Montag, 22. Juni 2015

Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit.
Berthold Brecht



ralf.nietzschmann@web.de Nickname: Erster Karl
Unterstützer von Campact https://www.campact.de/
Ralf Nietzschmann für den Stammtisch /Arbeitskreis in Anlehnung an die Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/

Posting zum Thema: Griechenland
Liebe Freunde des Stammtisch/ AK Leipzig, liebe Bekannte liebe Blogfreunde, verehrte Leser,
ich möchte nicht zu der schweigenden Masse gehören. Ich habe mich immer zu gesellschaftlichen und politischen Dingen nach meiner Überzeugung geäußert.
Nur gibt es Phasen im persönlichen Leben, wo man ganz einfach Prioritäten setzen muss, was im Moment persönlich Vorrang haben muss.
Nun komme ich aber den Wunsch des Freundeskreises nach und werde mich zu Griechenland äußern.
Griechenland
Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.“Zitat von Max Liebermann als 1933 als ein Fackelzug der SA anläßlich der Machtergreifung der Nazis an seiner Wohnung vorbeizogen.
So geht es mir, wenn ich unsere in Verantwortung stehenden Politiker und einen großen Teil der Systemmedien mit ihrer gezielten Meinungsmache verfolgen muss.
Es werden bewusst Lügen verbreitet, falsche Zahlen veröffentlicht und dergleichen mehr.Schlimm für mich ist aber besonders, wenn viele Mitbürger diesen verbreiteten Müll auch noch glauben und sich nur einseitig informieren. Hier hat Albrecht Müller (NDS)schon recht, der die gezielte Meinungsmache und deren Wirkung auf einseitig sich orientierte Mitbürger immer wieder zitiert. Es wird der größte Schwachsinn geglaubt und das Ausspielen der Menschen untereinander funktioniert perfekt.Die Stärke der Mächtigen und Reichen ist der Schwäche des einfachen nicht nachdenkenden Volkes geschuldet.

Ich möchte von meiner Seite her nur wesentliche Punkte zur Problematik Griechenland erörtern. Umfänglich sollte man u,a. die Nachdenkseiten, Deutsche Wirtschaftsnachrichten, Telepolis und freie unabhängige Blogs lesen. Gerade diese genannten Quellen verweisen auf eine Vielzahl von Informationsquellen, die noch unabhängig berichten und vorallen mit statistisch belegbaren Material arbeiten. Im Falle Griechenland zum Beispiel statistisches Material der OECD.

Ich habe mir die letzten beiden Sendungen von Jauch in der ARD zu Griechenland angeschaut und vorallen die Foren gelesen.Diese sind wiederum lesenswert, da die meisten Kommentare die Ursachen der Tragödie sehr realistisch einschätzen und bewerten, was ja die Systemmedien verschweigen und eben nachweislich Lügen verbreiten und Falschinformationen zur Meinungsmache benutzen.

Ein wichtiges Thema betrifft die Rente. Ohne auf das total andere Rentensystem, dass in Griechenland ein Spektrum abfangen muss, dass in D. anders geregelt ist, u.a.Hartz IV, Grundsicherung bei Bedürftigkeit, einzugehen, möchte ich zu Bosbach bei Jauch mich äußern.

Bosbach verbreitet bewusst Falschmeldungen zur Rente und das Publikum im Gasometer klatscht Beifall dazu.

Dazu schrieb ich im Forum:

Erster Karl schrieb am 15.06.2015 10:17 Uhr: s.98
Nur noch mit Sinn für schwarzen Humor kann ich solche Sendungen ertragen, meistens schalte ich ab.
Beispiel : Herr Bosbach behauptet, dass die Griechen mit 58 Jahren in Rente gehen, sagt aber nicht welche Berufsgruppen das betrifft. Er verallgemeinert und das ist Populismus.
Es ist schwierig hier im Forum näher auf tatsächliches vertrauenswürdiges Zahlenmaterial umfänglich einzugehen.
Die verlässlichen Zahlen der OECD Basis 2012 besagen, dass Männer mit 61,9 und Frauen mit 60.3 Jahren in Griechenland in Rente gehen, also das Renteneintrittsalter.
In D. liegt es unter Einbeziehung aller Faktoren ähnlich. Es ergibt sich ein Renteneintrittsalter von 61,3 Jahren. Diese Angabe deckt sich in etwa mit der der OECD von 2012 (Männer: 62,1 Jahre, Frauen: 61,6, Jahre).
Andere Zahlen sind nach meiner Auffassung, auch aktuell, spekulativ und dienen den Griechenland Bashing, siehe Bosbach.

