Mein
Posting zum Thema: Er kann es nicht lassen…..
Ralf
Nietzschmann für den Gesprächskreis und
http://politikparadox.blogspot.de/ ,
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
in
Anlehnung an die
Nachdenkseiten
(NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Liebe
Freunde*innen des Gesprächskreises, verehrte Leser*innen und
Bekannte,
der
bekannte Ökonom und Volkswirt Prof. Sinn, hat sich mal wieder in der
Öffentlichkeit bemerkbar gemacht. Abgesehen davon, dass er nun auch
auf den Zug aufspringt und Merkels Abgang befürwortet, also
wiedermal im Ernstfall das Mäntelchen in den Wind hängen, äußerte
er sich am 18. Dezember in München an der Ludwig – Maximilian –
Universität als typisches Mietmaul der neoliberalen Denkfabriken in
einem Vortrag zu den erneuerbaren Energien.
Kernpunkte des
Vortrags:
Ist es technisch möglich, grüne Energie zu
produzieren, mit der die Stromversorgung ganz Deutschlands gesichert
wird?
Was passiert, wenn der Großteil des Stroms in Deutschland
aus erneuerbaren Energien gewonnen wird?
Was passiert an Tagen,
an denen keine Sonne scheint und kein Wind weht?
Gibt es
Speichermöglichkeiten für überschüssige Energie?
Wie teuer
wird die Energiewende für die Verbraucher?
Und schließlich:
Macht die Energiewende überhaupt Sinn?
In seinem Vortrag geht
Sinn in Gedankenexperimenten auf diese Fragen ein. Das Ergebnis: „Es
kostet nur fürchterlich viel Geld, reduziert den Lebensstandard und
verschandelt die Landschaft. Das kann es doch nicht sein!“
Unter
http://www.hanswernersinn.de/de/Weihnachtsvorlesung_18122017
kann
man sich Sinns „Erkenntnisse“ antun.
Gefährlich bleiben
jedoch Sinns Ausführungen,denn leider erreicht er doch viele unserer
Mitbürger mit seinen Thesen, die zwar nur bestimmte Lobbyinteressen
vertreten und Punkt für Punkt zu widerlegen sind.
Alleine der
Begriff „Zappelstrom“ den Sinn verwendet, zeigt sein nicht
vorhandenes Wissen bezüglich der technischen Möglichkeiten über
die jetzt schon vorhandenen Möglichkeiten das Stromnetz stabil zu
halten, also zu regeln. Es kann natürlich auch eine bewusste
Täuschung sein, denn wem interessiert oder wer versteht denn als
Normalbürger
diese Zusammenhänge wirklich.
Da ich ja auch immer wieder
zu meiner Stellung bezüglich zur EE befragt werde, möchte ich auch
in diesem Posting mich diesmal ausschließlich zur
Stromerzeugung im Rahmen der EE äußern und werde diesmal die
Technik nicht in den Vordergrund stellen, sondern muss ganz einfach
auch mit Zahlen arbeiten.
Außerdem
spielt dabei der Prof. Sinn eine Rolle.
Dabei
werde ich nicht auf die dezentrale Stromversorgung eingehen, die zwar
nicht unbedeutend ist, aber einen großen Teil der Verbraucher nicht
(noch nicht) tangiert.
Grundsätzlich
stehen bei der Bereitstellung von Strom ökonomistische Interessen im
Vordergrund. Begründet wird dies durch die vier großen
Stromanbieter, welche ja vorrangig ihren Aktionären verpflichtet
sind. Nach wie vor bestimmen die Gewinne und Dividenden das
Geschäftsmodell dieser Anbieter. Daraus schlussfolgernd, ist die
durch die Politiker verbreitete Auffassung des Sparens von Strom
irgendwie nur ein Alibi wegen des Klimawandels. Was bringt es Max
Mustermann wirklich, wenn er seine Haushaltegräte, nur weil sie in
die Jahre gekommen sind, austauscht? Wer misst den schon den
wirklichen Verbrauch dieser Geräte oder erlebt einen Reinfall, wenn
er den Angaben der Hersteller vertraut, die auf den Zug des
„Stromsparens“ aufspringen und neue Geräte verkaufen
wollen.
