Montag, 26. August 2019

Vor der Landtagswahl

Ralf Nietzschmann



Mein Posting zum Thema: Vor der Landtagswahl in Sachsen.
Liebe Freunde*innen, verehrte Leser*innen und Bekannte,
nun ist ja das Lesen im Kaffeesatz bald vorbei, denn der 1.9. steht kurz bevor und dann können Heerscharen von Experten ihren Müll über Sachsen loswerden.
Persönlich sehe ich dieser Landtagswahl äußerst entspannt entgegen.
Was wird sich denn ändern im festgefahrenen Parteiensystem von CDU/SPD/FDP/ GRÜNEN und neuerdings auch der Salonkommunisten um Kipping und Riexinger?
Für mich nichts, denn noch will ja keiner mit der AfD ins Bett steigen.
Vielleicht einmal eine Minderheitsregierung würde ich mir wünschen.
Kürzlich am 23. 8. in Torgau kam ich mit einem Wahlkämpfer der SPD ins Gespräch. Er tat mir leid, sein Stand war kaum frequentiert. Nur unser Gespräch lockte dann doch ein paar Neugierige an.
Ich outete mich als ehemaligen SPD Wähler und später Wähler der Linken und heute würde ich keine der etablierten Parteien wählen, natürlich auch nicht die AfD.
Apropos AfD . Ein etwa 45-jähriger Mann, verstand meine Ablehnung gegenüber der AfD nicht. Lag vermutlich an mir, umständlich erklärt:
Wer ist die AfD, zugegebenermaßen nicht in der Breite. Es sind die Vorvorfahren, die bei den Vorfahren in der CDU nach 1945 keinen Platz mehr finden und ich möchte verhindern, dass Vorgestern, wie bereits vor Vorgestern bereits morgen Realität werden könnte.
Also im Klartext, ich meine die Tendenzen von gewissen einflussreichen Figuren in der AfD, die sich nicht zu schade sind die Ereignisse von 1989 in der DDR für sich nun auch noch zu reklamieren und eindeutig als Nazis zu bezeichnen sind . Ich möchte auch nicht, dass die AfD den Rüstungsetat auf die berüchtigten 2 % will, die Wehrpflicht wieder einführen will und damit genau den Weg verfolgt, der Rüstungsindustrie zu Gange zu gehen.
Zurück zum Gespräch.
Natürlich bin ich für den Nationalstaat, aber anders als die AfD und deshalb verstehe ich die SPD/LINKEN und erst recht nicht die Grünen.
Sie agieren zum Nutzen des Kapitals und der Volksverführer, ob bewusst oder unbewusst ist nicht ganz leicht einzuschätzen. Die Haltung dieser Parteien zur nationalen Frage ist dafür einer der Hauptgründe. Für sie ist der Nationalismus eine zu verdammende Größe. Der Weg einer Nation also der Nationalstaaten beginnt mit dem Wohlstand des eigenen Volkes, nur dann kann man über Demokratie sprechen, die den Namen verdient.



Was meine ich damit?
Warum wählen im Osten, nicht nur in Sachsen, Wähler die AfD?
Es ist die soziale Verzweiflung. Nun hat auch Die LINKE den Platz geräumt und bläst mit in das gleiche Horn vertuscht die Lebenswirklichkeit von Millionen von Menschen in diesem unserem Land.
Nun sage ich keinesfalls, dass die AfD eine Lösung darstellt. Was ich aber nicht mache, dass ich zum Beispiel die Generation, die heute 50 Jahre und älter sind, beschimpfe, mich mit meinem politischen Wissen hervortue und diese Menschen pauschal verurteile, mit Hass überschütte oder drastisch gesagt als bisschen zurückgeblieben bezeichne.
Wer das nicht verstehen will, treibt immer weitere Teile der Bevölkerung, besonders im Osten durch diese Art der beziehungslosen Moral von oben herab der AfD die Wähler in die Arme.
Dazu muss man sich gerade mit der von mir genannten Generation geschichtlich auseinandersetzen.
Wurde der o.g. Ossi sein Leben lang von nunmehr zwei verschiedenen Staaten entmündigt, verarmt und unterdrückt? Wie viel dieser Menschen fühlen sich bis heute als Menschen zweiter Klasse in dieser BRD?
Und haben nicht gerade die Einheitsparteien, die er von früher kennt – SED und Blockparteien- , von Union/ SPD/GRÜNEN/FDP/ Grünen auch Teile der Linken seine Interessen verraten?
Warum erinnern sich gerade jetzt vor den Wahlen diese Parteien an die Verbrechen der Treuhand und die damit einhergehenden totalen Zerstörung des Selbstbewusstseins und der Lebensbiografien nicht weniger Menschen aus der DDR? Wenn, besagter Wahlkämpfer nun den Menschen weismachen will, dass die SPD sich für Polikliniken und andere gesellschaftlichen Bindungen, die in der DDR Gang und gäbe waren, einsetzen will, braucht er sich über das Gelächter nicht zu wundern.
Ein Schlussgedanke.
Die wirtschaftliche und politische Freiheit hat diese Generation nach dem Beitritt nie erleben dürfen, zumindest unter massenpsychologischen Gesichtspunkten.
Deshalb probiert eben ein Teil, ob es nun 24 oder 26 % der Wähler werden, sei dahingestellt, den Aufstand aus ihrer Ohnmacht heraus und wählen die AfD.
Ein letzter Gesichtspunkt ist der Tatsache geschuldet, dass die o. g. Parteien durchaus dazu beigetragen haben, dass die AfD einen derartigen Stellenwert erlangen konnte. Sieht man einmal von den sogenannten Nazis ab, die es in dieser Partei gibt, hat die AfD in vielen Punkten der vollkommen aus den Ruder gelaufenen Flüchtlingspolitik durchaus recht.
Und das der Ostdeutsche Angst hat, hängt auch mit der erlebten Geschichte zusammen.
Er war nach 1945 nur Objekt und Spielball unter der Führung der Sowjetunion als Ergebnis des II. Weltkriegs. Nach dem Beitritt ging es weiter und nun fürchtet er erneut unter die Räder zu kommen. Denn, die Migranten oder Flüchtlinge, erlebt er als Konkurrenz in allen Lebensbereichen.
Den Westdeutschen wurde nach 1945 auch nichts geschenkt, aber mit der sozialen Marktwirtschaft ganz andere Lebensbiografien ermöglicht. Der Sozialabbau begann ja für den Westdeutschen rasant mit Schröder und Fischer. Es begannen die Kriegseinsätze und das größte Sozialabbauprogramm in der Geschichte der alten Bundesrepublik.
Nicht nur das dem Ostdeutschen seine in der DDR gewohnten sozialen Errungenschaften, gerade im Bereich der Daseinsfürsorge ersatzlos genommen wurden, soziale Gegebenheiten aus der alten BRD blieben grundsätzlich für den Ostdeutschen ein Fremdwort.
Meine Meinung, der weder in der DDR und auch jetzt nicht unbedingt Grund zur Klage hat, aber Recht bleibt Recht und deshalb möchte ich auf den Briefwechsel zwischen Robert Kroiß und den ehemaligen Minister Jung hinweisen, lesenswert wie Politik funktioniert.
Link unter https://robert-diegrossenreligionen.blogspot.com/

