Freitag, 6. November 2015

Hoffnung ist nicht die Ãœberzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.
Vaclav Havel
ralf.nietzschmann@web.de Nickname: Erster Karl
Unterstützer von Campact https://www.campact.de/
Ralf Nietzschmann für den Stammtisch /Arbeitskreis in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Posting zum Thema: Bürgerinitiativen
Liebe Freunde des Stammtisch/ AK Leipzig, liebe Bekannte liebe Blogfreunde,
verehrte Leser,
ich will mich zu Bürgerinitiativen äußern und aus meiner Sicht antworten.
Anlass dieses Postings sind die Ereignisse in Deutschland und eine nicht mehr ganz einfache Situation, die nach meiner Auffassung ganz schnell ausufern kann und nicht mehr beherrschbar wird.
Auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen in der DDR und da besonders in den Jahren 1988/1989, möchte ich die jetzt agierenden Bürgerinitiativen bewerten.
Grundsätzlich befürworte ich Bürgerinitiativen, frei von jeglichen Parteien und deren Instrumentalisierung für ihre Zwecke und das unabhängig, um welche Partei es sich dabei handelt.
In den letzten Jahren der DDR, haben sich unter sehr schwierigen Bedingungen Menschen zusammengefunden, um Veränderungen in der DDR herbeizuführen. Dabei war es vollkommen sekundär, welche gesellschaftliche Richtung der Einzelne vertrat. Es ging um die Menschen und nicht um Parteien.Wir sind damals angetreten unter dem Motto – Wir sind das Volk – und das tatsächlich im Interesse für das Volk, zudem wir ja in der überwiegenden Masse, unter Ausschluss der Regierenden und aktiven Funktionären von SED, Blockparteien und Gewerkschaften, gehörten.
Heute wird – Wir sind das Volk – von verschiedenen Gruppierungen, aber auch von den Regierenden, Teilen der Opposition, für ihre Interessen mißbraucht.Dazu gehören für mich auch Jubelfeiern anläßlich der sogenannten Wiedervereinigung die keine war, den die DDR ist ja lediglich den GG der BRD beigetreten. Natürlich basierte der Beitritt durch eine demokratische Entscheidung der letzten Volkskammer, aber eine Wiedervereinigung mit eigener Verfassung war es nicht.
Streng genommen erleben wir nun besonders in den neuen BL, die nun sichtbaren Auswirkungen des Beitrittes für einen nicht unerheblichen Teils der im Osten verbliebenen Menschen 25 Jahre nach dem Beitritt.
Diese Menschen erleben besonders die soziale Schieflage in Deutschland, verursacht durch eine durch und durch neoliberale Politik.
Nun zu den Bürgerinitiativen., dabei möchte ich mich besonders zu meinem Heimatland Sachsen äußern.
Ich werde mit Sicherheit kein Anhänger von Pegida und deren Ableger werden, genau so wenig, wie für mich persönlich die AfD keine Alternative darstellen würde, wenn es um Beseitigung der gesellschaftlichen Schieflage geht.
Was mich bewegt sind die Ursachen, warum Tausende Menschen diesen Anführern folgen.
Solange es keine geeigneten Bürgerinitiativen keine Aufklärungsarbeit über die wahren Schuldigen und damit Verursachern der berechtigten Probleme, die die Menschen haben, gibt, werden die Zustände in D. Züge annehmen, die nicht mehr beherrschbar sind und unwiderruflich in eine Katastrophe führen werden.
Bisher hat das System der Regenten funktioniert, nämlich das sich die Menschen in D. mit sich selber beschäftigen, ohne Nachzudenken. Wir erleben es tagtäglich, Alt gegen Jung, Ost gegen West, Arm gegen noch Ärmer. Nun sind noch die Flüchtlinge dazugekommen, eine Tatsache, die wiederum von den wahren Schuldigen ablenken soll.
Bloß diesmal geht es nicht auf. Die Verantwortlichen müssen ganz einfach zur Kenntnis nehmen, dass die Flüchtlingsproblematik nicht zu beherrschen ist.
Das bevorzugte Spiel der Selbstbeschäftigung des Volkes geht nicht mehr, wie gewünscht.
Nun ist Bürgerinitiative nicht gleich Bürgerinitiative.
Zu leicht sollte man sich die Beurteilung der einzelnen Bürgerinitiativen aber nicht machen. Ein Schwarz / Weiß Denken ist vollkommen unangebracht.
Deshalb bleibe ich auch bei meiner Meinung, dass man nicht alle Menschen die Pegida und deren Ableger folgen grundsätzlich als rechts, als bescheuert und als Faschisten abqualifiziert.Es muss Aufklärungsarbeit für den Großteil der Menschen dort erfolgen.
Wer muss diese leisten? Unsere Systemmedien, die Politiker?
Dazu ein klares Nein. Sie können das nicht, da sie das Volk bewusst durch gezielte Meinungsmache beeinflussen wollen. Dabei akzeptiere ich durchaus gewisse Beiträge in den Systemmedien, die wenigsten den Versuch einer den Realitäten angepassten Berichterstattung versuchen.
Trotzdem erfüllen die Systemmedien bei weiten nicht ihren Auftrag einer neutralen Berichterstattung.
Da dies leider nicht der Fall ist, müssen die Menschen sich schon selber ein Bild machen und Nachdenken.
Wenn ich zum Beispiel das Trauerspiel betrachte, dass in den letzten Tagen sich die Regierungskoalition geleistet hat, ist das zynisch und menschenverachtend.
Keinen Flüchtling wird dabei geholfen. Die angeblich mächtigste Frau der Welt und die EU beseitigen keine Ursachen des Flüchtlingsdramas. Die Last, die zweifelsohne auf das Volk zukommen wird, tragen nicht Merkel und Co. Warten wir ab, was in der nächsten Zeit passieren wird.
Nun zurück zu den Bürgerinitiativen. Auf http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
wies ich in einem Kommentar auf die Bürgerinitiative – WIR Sind Deutschland (WSD) – hin.
http://www.wirsinddeutschland-plauen.de/HTMLSites-1-Willkommen.aspx
Diese Bürgerinitiative traf sich am 1.11. 2015 zur siebenten Veranstaltung in Plauen
Seht euch das Video auf https://www.youtube.com/watch?v=kRer7BOUjoA an und bildet euch eine eigene Meinung.
Persönlich erinnert mich diese Veranstaltung sehr an die Bürgerbewegung 1988/1989 in der DDR.
Ich war positiv überrascht von der Atmosphäre dort. Nun mag manchen unserer Mitbürger unser Sächsisch nicht gefallen, aber Sachsen wussten schon immer was sie wollen.
Wenn man sich nun die Mühe macht und auf Youtube die Videos aller bisherigen Veranstaltungen ansieht, vorallen auf die Inhalte der Redebeiträge achtet, auch wenn sie in Sächsisch gehalten wurden, erkennt man genau, was die Menschen in Deutschland bewegt und wer die Schuldigen dafür sind.
Mit Sicherheit nicht die Flüchtlinge.
Warum entstehen nun gerade Bürgerinitiativen in den neuen Bundesländern, dabei spielt die Orientierung dieser erstmal eine untergeordnete Rolle?Meiner Meinung nach spielt die Entwicklung nach dem Beitritt eine maßgebliche Rolle.Von sämtlichen Schandtaten der neoliberalen Clique, waren die neuen Bundesländer am ehesten betroffen.
Nun gibt es WSD, eine sehr beachtliche Initiative von besorgten und nachdenkenden Bürgern ins Leben gerufen, die die Probleme der neoliberalen Politik klar definieren und sich dabei mit den Ursachen beschäftigen. Es geht dabei nicht nur um Flüchtlinge, aber die Beleuchtung der Gesamtursachen erklären auch das entstandene Flüchtlingsproblem.





