Dienstag, 23. August 2022

Solidarität und Freiheit. Eine Frage politischer Entscheidungen?!

 

Solidarität und Freiheit. Eine Frage politischer Entscheidungen?!

Bei einer Pandemie muss man aus Solidarität freiheitsentziehende Maßnahmen hinnehmen und auf Teile der Freiheit verzichten!
Beim Ukraine-Krieg müssen wir die ganze Freiheit mit allen Mitteln solidarisch und damit verbundenen Einschränkungen verteidigen!
Wie sich doch in kürzester Zeit (knapp 3 Jahre) die Wertigkeit von Freiheit und Solidarität (politisch gewollt) verändert hat und verändern lässt?!
Die Sprache wird also nicht mehr nur politisch gewollt gegendert, sondern auch ihre Bedeutung, Herkunft und Wertigkeiten werden anders gedeutet und ausgelegt. Je nach eigenem Interesse und Gutdünken?!
Wenn also eine Krankheit die Ursache für notwendige freiheitsentziehende Maßnahmen ist, was ist dann ein von allen befürworteter Verteidigungskrieg?!
Wenn also die eigene Freiheit durch äußere Umstände eingeschränkt wird, ist die Freiheit an sich eingeschränkt! Wie kann man eingeschränkt (also in der eigenen Freiheit begrenzt) DIE FREIHEIT als Ganzes und an sich verteidigen und umsetzen?!

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9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Sie sehen in Bezug auf die Freiheit der Bevölkerung einen Unterschied zwischen Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung und Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine gegen Russland. Dabei ist dies überhaupt nicht unterschiedlich in Bezug auf die Freiheit des Einzelnen, sondern nur in Bezug der zu treffenden Maßnahmen, um die Freiheit zu erhalten. Um die Freiheit zu behalten, wird sie teilweise eingeschränkt, damit sie nicht durch Unterlassen von Freiheitseinschränkungen irgendwann völlig verloren gehen könnte. Also eine reine Vorsichtsmaßnahme, welcher sie sich in beiden Fällen verschließen wollen. Sie wollen nicht gezwungen werden, liebgewonnene Freiheiten für die Solidarität mit anderen aufzugeben, sondern ihren Turn, egal welche Bedrohung auch ansteht, einfach weiter durchzuführen.

Nun leben wir aber gemeinsam in einem Land mit gemeinsamen Lebensgrundlagen und Lebensvorstellungen und dies geht nur dann ohne innere Verwerfungen, wenn bei Bedrohungen egal welcher Art, das Land auch Vorgaben macht und diese einführt und durchführt, um diese Bedrohungen abzuwehren. Dies geschieht mehr oder weniger gut, aber es ist immer noch besser, als wenn sich nicht darum gekümmert würde.

Die Wertigkeit von Freiheit und Solidarität haben sich mitnichten verändert und wurde auch nicht geändert. Es ist die gleiche Solidarität mit der Gemeinschaft, wenn gefordert wird, dass man sich gegen die Bedrohung einer Viren-Pandemie impfen lassen soll, damit die Schwachen in der Gesellschaft geschützt werden können und damit auch die Gemeinschaft aufrechterhalten werden kann.

Auch die Solidarität und die sich daraus ergebenden Einschränkungen und Mehrkosten durch Energiemangel unserer Gemeinschaft bei der Unterstützung der Ukraine, ist endlich der Erkenntnis der neuen Regierung geschuldet, dass der Krieg in der Ukraine, durch Putin-Russland durchgeführt, unsere gemeinsame Kraftanstrengung mit unseren Verbündeten erfordert, damit wir alle auch in Zukunft hoffentlich noch eine Freiheit haben, um die es sich lohnt zu kämpfen und einzustehen.

Die Einschränkungen der Freiheit in beiden Fällen tritt zwar in unterschiedlichen Bedingungen auf, aber es ist beides eine Einschränkung. Wie immer im Leben, wer sich zur rechten Zeit nicht vorsieht (hier einschränken will) wird später das verlieren, was er sträflich Unterlassen hat. Es ist wie beim Spruch: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not!“ Ich möchte hier schreiben: „Schränke deine Freiheit zur notwendigen Zeit ein, dann wirst du sie wieder erlangen.

