Montag, 12. Oktober 2015

Gedanken zu einem sehr lesenswerten Link

hier:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/fluechtlinge-fischer-im-recht/komplettansicht


Habe den von Marie dankenswerterweise verlinkten Artikel (und nicht nur diesen einen) von Thomas Fischer gelesen und finde darin nur bestätigt, was ich ebenfalls, mit einem Unterschied genauso sehe. Dieser Artikel bzgl. der „Flüchtlinge“ beschreibt nicht nur „die Deutschen“ und ihr „Verhalten“, sondern er beschreibt „die Menschen“ und ihr „Verhalten“!


Wo ich die „Logik“ des „wir schaffen das“ und all derer, die dies nun lobend anerkennen nicht nachvollziehen kann, ist der Fakt, dass es bei dem „jetzigen schaffen“ darum geht, MENSCHEN, egal welcher Herkunft, Glaubens oder was weiß ich in ihrer Not zu helfen gilt. Aber „man“ bisher NICHT in der Lage war, Menschen in ihrer Not, wiederum egal welcher Herkunft, Religion etc. und wo sich diese gerade befinden/befanden zu helfen. Jetzt, da es aber rein zahlenmäßig (in einem bestimmten Land) weit mehr werden, soll das „schaffen“ gelingen?! Dies entbehrt m. M. nach jeder Logik. Es kann sich demnach dann nur um das „wollen“ handeln! Demnach „wollte man“ es vorher – bei einer noch geringeren Anzahl?! der Notleidenden (in unterschiedlichen Ländern) - nicht „schaffen“, Menschen in ihrer Not zu helfen! Jetzt aber will und kann „man“ es auch (in einem einzigen Land) „schaffen“?! Muss demzufolge die „NOT“ der Menschen erst größer werden, dass der Wille, das wollen und „das schaffen wir“ machbar werden?!
Dies gilt selbstredend ebenso für die Ahndung und Verfolgung der Verbrechen, welche in diesem Zusammenhang geschahen und weiterhin geschehen. Auch hier kann „man“ nun künftig und angeblich „schaffen“, was man bisher nicht „schaffte“?! Jetzt, da sich die Verbrechen in diesem Zusammenhang häufen, jetzt „schaffen wir es“, diese aufzuklären, die Täter dingfest zu machen und zu verurteilen und für die Zukunft zu verhindern, bzw. einzuschränken?!
Nein, auch hier ist es keine Frage des „wir schaffen das“. Sondern des „Willen und wollen“ und deren Umsetzung!

Und diesen „Willen und das wollen, den (gesellschaftspolitischen Sinn)“ bestimmen die Herrschenden und Mächtigen, die nun lauthals verkünden: „wir schaffen das“?! Es ist/sind das/die Völker, die Menschen die es „schaffen“ und zwar ob sie „wollen oder nicht“! Denn es ist aus der Not, dem Chaos geboren über sie gekommen und muss deshalb überwunden werden, damit die Menschlichkeit, Empathie und Humanität und damit „der Mensch“ überlebt! Ansonsten bliebe ja nur Resignation. Selbst nach der Logik von Fischer.




Eine durch technische, wissenschaftliche und medial möglich gemachte Aufklärung der Wirklichkeit und der Gesellschaft/en, welche in Wahrheit aber die „Verblödung“ im menschlichen und des Lebens Sinn der Gesellschaft/en und der Wirklichkeit zeigt.

Und ab hier wird es dann für die Zukunft „spannend“. Diese „machbare“ Verblödung soll dann die Lösung für alle nach Deutschland und Europa „Flüchtenden“ durch Integration (also Erneuerung und Ergänzung) – in diese Verblödung – sein?! Diese neue Wirklichkeit (Fischer spricht von dem Beweis der nachzuvollziehenden (einer jederzeit veränderbaren) Wirklichkeit als Parallele zur Wahrheit(sfindung), wird demnach für eine „neue Wahrheit“ sorgen.