Wohin gehen denn die Altgeräte zum großen Teil? Auf
den Schrott mit Sicherheit nicht. Dort, wo sie weiter benutzt werden
benötigen sie ja auch Strom.
Der
einzelne Verbraucher muss für sich die Kosten/ Nutzenrechnung
beachten.
Nun
zu den Fakten über die Bereitstellung von Strom.
Grundsätzlich
wird der im Netz zur Verfügung stehende Strom an der Leipziger
Strombörse gehandelt. Dort werden die Preise gemacht und das hat
Auswirkungen für den Normalverbraucher.
Dazu folgendes zum
Verständnis zur Produktion von Strom allgemein.
AKWs
also Stromgewinnung aus Kernenergie.
Nach gültiger Rechtslage
sollen diese erst 2021 und 2022 vom Netz gehen.
Bis dahin werden
sie weiter jede Menge hoch radioaktiven Müll produzieren, der für
viele Jahrzehntausende sicher verwahrt werden muss, sodass er nicht
an die Umwelt, was unter anderem auch das Grundwasser einschließt,
gelangen kann. Ein Endlager, das eine entsprechend zuverlässige,
geologisch stabile Einlagerung gewährleisten könnte, ist bisher
nicht gefunden.
Es werden die Entsorgungskosten durch jeden Tag
des AKWs-Betriebs
weiter in die Höhe getrieben.
Dabei gibt es keinen sachlichen
Grund, weiter Strom in diesen alternden Anlagen zu produzieren, außer
der
Gewinne für die Unternehmen und deren Aktionäre.
Es gibt im
Deutschland dutzende Gaskraftwerke, die im Durchschnitt nur noch zu
12 Prozent ausgelastet sind. Würde deren Auslastung auf 44 Prozent
erhöht, könnte damit der Strom aus den AKWs ersetzt werden. Ende
2015 gab es in Deutschland Gaskraftwerke mit einer Leistung von 28,5
Gigawatt( GW), während es die AKWs nur noch auf 10,8 GW
brachten.
Genau diese Kapazität durch die Gaskraftwerke wäre
der Schlüssel, nicht nur als Ersatz für die AKWs, sondern auch der
Regulator für die Netzstabilität, um träge Kohlekraftwerke vom
Netz zu nehmen, wenn genügend Wind oder Solarenergie im Netz ist.
Es
ist aber nicht gewollt, denn das Durchlaufen lassen von AKWs
und Kohlekraftwerke bringt für die Unternehmen Gewinne durch Strom,
der im Inland überhaupt nicht mehr gebraucht wird.
Ich
möchte hier nur mal verbindliche Zahlen aus 2012 erwähnen, um die
systematische Verschleierung von tatsächlichen Kosten im Vergleich
zwischen Kernenergie und Kohle zu EE zu dokumentieren.
2012
wurde Atomkraft von allen Energieträgern am höchsten
subventioniert. Laut einer Studie des Forums ökologische
Marktwirtschaft (FÖS) – Was Strom wirklich kostet - sind in
Deutschland Atom und Kohle 2012 mit 40 Mrd. Euro subventioniert
worden, mehr als doppelt so viel wie erneuerbare Energien mit 17 Mrd.
Euro. Damit erweisen sich die konventionellen Energien als die wahren
Preistreiber bei der Stromversorgung.
In dieser Studie, die von
Greenpeace energy und dem Bundesverband WindEnergie (BWE) in Auftrag
gegeben wurde, heißt es - Im Ergebnis trägt die Gesellschaft im
Jahr 2012 bei einer Kilowattstunde Windstrom ungerechnet Kosten von
8,1 Cent und bei Wasserstrom 7,6 Cent. Die Gesamtkosten für Strom
aus Braun- und Steinkohlekraftwerken summieren sich hingegen auf 15,6
bzw. 14,8 Cent und für Atomenergie sogar auf mindestens 16,4 Cent je
Kilowattstunde. Die Kosten für Erdgasstrom liegen bei 9,0 Cent -
.
