ralf.nietzschmann@web.de Nickname: Erster Karl
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Ralf Nietzschmann für den Stammtisch /Arbeitskreis in Anlehnung an die Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/
Posting zum Thema: Definition Lügenpresse ein Versuch von mir
Liebe Freunde des Stammtisch/ AK Leipzig, liebe Bekannte liebe Blogfreunde, verehrte Leser,
ein bisschen Wahrheit ist an der oben geschriebenen Einleitung schon dran.Nun haben wir „Alten“ den Staffelstab an jüngere Freunde seit einiger Zeit abgegeben.Trotzdem wünschen sie unsere Unterstützung weiterhin. Der Wunsch besteht vorallen auf Recherche zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen.Sie sind berufstätig, oder Studenten, sind in Zeitnot und können dadurch umfangreiche Recherche nicht durchführen.
Ein Argument für mich eben weiter Postings zu verfassen.
Wichtig ist aber auch anderen Interessierten, sowohl Freunden und Bekannten und Lesern Informationen zukommen zu lassen, die sie sonst nicht so erreichen.
Machen wir uns nichts vor, erleben wir doch bei Diskussionen immer wieder die Redewendungen:
In der Zeitung hat aber gestanden, oder im Fernsehen wurde doch gebracht usw..
Es ist eine natürliche Reaktion eines auf Information bedachten Menschen.
Und hier möchte ich ansetzen und werde auch auf aktuelle Dinge eingehen, um meine Definition zum Thema Lügenpresse zu untersetzen.
Lügenpresse ist eigentlich zu vereinfacht dargestellt und wird gerade von bestimmten Medien bewusst in eine Richtung gestellt, die ein großer Teil der Benutzer dieses Wortes nicht meinten.
Wenn man Presse meint, ist es eher angebracht von Medien allgemein zu sprechen.
Nun muss man unterscheiden. Es gibt zweifellos Medien, die tatsächlich unabhängig und kritisch berichten, dazu gehören auch Fernsehsendungen des ÖRF.
Aber ein nicht unerheblicher Teil, ich bezeichne ihn als Einheitsmainstream, betreibt eine systemrelevante Meinungsmache. Diese Meinungsmache ist nachweislich mit Fehldarstellungen, man kann durchaus dazu auch Lügen sagen, nachweisbar.
Entsprechende Fakten kann man im Internet googeln.
Leider gehören zu dieser Art auch Sendungen des ÖRF, die einen großen Zuschaueranteil haben, wie Tagesschau, Tagesthemen, heute, heute journal, besonders aber politische Talksendungen, wie Jauch, Will, Illner H.a. F. mit Plaßberg, oder Presseschau usw., um die wesentlichen zu nennen.
Wenn man nun postet, ist es durchaus angebracht, auf diese Fakten hinzuweisen, ob man nun Lügenpresse verwendet, oder andere Worte dazu verwendet, ist jedem Einzelnen selber überlassen, den der jeweilige Leser des Postings kann ja selber entscheiden, ob der User Recht hat mit seinen Behauptungen, oder nicht.
In Anlehnung an Albrecht Müller ( „Kampfpresse“) von den NDS, werde ich nun den Begriff „Kampfmedien“für mich verwenden, wenn ich auf gezielte systemrelevante Meinungsmache aufmerksam machen will.Ich bleibe auch bei meiner Arbeitsweise, dass ich mich bemühe nachweislich recherchiertes Material als Quellenangabe zu verwenden und diese Informationen mit meinen persönlichen Standpunkt interpretiere.
Aktuell Griechenland.
Sinnentstellender Sendeverlauf bei Illner in der Sendung, der den gesamten Sendeverlauf in eine gewünschte Richtung, also gezielte Meinungsmache zu ungunsten der neuen griechischen Regierung bringen sollte.
Die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien hat erneut formal Beschwerde gegen das ZDF wegen Irreführung des Publikums eingereicht. Hintergrund ist die Verfälschung eines Zitats des griechischen Finanzministers in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner am 29. Januar 2015. Dabei wurde das Zitat so aus dem Kontext gerissen, dass genau das Gegenteil der Redeabsicht des Ministers dem ZDF-Publikum suggeriert wurde.
Konkret richtet sich die Programmbeschwerde der Ständigen Publikumskonferenz auf die in der Sendung ab Minute 34:50 verfälschte Darstellung.
O-Ton ZDF-Redaktion:
“Und natürlich bauen die Griechen auf den Heimvorteil beim heutigen Milliardensirtaki – Der neue griechische Finanzminister weiß, wer hier aus dem Tritt kommt und nachgibt.”
Danach präsentieren das ZDF ein Zitat des griechischen Finanzministers, entnommen aus einem Interview mit der französischen Tageszeitung La Tribune:
“Was immer die Deutschen sagen, am Ende werden Sie immer zahlen.”Die Ständige Publikumskonferenz argumentiert nun, dass die Redeabsicht des griechischen Finanzministers bewusst in einen verfälschenden Kontext gesetzt wurde, damit dessen Aussage von Gästen und Zuschauern als “unverschämt” wahrgenommen werde. Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, und Gast in der Talkshow, kritisierte auch direkt im Anschluss an das Zitat die Aussage des griechischen Finanzministers als „empörend und abwegig“.
Tatsächlich kann die Publikumskonferenz jedoch nachweisen, dass Varoufakis im Interview mit La Tribune genau die entgegengesetzte Aussage getroffen hat:
“Was auch immer Deutschland sagt oder macht, schlussendlich zahlen sie. Und seit 2010 habe ich deutlich gemacht, dass wir die Griechen, dass wir nicht das moralische Recht haben, dieses Geld der deutschen Steuerzahler zu akzeptieren, um unsere Gläubiger zu bezahlen. Denn in Wirklichkeit verschwindet dieses Geld in schwarzen Löchern […].” [Übersetzung RT Deutsch]
Quelle http://www.rtdeutsch.com/11062/inland/zuschauermanipulation-programmbeschwerde-gegen-zdf-maybrit-illner-aufstand-in-athen/
oder, wegen „Russenpropagandasender“ direkt auf La Tribune nachlesen und ins deutsche übersetzen
Dazu auch die fast wortgleiche Aussage von Varoufakis bei http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/yanis-varoufakis-griechenland-finanzminister-inhalt-interview
Ausschnitt Seite 3
ZEIT ONLINE: Wenn die griechische Wirtschaft nicht wächst, müssten die Gläubiger also auf Zinsen verzichten. In deutschen Zeitungen wurden sie schon mit der Aussage zitiert: Egal was passiert, Deutschland wird ohnehin zahlen.
Varoufakis: Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habe nicht gesagt: Die Deutschen zahlen und das ist gut so. Ich habe gesagt, sie haben schon viel zu viel gezahlt. Und sie werden noch mehr zahlen, wenn wir das Schuldenproblem nicht lösen. Nur dann können wir das Geld überhaupt zurückerstatten, das man uns geliehen hat.
Richtig ist, dass viel „Kampfmedien“ sehr wohl bewusst Varoufakis falsch interpretiert haben und die Sendung bei Illner eben genau systemrelevante Meinungsmache war.
Gestern am 5.2. in der ARD
In der ARD-Sendung “Farbe bekennen” zeigt sich Finanzminister Schäuble im Schuldenstreit erneut unnachgiebig: Bereits die jetzigen Konditionen für Griechenland seien “über alle Maßen großzügig”. Auch eine Kontrolle der Sparmaßnahmen sei weiter notwendig.
Quelle: tagesschau.de ARD „Farbe bekennen“
Die „Qualitätsjournalisten“ Deppendorf und Bachmann im Gespräch mit Schäuble.
Dazu Wolfgang Lieb von den NDS:
Schäuble bleibt stur auf seiner Spur als „Geisterfahrer“ (Siehe dazu „Es fehlt der ökonomische Sachverstand“). Die Interviewpartner Ulrich Deppendorf und Thomas Baumann konfrontierten Schäuble nicht einmal mit der banale Feststellung Obamas: “Sie können Länder, die sich mitten in einer Depression befinden, nicht immer weiter ausquetschen”. Es ist schon zynisch, nach welchen Kriterien Schäuble die Lage der Griechen beurteilt. Die Fakten, die in der anschließenden Monitor-Sendung genannt wurden, interessieren den Austerität-Dogmatiker einfach nicht:
Das Gegenteil von systemrelevanten Journalismus , auch gestern bei der ARD-Sendung Monitor
Undankbare Faulenzer? Die Debatte über Griechenland – und die Fakten
Nach der Wahl in Griechenland geht ein Raunen durch Europa: Weil die neue Regierung sich gegen einen Teil der Sparauflagen stemmen will, werden Premierminister Tsipras und seine Regierung als politische Geisterfahrer bezeichnet, die Griechen als undankbar, das Land als unreformierbar. Zu viele Beamte, der Arbeitsmarkt verkrustet, kein Reformwille – so die Vorhaltungen aus der EU und auch aus Deutschland. Aber stimmt das alles? MONITOR macht den Faktencheck
Quelle: WDR
Ach würden doch die Bauchredner der EU-Kommission und der Bundesregierung wie Rolf-Dieter Krause gestern in den Tagesthemen, wenigstens den Kollegen im eigenen Sender zuschauen.
Weiter passend zur „Kampfpresse“, auch zu Griechenland, wenn man sich Die Anstalt vom 3.2. 2015 anschaut. https://videogold.de/die-anstalt-max-uthoff-und-claus-von-wagner-folge-9-vom-03-02-2015/
Seit langen Ist die Anstalt den Kampfmedien ein Dorn im Auge. Sie ist das Beste, was gnadenlos Realpolitik in D.aufdeckt.
Besonders ab Sendeminute 29.00 werden schonungslos die Kampfmedien entlarvt.
Dazu der Tagesspiegel
“Die Anstalt” Kabarett light taugt nicht als Frischzellenkur fürs Zweite
… Im Lauf der Sendung gibt es ein tolles Beispiel für wendige, Haken schlagende Argumentationsketten. Der US-Präsident Barack Obama. Beim Drohnenkrieg ist Obama ein blutrünstiger und barbarischer Mörder. Kurz danach. Beim Thema Griechenland ist Obama ein strahlender und moralischer Zeuge dafür, dass endlich Schluss sein muss mit dem finanziellen Ausquetsch-Terror der EU, der EZB und des IWF. Ein Musterfall für Meinungs-Differenzierung. Oder was nicht passt, wird passend gemacht. …
Quelle: Tagesspiegel
Anmerkung WL: Die „Anstaltsinsassen“ scheinen dem Autor doch sehr auf den Schlips getreten zu haben. Bei diesem Kritiker, scheint jedenfalls die Galle, die Funktion des Gehirns übernommen zu haben. Bei dessen Verständnis von Satire dürfen die Mächtigen nichts zu „schlucken“ haben und dürfen nichts „einstecken“ müssen. „Verbale Satirewaffen, die verletzen“, dürfen nicht sein.
So viel Differenzierung, dass man den Einsatz von Drohnen durch die USA kritisiert und der amerikanische Präsident dennoch Recht haben könnte, wenn er die Austeritätspolitik der EU kritisiert, darf bei Richard Weber nicht sein.Quelle NDS http://www.nachdenkseiten.de/?p=24905#h18
Leider hat die Berichterstattung in den Kampfmedien mit der gezielten Meinungsmache durchaus Wirkung hinterlassen, wenn man sich bestimmte Foren,( z.Bsp Will und Jauch) ansieht.
Während die überwiegende Mehrheit der Foristen durchaus die Ursachen der Situation erkennt, gibt es aber einen zahlenmäßig nicht zu vernachlässigenden Teil , der der bisherigen Meinungsmache ohne Nachzudenken folgt. Natürlich darf bei einigen bekannten Foristen das Linkenbashing nicht fehlen, diese sind allerdings tatsächlich zu vernachlässigen, da sie unter sich bleiben, eine unverbesserliche Minderheit darstellen.
In diesem Zusammenhang möchte ich abschließend auf sachliche Anfragen versuchen zu antworten. Ich mache das zusammenhängend, da ich nicht mehr auf jede einzelne E-Mail antworten werde und kann.Die nachfolgenden Fakten, sollen verständlich machen, warum die Wahlen in Griechenland so ausgehen mussten. Das einfache Volk klammert sich an den letzten Strohhalm und das ist eben die Syriza und leider mussten sie wegen der knappen Verfehlung der absoluten Mehrheit mit den unabhängigen Griechen, die als rechtspopulistisch bewertet werden eine Koalition eingehen.Ein Beinbruch ist das allerdings nicht, wenn man zum Beispiel die Geschichte in D. bemüht – Willy Brandt Altnazi Kiesinger.
Fakten in Griechenland
50- 60 % der unter 25-Jährigen sind arbeitslos. 1,3 Millionen Arbeitslosen erhalten 180–468 Euro zeitlich begrenzt Arbeitslosengeld
Die Arbeitslosenrate hat sich seit 2009 verdreifacht.
Die Haushaltseinkommen sind im Zeitraum 2009–2013 um durchschnittlich 38 % gesunken.
Da hiervon auch die Zahlen des Mittelstandes einbezogen sind, kann man sich vorstellen, wie die Lage der sozial Schwachen aussieht
Der Strompreis ist im Zeitraum aber um 44 % gestiegen. Jeden Monat wird im Durchschnitt 30.000 Haushalten der Strom abgedreht, weil sie nicht mehr zahlen können.
Das öffentliche Gesundheitssystem ist zusammengebrochen, die meisten Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen wurden geschlossen, mehr als ein Drittel der Menschen ist nicht mehr sozialversichert und hat praktisch keinen Zugang zum Gesundheitssystem, nur noch im äußersten Ernstfall.
Die Obdachlosenrate steigt kontinuierlich an, immer mehr Menschen ernähren sich in den Suppenküchen, die Kindersterblichkeit hat um rund 50 % zugenommen, manche Mütter müssen ihre Kinder buchstäblich „verschenken“.Die Selbstmordrate liegt in diesem Zeitraum bei 45 % und ist gegenüber früher überproportional angestiegen.
Renten:
Im August 2013 ist das durchschnittliche Monatseinkommen aus Haupt- und Zusatzrenten auf 921,19 Euro brutto – vor Steuern und übrigen Abgaben – gesenkt worden. Das entsprechende Durchschnittseinkommen für die Berechtigten einer Witwenrente ist auf 679,40 Euro und für die Berechtigten mit Behinderungsproblemen auf 610,12 Euro geschrumpft. Auf monatlich 361,96 Euro brutto beläuft sich dagegen die Rente nicht versicherter Rentner, während das durchschnittliche Monatseinkommen aus Renten, die aus anderen Gründen herrühren, monatlich 719,69 Euro brutto beträgt.Auf Basis dieser Angaben also beträgt nach den wiederholten Kürzungen der letzten 3 Jahre das durchschnittliche Einkommen aus Haupt- und Zusatzrenten 658,47 Euro.
Zum Renteneintrittsalter, habe ich im vorigen Posting schon geschrieben. Zur Erinnerung:
Das tatsächliche mittlere Renteneintrittsalter in Griechenland liegt bisher bei 61,4 Jahren (2011). Das entspricht genau dem EU-Durchschnitt. Die Deutschen gehen mit durchschnittlich 61,7 Jahren in Rente
Nach Berechnungen der OECD sind die Löhne um 25 % gesunken. Das war die Lage Ende 2013 und es ist nicht besser geworden.Wie den auch, wenn die Wirtschaft total zusammen gebrochen ist.
Die „Rettungsmilliarden“ erhielten die Banken, aber niemals das gemeine Volk. Dieses hat genau so wenig über seine Verhältnisse gelebt, wie der Normalbürger in D.
Ich denke, es lohnt sich über die Fakten mal nachzudenken, ehe man den Kampfmedien folgt, besonders der mit den vier großen Buchstaben.
Glück auf
Ralf
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