Anonym hat gesagt…

II
Zum Schluss: Die ganze Freiheit haben wir nicht. Es gibt nur unterschiedliche Freiheiten. Ein Elternpaar mit Kindern hat andere Freiheiten als solche ohne Kinder. Oder soll man sagen, ein Ehepaar ohne Kinder hat andere Freiheiten.
Es kommt wohl wie immer auf den Standpunkt des Betrachters an. Länder haben unterschiedliche Gesetze und damit deren Bevölkerung auch unterschiedliche Freiheiten.

Ereignisse haben immer Auswirkungen auf die Freiheiten des Einzelnen wie auch der Gesellschaft. Aufgabe der Atomenergie hatte Einfluss darauf, intensiver Energiekauf aus Russland hatte Einfluss darauf genau wie der jetzige Versuch des Verzichtes. Der Klimawandel beeinträchtigt die Freiheit eines jeden Erdenbürgers, mehr oder weniger, keiner bleibt verschont auf lange Sicht. Immer ist auch unsere persönliche Freiheit mit der Freiheit anderer verbunden.

Versuchen sie doch bitte nicht immer nur in absoluten Gedanken an die Probleme mit uns Menschen heranzugehen. Die Absolutheit von Gedanken, Worten und Werken sind nur bei Gott. Es wird ihnen kein Mensch alles richtig machen können. Sie eingeschlossen. Dann fordern sie doch auch nicht immer absolute Richtigkeit ein.
Und dies dann noch mit unrichtigen Vergleichen, wie in ihrem vorigen Beitrag mit dem Speiseplan. Wenn ich verkünde, ein bestimmtes Lokal nicht mehr betreten zu wollen, dann können die ihren Speiseplan ändern, so viel sie wollen, das ändert doch nichts an meiner Einstellung, es nicht mehr zu betreten! Also Beispiele auch logisch vortragen, sonst wirken sie nur falsch.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,

(politisch) geforderte Solidarität hat nichts mit Freiheit und Verteidigung derselben zu tun und führt auch nicht zur Freiheit. Entsteht sie doch aus Abhängigkeiten, NOTwendigkeiten und Forderungen. Freiheit hingegen beinhaltet solidarisches Verhalten. (Beispiel Ahrtal. Nicht die politischen Entscheidungen und geforderte Solidarität sorgt für das „überleben“. Sondern die Freiheit mit all den anderen Menschen solidarisch überleben zu wollen. Auf die politische Solidarität warten die Menschen im Ahrtal noch heute!)
Das Argument „Freiheit einzuschränken, um sie dann wieder zu erhalten“ ist falsch, wie man aktuell sehen kann. Denn hatten wir nicht schon mehr Freiheit als vor den Einschränkungen?!
Damit kämen wir bestenfalls dann wieder so weit, dass wir die vorherige Freiheit durch Einschränkungen erlangten, die dann dazu führte, dass wir heute wieder weniger Freiheiten haben als davor?!
Weshalb sollt ich keine absoluten Gedanken – Voraussetzung für eine Umsetzung in die Tat – haben. Wenn andererseits ständig absolute Forderungen (auch an mich) dahingehend gestellt werden, dass „ich“ meinen Teil zu den aktuellen Ereignissen in der Erkenntnis (Gedanken) der Fordernden beitragen soll/muss?! Zumindest hinterfragen werde ich (im Moment) noch dürfen.
Und auch Ihre Schlussfolgerung bzgl. meines Beispiels mit dem Lokal ist falsch, bzw. Sie lassen etwas wesentliches weg. Natürlich kann es „mir“ egal sein, ob ein Lokal seinen Speiseplan ändert.
Aber was m. E. nicht geht ist, diesem Lokal dann die Schuld dafür zu geben, dass ich keine Speise mehr bekomme! Wenn doch ich dieses Lokal meide und meiden will!
Das ist genauso wie mit den Pipelines. Wenn Putin das Gas doch drosselt, nicht liefert, dann ist es doch egal, wie viele Pipelines offen sind, durch die Putin Kein Gas lässt?!