Interessant dazu auch aus 2013
In diesem Zusammenhang sei
auch der ehemalige europäische Energiekommissar Oettinger erwähnt:
In seiner Absicht, die Atomkraft gegen alle Widerstände
durchzusetzen, manipulierte er auch die Papiere seiner eigenen
Behörde. Die Generaldirektion Energie hatte in einem Bericht mit
Zahlen zunächst belegt, dass Atomkraft und fossile Energien deutlich
stärker subventioniert würden als die erneuerbaren Energien. Diese
Zahlen ließ Oettinger in der neuen Version des Papiers streichen.
→
AtomkraftwerkePlag: Oettinger, Günther (Atomlobby)
Man muss
schon sich mit den Zusammenhängen beschäftigen, um genau diese
Leute, wie Prof. Sinn und eben auch Öttinger zu entlarven. Sie sind
nichts weiter, wie ich sie oben bezeichnet habe, Mietmäuler
neoliberaler Denkfabriken. Ihr Auftrag ist die systematische
Fehlverbreitung ökonomischer und technischer Zusammenhänge
zugunsten ihrer Lobbyisten.
Trotz solcher Figuren, bleibt es
aber dabei, wir stehen vor den Ende der fossilen Energieversorgung .
Dabei ist es vollkommen egal, wie lange zeitlich noch eine Versorgung
mit fossilen Rohstoffen möglich ist. Was aber jeder Mensch
mal bedenken sollte, sind die Kriege, die schon jetzt im vollen Gange
sind, um eben an die Rohstoffquellen heranzukommen. Daran schließt
sich vorrangig auch der Kreis zur Flüchtlingsproblematik mit allen
negativen Vorkommnissen, wie „Women´s Safety Area“ zu Silvester
in Berlin oder die Aussage von Migranten in Leipzig, dass die
deutschen Gesetze nicht für sie gelten würden.
Ich möchte
hier Susan Bohnat zitieren:
Vergessen wir nie: Der Feind sitzt
weder in russischen Mietwohnungen noch in deutschen
Asylbewerberheimen. Er lebt nicht in ostdeutschen Plattenbauten oder
westdeutschen Arbeitersiedlungen. Er sitzt auch nicht einer
KenFM-Redaktion, die den so notwendigen offenen Diskurs unter
Kapitalismus-Kritikern zulässt. Der wirkliche Feind hat ein großes
Interesse daran, dass wir uns gegenseitig bekriegen. Dass, wir nicht
mehr über Auswege aus Herrschaft und Unterdrückung diskutieren.
Dass, wir keine politisch-ökonomische Bildung erlangen. Der
wirkliche Feind sitzt oben – immer. Quelle
https://kenfm.de/propaganda/
Wenn ich an die lächerlichen 23
Milliarden Euro denke, die die vier großen Konzerne bis 2022
einzahlen und das ihren Beitrag nennen, welcher für die Jahrtausende
dauernde Endlagerung des Atommülls beitragen sollen, vergeht mir das
Lachen. Es wird wieder der Steuerzahler bluten müssen, insoweit es
überhaupt dann
noch Menschen auf dem Planeten Erde geben sollte.
Ob mal der
große Volkswirt und Ökonom Prof. Sinn Berechnungen darüber
angestellt und dann den tatsächlichen Preis für eine erzeugte kWh
Stunde Atomstrom ermittelt hat? Nein es geht nämlich nicht diese
seriös zu berechnen.
Nun beklagt ja Sinn auch verunstaltete
Landschaften durch Windkraftanlagen und Fotovoltaik Anlagen.
Hat
der Professor noch keine Tagebaue besucht oder nur zu heiß
gebadet?
Jede Energienutzung bedeutet Eingriffe in bestehende
Landschaften. Auch bei Windkraftanlagen hat es zweifelsohne aus
verschiedenen Gründen Fehlentscheidungen gegeben. Trotzdem bleibt
jede Montage und Demontage eines Windparks volkswirtschaftlich
günstiger als ein Tagebau von der Erschließung bis zur
Renaturalisierung. Braucht man kein Professor zu sein, um das zu
erkennen.
Es gibt
realistisch betrachtet überhaupt
keinen
Grund dafür diese notwendige
Zukunftstechnologien
abzulehnen.
