Sehr geehrte Frau Strack-Zimmermann,
nachdem ich Sie gestern wiederholt bei Frau Maischberger gehört und gesehen habe, hätte ich mal eine Frage an Sie, die Ihnen eigenartigerweise bisher nie in Diskussionen gestellt wurde.
Und
zwar, wie es sein kann, dass die von Ihnen bevorzugte Gesinnung,
dessen Grundlagen und System als erfolgreich anzusehen sei und ist?!
Wie Sie gestern betonten, bewunderten Sie die Entscheidung Helmut Schmidts beim NATO-Doppelbeschluss (aufrüsten um dann wieder abzurüsten?!), weil dies ja scheinbar als einzige Lösung erfolgversprechend schien und für Sie heute noch als erfolgversprechend gilt?!
Dass dies aber, im Gegensatz zu Ihrer Annahme nicht erfolgreich war, dafür sind Sie doch selbst der beste Beweis. Denn weshalb sonst müssten Sie ständig (inzwischen seit mehr als 1 ½ Jahren) verkünden und fordern, dass „wir“ aufrüsten müssen, wieder über mehr Waffen(gerät) verfügen müssten, die Ukraine mit noch mehr und „erfolgreicheren“ Waffen beliefern müssen?!
Sollte denn nicht gerade diese von Ihnen bewunderte Entscheidung Helmut Schmidts dafür sorgen, dass es nie wieder Krieg gäbe?!
Jetzt wollen Sie diesen Krieg, welchen es trotz dieser Entscheidungen, trotz NATO, USA und weiteren hoch gerüsteten (Deutschland in diesem Falle mal außen vor) und unterstützenden „Gefährten“ solange führen (lassen), bis die Ukraine siegreich sei?!
Mal ganz abgesehen davon, von was für einem Pyrrhussieg man dann sprechen werden muss. Ein Land und dessen Infrastruktur fast völlig zerstört, Tausende von Opfern, total ver- und überschuldet, damit eigentlich „siegreich“ am absoluten Ende seiner bisherigen Existenz und damit erst recht, immer noch und künftig wieder abhängig, wenn auch von anderen?! Welche Freiheit wird und wurde dann verteidigt, wenn sich durch diesen Krieg leider nur die Abhängigkeiten verändern?!
Genau
diese Situation und Fakten beweisen doch, dass eine derartige
Gesinnung und ein solches System des Auf- und Wettrüstens bis dato
nicht erfolgreich waren und sein werden (können)?! Selbst wenn man
davon ausgeht, dass es in Europa mehrere Jahrzehnte keinen Krieg mehr
gab. Jetzt gibt es ihn aber wieder!
Es ist also eigentlich eine
Frage der Zeit, der Menschheitsgeschichte und nicht eines angeblich
erfolgreichen Systems.
Sie betonten auch gestern, dass Sie im Sinne der nachfolgenden Generationen diese Thesen vertreten. Damit die nachfolgenden Generationen endlich friedlich miteinander leben könnten und würden?!
Mein Eltern erlebten den 2.ten Weltkrieg, ich erlebte die Aus- und Nachwirkungen dieses 2.ten Weltkrieges. Meine Kinder und Enkelkinder erleben gerade den aktuellen Krieg! Also konnten „wir“ es weder verhindern, noch unsere Kinder und Enkelkinder davor bewahren, was Sie angeblich mit Ihren Thesen verhindern wollen?!
Es ließ sich also mit den bisher getroffenen Entscheidungen, einem entsprechenden Sinn und dessen Thesen unterworfen nicht verhindern, dass „wir“ wieder und immer noch Krieg(e) haben. Und da lasse ich mal all die Kriege in anderen Regionen außen vor! Fakt ist demnach also, dass „man“ mit den bisherigen Gesinnungen, Thesen und Systemen nicht in der Lage war und ist Kriege zu verhindern!
Wäre da
nicht die logische Konsequenz genau dies mal zu hinterfragen, dem
Ganzen einen anderen Sinn zu geben und die „Systeme“ entsprechend
zu ändern (Paradigmenwechsel)?!
Oder glauben Sie tatsächlich,
dass das, was Sie aktuell mit Inbrunst vertreten zu dem Frieden
führt, den genau dieselbe Sichtweise nicht herbeiführen konnte?!
Weshalb sonst, wenn nicht der Misserfolg dieser Sichtweise müssten
Sie dann so vehement für eine Sichtweise und ein System eintreten,
wenn es in der Vergangenheit für eine entsprechend friedliche
Zukunft doch erfolgreich gewesen wäre?!
Für Ihre
Aufmerksamkeit danke ich und verbleibe mit der Hoffnung auf eine
Antwort mit freundlichen Grüßen
Robert Kroiß