Mit freundlichen Grüßen

Robert Kroiß

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Um statt auf den Speiseplan des Lokals zu antworten, gleich zum realen Fall, Gaslieferungen aus Russland.
Es wird doch von Gegnern der solidarischen Sanktionen gegen Russland, der auch sie sind, ob des befürchteten und vor 6 Monaten dann real eingetretenen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine vielfach angeführt, dass man Nordstream2 öffnen solle, dann würde Gas wieder nach Deutschland fließen. Nun bin ich ihrer Meinung, dass es egal ist welche Pipeline geöffnet ist, Gas fließt nur dort und nur so viel, wie es Putin will. Also sollte Nordstream2 geschlossen bleiben.

Um es klar zu sehen, wir haben, bzw. deutsche Firmen wie Uniper haben mit russischen Firmen langjährige Lieferverträge über entsprechende Liefermengen. Dies wurde Jahrelang auch erfüllt incl. Gasspeicher Befüllung. Das hat mit Sanktionen, welche ein Land betreffen, zuerst einmal nichts zu tun. Erst dann, wenn die Regierung des sanktionsbetroffenen Landes ihrerseits zu Sanktionen greift und ihren Firmen die Einstellung bzw. Rationierung von Gaslieferungen verordnet, tritt man in eine neue Eskalation ein. Dies ist nun geschehen. Es ändert aber nichts daran, dass z.B. Uniper auf bestehen der vertraglichen Vereinbarungen pochen und volle Gaslieferung verlangen kann. Deutschland hat Russland mit verschieden Sanktionen belegt, aber nicht damit, dass keine Firma mehr Gas von Russland abnehmen darf. Es hat verkündet, dass man auf Dauer von Russland kein Gas mehr abnehmen will. Die Wahrheit ist also, Deutschland will Gas aus Russland und würde auch gerne noch die komplett vereinbarte Gasmenge abnehmen, nur Russland will nicht entsprechend liefern. Für die Zukunft und nach Auslaufen der Verträge, wird Deutschland keine neuen Lieferungen mehr genehmigen. Deshalb liefert Russland vertragswidrig jetzt schon weniger bis nichts. Es wäre ein Streitfall vor Gericht, nur ist dafür keines zuständig. Wenn wir mit Russland ein Rahmenabkommen wie mit Kanada – CETA – , oder zukünftig TTIP, hätten, sähe es anders aus.

Natürlich hat politisch geforderte Solidarität mit der Freiheit des ‚Einzelnen zu tun. Bestes Beispiel ist doch die Ukraine. Um die Freiheit des Staates Ukraine sichern zu können, hat die Regierung Männern zw. 20 und 60 verboten, das Land zu verlassen und sich zum Wehrdienst einzufinden. Damit ist die Freiheit eines jeden einzelnen eingeschränkt, etwas zu tun was und wie er will. Er hat sich den Befehlen seines Staates und deren Befehlsträgern unterzuordnen. Und dies geschieht, damit die Freiheit des Landes Ukraine bewahrt werden kann und alle Ukrainer nach Kriegsende wieder eine größere Freiheit genießen können, selbstbestimmt leben zu dürfen. Es dürfte zwar nach diesem Krieg noch lange dauern, bis alle Einschränkungen aufgehoben sein würden, aber es wäre eine andere Freiheit als diese, welche sie nach einer Eroberung durch die russischen Truppen noch genießen dürften. Das Argument Freiheit einschränken um sie zu erhalten ist absolut richtig und nicht falsch, wie ihnen alle Ukrainer sagen würden. Es geht um die Freiheit, die ich meine!

Freiheit, die ich meine, ist die persönliche Freiheit. Ungebunden und aller Pflichten frei, nur den eigenen Wünschen lebend, ist tatsächliche Freiheit, welche man aber nur in absoluter Einsamkeit erleben kann. Die findet kaum jemand und ob derjenige dann mit dieser Freiheit glücklich und zufrieden ist, steht auf einem anderen Blatt. Solidarität engt die eigene Freiheit ein. Egal ob gefordert oder aus eigenem Antrieb heraus. Nur die Selbstzufriedenheit ist dann, zumindest oft, eine unterschiedliche.

Wir leben in staatlichen Gemeinschaften und brauchen Solidarität um in einer gewissen Freiheit leben zu können. Einschränkungen sollten immer nur Situationsangepasst möglich sein und danach wieder aufzuheben. Dies aber wird nicht übergangslos möglich sein, sondern bedarf neuer Anstrengungen. Mit Ordnungsbehörden muss laufend über die Möglichkeiten von Freizügigkeiten gestritten werden, weil sie die Tendenz haben diese einzugrenzen.

Anonym hat gesagt…

II.
Absolute Gedanken kann man äußern, bringen aber wenig bis nichts, weil nicht erfüllbar und mitunter daher Kontraproduktiv. Etwas Absolutes zu fordern um ein Minimum zu erzielen, führt im Laufe der Zeit zum Überdruss zu solchen nicht erfüllbaren Forderungen. Sie werden durch Corona in ihren Freiheiten eingeschränkt, aber mitnichten sind sie absolut. Das sehen sie eher in China, wo ganze Stadtblöcke komplett abgeriegelt wurden und die dort eingesperrten Menschen zum Teil ohne Lebensmittel sich selbst überlassen wurden. Ein richtiges Ghetto!
Dass verstehe ich eher unter absolute Freiheitseinschränkung unter der Prämisse Solidarität. Bei uns dürfen sie fast alles Fragen und hinterfragen, in China garantiert nicht, weil sie sonst ihre Freiheit komplett verlieren, bis sie so umerzogen sind, dass sie ihre Freiheit wieder erhalten, diese jedoch keine wirkliche mehr ist!

Was sie über das Ahrtal schreiben ist falsch. Es gab und gibt solidarische Hilfe von Menschen, welche spontan und unaufgefordert zur Hilfe eilten und auch manche noch heute helfen. Aber es gab und gibt auch staatliche und teilstaatliche, bzw. staatlich unterstützte Institutionen, zu denen auch Rotes Kreuz, die Johanniter, die Feuerwehren, der Katastrophenschutz usw. gehören, die auch heute z.T. noch helfen. Sie meinen die solidarische monetäre Solidarität für die Bewohner des Ahrtales, welche nur zum Teil bisher erfolgte und erst in Zukunft, sicherlich nicht umfassend erfolgen wird. Aber Solidarität des Staates gab und gibt es bis zu einem gewissen Grat.

Dies habe ich in 1959 selber erfahren dürfen. Meine Eltern sind mit mir und meinem Bruder am 30.04.1959 in einen Bauernhof in die Eifel eingezogen. Wir kamen mit 2.000 Junghennen und 500 Hühnern dort an. Die Junghennen wurden im Kuhstall und der Tenne der Scheune untergebracht. Um Mitternacht heulte der Hofhund und mein Vater und ich gingen nachsehen und standen vor der Tür im Wasser. Der kleine Bach hatte durch Starkregen 40 KM entfernt, plötzlich 2 m über Normal. Über Tausend Junghennen fanden sich 4 KM weg im Mühlenteich wieder. Das Land Rheinland-Pfalz gab uns über eine Katastrophenhilfe 6.000 DM als Hilfe, sowie kostenlose ärztliche Fürsorge über Wochen hinweg für die erkrankten überlebenden Hühnern. Der Schaden war zwar höher, aber es war doch eine solidarische Hilfe, schon damals. Das war gelebte staatl. Solidarität. Die gibt es auch im Ahrtal. Ein Staat kann nicht alles ausgleichen, sonst müsste er auch von ihnen zuerst alles verlangen. Solche Staaten will ich nicht erleben müssen. Russland und China wollen dies vorexerzieren und gegen unsere Demokratien nicht nur im wirtschaftlichen Wettlauf treten, sondern auch durch Kriege, um sich zu stärken und uns zu schwächen. Demokratien ist es viel schwerer sich für Sanktionen bis hin zu Kriegen zu entscheiden, weil alles hinterfragt werden kann und wird, siehe Robert Kroiß. In Russland, noch weniger in China, wird solches hinterfragen bis zum Tode unterbunden. dort kann man darob nicht nur die Freiheit verlieren, sondern auch das Leben. Ich wünsche mir, dass sie mehr in den Relationen denken würden, welche Freiheiten sie hier haben und was hier eingeschränkt wird, was sie dürfen und was nicht und was sie erwarten würde, wenn hier Zustände wie in Russland oder gar China herrschen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,