Je früher, gerade auch Deutschland, das vorhandene
ingenieurtechnische Wissen in die Tat umgesetzt wird, können wir
unseren wesentlichen Beitrag für eine friedliche Welt und für
unsere Klimaziele leisten.
Zur
Versorgungssicherheit zum
gegenwärtigen Zeitpunkt mit Strom
Dazu
Versorgungssicherheit
Stand Dezember 2017 statistische Auswertung:
Die
Versorgungssicherheit ist kein Problem. Der Spitzenbedarf liegt bei
knapp 85 GW. Der wird hin und wieder wochentags in kalten, dunklen
Wintermonaten erreicht. Wasser-, Biomasse-, Gas- und Kohlekraftwerke
kamen Ende 2015 zusammen auf eine Leistung von 91,2 GW. Dabei sind
Biogaskraftwerke bedarfsorientiert steuerbar, analog von
herkömmlichen
Gaskraftwerken. Hinzu kommen noch 7 GW Leistung in
Pumpspeicherkraftwerken, die täglich in den verbrauchsarmen
Nachtstunden aufgeladen und zu Zeiten des täglichen
Spitzenverbrauchs wieder entladen werden können. Und dann wären da
natürlich noch die Windkraft mit 43,8 GW im Offshore und
Solaranlagen 39,7 GW, die besonders bei Solarenergie nicht konstant
produziert werden kann und
für die schneller die Speicher ausgebaut werden müssten. Über
Speichermöglichkeiten habe ich ausführlich schon gepostet, sowohl
über vorhandene, aber auch über zeitnahe neue
Speichermöglichkeiten.
Die Zahlen belegen, dass es ohne Wenn
und Aber sofort möglich ist auch zu mindestens die dreckigsten
Braunkohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, schließlich propagieren ja
unsere Regenten, dass sie die verpflichtenden Klimaziele einhalten
wollen. Ehe man den kleinen Mann mit Fahrverboten belegen sollte,
sollten doch lieber die Dreckschleudern abgeschaltet werden.
Wenn
man die ältesten und ineffizientesten Braunkohlekraftwerke sofort
vom Netz nähme, würde man den Überschussstrom, den wir in
Deutschland haben, vermindern. Das senkt die Kosten, da Netzengpässe
und System - Inflexibilitäten abnehmen.
Vorhanden,
wenn politisch gewollt.
Die
deutsche Industrie hat große Potentiale, Energie einzusparen. Der
Industriestandort Deutschland ist somit überhaupt nicht gefährdet,
im Gegenteil: durch die Energiewende und Klimaschutz entstehen enorme
wirtschaftliche Chancen, durch Innovationen, Energieeinsparungen,
neue Arbeitsplätze und Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit.
Allerdings will das Prof. Sinn nicht
wahrhaben. So etwas, genau wie über Preise für den Verbraucher,
spricht er nur unwahr.
Zusammenfassung:
Die
Kohlekraftwerke und AKWs sind zu inflexibel, gerade in Kombination
mit den Erneuerbaren Energien, die ja im Zentrum der Energiewende
stehen. Beide laufen kontinuierlich durch und können nicht sofort
heruntergefahren werden, wenn zu viel Strom produziert wird. Das ist
der Grund, warum wir so viele Netzengpässe haben. Derzeit
produzieren wir ein Stromangebotsüberschuss von mindestens zehn
Gigawatt, vornehmlich durch Kohlekraftwerke. Deutschland ist
Stromexportweltmeister, wir exportieren so viel Strom wie noch nie.
Wenn wir alte Braunkohlekraftwerke und AKWs sowieso kurzfristig
abschalten, hätten wir trotzdem noch ausreichend konventionelle
Stromproduktion,
besonders Gaskraftwerke im System und die Netzstabilität würde
gestärkt.
Preise
für den normalen Verbraucher:
Wenn
man sich nicht mit der Preisgestaltung pro Kwh Stunde und deren
Zusammenhänge beschäftigt, glaubt man eben solchen Leuten wie Sinn
und fällt darauf herein.
Wir kennen als einen entscheidenden
Faktor für die EEG – Umlage die großzügige Befreiung von dieser
für immer mehr systemrelevante Unternehmen zulasten der Verbraucher
und große Teile des Mittelstandes.