Für noch „spannender“ halte ich daher seine Artikel über Wahrheit und Gerechtigkeit:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-09/strafprozess-wirklichkeit-wahrheit-fischer-im-recht

Da habe ich dann allerdings auch so meine Probleme. Eine ständig veränderbare Wahrheit?! Dann wäre das Leben eine (Lebens)Lüge ( und die Wirklichkeit zeigt ja, dass es sich um eine ständige Lüge und Betrug im Bezug auf das Leben handelt), welche durch ständig veränderbare Wahrheiten die Lüge weiterträgt?!

Wenn es (laut Fischer) KEINE universelle Wahrheit gibt, dann kann es auch KEINE (weder universelle und erst recht keine spezifische) Gerechtigkeit geben. Denn woran sollte sich Recht und Gerechtigkeit messen (lassen), wenn nicht an einer universellen Wahrheit, einem universellen Recht?! Erst recht dann, wenn die Wahrheit erst ständig gesucht und bewiesen werden muss?!

Dann sind doch jegliche Versuche, sich „einer Wahrheit“ zu nähern, Recht im Sinne von Gerechtigkeit zu sprechen bereits wieder Lügen! Wie soll man sich etwas (an)nähern bzw. suchen, das es gar nicht gibt?! Und vor allem WO kann man dann fündig werden?!

[[ Wir müssen uns zum einen überlegen, was "Wahrheit" bedeuten soll. Das ist sozusagen der übergeordnete Ordner (auf dieser ziemlich untergeordneten Ebene). In diesem Ordner finden wir als Unterordner Begriffe wie "Eingebung", "Erleuchtung", "Wissenschaft", und andere. Seit etwa 500 Jahren meinen die Menschen in Europa, dass die "Eingebung" wenig, die "Wissenschaft" aber alles bedeute: Erfahrung, Rationalität, Logik in einem Sinn, der zwischen Individuen mit gleicher Rationalitätsdefinition vermittelbar ist. Das ist ein psychologisches, soziales, politisches Schachbrett unendlicher Möglichkeiten. ]] 

 

Wir können uns aber nur „überlegen“, was (in uns) vorhanden ist. Also muss Wahrheit (in uns) vorhanden sein. Gibt es diese aber nicht, dann sind auch alle Überlegungen völlig sinnlos. Denn man kann ja nicht – auch durch Überlegungen – finden, was es gar nicht gibt.


[[ Wie soll man die Offenbarung einer Wirklichkeit erzwingen, die – schrecklich zu sagen – "persönlich" ist? Der Gedanke daran allein setzt voraus, dass die Eine Gewalt – also "Gott" – aus der Welt heraustritt und Platz macht für die Gewalt einer Wahrheit, die aus dem Menschen selbst kommt: Seiner Wirklichkeit, seiner Beschränktheit, seinen Interessen, seiner furchtbaren Fehlerhaftigkeit. Das Bedürfnis nach einem "Beweis" der Wirklichkeit also ist der Beginn des Sterbens der Götter. ]]
[[ Also hängt alles davon ab, wie wir die Tatsachen "bewerten", genauer gesagt: welchen "Sinn" wir ihnen verleihen. Denn Tatsachen sind Tatsachen, Worte sind Worte, Handlungen sind Handlungen. Erst wenn sie das Fremde erkennen, nehmen sie sich als Selbst wahr. ]]
[[ Ein hergelaufener Jurist, kein bisschen weiser oder wertvoller als alle anderen Menschen, maßt sich an, die "Wahrheit" zu kennen! Aber das täuscht. Die meisten Richter wissen genauso viel über das Leben wie die meisten anderen Bürger auch. Es ist jedoch ihr Beruf, den eigenen Vorurteilen nicht zu trauen. ]]
[[ Ein neuer Gott vor den Göttern, ein Widersacher mit unvorstellbaren Kräften, ein Ich! Dieses Monster kann man nicht überwinden, wenn es nicht von selbst in den Staub sinkt. ]]
 

Was genau prädestiniert dann einen Bürger, Menschen wie Du und ich zum Richter?! Das lesen, nachlesen, auswendig lernen von Gesetzestexten und Paragraphen?! Diese resultieren aber doch auch aus der Vergangenheit und sind demnach jederzeit (ver)änderbar?! Wer kann kontrollieren und nachvollziehen, dass ein Richter keine Vorurteile hat?! Welches Kriterium also genau prädestiniert dann einen Menschen zum Richter?! Und woraus beziehen diese ihre „Berufung“, dass sie ihren eigenen Vorurteilen nicht trauen?!