wir können sehr gerne das „Lokal Beispiel“ weglassen. Wobei ich auch direkt auf die Gaslieferung und die Pipelines ja ebenfalls Bezug genommen habe.
Und ja, wir sind uns darin einig, dass es egal ist, wie viele Pipelines geöffnet oder geschlossen sind. Weil es an Putin liegt, wie viel Gas er durchlässt.
Was aber m. E. gar nicht geht ist, dann so zu tun, als ob man nicht selbst bereits zuvor die Entscheidung getroffen habe, kein Gas mehr von Putin zu beziehen und ihm nun dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben, dass zu wenig Gas bei uns ankommt.
Abgesehen von den vertraglichen Vereinbarungen. Auch da ist es so, dass „wir“ den Vertrag aus Sanktionsgründen „aufgekündigt“ haben. Aber dafür Putin die Schuld geben wollen. Weshalb sollte sich Putin an einen von „uns“ aufgekündigten Vertrag halten und die vereinbarten Liefermengen liefern?!
Ich verstehe nicht, weshalb die Argumentation und Entscheidung bzgl. Nordstream 2 nur dann „richtig“ sein soll, wenn es „unserer Meinung“ entspricht und sie deshalb geschlossen bleiben soll?!
Putin kann doch mit Recht darauf verweisen, dass er mehr Gas und damit vertragstreu liefern könnte und würde, wenn diese Pipeline geöffnet würde?!
Würde er es dann nicht tun, wäre dies ja nur ein weiterer Beweis für diejenigen, die die Schließung für richtig halten, dass es Putin ist, der nicht vertragstreu ist, dass er „uns“ zu erpressen versucht?!
Ich stelle immer wieder fest, dass nur die Argumentationen der einen Seite die absolut richtigen sind?!
Aktionen rufen immer Reaktionen hervor und Reaktionen wiederum Reaktionen auf die Reaktion. Weil es längst nicht mehr um die Sache an sich (Vertrag bzgl. Gaslieferungen) geht. Sondern nur mehr darum, wer kann wem mehr Schaden zufügen.

Dann Ihr Beispiel mit den ukrainischen Wehrpflichtigen. Sie selbst schreiben, dass man Männern eines bestimmten Alters VERBOTEN hat, das Land zu verlassen. Was haben Verbote, Abhängigkeiten mit der Freiheit und erst recht mit einer absoluten Freiheit zu tun?!

„Absolut Gedanken kann man äußern.“ Wurden nicht absolute Sanktionen gefordert, um dann im Kompromiss annähernd an die Absolutheit der Sanktionen zu kommen?! Weshalb sollte man dann bei absoluten Gedanken nicht weiter kommen als bisher. Selbst wenn die Absolutheit (noch) nicht erreicht wird?!

Einstweilen soviel zu Ihrer Antwort auf meinen Kommentar, mit dem besten Dank, dass Sie sich dazu durchgerungen haben, sich immer noch auf einen Gedankenaustausch mit mir einzulassen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Kroiß

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Kroiß.

Sie verwechseln da etwas bzw. wollen Tatsachen nur einseitig wahrnehmen. Unsere Bundesregierung hat immer mehr Sanktionen, in Eintracht mit anderen Ländern, überwiegend EU, gegen Russland verhängt. Aber bis heute nicht Sanktionen gegen Gaslieferungen aus Russland. Gegen Öl schon. Ihr Einlass ist also falsch. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass ob unseren Sanktionen und wir auch für die spätere Zukunft kein Gas mehr von Russland abnehmen wollen, Putin uns den Gashahn jetzt schon kleiner bis ganz zu dreht. Noch besteht mit russischen Firmen ein Vertrag über Gaslieferungen. Aber genauso wie unsere Regierung in die Handelshoheit dt. Firmen eingreift, kann dies auch Putin mit russische Firmen machen. Trotzdem darf unsere Regierung darauf hinweisen, dass uns z. Zt. das Gas aus Russland fehlt. Ist eine Tatsache, aber damit müssen wir fertig werden. Irgendwie, über Einschränkungen, andere Lieferanten, andere Energieträger. Wird ja großflächig in Widerspruch und Zustimmung breitgetreten, wie dies in Demokratien halt üblich ist. Putin geben wir die Schuld am Krieg in und gegen die Ukraine gegeben. Alles weitere folgte daraus und vieles wird noch weiter daraus nachfolgen. Die Entscheidungskämpfe um die Deutungshoheit auf unserer Erde haben erst begonnen. Mit der Deutungshoheit gehen die Ressourcenverteilungen einher und wir in Europa haben eindeutig mangels Masse davon, das weltweite Nachsehen. Wir suchen Verbündete und solche die es werden könnten, um unseren Standhart halten, ev. ausbauen zu können. Aber zuerst einmal wird es in Folge Corona und jetzt des Ukraine-Krieges abwärts gehen. Wie weit, wird die Zukunft zeigen.

Putin hält sich an nichts, wenn es nicht in seinem Interesse liegt. Russland war Garantiemacht der Ukraine gegenüber, welche nach dem Zerfall der Sowjetunion alle Atomwaffen an die Russen abtrat gegen die Versicherung, für die Unverletzlichkeit der Ukraine einzutreten. Es ist perfide, als Schutzmacht jetzt selber anzugreifen. Putin muss nach dieser lange vorbereiteten Eskalation, die uns und andere zwang, Gegner Russlands zu werden, nicht uns gegenüber wohlgesonnen sein. Wir ihm gegenüber aber mitnichten auch nicht. Wir wollen seinen kompletten Rückzug aus der Ukraine. Ob er mehr Gas über Nordstream2 liefern könnte, wollte und würde, sollte uns nicht mehr interessieren. Es ist gut, wenn er das Gas, was er uns nicht liefert, gleich abfackelt, damit er die Bohrlöcher nicht schließen muss. Er hat einen Gasüberschuss und wenn er momentan auch höhere Preise erzielen kann, wird dies nicht von Dauer sein. Denn immer mehr Länder werden sich umstellen auf andere Energieträger. Nicht heute, aber morgen, in 10 Jahren +.

Für uns ist nur die Argumentation richtig, dass Putin mit seinem Krieg nicht gewinnen darf. Er muss zurück in sein Land und dort bleiben. Die Freiheit des Einzelnen bedarf in unseren dicht besiedelten Gemeinwesen, der Solidarität, um als solches bestehen bleiben zu können. Solidarität bedeutet immer Einschränkung der eigenen Freiheit. Entweder aus eigenem Antrieb oder aus staatlich Verordnetem. Eine absolute Freiheit gibt es nur bei Gott, hatte ich doch geschrieben. Auch, dass zeitweise Einschränkungen der eigenen Freiheit notwendig sind, um sie letztendlich erhalten zu können. Das passiert doch gerade in der Ukraine. Ich verstehe da ihre Einlassung nicht.

Absolute Sanktionen gibt es nicht, nur immer mehr ausgedehnte und immer besser „zugeschnittene“. Nochmals, wir Menschen werden nie absolut denken können, sondern nur versuchen, bei allen Gedanken in die Nähe dessen zu kommen, dass wir bei einem Problem nichts vergessen, versäumen oder missverstehen. Je näher wir dem kommen, umso besser. Leider ist und bleibt vieles in dieser Hinsicht Stückwerk und unsere Politiker Dauernach(verschlimm)besserer.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Neumann,

können wir uns darauf einigen, dass derzeit Putin „das Böse, der Böse“ ist?! „Gestern“ war es noch jemand anders und „morgen“ wird es wieder jemand anders sein?! Oder glaubt man wirklich, dass wenn Putin (falls überhaupt möglich, ohne dass es dabei noch größere Opfer gibt ) besiegt würde, „das Böse“ nicht mehr existierte?! „Man“ kann „das Ganze“ auch so lange treiben, bis „wir“ uns alle selbst vernichtet haben.
Von daher stellt sich doch die Frage, wird „das/der Böse“ jemals zu besiegen und nicht mehr existent sein?!
Dies glaube ich nicht. Weil das Dasein/Leben immer aus „2 Seiten“ besteht (steht sogar so in der Bibel).
Jesaja 45:7 [[Ich bin der HERR – und sonst keiner –, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft.]]
Jesaja 54:16 [[ Ich habe den Waffenschmied geschaffen, der die Kohlenglut anbläst und das glühende Eisen zu Waffen schmiedet. Auch der Soldat, der mit ihnen Tod und Verderben anrichtet, ist mein Geschöpf.]]
Ich glaube zu wissen, dass es sogar noch weitere Stellen in der Bibel gibt, die dies aussagen. Habe diese aber nicht mehr im Kopf.
Damit bin ich dann wieder bei „dem Gott“, den Sie außerhalb des Daseins/Leben verordnen.
Wäre es also so, dass es „einen Gott“ außerhalb des Geschehens gäbe, dann ist und wäre nur er und nur er dafür verantwortlich, für alles was geschieht. Weshalb sollte ich dann die Schuld bei Menschen, die ja demnach nur sein Geschöpf wären und sind suchen?! Die ja nur ausführen, was er so angelegt hat?!
Wie man aus diesem „Teufelskreis“ rauskommt hat „dieser Gott“ allerdings auch gesagt. Aber ob dies gehört und verstanden wird, liegt nicht mehr in seinem Ermessen. Die Möglichkeit dazu hat „er“ allerdings in seinem „Schöpfungsprozess“ auch angelegt. Sonst würde „er“ ja nicht fordern: „wer mein Wort hört … und es tut“!