Das ist schlicht und einfach
ungerecht.
Ein weiterer Faktor ist eben die Leipziger
Strombörse.
Das Abschalten von o.g. Kraftwerken, hätte als
Auswirkung, dass das Stromüberangebot abgebaut würde. Das
Stromüberangebot führt derzeit zu immer niedrigeren Strompreisen an
der Leipziger Börse, die dort derzeit oft bei nur noch 2,5 Cent pro
Kilowattstunde liegen. Selbst an Windarmen Tagen haben sie es im
Februar und März bisher nur ganz vereinzelt auf fünf Cent pro
Kilowattstunde geschafft. Bei diesen Preisen sind
auch neue Kohlekraftwerke unrentabel, was zum Beispiel auch Ursache
für den Verkauf dieser Sparte durch RWE und Co. war.
Eine
Verknappung, eher eine bedarfsgerechte Produktion für Deutschland an
Strom, durch Abschalten der o.g. Kraftwerke würden die Preise etwas
in die Höhe treiben und damit zugleich paradoxerweise den
Verbraucher entlasten. Der muss nämlich bisher über die EEG-Umlage
für die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und der Vergütung
für Solar-, Biogas- und Windstrom aufkommen.
Über
Wegfall von Arbeitsplätzen, aber auch Schaffung neu entstehender
Arbeitsplätze in diesem Zusammenhang, poste ich meine Ansicht
darüber gesondert, wenn ich über Digitalisierung der Arbeitswelt
allgemein und Auswirkungen auf den dann noch notwendigen Bedarf an
Arbeitskräften eingehe.
Nochmal
ein erfolgreiches neues Jahr für jedem meiner Leser/innen
Glück
auf
Ralf
4 Kommentare:
Hallo Ralf und Mitlesende,
erst mal allen Lesern ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2018.
Mein besonderer Dank an Robert Kroiß, der genau wie Gerd Dietrich bei Politikparadox, unermüdlich die Voraussetzungen schafft, frei im Netz zu diskutieren und sehr gute Möglichkeiten dazu schafft, indem immer aktuelle Themen auf der Agenda stehen.
„ Er kann es nicht lassen“, du lieber Ralf aber auch nicht.Ich bewundere immer wieder deine Zähigkeit über Dinge zu posten, von denen du überzeugt bist.
Ich habe gerade jetzt mal wieder die kontroverse Diskussion zwischen dir und E. Gabriel damals beim Sprengsatz nachgelesen. Schon damals hat mir deine durchdachte und logisch aufgebaute Argumentation pro EE gefallen und imponiert.
Ich bin persönlich auch davon überzeugt, dass die EE nicht mehr aufzuhalten ist.
Nur es wird gewollte Verzögerungen geben. Dafür sorgen schon die von den Lobbyinteressen und eigennützigen Interessen der sogenannten Volksvertreter geprägte Verhaltungsweise.
Wenn der einfache Wähler nur mal nachdenken würde, warum das alles so ist.
Am Beispiel H. Kraft der ehemaligen Ministerpräsidentin von NRW ist das doch mehr als deutlich zu sehen. Kraft steht für die Kohle, angeblich wegen der Arbeitsplätze. Nun arbeitet sie als Aufsichtsratsmitglied des Steinkohlekonzerns RAG. Wofür steht dieser Konzern?
Warum hat Kraft nicht den notwendigen Strukturwandel in NRW hin zu neuen Arbeitsplätzen außerhalb der Kohle eingeleitet?
Heute werden Kosten benannt, die angeblich die EE verursacht, um die Netzstabilität aufrecht zu halten. Sie belaufen sich auf eine Milliarde Euro und werden auf die Netzentgelte den Verbraucher berechnet. Werden die Kernkraftwerke abgeschaltet, können diese Kosten noch steigen, so wird der unbedarfte Bürger informiert. Kein Wort zu Gaskraftwerken als Regulator, wie von dir einleuchtend beschrieben. Im Hintergrund meldet sich die Atomlobby, um weitere Gewinne mit dieser Energie zu erzielen, koste es den Steuerzahler was es wolle.