[[ An die Stelle von Gerichten, die letztlich nur Zeugen göttlich-ewiger, also einer quasi abstrahierten Wahrheits-"Erkenntnis" waren, treten hier Richter (im kirchlichen Prozess: "Inquisitoren"), die das Verfahren beherrschen und die Wahrheit mittels "Befragung" zu finden versuchen: ]]

[[ Dass Tausende Jahre vergehen mussten, bevor die Gesellschaften diese heute recht banale Erkenntnis fanden, ist wiederum ein bemerkenswertes Indiz dafür, dass nicht die Erkenntnis das Sein bestimmt, sondern aus der Aneignung der Welt emporsteigt (siehe: Thesen zu Feuerbach, usw.). Will sagen: Nicht Kapazität und Klarheit des menschlichen Geistes nehmen zu, damit wir erkennen, wie die "Wahrheit" über unsere Intentionen sich erschließe, sondern die Paradigmen der Erkenntnis wandeln sich.]]
 
Ist dies nicht geradezu die „Fleischwerdung Gottes“?! Sein Wort fleischgeworden und in seinem „Menschensohn“ Wirklichkeit, also „beweisbar“ geworden?! Der „eine Gott“, der die anderen Götter zum Einsturz brachte?! Dessen Name „Jahwe oder Jehova“ ist. Was nichts anderes bedeutet als „ich bin, der ich bin“?!
Sich die Welt untertan zu machen (aneignen) ist und war ja prophezeit. Und dies ergab sich durch die Vertreibung aus dem Paradies (Sein), weil es an der Erkenntnis mangelte, dass man sich ja bereits im Sein (Paradies) befand. Da diese Erkenntnis aber eben auch nur möglich und Voraussetzung zu Unterscheidung ist durch die „Fremde“, in Form des verweisen aus dem Paradies, ist das Sein die Voraussetzung für die Erkenntnis, dass Erkenntnis die Voraussetzung zum „Sein“ ist und zurück zum Sein führt (die Rückkehr ins Paradies). Was ebenfalls prophezeit ist. Wie schreibt Fischer (aber nicht nur er) richtigerweise: „alles ist im Fluss“!

Dies alles zeigt nur auf, dass „Mensch“ auf der „Suche“ und unwissend ist. Dass er – aus der Not und dem Leid geboren – zu „übermenschlichem“ (göttlich?!) fähig ist. Weil es das Leben ist! Und genau so ist es in den „heiligen Schriften“ überliefert!
Aber damit will „man“ ja nichts zu tun haben. Kirche und Staat ist ja (angeblich) getrennt. Und „man“ glaubt ja nicht an „Übernatürliches“, sondern „man“ glaubt, dass der Mensch dies schon (irgendwie) auf die „Reihe“ kriegt. Obwohl die Wirklichkeit ein ganz andere Sprache spricht, wie man jetzt an der „Flüchtlingskrise“ ja wieder einmal sieht! Problem (wieder einmal mehr) erkannt, aber keine nachhaltige Lösung in Sicht. Trotz „mannigfacher Erkenntnisse“ und „Fortschritte“, (Friedens)Verträgen, Paragraphen, Gesetzen, „Rechtsprechung“ und Verbindungen zwischen Menschen, Ländern und Staaten, leidet „man, Mensch“ immer noch und immer wieder. Chaos und Leid sind irgendwie bei aller Empathie und Humanität nicht in den Griff zu bekommen?!
Und all dies stets unter den Begriffen wie „Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit“, Empathie und Humanität!




Keine Kommentare: