existiert. Das sich – wie auch immer - in Erinnerung bringt. Wo NICHTS ist, kann auch selbst durch Wissenschaft nichts gefunden und bewiesen werden.
Es handelt sich also stets um eine „Heilslehre“, welche zum Wohle der Menschheit verkündet, verheißen und beschritten werden muss, damit sich das (verlorene?) Paradies auf Erden einstellt.
Es muss also ein Paradies existiert haben, an welches man sich erinnert und „Rückbinden“ kann.
Genau auf dieser Suche, nach der „Rückbindung“, dem „Wiederfinden“ sind all die Religionen. Egal mit welchem Namen sie versehen wurden und sind. Auch die „Wissenschaften“ können ja nur finden und sich zurück binden auf Etwas, was bereits vorhanden – wenn auch noch unerkannt – ist.
Und all die Lehren beruhen auf einer Gesetzmäßigkeit, auf Regeln und Ordnung(en), welche einzuhalten sind, wenn man sein Ziel erreichen will.
Und nun wird es interessant, bzw. eigentlich schon paradox.
Wir erinnern uns. Das Ziel aller Religionen ist ein und dasselbe: nämlich ein „Paradies“ (Wohlstand für Alle) für die Menschheit zu schaffen! Und alle behaupten, dass dies ein durchaus erreichbares Ziel sei. Selbst der Kapitalismus und der viel gepriesene freie Markt behauptet, das dies „sein“ eigentliches Ziel sei.
Nun versucht eine „ungläubige“ Wissenschaft (was allerdings schon ein Widerspruch in sich ist. Denn auch sämtliche Wissenschaften sind zum „Glauben gezwungen“. Denn würden sie nicht an ihr Ziel - und Phänomen beweisbarer Wissenschaft - glauben, dann würden sie diesen „nicht glaubhaften“ Weg – gerade auf Grund ihrer eigenen Erkenntnis - ja gar nicht beschreiten, wollten sie sich nicht selbst belügen und für schizophren scheinen wollen) ständig Beweise dafür zu finden, dass „Gott“ und damit eine Religion Gottes in Wahrheit tot ist, bzw. gar nicht existiert. Wenn es aber „Gott“ nicht gibt, bedeutet dies, dass es auch kein „Wort Gottes“, kein „Recht Gottes“ und damit auch keine erfüllbare Verheißung dieses Wort und Recht Gottes geben kann und gibt.
Jetzt verkünden und verheißen aber fast sämtliche Wissenschaften und insbesondere die „christlich geprägten“ Demokratien genau DAS, was auch im „Wort Gottes“ steht! Nämlich, dass der Mensch sein Dasein friedfertig, gesund, alt und erfüllt erleben KANN.
Gerade im Bereich der Biologie strebt die Wissenschaft nach genau diesen Zielen: Mittel und Wege für eine gesunde Menschheit, ein biblisches Alter, „den Jungbrunnen“ und und und zu finden. Also genau das, was das „Wort Gottes“ - allerdings nur bei seinem Befolgen – ebenso verheißt!
Was also unterscheidet nun Religion von Religion?! Worin unterscheidet sich der „Glaube“ und seine Umsetzung?!
Die Wissenschaft/en gibt/geben vor, nichts zu glauben, aber „Alles“ zu finden und zu beweisen. Die Religionslehre Gottes/der Götter gibt vor, alles zu wissen und im glauben und befolgen des vorgeschriebenen Weges (also Wort, Gesetz und Ordnung) den Beweis anzutreten.

Also bleibt der Menschheit letztlich nichts anderes übrig, als zu glauben. Diesem Glauben – egal was einer nun glaubt – zu folgen und so die „geglaubte“ Wirklichkeit zu erfahren. Und ALLES ist letztlich dann eine Frage der Zeit. Da aber auch Zeit „nur“ ein von Menschen er- und gefundener „Beweis“ einer geglaubten Wissenschaft ist, stellt sich die Frage, ob „wir“ das „richtige“ geglaubt und damit umgesetzt haben?!

Und...dieses „Zeit-Beispiel“ lässt sich auf alle Bereiche menschlicher „Weisheit/en“ und wissenschaftliche Erkenntnisse anwenden.


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