Genau nach diesem Schema bewegen sich die Veranstaltungen.
Was passiert? Sogar eine solche Bürgerinitiative wird seitens bestimmter noch regionaler Qualitätsmedien in die rechte Ecke verbannt und mit Pegida verglichen.
So was nenne ich immer wieder gleichgeschaltete Meinungsmache im Sinne der wahren Schuldigen.Es braucht der Einzelne nicht unbedingt allen Punkten folgen wollen.
Aber eine unabhängige Demokratie muss das akzeptieren.Wir haben das 1989 auch gemacht, als Menschen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Ansichten auf die Straße gegangen sind.
Ich wünsche mir sehr, das WSD so bleibt, wie sie sind, sich nicht vereinnahmen lassen und nicht nur in den neuen Bundesländern präsent werden. Wie ich gehört habe, werden in Halle, Rostock und vorallen Dresden solche Bürgerinitiativen entstehen.
Ich persönlich wünsche mir auch, dass WSD deutschlandweit sich mit sozialen Netzwerken, wie Campact u. a, abstimmt und gemeinsame Aktionen koordiniert.
250.000 Tausend Menschen in Berlin, Tausende seit Wochen in Plauen, können auf Dauer nicht verunglimpft, als unwissend und doof hingestellt werden, siehe die Systemmedien über die Demo in Berlin.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auf eine E-Mail von einer von mir hochgeschätzten Foristin eingehen, Sie war Teilnehmerin in Berlin und nahm in dieser E – Mail Bezug zu meinem Posting
- Nach langem Ãœberlegen –
wo ich mich zu den Galgen bei der Pegida Demo und zu der Guillotine geäußert hatte.
Zitat
Hallo Ralf,
wir sind ansonsten doch einer Meinung, aber es ist nicht  so, wie Du schreibst:"Auch wenn Gabriel gemeint war,".
Gabriel war nicht gemeint, denn auf der anderen Seite der Guillotine stand: "TTIP exekutiert Menschenrechte". Das hat somit eine ganz andere Bedeutung, nämlich die, dass eben der Wirtschaftsminister aufpassen soll, dass Deutschland und wir alle nicht über den Tisch gezogen werden. Für die Pro-TTIP-Meinungsmacher war es ein gefundenes Fressen, diese riesige Demo auf die gleiche Stufe wie Pegida zu stellen und damit zu diffamieren.
Ich möchte mich entsprechend korrigieren und gebe zu, dass ich diesmal eben auch der gezielten Meinungsmache, diesmal in der ARD, zum Opfer gefallen bin.
Ja die ARD ist so ein Kapitel für sich. Die Programmbeschwerden häufen sich.
Siehe dazu:
Der ehemalige TAGESSCHAU-Redakteur Volker Bräutigam hat gemeinsam mit dem langjährigen Vorsitzenden des ver.di-Betriebsverbandes NDR, Friedhelm Klinkhammer, Programmbeschwerde gegen die ARD eingereicht.