Interessant dazu auch der Aufmacher in der Blöd . Deutsche gehen mit 64 Jahren in Rente.
Die Sendung selber diente wiederum nur der gezielten einseitigen Meinungsmache und das nicht nur in der Rentenproblematik.Schulz, Bosbach sind weder sozial noch christlich. Sie sind Diener einer neoliberalen gescheiterten Politik. Auch Bosbachs vermutlicher Abgang von der politischen Bühne ist für mich populistisch, er fällt sehr weich, im Gegenteil zu einen großen Teil des griechischen Volkes.

Nun erleben wir gerade eines der größten Volksverblödungen, man nennt es Krisen Gipfel.
Was passiert den dort wirklich? Für die Massen ein Schauspiel, dass die eigentlich vollkommene Hilflosigkeit der Verantwortlichen in der EU demonstriert.
Dazu für mich nachvollziehbar:
Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, kommt in einer Analyse der Griechenland-Krise zu dem Ergebnis, dass die US-Regierung den Euro-Rettern am Wochenende klargemacht haben dürfte: Der Konflikt müsse beendet werden. Die Gründe: Ohne Griechenland als „Flugzeugträger“ im Mittelmeer wäre die Nato im Schwarzen Meer nachhaltig destabilisiert.
Folker Hellmeyer, einer der sachkundigsten Beobachter der Euro-Krise, sieht die Zeichen in der Euro-Krise auf Kompromiss. Seine Beobachtungen decken sich mit einem Bericht der FT, in welchem Experten von US-Think Tanks vor einem Abdriften Griechenlands in die Arme Moskaus warnen. Die FT zitiert außerdem Angela Merkel und Francois Hollande, die beide die Bedeutung des Gipfels am Montagabend herunterspielen. Es sei noch genug Zeit in dieser Woche, um zu einer Einigung zu gelangen, sagte demnach Merkel. Hollande sagte, es reiche, wenn der Gipfel einen grundsätzliche Richtung festlegen würde, wie man zu einem Kompromiss kommen könne. Für beide geht es um viel Geld: Die Euro-Zone ist mit 340 Milliarden Euro in Griechenland im Feuer. Diese historisch hohe Summe aus Steuergeldern wäre bei einem Gexit unwiderruflich weg.
Quelle DWN
Diese Summe könnte auch Merkel dem Michel nicht mehr erklären und würde ganz klar das Scheitern ihrer Austeritätspolitik nachhaltig unterstreichen
Die Turiner Tageszeitung "La Stampa" hat es auf den Punkt gebracht:
"... es (wäre) ein Luxus, den Europa sich nicht erlauben kann und die USA für unvernünftig halten, jetzt auch noch Griechenland zu verlieren und es damit de facto Wladimir Putin zu schenken."
Was bisher von den Medien immer nur als vollkommen ausgeschlossen am Rande erwähnt wurde, haben die Italiener nun offen ausgesprochen. Wladimir Putin sitzt immer mit am Verhandlungstisch, wenn es um Griechenland und um den Euro geht, und macht die Rettung der Gläubiger Griechenlands (Griechenland selbst soll ja nicht gerettet werden) so zu einem Poker um die EU und die NATO, ja zu einem Spiel, bei dem die Vorherrschaft der USA erstmals wirklich als Einsatz auf dem Tisch liegt.
Zitiert Egon W. Kreutzer auf seinem Blog
Die Frage ist doch nur noch, wer getraut sich von den EU Staaten sich noch für einen Grexit auszusprechen und dabei gegen die Interessen der USA zu handeln?
Tschechien heute, aber wer ist Tschechien?
Es wird weiter, wie bisher gehen, oder anders gesagt der Todeszeitpunkt für Europa verlängert sich, für Griechenland kommt er schneller.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei den durchgesickerten (erzwungenen) Maßnahmen nun doch weiteren Kürzungen oder die Mehrwerterhöhungen Griechenland auf die Beine bringen.Die bittere Wahrheit, die Depression in Griechenland schreitet weiter voran und wird die gesamten Euro-Zone als Folge anstecken.
Was mit der jetzigen Regierung passiert bleibt abzuwarten.
Eine linke Regierung darf doch nicht sein. Einen Vorgeschmack des Linken Bashing hat ja Waigel gestern bei Jauch geliefert. Er erdreistet sich die Verfehlungen griechischer Regierungen der vergangenen 40 Jahre tatsächlich der Syriza anzulasten.
Erschreckend dabei, dass im Publikum für solch einen Schwachsinn applaudiert wurde.
Wenn Sahra Wagenknecht die Ursachen einer vollkommen verfehlten Politik anprangert und die wahren Schuldigen benennt, wird sie von Jauch gebremst, schließlich will Jauch nur in die Zukunft schauen und nicht in die Vergangenheit.
Auch dass ist politischer Talk eines Staatsfernsehen, dass weit vom ÖRF abgedriftet ist.
Interessant sind auch wieder Kommentare einiger weniger Foristen im Forum dazu.
Wagenknecht bleibt ein rotes Tuch.Meine besondere „Freundin“ MLM oder Marie Luise Müller, oder doch Heidrun Lieske( die mit einer niemals existierenden Geschäftshomepage) hat wieder auf Seite 86 des Forums ihre geistigen Ergüsse zum Besten gegeben. Ja Fritz(Fritz 30) deine Einschätzung zur Stutenbissigkeit ist für diese Dame noch geschmeichelt.Ich möchte sie gerne mal erleben, wenn sie im direkten Gespräch mit Wagenknecht diskutieren müsste.Leider wird es ja ein solches Gespräch nie geben.