https://robert-diegrossenreligionen.blogspot.com/2019/08/franz-josef-jung-und-sein-prozess.html

https://robert-diegrossenreligionen.blogspot.com/2019/08/nochmal-herr-jung-und-sein-prozess.html

Glück auf
Ralf



3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Wahlentscheidungen sind geprägt von persönlichen Lebenserfahrungen und Entwicklungen.
Es wird nie nur Gewinner geben, sondern auch Verlierer. Dabei spielt es keine Rolle, ob eigene Schuld vorliegt oder eben die gesellschaftlichen Verhältnisse.
Ich gehöre vermutlich zu den Gewinnern der Vereinigung und das mit einer Portion Glück.
Ich war Lehrausbilder in einem Braunkohlebetrieb südlich von Leipzig.
Mit der Übernahme zur MIBRAG wurde der Tagebau Espenhain eingestellt und es erfolgte eine großzügige Vorruhestandsregelung für nicht mehr benötigte Arbeitskräfte.
Diese Vorruhestandsregelung regelte das Einkommen bis zum Beginn des Renteneintrittsalters und betrug 80 % des vorher noch angehobenen Gehaltes.
Rentenbeiträge übernahm die MIBRAG zu 100 %. Es gab eine gute Abfindung, welche die Lücke von 80 % zu 100 % gut geschlossen hat.
Man musste sich neu orientieren, denn man war viel zu jung um nichts mehr zu machen.
Ich konzentrierte mich auf die Renovierung meines Grundstücks und arrangierte mich ehrenamtlich im Breitensport.
Nachteile gab es auch und das betraf die Kinder. Diese mussten aufgrund der Deindustrialisierung des Ostens den Weg in den Westen gehen und sich dort eine Existenz aufbauen. Das Familienleben wurde dadurch sehr eingeschränkt, besonders die Beziehungen zu den Enkelkindern.
Ich habe durchaus Verständnis für die auf der Strecke verbliebenen Menschen. Ich kann auch verstehen, wenn sie nun in der AfD einen Hoffnungsschimmer sehen.
Noch hat sie die AfD nicht enttäuschen können, da nicht in Regierungsverantwortung, im Gegensatz zu den Altparteien.
Die Altparteien haben in vielen Fällen versagt, besonders auch nach 2015.
Ich kann auch die Angst der Menschen verstehen, die gerade ihren Lebensunterhalt noch in der Braunkohle verdienen. Es bleibt illusorisch zu glauben, dass es jemals wieder eine solche Vorruhestandsregelung wie 1991 geben wird. Realistisch ist auch, dass nicht alle Kumpel plötzlich zum IT Spezialisten werden können.
Deshalb wünsche ich mir, dass die CDU in Sachsen in Regierungsverantwortung bleibt und nicht auf die Grünen angewiesen ist. Der Gedanke einer Minderheitsregierung ist überhaupt nicht so abwegig, genauso wenig wie die AfD als Opposition zu Themen der Migration und vor allem auch der nicht mehr zu vertuschenden Ereignisse mit Menschen, die ganz einfach unsere Regeln des Zusammenlebens nicht teilen und versuchen die Gastfreundschaft immer wieder zu missachten.
Walter

Anonym hat gesagt…

Guter Kommentar, seltsam nicht nur die Parteien sehen Fehler im Osten so kurz vor den Landtagswahlen.
Irgendwie muss da etwas nicht stimmen. Es ist oberflächlich die Ostdeutschen nur als Jammerossis zu bezeichnen.
Interessant für mich die Aussagen des Industriepräsidenten.
https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/vor-den-wahlen-industriepraesident-raeumt-versaeumnisse-von-politik-und-wirtschaft-im-osten-ein-a2982987.html

Forist aus dem Will Forum

Anonym hat gesagt…

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