Was passiert eigentlich, wenn bei eventuellen Neuwahlen die Union mit der FDP eine mehrheitsfähige Regierung bilden könnte? An die AfD und EE möchte ich dabei überhaupt nicht denken.Mit einen unguten Gefühl für die Grünen allgemein, aber für die EE vom Grundsatz her, werden sie dann wohl doch noch gebraucht. Linke kann man vergessen, werden kaum noch eine Rolle spielen,verursacht durch Eigenverschulden. Was für eine Rolle werden die machtbesessen
SPD Spitzen spielen, auch bei Neuwahlen? Fragen die man kaum mit Logik beantworten kann,jedenfalls ich nicht.
W. S. Der vom Sprengsatz
Ich wünsche dir auch ein gutes neues Jahr und besonders vollständige Genesung.
Im Kreis unseres Gesprächskreises - Erneuerbare Energie - , besetzt mit ehemaligen und aktiven Ingenieuren, Wissenschaftlern und Ökonomen aus der Branche, müssen wir immer wieder feststellen, wie Lobbyarbeit funktioniert und Politiker und systemrelevante Medien bewusst einfache Falschbehauptungen und Antworten unter das Volk verbreiten. Populisten sind auf dem Vormarsch. Ich persönlich bin da immer wieder Lernender, bin aber überzeugt mit meiner Ausbildung die Dinge einschätzen und verstehen zu können.
Die Wissenschaft ist immer mehr gefordert, sich auch politisch einzumischen und den Menschen mit einfachen Erklärungen auch im Falle der erneuerbaren Energien die Notwendigkeit dieser mehr als notwendigen Umstellung zu erklären. Das versuche ich immer noch, wenn auch eingeschränkt.
Wer einmal persönlich miterlebt hat, was in einer öffentlichen Veranstaltung so an Diskussionen abgeht, kann das vermutlich verstehen.
Die professionelle Lobbyarbeit mit einprägsamen Slogans und Schlagworten, die sich leicht weitersagen lassen, verfehlen ihre Wirkung nicht Die PR-Profis denken sich post-faktische Aussagen aus, die sie in Varianten testen und dann verbreiten Leider finden sie ein großes Echo und Gehör. Propaganda eben. Leider sehr wirksam.
Die internationalen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen eindeutig, dass aufgrund des Klimawandels, der geopolitischen Ressourcenkonflikte, der wirtschaftlichen Ungleichheit und weiterer drohender Kriege der Umstieg auf erneuerbare Energien unausbleiblich ist.
Auch die deutsche Volkswirtschaft sollte in die Zukunft investieren und nicht in die Machtstrukturen der Kohle und Kernenergie-Lobbyisten der Vergangenheit. Das muss immer wieder deutlich gemacht werden. Das ingenieurtechnische Wissen ist gerade in Deutschland vorhanden und sollte umfänglich genutzt werden.
Es ist nicht nur wirtschaftlich lohnend, sondern demokratiefördernd und somit auch friedensstiftend für unseren Erdball.
Wenn wir den Umstieg auf EE betrachten, unterhalten wir uns über den Zeitraum bis 2050.
Da nun aber der beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 immer näher rückt, wird eben die oben erwähnte Propagandamaschine angeworfen und der glaubende Bürger mit Informationen befeuert, die ganz einfach nicht stimmen.
Folgend
Ich möchte auf einige eingehen.
Der Ökostrom-Ausbau überfordert Netze und Verbraucher
Richtig ist vielmehr: Weniger der hohe volatile (sprunghafte)Ökostromanteil, als vielmehr die Überproduktion von billigem Kohlestrom verstopft die Netze. Viel davon leitet Deutschland ins Ausland. 2015 wurde Strom exportiert, etwa so viel wie ein Drittel der gesamten deutschen Braunkohle-Stromerzeugung. Weil Wind-, Solar- und Biogasanlagen immer mehr klimafreundlichen Strom in die Netze einleiten, müssen Kohlekraftwerke eigentlich ihre klimaschädliche Stromproduktion entsprechend drosseln.
Der Netzausbau hinkt hinterher
Schon heute kann Strom aus Sonne, Wind und Biomasse oft nicht ins Netz eingespeist, weil die Leitungen überlastet sind, wird öffentlich wirksam propagiert, ohne den wahren Grund zu nennen.