Zur Freiheit: auch Sklaven und Gladiatoren hatten ihre „Freiheit“. Allerdings nur in dem Ermessen ihres jeweiligen Besitzers. Wenn diese dann – aus welchen Gründen auch immer – in ihre Freiheit ENTLASSEN wurde, bedeutet dies letztlich doch, dass sie davor keine eigentliche Freiheit besaßen.
Dies meine ich damit, dass ich keine Verbindung von Verboten und Abhängigkeiten im Zusammenhang mit „der Freiheit“ sehen kann.
Freiheit, schrieb ich auch, beinhaltet m. E. Solidarität und nicht umgekehrt. Denn was nützt die ganze Solidarität, wenn die „Mächtigen“ die Macht besitzen, „die Solidarischen“ zu vernichten?! Herrschte aber Freiheit, also keine Abhängigkeiten von Mächtigen, ja eigentlich keine unterworfenen und damit im Gegenzug überhöhte Menschen, dann könnten wir von Freiheit sprechen.
Von daher ist alles Gerede von Gleichheit, Brüderlichkeit etc. nichts als Lüge und Betrug. Und zwar solange, solange es Menschen gibt, die danach streben MEHR (besser[wisserisch], reicher, unabhängiger/freier etc. ) zu sein als ihresgleichen.

Robert Kroiß hat gesagt…

II.
Zur einseitigen Wahrnehmung: sehe ich geradezu umgekehrt. Hat „man“ nicht bereits am Anfang gesagt, dass man so schnell wie möglich unabhängig von russischem Gas sein wolle?!
Damit bin und muss ich nochmal zu meinem „Lokal-Beispiel“ zurückkommen.
„Ich“ habe in einem Lokal Tische für mich und meine Freunde für längere Zeit reserviert. Nun kündige ich gegenüber dem Wirt lauthals an, dass ich so schnell wie möglich sein Lokal nicht mehr aufsuchen werde. Daraufhin stellt sich der Wirt daraufhin ein, seinen ganzen Betrieb und die Speisekarte um. Und nun mache ich, der ich ihm die Reservierung aufgekündigt habe ihn zum Schuldigen für die Veränderung?! Selbstredend hat es einen Grund, weshalb „ich“ bei ihm die Reservierungen aufgekündigt hat. Mal ganz abgesehen davon, dass „man“ ja wegen der Klimakrise sowieso unabhängiger – von wem und was auch immer – werden wollte. Was aber tatsächlich gar nicht möglich ist und sein wird. Es ändern sich nur die Abhängigkeiten und die „Vertragspartner“. Da kam der Angriffskrieg Putins gerade recht. Denn nun hatte „man“ ja einen Grund, sich aus diesen Verträgen zu verabschieden.

Ich will es jetzt mal dabei belassen, obwohl es sicher noch sehr viele Gedanken dazu gäbe. Die Einseitigkeit der Argumentationen bzgl. der Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands könnte man durchaus noch differenzierte darstellen.

Aber wie in meinem letzten Kommentar bereits gesagt, geht es schon längst nicht mehr darum.
Jetzt geht es nurmehr darum, wer wem soviel Schaden zufügen kann, dass einmal mehr jemand zu Kreuze kriechen muss. Ansonsten bleibt nur noch, sich gegenseitig auszumerzen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Kroiß