Weiter auf


Passend dazu auch die Hetze gegen die Nachdenkseiten in einigen Qualitätsmedien (FAZ).

Anlass war das Ausscheiden von Wolfgang Lieb einen der beiden Gründer der Nachdenkseiten.

Ich bleibe dabei, jeder sollte sich umfänglich im Netz informieren und eine eigene Meinung bilden.
Wenn eine bestimmte „hochintelligente“ bekannte Foristin im Jauch und Will Forum, bekannt auch als Lügnerin auf ihren eigenen Blog, die User aufklärt, dass RT Deutsch ein vom Kreml gesteuerter Propagandasender ist, muss man ihr für diese Erkenntnis Hochachtung aussprechen. Nur vergißt sie was ARD und ZDF Tag vor Tag den Zuschauer bieten.
RT Deutsch hat WSD ohne Kommentar übertragen. Die ÖRF kennen nur Pegida und vergleichen alle nachdenkenden Menschen mit dieser Bewegung.



Glück auf
Ralf

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bin grundsätzlich gegen Bürgerbewegungen. Unser Parteiensystem hat sich bewährt und das schon vor 1989.
Wer hat den uns alten Bundesbürgern Merkel gebracht? War es nicht die Folgen der Wiedervereinigung.
Eine Merkel ist im kommunistischen System aufgewachsen und wird niemals unsere System begreifen. Sie schadet dem System der sozialen Marktwirtschaft auf Grund ihrer DDR Vergangenheit.

A. B. aus Bayern CSU Mitglied

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrtes CSU Mitglied (natürlich aus Bayern, wo sollte es sonst möglich sein?).
Ich bin grundsätzlich für Bürgerbewegungen. Unser Parteiensystem hat sich seit 1989 gar nicht mehr bewährt! Frau Merkel wurde von Helmut Kohl "hofiert" und in den Vorsitz der CDU und damit weiterhin in die Kanzlerschaft gehoben. Da Helmut Kohl nicht einem kommunistischen System nahestand (sondern dem Gegenteil anhaftet), liegt der Fehler wohl in der Hauptsache bei ihm und anderen "westdeutschen" Parteimitgliedern, die jemandem aus dem kommunistischen System den weg bereiteten. Die werden sich ja was dabei gedacht haben! Entweder wünschten sie sich das, was Frau Merkel heute als Bundeskanzlerin ihrer Partei darstellt oder sie waren naiv genug, sich die Entwicklung, welche Frau Merkel durchmacht, nicht sehen zu können. Da die CSU zumindest nicht in entsprechendem Maße dagegen opponierte, sondern sogar dauernd mit/zustimmt, sollten sie sich doch an die eigene Nase fassen und "mea culpa" rufen!