Es ist der Strom aus AKWs und Kohlestrom, der nicht für die Grundlastregulierung taugt.
Dazu werden die von mir erwähnten Gaskraftwerke benötigt, welche dann aber nicht durchgängigen Gewinn generieren. Da könnte ich jetzt über Stromversorgung und Daseinsvorsorge schreiben.
Einer der Hauptgründe für den stockenden Netzausbau liegt außerdem in der Blockadehaltung Bayerns. Mit der jetzt erzwungenen Erdverkabelung könnte sich der Netzausbau beschleunigen. Es bleibt jedoch die Frage, wie viel neue Leitungen davon überhaupt gebraucht werden. Solange der Kohlestrom noch einen Löwenanteil am Mix hat, dient Leitungsausbau mehrheitlich der Vorbereitung von mehr Kohlestromeinspeisung und weniger dem Transport des Windstroms von Nord nach Süd. Erst nach dem dringend nötigen, sozial verträglichen, Kohleausstieg dient der Leitungsausbau nicht mehr der Kohle, sondern den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Auch muss dringend der bayrische Sonderweg Beachtung finden. Still und leise verfolgt nämlich Bayern den Weg der Dezentralisierung kontinuierlich. Sehr begrüßenswert, denn die Dezentralisierung stärkt Stadtwerke,Genossenschaften und andere Betreiber für die Produktion von EE.
Engpässe im Stromnetz kosten gut eine Milliarde Euro jährlich.
Engpässe bedeuten im Stromnetz zu viel Strom.
Richtig ist vielmehr, dass auch hier wieder zu viel Kohlestrom im Netz ist. Der gegenwärtig paradoxen Abregelung könnte mit flexibleren Gaskraftwerken und über den konsequenten Speicherausbau bis hin zum Demand-Side-Management (Lastststeuerung), den Verbrauch mit dem Angebot in Einklang bringen.
Folgend
EEG Umlage
Auch hier lohnt es sich einmal näher diese zu betrachten.
Die Einspeisevergütung seit 2000 hat gezeigt, dass sie ein hoher Anreiz für Technologieförderung und Innovation ist. So sind die rasanten Kostensenkungen des Ökostromes zu erklären. Der Anteil für die reine Ökostromförderung an der EEG-Umlage 2016 hatte nur noch einen Anteil von 42 %, in Summe 2,61 von 6,88 Cent. Dieser Anteil macht für alle Interessierten transparent, was Erneuerbare Energien tatsächlich kosten, im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern.
Dazu nur ein Vergleich:
Alleine die Braunkohlesanierung der LMBM in den neuen BL kosteten 247 Mio. EUR im Jahr 2015 Bezogen auf die Stromproduktion von rund 150 Twh pro Jahr, sind dies Zusatzkosten von umgerechnet 9,9 Cent pro kWh, die sehr wohl auf der Rechnung erscheinen , aber im Gegensatz zur EEG Umlage nicht gesondert. Also wieder gewollte Täuschung der Verbraucher hier durch gezieltes Weglassen von Preiszusammenstellungen auf der Rechnung für oberflächlich lesende Verbraucher.
Abschließend
Manchmal wünschte ich mir, dass viele meiner Mitbürger morgens aufwachen und es an Stelle von Computern, wieder Schreibmaschinen geben würde, Smartphone durch Telefone ersetzt wären und jedes Ferngespräch über Handvermittlung erfolgen würde und für die ganz harten Zeitgenossen so nach dem Motto – Der Strom kommt aus der Steckdose -Petroleumlampen und Pferdekutschen zurück.
Als Techniker bleibe ich dabei, solange es Menschen geben wird, wird es technische Veränderungen geben, egal welche Blockaden sie aushalten müssen und das trifft auch auf die EE zu, wobei ich ja hier nur auf die Stromversorgung eingegangen bin. EE erfasst ja noch viel mehr Bereiche, bleibt jedoch in der Gesamtbetrachtung immer Bestandteil der Daseinsvorsorge.
Auch das sollte man betrachten, wenn über Konzerne, wie RWE und Co., Aktionäre und Dividende nachgedacht wird.
Gruß Ralf
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