Glück auf

Ralf

















2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ralf,

auf Grund der Entwicklung um Griechenland zweifle ich an, dass es zu keinen Grexit kommt.
Ich denke, mit Griechenland und vorallen mit der Syriza soll ein Exempel statuiert werden.

Auf alle Fälle gehen wir in Richtung Abgrund für die einfachen Menschen in der EU mit großen Schritten voran.

Bernd L.

Ralf Nietzschmann hat gesagt…

28.06.2015

Hallo Bernd, hallo Lesende,

ich verfolge gerade vollkommen relaxt das Forum zur heutigen Jauchsendung, die ich mir wahrscheinlich nicht antun werde.
Ich stelle mir aber doch die Frage, wem interessiert von der Masse der Menschen überhaupt noch das Theater um Griechenland. Selbst, wenn es morgen an den Börsen zum Crash kommen sollte, interessiert das die Meisten nicht, da es sie nicht betrifft.
Was aber schlimm werden könnte, wären tatsächlich die Auswirkungen eines Grexit. Auch hier in D. würden die Menschen in Panik verfallen und ihr Geld abheben.
Deshalb bin ich fest überzeugt, dass es keinen Grexit geben wird.
Es wird in letzter Minute irgend eine Vereinbarung geben.
Ich bleibe dabei, dass die VSA es nicht zulassen werden, dass Griechenland sich doch noch Rußland zuwenden könnte.
Es wird mit Sicherheit an einen Konzept gearbeitet, um zu einer Lösung zu kommen.
Richtig ist aber nach meiner Überzeugung auch, dass in diesem Zusammenhang auch die Regierung der Syriza abgelöst werden soll. . Schulz versucht ja schon den schwarzen Peter der griechischen Regierung zuzuschieben.Angeblich soll es keine Mehrwertsteuererhöhung geben und die Rentenkürzungen seien vom Tisch.
Es fragt sich nur nach welcher zeitlicher Reihenfolge plötzlich so ein Angebot gemacht wurde.
War es noch im Beisein der Griechen während der Verhandlungen , oder erst nachdem die Griechen den Verhandlungsort verlassen haben. Ich habe mir die Rede von Tsipras auf Phönix angehört .https://www.youtube.com/watch?v=W-0UPQLiS-c
Sie ist für mich keinesfalls populistisch, sondern konsequent.
Ich denke auch, dass Merkel als eine der Hauptschuldigen an den ganzen Desaster, nochmal die Gelegenheit erhält sich als große Retterin aufspielen zu können.
Recht gebe ich dir uneingeschränkt, dass der Abgrund durch diese desaströse Politik mit D.an der Spitze für die einfachen Menschen, auch in D. immer näher rückt.
Wie schnell ein Zusammenbruch gehen kann, haben wir 1989 erlebt.
Nur wären jetzt die Folgen nicht absehbar, es könnte zu einer Katastrophe kommen.

M.f. G.

Ralf