Wer die Geister rief, wird sie nun auch ertragen müssen. Die Bürger, welche diese Entwicklung nie wollten, können sich nur in Bürgerbewegungen richtig artikulieren. Denn die technischen Entwicklungen schaffen immer mehr Kontrolle der Bürger und nehmen diesen immer mehr eigene Gestaltungsmöglichkeiten und Freiheiten. Mittlerweile haben sich die Parteien zu einer Parteiendiktatur entwickelt. Ihnen als CSU Mitglied würde es doch absolut genügen, wenn zu einer Wahl nur noch alle Parteimitglieder gehen würden. Nach der Wahl wird auf 100 % hochgerechnet und wir haben dann auch wieder 624 Abgeordnete, welche über den Rest mit vollster Legitimation bestimmen würden!

Ob man nun Schwarz/Gelb oder Rot/Grün oder Schwarz/Rot an der Regierung hat, es ändert sich nur in Nuancen etwas, ansonsten bleibt alles beim Alten. Die soziale Marktwirtschaft wurde durch unsere letzten Regierungen schon längst abgeschafft zugunsten einer höheren Institution EU inclusive Euro und dem Versuch, die EU immer größer werden zu lassen und überall mit eigenen Vorstellungen andere Menschen in anderen Ländern vorschreiben und beherrschen (Stichwort Griechenland, Ukraine) zu wollen. Auch wurde die soziale Marktwirtschaft der Globalisierung geopfert.
Aber bisher ist es von der Globalisierung der Menschen noch Meilenweit entfernt.

Mit freundlichen grüßen

Walter Neumann

Ralf Nietzschmann hat gesagt…

Werter Forist aus Bayern,
ihre Ansicht zu Bürgerinitiativen ist ebenso zu akzeptieren, wie aber auch eine gegenteilige Auffassung. Gerade ihre Partei ist doch das Paradebeispiel für Parteienverdrossenheit unter Beachtung eines vollkommen falschen Wahlsystems.
Darüber möchte ich aber hier nicht eingehen.
Sie verkennen aber grundsätzlich die Merkmale und die Ziele von Bürgerinitiativen.
So sind wir 1989 in der DDR auf die Straße gegangen, um eine andere DDR zu wollen.
Erst durch den massiven Einsatz ihrer Parteifreunde (CDU/CSU) und total falschen Versprechungen kam es dann zu der immer wieder falsch dargestellten Wiedervereinigung.Über Profiteure dieses in Wirklichkeit vollzogenen Beitritts der DDR zum GG der BRD zu sprechen, würde wiederum hier den Rahmen sprengen.
Zu Frau Merkel möchte ich doch noch was schreiben.Frau Merkel wird stets die persönlichen Befindlichkeiten in Richtung Karriere in den Vordergrund stellen.Sie wäre auch in der DDR nach ganz oben gekommen, vermutlich nicht in der Politik, aber an der Akademie der Wissenschaften.
Da nach dem Beitritt die rein berufliche Karriere sehr unsicher war, wechselte sie in die Politik und nutzte dort ihre Chance durch einflußreiche Leute begünstigt, vorallen auch durch sogenannte Wendehälse, die sehr schnell den Kontakt zu Kohl hergestellt hatten, später dann aber sogar als IM der Stasi enttarnt wurden.
Merkels politische Karriere passt doch einwandfrei in die Parteienlandschaft der BRD.
Nicht das gescheiterte Gesellschaftssystem der DDR ist für Merkels Aufstieg verantwortlich, sondern das hier installierte Parteiensystem. Dieses gaukelt den Menschen vor, angeblich politischer Entscheidungsträger zu sein. In Wirklichkeit sind sie doch nur Marionetten des Kapitals und Merkel steht an der Spitze. Auch eine Frau Merkel bestimmt nicht über ihre politische Zukunft. Wenn die Leute im Hintergrund den Daumen senken ist sie ganz schnell weg vom Fenster.
Ihre Fehler in der Flüchtlingspolitik können ganz schnell dazuführen. Das Volk muss nämlich beruhigt werden und dazu braucht man Bauernopfer, um von den Schuldigen im Hintergrund abzulenken.
Bürgerinitiativen und soziale Netzwerke haben dieses Spiel durchschaut und deshalb gibt es sie und immer mehr Menschen schließen sich an.Allerdings, da habe ich mich ja deutlich geäußert, ist Bürgerinitiative nicht gleich Bürgerinitiative und jeder Einzelne trägt für sich Verantwortung wo er mitmacht.